Gangs of Konoha von -sunnygirl- ================================================================================ Kapitel 5: ----------- 6. Am nächsten Morgen regnete es. Sakura saß auf ihrem Platz im Politikunterricht, doch aufmerksam zuhören tat sie definitiv nicht. Die ganze Nacht hatte sie sich hin und her gewälzt und darüber nachgedacht, was am Tag passiert war. Erst diese Typen in dem Parkhaus und dann auch noch Naruto, den sie in der Gang-Kartei entdeckt hatte. Narutos Familie hatte früher direkt neben ihrer gewohnt und als Kinder hatten sie viel miteinander gespielt. Er war so aufgeweckt und fröhlich, dass es einfach nicht in Sakuras Kopf hinein wollte, wie er nur auf eine so schiefe Bahn hatte gelangen können. Als ihre Gedanken dann einmal bei Naruto angelangt waren und bei den Erinnerungen an früher, war der Gedankensprung zu einem anderen Kindheitsfreund nicht mehr weit gewesen- „Sakura!“ Die Angesprochene zuckte erschrocken zusammen und sah Ino verständnislos an. „Was?“ „Hör auf zu träumen. Wenn Anko dich erwischt hagelt es Extraaufgaben.“ Widerwillig richtete Sakura ihren Blick an die Tafel, doch nach nicht mal einer Minute sah sie mehr durch die Tafel hindurch, als dass sie lesen würde, was darauf geschrieben stand und ihre Gedanken schweiften wieder ab. Glücklicherweise hatte sie ein Talent dafür, selbst wenn sie träumte, einigermaßen intelligent auszusehen, sodass die Lehrer durchaus vermuten konnten, dass sie grade über das nachdachte, was an der Tafel stand. So ging der Vormittag erschreckend schnell herum und Sakura hätte beim besten Willen nicht sagen können, was die Lehrer heute versucht hatten ihr beizubringen. In der Cafeteria saß sie schließlich mittags wieder mit Ino und Hinata zusammen. Tenten war aufgrund eines Karatewettkampfes freigestellt worden. „So Sakura!“ mit einem Rums ließ Ino ihr Tablett fallen und erschreckte die Rosahaarige zum zweiten Mal an diesem Tag fast zu Tode. „Was ist los?“ „Bitte? Nichts ist los.“ Ino zog eine Augenbraue hoch. „Achso. Du starrst also immer Löcher in die Luft und kriegst gar nichts mehr um dich herum mit, ja?“ Sakura schwieg. „Ino, lass sie doch“, stellte sich Hinata unerwartet auf Sakuras Seite „Du musst nichts erzählen, Sakura.“ „Doch! Es geht doch nicht, dass du hier völlig apathisch wirst. Also?“ Sakura seufzte, dann beugte sie sich ein wenig über den Tisch, damit nicht gleich jeder mitbekam, was sie erzählte. „Als ich gestern zurück zum Auto gegangen bin, hab ich Stimmen im Parkhaus gehört. Dann waren da auf einmal drei Typen, die einen vierten bedrängt haben. Die meinten er hätte sie verraten und dann haben die ihn mitgeschleppt.“ Schon nach diesen drei Sätzen starrten sowohl Ino als auch Hinata sie mit weit aufgerissenen Augen an. „Ich hab mich hinter so nem Automaten versteckt, sodass die mich nicht gesehen haben.“ „Und dann?“ kam es von wie aus einem Mund von Ino und Hinata. „Dann hab ich meinen Vater angerufen. Der meinte ich soll mich bei einem Polizisten melden den er kennt.“ „Was?! Du warst bei der Po-“ Hinata hielt der Blonden den Mund zu und zischte sie dann an: „Ino, sei ruhig! Das muss hier niemand wissen.“ und dann an Sakura gewandt: „Hast du überhaupt eine Ahnung, in was für eine Gefahr du dich gebracht hast?“ „Was meinst du?“ fragte Sakura sie, doch es war Ino, die antwortete: „Hier legt sich keiner mit den Gangs an. Die schrecken vor nichts zurück. Sag mir bitte, dass du keinen erkannt hast.“ Sakura begann unruhig auf ihrem Stuhl herum zu rutschen und Ino wurde kalkweiß. „Dann sag bitte wenigstens, dass du dem Polizisten nicht gezeigt hast, wen du erkannt hast.“ hauchte Hinata. Sakura schwieg. Aber keine Antwort war schließlich auch eine Antwort und Hinata sah aus, als würde sie jeden Moment vom Stuhl kippen. „Scheiße.“ kam es nach ein paar sprachlosen Augenblicken dann von Ino. Eigentlich hatte Sakura keine Sekunde lang daran gezweifelt, dass sie früher oder später damit hätte zur Polizei gehen müssen und es stand für sie außer Frage, dass man nicht ungestraft einen Menschen verschleppen konnte, aber nach den Reaktionen der beiden anderen Mädchen schlichen sich allmählich Zweifel in ihren Kopf. „Ich wusste doch nicht, dass die so gefährlich sind. Früher gabs hier noch keine Banden.“ murmelte sie schließlich. „Ach Schätzchen, gefährlich ist gar kein Ausdruck.“ stöhnte Ino. „Hast du dir mal die Verbrechensrate von Konoha angeguckt?“ warf Hinata ein. „Nein.“ „Seit knapp 7 Jahren ist die rapide gestiegen. Damals hat das mit den Gangs angefangen. Erst waren das kleinere Rivalitäten zwischen verdammten Wohnbezirken. Aber es ist irgendwann einfach ausgeartet.“ Hinata stockte und Ino legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm. „Hinas Mutter wurde bei einem Raubüberfall in einem Supermarkt erschossen.“ Mitfühlend sah Sakura dem Mädchen mit den blauen Haaren in die Augen. „Das wusste ich nicht.“ „Wie hättest du auch. Ich binde es nicht gleich jedem auf die Nase.“ murmelte diese darauf. „Hattet ihr sonst schon Kontakte mit denen?“ „Mehr als mir lieb ist.“ Ino neigte den Kopf zur Seite und Sakura entdeckte eine feine rötliche Linie, die ihr vorher nicht aufgefallen war. „Ich bin letztes Jahr vor einem Club in eine Schießerei geraten. Zum Glück war das nur ein Streifschuss.“ Obwohl es ein sehr ernstes Thema war, fing Hinata an zu grinsen. „War das das Ende der Geschichte Ino? Wenn, dann erzähl auch alles!“ Zu Sakuras Überraschung würde die Blondine knallrot und das machte nun auch sie neugierig. „Na ja... es hätte mich vermutlich voll erwischt, aber da war dieser Typ der mich zur Seite gestoßen hat und...“ „Seit dem steht Ino auf die bösen Jungs.“ schloss Hinata, was Ino nur noch dunkler anlaufen ließ. „Da bin ich jawohl nicht die einzige.“ grummelte Ino, was wiederum Hinatas Wangen leicht verfärbte. „Jaaa?“ fragte Sakura erwartungsvoll. „Hinata ist seit dem Kindergarten in einen von ihnen verliebt.“ platzte es aus Ino heraus. „Psssssst! Schrei doch nicht so!“ erwiderte Hinata flehendlich. Grade als Ino nachsetzen wollte, klingelte die Glocke und Hinata blieb vor weiteren Enthüllungen erstmal verschont, denn sie musste in eine komplett andere Richtung, als Ino und Sakura. Als die beiden im Raum angekommen waren und sich grade gesetzt hatten, sprach Sakura dann auch endlich das aus, was sie am meisten beschäftigt hatte. „Ich hab noch jemanden erkannt, als ich die Kartei durch geguckt hab.“ murmelte sie. „Wen?“ „Einen alten Kindergartenfreund.“ Zu mehr kamen sie wieder nicht, denn ihr Lehrer betrat den Raum und Sakura fiel Augenblicke später wieder in ihre nachdenkliche Starre. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)