Kingdom Hearts III von KeyblademasterKyuubi ================================================================================ Prolog: Level 0 --------------- Mit einem scharrenden Geräusch glitt das Schlüsselschwert über den Sand, während ich danach griff und mich wieder aufrichtete. Wem das wohl gehörte? Ich hatte so eines noch nie gesehen, aber es wirkte alt, beinahe so, als hätte es schon viel erlebt. Es wirkte schlicht, aber auch gleichzeitig kunstvoll, lag gut in der Hand, war leichter als mein Königsanhänger und auch ein wenig länger. Mein Blick löste sich von dem Schlüssel, wanderte über das Meer. Seit die Dunkelheit verschwunden war, wirkte unsere Insel wieder so froh wie immer. Manchmal konnte ich es selbst nicht glauben, dass wir sie von der Dunkelheit befreit hatten. Ich erinnerte mich noch gut an diesen Tag vor drei Jahren. Dieser Tag, als die Dunkelheit die Insel verschlang und mein Schlüsselschwert das erste mal erschien. Das war der Beginn eines großen Abenteuers gewesen. „Morgen Sora.“ Ich drehte mich um und sah nur den silbernen Schopf auf mich zu treten. „Riku. Morgen.“ Meinem Freund fiel direkt das Schlüsselschwert in meiner Hand auf. „Wo hast du das denn her?“ „Oh… Das?“ Ich hob den Arm, sah das Schwert noch einmal an. „Das lag hier einfach am Strand herum.“ Riku legte den Kopf schief. „Es lag einfach hier rum?“ wiederholte er. „Ja.“ Daraufhin schwiegen wir kurz, ehe sich Riku ein Stück zur Seite lehnte um an mir vorbei zu sehen. „Hey, was ist das?“ Ich folgte seinem Blick. Da lag etwas im Sand. Nein, nicht etwas, Jemand. Sofort lief ich auf denjenigen zu. Seltsam. Wer war das und wo kam sie her? Ich kniete mich nieder, legte den Schlüssel neben mich. „Die habe ich noch nie gesehen.“ Bemerkte ich nur. Die Frau besaß blaue Haare, hatte lange, weiße Ärmel, an denen Teile einer Rüstung angebracht waren und war ansich in Blau gekleidet bis auf die weißen Stoffstreifen, die an ihrer Hüfte befestigt waren. Riku trat zu mir. „Geht es ihr gut?“ Er ging in die Hocke. „Sie scheint bewusstlos.“ „Nun, wir können sie nicht hier liegen lassen. Nehmen wir sie mit zu Kairi, Sora.“ „Ja, hast recht. Hilf mir mal.“ Ich nahm wieder das Schwert in die Hand, hängte mir einen Arm der Frau über die Schulter, was Riku mir auf der anderen Seite gleich tat. „Vorsichtig.“ Bemerkte er, als wir aufstanden und die Frau hoch zogen. Sie war erstaunlich leicht, schien schon fast ein wenig abgemagert. Während wir einen Schritt vor den anderen setzten musterten wir beide die Frau. Sie war deutlich älter als wir, vielleicht um die achtundzwanzig, wenn nicht sogar älter. Ich richtete meinen Blick wieder geradeaus. Immerhin war Kairis Häuschen nicht sonderlich weit entfernt. Kairi richtete sich auf, streckte sich etwas. Riku stand an die Wand gelehnt da, während ich verkehrt herum auf einem Stuhl saß, den Kopf auf die Arme gelegt. „Sie kommt durch.“ Begann Kairi. „Wenn sie aufwacht muss sie erst einmal etwas essen. Es scheint so, als hätte sie seit Jahren nichts mehr gegessen.“ „Kann man sowas denn überhaupt überleben?“ fragte ich. „Unter normalen Umständen nicht. Es ist mir selbst schleierhaft.“ Wieder Schweigen. Die Frau gab uns Rätsel auf. Das gefundenen Schlüsselschwert hatte ich an die Wand gelehnt. „Ich werde etwas zu essen machen. Wir werden ja sehen, wann sie aufwacht.“ Als wir keine Anstalten machten zu gehen schob sie uns durch die Tür hinaus. „Und jetzt lasst sie allein. Sie braucht Ruhe.“ „Ist ja gut, wir gehen ja schon!“ Als die Tür hinter uns zufiel liefen Riku und ich nebeneinander her. Ich verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ich frage mich echt, wer das ist.“ „Nicht nur du, Sora.“ Kairi derweil seufzte einmal, sah noch einmal auf die Frau, der sie ihr Bett abgetreten hatte. Das bedeutete, sie müsste auf das Sofa umziehen. Aber irgendwie… kam die blauhaarige ihr bekannt vor… Nur wusste sie nicht, woher und wieso. Schlussendlich verließ sie den Raum in Richtung Wohnzimmer und schloss die Tür hinter sich. Lies die Frau alleine. Kapitel 1: Level 1 ------------------ Mit einem leisen Stöhnen regte sich die junge Frau auf ihrem Lager, schlug langsam die Augen auf. Wo war sie? Dieser Ort war ihr unbekannt. Ihre Hände krallten sich in weichen Stoff. Sie lag in einem Bett. Doch wer hatte sie hier her gebracht? Diese Kopfschmerzen… Langsam richtete sie sich auf, nahm den Raum in Augenschein. Hier lebte eine weibliche Person, das sah man gleich. An der Wand hing ein gerahmtes Bild von drei Personen. Zwei Jungen und ein Mädchen. Dem Mädchen, so schlussfolgerte sie, gehörte diese Wohnung. So sah sich die junge blauhaarige weiter im Raum um. Das Fenster war geöffnet, ein sanfter Wind wehte herein, trug den Geruch der See mit sich, dem sogleich das Rauschen der Wellen folgte. Offenbar befand sich das Haus, in dem sie sich befand in der Nähe des Meeres. Ein Blick an die Wand und sie entdeckte das Schlüsselschwert, was sie zuletzt bei sich gehabt hatte. Gut, es war noch da. Sie atmete erleichtert aus, hatte für eine Weile schon Angst, es wäre verloren gegangen. Dieses Schlüsselschwert war eines der wenigen Gegenstände, das sie noch an ihre Vergangenheit erinnerte und mit dieser verband. Mit einem Stechen schoss ihr wieder der Schmerz in den Körper und sie erinnerte sich an den letzten Angriff des Herzlosen, der sie getroffen hatte, bevor alles schwarz geworden war. Aber offensichtlich… hatte sie es aus dem Reich der Dunkelheit geschafft. Nach fast 20 Jahren… sah sie die Sonne und den blauen Himmel wieder… Wie sehr sie diesen Anblick vermisst hatte, auch wenn sie einen Teil des Himmels nur aus dem Fenster des Zimmers sah. Sie war allein, doch das war ihr Recht. So viele Fragen wirbelten in ihrem Kopf. Wie es wohl ihren Freunden ging? Doch da ging mit einem mal die Tür auf und ein junges Mädchen trat ein. Vielleicht um die sechzehn Jahre alt. Sofort trafen sich ihre Blicke. Das Mädchen schien erst verwundert, strahlte sie dann aber an. „Du bist wach!“ Die blauhaarige erwiderte nichts, da trat das Mädchen auch schon zu ihr. „Wie fühlst du dich?“ „Besser… danke.“ Ihr Hals war etwas trocken, das bemerkte das Mädchen. „Du brauchst erst einmal etwas zu trinken. Warte kurz!“ Sie verschwand in der Tür, aus der sie gekommen war und kam ein paar Minuten später mit einer Flasche Wasser wieder, die sie ihr in die Hand drückte. „Trink erst einmal was.“ Lächelte sie sie an, während sie sich ein Stück zurück zog, ein Handy aus ihrer Tasche holte und zu telefonieren begann. Dankbar trank die blauhaarige einen großen Schluck. Das tat ihrer ausgetrockneten Kehle wirklich gut. „In Ordnung.“ Das Mädchen steckte das Handy wieder weg. „Hast du Hunger?“ Sie lächelte sie immer noch freundlich an. „Nun… Ich möchte nicht zur Last fallen…“ „Ach was. Das tust du nicht. Warte hier.“ Sie verschwand abermals und schon war die junge Frau wieder alleine. Allerdings nicht für lange. Es begann mit hastigen Schritten auf Holz, die offensichtlich von zwei Personen stammten. Kurz darauf flog die andere Tür des Raumes auf und zwei junge Männer stolperten in den Raum bevor sie übereinander liegend zum stehen kamen. „Aua, Riku. Runter von mir!“ „Du hast mich doch mitgezerrt, also bist du mit Schuld, Sora.“ „Jetzt geh schon runter von mir! Wie sieht denn das aus?!“ Der silberhaarige kletterte von dem braunhaarigen runter, klopfte sich den Dreck von den Sachen, während sich der andere auch wieder aufrichtete und sich umsah, ehe sein Blick an ihr hängen blieb. Ein breites Grinsen breitete sich sofort auf seinem Gesicht aus. „Hey! Du bist wach!“ rief er aus, schnappte sich einen Stuhl und setzte sich verkehrt herum darauf. Der silberhaarige lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme. Riku hieß er, soviel sie mitbekommen hatte und der andere war Sora… Die Namen kamen ihr vertraut vor, doch sie wusste nicht woher. Da ging die andere Tür wieder auf und das Mädchen betrat das Zimmer wieder. Sie trug ein Tablett, auf dem ein Teller mit dampfender Suppe Stand. „Ein Glück, das ich sowieso gerade am kochen war.“ Sie stellte das Tablett auf das Bett. „Lass es dir schmecken.“ Sie lächelte wieder, sah dann zu den beiden Jungen. „Oh ja. Wir haben uns ja noch nicht vorgestellt. Ich bin Kairi und das hier sind Sora und Riku, die dich auch fanden und zu mir brachten, damit du dich hier erholen kannst.“ Der braunhaarige grinste nach wie vor breit. „Vielen Dank. Jedem von euch.“ Dann nahm sie einen Löffel Suppe. Ihr Magen schrie beinahe danach, als hätte er so lange schon nichts mehr gehabt. „Mh. Lecker.“ Jetzt lächelte sie ihre Gastgeber doch an. „Das bisschen Suppe ist bestimmt nicht sättigend genug für dich. Nachher mache ich dir etwas besseres.“ Meinte Kairi freundlich lächelnd. „Bekomme ich auch was?“ fragte Sora. „Natürlich. Wisst ihr was? Ich lade euch heute Abend zum Essen ein.“ „Au ja!“ Riku lächelte sie nur cool an und man wusste gleich, er gab seine Zustimmung. Der silberhaarige erinnerte sie etwas an ihren Freund. Den Freund, für den sie ins Reich der Dunkelheit gegangen war. „Wie ist dein Name?“ fragte Riku dann. „Oh, wo bleiben nur meine Marnieren. Ich bin Aqua. Danke für alles.“ Stellte sie sich nun vor. „Na dann Aqua, ich hoffe, du erholst dich gut.“ Kairi lächelte immer noch, da meldete sich Riku zu Wort. „Ist das deines?“ Er hielt das Schlüsselschwert hoch, das an der Wand gelehnt hatte. Aqua sah auf. „Nein… Ich meine, ja… Es ist schwer zu erklären.“ „Kein Problem. Ich kann warten.“ „Riku!“ schalt Kairi ihn. „Gib ihr etwas Zeit. Du darfst sie nicht so überfallen.“ „Sie hat Recht Riku.“ „Sei still Sora.“ „Seid beide still.“ Die Jungs gehorchten. Kairi stand auf, nahm Aqua den leer gegessenen Teller ab. „Nun denn. Wir lassen dich wieder alleine. Ruh dich aus. Ganz fit bist du noch nicht.“ „Danke.“ „Soll ich dir Gesellschaft leisten?“ „Lass sie, Sora…“ „Nein, schon in Ordnung.“ Kairi sah sie an, lächelte dann. „Nun, wie du meinst. Komm Riku.“ Kairi verließ mit dem silberhaarigen das Zimmer, ließ Aqua und Sora allein zurück. Beide schwiegen sich eine Weile an, ehe Sora das Wort erhob. „Darf ich dich was fragen?“ „Nur zu.“ „Was ist passiert? Riku und ich fanden dich bewusstlos am Strand. Hast du Schiffbruch erlitten?“ „Nein… Das ist es nicht… Es ist eine lange Geschichte, kleiner.“ Sora lächelte. „Ich habe Zeit. Erzähl ruhig, wenn es dir danach besser geht.“ Aqua lächelte ihn an. „Du bist lieb, Sora.“ Der Brünette kratzte sich verlegen am Kopf, grinste. Kapitel 2: Level 2 ------------------ Sora sah Aqua an. Eine Erinnerung schlich sich in seinen Kopf. „Weißt du… Ich habe dich schon einmal gesehen…“ „Hast du?“ Sora verschränkte die Arme. „Ja. Ich weiß nicht wirklich, was ich davon halten soll… Aber damals auf meiner Prüfung zum Schlüsselschwertmeister, als ich in der Traumwelt war…“ „Du bist ein Schlüsselschwertmeister?“ unterbrach ihn Aqua. „Nein. Nur Riku hat es geschafft sich den Titel zu holen. Weißt du, ich bin während der Traumreise in eine Falle der Organisation XIII getappt. Sie wollten aus mir eine Art Hülle machen. Zumindest hat mir Riku das so erzählt.“ „Organisation XIII?“ hakte Aqua nach. „Nun, die Organisation XIII führt nichts gutes im Schilde. Laut Riku wollen sie eine sogenannte X-Klinge erschaffen.“ Aqua entgleisten alle Gesichtszüge. Die X-Klinge? Bedeutete dass das…? „Sora.“ Sie wirkte ernst. „War bei dieser sogenannten Organisation ein Mann namens Xehanort dabei?“ Nun war es an Sora zu staunen. „Ja, aber woher…?“ „Dieser Mann ist derjenige, der meine Vergangenheit prägt. Er hat sie zerstört… Wegen ihm sind meine Freunde verloren…“ Mit einem mal wirkte Sora todernst. „Erzähl mir davon!“ Aqua starrte auf die Bettdecke. „Dafür muss ich von vorne beginnen. Es begann alles vor gut achtzehn Jahren. Nun, ich komme ursprünglich aus dem Land des Aufbruchs und lies mich dort mit zwei Freunden zu Schlüsselschwertmeistern ausbilden. Mein Freund Terra und ich bestritten eines Tages unsere Meisterprüfung, die allerdings nur ich bestand, da Terra mitten in unserem Kampf die Dunkelheit in sich akzeptierte.“ „Dunkelheit? Das klingt wie Riku.“ „Tut es?“ „Nun… Riku verfiel damals der Dunkelheit, als unsere Insel vor drei Jahren von der Dunkelheit verschluckt wurde. Er suchte Macht… stahl sogar eine Zeit lang mein Schlüsselschwert und während meines einjährigen Schlafes, nachdem im Schloss des Entfallens meine Erinnerungen auseinandergenommen wurden, kämpfte er unermüdlich gegen die Dunkelheit in seinem Inneren an, musste sich ihr aber ergeben um meinen Niemand besiegen zu können, der die fehlenden Erinnerungen in sich trug.“ Aqua lies diese Erklärung auf sich wirken. „So wie es sich anhört sind mein Freund Terra und dein Freund Riku gar nicht so verschieden.“ „Der Meinung bin ich auch, nachdem ich deiner bisherigen Geschichte gelauscht hab.“ Sora rutschte auf dem Stuhl hin und her. So viele Fragen waren jetzt in seinem Kopf. „Erzähl weiter.“ Bat er dann. Aqua nickte. „Nun, nachdem mein Freund die Prüfung nicht bestand, die sogenannten Unversierten auftauchten und Meister Xehanort spurlos verschwand, wurde Terra ausgeschickt Meister Xehanort wieder zu finden, doch Ventus folgte ihm und ich bekam von unserem Meister den Auftrag, ihn wieder zurück zu bringen. Ich bin Terra in einigen Welten begegnet, während ich Ventus folgte. In Radiant Garden kämpften wir zusammen gegen einen riesigen Unversierten und dann wurde mir das erste mal bewusst, wie sehr Terra sich verändert hat. Das zweite mal, als wir uns alle drei wieder trafen war auf dem Schlüsselschwertfriedhof. Dort offenbarte Ventus uns, das Xehanort ihn gegen Vanitas, seine eigene Dunkelheit kämpfen lassen wollte um die X-Klinge zu erschaffen, da er nach Kingdom Hearts strebt. Nur mit Hilfe von meinem Freund Mickey konnte ich diese zerstören, was Ventus allerdings schadete und ihn in einen tiefen Schlaf fallen lies. Wie Meister Yen Sid mir verriet befindet sich sein Herz nicht mehr in seinem Körper. Zu diesem Zweck brachte ich ihn zu unserer Heimat, dem Land des Aufbruches, das von Xehanort mit Hilfe der Dunkelheit zerstört wurde. Mit Hilfe eines uralten Rituals verwandelte ich das gesamte Land, sowie das Schloss, ehe ich mich nach Radiant Garden aufmachte um Terra zu retten, dessen Körper von Xehanort übernommen wurde. Nach einem harten Kampf versuchte Terra Xehanorts Herz los zu werden, das mit seinem stritt und fiel in die Dunkelheit. Alles was ich um ihn zu retten tun konnte, war mich selbst opfern. So ging ich für Terra ins Reich der Dunkelheit, das ich seit dem durchstreifte… Wie ich es nun hinaus geschafft habe weiß ich ehrlich gesagt nicht.“ Aqua warf einen Blick auf Sora, dem eine Träne aus dem Auge rann, die er sich allerdings schnell weg wischte. „Man… Du musst viel durchgemacht haben…“ „Nicht nur ich. Jeder von uns. Ich, Terra, unser Meister, Ventus…“ „Ventus… Hm…“ Der Name war Sora auch irgendwie vertraut. Er verschränkte die Arme. „Wie sieht Ventus aus?“ „Was… Wieso willst du das wissen?“ „Ich habe da so ein Gefühl, als würde ich ihn kennen und dann doch wieder nicht…“ Aqua musterte ihn eine Weile, ehe sie begann. „Ventus hat blonde, strubbelige, nach oben stehende Haare und blaue Augen.“ Sora fiel fast die Kinnlade runter. „E… Echt?“ hakte er nach. Aqua sah ihn verwirrt an. „Was hast du?“ Sora sprang auf. „Ich bin sofort wieder da!“ Und er stürzte aus der Tür. Kapitel 3: Level 3 ------------------ Soras Rückkehr bemerkte Aqua schnell. Wieder einmal hörte sie Schritte auf Holz und eine unbekannte Stimme. „Au, Sora, schubs nicht so. Was willst du überhaupt?“ „Warte einfach ab.“ Die Tür flog auf und ein blonder Junge mit strubbeligem stolperte hinein, musste sich fangen um nicht umzufallen. Hinter ihm tauchte Sora auf. Aquas Augen weiteten sich und sie stolperte fast aus ihrem Bett. Obwohl ihre Beine noch ein wenig schwach waren kämpfte sie sich vorwärts. „Ventus… B… Bist du das?“ Sie legte ihm die Hände auf die Schultern, musterte ihn, ehe sie ihn an sich drückte. „Eh…“ „Ventus… Du bist es!“ „S… Sora? Redet die mit mir?“ Der Blonde wurde sogar ein wenig rot. Sora verschränkte die Arme. „Wusste ich‘s doch!“ „Hilfst du mir mal?“ Das klang fast bittend. Sora musste grinsen, erbarmte sich dann aber doch. „Aqua, ich muss dich leider enttäuschen. Das ist nicht Ventus. Er sieht nur genau so aus wie er.“ Aqua lies von dem Blonden ab, wirkte enttäuscht. „Ist… er nicht?“ „Nein, das ist Roxas, mein Niemand.“ Aqua starrte erst ihn, dann Roxas an. „DAS ist dein Niemand? Aber…“ „Nun, ich weiß auch nicht, warum er so aussieht wie Ventus.“ „Halloooo~“ machte sich Roxas bemerkbar. „Klärt mich mal wer auf, was hier abgeht?“ „Oh, na klar. Tut mir Leid. Also das hier, Roxas, ist Aqua. Ich weiß selbst nicht wieso, aber du siehst aus wie ihr Freund Ventus.“ Roxas schwieg. Aqua schien nachzudenken, ehe sie sich an Sora wandte. „Wenn er dein Niemand ist… Wie ist er entstanden?“ fragte sie. „Nun…“ Sora kratzte sich am Kopf, während er die Decke in Betrachtung zog. „Alles fing damit an, dass ich mich damals, vor drei Jahren in Hollow Bastion opferte, damit Kairi ihr Herz wieder bekam. Sie versteckte es in mir, damit die Dunkelheit es nicht bekam, denn Kairi ist eine der sieben Prinzessinnen der Herzen. Nachdem ich ihr Herz frei lies, fiel ich in die Dunkelheit, wurde zu einem Herzlosen. Durch diese Prozedur entstand Roxas. Es war Kairis Licht, das mich zu diesem Zeitpunkt zurück brachte.“ Als er geendet hatte, ging die Tür auf und Riku und Kairi betraten den Raum wieder. „Oh, hallo Roxas.“ Begrüßte Kairi den Blonden. „Hallo Kairi. Riku.“ Gab dieser zurück. Da ergriff Aqua wieder das Wort. „Und wie ging es weiter?“ Doch die Antwort nahm Roxas selbst in die Hand. „Nach meiner ’Geburt‘ gabelte mich Xemnas, der Anführer der Organisation XIII auf, gab mir meinen Namen, einen Lebenssinn sowie eine Heimat. Da ich das Schlüsselschwert führen kann wurde ich dazu eingesetzt, Herzlose zu bekämpfen und Kingdom Hearts Herzen darzubringen. Das Ziel der Organisation war, wie mir und den meisten anderen verraten wurde, war es, mit Hilfe von Kingdom Hearts eigene Herzen zu bekommen, da Niemande Wesen ohne Herzen sind. Allerdings verfolgte Xemnas ganz andere Ziele.“ Eine Pause entstand. „Irgendwann verließ ich die Organisation, da ich Xemnas Ideale nicht mehr teilte. Ich traf auf Riku, kämpfte gegen ihn und besiegte ihn.“ „Nachdem ich den Kampf verlor, sah ich keine andere Wahl, als mich der Dunkelheit in meinem Herzen hinzugeben.“ Fuhr Riku fort. „Es änderte zwar mein Aussehen, doch innerlich war ich noch ich selbst. Wir brauchten Roxas und die Erinnerungen, die er in sich trug, um Sora, der zu diesem Zeitpunkt noch schlief, aufzuwecken, doch die Organisation versuchte ihn wieder auf ihre Seite zu ziehen und als sie das nicht schafften sollte Axel, Roxas bester Freund, ihn auslöschen.“ „Doch ich besiegte Axel und vereinte mich wieder mit Sora, wodurch er die Kraft bekam wieder aufzuwachen.“ Sagte Roxas. „Aber wie kann es sein, dass du nun wieder hier bist, mit eigenem Körper und eigenem Herz?“ fragte Aqua. „Das ist schwer zu erklären.“ Fuhr Roxas fort, wurde aber von Sora unterbrochen. „Meister Yen Sid fand damals kurz nach Rikus und meiner Prüfung eine Möglichkeit, die es Roxas erlaubte ein eigenständiges Leben zu führen. * Es war eine komplizierte Prozedur, doch es hat sich letztendlich gelohnt und Roxas kann unabhängig von mir leben. Yen Sid sagte, für das bevorstehende bräuchten wir jede Unterstützung, die wir bekommen könnten.“ „Das erklärt aber leider immer noch nicht, warum ich aussehe wie dieser Ventus.“ Meinte Roxas, verschränkte die Arme. Leider fand darauf keiner von ihnen eine Antwort, ehe Aqua eine Idee einband. „Vielleicht weiß Meister Yen Sid uns zu helfen.“ „Das ist durchaus möglich.“ Antwortete Riku. „Meister Yen Sid ist weise. Wenn er es nicht weiß müssen wir es anders heraus bekommen.“ „Ich schlage vor, wir suchen ihn morgen auf.“ Schlug Kairi vor. „Aqua braucht noch etwas Ruhe und außerdem etwas im Magen.“ Sagte sie, während sie die Ältere mit sanftem Nachdruck wieder zum Bett brachte. „Möchtest du zum Essen bleiben, Roxas?“ fragte sie lächelnd. Der Blonde lächelte zurück. „Gerne.“ „In Ordnung. Dann mache ich mich gleich an die Arbeit.“ Sagte Kairi und verließ mit den Anderen den Raum, damit sich Aqua noch etwas ausruhen konnte. Kapitel 4: Level 4 ------------------ Früh am nächsten Morgen verließen sie die Insel, um Meister Yen Sids Turm aufzusuchen. Mit einem knarren schwang die Tür auf, um die Besucher einzulassen. „Es ist lange her, das ich hier war.“ Sagte Aqua, während sie sich umsah. Sie erklommen die Treppen, klopften an die Türe und bekamen von innen ein `herein´ geschenkt, ehe auch diese Tür aufschwang. Der große Zauberer saß hinter seinem Schreibtisch, wirkte überrascht, als er Aqua sah. „Oh, Aqua. Es ist lange her. Ich bin froh, dass du es aus der Dunkelheit geschafft hast.“ Der Zauberer war nicht alleine. Dort waren auch Donald, Goofy, Mickey sowie Lea. „Aqua!“ Donald, Goofy sowie der König schienen sie zu kennen. „Hallo ihr drei. Es freut mich euch wieder zu sehen!“ lächelte Aqua. „Ihr kennt euch?“ fragte Roxas. „Oh ja, das tun wir. Die drei halfen uns damals im Kampf gegen die Unversierten. Mickey rettete Ventus sogar einmal davor, von Vanitas ausgelöscht zu werden.“ „Hallo Lea, was treibst du denn hier?“ fragte Riku. „Ich lerne, mit dem Schlüsselschwert umzugehen. Noch habe ich die richtige Taktik nicht raus, aber immerhin gelingt es mir, es jetzt jederzeit zu beschwören.“ Gesagt, getan. Das Schlüsselschwert erschien in seiner Hand. „Ist anders als mit meinen Chakrams…“ Das sagte er wohl mehr zu sich selbst. „Es ist bedauerlich, dass Ventus und Terra immer noch verschollen sind. Aber das du es zumindest zurück geschafft hast erfreut mein Herz.“ „Ventus? Der kleine Blondschopf?“ schaltete sich nun Lea dazwischen. „Ja, Ventus ist der Grund für unseren Besuch.“ Sagte Riku. „Ich habe den kleinen damals kennen gelernt, als Isa noch mein Freund war.“ Schwelgte der rothaarige in Erinnerungen. „Ich weiß inzwischen, dass ich aussehe wie dieser Ventus.“ Sagte Roxas. „Aber ich weiß nicht, wieso.“ „Meister Yen Sid. Wissen sie Rat?“ fragte Riku den großen Zauberer. Der schloss die Augen, streichelte seinen Bart. „Hm… Ventus Herz wurde damals beschädigt, weshalb es nicht in seinen Körper zurück kehren konnte. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als ein Herz zu suchen, in dem es schlafen und seine Wunden heilen konnte.“ Sagte er dann nach einer kleinen Schweigepause. „Das bedeutet, sein Herz schläft in einem anderen.“ Folgerte Kairi. „So ist es. Ich habe diese Überlegung schon länger in Betracht gezogen. Es kann durch aus sein, dass…“ „Wartet bitte.“ Unterbrach Roxas. „Ich denke, ich weiß, was ihr sagen wollt, Meister.“ „Dann fahre fort, Roxas.“ Sagte Yen Sid. Der Blondschopf seufzte, kratzte sich am Kopf. „Nun…“ Er sah einmal alle an. „Ich habe folgenden Gedanken: Ich bin Soras Niemand, sehe ihm aber nicht ähnlich. Und wenn jetzt Ventus Herz in einem anderen schläft…“ Er ließ den Gedanken unausgesprochen, musste ihn allerdings auch nicht weiter führen. „Du willst sagen, dass…“ Ungläubig sah Sora ihn an. „… dass Ventus Herz in meinem ist?“ „Soweit zumindest meine Vermutung.“ Alle Blicke hefteten sich auf den braunhaarigen, dem das ein wenig unangenehm wurde. „So ist es, Roxas. Du begreifst schnell. Nachdem Ventus Herz den Körper verließ, lockte Soras Licht es wohl an und sein Herz gestattete dem von Ventus, in Soras Herz Einzug zu nehmen um sich zu erholen.“ „Demnach stamme ich wohl nicht nur von Sora, sondern auch von Ventus ab, oder?“ fragte Roxas in den Raum. „Das ist so klar wie das Amen in der Kirche.“ Meldete sich Lea. „Immerhin hast du die selbe Sturmwindfrisur.“ „Hey, was soll das denn heißen?“ Lea und Roxas lachten kurz über den anderen. Aqua selbst liefen die Tränen über die Wange. „Ventus…“ Sie wischte sich die Tränen weg. „Ein Glück, dass es ihm gut geht.“ „Meiner Vermutung nach diente Ventus Herz dem von Roxas als Grundbaustein, nachdem Sora sich opferte um Kairi zu retten und kehrte zurück, als ihr Licht Sora zurück brachte.“ Fuhr Yen Sid fort. „Wenn Ventus in Soras Herz schläft… Dann habe ich gegen ihn gekämpft.“ Warf Riku ein. „Hast du?“ hakte Sora nach. „Ja. Als du durch die Falle der Organisation in Schlaf verfielest, reiste ich in dein Herz um dich aufzuwecken. Dort wurde ich von einer Gestalt in schwarzer Rüstung herausgefordert. Sie hielt ihr Schlüsselschwert verkehrt herum und war verdammt schnell.“ „Sie hielt das Schlüsselschwert verkehrt herum? Ja… Das klingt nach Ventus…“ „Jetzt, wo ihr das sagt… Ich erinnere mich vage… Als mich die Dunkelheit verschlang war da eine fremde und doch vertraute Präsenz, die mich vor der Dunkelheit rettete.“ „Nachdem ich die Rüstung besiegte gab sie dich frei. Ich nehme an, Ventus hat dir geholfen, indem er dir seine Rüstung anlegte.“ Schlussfolgerte Riku. Sora lächelte, legte die Hand auf sein Herz. „Also schläft er in mir…“ „Es gibt etwas, was mich beunruhigt.“ Begann Yen Sid. „Die Organisation sucht nach der Kammer des Erwachens, in welcher Ventus Körper ruht. Sie planen, ihn zur finalen, dreizehnten Hülle für Xehanort zu machen. Um das zu verhindern muss Ventus zurück kehren. Sora!“ Der Brünette sah den alten Magier an. „Du musst dich auf eine Reise in dein eigenes Herz begeben und Ventus finden. * Doch sei gewarnt, die Tiefen und Gefahren eines menschlichen Herzens sind unergründlich. Niemand weiß, was dort lauert.“ „Das schaffe ich schon. Macht euch keine Sorgen, ich werde Ventus finden. Und wenn ich dafür eintausend Ebenen tief muss!“ „Wir wollen mitkommen Sora!“ Doch Sora wandte sich Donald zu. „Nein, Donald. Die Reise in mein eigenes Herz muss ich allein antreten. Ich danke euch für eure Treue, doch das muss ich alleine tun!“ „Es ist durchaus möglich, dass du in deinem Herzen auf Traumfänger triffst. Ventus Herz ist verbunden mit der Traumwelt und öffnet so einigen wenigen Traumfängern den Zugang in dein Herz. Mache dir ihre Macht zur Nutze, um deine Reise zu erleichtern. *“ „Gut. Dann werde ich mich gleich aufmachen!“ „Ich fürchte, das muss warten. Auch, wenn es dein eigenes Herz ist, ohne Hilfe kannst due diese Reise nicht beginnen. Nur Naminé kann dir den Pfad öffnen.“ Warf Meister Yen Sid ein. „Wer ist Naminé?“ fragte Aqua. „Sie ist mein Niemand.“ Antwortete Kairi. „Allerdings war es zu gefährlich, ihr wie auch bei Roxas ein eigenes Leben zu geben, denn Naminé ist kein gewöhnlicher Niemand.“ „Naminé besitzt immense Kräfte. Sie kann die Erinnerungen anderer durch ihre Bilder manipulieren, doch das ist nicht ihre einzige Gabe.“ Fuhr Yen Sid fort. „Da es zu gefährlich wäre, wenn der Feind sie erneut bekäme, haben wir eine andere Lösung gefunden.“ Sagte Kairi. „Wenn ich mich zurück ziehe“ sie schloss die Augen und ihre roten Haare färbten sich blond. „kann ich übernehmen.“ „Hallo Naminé. Lange nicht gesehen.“ Sora grinste das Mädchen, was vor kurzem noch Kairi gewesen war, an. Aqua hatte derweil einen sternförmigen Anhänger von wunderschönem blau hervor geholt und betrachtete ihn nachdenklich und auch etwas traurig. Sie schloss die Hand etwas fester um den Anhänger, sah dann Sora mit entschlossenem Blick an. „Sora. Lass mich dir wenigstens ein bisschen helfen.“ Wieder ein Blick auf den sternförmigen Anhänger, ehe sie diesen Sora zeigte. „Das ist ein Wegfinder. Damals habe ich drei für mich, Terra und Ventus gemacht, auf das wir immer verbunden sind. Dieser Wegfinder hat mir im Reich der Dunkelheit einige Male das Leben gerettet… Durch ihn spüre ich meine Freunde… Durch ihn schicken sie mir ihre Hilfe, egal, wo ich bin. Wir mögen dich nicht in die Tiefen deines Herzens begleiten können, doch wollen wir dir unsere Hilfe schicken, wenn du sie brauchst. Demnach… werde ich dir einen Wegfinder anfertigen.“ Sora nahm den blauen Wegfinder in Augenschein und spürte die Magie, die darin floss. Dann lächelte er. „Danke Aqua.“ Diese lächelte zurück. „Gib mir bitte ein wenig Zeit. Da ich noch etwas geschwächt bin werde ich wohl erst heute Abend fertig. So lange kann Naminé alles vorbereiten.“ „Ich werde dir für diese Aufgabe einen Raum zur Verfügung stellen, damit du in Ruhe arbeiten kannst.“ Sagte Yen Sid und mit einer Geste öffnete sich eine versteckte Tür in der Wand des Raumes. „Ich danke euch.“ Gab Aqua zurück, betrat den Raum. Hinter ihr schloss sich die Tür. Einige Stunden später öffnete sich die Tür, hinter der Aqua verschwunden war. Sie wirkte etwas müde, weshalb Naminé ihr einen Stuhl anbot, auf dem sie Platz nahm. „Es ist ewig her, seit ich das gemacht habe.“ Begann sie, holte dann vier Anhänger hervor. Sora bekam von ihr einen Wegfinder in einem wunderschönen azurblau. „Ich habe noch drei Wegfinder angefertigt. Für dich, Riku.“ Sie gab ihm einen eisblauen Anhänger. "Roxas.“ Ventus Ebenbild bekam einen orangenen Wegfinder. Ein wenig erinnerte dieser schon an in Form gepresste Lava und strahlte eine wohlige Wärme aus. Schlussendlich wandte sie sich an Naminé. „Und für euch beide. Naminé, Kairi.“ Dieser war gelb. Erneut warf Aqua einen Blick auf ihren eigenen Wegfinder. „Diese Wegfinder verbinden von nun an unsere Herzen. Sollte Sora uns brauchen, braucht er sich unsere Hilfe nur zu wünschen.“ „Danke Aqua.“ Bedankte sich Naminé. „Ich werde eure Hilfe ganz sicher in Anspruch nehmen.“ Versprach Sora. Er behielt den Anhänger in der Hand, schloss seine Hand ganz fest darum, als befürchte er, er könnte ihm jeden Moment entrissen werden. „Bist du bereit, Sora?“ fragte Naminé. Während Aqua gearbeitet hatte, hatte sie bereits das entscheidende Bild gezeichnet. Es fehlten nur noch die letzten Striche. „Und wie ich das bin!“ „Während du durch dein Herz reist wird dein Körper zurück bleiben und schlafen. Keine Sorge, wir werden auf dich aufpassen.“ Ergänzte die Blonde noch. „Ja, wir passen auf dich auf!“ quakte Donald. „Wir werden dich beschützen!“ stimmte Goofy zu. „Du kannst auf uns zählen!“ Riku lächelte. „Kein Problem. Also sollte ich mich besser hinlegen, sonst fall ich noch um. Und danke euch allen, dass ihr mir helfen wollt.“ Er grinste und kurz darauf hatte Yen Sid ein einfaches Bett herbei gezaubert, in das sich der Brünette legte. „Dann werde ich dich nun auf deine Reise schicken.“ Und Naminé zog die letzten Striche. Mit einem mal fühlte sich Sora unglaublich müde und schwer. Seine Augen schlossen sich und sein Geist gab die Kontrolle über seinen Körper ab, folgte einem Pfad aus Licht, der zu einer strahlend weißen Marmortür führte, die sich öffnete, als Sora sich ihr näherte. Gleißendes Licht hieß ihn willkommen, als er hindurch trat. Die Tür durchschritten tauchte er ab in sein Herz, sah bereits die Mosaikplattform vor sich. Der Ort des Erwachens. Kapitel 5: Level 5 ------------------ Ich lief in die Mitte der Plattform, sah mich um. Es war lange her, das ich hier war. Das erste und letzte mal war vor drei Jahren, als mein Abenteuer begann. Eine Weile stand ich nur herum, ehe ich mich in Bewegung setzte. Kurz vor dem Ende der Plattform begann sich ein Weg aus Mosaik zu bilden um mich zur nächsten Ebene zu bringen. Aber als ich einen Fuß auf den Weg setzte, erhob sich aus dem Weg vor mir eine Kleine Kreatur, die ich noch nie gesehen hatte. Sie schien selbst aus Mosaik zu bestehen, funkelte mich mit roten Augen an. Waren das etwa die Gefahren, die Meister Yen Sid angesprochen hatte? Augenblicklich erschien mein Schlüsselschwert in meiner Hand und ich schlug nach der Kreatur, doch diese tauchte wieder in den Boden ab. Ihre Mosaikgestalt verhalf ihr zur Tarnung. Sie tauchte hinter mir auf, griff an, doch ich bemerkte sie rechtzeitig, konterte und besiegte sie. Die Kreatur zersprang in hunderte Mosaikstücke. Wenn noch mehr von diesen Kreaturen hier lauerten musste ich vorsichtig sein. Ich setzte meinen Weg fort. Auf der nächsten Plattform tauchten erneut diese Kreaturen auf. War das eine ein Vorbote gewesen? Doch diesmal waren dort nicht nur diese neuen Monster. Traumfänger erschienen. Alptraum-Versionen der Wundermiezen. Im Moment stand es zehn zu eins. Ich musste vorsichtig sein. Eines der Mosaikmonster setzte zum Sprung an. „Eisga!“ rief ich, fror die Kreatur ein und zerteilte den Eisklotz mit meinem Schlüsselschwert. Da griffen schon die nächsten an. Ich wich aus, startete eine Kombo, die drei meiner Feinde zurück schleuderte. Ein weiterer Schlag betäubte eine der Wundermiezen, da bekam ich einen Schlag von hinten, doch als ich mich umgedreht hatte war die Kreatur schon im Boden verschwunden. Diese Ablenkung hatten andere genutzt um mich von vorne anzugreifen. Recht schnell war ich erschöpft. Wie sollte ich das schaffen? Da fiel etwas aus meiner Tasche, fiel klimpernd zu Boden. Es war ein azurfarbener, sternförmiger Anhänger. Richtig, der Wegfinder. Ich nahm ihn auf, rollte mich unter einem Angriff weg und wünschte mir nur, dass mir einer meiner Freunde seine Unterstützung schickte. Da griff wieder eines dieser Mosaikbiester an, wurde aber in zwei Hälften geteilt, ehe es einen Angriff landen konnte. Ich spürte mit einem mal eine Kraft in mir. Rikus Kraft. Fast, als helfe er mir, meine Angriffe zu leiten. Der Wegfinder leuchtete nun in einem zarten eisblau. So das war also die Unterstützung, von der Aqua gesprochen hatte. Mit dieser neuen Kraft vernichtete ich die Monster, die sich mir in den Weg gestellt hatten, und da verließ mich Rikus Kraft auch schon. Ein Seufzer und ich setzte meinen Weg fort. Ich hätte nie gedacht, dass mein Herz so ein Labyrinth war. Ich folgte den Wegen, diese führten mal rauf, mal runter. Ab und an kam ich an Türen, die ich durchschritt und die mich offenbar tiefer hinab führten. Dennoch wusste ich nicht, wie tief die Tiefen meines Herzens noch waren. Ich schätzte, Ventus würde am tiefsten Punkt schlafen, darauf wartend, das sein Herz sich endlich vollständig erholte. Während meines Weges stellten sich mir immer neue Versionen der Mosaikmonster in den Weg, allerdings hatte ich recht schnell anhand der Farbe gemerkt, welche Magie sie nutzten. Allerdings gab es dann noch die `bunteren´ von ihnen. Diese waren eine Nummer für sich und härter als die, die sich auf ein Element spezialisiert hatten. Natürlich gab es auch von diesen Monstern Exemplare, die ihre Artgenossen heilten, ähnlich den Vitazipfler-Herzlosen. Zumindest war die Farbe gleich, denn diese waren grün. Zumindest hatten sich mir einige Traumfänger angeschlossen, nachdem ich sie besiegt hatte. Eine Wundermieze und ein Vampkomori. Das machte das kämpfen deutlich einfacher. Nach wie vor bat ich meine Freunde um Hilfe wenn es kritisch wurde. Ich realisierte, das ich längst versagt hätte, wenn ich diese Hilfe nicht hätte, denn mein starkes Herz schien diese Monster ebenfalls zu stärken. Auf einer Plattform, die, je tiefer ich kam andere Farben hatten, wartete ein riesiges Mosaikmonster. Es bewachte eine Tür, fast so, als sei es ein Wächter. Ein Kampf entbrannte. Zumindest hatte ich auf meinem vorherigen Weg einiges an Stärke gewonnen. Welche Ebene diese schon war wusste ich nicht. Ich hatte das Gefühl, schon Tage zu laufen und mich durchzukämpfen. Mein Herz war tief und verworren, das wusste ich jetzt. Aber dieses Monster war anders als die, gegen die ich bisher gekämpft hatte. Es rief kleinere Artgenossen zur Unterstützung, die mir den Kampf doppelt erschwerten. Selbst, als ich die Hilfe meiner Freunde bekam – und diesmal schickte mir sogar Aqua ihre Kräfte- konnte ich das Monster nicht besiegen. Meine Begleiter, die Traumfänger, hatte es schon vernichtet und ich war am Ende meiner Kräfte. Sollte es hier etwa schon enden? Nein, das Monster wurde plötzlich getroffen, taumelte schreiend zurück. Eine Gestalt landete vor mir, in ihrer Hand ein Schlüsselschwert. Doch nicht irgendein Schlüsselschwert. Es war ein Königsanhänger. Die Fremde wendete einen Heilzauber auf mich an, griff dann das Monster an. Schnell wurde klar, um wen es sich handelte. Das Mädchen besaß kurze, schwarze Haare. Trug eine schwarze Kutte wie die der Organisation XIII. Ich kannte immer noch ihren Namen nicht, doch das musste warten. Zusammen schafften wir es, das Monster zu vernichten. Ich seufzte erleichtert, wandte mich ihr dann zu. „Danke. Ohne dich hätte ich das nicht geschafft.“ Das Mädchen allerdings mied meinen Blick, sah schon fast traurig aus. „Stimmt etwas nicht?“ fragte ich. „Nein… Alles in Ordnung.“ Sie konnte also doch reden. Es war das Mädchen, das ich damals in der Traumwelt getroffen hatte. Nur… Wie hieß sie? „Ich habe dich schon einmal getroffen. Nur… wer bist du?“ Sie antwortete mir nicht, wandte sich ab. Und als sie dann fort gehen wollte, hielt ich sie auf. „Jetzt warte doch einmal. Habe ich dir irgend etwas getan?“ „Nein…“ „Warum weichst du mir dann aus?“ Sie antwortete nicht. Ich seufzte, lies sie los. „Nun, ich kann dich nicht zwingen, mir zu antworten.“ Jetzt sah sie mich doch an. „Ich… bin Xion.“ Jetzt stellte sie sich also doch vor. „Na dann danke für die Hilfe Xion.“ Ich fragte erst gar nicht, was sie in meinem Herzen tat. Zumindest schien sie nicht feindlich gesinnt zu sein. Ich lief an ihr vorbei um meinen Weg fortzusetzen, da hielt sie mich auf. „Warte…“ Ich blieb stehen, drehte mich um. „Was denn?“ „Weiter hinten ist es gefährlicher. Je tiefer du in dein Herz vordringst, umso mächtigere Kreaturen werden dir begegnen.“ Ich nickte. „Danke für die Warnung.“ Ich drehte mich um, wollte meinen Weg fortsetzen, da hielt sie mich erneut auf. „Ich werde dich begleiten und dir im Kampf zur Seite stehen.“ Erneut drehte ich mich um. Xion sah mich mit einem entschlossenen Blick an. „Bist du sicher?“ Sie an meiner Seite zu haben wäre taktisch wertvoll. „Ja. Ich lebe schon seit einiger Zeit hier in deinem Herzen. Ein wenig kenne ich mich aus.“ Das war doch perfekt. „Nun, dann las uns gehen.“ Lächelte ich sie an und sie lächelte sogar zurück und trat an meine Seite. Die Tür schwang auf und wir traten hindurch. Kapitel 6: Level 6 ------------------ Mit Xion an meiner Seite war das ganze deutlich einfacher, zumal sie nicht gelogen hatte. Die Monster wurden wirklich mit jedem mal stärker. Inzwischen hatten wir auch wieder einige Traumfänger an unserer Seite. Ein Kibatiga und ein Auralöwe. Traumfänger der stärkeren Sorte. Doch auch, wenn es so einfacher war, stark waren die Monster dennoch. Die Stärke meines Herzens war ihre Stärke. Nur wie viele Ebenen hatte ich nun schon überquert? Fünfzig? Oder gar einhundert? Das blieb weiterhin unklar. Die Varianten der Mosaikmonster waren breit gefächert. Kleine, große, gefährliche und weniger gefährliche. Es waren die Monster meines Herzens, das hatte ich bereits bemerkt. Ob sie auch in anderen Herzen existierten? Die Plattform, auf der wir nun standen hatte ein tiefes Dunkelrot… und das Motiv war anders. Dieses zeigte einen schwarzhaarigen Jungen, dessen Körper dem von Repliku, Rikus Replika ähnelte. Er war schwarz mit roten Ornamenten. In der Hand hielt der Junge ein unheimlich aussehendes Schlüsselschwert. Aber… Wer war er? Xion schien ein schlechtes Gefühl zu haben. Ihr Instinkt warnte sie. „Geh nicht weiter!“ rief sie und ich hielt sofort an. Auch die Traumfänger spürten die nahende Gefahr, wichen schon zurück. Ich war auf alles gefasst. Das hier konnte alles sein, das hatte ich auf dieser Reise gelernt. Ein Fleck aus wabernder Dunkelheit entstand in der Mitte der Plattform, aus welchem sich nun eine Gestalt erhob. Und ich erschrak. Das war der Junge, dessen Bild die Plattform zeigte! „Das du es so weit geschafft hast, mein lieber Sora.“ Die gelben Augen des Jungen fixierten mich. Sie strahlten eine derartige Wildheit und Kampfeslust aus, das es mich fröstelte. Doch ich bewahrte meine Fassung. „Wer bist du? Was tust du hier?“ Ein schallendes Gelächter ertönte. „Hahaha! Glaubst du, ich lasse dich so einfach zu meiner guten Seite?“ Gute Seite? Sekunde, dann war das…? „Du bist Vanitas, habe ich recht?“ Ich hielt bereits mein Schlüsselschwert bereit. „In der Tat. Du hast deine Hausaufgaben gemacht.“ Er grinste fies. „Ich verrate dir etwas: Es stimmt, meine gute Seite ist nicht mehr weit entfernt.“ Er rief ein Schlüsselschwert. Das selbe, wie auf dem Motiv der Plattform. „Aber ich lasse euch nicht vorbei!“ „Mach dich bereit, Sora!“ rief Xion. „Ohne Kampf kommen wir hier nicht durch!“ Sie rief ihr Schlüsselschwert. Vanitas war verdammt stark und schnell obendrein. Er nutzte die Dunkelheit für fiese Angriffe und um Angriffen auszuweichen. Die Traumfänger waren schon beinahe besiegt, da lies ich kurz meine Deckung fallen. Vanitas Schlag traf mich und ich verlor mein Schlüsselschwert, das über den Rand der Plattform rutschte und hinunter fiel. Verdammt! Was jetzt? Vanitas holte zum nächsten Schlag aus und ich machte mich schon auf das Ende gefasst, da fiel mir im letzten Augenblick der Wegfinder ein. Jetzt war der richtige Moment! Mein Wegfinder glühte nun in einem sanften Orange und ich spürte Roxas Kraft. Zwei Lichtblitze, ein weißer und ein schwarzer und in meinen Händen lagen zwei Schlüsselschwerter. Nicht irgendwelche, nein. Das waren Memoire und Sternentreue, Roxas Schwerter. Beide gekreuzt fing ich Vanitas Schlag im letzten Moment ab, stieß ihn mit beiden zurück. Da mein Niemand mich nun unterstützte nahm ich auch vorübergehend seine Schnelligkeit und Kampfkunst an. Das nutzte ich, heizte Vanitas ordentlich ein, doch der gab nicht so schnell auf. Dutzende Kreaturen, die ich nicht kannte entstanden um ihn herum. Es waren nicht die, gegen die ich und Xion während unserer Reise hier gekämpft hatten. Die waren anders. Was hatte Aqua noch gleich gesagt, waren das? Ach ja, Unversierte! Kreaturen, erschaffen aus Vanitas Negativität. „Du spielst nicht fair!“ rief ich. „Wer hat denn gesagt, dass wir fair spielen müssen?“ Er grinste, befahl den Kreaturen den Angriff. Durch Roxas Hilfe konnte ich den Großteil der Unversierten vernichten, allerdings musste ich zugeben: Das war aussichtslos. So würde uns Vanitas hundertprozentig besiegen. Xion war schon fast am Ende, die Traumfänger vernichtet und ich war der nächste, da erschein plötzlich ein gleißendes Licht und ein Surren ertönte. Ein fliegendes Schlüsselschwert erschien, fegte durch die Unversierten, vernichtete sie. Das Schlüsselschwert war eher kurz und von schwarzer und bräunlicher Farbe. Die Schlüsselklinge glich einer Art Flügel und der Griff war wie eine Art Henkel daran angebracht. Etwas sagte mir, dass das Schlüsselschwert Ventus gehörte. Er schickte uns also seine Hilfe. „Hah, jetzt mischt der sich auch noch ein.“ Ich konnte nicht anders, als leicht zu lächeln. Ventus wachte offenbar über mich und half uns nun gegen seine dunkle Seite. „Hmpf. Für dieses mal habt ihr gewonnen. Aber glaubt nicht, dass ich mich geschlagen gebe.“ Und Vanitas verschwand in der Dunkelheit. Auch das Licht verebbte und Ventus Schlüsselschwert verschwand. Auch Roxas Kraft zog sich zurück. Ich holte einmal tief Luft, seufzte. Mannoman. Hätte ich je gewusst, was in meinem Herz abging… „Er ist… weg.“ Xion sprach einen Heilzauber um ihre Wunden zu heilen. Im Gegensatz zu ihr war ich noch glimpflich davon gekommen. Ich half ihr auf. Laut Vanitas war es nicht mehr weit. Meine Reise würde bald enden und ich würde endlich Ventus treffen. „Bist du in Ordnung?“ fragte ich Xion. „Ja. Es geht schon wieder.“ Sie lächelte. „Es ist nicht mehr weit. Bald werden wir Ventus treffen.“ „Ich fürchte, lange kann ich dich nicht mehr begleiten. Ventus Kammer darf ich nicht betreten.“ „Was? Wieso denn nicht?“ „Ich weiß es nicht…“ Sie sah zu Boden. „Ich habe diesen Umstand längst akzeptiert. Sobald wir uns vor Ventus Kammer befinden muss ich dich verlassen.“ „Ich möchte nicht, dass du gehst!“ „Es tut mir Leid, Sora…“ „Aber warum kannst du nicht mit?“ „Ich bin nur eine Erinnerung, Sora. Ich verkörpere deine Erinnerungen an Kairi und Erinnerungen haben nichts im Inneren eines Herzens zu suchen.“ „Aber du befindest dich doch hier in meinem Herzen.“ „Ja. Und damit habe ich bereits gegen die Regeln verstoßen…“ Ich schwieg. „Bis zur vor Ventus Kammer kann ich dich noch begleiten. Doch dann muss ich dich verlassen.“ „In Ordnung…“ Ich gab mich geschlagen. Ich sollte lieber die verbleibende Zeit nutzen, also lächelte ich. „Komm, gehen wir weiter.“ Kapitel 7: Level 7 ------------------ Einige Ebenen kämpften wir uns noch hinunter, doch dann hielt Xion an. „Sora… Es wird Zeit. Ich muss gehen.“ Ein wenig traurig sah ich sie an. Ich mochte sie, hatte sie während unserer gemeinsamen Reise als Freundin gewonnen. „Dies ist der tiefste Punkt, den ich erreichen kann. Was vor dir liegt darf ich nicht betreten.“ Ich lächelte sie an, umarmte sie. „Ich danke dir, dass du dich mit mir bis hier her durchgekämpft hast.“ Xion wurde daraufhin rot, lächelte mich aber an, als ich von ihr abließ. „Es hat mir Spaß gemacht mit dir gemeinsam zu kämpfen und ich würde dich gerne weiterhin begleiten, doch das kann ich leider nicht.“ Sie griff in die Tasche ihrer Kutte, nahm meine Hand und legte etwas hinein. „Nimm das. Solltest du meine Hilfe noch einmal benötigen, denke einfach an mich.“* Ich nahm den Gegenstand in Augenschein. Es war ein Eisstiel auf dem das Wort `Winner´ zu sehen war. Ich lächelte sie an. „Vielen Dank, Xion.“ Es missfiel mir immer noch, dass sie mich nicht weiterhin begleiten konnte, doch ändern konnte ich es ja nicht. Mit einem leicht traurigen Ausdruck wandte sie sich um, während ich mich der Tür vor mir zuwandte. Nur noch eine Tür trennte mich von Ventus… Leicht zögerte ich ja doch. Ich wusste ja nicht, was mich erwartete, doch ich wusste ja, das Ventus mein Freund und nicht mein Feind war. Ich schüttelte den Kopf. Nein, was zögerte ich? Dazu gab es keinen Grund. Mit frischem Mut öffnete ich die Tür, trat hindurch. Die Atmosphäre in diesem Bereich meines Herzens war anders. Sie hatte etwas anderes an sich als die Ebenen, die sich weiter oben befanden. Das Motiv auf dem Boden war auch einzigartig. Dort waren drei Personen zu sehen. Das Mosaik bestand aus einem Bild von mir, Ventus sowie Vanitas.* Also war ich hier richtig? Da zog eine leuchtende Lichtkugel meine Aufmerksamkeit auf sich, die in der Mitte der Plattform schwebte. Ich atmete einmal tief ein und aus. „Ventus?“ Es folgte keine Antwort. „Ventus? Bist du hier?“ Da flackerte das Licht der Lichtkugel und eine Antwort ertönte, die klang, als hätte ich jemanden aus einem tiefen Schlaf geweckt. Die Stimme war verschlafen und schwach. „Sora…?“ Ein Glück, er hatte mich gehört. „Hallo Ventus.“ Ich lächelte. „... Lange ist es her, Sora… Damals warst du noch sehr jung, als du mir eine zweite Chance geschenkt hast.“ „Ich erinnere mich kaum noch daran. Ich wusste zwar noch, dass da damals etwas war, aber was genau, das war mir entfallen.“ Ich schritt auf die Lichtkugel, Ventus Herz, zu. Es strahlte eine beinahe einschläfernde Wärme aus. „Ich hoffe, du konntest dich soweit erholen?“ fragte ich. „Ja, das konnte ich. Auch, wenn ich noch nicht gänzlich bereit bin. Etwas Zeit braucht mein Herz noch, befürchte ich.“ Da wurde ich ernst. „Das ist leider das Problem. Dir bleibt leider nicht mehr wirklich die Zeit. Xehanort plant, deinen schlafenden Körper zu einer seiner dreizehn Hüllen zu machen.“ Das Gefühl, dass das Herz ausstrahlte änderte sich zu Trauer, aber auch zu Ärger. „Xehanort…“ Mehr sagte Ventus vorerst nicht. „Ich möchte dir nicht die Zeit nehmen, die dein Herz braucht, aber du musst aufwachen und wieder in deinen Körper zurückkehren. Wenn Xehanort ihn in die Finger bekommt kommst du nie wieder zurück.“ Eine Pause folgte. „Bin ich denn schon dafür bereit?“ „Du musst dafür bereit sein. Du hast keine andere Wahl!“ Ich wollte ihn nicht drängen, aber es ging nicht anders. „Darüber hinaus warten deine Freunde auf dich. Was ist mit Aqua und Terra?“ Ventus schwieg, da holte ich einen sternförmigen Anhänger hervor, zeigte ihm Ventus. Dieser schien Aquas Magie darin zu spüren. „Aqua… Also geht es ihr gut…“ Das Herz strahlte Erleichterung aus. „Ja, ihr geht es gut und sie wartet nur darauf, dass du aufwachst. Sie vermisst dich, möchte dich wieder in ihre Arme schließen können und an deiner Seite kämpfen!“ Ventus machte eine Pause. „Du hast recht. Meine Freunde brauchen mich jetzt! Auch, wenn ich noch nicht gänzlich bereit bin, ich kann es mir nicht leisten noch weiter hier zu verweilen, wenn meine Freunde mich brauchen!“ Jetzt klang er entschlossen. Ich grinste. Das wollte ich hören. „Ich werde alles geben dich wieder mit deinen Freunden zu vereinen.“ „Ich danke dir. Bis es soweit ist, werde ich dir meine Hilfe zur Verfügung stellen.“ Ohne das ich es wollte erschien ein Schlüsselschwert in meiner Hand, das ich verkehrt herum hielt. Ventus Herz schwebte über mich, streute sein Licht auf mich und dem Licht folgte eine Rüstung um meinen Körper herum.* „Mein Schlüsselschwert, Launischer Wind, und meine Rüstung sollen dir helfen bis du mein Herz zu meinem Körper zurück bringst. Wenn du sie einsetzt nähren sie sich von meiner Kraft.“ Wenn sich das Schwert und die Rüstung von Ventus Kraft nährten, dann würde ich diese nur im äußersten Notfall einsetzen, immerhin wollte ich nicht auf Kosten von Ventus Kraft, die dieser über Jahre hinweg angesammelt hatte, kämpfen. Ventus Herz schwebte wieder in die Mitte der Plattform. „Ich danke dir, dass du mich aufgesucht hast. Ich habe lange keinen Kontakt mehr mit anderen gehabt. Bitte tu mir den Gefallen und grüße Aqua von mir. Und sage ihr, sie soll sich keine Sorgen machen. Ich bin bereit zu erwachen.“ Ich nickte. „Das werde ich. Ich danke dir, dass du mir zugehört hast.“ Die Lichtkugel strahlte eine wohlige Wärme aus. Es fühlte sich fast wie ein lächeln seitens Ventus an. Die Rüstung und das Schlüsselschwert waren verschwunden und am Ende der Plattform entstand ein Portal aus Licht, welches mich wohl wieder aufwachen lassen lies. „Wir sehen uns, Ventus.“ Sagte ich, lief auf das Portal zu. „Ja. Wir sehen uns, Sora…“ Und mit diesen letzten Worten durchschritt ich das Portal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)