Kasai to Mizu von Piratenqueen (Feuer und Wasser) ================================================================================ Kapitel 6: Kasais Mission ------------------------- Kapitel 6: Kasais Mission   Auf nackten Sohlen schlich sich Kasai durch die Gänge. Wie gerne hätte sie geschlafen, doch war es ihr einfach nicht möglich. Zu viele Gedanken schwirrten durch ihren Kopf. In Gedanken führte sie einen Kampf mit sich selbst. Ununterbrochen passierte dies. Ihr Herz versuchte ihrem Verstand immer wieder davon abzubringen den eingeforderten Kampf mit Mizu einzugehen, jedoch versuchte ihr Verstand wiederrum ihrem Herzen beizubringen, dass dieser Kampf wohl unumgänglich war. Seit zwei Jahren quälte es sie und sogar Dragons Worte halfen ihrem Herzen nicht auf die Sprünge. Damals hatte er ihr den Rat gegeben, dass zu tun, was sie selbst für richtig hielt. Doch was war denn richtig? Was konnte sie tun, um den Kampf zu umgehen? Oder musste sie wirklich mit ihrer ehemals besten Freundin kämpfen, um diese zur Vernunft zu bringen? Es war zum Haare raufen! Wenn das alles nur nie passiert wäre. Während sie nun endlich an Deck angekommen war, versuchte sie weiterhin vielleicht doch noch eine Lösung zu finden. Seufzend trat sie aufs Oberdeck und lehnte sich gegen die Reling. Würde dieser Kampf überhaupt etwas bringen? Feuer gegen Wasser. Früher schon waren sie gleichstark gewesen, aber jetzt? Wer wohl stärker war…was würde passieren, würde sie gegen Mizu verlieren? Allein für diesen Kampf hatte sie sich Blitzkräfte angeeignet, doch würde dies denn ausreichen? Sie wusste es nicht. Sie konnte es einfach nicht glauben. Immer wieder erinnerte sie sich an die Vergangenheit, wo alles noch in Ordnung gewesen war. An Mizus Lachen, an ihr eigenes, an Zayns und wie sie zusammen die Einsamkeit bekämpft hatten. Kasai gab sich die Schuld an allem, was geschehen war. Zayns Tod, Mizus Tränen und die Aufnahme in die Weltregierung. Während die blauhaarige sich für die Weltregierung entschieden hatte, hatte sich Kasai für die andere Seite, die Revolutionsarmee, entschieden. Jetzt waren sie offiziell Feinde und doch wollte sie es nicht wahrhaben. Warum war im Leben nur alles so schwer und ungerecht? Zayns Tod hatte ihre Freundschaft wie ein Stück Papier zerrissen. Erst stritten sie, dann verschwand Mizu und dann gingen sie auf einander los. Alles nur wegen einem hinterhältigen Plan der Regierung auf den die blauhaarige bis jetzt immer noch reinfiel. Vorsichtig zog sie das Foto aus ihrer Hosentasche und starrte es an. Plötzlich tropfte etwas auf die Reling. Die Tränen brannten in ihren Augen und auf ihren Wangen. Leise war auch ein Schluchzen zu hören, es war ihr gerade einfach zu viel. Das Bild wurde wieder in die Hosentasche gestopft. Bitterlich weinte sie, presste die Hände auf die Augen und versuchte die Tränen zu stoppen, doch taten sie genau das Gegenteil. Immer mehr tropften auf das Holz, genau wie das Schluchzen immer lauter wurde. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Schon wieder weinte sie allein und hatte niemanden mit dem sie darüber reden konnte. Niemand war da, der sie tröstete. Überfordert mit der ganzen Situation stand sie einfach weinend da. Es war nicht das erste Mal, dass sie sich ihrer Mission nicht mehr gewachsen fühlte, schon oft hatte sie einfach geweint und hätte am liebsten laut geschrien. Völlig fertig mit der Welt sank sie auf die Knie, als sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter legte. Erschrocken sahen ihre verweinten Augen auf, in ein besorgtes Gesicht, dessen Körper sich zu ihr kniete. Erst jetzt erkannte sie den schwarzhaarigen Kapitän. Schnell drehte sie sich wieder weg, wischte die Tränen, die vor Schreck gestoppt hatten, von ihrem Gesicht und sah zu Boden. Seine Hand ruhte weiterhin auf ihrer Schulter, während sie sich darüber den Kopf zerbrach, wie er wohl jetzt von ihr dachte. Er hatte sie weinen sehen, was er jetzt wohl dachte? Dass sie schwach sei? Sie hatte soeben den Respekt vor sich selbst verloren. „Willst du reden?“, sprach er sie an und unterbrach das Schweigen. Die rothaarige war überrascht. Er lachte sie nicht aus? Wieso? Stattdessen fragte er, ob sie reden wolle. Sie konnte es nicht fassen, das hatte noch keiner, außer Sabo, getan. Sie war froh, jedoch traute sie sich einfach nicht zu antworten. Ruffy ergriff einfach die Initiative. „Komm, steh auf. Ist doch ungemütlich hier unten. Lass uns in die Kombüse gehen.“ Freundlich streckte er ihr die Hand, nachdem er selbst aufgestanden war, entgegen, um ihr aufzuhelfen. Noch etwas zögerlich legte sie ihre Hand in seine und ließ sich hochziehen. Langsam liefen sie in die Küche, setzten sich nebeneinander an den Tisch, nachdem der Strohhutträger ihr ein Glas Wasser vorgesetzt hatte. Dankend  nahm sie einen großen Schluck aus dem kleinen Glas und stellte es wieder auf die Tischplatte. Ihr Blick senkte sich, fiel auf ihre Hände, die auf ihren Oberschenkeln ruhten. Er ließ ihr die Zeit, die sie brauchte. Die Trauer war nicht aus ihrem Blick gewichen, außerdem fühlte sie sich wie nach einem schweren Kampf, müde und ausgelaugt. „Du willst es auch wirklich hören?“, fragte sie zögerlich, sah ihn dabei nicht an. Mitleidig legte er seine Hand auf ihrer ab und lächelte. „Wenn es dir hilft. Ich werde dir zuhören.“ Kurz überlegte sie. Was hatte sie schon zu verlieren? Nichts. Sie fing einfach an, sich den Kummer von der Seele zu reden.   Vor zehn Jahren im West Blue Die schwarzhaarige rannte zielstrebig durch den Wald. Würde sie es noch schaffen? Sie konnte nur hoffen. Einige Wunden und Schrammen zeichneten sich auf ihrer Haut ab, dennoch rannte sie weiter. Sie durften sie nicht kriegen. Zumindest das rothaarige Mädchen in ihren Armen nicht. „Mama, was passiert da?“, weinte die kleine Gestalt in ihren Armen und krallte sich in das eingerissene Oberteil ihrer Mutter. Ein Buster Call…so oft hatte sie etwas davon gehört, doch erleben wollte sie so etwas niemals. Doch plötzlich knallte es hinter ihr. Wie in Zeitlupe fiel die Frau nach vorne um, ließ ihr Kind dabei fallen, welches unsanft auf dem harten Waldboden landete. Mit letzter Kraft hatte sich die schwarzhaarige im Sturz umgedreht. Sie zog eine Klinge hervor und warf sie auf den Soldaten, der sie soeben angeschossen hatte. Beide schlugen auf und unter beiden bildete sich mit der Zeit eine Blutlache. „Kasai, geht es dir gut?“, flüsterte die junge Mutter, während sie langsam den Kopf drehte, um ihre Tochter anzusehen. „Mama!“, weinte die kleine und rannte zu ihr. Entsetzt sah das kleine Mädchen ihre Mutter an, schluchzte und weinte ohne Ende. Lächelnd legte sie die Hand an die Wange des Mädchens. „Kasai, hör zu.“, befahl sie ihr und zog somit die Aufmerksamkeit auf sich. „Lauf weg, hörst du. Bring dich in Sicherheit.“ „Aber Mama! Was ist denn mit dir? Kommst du nicht mit?“ Schwach schüttelte die Angesprochene den Kopf, als plötzlich das Gebüsch raschelte. Ein grauhaariger Mann kam zum Vorschein und stellte sich hinter das Mädchen. „Garp…“, stellte die Angeschossene fest und hustete Blut. „Raika.“ „Garp, nimm sie mit. Ich flehe…dich an. Bring…sie hier weg. Bitte.“ Nickend nahm er das Kind auf den Arm, welches anfing wild zu schreien. „Mami!!!“ Lächelnd sah sie ihr Kind an. „Kasai, ich liebe dich.“ Der Atem stoppte, die Augen schlossen sich wie von selbst und das Herz stand still. Langsam lief der Mann los, während sich das kleine Mädchen wie wild wehrte. Der ganze Clan, er wurde an diesem Tag ausgelöscht. Einzig und allein die kleine Kasai war übrig geblieben.   „So, da wären wir. Dein neues Zuhause, Kasai.“, präsentierte Garp der rothaarigen die kleine Insel des East Blues. Unbeeindruckt stand die Kleine an der Reling des Marineschiffes und betrachtete das kleine Dorf am Hafen. Hier sollte sie jetzt also bei einem alten Mann leben, welcher schon am Hafen stand und ihnen zu winkte. „Sieh mal, dahinten steht Shiro schon. Er freut sich bestimmt schon auf dich. Mensch, jetzt lach doch mal!“ Bockig ging Kasai zu ihrem kleinen Koffer mit der Kleidung, die Garp für sie besorgt hatte, und setzte sich auf diesen. Alles war besser, als hier zu bleiben. Wie sehr sie die Marine hasste. Diesen Buster Call würde sie nie im Leben vergessen, vor allem würde sie es der Regierung nie verzeihen. Ihre Familie war weg, hatte sie allein zurückgelassen. Das Schiff legte an und Kasai ging ohne Verabschiedung von Bord. Natürlich war sie dem alten Mann dankbar, dass er sie mitgenommen hatte, doch Abschiede hatte sie in letzter Zeit genug gehabt. Die Männer unterhielten sich kurz, während Kasai sich umsah. Ein ganz normales Dorf.   Seit einer Woche war sie nun hier. Immer wieder saß sie unten am Bootssteg, weinte bitterlich und litt unter Heimweh. Freunde hatte sie keine gefunden, was sie auch gar nicht interessierte. Sie sehnte sich jetzt schon nach dem Tag, an dem sie diese Insel wieder verlassen würde. Alle sahen sie so komisch an, nur weil sie von einem Marineschiff gekommen war. Es nervte sie. Mit niemandem redete sie, außer mit Shiro, der ihr einzig und allein einen Platz zum Schlafen und ein wenig Essen gab. Schon in der ersten Woche hatte sie Schwierigkeiten mit einigen Jungs aus dem Dorf gehabt. Provoziert hatten sie sie und dann hatte sie ihnen die Meinung gegeigt. Attackiert hatten sie sie auch, doch ließ sie sich dies nicht gefallen, hatte sie sie doch im Handumdrehen mit ihren Kräften verscheucht. Schreiend waren sie weggerannt, was die rothaarige traurig machte. Sie wollte ihnen zwar Angst machen, aber der Blick der Jungs, er war nicht zu ertragen. Sie sahen in ihr ein Monster, nichts weiter. Frustriert zog sie ihre Knie an ihren Oberkörper, legte ihren Kopf auf diesen ab und seufzte. Wann würde dieser Albtraum endlich enden? Plötzlich tippte ihr jemand auf die Schulter. Erschrocken drehte sie sich und sah in ein Paar braune Augen, die sie schüchtern, aber auch neugierig musterten. „Entschuldigung, bist du Kasai?“, fragte sie und kniete sich neben sie. Ihre blauen Haare waren schulterlang, funkelten, wie die der rothaarigen. Außerdem war sie ein kleines Stückchen größer als sie selbst. „Ja.“, antwortete sie und blickte das Mädchen überrascht an. Sonst sprach sie niemand einfach so an. „Ok, ich bin Mizu. Tamashi Mizu. Stimmt das, dass du Feuer machen kannst?“ Ach so lief das… Sie interessierte sich also nur für ihre Gabe. Nickend bestätigte sie ihre Frage und sah wieder zurück aufs Wasser. „Hast du von einer Teufelsfrucht gegessen?“ „Nein, meine Mutter hatte diese Gabe und ich habe sie geerbt. War’s das?“ Genervt schloss sie ihre Augen, als sie ein „Cool.“ neben sich vernahm. „Darf ich dir was zeigen?“ „Mach nur.“, öffnete sie wieder die Augen, während die blauhaarige mit dem Finger aufs Wasser zeigte. Gelangweilt starrte sie dorthin, als sich plötzlich das Wasser bewegte. Eine kleine Wassersäule stieg zu ihrem Finger empor. Nun streckte sie die Handfläche aus, worauf das Wasser zu kreiseln begann und ein Herz bildete. Fasziniert beobachtete die rothaarige das Spektakel, wusste sie doch nicht, dass noch jemand so etwas konnte. Der Wassertropfen landete wieder im Meer. „Du auch?“, fragte Kasai vorsichtig nach. Begeistert nickte sie ihr zu und streckte nun den ganzen Arm aus, um an ihr eine Klinge entstehen zu lassen. „Whoa.“ Vorsichtig betrachtete sie die Klinge, die aus Mizus Unterarm ragte und am Handgelenk endete.  „Cool, oder? Ich hab von der Klingenfrucht gegessen.“ „Wie cool.“, staunte Kasai. „Zeigst du mir jetzt dein Feuer?“, fragte sie neugierig und setzte einen Hundeblick auf. Ohne zu überlegen öffnete sie ihre Hand, sodass nur noch ihre Handfläche zu sehen war. Eine kleine Flamme entstand auf ihr, während Mizu diese ziemlich begeistert betrachtete. Langsam erlosch das Feuer wieder. „Das ist echt cool. Ich dachte immer, ich wäre die einzige mit so einer Fähigkeit. Sag, wollen wir Freundinnen sein?“ Überrumpelt sah die rothaarige sie an. Sie wollte ihre Freundin sein? Freudig grinste sie ihre neue Freundin an. „Na klar.“ „Dann komm mit, ich stell dir meinen großen Bruder vor.“ Schon zog sie ihre neugewonnene Freundin durch das halbe Dorf, zu einer kleinen Hütte etwas abseits. Voller Freude riss sie die Haustür auf. „Zayn! Wir haben Besuch!“, schrie sie, worauf Kasai etwas zuckte. Ein lautes Organ hatte Mizu da. Murrend trottete ein blauhaariger Junge die Treppe hinunter und musterte im nächsten Moment das ihm unbekannte Mädchen neben seiner Schwester. „Wer ist das denn? Hat sie dich etwa entführt, Kleine?“ Als würde es „Klick“ in ihrem Kopf machen, wurde die rothaarige in Rage versetzt. Immer dieses blöde Wort! SO klein war sie doch nun wirklich nicht, oder? Sie ballte ihre Hand zur Faust und brüllte los: „Hey, ich bin nicht klein! Hörst du?!“ Sie brannte, wortwörtlich, darauf ihm eine zu verpassen. „Kasai, beruhig dich doch. Darf ich vorstellen, das ist mein großer Bruder Zayn. Zayn, das ist Kasai. Sie ist ein Feuermensch, so wie wir Wassermenschen.“ „Ach, deswegen brennt sie. Verzeih, ich wollte dich nicht beleidigen. Schön, dich kennenzulernen, Kasai.“ So kam es, dass die drei Freunde, nein, eine Familie wurden.   Doch eines Tages geschah es…   „Mizu, warte doch!“, rief Kasai ihrer Freundin hinterher. Sie hatte gar keine Lust auf ein Wettrennen gehabt, doch hatte die blauhaarige ihr nicht zugehört und war einfach losgerannt. Zayn hatte es sich leichter gemacht, war er doch einfach lässig hinter ihnen her gelaufen und machte sich keinen Stress. Die mittlerweile fünfzehnjährige rannte ihrer ein Jahr älteren Freundin hinterher, jedoch war diese einfach zu schnell. Plötzlich erklang ein Schuss. Das Mädchen sank auf die Knie und hielt sich den verletzten Oberarm. „Mizu!!“, rannte Kasai, bis sie bei ihrer verletzten Freundin, welche ihre Hand auf die blutende Stelle presste. „Was zur Hölle sollte das?!“, schrie sie, stoppte jedoch, als sie einen Kerl mit einem Gewehr in den Händen anschaute. Ein ungutes Gefühl überkam die Mädchen, als weitere Männer hinter ihm zum Vorschein kamen. Grinsend sprach der Kerl mit dem Gewehr: „Du bist doch Kasai, oder Rotschopf?“ Sie zuckte unwillkürlich zusammen. Was wollte er bloß von ihr? „Ja, was willst du? Vor allem, warum schießt du auf meine Freundin, du Bastard?“ „Ziemlich frech. Ich bin ein Pirat, außerdem will ich deinen Kopf. Sag bloß, den hier hast du noch nicht gesehen?“ Überlegen grinsend streckte er ihr einen Steckbrief entgegen. Auf ihm war ein Foto von ihr, nicht alt sondern ziemlich aktuell, darunter stand „Dead or Alive“ und ein Kopfgeld von fünfzig Millionen Berry. Entsetzt betrachtete sie das Papier ohne wirklich etwas von ihrer Umgebung mitzubekommen, was zur Folge hatte, dass ihr entging, dass er seine Pistole auf sie richtete. Schon drückte er ab, worauf der Schrei der blauhaarigen ertönte. Sofort herrschte Stille um sie herum. Blut tropfte auf den Boden, auf die Kleidung der rothaarigen und ihre Hände ebenfalls. Ihre Augen hatten sich geweitet und starrten auf die Person, die ihr gerade in die Arme fiel. Weinend sank sie mit dem blauhaarigen auf die Knie. „Zayn, wieso…?“, flüsterte sie mit erstickter Stimme. „Ein großer Bruder muss doch auf seine kleinen Schwestern Acht geben.“ Seine Augen schlossen sich, sein Atem stoppte genau wie sein Herzschlag und ließ beide Mädchen laut Schluchzen. Zayn war…tot. Vor Mizus Augen verschwamm alles, bis Dunkelheit herrschte. Ihr Aufschrei erklang lauter denn je, während alle in unmittelbarer Umgebung, einschließlich ihr selbst und Kasai, zu Boden gingen. Zayns Tod, es war der Anfang vom Ende gewesen…   Weinend und nicht wissend, wie sie mit ihrer Situation umgehen sollte, saß Kasai am Bootssteg. Nicht nur der Tod ihres vermeintlichen Bruders machte ihr zu schaffen, sondern auch das Verschwinden der blauhaarigen. Nachdem sie wieder aufgewacht war, hatte Mizu das Haus verlassen und war nicht mehr wieder gekommen. Überall hatte die rothaarige sie gesucht, jedoch nicht gefunden. Doch einer der Dorfbewohner hatte ihr schließlich die entscheidenden Informationen gegeben. „Sie ist an Bord eines großen Schiffes der Regierung gegangen und mitgefahren. Keine Ahnung wohin die wollten.“, hatte der Passant gesagt. Sie hatten nicht mehr miteinander gesprochen seit diesen Ereignissen, welche jetzt schon drei Tage her waren. „Heulst du schon wieder?! Du Heulsuse bist doch an allem schuld!“, hörte sie eine ihr zu bekannte Stimme hinter sich. Schnell drehte sie sich um und glaubte kaum, wen sie da vor sich sah. „Mizu, du bist zurück!“, freute sie sich und sprang auf, die Worte von vorhin ausblendend. Doch stockte sie sofort in ihrer Bewegung. Ihre sonst so strahlenden, braunen Augen trugen Hass in sich. Hass, der gegen sie gerichtet war und direkt realisierte sie die Worte ihrer Freunden. „Mizu…was…? Wie meinst du das? Was bin ich schuld?“ Empört lachte ihr Gegenüber über diese Frage. Ernst und hasserfüllt sah sie Kasai an. „Was glaubst du denn? Die wollten dich, weder mich noch Zayn! Du hast uns da rein gezogen! Wegen dir ist er tot, du Miststück! Aber, das wirst du bereuen, du verdammte Piratin!“, schrie sie. Erst jetzt bemerkte die jüngere die Kleidung ihrer Freundin. Eigentlich ganz normale Kleidung, wie sie sie normalerweise trug, doch trug sie einen seltsamen, weißen Mantel wie ihn Garp immer trug. Was bedeutete das? War sie jetzt etwa…? Das konnte doch nicht sein, oder? „Rasur!“, vernahm sie und im nächsten Moment drang ein Schmerzensschrei durch die Straßen des Dorfes. Wieder einmal tropfte das Blut auf den Boden beziehungsweise auf den Holzsteg. Mit einem lauten Knall schlug Kasai auf dem Holz auf, während weiterhin Blut aus ihrer Wunde fließ. Mizu hatte sich hinter sie teleportiert und sie von der rechten Schulter bis runter zur rechten Hüfte mit einer von ihr erschaffenen Klinge aufgeschlitzt. „Das hat du nun davon, Piratin.“, murmelte die blauhaarige und holte zum Gnadenstoß aus. Ängstlich kniff sie die Augen zusammen, öffnete sie jedoch wieder, als sie vernahm, wie Eisen auf Eisen traf. „Shiro…“, nuschelte sie unter Tränen und betrachtete ihren Pflegevater und jetzigen Retter. Er hatte ein Schwert gezogen und blockte somit den Angriff der blauhaarigen. Schnell sprang Mizu nach hinten aufs Meer, worauf sie stehen blieb. „Das nächste Mal bist du dran, das schwör ich dir.“ Und weg war sie. Der Schnitt auf dem Rücken der rothaarigen wurde zur Narbe für die Ewigkeit, genau wie die blauhaarige eine Narbe von der Schusswunde davontrug. Diese Freundschaft war auf einer Seite zwar beendet, jedoch auf der anderen Seite wurde sich an ihr festgekrallt und an sie geglaubt. Die eine warf sie weg, die andere versuchte sie verzweifelt zu retten, selbst wenn es den Tod bedeuten würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)