Schwere Entscheidung von Zorrona (Beitrag zur One Piece Wichtelaktion) ================================================================================ Kapitel 7: Flucht ----------------- Ein leichter Sonnenstrahl schien durch das kleine Fenster in die Zelle hinein. Zögerlich und eher widerwillig öffnete Tashigi die Augen. Im Schlaf hatte sie sich so an Zorro herangekuschelt, dass er sie ganz einfach hatte in die Arme nehmen können. Sie blickte ihn an und sah, dass er noch immer schlief. Wie er das konnte, fragte sie sich, denn auf dem harten Boden war es nicht gerade sehr bequem. Sie hatte ja noch nicht einmal mit ihrem ganzen Körper auf dem Boden geschlafen, denn sein Körper war ihr eine gemütliche Abhilfe gewesen. Ihr Körper war nur durch sein Hemd verdeckt, und das auch nur spärlich. Mit einem Lächeln auf den Lippen erinnerte sie sich an die letzte Nacht. Als Zorro sich anfing zu bewegen, setzte sie sich ein wenig hin. Sie wollte ihm dabei zusehen, wie er aufwachte. Als er dann endlich sein Auge aufschlug, blickte er ihr direkt ins Gesicht. „Guten Morgen, Schlafmütze. Genug geschlafen. Jetzt müssen wir uns mal daran machen, hier heraus zu kommen!“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Nase und stand dann auf. „Weshalb sollte ich denn von hier weg wollen, wo ich doch eine solch schöne Aussicht geniessen kann…“ Zorro grinste und streckte sich erst einmal. „Doofmann. Du weisst genau, dass das keine Lösung ist. Wir müssen hier raus und wieder in unser altes Leben zurück…“ Sie blickte traurig durch das Fenster. Zorro zog sich, soweit das ging, wieder an. Sein Blick blieb an ihr hängen. Da stand sie, die Frau, welche ihm den Schlaf raubte, so, wie sie auf die Welt kam, umgeben vom Sonnenschein. Er wusste, dieses Bild würde er sein Leben lang nicht mehr vergessen. „Natürlich weiss ich das. Wir müssen aber erst einmal einen Plan ausarbeiten. So wie es aussieht, kommt hier niemand herein. Ich glaube, die wollen uns hungern lassen. Wir müssen auf eigene Faust hier raus…“ Zorro blickte zu seiner Kette. Er wäre kräftig genug, diese von der Wand zu reissen, doch dazu benötigte er etwas wie einen Stab… Genau das erklärte er dann auch Tashigi. „Siehst du draussen irgendetwas?“ Tashigi, welche sich inzwischen angezogen hatte, blickte nach draussen und sah sich um. „Etwa einen Meter oberhalb von unserem Fenster ist ein Ast in der Mauer eingeklemmt.“ Sie streckte ihren Arm soweit sie konnte aus dem Fenster und versuchte, den Ast zu greifen. „Ich… Komm nicht ran!“ presste sie hervor. Sie versuchte es noch einige Male, doch gelingen wollte ihr das nicht. „Komm mal her“. Zorro winkte sie zu sich hin. Er hatte eine Idee, doch dazu musste er etwas haben. Tashigi tat dann, wie geheissen und kniete sich zu ihm hin. Sofort legte er ihr seine Hand auf die Schulter und begann, den Verband, welchen er ihr zuvor umgelegt hatte, weg zu nehmen. „Ich hab dir doch gesagt, behalte den Verband an. Manchmal benötigst du ihn auch für andere Dinge…“ Tashigi verstand noch nicht ganz, wozu er diesen jetzt brauchte, doch sie liess ihn machen. Als er fertig war, nahm er einen der Steine, die Tashigi am Abend zuvor vom Fenster entfernt hatte und Band ihn an das eine Ende des Verbandes. Nun verstand sie es. „Ich hoffe, das funktioniert!“ Sie nahm ihm den Verband und den Stein aus der Hand und streckte sich wieder soweit sie konnte aus dem Fenster. Mit aller Kraft, die sie hatte, warf sie den Stein in die Höhe und hoffte, dass er am Ast hängen blieb. Die ersten paar Versuche scheiterten, doch auf einmal blieb der Stein hängen. „Ich glaube, ich habs!“ rief sie freudig aus, erntete aber schnell ein zischen seitens Zorro. „Sie sollen nichts bemerken! Also sei etwas leiser!“ „Tschuldige…“ Sie zog vorsichtig an dem Verband, doch der Ast wollte sich nicht bewegen. Hilfesuchend sah sie zu Zorro. „Du musst mehr kraft aufwenden, zieh mit einem Ruck daran!“ „Aber dann kann der Verband Reissen!“ Der Ast war die einzige Chance, Zorro von der Wand zu befreien. „Du musst es versuchen…“ Sie blickte ihn an, nickte dann und lehnte sich wieder nach draussen. Sie wusste, dass sie jetzt nichts falsch machen durfte. Sie konzentrierte sich, fasste den Verband fester und Zog. Zorro hörte nur ein leises ‚Ratsch‘. Kein Ast. Kein Verband. Tashigi hielt nur noch das kürzere Ende des Verbandes in ihrer Hand. Sie hatte es gewusst. Sie hätte nicht so stark ziehen dürfen. Betrübt liess sie sich mit dem Rücken zur Wand hinuntergleiten. „Es tut mir so Leid… Ich hab versagt…“ Sie legte ihre Hände an ihr Gesicht und fing an zu schluchzen. „Jetzt hör schon auf. Du hast alles gegeben. Komm her zu mir!“ Er wollte nicht, dass sie weinte. Sie stand auf, ging auf ihn zu und setzte sich neben ihn wieder hin. Zögerlich legte sie ihm ihren Kopf auf die Schulter und er strich ihr mit der Hand über das Haar. Mit einem Mal hörten sie, wie es draussen raschelte und vor ihrem Fenster ein paar Steine herunter flogen. Und dann sahen sie den Ast. Jemand hatte ihn herausgerissen und bei ihnen in die Zelle geworfen. Noch bevor sie sich richtig fragen konnten, wer das jetzt war, erschien ein Frauenkopf an der Wand. „Ihr hättet nur zu fragen brauchen, ich hätte euch den Ast schon viel schneller gegeben…“ Sie lächelte die beiden an. Tashigi, welche sich das nicht gewohnt war, schreckte noch etwas zurück. „Mensch Robin! Wo seid ihr?!“ Zorro war in seinem Leben noch nicht so froh gewesen, diese Frau, wenn auch nur ein paar Körperteile von ihr, zu sehen. „Wir sind in der Zelle direkt über euch. Beeilt euch. Die Wachen sind gerade nicht vor Ort. Du solltest mit deiner Kraft die Türe aus der Verankerung reissen können, aber sei leise. Zwei Räume weiter ist ein Büro, es ist unbesetzt. Aber dort wirst du deine Schwerter und einen Schlüssel für unsere Handschellen finden. Sie sind zwar nicht aus Seestein, doch sie hindern uns, uns zu bewegen!“ Zorro nickte nur, fasste den Ast und steckte ihn in das Ringglied in der Wand. Er benötigte nicht viel Kraft und schon zersprang der Ring. „Wenigstens häng ich nicht mehr an der Wand. Los komm!“ Wieder mithilfe des Astes konnte er, wie Robin es gesagt hatte, die Türe heraus hebeln. Damit es nicht so auffiel stellte er die Türe wieder an seinen Platz, als die beiden draussen waren. Wie Tashigi gesagt hatte, kannte sie sich wirklich in diesem Gebäude aus. Zwei Räume weiter fanden sie dann auch das Büro und sofort hängte sich Zorro seine drei Schwerter an die Hüfte. Tashigi inzwischen dursuchte alle Schubladen und Schränke nach nützlichen Sachen. Er sah, wie sie das ein oder andere in eine kleine Tasche fallen liess, welche sie hier gefunden hatte. Als sie den Schlüssel fand, befreite sie erst einmal Zorro von seiner nervenden Fessel. „Ihre Zelle befindet sich im Obersten Teil des Gebäudes. Man hat die Zellen mit Absicht nach oben verlegt, denn wer nach oben will, muss sich überall durchkämpfen.“ Erklärte sie ihm auf dem Weg nach Oben. Sie wusste genau, hinter welcher Türe sich die beiden befinden mussten öffnete schnell die vermutete Türe. Wie erwartet fanden sie die beiden dort. Robin war wie Zorro am Fuss gefesselt. Sie trug dazu aber noch ein paar Handschellen. Chopper war am Hals an die Wand gebunden und bei ihm waren alle Beine zusammengebunden. Zuerst befreiten sie Robin. Sie konnte draussen dann Wache halten. Chopper warf sich Zorro sofort um den Kopf, als er befreit war. „Ich hab geglaubt, du wärst toooooooot!“ Schluchzte er ihm ins Ohr. „Chopper… Lass mich los… Ich ersticke bald…“ Sofort liess Chopper von Zorro ab und wischte sich mit den Hufen die Augen trocken. Tashigi war die erste, welche daran dachte, weiter zu fliehen. „Wir müssen aufs Dach. Nach unten kämpfen können wir zwar auch, es wird aber sehr viel ansträngender. Von dort aus sehen wir weiter.“ Alle nickten Tashigi zu und folgten ihr. Wie erwartet waren keine Wachen auf ihrem Weg an zu treffen. Auf dem Dach sahen sie sich um. Chopper war der erste, welcher etwas fand. „Hier! Schaut mal! Können wir das nicht gebrauchen?“ Er hob ein langes Seil Hoch, um es den Anderen zu zeigen. „Damit könnten wir uns abseilen…“ Zorro sah Tashigi fragend an. „Bist du körperlich dazu in der Lage? Ich meine, mit deiner Schulter…“ Doch Tashigi nickte nur. Sie suchten einen geeigneten Ort, wo sie das Seil festbinden konnten. Währenddessen nahm Robin Chopper in die Arme und sprang hinunter. Kurz vor dem Boden liess sie ganz viele Hände auf ihrem Rücken Wachsen, welche Flügel bildeten. So konnten sie sanft auf dem Boden landen und die beiden vor allfälligen Angriffen vom Boden aus beschützen. Zorro ging als erster. Er packte das Seil mit beiden Händen, stemmte sich von der Wand ab und sprang einige Meter nach unten. Und so machte er das immer wieder, bis er unten ankam. Nun war nur noch Tashigi an der Reihe. Ihr war etwas Mulmig zumute, doch sie nahm sich allen Mut zusammen und packte das Seil fest mit beiden Händen. Schon mit den ersten Schritten merkte sie, dass sie einige Probleme haben würde, denn sofort machte sich ein Schmerz in ihrer Schulter breit. Nach einigen weiteren Schritten spürte sie, wie etwas Warmes an ihrer Seite herunter lief. Ein Blick nach unten zeigte ihr, dass ihre Wunde wieder aufgesprungen war. Von unten sah Zorro, dass sie Mühe hatte und kaum noch weiter kam. „Robin, kannst du mit deinen Armen eine Art Netz machen und sie auffangen? Sie kommt kaum noch weiter, ich glaube, ihre Wunde ist wieder offen.“ Robin nickte und stellte sich in Position. Sie liess einen Arm nach dem anderen wachsen, bis sie ein Netz aus Armen gebildet hatte. Als sie soweit war, gab sie ihm ein Zeichen. „Tashigi! Lass dich fallen! Robin fängt dich auf!“ Rief er zu ihr Hoch. Ängstlich blickte sie nach unten und erblickte Robins Netz aus Armen. Ihr gefiel der Gedanke nicht, sich von der Frau auffangen zu lassen, welche sie in Alabasta versucht hatte, zu töten. Als dann aber ein weiteres Mal Zorros Stimme erklang, schloss sie die Augen und liess sich Rückwerts nach unten fallen. Sie landete weich in Robins Netz und rappelte sich schnell wieder auf. Noch bevor sie gross etwas sagen konnte, hatte sich Chopper in seine Menschliche Form verwandelt und ihre Wunde begutachtet. „Sieht nicht gut aus, aber hier haben wir keine Zeit und auch kein Material, um die Wunde gerecht zu versorgen.“ Unter Robins Führung fanden sie schnell einen Weg zu ihrem Versteck zurück, ohne beobachtet zu werden. Tashigi liess sich erschöpft aufs Bett fallen. Sie hatten es tatsächlich geschafft. Sie waren aus dem Gefängnis entkommen. Hosted by Animexx e.V. 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