Ein langer Weg von Freundschaft von RedViolett ================================================================================ Kapitel 11: Die Suche nach der Wahrheit --------------------------------------- Ein langer Weg von Freundschaft 11. Kapitel: Die Suche nach der Wahrheit Herzhaft stieg mir der schmackhafte Duft des heutigen Abendessens in die Nase, doch schien mein Appetit so schnell verflogen, wie er gekommen war und eher lustlos als vollauf begeistert, stocherte ich in meinem Essen umher. Saß gar bedrückend und tief in Gedanken auf meinem Stuhl in den königlichen Speisesälen und sah auf einen voll beladenen Teller, den ich heute und gar nur ein einziges Mal in die Hand genommen hatte.  Nämlich dann um ihn lediglich an meinen Platze zu tragen und wieder stahl sich ein beschwerliches Seufzen über meine Lippen. Bei allen Göttern der Ahnen, dabei hätte ich bis vor wenigen Stunden noch eine ganze Bhálotheverschlingen können. Doch nun schien mein Magen wie zugeschnürt und letzten Endes schob ich meinen Teller beiseite. Wahrlich, heute würde ich keinen Bissen mehr hinunter würgen können. Nicht nachdem, was ich heute alles erlebt hatte und wieder hing ich meinen Gedanken nach. Sah auf den kleinen Jungen vor mir, der heute schon bei seiner zweiten Portion Kohún-Keule angekommen war, doch schien ich eher durch ihn hindurch zu sehen, als ihm vollkommene Aufmerksamkeit zu schenken. Vegeta schien gar so vertieft, seinen Teller in Windeseile zu leeren, dass er von meiner stummen Abwesenheit überhaupt nichts mitbekam und innerlich war ich mehr als nur froh um diesen einen Umstand, der ihn so in Sorglosigkeit verweilen ließ. Über alles andere würde er sich nur sorgen. Er, der eigentlich gar nicht über solche Dinge nachdenken musste und kurz konnte ich nicht anders und lächelte, als ich auf den kleinen Saiyajin vor mir blickte, abermals in seinen dunklen Shaironengewändern gekleidet war und somit eher ein gar schon vertrautes Sein erweckte. Immer noch prangte des Königs Strafe thronend auf seiner Haut und zeigte jene eine Grausamkeit, die seit diesem einen Tag tief in ein kleines Herz gewachsen war. Sich verankerte in jeglichen Ecken und Kanten, nur um dort zu wachsen. Um dort jenes eine Misstrauen zu schüren, das Vegeta noch ein Mal mehr als nur schade würde und wieder drang ein Seufzen über meine Lippen. Nein, das hatte ich wahrlich nicht erwartet. Nicht diese skrupellose Grausamkeit mit der man ihn bestrafte. Nicht mit dieser immensen Kälte, die man ihm entgegen brachte und ein sich nach Liebe sehnendes Kind nur noch mehr folterte. Doch abermals schüttelte ich den Kopf. Verdammt noch mal, was dachte ich denn da? Das war immerhin unser König, den ich so in ein schlechtes Licht rückte und ihm eine Diktatur auf dichtete, die es in Wahrheit vielleicht gar nicht gab. Wieso sollte er zu seinem einzigen Sohn so grausam sein?!? Wieso sollte er ihn absichtlich leiden lassen und jegliche Strenge spüren lassend, dass es selbst einem Erwachsenen das Herz zerriss? Das war nicht richtig. Diese Gedanke mehr als falsch und sofort schüttelte ich hastig den Kopf. Gar hoffend meinen Trübsal somit vertreiben zu könnend, doch half es wenig und erneut fand ich mich in jenem einen stumpfsinnigen Sein wieder, das mich schon bald und gar mehr und mehr, beschäftigen sollte. Das schon bald meine ganze Konzentration erforderte und ich selbst dann und im Wandel der Zeit, dennoch nicht verstehen sollte. Weil diese Geschichte nicht die meine war.  Ich selbst nur eine weitere Randfigur mächtiger Züge Anderer und so unbedeutend in ihren Augen, dass es ihnen wahrlich an Wert erschien, das zu beseitigen, was wir alle so bedingungslos liebten. „Lässt dich aber ganz schön spät blicken.“, erschreckte mich so plötzlich eine mir neue Stimme und prompt ließ ich meinen Löffel in eine der Suppen fallen, die ich eher zu betrachten schien, als sie mir einzuverleiben und sah geschockt auf. Doch so neu wie ich zu Anfangs dachte, war diese Stimme gar nicht und mit einem Brummen ließ ich mich zurück in den Stuhl fallen, als sich Leilja´s prüfender Blick über mich ergötzte und sie sich dann letzten Endes zu uns setzte. Immer noch einen mehr als unruhigen Blick auf den jungen Prinzen neben sich warf, denn immer noch schien sie diese neue Regel nicht akzeptieren zu können, dass königlicher Adel und unterste Bedienstete (… so in ihren Augen....) so eng beieinander waren. Gar den Raum miteinander teilten und alle so frohlockend am selben Tische saßen. Aber was sie dachte und gar was sie wahrlich wirklich akzeptierte, war mir so egal wie nun die endlosen Sterne am Firmament standen und wahrhaft Bejita-sais ganze Pracht zeigten. Denn ich war Vegetas Leibwächter. Ich war sein neuer Mentor, entschied gar so umstandslos über sein ganzes Wohlergehen und wenn ich es für angebracht ersah, dass man diesen kleinen Jungen mehr und mehr in die lebende Gesellschaft einführte, anstatt ihn zu ignorieren und gar zu isolieren, dann sollte es auch so sein. Sein seelisches Wohl stand weit über dem der anderen.  Weit über allem Eigentlichen und ich wollte nur eines. Das dieser Junge glücklich wurde und nie wieder solch ein Leid erfahren musste, dass er diese Woche kennenlernen musste. Nein. Niemals wieder. „Beschwer dich nicht bei mir. Ich bin nicht derjenige, der seine Pläne schreibt.“, zischte ich erneut in einem Brummen, deutete kurz mit einer schwachen Kopfbewegung auf das Kind vor mir und schob dann ebenso meinen Suppenteller zur Seite. Nein, an Essen war definitiv nicht mehr zu denken und nun betrachteten mich nicht nur der Saiyajin heller Augen skeptisch, sonder begab sich nun augenblicklich auch ein kindliches Sein hinzu und mit einem Seufzen sah ich in Vegetas blaue Augen, die so fragend auf mich gerichtet waren. Wieso ich nichts aß, natürlich und mit einem Kopfschütteln tat ich seine stechenden Blicke mehr als nur gleichgültig ab. Auch wenn es das in Wahrheit gar nicht war, Unser Saiyajin no Ouji war bedeutend zu klein um das zu verstehen, was mich seit heute, ja eher seit ein paar Tagen so beschäftigte, gar nicht mehr loslassen konnte und gekonnt versuchte ich mein Inneres ruhig zu halten. Wissend, das er es lesen konnte. Zwar nicht alles und in keinster Weise meine ganzen Gedanken, aber immerhin - er konnte es.  Auf so ganz versteckte Art und Weise. Schien zu erahnen jeglichen Gefühle, die sich in diesem Raum abzuspielen schienen, gar zerrten an so einer kleinen Seele, die mit all dem noch nicht umgehen konnte und dennoch schien Vegetas Gabe momentan nur auf wenige Leute gerichtet zu sein. Eigentlich im wahrsten Sinne des Wortes nur auf mich (ein Umstand der mich irgendwo rühren sollte, doch er schien er gerade jetzt mehr als nur lästig...) und als sich ein überlegender Kopf erneut schief legte und gar ein kindlicher Blick so stechend wurde, wurde mir kalt und heiß zu gleich. Versuchte so siedentheiß das Thema zu wechseln, dass keinerlei Entschlüsse gezogen werden konnten und ich dann Vegeta so einfach eine gefüllte Piàndia entgegen streckte, dass er sie verdutzt in seine Hände nahm. Mit Fleisch gefüllte Teigtasche, konnte dieser Zusatz sicherlich auch mit anderem befüllt werden und da mein Gegenüber wirklich und so bestehend, einfach nur Hunger hatte, schien das Kind schnell abgelenkt. Schienen blaue Opale sofort von mir zu gleiten und abermals unterdrückte ich nur ein schwaches Seufzen, da Vegeta momentan so leicht vom Gegenteil zu überzeugen war. So leicht von den eigentlichen Dingen gelenkt werden konnte, an die er noch nicht denken sollte, ja eventuell gar wirklich nie und wieder stieß ich ein erschöpftes Keuchen über meine Lippen. Fuhr mir mit einer Hand zitternd durch das Haar, ordnete meine Gedanken ein letztes Mal und sprach dann von Neuem. „Ich meine damit, Tag ein Tag aus die gleiche Tour. Tagein tagaus quälend lange Stunden bis fast in den Abend hinein. Wann soll er sich bitte mal zwischen drin erholen können, wenn er nur am Arbeiten ist?“, warf ich nun einen eher fragenden Blick auf meinen Neuankömmling und fast schon wieder tief beleidigt, verschränkte Leilja die Arme vor der Brust. „Ich bitte dich Nappa. Tu nicht so als wäre das alles meine Schuld.“, sagte diese Onnà mir so giftig und zog einen strengen Blick dann nur noch mehr in die Tiefe. „Vegetas Pläne sind oberste Dienstanweisung und alleinig auf des Ou´s Anordnung hin ausgewiesen.“, rechtfertige sie ihr strenges Sein, doch konnte ich all dies nicht wirklich nachvollziehen, ließ es dann aber dennoch sein.  Wohl wissend, das Leilja ziemlich ungehalten werden konnte, mischte man sich in ihre Pläne ein. „Ich handle nach seinem Regime und werde unseren König nicht hintergehen, ja gar verraten und seine Befehle missachten, nur weil du dein faules Hinterteil nicht hochbekommst.“ Bitte was?!? Perplex sah ich sie an und konnte ein drohendes Knurren nicht mehr in meiner Kehle halten. Faules Hinterteil?  Was erlaubte sich diese Onnà eigentlich?!? Immerhin tat ich für Vegeta mehr, als sich jeder Andere zuvor erlaubt hatte, doch riss mich abermals ein glucksendes Lachen aus dem Konzept und sah dann entrüstet auf eben jenen einen Jungen vor mir, der sein Mahl so plötzlich unterbrochen hatte und gar so belustigt glitzernde Augen auf mich gerichtet hielt. Na super. Natürlich hatte er diese Art der Konversation mitbekommen und ohne es zu wollen, stieg mir eine endlose Schamesröte ins Gesicht. Dämliche Frau und solche Lügen verbreitend, dachte ich spottend und hob dann Vegeta auffordernd eine weitere Piàndia hin. „Iss!“, raunte ich fast schon zu streng, begleitet von endloser Scham, die sich nun durch meinen Körper zog und augenblicklich hörte ich ein ersticktes Keuchen neben mir. „Nappa!“, hörte ich sofort meinen Namen streng erklingen und wäre beinahe (...aber nur beinahe...) zusammen gezuckt, als die Saiyajin abermals ihre ganze Strenge walten ließ. Und leider ihre ganze Autorität. „Zügle deine Zunge, wenn du mit ihm sprichst und in seiner Gegenwart bist. Wie redest du denn mit ihm?!?“, tadelte sie mich abermals und ausdruckslos warf ich nun feurige Opale auf sie. Na sie hatte gut reden, dachte ich trocken und lehnte mich dann erneut beleidigt auf meinem Stuhl zurück. „Ich bin nicht derjenige von uns, der das Wort Hinterteil vor ihm in den Mund nimmt!“, erwiderte ich gar so spöttisch, dass sie abermals ihre Stirn augenblicklich in Falten zog und ich Vegeta wieder nur und aus dem Augenwinkel, leicht schmunzeln sehen konnte. „Spiel nicht mit dem Feuer, Freundchen!“, sagte sie mir so frech mit einem Zischen, doch zog ich nur fragend eine meiner Augenbraue in die Höhe. Keinerlei ihre feurigen Sticheleien ernst nehmend, die schon lange den Sinn zum Eigentlichen verloren hatten. Oh diese Onnà. „Drohst du mir etwa?“ „...Vielleicht.“ „Wie kann man einem vielleicht drohen, frag ich mich.“, murmelte ich zurück und verschränkte auffordernd die Arme vor der Brust. Wurde aber sofort in meinem Tun unterbrochen, als ich abermals ein leises Glucksen hören konnte und wieder meinen Blick auf mein Gegenüber lenkte. `Wahrlich, was verstand er an dem Wort Essen nicht?`, dachte ich seufzend und schüttelte dann den Kopf. Wirklich, dieser Saiyajin war eine Sache für sich, aber genau das war ja auch gut so. Vegeta brauchte dieses eine Feuer um wahrlich in dieser Welt überleben zu können und eigentlich sollte ich mich glücklich schätzen, dass er gerade auch an diesen eher unwichtigen Dingen so ein ehrliches Interesse zeigte. Das er das kleine Volk nicht abtat und es gar missachtete nur weil er dem Adel angehörte, aber was dachte ich da bitteschön?!? Er war ein Kind verflucht noch mal und Kinder schienen sich bekanntlich ja immer nur für das zu interessieren, was sie ebenso zu belustigen schien. Und dennoch war ich froh darüber, denn in erster Linie lenkte es ihn ab. Lenkte eine sonst so wallende Sorge, gar so tief und trübe Gedanken in ihre Schatten zurück und nun ließ ich ein ehrliches Lächeln über meine Lippen wandern, als der Junge vor mir, sich wieder und dann so völlig frei, seinem Abendmahle widmete. „Du bist echt unmöglich, weißt du das?“, seufzte die schwarzhaarige Frau neben mir ein zweites Mal auf und schüttelte dann den Kopf. „Wahrlich, Ouji-Sama. Mit Verlaub... Wieso habt ihr euch bloß für ihn entschieden?“, fragte sie auch sogleich den Jungen neben ihr und bedachte ihn mit einem mehr als nur ernsten Blicke.  Kaum meine eisigen Wiederworte hörend, die ich nun so stammelnd in den Raum warf, dass ich schon wieder rot angelaufen war. Immerhin würde dieses Kind eines Tages mein König sein und ich wollte in dem mir besten Ruhme vor ihm stehen, den ich entbehren konnte. Doch Vegeta lachte nur abermals, warf kurz einen mehr als nur belustigten Blick auf mich und wandte sich dann wieder seinem Essen zu. Na Toll. Keine Ahnung was ich davon halten sollte und seufzend verschränkte ich abermals die Arme vor der Brust, als ich mich wieder in meinem Stuhl zurück lehnte. „Kein Grund, gleich beleidigend zu werden.“, brachte ich gar schon übertrieben spottend über meine Lippen und schaffte es gerade noch, ein Knurren in mir zu halten. Sicherlich, seitdem ich nun fast schon 2 Monate meinem neuen Status inne wohnte, schien sich mein Ansehen langsam aber sicher, zu machen. Schien ich so langsam etwas wie Respekt von den anderen Mitgliedern des Königshauses entbehrt zu bekommen, auch wenn gänzlich nicht alle so dachten. Auch wenn ich in den Augen mancher und immer noch so still, dieser eine Straßenjunge bleiben würde. Der Typ, der aus der Gosse kam und wahrlich noch Dreck bedeutsamer als er selber war. Familienlos aufzuwachsen und nichts weiter vorweisen zu könnend, als die eigenen Kleider, die man trug, schien unter Saiyajins nichts Besonderes zu sein. Schien gar in so erstrebten Augen als Abschaum zu gelten, denn nur der, wer kämpfte, hatte wahrlich an Ehre und Größe verdient. Nur der, wer auch am Ende ruhmreiche Taten vorweisen konnte, schien in der heutigen Gesellschaft bestehen zu können. Schien gar endlos angesehen zu werden und wurde mit jeglichem Ruhme beschenkt, den ein so strebsames Volk entbehren konnte. Und so ein Falsches. So dachte zumindest die Oberschicht. So... dachte die Elite. Eigentlich und wahrlich sollte ich sie alle hassen. Sollte dieses Sein verfluchen, dass mich einst in dieses Leben zwängte und so bedingungslos gar endlos spottend jene eine Ungerechtigkeit zu verteilen schien, die Armut so sehr von Reichtum trennte. Eigentlich und mehr als nur überlegend zog ich mir die Augenbrauen zusammen, sollte ich unseren Prinzen mehr als nur verspotten. Gar verachten, denn letzten Endes würde er in gleiche Fußschritte treten. Würde diesen einen Wege gehen, den sein Vater einst vorebnete, doch ehrlich und wahrhaftig –das konnte ich nicht. Nein, ich konnte diesen Jungen einfach nicht hassen, weil ich so sehr etwas anderes in ihm sehen wollte und auch sah. Einfach nicht glauben konnte, dass das Königshaus so verlogen schien und mich dann dazu entschied, mein eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen. Gar alles und so ehrlich mit eigenen Augen sehend. Ein einziges Mal das ändern konnte, was ich war und mit diesem Entschluss begann mein Training. Begann dieser eine Kampf, der mich letzten Endes in die Ränge der Mentorenschaft begleitet hatte.  Zu den Anfängen dieser Geschichte und ich mir wahrlich diesen einen Platz und an dem ich heute nun saß, mehr als nur verdient hatte. Mehr als das, denn ich würde Vegeta ändern können. Würde diesen Saiyajin auf seinem Weg begleiten können, der wahrlich noch ein Schwerer sein würde.  Bis gar der Schlimmste seines Lebens, da war ich mir gänzlich sicher. Ich musste nur in kleinen Schritten beginnen. Doch zurück zu wichtigeren Dingen. Zurück, zum Eigentlichen, denn mein eigenes gequältes Sein konnte warten. Meine Gedanken so eingelullt, denn wahrlich hatte ich niemanden mehr, der da draußen auf mich wartete. Welcher gar der ganze Stolz meines Leben war und es weit aus mehr als nur unwichtig erschien. Denn eigentlich und so ehrlich, sollte niemand über sein eigenes Leben richten können, außer man selbst. Stolze zeigend, auf all das was man getan, ja gar erreicht hatte und für wahr. In meinem mir ganz persönlichen Leben, wollte nur ich alleinigst mein eigener Richter sein und wieder sah ich kurz zu Vegeta herüber. Versicherte mich, dass er auch wirklich zu tief in Gedanken versank, aber momentan schien unser kleiner Ouji viel zu sehr damit beschäftigt, die Augen überhaupt noch offen zu halten und während er mehr denn je versuchte, seinen nächsten Bissen in den Mund zu schieben, begann ich eine mir so dringliche Frage zu stellen. Eine, die mich mehr denn je beschäftigte und seitdem ich von ihrer Existenz wusste, nicht mehr loslassen konnte. Niemals wieder. „Sag mal...“, begann ich meine Worte zu wählen, als ich einen weiteren Blick auf meine Gegenüber warf und mich Leilja´s fragende Augen sofort musterten. Ihre ganze Strenge schien verflogen.  Gar dieser eine Anflug an Wut so schnell verschwunden, dass ich ihr feuriges Temperament in keinster Weise verstehen konnte und wieder schnitt ich eine Grimasse. Wahrlich, diese Frau ist und blieb mir wohl für immer ein Rätsel, doch solange ich mich einigermaßen gut mit ihr verstand und unsere Beziehung gar im Reinem ertrug, konnte mir alles recht sein. Immerhin war sie mir sehr hilfreich und auch wenn mich ihre Strenge, ja gar ihr so giftiger Charakter manches Mal zur Weißglut brachte, konnte ich ihr mehr als nur dankbar sein. `Du hast doch nur Angst vor ihr.`, erinnerte ich mich wieder an Vegetas lachende Worte zurück und abermals wurde die Grimasse auf meinem Gesicht größer. Gar so breit, dass sich ein strenger Blick nur noch mehr verfinsterte und ich wieder nur kurz den Kopf schüttelte. Nein, daran konnte ich jetzt wahrlich wirklich keine Zeit mehr verschwenden und eilig begann ich damit, meinen Satz zu beenden, den ich mir so völlig frei begonnen hatte. Und leider damit diese ganze Tragödie erst ins Rollen brachte.  „...wie oft wechseln eigentlich die obersten Lehrschaften die Kurse?“ Ungläubig sahen mich große Augen an, als ich diese Frage vom Stapel ließ und damit mehr als nur ungeahnte Folgen weckte. Eine Tragödie entfesselte, von der ich noch nichts wusste. Doch war das Leben ja bekanntlich so, dass man erst im Nachhinein merkte, was für große Fehler man begangen hatte und uns nun, so wahrlich und vollkommen ehrlich, in Nichts als Dunkelheit zurück ließ. „Wie meinst du das?“, fragte mich die Saiyajin sofort und drehte sich dann völlig zu mir um. „Ich habe keinen Einfluss auf die Dozenten seiner Lehrstunden, falls du das meinst.“, sagte sie nach einer längeren Zeit der Überlegung und strich dann eine Strähne ihres schwarzen Haares hinter ihr Ohr. „Sie kommen und gehen wie sie wollen. Wechseln so häufig das Regime, dass man wahrlich den Überblick verliert. Aber das scheint unseren Ou nicht weiter zu kümmern.“ Überlegend zog sie die Stirn kraus und benetzte sie abermals mit weiteren Falten. „Er will nur das er lernt...“, deutete sie mit einem Kopfnicken auf eben jenen einen Jungen, der nun seinen dritten Teller zu verspeisen schien und ich mich kurz fragte, wohin Vegeta das nur heute alles verdrückte. „Lernt und seinen Horizont erweitert, um wahrlich eines Tages herrschen zu können. So richtigherrschen zu können.“ „Aha.“, erwiderte ich kurz und knapp und starrte dann auf die immer noch gefüllten Teller vor mir. Denn irgendwie... beschlich mich ein ungutes Gefühl bei der Sache. Irgendwie er gab das alles keinen Sinn. Wenn der König doch so viel von seinem Sohne wollte, gar so viel Mühen in ein erstrebtes Sein steckte, wieso behandelte er ihn dann wie... Dreck? Wie ein Wesen, das keinerlei Liebe verdient hatte und mehr denn je mit wallenden Schlägen begrüßt wurde? Wieso ließ man diesen einen Jungen, in den man zeitgleich so viel Hoffnung steckte, nur so viel endlose Dunkelheit spüren? Ja gar so ehrlichen Hass?!? Ich verstand es nicht. Verstand es beim besten Willen nicht, doch wieder musste ich jene einen Gedanken unterbrechen, als sich rasende Kopfschmerzen anbahnten und ich gar schon schmerzlich eine Hand an eine mir pochende Stirn hielt. Doch meine eigene Pein musste erstmals warten. Mein eigenes Bestreben nach Ruhe erstmals ruhen, denn nun gab es weit aus wichtigere Dinge, die geklärt werden mussten. Oder zumindest angesprochen. „Sagt dir eine gewisse Yamèna etwas? Yamèna Madhevì?“, ließ ich nun endlich meine eine Frage sprechen, die mir schon zu lange auf der Zunge lag und ich eigentlich zuerst loswerden wollte. Denn wieder erinnerte ich mich an ihren Blick zurück. An dieses eine bedrückende Sein, das so ehrlich in mir hellen Augen lag, das es wahrlich tiefer ging und die Saiyajin zeitgleich in so ein mysteriöses Licht rückte. Gar all die Liebe, die so unweit in ihren Augen zu lesen war, mit nichts als ehrlicher Wahrheit strafte und mich wieder jener eine Schauer benetzte, der mich schon ein Mal erfasst hatte, sah ich ihre Augen. Einfach nur ihre tief ergründbaren Opale, die so gütig auf dem Prinzen meines Volkes lagen, das einfach mehr dahinter stecken musste. Viel mehr und ich kurz wenn auch nur flüchtig, wieder jene eine Sehnsucht spüren konnte, die ihre einzige Geste damit auszuführen schien. Wieder sahen mich ehrlich fragende Augen so wahrhaft an und drängender denn je wurde dieses eine Flehen, das ich endlich nur beantwortet wissen wollte. Denn, dass diese Saiyajin mit dem mehr rötlichen Haar, etwas zu verbergen schien, wurde mir an diesem Abend so deutlich klar, wie Vegeta nun abermals ein Gähnen unterdrückte und müde seinen Teller beiseite schob. Oh Pardon.  Eher Berge an Tellern, denn dies war wahrlich der erste Abend, an dem er fast das Doppelte meiner eigenen Portion zu verdrücken schien. Ach – gelogen. Fast das Dreifache. Ein weiterer Beweis dafür, dass die letzte Woche wahrlich alles aus diesem kleinen Körper herausgeholt haben musste und mein zukünftiger Herrscher nun eher schweigsam und zu tief in seiner eigenen Welt gefangen, auf dem Stuhle saß. Einen müden Blick hinaus in die tanzenden Lichter der Stadt warf, welche schlummernd in den Schatten der Nacht lag und einfach nur seinen eigenen Gedanken nachhing. Was ein Kind wohl dachte?, fragte ich mich kurz und bettete dann mein Kinn in meine Hände. Stützte meine Ellenbogen gar schon verräterisch schwer auf der Tischplatte ab und sah in weite Ferne. Halt. ...Nein. Eher schien ich mich in diesem Gedankengang verbessern zu müssen. Was ein Kind wie er wohl dachte und wieder lenkte ich meinen Blick in müde Augen. In hellblaue Opale, die eigentlich nur nach endloser Liebe suchten. Gar nach Wahrheiten, die man ihm so schweigsam verbarg, doch riss mich abermals Leilja´s helle Stimme aus den Gedanken.  „Du meinst Yamèna? Jüngste Tochter des Radsh?“, fragte mich die Saiyajin erneut und legte abermals überlegend einen Finger an helle Lippen. „Ich weiß es nicht mehr so genau, denn dazu ist es schon zu lange her. Sie stand eines Tages... einfach da. Stand so unverfroren vor geöffneten Toren und wies mehr als nur exzellente Papiere hervor, dass man sie sofort einstellte.“ Überrascht sah ich sie an. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass sich auch die Dozenten eine straffen Prüfung unterziehen mussten, doch schien dies wohl nur bei der Mentorenauswahl der Fall zu sein und wieder zog ich die Stirn in Falten, als meine Gegenüber wieder das Wort ergriff. „Sie kam einen Monat und kurz bevor du deinen Amt antratest, in den Palast. Die Obrigkeit schien wohl gerade wieder nach neuen Lehrkräften zu suchen und da sie weit aus die Beste in altem Saiyanisch und den inneren Kulturen war, wurde sie aufgenommen. Ein gutes Ding...“, lächelte sie wieder und sah mich dann aus schelmischen Augen an. „...und gar so endlos fleißig. Nicht so, wie ein gewisser Saiyajin hier neben mir.“, witzelte sie wieder und sofort verengten sich meine Augen zu Schlitzen.  „Ich habe dir eine Frage gestellt und dich nicht nach deiner Meinung gefragt.“, antwortete ich kühl, doch entlockte es Leilja nur ein belustigtes Kichern hinter vorgehaltenem Mund. „Sieh nicht immer alles so ernst, Nappa. Ich hab nur einen Spaß gemacht.“ „Mag schon sein, aber deine Scherze sind wahrlich und manchmal nur sehr schwer zu verstehen.“, grummelte ich wieder, doch weckte dies abermals nur endlose Belustigung in meiner Gegenüber. „Stell dich nicht so an.“, lachte sie erneut und legte mir dann eine ihrer zierlichen Hände auf meine Schultern. Wie wahr, sie hatte gut reden. Sie musste ja nicht an jede Kleinigkeit denken, die alleinig unserem kleinen Herrscher schaden könnte. Musste nicht einen Alles und Jeden kennen um wahrlich einen Verrat von ehrlicher Hingabe zu unterscheiden. Doch dass Yamèna eine Intrige plante – nein. Keineswegs nahm ich das an, denn dazu hatte ich zu viel Ehrlichkeit in ihren Augen gesehen. So viel versteckte Aufopferung, gar endlos tiefe Liebe, dass es mich erneut zum Grübeln brachte, doch eine weitere Frage meiner Gegenüber riss mich abermals aus meinen Gedanken und überrascht sah ich auf. „Wieso frägst du, Nappa?“ Benommen sah ich Leilja an. Zuerst wirklich mit dem Gedanken spielend, ihr all meine Sorgen anzuvertrauen, doch irgendetwas hielt mich zurück. Irgendetwas, was tief in meiner Seele schrie, diesen einen Schritt noch nicht zu gehen und langsam schüttelte ich den Kopf. Ich war mir sicher, dass ich im Alleingang sicherlich mehr über diese wundersame Saiyajin, die wahrlich wohl erst wenige Monate in dem Palast zu arbeiten schien und sie dabei so gut wie fast keiner kannte, ja gar zu Gesicht bekam, herausfinden würde. Das musste und konnte ich selbst regeln und wieder schüttelte ich den Kopf, als die Saiyajin neben mir ihre Frage abermals stellte. Diesmal mit mehr Sorge in ihrem Blick und kurz unterdrückte ich ein schwaches Schnauben. „...Nicht so wichtig.“, erwiderte ich kurz und knapp und tat dann ihre weitere Unsicherheit mit einer einfachen Handbewegung ab. „Es hat mich... einfach nur interessiert.“, suchte ich eine weitere Entschuldigung, die eigentlich dennoch zeitgleich stimmte und stand dann langsam auf, als mein kleiner Herrscher wieder und nur noch mühsam ein zweites Gähnen unterdrückte.  Sich gar so kraftlos über verquollene Augen rieb und beiläufig nahm ich Vegeta auf die Arme, als ich hinter ihm trat. „Zeit dich ins Bett zu bringen.“, lachte ich ehrlich und übersah der Saiyajin große Augen, die wahrlich immer größer wurden. „Eines Tages hängt man dich dafür, Nappa.“, sagte sie bitter, ein strenges Kopfschütteln ihre Worte begleitend, doch konnten mir ihr gar schon überflüssiges Sein sicherlich keine Angst mehr machen. „Und dann kann selbst ich dich nicht mehr retten.“ „Als ob du das je tun würdest.“, sagte ich scherzhaft, schulterte den Saiyajin erneut in meinen Armen und sofort krallten sich kleine Hände gar so Schutze suchend in meine Dienstkleidung. Für wahr. Wie schnell sich das Verhältnis zwischen Vegeta und mir gebessert hatte, war enorm. Wobei unser Ouji mir manches Mal immer noch diesen einen Trotze vorweisen konnte, doch es erschien als hätte dieses Treffen mit diesem Freezer, so einiges verändert. Hatte die Dinge in ein anderes Licht gerückt und sofort zog sich ein eisiger Schauer meinen ganzen Körper hinab, als ich an dieses eine Wesen zurück dachte. Freezer. Nein, diesen Namen hatte ich wahrlich noch nie gehört und wieder nahm ich mir vor, mehr über die Echse in Erfahrung zu bringen. Doch das musste warten, als ein weiterer Wink der Müdigkeit folgte und ich mich dann mit einem schwachen Gruß von Leilja verabschiedete. „Wir sehen uns morgen?“, fragte ich knapp, wissen wollend, ob sie im Hause war, oder nicht.  Mir so einfach wieder auf die Nerven gehen, gar meine endlose Suche behindern konnte, doch schüttelte sie dann überraschend den Kopf. „Erst in ein paar Tagen, vielleicht sogar Wochen. Ich muss in einer der unteren Provinzen nahe Kìre'v wandern. Irgendwelche Versammlungen beiwohnend. Kommst du die Tage alleine zurecht oder muss ich einen Babysitter organisieren?!?“, lachte sie abermals hinter verstecktem Mund und sah mir dann forsch in die Augen. „Ich bitte dich.“, raunte ich fast schon wieder erbost und zog dann abermals meine Lippen zu einer dünnen Linie, als ich mich zu meinem Herrscher auf meinen Armen hinunterbeugte um ihm etwas ins Ohr zu flüstern.. „Sind wir diese nervige Onnà endlich los, Ouji-sama und können mal so richtig auf den Putz hauen.“, ließ ich abermals mit einem Lachen meine Worte begleitend und überhörte nur Leilja`s gerauntes Stöhnen, als Vegeta selbst in ein befreites Lachen ausbrach. Wohl schien er den Spaß seinerseits verstanden zu haben, auch wenn seine steigende Müdigkeit ihn mehr und mehr schwächte. Mehr und mehr ihre Rechte einforderte, doch tat es so unweit gut, dieses Kind so fröhlich zu sehen. Gar schon so glücklich, nachdem es so gelitten hatte. „Oh bei allen Götten Rechèva's ...“, stöhnte die ältere Saiyajin abermals mit einem Augenrollen und stand dann ebenfalls kopfschüttelnd auf. „Wenn ich auch nur eine einzelne Beschwerde über dich zu hören bekomme, Saiyajin, kannst du was erleben, Freundchen.“ Ohne das ich wollte zuckte ich abermals zusammen, als meine Gegenüber tadeln den Finger hob. Gar schon so anschuldigend auf mich zeigte und verzog wieder meine Züge zu einer schmollenden Maske, als Vegeta abermals in helle Belustigung ausbrach. Mir wieder so leise entgegen brachte, dass ich doch wahrlich und tatsächlich nur Angst vor ihr hätte und wieder stieß ich ihm spielerisch in die Seite. Na danke aber auch. Es reichte schon, dass mir diese Saiyajin Vorhaltungen zu Ohren trug, da musste ich mir das nicht auch noch von einem Kind sagen lassen. „Keine Sorge, dein heiliger Palast wird auch noch stehen, solltest du wieder kommst.“, erwiderte ich trocken, wandte mich dann ein letztes Mal zu ihr um, um ihr einen letzten Gruß zu erweisen. Gar ihr seufzendes Kopfschütteln übersehend, ja so gar nicht auf Wiederworte ihresgleichen wartend und ließ sie dann alleine zurück. Wollte dies zumindest, doch ließ mich ihre nun eher gar bittende Stimme in meiner Bewegung innehalten und verwundert drehte ich mich um. „Nappa? Warte mal...“ Beschämt lagen ihre hellen Augen auf mir und verwundert sah ich in ihr sonst so strenges Gesicht.  Sah in diese einen Züge, die nun und an diesem Abend mit so etwas seltenem wie Sorge gefüllt waren und kurz beschlich mich das Gefühl, dass ich dieser Saiyajin doch mehr bedeuten musste, als sie immer vorgab zu fühlen. Als sie vorgab zu sein und sachte wollte sie eine Hand heben, wollte sie mir auf die Schulter legen, doch verharrte diese gar schon fürsorgliche Geste in endloser Schwebe und so eisig an ihrem Platze, dass ich nur verwundert eine Augenbraue ein die Höhe zog. „Passt.... passt auf euch auf.“ Schwach war das Lächeln, das nun über ihre Lippen huschte und im Wandel der Zeit zu so etwas Großem wurde. Gar wuchs, in jener einen Welt, die sich einst so mit Kälte füllte und abermals zitternd tat ich es ihrer Antwort gleich. Selbst wenn ich keineswegs damit gerechnet hatte und so überrascht war, wie noch nie. „Du... aber auch.“ Wieder ein Stocken in der Stille und peinlich berührt standen wir uns gegenüber. Ich wusste gar nicht, dass sie auch so ein einfühlsames Wesen sein konnte. Wusste beim besten Willen nicht, dass sie auch solche Emotionen zeigte und sich wahrlich und so ehrlich nur Sorgen um mich zu machen schien. Doch dann kam die Ernüchterung. Kam so plötzlich, dass ich nichts anderes tun konnte, als verwirrt die Augen aufzureißen und diese Frau innerlich vor mir, mit den schlimmsten Flüchen zu verfluchen, die ich kannte. „Ich hab nicht dich damit gemeint...“ Eine Ernüchterung mit einem Lächeln. So tief unter ihren gespielten Zügen versteckt, dass ich beinahe und so wirklich einen festen Stand verloren hätte, doch hatte ich mich gut im Griff. Na ja – so halbwegs. Lediglich meine Lippen konnte ich nicht mehr halten und die nun aufgesetzten Züge meinerseits, mussten wahrlich ein riesengroßes Fest sein. Natürlich hatte diese Onnà das nicht.  Das würde sie keineswegs und als sich der erste Schocke legte, der so blindlings mein Sein befiel, zog sich meine Stirn erbost in Falten. Zog so streng meine Augen zusammen, als die Saiyajin in ein amüsiertes Lachen ausbrach und sich schon beinahe die anderen und restlich verbliebenen Saiyajins im Speisesaal zu uns umdrehten. „Danke auch für all dein Zutrauen, Leilja“, knurrte ich erbost und wieder schüttelte meine Gegenüber nur amüsiert den Kopf. Dennoch so ehrliche Augen auf mich legend, die versteckt ein wahres Lächeln zu verbergen schienen und aufmunternd legte mir die Saiyajin eine Hand auf die Schultern. „Du wirst es überleben, stell dich nicht so an.“, grinste sie abermals spitzbübisch in meine Richtung und beugte sich dann etwas hinab, um unserem Herrscher auf meinen Armen mit einer leichten Verbeugung ebenfalls die letzte Ehre zu erweisen und ihm eine gute Nacht zu wünschen. „ Jàna th'a nàk, Bejita no Ouji.“ Tief war die Ehre, die sie in ihrem Herzen trug und mit einem schwachen Nicken bedankte sich Vegeta bei ihr so vollkommen ehrlich und aus freien Stücken. Nicht aber um nicht doch noch seine Stimme erklingen zu lassen, als er einen schwachen und kurzen Blick auf mich warf und ich ihm ein aufmunterndes Lächeln entgegen brachte. „Jànàth tè'mehòs.“ Verwundert sah mich eben jene eine Onnà an, die eben Geschehenes nicht glauben konnte und verblüfft trafen dunkel Augen aufeinander, als Vegetas Gruß zu fruchten schien.. „Scheint wohl so, als sei der Nichtsnutz doch noch für was gut.“, puschte ich mein Sein selbst in die Höhe und schien ungemein stolz auf meine Arbeit zu sein, dass ich Vegeta so etwas Vages wie Ehrgefühl beigebracht hatte. Ich empfand es mehr als wichtig, denn er sollte lernen, das nichts aus reiner Gleichgültigkeit passierte.  Ja weder noch nichts aus einer simplen Gegenleistung heraus entstand und er die Dinge um sich herum mit endlosem Respekt zollen sollte. Auch wenn dies in Leilja`s Augen wieder mehr als nur falsch erschien, so konnte ich nichts machen. Vegeta hatte mich erwählt und so lautete der oberste Codex. Ich war sein Lehrmeister. Sein Mentor, der letzten Endes für ihn die Verantwortung trug und wenn ich schon jenes eine Sein beschritt, dass mein Schicksal mit dem Seinen so endlos verband, dann wollte ich auch so viel Gutes in dieses eine Leben stecken, wie ich konnte. Wohl wissend, dass ich diese endlosen Mühen, ja gar all meinen ganzen Fleiß an sich, irgendwann und eines Tages zurück bekommen würde. Ja gar, irgendwann die Früchte meiner Arbeit ernten konnte. Irgendwann. ~*~ Es war schon spät am Abend, gar die baldige Nacht angebrochen, als ich Vegetas Gemächer erreichte und ein mehr als nur erschöpftes Kind einfach nur ins Bett legte. Wahrlich, dieser heutige Tag hatte letztendlich alle Kräfte aus diesem kleinen Körper gezehrt.  Jegliche Stärke, die er entbehren konnte und demnach ließ Vegeta jede Prozedur über sich ergehen, die ich nun für ihn in petto hatte. Doch das abendliche Bad ließ ich dabei aber aus. Erstens war es sowieso Verschwendung und Zweitens, würde es ihn wieder erneut aufpuschen und das wollte ich dem kleinen Jungen beim besten Willen nicht auch noch antun. Er schien sowieso schon jede Nacht mehr denn je schlechter zu schlafen, da wollte ich ihm jede Möglichkeit gönnen, gar schon so endlos wohlbehütet im Traumland anzukommen. Anzukommen und dort zu ruhen. Sich von den Strapazen dieser grausamen Woche erholen zu können, doch wieder beschlich mich ein vages Gefühl, dass es diese Nacht wieder in ein erneutes Gegenteil umschlagen sollte und dementsprechend richtete ich mich schon jetzt innerlich darauf ein. Wenn ich schon jetzt mit dem Allerschlimmsten rechnete, dann konnte ich am Ende weniger enttäuscht davon sein. Ein simpler Gedanke und gar so deprimierend, dass ich erneut eine stumme Grimasse zog, doch dann wieder eine unlesbare Maske aufsetzte, als mich blaue Opale besorgt musterten. Sorge und einen Hauch an versteckter Neugierde tragend, dass mich die nächst gestellte Frage meines Gegenüber in keinster Weise mehr wunderte. „Was hast du mit Leilja so dringendes besprochen, Nappa?“ Dennoch und obwohl ich mit dieser Frage gerechnet hatte, überraschte sie mich trotzdem und langsam stieß ich ein qualvolles Seufzen über meine Lippen. „Nichts besonderes, Ouji-Sama.“, sagte ich streng, gar bestimmend und zog dem Jungen dann vor mir das schwarze Oberteil seiner Shaironenkleidung über den Kopf. „Nichts, was dich bedrücken sollte, Kleiner.“ Das kindliche Schmollen, dass sich nun so trotzig auf schmale Lippen legte war so herzallerliebst, dass ich wahrlich beinahe in ein lautes Lachen ausgebrochen wäre, doch konnte ich mich gerade noch so halten. Stattdessen wuschelte ich dem jungen Saiyajin abermals durch das flammenartige Haar und hörte nur sein ersticktes Keuchen. „Das sind noch nicht die richtigen Gespräche für ein einfaches Kind.“ Wieder unterdrückte ich ein Lachen und versteckte diese Gefühlsregung in einem belustigten Schmunzeln, als ich abermals Vegetas strengen Blick sah.  „Du weißt ich kann dich dazu auch bringen wenn ich nur will.“, brachte er drohend über kindliche Lippen und sofort verzog sich mein Lächeln abermals zu einem geschockten sein. „Ich bin dein Ouji. Ein einfaches Wort meinerseits und du musst es mir sagen.“ Nur waren es seine Züge die ein verstecktes Lächeln zollte und erbost spannte ich den Körper an. Dieser... Frechdacks. „Das wagst du nicht noch ein Mal.“ „Vielleicht.... Vielleicht aber auch nicht.“, grinste er mich versteckt an und wieder verfluchte ich mich dafür, dass er über seinen ganzen Status so gut Bescheid wusste.  Ja gar, dass er ihn so als Triumph nutzte, denn leider war es oberstes Gesetz, oder zumindest das des Codex, sich an das Wort des Prinzen zu halten. Gar wenn er es wollte, seine Befehle auszuführen und für wahr.... Einmal hatte es funktioniert und ich mich dabei so blamiert, dass ich die nächsten Tage nie mehr mein Zimmer verlassen wollte. Doch ein zweites Mal würde es ihm nicht gelingen. Nein. Diesmal nicht. Da konnte er noch so lange sein bescheuertes 'Sthèvk!' sagen wie er wollte; zumal Vegeta doch sowieso die Hälfte des Gespräches mitbekommen haben musste.  Aber vielleicht war er einfach zu müde und zu hungrig gewesen, um jene einen Wörter zu befolgen, die auch ihn in Wahrheit betrafen. Egal.... Momentan so was von egal, denn ich würde nicht weichen. Nicht vor einem Bengel wie diesem hier (...auch wenn er mein Prinz war, das ging eindeutig zu weit!) und erbost zog ich meine Augen zu Schlitzen. Doch nicht so ein gutes Verhältnis, wie ich zuvor gedacht hatte, was?  Nappa, du bist ein Idiot. Doch wieder konnte ich meinen Gedanken kein Ende schenken, denn abermals riss mich ein kindliches Lachen aus meiner Welt und in das Hier und Jetzt zurück. „Das du auch gleich immer alles so ernst nehmen musst.“, begrüßte mich nun abermals ein müdes Grinsen und beinahe, nur beinahe, wäre ich aus allen Wolken gefallen. „Das war ein Scherz, Nappa!“ Erbost konnte ich das Knurren nun nicht mehr in meiner Kehle halten und ließ es hinaus. „Mit Verlaub, deine Art der Scherze sind wahrlich nicht leicht zu verstehen, Ouji-Sama.“, grummelte ich wieder, schnappte mir dann eines von Vegetas Schlafbekleidung und zog ihm den länglichen Stoffe über. „Wahrlich.... noch schlimmer als die der Onnà mögen man fast sagen. Hoffe das färbt nicht ab.“ „Hatte ich doch recht. Du hast Angst vor ihr.“, grinste er mich wieder an und wieder konnte ich nicht anders als stammeln. „Zeit ins Bett zu gehen. Wenn du müde bist redest du nur noch unmögliches Zeugs.... und eindeutig zu viel noch dazu.“ Ohne auf Wiederworte seinerseits zu warten, packte ich den Jungen unter den Armen und verfrachtete ihn unter weiche Laken. Bei allen Göttern, er sollte endlich schlafen. Sollte endlich zur Ruhe finden, sodass ich selbst Zeit zum nachdenken haben und meine Gedanken ordnen konnte. Gedanken, die sich so sehr danach sehnten, ein Ende zu finden und wieder dachte ich an den heutigen Tag zurück. So viel hatte ich erlebt. So viel heraus gefunden, was dennoch und nun am Ende, nichts Ganzes war und nur noch vage unterdrückte ich ein leichtes Seufzen. Nachdem Leilja als Erste die Hallen verlassen hatte, folgte ich ihr mit gutem Beispiel nach. Nicht aber ohne doch noch einen letzten Versuch zu starten, mehr über diese wundersame Saiyajin heraus zu finden. Auch wenn es waghalsig bis gar schwierig war und ich sicherlich nicht zu viele Personen befragen konnte, auf Gefahr hin irgendetwas Dunkles zu wecken.  Gar zu viel Verdacht zu schöpfen.  Ganz aufgeben wollte ich auch nicht und letzten Endes schritt ich auf Thànar zu. Der oberste Chefkoch erschien mir ziemlich loyal bis einfach gestrickt und während sich Vegeta müde an meine Schulter anlehnte, gar qualvoll so müde Augen schloss, stellte ich dem dickbäuchigen Saiyajin meine Frage, die schon zu lange auf meiner Zunge lag. Doch auch er wusste nicht, wer Yamèna war. Jedenfalls nichts genaues. `En schönes Mädl.`, hatte er gesagt und dabei in weite Ferne geblickt. So als würde er sich wieder an sie erinnern und legte überlegend eine Hand an das Kinn. `Fleißig und so tüchtig möge man fast sagen, aber zeitgleich so verschwiegen wie unantastbar. Man bekommt sie nur selten zu Gesicht. Ein Mal aus den Augen verloren nur schwer wieder zu finden.` Damit hatte ich fast gerechnet. Denn auch mir war die Saiyajin sofort aus dem Weg gegangen. Verstrickte sich in waghalsige Ausflüchte, nur um nicht doch noch genug Zeit mir mir zu verbringen, aus Angst irgendetwas preis zu geben, was sie so unbedingt in sich halten wollte. Auch wenn ihr Blick wortwörtlich vor endloser Sehnsucht schrie. So erwartungsvoll auf eben jenem einen Jungen lag, der nun fast auf meinen Armen zu dösen schien, doch wieder riss mich Thànar`s Stimme aus meinen Gedanken. `Aber sie hat das schönste, rötliche Haar, dass ich jemals gesehen habe. Selten bei uns Saiyajins, aber das hat ja lange noch nichts zu heißen.` Ich nickte schwach und verabschiedete mich mit einem kurzen Gruß. Auch er würde mir nichts sagen können, wozu also noch weitere Zeit verschwenden? Auch er schien meinen wagen Verdacht nicht vollkommen bestätigen zu können und überlegend, gar so tief in Gedanken, machte ich mich auf den Weg. Ich könnte noch... ihn... fragen. Doch das, war sicherlich ein Weg, den ich am wenigsten gehen wollte und abermals konnte ich einen Schauer nicht mehr unterdrücken, als ich an Bardock zurück dachte. Nein. Ihn würde ich sicherlich nicht und so bestimmend in meine Überlegungen mit einbeziehen. Denn der ältere Saiyajin war mir mehr als suspekt.  Galt so schwer einzuschätzen, dass ich es lieber doch in Erwägung zog, mich von ihm fern zu halten. Mich und all meine Geheimnisse, die wahrlich und in ferner Zukunft noch wachsen würden. Dumpf ließ ich mich neben Vegeta auf die Matratze sinken und sah in ein schlafendes Gesicht. Na ja, eines, das es zumindest versuchte, denn immer noch schreckte der Junge ein paar mal hoch.  Versuchend Blickkontakt mir mir aufzunehmen und langsam zog ich die Decke um seinen Körper ein kleines bisschen Höher. „Über was... denkst du nach?“, fragte mich Vegeta wieder und lange sah ich ihn an. „Weißt du....“, begann ich zögerlich und strich mir nervös durch die Haare. Nicht wissend ob es wirklich so gut war, ihn direkt darauf anzusprechen, aber ich hielt es einfach nicht mehr aus. Hielt nicht mehr stand, dieser inneren Qual, die mich fast zerriss, seitdem ich sie gesehen hatte und entschuldigend sah ich zu Boden. Konnte meinem Prinzen nicht mehr in die Augen sehen. Diese himmelblauen Augen, die wahrlich so untypisch für uns Saiyajins waren und dennoch solch eine Ehrlichkeit versprachen.  So etwas völlig Reinem und gar so gütig, dass man es auf ewig beschützen musste und wirr spielte ich nervös mit meinen Fingern. “Ich weiß es steht mir nicht zu, das zu fragen und du musst mir wahrlich nicht antworten, wenn du nicht willst, Vegeta. Aber...“ Wieder wurde es endlos ruhig und nur alleine die belebten Straßen Bejita-Sais waren zu hören.  Das und der stetige Ruf der Nacht, welcher nun langsam und so bestimmend in der Ewigkeit der Sterne versank und wieder straffte ich meinen Körper. Nun war es auch egal. Immerhin... ich konnte ihn nicht vor allem schützen, was ihn schaden konnte und wieso nicht einen kleinen Blick riskieren, wenn ich schon ein paar Schritte gegangen war? Wenn sich dieses Schicksal mir wie von selbst eröffnete und wieder zogen sich meine Augen enger zusammen. Bestärkender im Allgemeinen und wieder sog ich scharf die Luft in meine Lungen, als mein Herz einen Takt schneller schlug. Nicht wirklich wissend, was meine Frage anrichten konnte, gar was sie bezweckte in dieser wallenden Dunkelheit, doch eines Tages würde es ihn treffen. Würde auf den Prinzen meines Volkes zurückfallen und dann mit so ganzer Macht, dass selbst ich ihn nicht mehr retten konnte. Auch wenn ich jetzt, gar hier und heute, die ersten Bausteine seines eigenen Unterganges legen musste. Stumm starrte ich zu Boden. Lauschte dem starren Klopfen meines Herzens uns spürte das Blut in meinen Adern rauschen. Hörte alles in so stiller Unendlichkeit und dennoch erschien es zeitgleich so mehr, als ich endlich meine Lippen bewegte. Endlich meine Frage stellte, die mir nun schon so lange und so quälend auf der Seele lag, doch bei weitem, gar mehr und mehr, eine Zweite verletzten würde. Das... wusste ich nur noch nicht. Konnte es auch niemals wissen, denn der Zeitpunkt an dem ein bestehendes Leben brutal aus seinen Fugen gerissen werde würde, würde ich nicht mehr an seiner Seite sein. Niemals. Nicht um ihn aufzufangen, wenn er fallen sollte. Nicht an seiner Seite sein, wenn die ewige Dunkelheit eine bestehende Seele in zwei Teilen riss. Und auch dann nicht, wenn die wallende Lüge endlich ihre Schatten verließ und alles in ein helles Licht der Wahrheit tauchte. Ein bestehendes Leben so leichtfertig zerstörte, dass einst noch so sehr kämpfen würde, um endlich frei zu sein. Um gar so völlig.... ….frei zu werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)