It's up to you von Vienne (Ein betörender Geruch...) ================================================================================ Kapitel 1: It's up to you ------------------------- Der Fluss, der am Dorf vorbei floss, plätscherte langsam vor sich hin. Die Sonne war im Untergehen begriffen. Über die Wiese am Flussufer lief eine junge Frau. Ihr schwarzes Haar wehte im seichten Abendwind. Rin machte wie so oft in letzter Zeit einen abendlichen Spaziergang. Sie wusste nicht, warum sie es tat. Doch sie hatte das Gefühl, raus zu müssen. Raus aus der Enge der Hütte. Raus aus dem Dorf. Sie wollte den Boden unter ihren Füßen spüren, sich den Wind um die Nase wehen lassen. Sie ging barfuss. Das Gras kitzelte sie an den Füßen, aber es störte sie nicht weiter. Wie immer schweiften ihre Gedanken ab. Seit seinem letzten Besuch musste sie immer und immer wieder an ihn denken. Ohne eigentlich zu wissen warum. Vor zwei Monaten war er bei ihr gewesen. Er hatte ihr wie bei jedem seiner Besuche einen neuen Kimono gebracht. Einen weißen mit rotem Blumenmuster. Sie hatten ein wenig geplaudert. Wie immer war er nicht sehr gesprächig gewesen. Die meiste Zeit plapperte sie. Ohne Punkt und Komma. Sie gingen zusammen ein Stück spazieren. Und Rin genoss einfach nur seine Anwesenheit. Natürlich war auch Jaken beim Besuch mit dabei. Genauso wie Ah-Uhn. Aber auf seine Anweisung hin, sollten sie im Dorf bleiben. Die junge Frau fand das etwas seltsam. Genau wie der Kappa selbst. Dem Drachen machte es nichts aus. Jaken schimpfte, wurde aber schnell durch einen Blick des Dai-Yokai zum Schweigen gebracht. Sie ging weiter am Flussufer entlang. Hier hatte er sich beim letzten Mal von ihr verabschiedet. Kein Wort sprach er davon, wann sie ihn wieder sehen würde. Doch in seinem Blick lag etwas, was Rin nicht deuten konnte. Hätte sie es nicht besser gewusst, hätte sie geglaubt, so etwas wie Sehnsucht zu erblicken. Innerlich musste sie lachen. Sehnsucht. So etwas empfand der stolze Yokai sicherlich nicht. „Was er wohl gerade macht?“, sprach sie leise zu sich selbst. Sie musste sich eingestehen, dass sie ihn vermisste. Er fehlte ihr. Genauso wie ihr seine Begleiter fehlten. Wie gerne würde sie wieder mit ihm reisen. Sich frei fühlen. Und geborgen. Die alte Miko Kaede war vor ein paar Monaten gestorben. Seitdem lebte Rin alleine in der Hütte. Ab und an, wenn Shippou von seinen vielen Schulungen und Trainings zu Besuch war, schlief er bei ihr. Doch das war eher selten. Natürlich hatte sie auch Freunde im Dorf: Inu Yasha und Kagome. Und auch Miroku und Sango samt ihrer drei Kinder, auf die sie nur allzu gerne aufpasste. Doch das war nicht das Selbe. Auch wenn sie sie gerne hatte. Sie fühlte sich einsam. Und seit seinem letzten Besuch noch mehr. Die Sonne war untergegangen, als sie das Dorf wieder erreichte und zu ihrer Hütte kam. Kagome saß davor und schaute auf, als sie sie sah. „Hallo Rin! Warst du wieder mal spazieren?“, sie lächelte und Rin nahm neben ihr auf dem kleinen Treppenabsatz Platz. „Ja.“ „Du bist in letzter Zeit recht häufig unterwegs.“ „Ich weiß.“ „Seit Sesshomaru dich das letzte Mal besuchen kam.“ „Ehrlich? Ist mir gar nicht aufgefallen.“, sie schaute zu Boden und kickte einen Stein weg. „Ja, seit ihr zu zweit spazieren ward.“ „Wenn du meinst.“ „Du kannst ehrlich sein! Du magst ihn. Sehr sogar, oder?“ Die junge Frau schaute auf und in das wissende Gesicht ihrer mütterlichen Freundin. „Ich hab es mir schon seit langem Gedacht. Immer wenn er zu uns kam, hast du ihn mit diesem Funkeln in den Augen angeschaut. Es ist sehr verdächtig, wenn eine Frau solch einen Blick hat.“ Rin schaute wieder zu Boden. Sie hatte im Stillen gehofft, dass es keinem auffallen würde, was sie für den Dai-Yokai empfand. Insgeheim hoffte sie sogar, diese Gefühle mögen vergehen. Denn sie wusste, dass es niemals eintreffen würde, dass Sesshomaru das Gleich für sie empfand. So wollte sie nicht erst Liebeskummer haben müssen. Sie verdrängte die Gefühle, so gut sie konnte. Aber Kagome erkannte es doch. „Hast du es Inu Yasha schon gesagt?“ „Musste ich nicht!“ „Was?“, in Rins Stimmer ging eine halbe Oktave nach oben. „Er erkannte es tatsächlich von alleine.“ „Oh. Und wird er es seinem Bruder sagen?“ „Das glaub ich kaum. Warum sollte er? Außerdem, und das ist sowohl seine als auch meine Meinung, bestünde dann die Gefahr, dass Sesshomaru gar nicht mehr kommt. Du weißt am Besten, wie er ist.“ Rin nickte. Die Gefahr, dass er nach einer Liebeserklärung nicht mehr wiederkommen würde, bestand tatsächlich. Und der wollte sie aus dem Weg gehen. Sie wollte ihn nicht verlieren. Lieber blieb sie still und genoss ihr Zusammensein mit ihm. „Warum bist du eigentlich hier?“ „Nun ja. Eigentlich genau deswegen. Wegen Sesshomaru und dir.“ „Hä?“ Kagome wurde etwas rot um die Nase und schaute, um ihre Verlegenheit zu überspielen, in die Ferne. Sie erinnerte sich daran, wie ihre Mutter einst ein Gespräch mit ihr darüber führte. Und nun tat sie es mit Rin. „Du bist alt genug, um zu heiraten, Rin.“ „Das will ich aber nicht!“, empörte diese sich gleich. „Musst du auch nicht. Aber was ich damit sagen will, ist, dass du ziemlich begehrenswert für andere erscheinst. Und wahrscheinlich nicht nur für die menschlichen Männer. Auch Yokai werden sich für dich interessieren. Inu Yasha kann es schon seit geraumer Zeit bei dir riechen.“ „Was riechen?“ „Wenn du bereit bist, ein Kind zu empfangen. Und ich nehme an, dass es Sesshomaru auch riecht. Sicherlich noch viel intensiver. Ich glaube kaum, dass er sich zurück halten würde, wenn er an solch einem Tag auf dich trifft.“ „Aber Sesshomaru hätte sich unter Kontrolle.“ „Hätte er nicht. Das hat sich keiner von ihnen. Inu Yasha ist da nicht viel anders.“ Jetzt ging Rin ein Licht auf, warum Kagome und ihr Gefährte an einem Tag im Monat nicht anzutreffen waren. Sie waren dann einfach komplett wie vom Erdboden verschluckt und keiner wusste, wo sie waren. Sicher waren das die Tage, an denen Kagome für den Hanyou besonders gut roch. Aber Sesshomaru würde sich gar nicht dazu herablassen. Sie wusste, dass er Menschen hasste. Nicht unbedingt sie. Er akzeptierte sie einfach. Nicht mehr und nicht weniger. Trotzdem: Nie und nimmer würde er sich mit ihr vereinigen. Sie zu seiner Gefährtin machen. Auch wenn sie sich eingestehen musste, dass sie sich das wünschte. Ihre Sehnsucht nach ihm war stark. Sie wollte ihn spüren. Ihn lieben dürfen. Und doch war es ihr versagt. „Keine Sorge, ich werde aufpassen.“, sagte sie nach einer Weile. „Ich weiß. Aber ich will, dass du das hier jeden Tag nimmst. Ab heute.“ Kagome reichte ihr einen kleinen Leinenbeutel. „Was ist das?“ „Eine Kräutermischung. Nimm sie jeden Tag vor dem zu Bett gehen. Vermische sie mit Wasser und trink sie.“ „Und wofür?“ Die Miko stand auf, streifte sich ihre Kleidung zu Recht. Dann lief sie einige Schritte, bevor sie sich noch mal umdrehte: „Inu Yasha ist ein Kind, dass von einem Yokai und einem Menschen gezeugt wurde. Ein Hanyou. Sesshomaru konnte ihn lange Zeit nicht leiden. Na gut, das tut er jetzt auch noch nicht. Aber er hat ihn als das akzeptiert, was er ist. Doch ich nehme nicht an, dass er das noch ein weiteres Mal tut. Das er einen Hanyou akzeptieren würde, dem sein Geruch anhaftet.“ „Hä? Aber Sesshomaru würde mich sowieso nicht nehmen.“ „Bist du dir da sicher?“ Rin wollte nicken, doch es gelang ihr nicht. Kagome lächelte einfach nur, und ging dann in Richtung ihres Zuhauses, wo ein Hanyou schon auf sie wartete. „Hast du es ihr gegeben?“ „Hallo Inu Yasha! Ja habe ich. Ich hoffe auch, sie hat es verstanden.“, die Miko lies sich neben ihm nieder und gab ihm einen liebevollen Kuss, „Aber sie ist der festen Überzeugung, dass er sie eh nicht haben will. Nicht so. Nicht als seine Gefährtin. Was denkst du?“ „Es ist schwer zu sagen. Seit fast zwei Jahren sehe ich eine Veränderung in seinem Blick. Jedes Mal wenn er sie sieht. Kein Wunder, sie ist zu einer jungen Frau herangewachsen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm das entgangen ist.“ „Meinst du, er mag sie?“ „Mag sie ihn?“ „Sie liebt ihn.“ „Liebt ihn, hm? Als er das letzte Mal kam und sie ihn begrüßte, lag in seinem Blick schon so etwas wie Begehren. Wenn er wirklich an diesem einen Tag im Monat auf sie trifft, und sollte es nur aus purem Zufall sein, wird er sich nicht mehr zurück halten können.“, sprach Inu Yasha sanft und zog Kagome in seine Arme. „Aber er hat sich doch gut unter Kontrolle.“ „Das lag nur daran, dass sie so roch wie eh und je. Trifft er auf diesem einen Tag auf sie, wird er wahrscheinlich durchdrehen mit seinen Instinkten.“ „Auch wenn er es eigentlich nicht will? Immerhin macht er sie dann automatisch zu seiner Gefährtin.“ „Sesshomaru wird sich dessen bewusst sein. Aber sind wir mal ehrlich. Er mag die Kleine. Er mochte sie schon immer, seit er sie mit Tensaiga wieder belebt hat.“ „Du meinst, wir werden es nicht verhindern können?“ „Nein. Er sollte aber dazu stehen.“ „Ich glaube, das wird er. Er wird Rin nicht verletzen.“ Die beiden saßen noch eine Weile zusammen am Feuer. Beide hofften inständig, dass Rin glücklich werden würde. Und das wäre sie nur bei Sesshomaru. Fast eineinhalb Monate waren seit seinem letzten Besuch bei Rin vergangen. Innerlich tobte in ihm ein Kampf, ob er sie wieder sehen sollte oder nicht. Er wollte gerne. Hatte schon einen Kimono besorgt, damit er eine Ausrede hätte, um sie zu sehen. Eine Ausrede, die für Jaken und seinen Halbbruder plausibel klang. Sesshomaru seufzte, was dem Kappa nicht entging: „Was habt ihr, Sesshomaru-sama? Ist alles in Ordnung?“ „Sei still. Ich denke nach.“ Jaken zuckte zurück. In letzter Zeit war sein Meister nachdenklicher als sonst. Fast schon verträumt. Seit ihrem letzten Besuch im Dorf, um genauer zu sein. Dem Kappa entging es nicht. Er war sich fast sicher, dass Sesshomaru sich nach Rin sehnte. Schon wieder hatten sie einen Kimono besorgt. Und er war nicht dumm: Jaken wusste, dass sein Herr ihn nur gekauft hatte, um Rin wieder zu sehen. Er konnte es in dessen Augen sehen, wenn sie das Mädchen trafen. Wie er Rin anblickte. Wie ihm fast die Luft wegblieb, wenn er sie erneut das erste Mal wieder sah. Natürlich, Rin war zu einer schönen, jungen Frau heran gewachsen. Doch sollte das allein der Grund sein, warum neuerdings in Sesshomarus Augen pures Begehren lag? Jaken konnte sich keinen Reim drauf machen. Musste er auch nicht, denn er wurde abrupt aus seinen Gedanken gerissen: „Jaken, nimm Ah-Uhn und folge mir. Wir müssen zu Rin!“ „Zu Rin? Stimmt denn etwas nicht?“ Doch Sesshomaru antwortete nicht. Viel zu sehr war er damit beschäftigt, den Geruch, den der Wind ihm zutrug, zu deuten. Es war verwirrend. Sie waren nicht weit von Rins Dorf entfernt. Doch ihr sonst so unschuldiger Geruch hatte sich verändert. War intensiver und lockender geworden. Sie hatte sich verändert. Er musste Gewissheit haben. Der Kappa konnte gar nicht so schnell schauen, wie sein Meister aus seinem Sichtfeld verschwunden war. Und eilte ihm dann hinterher. „Rin!“ Seine Stimme war anders als sonst, dass konnte sie deutlich hören. Sie fuhr herum und sah ihn. Er stand keine fünf Meter von ihr entfernt. Vor Überraschung lies sie den Korb mit den wilden Erdbeeren fallen. „Sesshomaru-sama!“, ihre Stimme war nicht viel mehr als ein Hauchen. Aber der Dai-Yokai hörte sie klar und deutlich. Und er hörte das Zittern in ihrer Stimme. „Was macht ihr hier?“ „Ich…“, die Stimme versagte ihm. Wieder hatte er ihren Geruch in der Nase. Das konnte doch nicht sein! Nicht Rin. Es durfte bei ihr einfach nicht so sein. Er wandte den Kopf ab, versuchte an etwas anderes zu denken. Doch es gelang ihm nicht. Zu intensiv roch sie für ihn. Zu verlockend. Warum heute? Warum musste er sich ausgerechnet heute in die Nähe ihres Dorfes begeben? Immer und immer wieder kamen ihm diese Fragen in den Sinn. „Sesshomaru, was treibt dich hier her?“ Der Genannt schreckte auf. Inu Yasha war auf die Lichtung getreten und schaute ihn an. Es wäre sinnlos gewesen, es zu leugnen. Sein Halbbruder roch es wahrscheinlich genauso. Nur nicht so stark. Immerhin hatte er sich bereits vor Jahren gebunden. Inu Yasha musste in seinem Inneren breit grinsen. Er hatte Rin schon seit heute Morgen nicht mehr aus den Augen gelassen. Auch deshalb nicht, weil er schon seinen Bruder gewittert hatte. Der Hanyou wusste nur allzu gut, dass es seinem großen Bruder sicherlich schwer fallen würde, zu widerstehen. Immerhin war er nicht gebunden. Der Duft, der von Rin ausging, dem Mädchen dem er so vertraute, würde mehr als betörend für ihn sein. „Sesshomaru, komm mit!“ „Warum sollte ich?“, noch immer versuchte er krampfhaft Rins Geruch zu ignorieren. „Komm mit!“, in Inu Yashas Stimme schwang eine leise Drohung mit. Der Dai-Yokai wusste, was dieser Hanyou sagen würde, würde er seiner Bitte nicht nachkommen. Stumm drehte er sich um und ging zurück in Richtung Wald, wo ihm sein Diener und der Drache entgegen kamen. „Jaken, geh mit Rin zum Dorf und warte dort auf uns!“ „Ja Meister!“, Jaken verbeugte sich und lief dann zu Rin, die ihn freudestrahlend begrüßte. Am Waldrand wartete der Dai-Yokai auf seinen Bruder. „Was ist?“, schnauzte er ihn gleich an. „Du hast es gerochen.“, antwortete dieser ruhig. Sesshomaru antwortete nicht. „Und deine Sinne drehen durch. Hab ich Recht?“ Immer noch keine Antwort. Der Dai-Yokai stand nur reglos da und starrte in die Ferne. „Ich konnte es mir schon beim letzten Mal denken. Und den vielen Malen zuvor. Man sieht es dir an. Genauso wie man es Rin ansieht.“ „Was sieht man uns an?“ „Das ihr euch mögt. Und bei Rin sogar noch mehr.“ Sesshomaru fuhr herum. Hatte er das gerade richtig verstanden? Rin mochte ihn? Er versuchte sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen: „Sie mochte mich schon, als sie ein kleines Kind war.“ „Das weiß ich auch. Ich meine, dass sie dich jetzt mag. Sie mag dich so, wie eine Frau einen Mann mag. Sie liebt dich!“ Unmerklich zuckten die Ohren des Yokai. Er hatte es schon länger geahnt. Er sah es in ihrem Blick Jedes Mal wenn sie sich trafen. Doch trotzdem traf ihn dieser ausgesprochene Satz seines Bruders ihn wie ein Schlag in die Magengrube. Schon seit langer Zeit hatte Sesshomaru dafür geradezu gebetet, dass es nicht passieren würde. Das sich Rin nicht verlieben würde. Nicht in ihn. „Das ist nur eine Schwärmerei.“ „Das glaubst du doch wohl selbst nicht. Und was ist mit dir? Ich sehe doch, wie schwer es dir eben schon gefallen ist, nicht über sie herzufallen.“ “Red nicht so ein Scheiß, Inu Yasha! Und was soll denn mit mir sein? Denkst du, nur weil ich sie zweimal zurück ins Leben geholt habe, lasse ich mich dazu herab, sie zu lieben?“, der Dai-Yokai versuchte gelassen zu klingen. Was ihm aber mehr schlecht als recht gelang. Und Inu Yasha konnte diesen schwankenden Unterton in der Stimme seines Bruders nur allzu gut hören: “Warum hast du sie überhaupt wieder zurück geholt?“ “Wegen Tensaiga.“ “Wegen Tensaiga? Aus so einem banalen Grund?“, der Hanyou war erstaunt. „Ja.“, die Antwort kam Zähne knirschend, „Sie hatte mich einige Tage vorher gepflegt, nach einem Kampf mit dir. Als du das Kaze no Kizu das erste Mal richtig beherrscht hast. Dann wurde sie von den Wölfen von Kouga überfallen. Als ich sie am Weg liegen sah, tot, pulsierte Tensaiga. Ich probierte aus, ob es klappte. Und von da an folgte sie mir überall hin. Sogar in die Unterwelt. Ich nehme an, dass hat euch Kohaku schon erzählt.“ “Ja. Deine Mutter sprach davon, dass jeder Mensch nur einmal wieder belebt werden kann. Und das du wohl recht bekümmert warst und Jaken geheult hat.“ „Ich war wirklich sauer.“ “Warum?“ “Ich hatte mich an sie gewöhnt.“ „Du meinst, du hast sie da schon gemocht. Ihre Art und Weise.“ “Möglich. Ich weiß es nicht.“ Zum ersten Mal in seinem Leben war Sesshomaru ratlos. Er wusste nicht, warum er damals so wütend war. Und dann so froh, als Rin dank des Meido-Steines wieder zurück ins Leben fand. „Sesshomaru, du musst dich entscheiden.“ “Wofür?“ “Ja oder nein.“ „Ja oder nein?“ „Genau. Entweder du sagst ihr, was Sache ist oder du gehst. Für immer.“ Der Dai-Yokai sah ihn an. Er wusste, dass Inu Yasha es ernst meinte. „Rin wird es nicht verstehen.“ “Doch. Und wenn du es nicht machst, mach ich es.“ “Und was willst du ihr sagen?“ “Das du zu feige warst, mit ihr zu reden.“ Ein Knurren erfüllte die Lichtung. Sesshomaru fühlte sich erpresst. Auch wenn er wusste, dass was Wahres dran war. Natürlich würde er mit ihr reden müssen. Würde ihr sagen, dass sie ab heute an getrennte Wege gehen würden. Bei dem Gedanken daran spürte er einen Stich in seiner Brust. „Sesshomaru, ich geh wieder ins Dorf. Wenn du deine Entscheidung getroffen hast, komm zu uns. Es liegt an dir.“ Der Dai-Yokai schaute ihm nach. Natürlich hatte Inu Yasha Recht. Zu seinem Ärger. Sesshomaru war es in den letzten Jahren nicht entgangen, wie sich Rin verändert hatte. Wie sie immer größer und weiblicher wurde. Immer schöner. Er roch ihre Veränderung. Bei jedem Besuch. Doch heute war dieser eine Tag im Monat. Das einzige wovor er sich fürchtete. Auf sie an diesem Tag zutreffen. Wie gerne wäre er einfach wieder gegangen. Aber ihr Geruch hing viel zu schwer in der Luft. Betörte ihn. Zog ihn an. Er konnte ihn geradezu schmecken. Lag es wirklich einzig und allein daran, dass er sich noch nicht gebunden hatte? Immerhin war es Inu Yasha vollkommen gleich gültig. Auch wenn er es sicherlich schon eine längere Zeit roch. Monat für Monat. Sesshomaru schüttelte seine lange, silbrige Mähne. Er würde bis heute Abend warten und Rin dann seine Entscheidung mitteilen. Selbst wenn es ihm nicht leicht fiel. Es war besser so. Besser für ihn. Und vor allem besser für sie! Die kleine Gruppe rund um Inu Yasha saß an der Feuerstelle in seiner Hütte. Draußen wurde es bereits dämmrig. Kagome hatte für alle gekocht und vor allem Jaken ließ es sich schmecken. Am späten Nachmittag hatte Kagome Rin erneut beiseite genommen. Sie wollte und musste dem Mädchen erklären, warum Sesshomaru hier war. „Er kam mir schon kontrolliert vor.“, überlegte Rin. „Das täuscht. Inu Yasha hat mit ihm geredet und Unsicherheit aus seiner Stimme heraus gehört. Sesshomaru ist nervös.“ “Wegen mir?“ „Ja. Er wird nachher noch mit dir reden wollen. Geht auf Abstand zueinander. Egal was ihr beredet. Ihm wird es eh schon schwer genug fallen, deine Nähe zu ertragen.“ Rin nickte nur. Und nun saß sie da, und wartete darauf, dass er zu ihr kam. Sie holte tief Luft. Das Mädchen schwor sich, stark zu sein. Was auch immer er von ihr wollte. Wobei sie sich keine Hoffnungen darauf machte, dass es positiv sein würde. Sie seufzte schwer auf und wurde mit einem Schlag aus ihren Gedanken gerissen. In voller Montur stand er in der Hütte. „Sesshomaru-sama. Endlich! Endlich können wir das Dorf verlassen. Es war so grausam! Das Essen, die Hütte.“, jammerte Jaken sogleich und warf sich ihm zu Füßen. „Dafür, dass es dir nicht gefallen hat, hast du aber verdächtig lange geschlafen in der grauseligen Hütte. Und du hast auch nicht gerade wenig gegessen.“, empörte sich Kagome und verpasste ihm eine Kopfnuss. „Seht nur, Meister, wie grausam sie hier mit mir umgehen.“ “Jaken, sei still!“ „Aber…“ “Er hat gesagt, du sollst still sein.“, knurrte Inu Yasha und nahm ihn in den Schwitzkasten. „Rin!“ Die junge Frau sprang auf, schaute noch einmal zu Kagome, die sie anlächelte. Egal was jetzt auch kommen würde, Rin wusste, dass sie hierher zurückkehren konnte. Mutigen Schrittes ging sie hinter dem Dai-Yokai zur Hütte hinaus in die Nacht. Sesshomaru und Rin standen am Fluss. Keiner der beiden sprach ein Wort. Rin starrte auf das vorbei fließende Wasser. Sie wollte die Stille nicht unterbrechen. Wollte nicht wieder permanent reden. Lieber stand sie still neben ihm. Genoss seine Anwesenheit. Auch wenn er sich nicht gerade sonderlich um sie kümmerte. Der Yokai schaute in die Ferne des Sternenhimmels. Er musste sich sehr konzentrieren, um sie nicht sofort zu nehmen. Immer noch roch sie verführerisch gut. Tief atmete er ein und aus. Versuchte sich zu konzentrieren und die passenden Worte zu finden. Worte, die sie nicht allzu sehr verletzen würden. „Ich werde nicht wieder kommen. Von heute an gehen wir getrennt Wege.“ Rin schaute zu ihm auf. Sie hatte es geahnt. „Wenn du zu Inu Yasha und Kagome zurückgehst, sag bitte Jaken, er soll sich auf den Weg machen. Ah-Uhn wird mich finden.“ Sie sagte nichts. „Hast du mich verstanden?“ Keine Reaktion. „Rin, hast mich verstanden?“, seine Stimme klang strenger, als er es beabsichtigt hatte. Er schaute zu ihr und musste schlucken: Sie stand einfach nur da. Ihre Schultern bebten leicht und Tränen standen ihr in den Augen. „Rin, es ist alles gut. Und es ist besser so.“ Wie gerne hätte er sie jetzt in die Arme genommen. Doch er konnte es nicht. Durfte es nicht. Sonst wäre er ihr erlegen. „Rin?“ Das Schluchzen wurde heftiger. Sie presste sich die Hände auf das Gesicht. Versuchte ihre Tränen zu verbergen. Es tat so weh. „Rin?“, erneut sprach er sie an. Doch anstatt einer Antwort erntete er nur einen finsteren Blick, bevor sie zurück rannte zum Dorf. Sie rannte und rannte. So schnell das ihr die Lungen brannten. Im Dunkeln erkannte sie nicht allzu viel und mit Tränen verhangenen Augen war es noch weniger. Sie erkannte gerade so die Lichter des Dorfes. Lief auf diese zu. Sie lief an Inu Yasha und Kagome vorbei. Der Hanyou hatte den salzigen Geruch ihrer Tränen riechen können. Er und seine Gefährtin hatten geahnt, dass es so kommen würde. Nie und nimmer wäre sein großer Bruder über seinen Schatten gesprungen. „Was ist denn los? Rin, warum flennst du?“, Jaken war zu ihnen getreten. “Du sollst Ah-Uhn nehmen und ihm folgen. Mach’s gut Jaken. Passt auf euch auf!“, Rin schluchzte, umarmte kurz den Kappa und den Drachen und rannte dann in ihre Hütte, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu der von Inu Yasha und Kagome lag. „Was meinte sie damit?“, hakte Jaken nach. „Mach lieber, was sie gesagt hat.“, brummte Inu Yasha. „Also gut.“ Der Kappa schwang sich auf Ah-Uhn und hob ab. Die beiden schauten ihnen hinterher. Dann machten sie sich dran, wieder in die Hütte zu gehen. Doch kurz vorm Eingang drehte sich der Hanyou nochmals um. „Was hast du?“, fragte ihn Kagome. „Nichts. Gar nichts.“ Er schüttelte den Kopf und ging mit ihr hinein. Sesshomaru hatte ihre Spur aufgenommen. Wenn auch widerwillig. Er wollte es nicht. Er wollte ihr nicht hinterher gehen. In ihren Augen hatte er ihr womöglich gerade das Herz gebrochen. Warum folgte er ihr dann? Warum wollte er nicht, dass sie weinte? Der Dai-Yokai verstand sich selbst nicht mehr. „Rin!“ Er schaute sich in der kleinen Hütte um. Hier roch es noch viel intensiver nach ihr. Wie in der von seinem Bruder gab es eine Feuerstelle und etwas weiter hinten einen Futon aus Bambus, der mit Decken bedeckt war. Und mitten drin lag Rin. Ihre Schulter bebten nicht mehr. Ihr Atem ging ruhig. Anscheinend war sie erschöpft vom Weinen eingeschlafen. Leise ging er zu ihr, hockte sich neben sie. Selbst in der Dunkelheit sah er die Spuren, die ihre Tränen auf den Wangen hinterlassen hatten. Sanft streichelte er darüber. Nie wollte er sie zum Weinen bringen. Er schallte sich selbst einen Idioten dafür. War es denn wirklich nötig gewesen? Musste er wirklich dieses Opfer bringen? Mit einem Male zuckte er zurück. Sie regte sich. „Sesshomaru. Bitte, verlass mich nicht!“ Sie träumte von ihm. „Bitte bleibt bei mir.“ Sesshomaru musste schwer schlucken. „Bitte!“ „Pscht, es ist alles gut, Rin. Ich bin bei dir.“ Rin schreckte hoch. Sie blinzelte und konnte nicht glauben, wer da vor ihr saß. „Sesshomaru-sama, wie?“ “Pscht.“ “Nein. Geht!“ Erstaunt schaute der Dai-Yokai sie an. Wies sie ihn da gerade zurück? „Aber ich…“, versuchte er. „Nein, ich will das nicht hören. Ihr habt gesagt, ihr kommt nie wieder. Und das wir uns trennen. Also dann geht. Ich will nicht noch mehr leiden müssen.“ “Leiden müssen?“ “Ja. Ihr habt mich viel zu sehr verletzt. Bitte, geht einfach.“, wieder rannen ihr die Tränen über das Gesicht. Sesshomaru konnte den Anblick nicht ertragen. Alles in ihm schrie danach, sie in die Arme zu nehmen und zu trösten. Er wollte sie nicht weinen sehen. Viel lieber mochte er ihr Lachen. Er wollte dieses Lachen wieder sehen. Und ganz gegen seinen Verstand zog er sie mit einem Ruck in seine Arme, streichelte ihr mit einer Hand über das schwarze Haar. „Nein. Nein, es war dumm von mir, dir das zu sagen.“ “Was?“ “Ich hätte das nicht tun sollen.“ “Nein, hört auf. Entschuldigt euch nicht. Es ist nicht eure Schuld, dass ich mich in euch verliebt habe.“ Erschrocken über diesen ausgesprochenen Satz hielt sich Rin den Mund zu, starrte ihn an und er sie. „Nein, vergesst, was ich gesagt habe. Es tut mir leid, entschuldigt da…“ Weiter kam sie nicht. Sesshomaru presste seine Lippen auf ihre, brachte sie so zum Schweigen. Und noch immer starrten sich beide an. Es dauerte nur wenige Sekunden, doch sie brachten beide vollkommen durcheinander: Rin fasste sich vorsichtig an die Lippen, die eben noch berührt wurden und Sesshomaru rutschte ein Stück weg, keuchend starrte er zu Boden. Was hatte er da nur getan? Die Gedanken wirbelten durch seinen Kopf. Versuchten sich zu ordnen. Sein Herz raste. Und seine Instinkte liefen Amok. Er musste hier raus. Schleunigst. Als er Anstalten machte, sich zu erheben, wurde er an der Hand zurück gehalten. „Rin, bitte, lass mich gehen.“, er flehte. „Hasst ihr mich so sehr?“, sie flüsterte. „Nein. Nein, ich hasse dich nicht. Viel mehr das Gegenteil. Und das macht mir Angst.“ “Ist es denn so schlimm?“ Sesshomaru wusste darauf keine Antwort. „Dann geht lieber. Ich weiß von Kagome, dass ich zu gut für euch heute rieche. Und ich will nicht von jemanden geliebt werden, der nichts für mich empfindet.“ Erschrocken über diesen Satz von Rin, drehte sich der Dai-Yokai um. Das durfte sie nicht denken. Auf keinen Fall. Es durfte nicht sein. „Rin.“ “Hm?“ Sie ließ sich von ihm hochziehen. Versank ein wenig in seinen goldgelben Augen. „Geht.“ Er schüttelte den Kopf. Jetzt konnte er nicht mehr gehen. Selbst wenn er sie nicht geküsst hätte, hätte er nicht gehen können. Zu sehr hielt sie ihn mit ihrem Geruch gefangen. Langsam kam er ihr wieder näher. Er konnte ihren Atem in seinem Gesicht fühlen. „Sesshomaru-sama, nicht.“ Doch es war zu spät. Erneut legten sich seine Lippen auf ihre. Diesmal zärtlicher, liebevoller. Rins Herz machte Freudensprünge. Sie legte ihre Hände auf seinen Brustpanzer, erwiderte den Kuss. Sesshomaru drückte sie sanft an sich, strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Jetzt war es ihm egal, was er hier tat. Dann war er eben doch wie sein Vater. Wie Inu Yasha. Er musste sich eingestehen, dass es von Anfang an Schicksal war, dass er auf Rin traf. Das sie ihn fand. Sie war dazu bestimmt, ihn zu verführen. Dazu bestimmt ihn zu lieben. Genauso wie er sie lieben sollte. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und mit geschickten Handgriffen entledigte er sich seiner Rüstung. Nur in seinem Kimono stand er vor ihr. Ein ungewohnter Anblick für die junge Frau. Langsam wanderten seine Lippen hinab zu ihrem Hals, knabberten an ihrem Ohr und entlockten ihr ein leises Stöhnen. Seine Hände glitten zu ihren Schultern, schoben ihr den Kimono leicht auseinander. Rin löst instinktiv den Obi und schob auch ihm das Oberteil auseinander. Vorsichtig fuhr sie mit ihren Fingern über seinen nackten Oberkörper. Ein Prickeln machte sich unter ihren Fingerspitzen bemerkbar. Sesshomaru drängte sie leicht nach hinten, brachte sie zu Fall, um sich dann über sie zu beugen. Er küsste sie am Schlüsselbein, entblößte sie oben herum und liebkoste ihre Brüste. Ihr schien es zu gefallen, denn sie kam ihm entgegen. Es dauerte auch nicht allzu lange, bis der Dai-Yokai sie vollkommen ausgezogen hatte und sich gleich mit. Mit seiner Hand streifte er an der Innenseite ihres Oberschenkels entlang, während er sie zärtlich küsste. Ihr Geruch wurde immer stärker und er spürte, dass sie nur allzu bereit war. Ihm erging es ja selbst nicht besser. Vorsichtig legte er sich zwischen ihre Schenkel, küsste sie erneut. “Alles in Ordnung?“ “Ja.“, Rin nickte und legte ihre Hände in seinen Nacken. Als er sie noch einmal küsste, drang er vorsichtig in sie ein. Ihre Enge umfing seine Erregung und er spürte einen leichten Widerstand. Vorsichtig drängte er weiter. Die junge Frau stöhnte leicht auf, als er sich ganz in sie hinein schob. Sie spürte seine ganze Länge und Kraft. Als er sich langsam in ihr zu bewegen begann, musste sie keuchen. Sesshomaru grinste, als er ihre Stimme hörte. Er hielt kurz inne, um sie zu beobachten. Sie wandte sich unter ihm wie eine Maus bei einer Schlange. Leidenschaftlich küsste er sie, als er in sie hinein stieß. Dieses Mal kräftiger. Immer und immer wieder. Rin konnte seine Leidenschaft spüren. Ihre Hände wanderten hinab und ruhten dann auf seinem Hinterteil. Sie hatte sich seinem Rhythmus angepasst und schob ihm immer und immer wieder ihr Becken entgegen. Sie musste sich eingestehen, dass sie mehr wollte. Viel mehr. Ihm entging nicht, dass sie ihn mit ihren Händen auf seinem Hintern gegen sich drückte. Für ihn war es ein eindeutiges Zeichen: Kurz zog er sich aus ihr zurück, um sie umzudrehen. „Stütz dich mit den Händen ab.“, hauchte er in ihr Ohr und sie tat wie geheißen. Auf allen Vieren kniete sie vor ihm. Sie warf ihm über die Schulter einen Blick zu. Der Dai-Yokai wurde fast wahnsinnig bei ihrem Anblick. Wie sie da vor ihm kniete, heiß und feucht. Er zog ihren Duft scharf ein. Es war berauschend. Blitzschnell packte er sie sanft und bestimmend am Becken und schob sich von hinten in sie hinein. Rin stöhnte laut auf. Sie fühlte, dass er tief in ihr war. Sehr tief. Als er sich zu bewegen begann, warf sie den Kopf in den Nacken. Ihre Brüste wippten bei jedem Stoß mit. Sie versuchte, sein Eindringen immer wieder abzufedern. Doch es gelang ihr nicht. Vielleicht wollte sie es auch einfach nicht. Es war ihr egal. Der Dai-Yokai merkte, dass es enger wurde um seine Männlichkeit. Es kam ihm nur gerade recht. Auch er konnte nicht mehr. War fast schon am Ende seiner Kräfte. Es würde nur mehr wenige Stöße dauern, bis er sich in ihr ergießen würde. Sie fühlte ein Prickeln, das sich durch jede Faser ihres Körpers zog. Und sie wusste nicht, wie sie es aufhalten konnte. Wollte sie auch nicht. Das Gefühl war wunderbar. So erleichternd. Sesshomaru stieß jetzt immer heftiger in sie. Mit seiner ganzen Kraft. Er sah das Ende kommen. Nur noch wenige Sekunden. Gleich wäre es vorbei. Rin schrie laut auf, als sich alles in ihr zusammen zog. Sie fühlte, wie seine Erregung pulsierte und sich entlud. Dann sackte sie zusammen, fiel vollkommen entkräftet auf den Futon. Er rollte sich neben sie. Deckte sie zu. „Rin?“ “Ja?“, sie hatte die Augen geschlossen. „Ich möchte, dass du uns wieder begleitest.“ “Ja!“ “Als meine Gefährtin.“ Sie schlug die Augen auf. „Als eure Gefährtin?“ “Ja, was anderes bist du nach dem gerade eben nicht. Mein Geruch haftet an dir. Für alle Zeit. Du bist meine Gefährtin. Es liegt jetzt aber an dir, ob du mich begleitest oder nicht.“ Freudestrahlend beugte sich Rin über ihn, küsste ihn stürmisch. Sie wollte ihn unbedingt begleiten „Was ist mit Jaken? Wird er es nicht auch, ähm, riechen?“ „Sicher wird er das. Aber schließlich bin ich sein Herr. Also hat er da nicht groß drein zu reden.“ Rin nickte, kuschelte sich wieder an ihn. Beide lagen schweigend nebeneinander. Hingen ihren Gedanken nach: Nie und nimmer hätte Sesshomaru gedacht, dass er das tun würde. Das er einen Menschen lieben würde. Und dem noch nicht genug. Das er sie sogar zu seiner offiziellen Gefährtin machen würde. Aber es sollte wohl so sein. Irgendetwas musste ihm sein Vater außer Tensaiga ja noch vererbt haben. Er grinste in sich hinein. Rin schmiegte sich an ihn. Jetzt war sie also doch seine Gefährtin. Für immer. Etwas Schöneres hätte es für sie in dem Moment nicht geben können. Und schon morgen wäre sie wieder mit ihm unterwegs. Sie seufzte glücklich, bevor sie endgültig ins Land der Träume glitt. Kagome ging am nächsten Morgen zu Rins Hütte. Sie wollte nach ihrer Freundin sehen und fragen, ob denn auch alles in Ordnung sei. Anscheinend wurde sie ja von Sesshomaru verletzt. Einige Schritte hinter ihr lief Inu Yasha. „Rin, ist alles in Ordnung bei dir? Rin?“ Als sie nach wenigen Minuten noch keine Antwort bekam, ging sie hinein. „Rin? Wo bist du?“ “Sie ist weg.“ Inu Yasha war zu ihr getreten. „Weg? Aber wohin?“ “Sesshomaru. Sie ist mit ihm gegangen.“ „Gestern Abend sah es aber nicht so aus, als würden sie wieder zusammen reisen.“ „Ich glaube, er hat seine Meinung geändert.“, der Hanyou deutete auf den verlassenen, aber immer noch zerwühlten Futon. Kagome folgte seinem Blick. Sie verstand auf Anhieb, was er meinte. Anscheinend konnte der Dai-Yokai doch nicht widerstehen und hatte dazu auch noch eine Selbsterkenntnis. Sie lächelte und war froh, dass es doch noch ein gutes Ende nahm. „Komm, lass uns gehen.“, sprach Inu Yasha und reichte ihr seine Hand, die sie annahm. Als sie nach draußen gingen, kam ihnen Jaken zusammen mit Ah-Uhn entgegen. „Hey du alte Kröte. Solltest du nicht Sesshomaru folgen?“ “Das hatte ich auch vor. Aber Ah-Uhn hat ihn nicht finden können.“ Kagome schaute zu Ah-Uhn. Sie meinte, so etwas wie List in seinen Augen zu entdecken. Konnte es sein, dass der Drache mehr Feingefühl besaß als Jaken? Das er schon längst den Wunsch seines Herren gespürt und deshalb Jaken falsch geleitet hatte? Die Miko ging zu Ah-Uhn und strich ihm über die zwei Köpfe. „Gut gemacht!“, hauchte sie ihm nur zu und bekam ein freundliches Schnauben, dann wandte sie sich wieder an Jaken, „Vielleicht hat Ah-Uhn eine Erkältung. Versucht es doch jetzt noch mal. Inu Yasha, kannst du deinen Bruder wittern?“ “Versuch es doch mal in die Richtung.“, der Hanyou zeigt Richtung Norden. Der Kappa folgte seinem Blick. „Na los, Ah-Uhn. Lassen wir Sesshomaru-sama nicht warten.“, er marschierte los. „Hey, sag meinem Bruder und seiner Gefährtin nette Grüße von uns.“, rief Inu Yasha lachend hinterher. „Seiner Gefährtin?“, Jaken drehte sich um und schaute geschockt dabei aus. Sein Herr hatte eine Gefährtin?! Er wollte dem Hanyou und der Miko noch deswegen eine Frage stellen, aber die waren verschwunden und er wurde vom Drachen mitgezogen. „Wie lange haben wir noch, bevor er uns findet?“ Sesshomaru schaute zu Rin, die neben ihm saß und ihren Kopf gegen seine Schulter gelehnt hatte. „Es könnte noch dauern.“ „Das ist gut.“ Er nickte nur. Dann drehte er ihren Kopf in seine Richtung und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. So lange wollte er sich nicht binden. Doch nun war er sich sicher. Sie, Rin, war seine Gefährtin. Von heute an für immer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)