Deadly enemies von Daedun ================================================================================ Kapitel 10: Liberation ---------------------- Alucard hatte mühe sich auf dem Friedhof zu materialisieren. Sein Körper schien nicht mehr ihm zu gehören. Alle Kraft floss daraus wie Wasser aus einem Krug, den jemand brutal zerschlagen hatte. Schnauben hob er den Kopf. Er wusste genau welchem Umstand er dieses mehr als unangenehme Gefühl zu verdanken hatte. Jemand hatte sich an seinem Sarg zu schaffen gemacht. An sein Refugium , dem Ort seiner Regeneration, seinem... Fluchend hielt er inne. Er war erst einen Schritt auf das Mausoleum zu gegangen, als er sie bereits spüren konnte. Erst auf den zweiten gequälten Blick erkannte er sie auch. Flatternd im Wind und unüberwindbar. Die Bannblätter! Keine Sekunde später trat auch der Besitzer der Schmiererei aus dem Schatten des Totenschreins hervor. "Na sieh mal an wen wir da haben." Andersons breit grinsendes Gesicht passte überhaupt nicht zu der Stimmung in der er sich gerade befand. Zu jeder anderen Zeit hätte er sich über eine gepflegte Prügelei mit Priester Iscariots gefreut, doch im Moment wünschte er sich nur eines. Ruhe! Aber so wie er seinen Lieblingsfeind kannte würde dieser seinem Wunsch wohl nicht nach kommen. "Benimmt man sich in deinen Kreisen so wenn man bei fremden Leuten zu Besuch ist?" fragte er heißer. "Einfach so die Inneneinrichtung zerstören." Anderson kicherte. "Oh entschuldige bitte, ich dachte dir gefällt der neue Stil." Die Sutane bauschte sich auf, als er seine Pufferinklingen darunter hervor zog. Alucard schluckte. Er musste jetzt genau überlegen was er tat. Sich auf einen Kampf einzulassen war keine gute Idee, dass jedenfalls suggerierte ihm das immer stärkere werde Taubheitsgefühl in seinen Gliedern. Doch noch musste er den Schein waren nicht so schwach zu sein, wie sein Gegenüber annahm. "Wie hast du uns eigentlich gefunden, wenn ich fragen darf?" Anderson ließ seine Waffen rotieren. "Reiner Zufall muss ich zu geben oder einfach eine Fügung Gottes." Es waren jetzt nur noch wenige Schritte zwischen ihnen. Immer noch rührte sich Alucard nicht vom Fleck. "Was ist los alter Freund? Heute keine Lust zum Spielen oder fühlen wir uns ein wenig schwach?" Die selbstgefällige Miene verriet, dass der Diener Gottes genau wusste was die säuberliche Zerstörung angerichtet hatte. Der Vampir ballte die Fäuste. Noch zwei Schritte dann war sein Körper in Reichweite der tödlichen Silberklingen. Seras war nur noch eine Häuserecke von dem Cafe entfernt wo Integra auf sie warten wollte, als ihr diese buchstäblich vor die Füße fiel. Erschrocken beugte sie sich über die stöhnende Integra in deren verzehrte Züge ratlose Angst stand. "Lady Integra was ist mit ihnen?" Doch statt einer Antwort aus dem Mund der nach Luft schnappenden Vampirin, hörte sie die durchdringende Stimme ihres Meister in ihrem Kopf. "Seras schnell ich brauche dich auf dem Friedhof, bei den Särgen!" Sie konnte sich diesem Befehl nicht widersetzten, doch noch immer lag die wimmernde Lady in ihren Armen. "Ich muss gehen, der Meister braucht mich!" erklärte sie stammelnd. "Meint ihr, ihr schafft es ohne meine Hilfe zu dem neuen Unterschlupf den ich gefunden habe? Sie beschrieb so schnell sie konnte den Weg, der zum Glück nicht weit war. Integra schien sich derweil ein wenig gefangen zu haben. "Geh schon Seras ich komme schon klar." Alucard versuchte seiner Stimme, die gewohnte Selbstsicherheit zu verleihen. "Es ist wieder einmal typisch für dich, dass du zu unfairen Mitteln greifst, anstatt dich einem Duell Mann gegen Mann zu stellen." Leider hatte diese Provokation nicht die erwünschte Wirkung. Anderson trat einen weiteren Schritt auf ihn zu. "Wie heißt es so schön im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt." Damit holte er aus, doch bevor er die Waffen nieder sausen lassen konnte traf ihn ein mächtiger Schlag in den Rücken. Überrascht fuhr er herum und erblickte Seras kleine Gestalt die zitternd mit einem geborstenen Ast in der Hand da stand, als hätte man sie bei etwas verbotenen erwischt. Die zuvor weiten Augen des Priesters verengten sich. "Du kleiner Mistkäfer willst also auch mit mischen. ja? Gut kannst du haben!" Alucard aber hatte die Ablenkung für sich genutzt. Seine Hand war in die Innentasche seines Mantels geglitten. "Bedaure mein Bester aber wir müssen dieses Spiel hier leider abbrechen." Noch eher Anderson darauf reagieren konnte hatte ihn auch schon der erste Schuss aus der Jeckal in den Hinterkopf getroffen. Den zweiten spürte er schon gar nicht mehr. Integra schleppte sich im Schatten der Häuser entlang, bis sie die von Seras beschriebene Straße endlich fand. Die Reste die einst einmal eine Fabrik gewesen waren, hatte man nur mit einem einfachen Bretterzaun gegen unliebsame Besucher gesichert, so dass es Integra nur geringe Mühe kostete sich durch ein geeignetes Schlupfloch Zugang ins Innere zu verschaffen. Eine morsche Tür führte in eine fast leere Halle, in der nur noch ein paar einsame, verrostete Regale und mit Spinnenweben überzogene Fließbänder daran erinnerten, dass hier einmal etwas produziert worden war. Integras Augen hatten drastisch an Schärfe verloren, dennoch erkannte sie am Ende hintersten Wand die Umrisse einer weiteren Tür. Die bleierne Schwere in ihren Gliedern machte sie genauso wütend wie verzweifelt. Diese Schwäche, die sie hilflos und verletzlich werden ließ wie einen, ja wie einen gewöhnlichen Menschen! Dabei hatte geglaubt, das endgültig hinter sich gelassen zu haben, aber so etwas, wie das was jetzt von ihrem Köper Besitze ergriffen hatte, hatte sie noch nie zuvor verspürt. Jeder Schritt war eine Qual, als würde sie gegen einen Strom anlaufen. Fingerdicker Staub wirbelte vor ihren müden Füssen auf, als sie die Halle durchquerte um zu einer Tür zu gelangen. Vielleicht hatte sie Glück und sie führte zu einem lichtdichten Raum. Die alten Scharniere quietschten fürchterlich, als sie die Klinke herunterdrückte. Tatsächlich befand sich eine kleine Wendeltreppe dahinter, deren schwarze Messingstufen, wie eine endlose Spirale nach unten in eine rabenschwarze Tiefe führten. Ein ehemaliger Lagerraum, genau das Richtige um sich endlich auszuruhen. Geschützt vor den tödlichen Sonnenstrahlen und hoffentlich auch vor dem wahnsinnigen Priester. Leise stöhnend ließ sich Integra rücklings zu Boden gleiten. Den Kopf an die Wand gelehnt schloss sie für ein paar Sekunden die brennenden Augen, bis ihre Ohren schlurfende Schritte wahrnahmen. Sie brauchte die Lider nicht zu öffnen um zu wissen, dass es ihre beiden Gefährten waren, die jetzt ebenfalls die Treppe herunter kamen. Alucard gefolgt von Seras. Der einst stolze Kämpfer der Hellsingorganisation hatte ebenfalls Mühe sich aufrecht zu halten. Dennoch galt seine sorgenvolle Aufmerksamkeit allein seiner Herrin. Mit verkniffenen Zügen musterte er ihre gequälten Züge. Ohne sich umzudrehen wandte er sich an seine Schülerin, die stumm am Fuße der Treppe stehen geblieben war. „Wir brauchen Nahrung Fräulein Polizistin!“ Ihre großen Augen weiteten sich für eine Sekunde vor Schreck, bis Alucard freudlos auflachte. „Besorg uns Konserven Seras. Na los mach schon, irgendwo hier wird es doch wohl ein Krankenhaus geben, dass über ein paar Vorräte diesbezüglich verfügt. Meinet wegen auch ein paar Ratten, wenn du keinen Menschen opfern willst aber beeil dich, die Sonne wird bald aufgehen!“ Sie nickte eifrig „Natürlich Meister!“ dann wandte sie sich hastig um und verschwand wieder auf der Treppe. Alucard lauschten noch ihren davoneilenden Schritten, dann sah er wieder auf Integra hinunter. Diese öffnete ihre Augen einen Spalt weit. „Warum ist sie nicht…?“ hauchte sie matt. Alucard zögerte bevor er antwortete. „Ich bin mir nicht sicher, aber die einfachste Erklärung dafür wäre, dass der gute Anderson nicht so gründliche Arbeit geleistet hat wie er annimmt.“ „Wie bitte?“ Mit einem uneleganten Plums ließ er sich neben Integra fallen. „Naja denk doch mal nach. Wie viele Vampire glaubt er denn nennt die Hellsing Organisation ihr eigen mmh?“ Plötzlich verstand sie worauf er hinaus wollte. „Du meinst er hat nur zwei Särge zerstört?“ Er knickte knapp. „Genau deinen und meinen. Den von Seras hat er übersehen oder ihn schlicht weg nicht für voll genommen. Glück für sie und für dich ihr könnt ihn beide benutzen. Sein sonst freches Grinsen geriet in Anbetracht seines desolaten Zustandes nur zu einer windschiefen Fratze. Es war mehr als offensichtlich, dass auch er litt, auch wenn er alles versuchte diesen Eindruck zu verschleiern, „Was ist mit dir? Flüstere sie sorgevoll. „Ein Anflug eines Lachens entfuhr seiner Kehle. „Mach dir um mich keine Gedanken. Ich geben zu es könnte besser für mich laufen, aber noch besteht Hoffnung auch für die Hoffnungslosen.“ Sein Blick glitt zur Decke hinauf, die über ihnen mit schimmeligen Moos überzogen grade zu glänzte. „Ich habe schon einmal ohne meinen Sarg auskommen müssen.“ Integra ließ ihren Kopf auf seine Schulter fallen. „Tatsächlich?“ „Ja, auch damals hat jemand ihn zerstört und mich damit so geschwächt, dass er in der Lage war, mich zu töten.“ Hätte Integra die Kraft dazu gehabt, wäre sie zusammengefahren, doch das einzige wozu ihr Körper noch im Stande zu sein schien war ein zischender Laut. Alucard legte seine Schläfe an ihre Stirn. „Wie du siehst ist das nicht passiert,“ Jetzt endlich erreichte das Grinsen in seinem Gesicht auch seine Augen. Er hob einen Hand, so dass sie beide das rote Symbol auf dem Rücken der Handschuhe betrachten konnten. „Ich sehe das als gutes Omen, beim letzten Mal hat es dazu geführt, dass ich der mächtigste und gefährlichste Vampir aller Zeiten wurde. Das ist bestimmt ein Pluspunkt.“ Er seufzte matt „Vorausgesetzt unsere Seras treibt etwas auf, dass uns zumindest ein wenig wieder auf die Füße bringt.“ Die kleine Vampirin irrte indessen durch die verwinkelten Hinterhöfe von Florenz, in der Hoffnung bald ein Krankenhaus zu finden, in dem man unauffällig ein paar Blutbeutel entwenden konnte. Noch immer schwirrte ihr der Kopf bei all den Dingen die binnen einer Nacht passiert waren. Erst die Grabräuber, dann die Sache mit Walter, diese Merkwürdige Schwäche die Integra und ihren Meister befallen hatte und dann auch noch zur Krönung des Ganzen Paladin Andersons Erscheinen. Sie hatte keine Ahnung über was sie sich mehr den Kopf zerbrechen sollte, doch zu aller erst galt es den Befehl ihres Meisters auszuführen, also beeilte sie sich gerade über die nächste Mauer die sich ihr in den Weg stellte zu kommen, als sie auf der Hälfte des Unterfangens plötzlich wie vom Blitz getroffen inne hielt. Ein Windhauch hatte ihr Gesicht gestreift, nur ein witziges bisschen bewegte Luft, doch was sie mit sich brachte, ließ sie augenblicklich erstarren. Schnuppernd hielt sie die Nase in die Richtung aus der eben der verräterische Duft gekommen war, doch er war verschwunden, trotzdem war Seras sich ganz sicher. Das, was da eben in ihre Nase gestiegen war, war unverwechselbar. Diese Mischung aus Rosenholz, Moschus und einem Hauch Möbelpolitur trug nur ein einziger Mensch auf dieser Welt an sich. Walter! Sie blickte sich suchend um. Sie kauerte auf einem Mauervorsprung der zu einer Seite hin von einer Front aus Säulen und Fresken begrenzt wurde. Zwar war weit und breit kein Fenster aus zu machen, aber sie fand einen schmalen Lüftungsschacht. Konnte der Duft hier heraus gekommen sein? Neugierig steckte sie ihre Nase durch die schmalen Gitterstäbe mit dem er abgedeckt war und tatsächlich. Wieder drang ein schwacher Hauch zu ihr hindurch. Er musste da drin sein! Aber was war das für ein Gebäude und was noch wichtiger war, wie kam man da rein? Seras inspizierte die Säulen auf ihre Tragfähigkeit und entschied sich dann für ein Exemplar das in seiner gesamten Länge bis zum Dach reichte. Vielleicht gab es da oben ja eine Möglichkeit zum Einsteigen. Mit dem Geschick eines Äffchens krabbelte sie hoch und nur ein paar Sekunden später hatte sie ihr Ziel erreicht. Das flache Dach hatte wie so viele in Florenz einen Zugang in Form eines kleinen Anbaus, dessen Tür nicht einmal abgeschlossen war. Dennoch war Seras auf der Hut als sie sich lautlos auf den Weg nach unten machte. Sie erreichte einen schmalen Flur dessen Boden mit teuren Teppichen ausgelegt und dessen Wände zahlreiche, in goldenen Rahmen eingefasste Gemälde zierten. Obwohl kein Licht brannte konnten Seras scharfe Augen erkennen was die Bilder zum größten Teil darstellten. Religiöse Motive, zum Teil Szenen aus der Bibel oder streng drein blickende Männer in roten oder schwarzen Sutanen, die ihr mit ihren finsteren Mienen hinter her zu starren schienen. So schnell sie konnte schlich sie an ihnen vorbei, in der Hoffnung bald einen Punkt zu finden an dem sie sich orientieren konnte. Der Flur endete an einem Treppenaufgang, der mehrere Etagen miteinander zu verbinden schien. Sie rief sich noch einmal die Höhe des Luftzugschachts ins Gedächtnis und entschied sich dann ihre Suche weiter unten fortzusetzen. Sie wollte schon einen Fuß auf die erste Stufe stellen, als plötzlich unter ihr Stimmen laut wurden. Schnell presste sie sich gegen die Wand. Wer immer da kam, hoffentlich wollte er nicht nach oben. „Behalt du den Kerl weiter hin im Auge. Ich besorg uns mal was zu trinken.“ Konnte sie jemanden sagen hören. Eine gedämpfte Stimme antworte, anscheinend war sie im Zimmer zurück geblieben. „Ist gut. So wie der verschnürt ist, sollte der auch keinen Ärger machen. Egal was dieser Anderson über ihn behauptet.“ Seras horchte auf. Die erste Stimme grunzte nur zustimmend, dann knarzten auch schon die Treppenstufen, doch anscheinend befand sich das Getränkelager weiter unten, den die Schritte entfernten sich, so das Seras es wagte sich ein Stockwerk tiefer hinab zu steigen. Vor ihr tat sich ein ähnlicher Flur auf wie zuvor. Doch dieser hier war beleuchtet und hinter einer der dunkel lackierten Türen konnte sie eine unverwechselbare Stimme hören. „Tut mir sehr leid, aber ich spreche leider kein Italienisch Senior.“ Ein dumpfes Klatschen gefolgt von einem schabenden Quietschen, brachten Seras Nackenhaare dazu sich kerzengrade aufzurichten. Wütend ballte sie ihre kleinen Hände zu Fäusten. Da drin tat jemand grade Walter weh und sie brannte drauf demjenigen dafür eine gewaltige Abreibung zu verpassen. Doch sie zügelte ihren Zorn. Da einfach rein zu stürmen war viel zu riskant. Sie wusste nicht wie man Walter da drinnen festhielt. Mit Menschen würde sie wie egal wie viele klar kommen, aber vielleicht würde der Diener des Hauses Hellsing dabei ungewollt zwischen die Fronten geraten, doch eines war klar sie musste sich beeilen, bevor der Typ mit den Getränken und vielleicht noch mit Anderson zurück kam. Der Priester hatte sich bestimmt längst von dem Kopfschuss ihres Meisters erholt und würde bestimmt jede Sekunde hier aufschlagen. Sie überlegte noch eine Sekunde, dann stand ihr Plan fest. Sie musste das Risiko eingehen, eine andere Chance gab es nicht. Vielleicht war ja der Überraschungsmoment auf ihrer Seite, also riss sie einfach mit Schwung die Tür auf und staunte mit großen Augen über den Anblick der sich ihr da bot. Anstatt eines gefesselten und drangsalierten Walter, lag ein zwei Meter großer Hüne mit durch geschnittener Kehle vor ihr, während ein japsender Walter sie nicht minder überrascht anstarrte. Anscheinend hatten ihn die Herrschaften doch gewaltig unterschätzt. „Seras?“ „Walter alles klar?“ Sie stieg über den leblosen Körper, während Walter seine Drähte zurück in die Fingerkuppen massierte. Er nickte, obwohl seine Beine durch die strammen Schnüre eingeschlafen waren und das Kribbeln das sich jetzt in seinen Muskeln ausbreitete ihn leicht schwanken ließ. „Es geht schon Fräulein Victoria. Lassen sie uns so schnell wie möglich von hier verschwinden bevor…“ Da hörten sie erneut jemanden Sprechen. Anscheinen war der zweite Mann auf dem Rückweg. Seras Blick richtete sich auf das einzige Fester im Raum. „Ok Walter jetzt heißt es gut festhalten.“ Anderson war gerade durch den Eingang marschiert, als ihm der Gorilla mit zwei Flaschen in der Hand entgegen kam. Das Loch zwischen den Augen des Priesters schien ihn ein wenig zu irritieren, doch Andersons wütende Stimme brachte ihn schnell wieder dazu sich auf etwas anderes zu konzentrieren. „Was machen sie hier? Hatte ich ihnen nicht ausdrücklich befohlen bei unserem Gast zu bleiben?“ Der Mann zuckte leicht verlegen über die schroffe Rüge mit den Schultern. „Belino ist doch bei ihm und wir hatten beide Durst und da dachte ich, ich hole mal schnell…“ Alexander unterbrach das Gestammel mit einer harschen Handbewegung. „So dachten sie! Herr Gott noch mal muss man denn hier alles selber machen.“ Wütend eilte er dem Wachmann voraus, der sich beeilte ihm zu folgen. Schon beim Anblick der offenen Tür schwante dem Priester nichts Gutes, die Leiche zu seinen Füßen und das offene Fenster ließen ihn eine Reihe derber Flüche ausstoßen, für die er wohl einige Rosenkränze beten musste. Walter indessen kam nicht umhin, Seras seine Bewunderung über ihre Kletterkünste auszusprechen. Sie hatte darauf bestanden, nach dem sie sich mit einem Blick aus dem Fenster vergewissert hatte, dass niemand auf dem Innen- hof ihre Flucht beobachten würde, ihn Huckepack zu nehmen und es fertig gebracht sie beide gemeinsam an den Fresken entlang wieder Richtung Dach zu bringen. Dort schlugen sie sie sich auf die andere Seite, bis Seras Füße wieder die Mauer berührten, auf der sie zuvor auf Walters Spur gestoßen war. Dort ließ sich der Diener von ihren Schultern gleiten. „Vielen Dank Fräulein Victoria ihr Timing war wie immer perfekt.“ Die kleine Vampirin grinste. Dann hob sie alarmiert den Kopf. „Anderson scheint unsere Flucht bemerkt zu haben, besser wir machen uns schleunigst vom Acker.“ Damit schlugen sie den Weg ein den Seras gekommen war. Langsam begannen sich am Rande des Horizonts die ersten Lichtstreifen des Tages zu zeigen. Seras verzog das Gesicht. „Verdammt jetzt schaffe ich es nicht mehr Blut aufzutreiben!“ Walte hob fragend die Augenbrauen und Seras versuchte ihm die Ereignisse der vergangenen Nächte in der Kurzversion zu liefern. Als sie an die Stelle kam die Integras und Alucards Zustand beschrieb, nahm Walters Gesicht ein erschütterten Ausdruck an. „Sie brauchen also Blut sagt Meister Alucard? Nun dann werde ich welches besorgen.“ Jegliche Einwende von Seras Seite schmetterte er ab. „Gehen sie zurück und berichten sie Lady Integra und Meister Alucard was passiert ist und das ich so schnell wie möglich kommen werde.“ Er zwinkerte Seras aufmuntern zu, die immer noch zögerte, den grade erst Geretteten wieder sich selbst zu überlassen. „Ich versichere ihnen Fräulein Polizistin, ich werde mich nicht noch einmal einfangen lassen und nun gehen sie. Der Tag bricht gleich an!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)