Kasai to Mizu von Piratenqueen (Feuer und Wasser) ================================================================================ Kapitel 2: Komplikationen ------------------------- Kapitel 2: Komplikationen   „Oh Mann, endlich wieder in die Basis. Das wurde aber auch Zeit.“, freute sich der blonde und lehnte sich auf dem Sofa zurück. Die Flucht war gelungen, sie waren außer Gefahr, wie es schien. Kasai machte es sich ebenfalls gemütlich und seufzte wohlig. Auch sie war froh da endlich wieder raus zu sein. Das pinke Sofa der New-Kama war zwar nicht ihr Lieblingsort, doch konnte sie diese Bande sehr gut leiden. Ivancov war immer freundlich und lustig, genau wie der Rest dieser verrückten Leute. Alle waren nett und hilfsbereit. Dafür liebte sie die Revolutionsarmee auch so unendlich. Für die Freiheit lohnte es sich ja bekanntlich zu kämpfen. „Kasai-chan, Sabo, hier.“, machte der Revolutionär mit dem großen Gesicht auf sich aufmerksam. Beide sahen auf, als ihnen auch schon Kleidung unter die Nase gehalten wurde. „Die haben wir extra für euch mitgenommen.“, grinste er und übergab die Kleidung sogleich. Dankend nahmen beide die Mitbringsel an. „Danke, Ivan-chan.“, bedankte sich die rothaarige und erhob sich, um sich umzuziehen. Schnell lief sie ins Bad, während Sabo sich einfach hemmungslos umzog. Der Junge hatte echt Nerven. Der Riegel fiel ins Schloss und Kasai stützte sich am Rand des kleinen Wachbeckens ab. Sie spürte das Gift in ihrem Körper, welches sich mit der Zeit auflöste. Der Schiffsarzt hatte ihr sofort, nachdem sie an Deck getreten waren und sie aus der Gefahrenzone waren, ein Gegenmittel gespritzt, doch half dieses nicht gerade schnell. Ihr rechter Arm war fein säuberlich in eine Bandage gewickelt worden, nachdem die Wunde desinfiziert und versorgt worden war. Langsam stellte sie sich wieder gerade hin und fing an, sich umzuziehen. Frische Unterwäsche, eine graue Dreiviertelhose, ein braunes T-Shirt und schwarze Turnschuhe. Natürlich durfte auch ihr Waffengurt nicht fehlen. Direkt und ohne Umschweife befestigte sie ihr Schwert. Ebenfalls daran befestigt waren zwei Dolche und eine Pistole. Einer der Dolche besaß eine Klinge aus Seestein, der andere war aus normalem Metall. Auch die Pistole schoss mit Blei, nichts Besonderes. Wieder glücklich mit der Situation verließ sie das Bad und lief zurück zu den anderen, die zu ihrer Verwunderung nicht mehr unter Deck waren. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit. Plötzlich kam das Schiff ins Schwanken. Fast hätte die rothaarige Bekanntschaft mit dem Planken des Schiffes gemacht, doch konnte sie ihr Gleichgewicht noch knapp halten. Was war das bloß gewesen? Mit schnellen Schritten lief sie an Deck, wo ihr auch schon der Grund für das plötzliche Schwanken des Schiffes ins Auge fiel. Ein Kriegsschiff der Marine. Na super! Einige Soldaten sprangen soeben auf das Deck und wollten angreifen, machten sich kampfbereit. Kasai interessierte dies wenig, hatte sie doch nur Augen für das Schiff auf dem sich ein paar mächtigere Gegner befanden. Sie spürte das durch ihr Haki. Kurz musste sie ausweichen, einen Schritt zur Seite machen, da ein Soldat sie von der Seite mit seinem Schwert attackierte. Grinsend stellte sie ihm ein Bein, sie hatte sichtlich Spaß daran. Mit einem Knall machte der niedere Soldat Bekanntschaft mit den Schiffsplanken und musste sich wieder fangen. Langsam lief die rothaarige Revolutionärin auf das feindliche Schiff zu, während sie geschickt allen Angriffen auswich und die ganze Zeit über das Marineschiff im Auge behielt. Es kam ihr so bekannt vor, aber wieso? Elegant sprang sie auf die Reling des gegenüberliegenden Kahns. Erstaunt über die Person, die sich gerade wenige Meter von ihr entfernt befand, fasste sie sich reflexartig an den immer noch schmerzenden Arm. Nicht schon wieder der! Noch bevor sie die New-Kamas und Sabo warnen konnte, entdeckte der Giftmensch sie. Ein dreckiges, selbstgefälliges Lächeln legte sich auf seine Lippen während er die Bandage, die um ihren Arm gewickelt war, betrachtete. „Hat sich da jemand wehgetan? Das tut mir aber leid.“ Er machte ein paar Schritte auf sie zu, sie knurrte. Wie von selbst legte sie ihre Hand auf den Griff ihres Katanas und zog es leise klirrend aus der Scheide. Das war anscheinend nicht ihr Tag. Einfach dem Gift ausweichen, dann passiert mir nichts. Ich hoffe nur, dass mein Arm nicht zu sehr schmerzt. Sie sprang von der Reling, als auch schon das erste giftige Geschoss auf sie zu raste. Schnell wich sie aus, immer und immer wieder. Als würde sie mit ihrem Gegner nur spielen, doch so war es nicht. Immer wieder versuchte sie, näher an Magellan heran zu kommen, doch gelang es ihr nicht so ganz. Durch die viele Bewegung wurde ihr Arm nach und nach immer tauber. Alles nur, weil sie einen Moment mal nicht aufgepasst hatte. Wieder näherte sie sich ihrem Gegenüber. „Fire-Demon.“, flüsterte sie und verwandelte sich in ihre Feuergestalt. Langsam fuhr die Klinge in ihrer rechten Hand nach oben und ging in Flammen auf. Eine Sekunde später übertrug sie ihr Haki auf ihr Schwert und schwang die Klinge. Außenstehende konnten die Bewegung nicht erkennen, war sie doch viel zu schnell gewesen, als dass das menschliche Auge, das diese Schnelligkeit nicht gewohnt war, es hätte sehen können. Im nächsten Moment stand die rothaarige mit von sich gestreckter Klinge hinter dem Giftmensch. Blut und Gift tropfte auf den Boden und vermischte sich. Schwerfällig steckte sie das Schwert zurück in seine Scheide. Ein klackendes Geräusch ertönte, als die Klinge vollständig verschwunden war und Magellans Blut spritzte weiterhin auf die Planken. Die Revolutionärin sank auf die Knie. Ihr rechter Arm trug einen großen Tropfen Gift, der sich seelenruhig auf ihrer Bandage verteilte, sie verätzte. Beinahe hätte sie beim entscheidenden Schlag ihr Katana fallen gelassen, doch hatte sie sich zusammengerissen. Das Wort „Verlieren“ kam in ihrem Wortschatz einfach nicht vor. Wie zuvor im Gefängnis erhitzte sie ihren Arm aufs Nötigste, sodass die giftige Substanz ein wenig abperlte. Siegessicher drehte sie sich ein Stück rechts herum nach hinten. Magellan war auf die Knie gefallen und hustete ein wenig, wahrscheinlich Blut. Er ist zwar nicht besiegt, dafür aber kampfunfähig, dachte sie sich. Kurz schloss sie die Augen, um sich etwas zu entspannen. Ein Fehler, wie sich im nächsten Augenblich herausstellte. Mit letzter Kraft hatte sich ihr Gegner noch umgedreht, um eine Attacke abzufeuern. Wieder schoss eine Giftkugel auf sie zu. Ein lauter Aufschrei ertönte, sodass Sabo sofort aufschreckte. Er hatte solch einen Aufschrei schon lange nicht mehr von ihr vernommen. Es war eine Ewigkeit her. Besorgt sah er sich auf dem Deck um, konnte sie aber nicht ausmachen. Wusste er doch gar nicht, dass sie auf dem feindlichen Deck mit Magellan kämpfte. Schnell wurde ihm bewusst, wo sie sich befand und rannte los. Doch war es schon zu spät. Kasai war nicht mehr auf dem Deck. Die Wucht des Aufpralls hatte sie einige Meter zurück geworfen, wodurch sie im Rettungsboot gelandet war, was auch schon bessere Tage gesehen hatte. Bei ihrem Kampf hatten die Seile an denen es befestigt war ätzendes Gift abbekommen. Durch Kasais Aufschlag hatten diese nun nachgegeben und das kleine Boot fiel und mit ihm die rothaarige. Die Ruder der kleinen Nussschale rissen ab und versanken im Meer. Schwerfällig setzte sie sich wieder auf, realisierte ihre Situation noch gar nicht. Sie rutschte an den Rand, hielt ihren Arm ins Wasser und wusch das Gift von ihrem Arm. Es funktionierte und die schwere Substanz versank glücklicher Weise im Salzwasser. Erleichtert seufzte sie und setzte sich gerade hin. Das Gift war in die Wunde eingedrungen und verursachte dort höllische Schmerzen. Vorsichtig löste sie den Rest des Verbandes, der durch das Gift eingerissen wurde, und begutachtete die Wunde. Die Risse in der Haut, die durch den Asphalt auf Impel Down entstanden waren, bluteten wieder. Der Arm war etwas angeschwollen, war rot angelaufen und nicht wenige blaue Flecke waren zu sehen. Da musste höchstwahrscheinlich ein Arzt ran. Mit dieser Gewissheit richtete sie ihren Blick wieder geradeaus, doch, was sie dort sah, ließ sie ausnahmsweise nicht völlig kalt. Das kleine Boot war weit abgetrieben und das Schiff der New-Kamas war ziemlich weit entfernt. Erst jetzt bemerkte sie die Rufe, die ihr galten. „Kasai!“, hörte sie Sabo schreien. Sie musste zurückschreien, doch fehlte ihr im ersten Moment die Kraft dazu. Doch fing sie sich wieder. „Sabo!“, schrie sie und winkte mit dem linken Arm. „Macht euch keine Sorgen! Ich komm klar!“, versuchte sie die Gruppe, die an der Reling stand, zu beruhigen. Kurz sah sie sich um, suchte nach den Rudern. Überall sah sie nach und hätte am liebsten laut losgeschrien. Sie waren nicht da, waren sie doch ins Meer gefallen. Warum passiert das immer mir? Die Nussschale schwankte hin und her und sie konnte nichts dagegen unternehmen. Es war zum Heulen! Jetzt musste sie eben abwarten, hoffen, dass ein nettes Piratenschiff kam und sie an Bord nahm. Egal, welches Schiff, Hauptsache es kam kein Marineschiff mit guter Besatzung. Seufzend drehte sie sich in die Richtung in die sie gerade trieb und schluckte. Irgendjemand schien sie zu hassen. Der Himmel war tiefschwarz gefärbt, ein Donnergrollen war zu hören. Auch die Windstärke nahm zu und ließ die Nussschale noch mehr schwanken als ohnehin schon. Hoffentlich war es kein heftiger Sturm, sondern nur ein Gewitter, doch bei so etwas hatte sie nie Glück. Nie. Kasai krallte sich an den Rand des kleinen Bootes und wartete. Da kam sie auch schon. Die erwartete, größere Welle. Instinktiv krallten sich ihre Finger mehr und mehr ins Holz ihres Gefährtes. Sie verlagerte ihr gesamtes Gewicht, was nicht gerade sehr viel betrug, auf die Seite auf der die Welle aufschlagen würde, steuerbord. Der Aufprall kam schneller als sie erwartet hatte, wobei sie etwas Salzwasser schluckte und anfing zu husten. Blitze zuckten über den wolkenverhangenen Himmel, kurz darauf dunkles Donnergrollen. Immer wieder prallten große und kleine Wellen gegen die Nussschale, immer wieder verlagerte sie ihr Gewicht auf eine andere Seite und immer wieder schluckte sie versehentlich Wasser. Navigation war nicht ihr Gebiet, sie überließ es jedes Mal getrost Sabo, da dieser sich viel besser damit auskannte. Sie hatte meistens nur das Segel einholen müssen oder ihm am Ruder unter die Arme greifen müssen, hatte sie sich dabei doch immer auf ihn verlassen. Doch nun war sie allein, niemand war da, um ihr zu helfen. Um ihr zu sagen, was sie tun sollte. Die rothaarige verließ sich nun einfach auf ihren ausgeprägten Instinkt. Und ihren Überlebenswillen, der sie vom Kindesalter an immer begleitet hatte, ein treuer Gefährte auf ihrer Reise war. Ihr Blick hellte sich allmählich auf. Das Ende des Sturmes war bereits in Sicht, nicht mehr lange musste sie ihren mitgenommenen Körper schuften lassen. Der helle, wolkenlose Himmel war gleich über ihr, dann wäre sie endlich außer Gefahr. Eine kleine Welle gab ihr sogar noch Unterstützung, ließ das Boot genau aus dem Sturm treiben. Seufzend ließ sie sich nach hinten fallen. Endlich Ruhe, endlich eine Verschnaufpause. Jetzt musste nur noch eine nette Piratencrew vorbei kommen und sie mitnehmen, dann wäre alles vorbei und sie könnte wieder etwas entspannen. Ihr Arm pochte gewaltig durch das Salzwasser, welches in die Wunde eingedrungen war. Die gesamte betroffene Stelle war taub und dennoch schmerzte und blutete sie ununterbrochen. Am liebsten hätte sie vor Schmerz laut geschrien, doch hielt sie sich dabei zurück. Den Schmerz ignorierend setzte sie sich wieder auf und sah sich auf der kleinen Nussschale um. Vielleicht hatte sie ja Glück und es war eine Flasche Trinkwasser und ein Verbandskasten an Bord. Hoffend suchte sie mit den Augen nach einem Geheimfach, einer Schublade oder Ähnlichem, doch nichts. Doch plötzlich entdeckten ihre Augen eine kleine, schwarze Bauchbinde. Schnell nahm sie diese zur Hand und kramte in ihr herum. Nichts, nichts, nichts und plötzlich berührte sie etwas. Hoffnungsvoll zog sie dieses Etwas aus dem Bündel und seufzte beim Anblick ihres Fundes. Eine Pistole und eine Schachtel Munition. Hatte die Marine eigentlich nur Waffen im Kopf?! Gelangweilt und enttäuscht besah sie die kleine Schachtel, als ihr plötzlich die Aufschrift ins Auge fiel. „Leuchtkugeln“ stand dick und fett auf der Schatulle. War das denn so eine gute Idee? Eigentlich ja schon. Man konnte ein SOS-Signal in den Himmel schießen, doch konnte dies auch Marineschiffe anlocken. Mit etwas Glück, aber auch ein Piratenschiff. Kasai beschloss noch etwas abzuwarten. Vielleicht kam ja von selbst ihre Rettung. Vorsichtshalber lud sie die Waffe, legte sie dann aber sofort zur Seite. Ihr Blick schweifte zum Meer. Wie lange war sie jetzt schon bei der Revolutionsarmee? Eineinhalb Jahre…vielleicht aber auch schon zwei. Keine Ahnung. Gelangweilt ließ sie sich wieder einmal nach hinten fallen. Diese Situation raubte ihr den letzten Nerv. Da hatten sie es mit den New-Kamas in die neue Welt geschafft ohne angegriffen zu werden und dann kamen diese Idioten und stellten alles wieder auf den Kopf. Wie sie so etwas hasste. Komplikationen war sie ja gewohnt, aber, was zu viel war, war zu viel. Wie oft war sie der Marine schon durch die Lappen gegangen. Wie oft hatte sie Ärger am Hals gehabt und hatte ihren Gegnern eins auf die Mütze gegeben. Und jetzt kam der Direktor Impel Downs und schickte sie verletzt auf die nächste ungewollte Reise! Allein wegen einer Informationsbeschaffung hatten sie sich festnehmen lassen, um ins Gefängnis zu kommen. Doch waren diese Informationen von so hohem Wert, dass sie es hatte machen wollen. Infos über die Person, die nach ihrem Leben getrachtet hatte und es wohl immer noch tat. Der stechende Schmerz in ihrem Arm riss sie unsanft aus ihren Gedanken. Blitzschnell setzte sie sich unter Schmerzen auf, als ihre Sicht auf einmal verschwamm. Nun griff sie doch nach der Pistole und richtete sie gen Himmel. Mit letzter Kraft drückte sie ab und wenige Sekunden später knallte und leuchtete es am Himmel. Hoffentlich hatte es jemand gesehen. Wieder verschwamm ihre Sicht. Die Dunkelheit kam zum Vorschein und sie fiel ohnmächtig zurück auf das Holz des kleinen Bootes. Das Gift hatte ihr einfach die Kraft genommen.    Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)