Kasai to Mizu von Piratenqueen (Feuer und Wasser) ================================================================================ Kapitel 16: Selbstmordversuch... -------------------------------- Kapitel 16: Selbstmordversuch…   „Wohin geht die Reise?“, fragte Yukiko neugierig. Sie wusste es ja noch nicht. „Nach Burezu.“, antwortete Sabo matt. Gleichgültig setzte sich Kasai auf die Reling und wartete Yukikos Reaktion ab. Wie würde sie reagieren, wenn man ihr sagen würde, dass diese Entscheidung von einem Bild der Leiche ihrer Zwillingsschwester ausging? Wahrscheinlich wäre sie im ersten Moment ziemlich geschockt, aber diese Information war einfach zu wichtig, als, dass man sie verschweigen sollte. Fragend sah die lilahaarige Sabo an. „Burezu? Was wollt ihr denn da?“ Durchatmend schloss die rothaarige ihre Augen. Sie wollte das geschockte Gesicht der jungen Frau nicht sehen. Jetzt kam die schmerzliche Wahrheit, die ausgerechnet sie ihr übermitteln musste. Warum bekam immer sie solch schreckliche Aufgaben? Bedrückt seufzte die Revolutionärin bevor sie anfing zu sprechen. „Wir müssen einem sehr wichtigen Hinweis nachgehen, welcher von deiner Schwester kam. Sie ist leider…von uns gegangen. Es tut mir Leid, Yukiko.“, erklärte sie. Ihre Stimme blieb fest, indem sie sich dazu zwang. Sie wusste nicht, wie sie es sonst sagen sollte. Gefühle zeigen war eben nicht ihr Ding. „Wieso…?“, kam es flüsternd von der Technikerin. Ihr Blick hatte sich stark gesenkt, sodass ihre Augen von ihren Haaren verdeckt wurden. Nach und nach tropfte die salzige Flüssigkeit auf das Holz und bildete bald eine dicke Pfütze. „Wieso…?“, wiederholte sie diesmal etwas lauter mit brüchiger Stimme. Noch immer hielt die rothaarige die Augen geschlossen. Dieses vor Trauer verzerrte Gesicht…es wäre nicht zu ertragen gewesen. Mit ihren Gefühlen wusste sie ja ohnehin schon nicht mehr, wie sie diese einsortieren sollte. Mit ihrem verletztem Geiste wäre sie höchstwahrscheinlich selbst in Tränen ausgebrochen. „Sie ist vor einigen Wochen verstorben. Mizu hat sie…“ Dieses Wort konnte sie nicht mehr aussprechen. Es ging einfach nicht. Sie konnte „umgebracht“ einfach nicht mehr hören. Es sollte doch alles nur aufhören und nicht noch viel schlimmer werden! Wütend hob Yukiko den Blick wieder, sah Kasai direkt an. Sie spürte, wie wütend die lilahaarige gerade war. Extrem wütend schritt sie auf ihre Vorgesetzte zu, die Hände ballten sich, wie von selbst, zu Fäusten. Fest packte sie die rothaarige am Kragen, sodass diese nun so gut wie gezwungen war, die Augen zu öffnen. „Das habe ich nicht gemeint!“, schrie sie. Durch die Lautstärke wurden bald auch die Strohhutpiraten auf die Beiden aufmerksam. Neugierig rannten Ruffy, Chopper und Brook zum Ort des Geschehens, dem Oberdeck. Mittlerweile war Kasai schon von der Reling heruntergerissen worden. Während Yukiko wütend in Kasais Augen starrte, wich die rothaarige dem Blick ihres Gegenübers aus. Sie wollte, nein, sie konnte ihr nicht in die Augen sehen. Sie wusste genau, was im Kopf der Hackerin vorging. Ganz genau. „Wieso?! Wieso ausgerechnet Yuka?! Du hast sie da mithineingezogen! Du bist verantwortlich für ihren Tod!“ Kasai war sich dessen bewusst. Es war der Grund, warum sie Yukiko nicht in die Augen sehen konnte. Sie war selbst davon überzeugt. Es war allein ihre Schuld, dass Yuka nicht mehr lebte. „Y-Yukiko! Das stimmt doch gar nicht.“, versuchte der blonde sie aus der Ferne zu beruhigen. Keine Chance. Die Revolutionärin redete sich in völlige Rage. Mit ihr war nicht zu sprechen. „Wieso hast du nichts zu ihrem Schutz unternommen, Kasai?!“ Weiterhin gab die rothaarige keinen Ton von sich. Was sollte sie auch sagen? Ihr fiel nichts ein. Sie hatte ja nie geahnt, dass Mizu irgendwann einmal auf andere Menschen zuging, um diese aus Kasais Leben zu entfernen. Wer hatte das ahnen können? Natürlich, sie war Strategin, doch auch ihr war so etwas niemals in den Sinn gekommen. Im Leben nicht. Plötzlich wurde sie auf die Planken befördert. Ihre Wange pochte vor Schmerz. Der Faustschlag der lilahaarigen war noch nie von schlechten Eltern gewesen. Doch, es war noch lange nicht der letzte Schlag gewesen, das war ihr bewusst. Und damit würde sie, wie immer, Recht behalten. Sie kniete sich über sie und verpasste ihr den nächsten Schlag. Noch einen und noch einen. Entsetzt sahen die Anwesenden, wozu auch mittlerweile der Rest der Crew gehörte, zu, wie Kasais Gesicht schmerzliche Erfahrungen machte. Sie selbst wehrte sich nicht einmal. Sie wollte nicht die Hand gegen ihre Kollegin erheben. So etwas würde sie niemals tun. Es hatte etwas mit Loyalität zu tun. Loyalität war ihr nun einmal ziemlich wichtig. „Yukiko, jetzt hör schon auf!“, meinte Sabo und näherte sich ihr von hinten. Doch an Aufhören war bei ihr noch nicht zu Denken. Immer weiter prügelte sie auf ihre Vorgesetzte ein, ohne, dass diese sich wehrte. Auch der Strohhutträger lief auf die Beiden zu. Plötzlich packte Sabo die junge Frau unter den Achseln und zog sie mit Mühe von seiner Partnerin runter. Eine schmale Blutlinie lief an Kasais Mundwinkel hinunter. Kräftig versuchte Yukiko sich aus dem Griff des Blonden zu befreien, jedoch schlug es fehl. Sabo war einfach stärker, als sie und trotzdem hatte er zu kämpfen. Derweil kniete sich der schwarzhaarige zu der immer noch am Boden liegenden Revolutionärin. „Bist du verletzt? Kasai?“, erkundigte er sich. Langsam setzte sich die junge Frau auf. Ihre Hand wanderte zu ihrem Mund, wo sie sich mit dem Handrücken das Blut wegwischte. Ihre Wangen schmerzten, pochten und ihr Kopf fühlte sich ein wenig schwer an. Ihr Gehirn versuchte gerade zu verstehen, was passiert war. Yukiko wollte sie immer noch verprügeln, aber es war verständlich. Sie hatte ihren Zwilling verloren. Der Schmerz war unerträglich, das wusste die rothaarige. „Kasai?“, fragte Ruffy vorsichtig nach. Sie antwortete nicht. Die Frage blendete sie vollkommen aus, sie realisierte es gar nicht. Panisch rannte Chopper zu ihr und besah sich die Wunden. Wie sich herausstellte hatte die Technikerin nicht nur zugeschlagen, sondern auch gekratzt. Einige dicke blutende Kratzer befanden sich auf ihrer rechten Wange, dazu schwollen ihre Wangen ein wenig an. „Das sieht nicht gut aus…“, murmelte Chopper. „Komm mal mit ins Krankenzimmer. Ich gebe dir etwas gegen die leichte Schwellung.“, forderte er sie auf. Aber, sie bewegte sich nicht. Ihr Blick ruhte auf dem Boden. Seufzend verwandelte sich Chopper, machte sich groß und hob Kasai auf seine Arme. Sie schien ohnehin abwesend zu sein. Besorgt sah ihr Partner ihr hinterher. Es war zu viel. Yukiko hatte ihrer Seele fürs Erste den Rest gegeben. Nörgelnd beruhigte sich diese allmählich, sodass er sie loslassen konnte. Glücklicherweise lief sie der rothaarigen auch nicht hinterher, verschwand sie doch lieber stampfend in der Kombüse. Seufzend wandte sich Sabo an die Crew. „Ich sehe mal nach Kasai.“, meinte er bedrückt. Schon machte er sich auf den Weg zum Krankenzimmer. Verfolgt wurde er jedoch von seinem kleinen Bruder. Er konnte es nicht leiden, wenn sein Bruder bedrückt oder ähnliches war. Sabo ließ es zu, er konnte ohnehin nichts dagegen unternehmen. Vor der Türe blieb er stehen und atmete tief durch, bevor er klopfte. „Ja?“, hörte er Chopper sagen. Die Brüder betraten zusammen den Raum. Die rothaarige schaute nicht auf, fixierte den Boden, während sie auf einem Hocker neben dem kleinen Arzt saß. Man sah ihr an, wie schuldig sie sich fühlte. Sie machte sich selbst dafür verantwortlich, schon vor dem Auftauchen Yukikos. Es machte sie schon die ganze Zeit fertig mit dieser Erkenntnis leben zu müssen, doch, dass Yukiko auch noch nachtreten musste, hatte ihr den Rest gegeben. Sie stand ganz kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Es war so offensichtlich, wie sehr sie sich selbst unter Druck setzte. Auch Sabo sah das immer und immer wieder. Doch, er hatte keine Chance gegen ihre Sturheit. Sturer als ein Esel, das passte zu ihr. Es machte den Älteren oftmals fast wahnsinnig. „Kasai…wie geht es dir?“, fragte er vorsichtig nach. Keine Antwort. Sie reagierte überhaupt nicht mehr. Ihre Gedanken waren ganz woanders. Ihre Umgebung war so gut wie gar nicht da. Sie war nur so verletzt, dass sie erst einmal in Ruhe den Kopf freibekommen musste. Yukikos Worte hatten sie zutiefst verletzt. Sie hatte Salz in Kasais offene Wunde gestreut und davon nicht gerade wenig. Beinahe regungslos saß sie auf dem kleinen braunen Hocker, nur die Bewegung ihres Brustkorbes, welche durch ihre Atmung hervorgerufen wurde, war zu erkennen. Ihre Atmung war leise und langsam. „Versucht es gar nicht erst. Sie reagiert auf gar nichts. Sie zuckt nicht mal, wenn ich das Desinfektionsmittel auftrage.“, flüsterte der kleine Elch und sah traurig drein. Er mochte Kasai auch, es machte ihn traurig, einen seiner Freunde in solch einem Zustand zu sehen. Er war zwar Arzt, doch konnte auch er ihr dabei nicht helfen. Ein letztes Pflaster wurde aufgeklebt, er war fertig. „Ok, ich bin fertig. Also, das Auge wird wahrscheinlich auch noch blau, die Wangen werden wohl nicht dicker und blaue Flecken wird es auch keine geben. Auf den Kratzern sind Pflaster.“, sagte der Jüngste im Raum mehr zu sich selbst. Fast unbemerkt nickte die rothaarige leicht. Froh über eine, wenn auch kleine Reaktion lächelte Chopper. Sabo setzte sich auf den Schreibtisch und beobachtete Kasai unauffällig. Ähnliche Situationen hatte es schon oft gegeben, nur eben nicht so krass. Er hatte ein wenig Angst, dass wieder so etwas passierte, wie damals. Der Arzt erhob sich von seinem Stuhl und verließ das Zimmer. Er spürte, es war besser die Revolutionäre allein zu lassen. Ruffy jedoch blieb. Leise setzte er sich auf den Stuhl, von welchem Chopper gerade aufgestanden. Er saß direkt vor der Jüngeren. „Kasai?“, versuchte er es noch einmal. Plötzlich hob sich ihr Blick wirklich. Ihre glasigen schwarzen Augen blickten voller Trauer in die des schwarzhaarigen. Doch blieb der Blick nicht erhoben, schnell senkte er sich wieder. Sie wollte gar nicht, dass man sie so sah. Ihre Hände zitterten etwas, ohne, dass sie etwas dagegen tun konnte. Langsam brach sie einfach innerlich zusammen. Immer hatte sie gedacht, sie wäre stark genug, solche Vorwürfe wegzustecken. Stumm tropfte eine Träne nach der anderen auf ihren Schoß. Es war viel zu viel für sie. Der Zusammenbruch begann. Ihre Welt würde schmerzlich zerbrechen. „Es ist alles meine Schuld.“, murmelte sie. Ihr Schluchzen wurde immer lauter. Es sollte aufhören! Sie wollte nicht mehr. Sie konnte nicht mehr. Mittlerweile war Sabo aufgestanden und hatte sich neben sie gekniet. „Du bist nicht daran schuld. Hör auf, das zu sagen!“ Weinend zog sie die Knie an ihren Oberkörper und versteckte ihr Gesicht. Ich will nicht mehr! Ihre Haarfarbe wechselte zu schwarz, dann wieder zu rot. Immer wieder wechselte sie. Rot. Schwarz. Rot. Schwarz. Immer schneller. Geschockt rüttelte Sabo an ihren Schultern. „Kasai, hör sofort auf!“, schrie er sie an. Er wusste genau, was sie gerade tat. Sie wollte es beenden, ihr Leben wollte sie beenden. Mit Tränen in den Augen schüttelte er sie durch, doch hörte sie nicht auf. Warum sollte sie auch? Zu verlieren hatte sie nichts. Ihr Leben war sinnlos. Sie wollte nur noch sterben. Dann würden auch die Qualen endlich enden. Ruffy verstand die Situation noch nicht ganz, doch nach den folgenden Worten Sabos konnte er es sich denken. „Kasai, hör auf! Du bringst dich um!“ Verzweifelt versuchte er sie zu stoppen. „KASAI, HÖR AUF!!!“ Hosted by Animexx e.V. 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