Kasai to Mizu von Piratenqueen (Feuer und Wasser) ================================================================================ Kapitel 17: ...gerade noch verhindert ------------------------------------- Kapitel 17: …gerade noch verhindert „KASAI, HÖR AUF!!!", schrien die Brüder gleichzeitig. Sie durfte ihren Körper nicht überstrapazieren. Sie würde sterben! Verzweifelt kniete sich Ruffy direkt vor sie und zog sie vom Stuhl, genau in seine Arme. Er drückte sie an sich. „Das darfst du nicht, hörst du! Du musst leben, verdammt!", versuchte er es weiter. Erfolglos. Sie hörte nicht auf. Es wäre ihre Erlösung. Kein Kampf. Keine Schuldgefühle. Nichts. Es wäre gänzlich vorbei. Es hätte endlich ein Ende. Das ersehnte Ende. „WILLST DU WIRKLICH DAS AUFGEBEN, WOFÜR DU SO HART GEKÄMPFT HAST?!", schrie er. Kasai zuckte zusammen. Sie stoppte. Ihre Haarfarbe blieb bei Rot stehen. Ihre Augen weiteten sich. Aufgeben…Aufgeben…Aufgeben… Es schwirrte in ihrem Kopf herum. Sie hatte sich doch geschworen, nicht aufzugeben! Sie hatte doch versprochen, Mizu zu retten! „Wofür ich…gekämpft habe…", murmelte sie vor sich hin. Sanft drückte Ruffy sie an den Schultern ein wenig von sich weg. Ihr glasiger Blick traf seinen festen. Er nickte aufmunternd. „Ja, du hast gekämpft. Und zwar ziemlich hart.", sagte er. Auch Sabo lächelte erleichtert. Sie hatte aufgehört… „Wie eine Löwin, Kasai.", ergänzte der Blonde. „Du hast einen Traum, den du erfüllen willst. Und das wirst du." Wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen. Ihr wurde soeben klar, dass sie gerade versucht hatte, sich umzubringen. Sie musste sich eingestehen, die Verzweiflung ihrer Seele unterschätzt zu haben. Sie spürte, wie sehr sie ihren Körper strapaziert hatte. Ihr Körper war schwer, wie Blei. Ihr Hals kratzte, sodass sie husten musste. Sie drückte sich mit den Handflächen am Holzboden ab und hustete in Richtung Boden. Ein wenig Blut kam gleich mit heraus und tropfte auf das Holz. Es tat im Hals weh. Sie war dankbar, als es endlich ein Ende hatte. Die Tränen tropften jedoch weiter, genau wie das Schluchzen nicht verging. Sie wollte zwar, dass es aufhörte, doch es blieb. Die Gefühle wollten nicht zurück in ihr verschlossenes Herz. Sie wollten nicht eingesperrt werden, sondern ihre Natur ausleben. So lange hatte sie ihre Gefühle immer weggesperrt, doch dieses Gefängnis platzte aus allen Nähten. Die Gefühle wurden zu stark, sie besiegten das Gefängnis und kamen zum Vorschein. Weinend krallte sie sich voller Verzweiflung in das rote Hemd des Captains. Irgendwo musste sie sich doch festhalten. Etwas überfordert blickte Ruffy zu seinem Bruder hinüber. Was sollte er denn jetzt für sie tun? Am liebsten hätten sie ihr ein wenig Last von den Schultern genommen. Aber wie? Sabo erwiderte den Blick seines Bruders jedoch nicht. Er schaute zu der rothaarigen, welche sich immer mehr in das Hemd krallte, immer mehr weinte und gerade beinahe völlig zerbrach. Es tat ihm weh, nichts für sie tun zu können. Plötzlich fing Kasai lauter an zu Schluchzen. Nein, sie schrie fast! Was war denn los? Was hatte sie bloß? Es hörte sich an, als hätte sie große Schmerzen. Das hatte sie auch. Ihr Herz tat so weh! Es zog sich so sehr zusammen, dass sie einfach schreien musste. Sie wusste mit der Situation nicht mehr umzugehen. Der Tod kam ihr in letzter Zeit immer freundlicher entgegen. Er begrüßte sie freundlich, es gab keine Probleme zu bewältigen. Aber, sie durfte nicht sterben. Das Versprechen lag schwer auf ihren Schultern. Der Tod saß ihr im Nacken, genau wie die Weltregierung samt Mizu. Es war schwer. Zu schwer. „Kasai, beruhige dich.", meinte Sabo, was sie nicht mehr mitbekam. Vollkommen mit ihren Gedanken allein presste sie sich an den schwarzhaarigen, während ihre Schreie immer lauter wurden. Die verzweifelten Schreie waren sogar bis in die Kombüse zu hören, sodass sich alle erschrocken in Richtung Krankenzimmer umdrehten. „Was ist das?", fragte Brook irritiert. „Das hört sich ja schrecklich an.", kommentierte Chopper und überlegte, was für ein Geräusch das wohl sein könnte. Keine wäre darauf gekommen, dass Kasai gerade einen Heulkrampf erlitt. Bis auf Yukiko, welche immer noch sauer auf dem Sofa saß und aus dem Fenster starrte. „Sagt mal… Kann es sein, dass das Kasai ist?", warf Zorro in die Runde. Verwirrt sahen alle zu ihm und lauschten noch einmal genau. War das wirklich Kasai, die dieses Geräusch verursachte, welches immer lauter wurde? Plötzlich meldete sich die lilahaarige zu Wort. „Ja, das ist sie. Sie hat wieder einen ihrer komischen Anfälle, das ist nichts Neues." Ihre Stimme klang genervt. Panisch stand Chopper von seinem Platz auf. „Anfall?!", rief er aus. Was meinte sie damit? Mit gleichgültigem Blick drehte sie sich zu ihm um und nickte genervt. „Ja, Anfall. Sie fängt dann an zu Heulen und zu Schreien. Sie wird dann richtig depressiv." Geschockt sahen alle zu ihr. Choppers Aufschrei war ziemlich laut, sodass Nami, welche neben ihm saß, sich die Ohren zuhalten musste. „Und das sagst du erst jetzt?!" Schnell rannte er zum Krankenzimmer und schlug die Tür brutal auf. Das Bild, welches sich ihm bot, war schockierend. Alle hockten auf dem Boden. Die Brüder versuchten verzweifelt, Kasai zu beruhigen, während diese sich an Ruffy presste, weinte und weiterschrie. Sabo schreckte hoch, als die Tür aufschlug und Chopper eintrat. Schnell rannte er zu einem Regal, in welchem Medizin stand, zog ein Glas hervor, in welchem ein starkes Beruhigungsmittel war. Er füllte eine kleine Spritze mit der Medizin und führte sie in Kasais Arm. Er spritzte ihr das Mittel ein, während der Strohhutträger der jungen Frau beruhigend über den Kopf strich. Was sollte er sonst tun? Einige Minuten später schlief die rothaarige friedlich in den Armen des schwarzhaarigen Captains. Erleichtert atmeten alle tief durch. Der Raum war ruhig. Noch nie waren die drei so dankbar für Stille gewesen. Nach einiger Zeit erhob Ruffy jedoch die Stimme. Er musste unbedingt nachharken, woher Sabo gewusst hatte, dass Kasai sich hatte umbringen wollen. „Sabo, sag mal… Ist so etwas schon einmal passiert? Woher wusstest du, dass sie sich umbringen wollte?" Geschockt sah Chopper die Beiden an. „Umbringen?!" Betrübt nickte der Blonde. Er hatte Kasai versprochen, mit niemanden darüber zu sprechen. Doch, es ging nicht anders. Auch er musste sich mal etwas von der Seele reden… „Ja, aber bloß einmal. Wir waren damals an einem zerstörten Feuertempel. Mizu hatte eine Nachricht für sie hinterlassen, mit den Worten „Jetzt siehst du, wie das ist.". Sie ist damals auch so zusammengebrochen. Der einzige Unterschied zu heute ist, dass ich sie damals schneller beruhigen konnte." Seufzend erhob er sich. „Ich gehe besser schlafen. Es ist sowieso schon spät. Gute Nacht, bis morgen.", verabschiedete er sich und verließ den Raum. Der Blonde war fix und fertig, das sah man ihm an. Schlaf konnten jetzt alle gebrauchen. Kurzerhand stand Ruffy mit Kasai auf den Armen auf und verließ ebenfalls den Raum. Sein Weg führte durch die Kombüse. Eigentlich wollte er nicht, dass irgendjemand die rothaarige in diesem Zustand sah, doch, um in seine Kajüte zu gelangen, musste er durch diese laufen. Es ging nun einmal nicht anders. Als der Captain den Raum betrat, herrschte absolute Stille. Nur die lilahaarige wagte es, etwas zu sagen. „Na, hat das Feuerzeug sich beruhigt? Na, das wurde auch Zeit.", meinte sie genervt. Sie war immer noch sauer auf die rothaarige. „An ihrem Anfall bist aber ganz allein du schuld, Yukiko.", kam es aus dem Türrahmen. Ruffys und Yukikos Blicke fielen dorthin und erblickten Sabo. Er war also doch noch nicht auf dem Schiff gewesen. Kurzentschlossen ging der schwarzhaarige weiter, verließ den Raum wieder. Sachte stieß er seine Zimmertür auf und lief zu seinem Bett hinüber. Mit einigen Handgriffen hatte er die Decke beiseitegelegt und legte die Jüngere sanft auf die Matratze. Behutsam deckte er sie noch zu und verließ leise das Zimmer wieder. Am Absatz sah er jedoch noch einmal zu ihr. „Schlaf gut, Kasai.", flüsterte er und schloss die Tür. Währenddessen tauchte die Revolutionärin eine Szene aus ihrer Kindheit ein. „Kannst du mir jetzt endlich mal sagen, wohin in aller Welt du mich nun schon wieder entführst?", fragte die rothaarige ihre Freundin, während diese sie wieder einmal durch die Gegend schleifte. Bis über beide Ohren strahlend meinte Mizu: „Ich möchte dir etwas zeigen, hab ich dir doch gesagt." Kasai wunderte sich ein wenig. Nicht über das Verhalten ihrer Freundin, sondern über die Situation. Die beiden Mädchen und Zayn wohnten mittlerweile zusammen. Die zehnjährige Mizu war am Morgen wie vom Erdboden verschluckt gewesen. Als sie wieder aufgetaucht war, war sie ins Haus gerannt und hatte sich voller Begeisterung ihre beste Freundin gekrallt. Es war schon irgendwie seltsam. Was sie ihr wohl zeigen wollte… Die Jüngere konnte sich keinen Reim darauf machen. „Wir sind da.", präsentierte sie ihr grinsend. Staunend betrachtete sie die Überraschung, welche sie ihr so unbedingt hatte zeigen wollen. Ein Baumhaus. Erst erstaunt besah sie es, bis sie etwas beleidigt zu Mizu hinüber sah. Diese bemerkte den Blick ihrer Freundin und sah sie fragend an. „Ist was?" „Ich wohne jetzt schon seit über einem Jahr bei euch. Alles zeigst du mir, sogar deine Sammlung von Knöpfen, aber… Hallo?! Dieses supergeile Baumhaus verschweigst du mir?!" Nervös lachte die Angesprochene und legte ihre Hand an ihren Hinterkopf. „Naja, weißt du…es ist mir erst heute Morgen wieder eingefallen.", lachte sie. Kasai lachte kurz mit und widmete sich dann gänzlich dem Baumhaus. „Zayn und ich haben es gebaut, aber wir benutzen es irgendwie nicht mehr. Komm mit." Fröhlich kletterte die blauhaarige die kleine Strickleiter hinauf, die Jüngere folgte ihr. Oben angekommen sah Kasai sich um. Auf dem Boden verstreut lagen Bücher, so viele, dass Kasai beinahe über eines stolperte. Glücklicherweise konnte sie sich gerade noch auf den Beinen halten. Neugierig betrachtete sie die ganzen Schriftstücke. Ganz unterschiedliche Themen waren hier versammelt. Bücher über Navigation, Schiffsbau und Geschichten über Seefahrer und ihre Abenteuer. Übersichtlich ging es im Allgemeinen um das Meer und jene, die es befuhren. „Hier ist es. Das wollte ich dir zeigen, Kasai.", meldete sich Mizu wieder zu Wort. Aufmerksam sah die Angesprochene zu ihr, während sie sich vorsichtig, um nicht über irgendetwas zu stolpern, zu ihr hinüberlief. Freudig saß ihre Freundin vor einem kleinen Geheimfach im Boden und wartete darauf, dass Kasai sich zu ihr setzte. Als dies getan wurde, breitete sie eine kleine Karte auf dem Boden aus. Sie zeigte eine Insel. „Was ist das, Mizu?" Lächelnd sah sie sie an. „Das, Kasai, ist Burezu. Diese Insel liegt auf der Grand-Line, um genau zu sein in der Neuen Welt. Sie ist für ihr Handwerk bekannt." „Was für ein Handwerk denn?", fragte Kasai neugierig nach. „Klingen jeglicher Art. Große, kleine, dünne, dicke Klingen und so weiter. Soll ich dir etwas verraten?" Aufgeregt nickte die rothaarige ihr zu. Natürlich wollte sie es jetzt wissen! „Ok, du darfst es aber niemanden verraten! Auch Zayn nicht! Ich möchte nämlich, wenn ich älter bin, zur See fahren. Nicht als Pirat, aber ich will auf die Grand-Line. Nach Burezu, das ist mein Traum. Dort wird man mich nicht wie einen Außenseiter behandeln. Da gehöre ich hin, immerhin bin ich auch eine Klinge." Fasziniert sah die blauhaarige auf die Karte. Langsam verstand ihre Freundin. Mizu hasste es, wie eine Außenseiterin behandelt zu werden. Sie wollte schon immer dazugehören. Das Leuchten in ihren Augen war ihr nicht entgangen, als sie von Burezu sprach. Binnen weniger Minuten hatte Kasai einen Entschluss gefasst. Sie wollte der Älteren gegenüber ehrlich sein. Immerhin hatte diese ihr gerade von ihrem großen Traum berichtet, also würde sie es jetzt auch tun. „Du, Mizu?" „Ja?" „Darf ich dir meinen großen Traum anvertrauen?" Entschlossen sah ihr in die blauen Augen. Erstaunt nickte sie. „Aber, du darfst es auch niemanden verraten. Ich möchte später auch zur See fahren. Aber, als echte Piratin." Mizus Augen weiteten sich vor Erstaunen. Das hatte sie nicht geahnt. „Piratin? So richtig als Gesetzlose?", harkte sie nach. Hastig nickte Angesprochene. „Ja. Mit einem Piratenschiff und meinem eigenen Jolly Roger auf der Flagge. Und, ich werde der Captain sein und eine treue Crew anführen! Vor allem aber, ich will über die Grand-Line, genau wie du!" Begeistert erzählten die Beiden sich noch weitere Dinge über ihre großen Träume, zu welchen noch andere gehörten. Mizu wünschte sich viele Freunde fürs Leben und Kasai wünschte sich ein erfülltes heiteres Leben. Aber, der Traum, welchen sie, abgesehen von der Fahrt über die Grand-Line, teilten, war eine wunderschöne Hochzeit. Ja, beide Mädchen wünschten sich einen treuen Ehemann, welcher auch noch gut aussah. Mizus Vorstellung des „perfekten Mannes" sah so aus: Es sollte am besten ein gutaussehender Schwertkämpfer. Natürlich musste er stark genug sein, um sie beschützen zu können. Kasais Vorstellung sah so aus: Es sollte am besten ein humorvoller Piratenkapitän sein. Nicht zu vergessen auch gutaussehend. „Kasai, ich habe eine tolle Idee!" Neugierig sah sie sie an. „Wie wäre es, wenn wir unsere Träume gemeinsam erfüllen? Ich meine, wir wollen beide auf die Grand-Line. Dann können wir das doch auch gemeinsam machen! Was hältst du davon?" Eifrig nickte die rothaarige. Das war doch eine Superidee! „Gut, abgemacht!" Die Beiden klatschten ein. Der Pakt war geschlossen, das Versprechen wurde später mit Blut besiegelt und jeweils ein Armband hing an ihren Armen. Ein Armreif mit einer Eingravierung. Two different Dreams. Two Sisters. One Promise. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)