Let's Play von Minami (NaruSasu | SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 9: Hot 'n' Cold ----------------------- Es war das Gefühl einer feuchten Zunge auf seiner Haut, die Naruto aus dem Schlaf aufschrecken ließ. Er kräuselte die Nase und lachte, als das kitzelige Gefühl immer intensiver wurde.   „Saasuke, hör auf“, murmelte er schnaubend und schlug verspielt nach ihm, ein glückliches Grinsen auf den Lippen.   Moment… Sasuke?!   Keuchend schoss Naruto kerzengerade in die Höhe, das Herz unangenehm in seiner Brust polternd. Oh mein Gott… Was zur…?! W-Was sollte das bedeuten…?!   Seine Ohren wurden heiß, als er den Kopf in Zeitlupe zur Seite drehte und… In Sasukes seelenruhig schlafendes Gesicht blickte.   … Was.   „Miau!“ Maunzend kletterte Kyuubi auf seinen Schoß und rieb ihr Köpfchen schnurrend gegen seinen Bauch.   Oh…   Erneut stieg Naruto die Hitze ins Gesicht. Diesmal allerdings aus einem völlig anderen Grund – nämlich aus Scham.   Scheiße, wie konnte er nur denken, dass es Sasuke war, der da an ihm herum schlabberte?! Fuck, was für eine Blamage! Zum Glück schlief Sasuke noch und hatte von seiner peinlichen Aktion nichts mitbekommen…   Dann wäre Naruto wohl schreiend aus dem Fenster gesprungen und hätte das Elend, das sich sein Leben schimpfte, sofort beendet. Ugh.   Kyuubi schnurrte lauter, um seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken, und schmiegte sich noch näher an ihn heran. „Miaau…!“   Naruto lachte atemlos und ließ sich wieder zurück aufs Bett fallen, wobei er seine Katze mit sich zog. „Du hast mir fast einen Herzkasper besorgt, du blödes Vieh“, murmelte er liebevoll und kraulte sie hinter den Ohren.   Kyuubi schloss entspannt ihr Auge und schien sich keiner Schuld bewusst zu sein. Tsk. Zungenschnalzend schnipste Naruto ihr gegens Ohr und drehte den Kopf zur Seite, das Gesicht zu Sasuke geneigt.   Er lag immer noch genau so wie gestern da: Körper zur Seite gedreht und der Mund leicht geöffnet. Seine rechte Wange ruhte auf seiner Hand, während die andere in der Nähe seines Gesichts lag.   Naruto biss sich auf die Unterlippe, als ihn die Erinnerungen und vor allem die Empfindungen der letzten Nacht wieder einholten. Sasukes Hand hatte sich so klein und überraschend zierlich in seiner angefühlt und seine Haut war so unfassbar weich…   Er hatte generell schon immer eine Vorliebe fürs Händchenhalten gehabt, aber jetzt kam es ihm so vor, als wäre sie nochmal um ein Vielfaches gestiegen.   Naruto ließ es sich nicht nehmen und rieb mit seinen Fingerknöcheln hauchzart über Sasukes blassen Handrücken, bevor er seine Hand schnell wieder wegzog und stattdessen dafür nutzte, Kyuubi zu kraulen.   Nachdenklich runzelte er die Stirn. Er war sich ziemlich sicher, dass sie Händchen gehalten hatten, als er eingeschlafen war… Wieso war er dann nicht mit Sasukes Hand in seiner aufgewacht?   Naruto wusste zwar von sich selbst, dass er ein unruhiger Schläfer war und sich andauernd hin- und herwälzte, aber er wusste auch, dass er selbst im Schlaf noch einen ziemlich festen Griff hatte und es gar nicht mal so einfach war, den zu lösen.   Hmm… Ob Sasuke in der Nacht wohl aufgewacht war und seine Hand weg gezogen hatte…? Eine Möglichkeit wäre es, aber daran wollte Naruto gar nicht erst denken…! Also schnell weg mit den Gedanken und sich lieber auf Kyuubi konzentrieren, deren Geschnurre immer lauter wurde.   Sie machte inzwischen sogar solch einen Lärm, dass wenige Minuten später ein Stöhnen ertönte und die Bettdecke raschelte.   Naruto drehte den Kopf zu Sasuke und grinste ihn an. „Guten Morgen, Prinzessin. Gut geschlafen?“   Sasuke brummte daraufhin nur und vergrub das Gesicht in seiner Armbeuge. „Hn…“   Naruto musste lachen. „Keine Morgenperson?“, fragte er amüsiert nach und stupste ihn mit seinem Zeh an. „Na dann willkommen im Club. Aufstehen ist die größte Scheiße, die jemals erfunden wurde.“   „Amen“, murrte Sasuke mit gedämpfter Stimme.   „Hehe.“ Naruto gluckste leise und streckte die Hand aus, um sanft die Haarklammer zu entfernen und mit den Fingerspitzen über Sasukes Hinterkopf zu streichen. „Deine Haare stehen auf der einen Seite total seltsam ab. Als hättest du in die Steckdose gepackt. Auf der anderen Seite sind sie dafür total platt.“   Sasuke grummelte etwas Unverständliches vor sich hin und seufzte leise auf. Sah so aus, als würde ihm die kleine Streicheleinlage gefallen, heh.   Mit den Fingerspitzen fing Naruto an Sasukes Kopfhaut zu massieren. Kyuubi vernachlässigte er dabei, was ihr ganz und gar nicht gefiel und sie mit einem Fauchen auch deutlich machte.   Naruto blinzelte verdutzt, als sie mit der Pfote nach ihm schlug und dann vom Bett sprang. Ihre Ohren waren angelegt und ihr Schwanz peitschte wild von links nach rechts. Wow, da schien jemand echt beleidigt zu sein. So schlecht gelaunt hatte er sie schon lange nicht mehr erlebt.   Sasuke beobachtete sie amüsiert. „Attention Whore“, kommentierte er. „Das hat sie wohl von dir.“   „Heh, auf jeden!“ Naruto lachte und schüttelte den Kopf. Er strich weiterhin durch Sasukes Haar und konnte nun endlich seine Neugierde stillen, was die stacheligen Haare an seinem Hinterkopf betraf: sie waren total weich und überhaupt nicht piksig!   Das konnte allerdings sehr gut daran liegen, dass seine Frisur noch ungestylt und ohne jegliche Haarprodukte war, weswegen sein Haar auch nicht allzu stachelig war…   Naruto kräuselte die Nase. „Benutzt du Haargel?“   „Mh.“ Sasuke entfernte sein Gesicht aus seiner Armbeuge und stützte seinen Kopf stattdessen auf seinem Oberarm ab. „Ja“, sagte er und leckte sich die trockenen Lippen. „Wieso? Brauchst du Tipps? Dabei steht dein Haar doch so schon gut.“ Er wuschelte Naruto mit den Fingerspitzen durch die wilde Haarmähne.   „Mein Haar ist nicht das einzige, was gut steht.“ Naruto wackelte mit den Augenbrauen und lachte laut, als Sasuke plötzlich versuchte, ihm zwischen die Beine zu greifen. „Hey!“, rief er mit funkelnden Augen aus und schnappte sich sein Handgelenk.   „Ich wollte nur überprüfen, ob deine Worte der Wahrheit entsprechen“, meinte Sasuke schmunzelnd.   Naruto schnalzte mit der Zunge. „Gerade erst aufgewacht und schon geil. Ich muss ja einen echt heftigen Effekt auf dich haben.“   „Das liegt an Doraemon“, sagte Sasuke und spielte damit auf ihr Gespräch von gestern Nacht an.   Naruto musste lachen. „Wahrscheinlich.“ Er drückte Sasukes Handgelenk und ließ es dann los. Sein Blick huschte über Sasukes Gesicht, von seinen trockenen Lippen zu seinen Augen, die immer noch auf Halbmast waren. „Du siehst noch ganz verschlafen aus.“   „Hn“, brummte Sasuke und rollte sich auf die Seite. Ein tiefes Seufzen verließ seine Lippen, als er sich mit den Händen übers Gesicht rieb. „Wie spät ist es?“   „Äh…“ Naruto lehnte sich über ihn und warf einen Blick auf seinen Radiowecker. „Kurz vor elf Uhr. Scheiße ist das früh.“   „Das ist spät.“ Sasuke fuhr sich durchs Haar und verschränkte danach einen Arm hinterm Kopf. „Normalerweise steh ich spätestens um Zehn auf.“   „Das ist doch abartig früh!“ Naruto verzog angewidert das Gesicht. Wie konnte man nur freiwillig so früh aufstehen…? Das war doch krank!   „Dein Mundgeruch ist abartig“, erwiderte Sasuke und zwickte ihm in die Nase.   „Pah!“ Naruto blies die Wangen auf. „Das kann ich dir nur zurückgeben!“   „Hn.“ Sasuke rieb sich erneut das Gesicht und ließ die Hand dann langsam zu seinem Hals herunter wandern.   Naruto folgte seiner Handbewegung mit den Augen und verharrte bei seinem Kinn, als ihm die dunklen Härchen auffielen, die sich dort befanden: Stoppeln.   „Wow“, staunte er und strich mit den Fingerspitzen hauchzart Sasukes Kiefer entlang. „Du hast Bartstoppeln.“   „Wow“, wiederholte Sasuke tonlos und sah ihn mit gesenkten Lidern an. „Du auch.“   Naruto rollte mit den Augen. „Bei mir ist das ja auch nichts Besonderes“, meinte er und strich mit den Fingern nun über die Unterseite seines Kinns, „aber bei dir seh ich das gerade das erste Mal. Sonst krieg ich dich ja nur glattrasiert zu Gesicht.“   „Mh“, machte Sasuke und zog die Augenbrauen zusammen. Er neigte den Kopf leicht in den Nacken und bot Naruto so mehr Raum zum Erkunden an. „Bart steht mir nicht wirklich.“   „Meinst du?“ Narutos Blick huschte kurz zu seinen Augen, bevor er ihn wieder auf seine Mundpartie richtete. „Huh. Ich find, dass dir das gar nicht mal so schlecht steht. Wirklich. Die Stoppeln sind sogar irgendwie sexy.“   Sasuke schnaubte amüsiert. „Sind sie das?“   „Ja.“ Naruto nahm seine rechte Gesichtshälfte in die Hand und rieb mit dem Daumen über seine Wange. „Rasier dich heute mal nicht?“   „Stehen mir Bartstoppeln wirklich so gut?“, fragte Sasuke neugierig nach. „Oder hast du nur einen außergewöhnlichen Geschmack? Meine Exfreunde haben mich alle rasiert bevorzugt.“   „Exfreunde“, wiederholte Naruto mit einem Murmeln. Er presste die Lippen zusammen. „Irgendwie hab ich das Gefühl, dass du ziemlich viele Exfreunde hattest…“    „Wieso das?“ Sasuke schmiegte seine Wange an Narutos Hand und sah ihn interessiert an.   „Naja…“ Nachdenklich strich Naruto ihm mit dem Daumen etwas Schlaf aus den Augen. „Du bist attraktiv, intelligent, schlagfertig und witzig… Oh Gott!“   Er lachte, als das Schmunzeln auf Sasukes Zügen bei jedem aufgezählten Grund immer breiter und breiter wurde.   „Und vor allem“, fuhr Naruto fort, „bist du so unglaublich arrogant, dass dein Ego schon kurz vorm Platzen ist. Alter Schwede.“ Er verdeckte Sasukes Gesicht mit seiner Hand und grinste, als er Lippen auf seiner Handfläche spürte. „Nope! Kein Gute-Morgen-Küsschen für dich.“   „Hn“, machte Sasuke und legte seine Hand über Narutos. Er zog sie von seinem Mund. „Ich bin eher ein Fan von Guten-Morgen-Sex. Obwohl ich natürlich Sex jeder Art mag.“ Er funkelte ihn an und verschränkte ihre Finger miteinander.   Wow, Sasuke war morgens überraschend anhänglich. Damit hätte er ehrlich gesagt nie gerechnet, aber der sogenannte Doktor war eh immer für Überraschungen gut! Naruto konnte ihn überhaupt nicht einschätzen und das gefiel ihm unter anderem so an ihm.   „Oh Gott, das hätte ich ja niemals von dir gedacht. Das kommt jetzt total überraschend, wo du doch sonst immer so verklemmt bist“, meinte Naruto sarkastisch und schnalzte mit der Zunge. Er presste ihre Hände über Sasukes Kopf ins Kissen und lehnte sich halb über ihn. „Verrätst du mir jetzt, wie viele Exfreunde du hast?“   Sasuke summte. „Wahrscheinlich nicht so viele wie du. Fünf.“   „Oh, wow. Für dein Alter, 22, ist das doch gar nicht mal so wenig.“ Naruto pfiff anerkennend. „Wie lang war deine längste Beziehung?“   Grübelnd runzelte Sasuke die Stirn. „Knapp zwei Jahre. Wie sieht’s bei dir aus?“   „Meh, du traust mir zu viel zu. Du hast nämlich deutlich mehr Beziehungen als ich gehabt.“ Naruto grinste schief und rieb mit dem Daumen über seinen Handrücken.   „Das heißt?“ Sasuke legte den Kopf schief.   Naruto leckte sich über die Lippen. „Zwei“, antwortete er und schnappte sich auch Sasukes andere Hand, um ihre Finger miteinander zu verschränken.   Sasuke wirkte überrascht. „Ich hab tatsächlich mit mehr gerechnet“, gab er zu und blinzelte mehrmals. „Wann hast du deine erste Beziehung gehabt?“   „Mit 17. Das ist bis dato auch meine längste Beziehung gewesen, die hielt nämlich stolze zweieinhalb Jahre an.“   Sasuke senkte die Lider, als sich Naruto über ihn kniete. „Erzähl mir von ihr.“   „Von wem? Meiner ersten Freundin?“   „Ja.“ Sasuke drückte seine Hände und sah ihn eindringlich an.   Naruto presste ihre Hände mit mehr Kraft ins Bett. „Dann musst du mir aber auch etwas von deinem ersten Freund erzählen.“   „Okay.“   „Kay, gut!“ Naruto nickte mit einem Grinsen und runzelte die Stirn. „Maaal sehen. Ihr Name war Temari und sie war eine Stufe über mir.“   „Ah.“ Sasuke warf ihm ein vielsagendes Schmunzeln zu. „Du stehst auf MILFs?“   „Oh Gott, nein! So alt war sie dann doch nicht!“ Naruto musste lachen und stieß sein Knie sanft gegen Sasukes Hüfte. „Sie war nur ein Jahr älter als ich und sie war auch die einzige meiner Partner, die älter war.“   „Ich dachte, du hattest nur zwei?“, fragte Sasuke nach und hob eine Augenbraue in die Höhe.   „Ah, schon. Aber ich hab ein paar One-Night-Stands gehabt“, erwiderte Naruto und zuckte mit den Schultern. „Aber hey…“ Spielerisch verengte er die Augen. „Was ist mit dir? Stehst du auf, äh… DILFs? Gibt’s den Begriff? Daddys I would like to fuck?“ Er lachte leise auf.   „DILF ist ein Begriff aus dem Schwulenjargon, ja“, bestätigte Sasuke. „Aber das entspricht nicht wirklich meinem Beuteschema. Ich hab nichts gegen ältere Männer und es gibt auch einige, die ich sehr attraktiv finde, aber fünf Jahre Altersunterschied ist bei mir dann doch das Maximum.“   „Heh, dann hab ich ja Glück, dass ich nur zwei Jahre älter bin, huh?“ Naruto funkelte ihn und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie lächerlich glücklich ihn die Tatsache machte, scheinbar in Sasukes Beuteschema zu passen.   „Mhmh“, summte Sasuke. „Jetzt erzähl mir mehr über diese Temari.“   Naruto schnalzte mit der Zunge. „Du bist ein ganz schön neugieriges kleines Ding, mh?“   „Genau wie du“, erwiderte Sasuke und legte den Kopf schief.   Naruto gluckste leise. „Das stimmt, heh. Also, sie war wie gesagt eine Stufe über mir und ich hab sie im Sportclub unserer Schule kennengelernt.“   „Welche Sportart?“, fragte Sasuke nach.   „Rate mal.“   „Hm.“ Nachdenklich betrachtete Sasuke ihn. „Tennis vielleicht?“   „Nooope.“ Naruto grinste. „Fußball. Sie ist ein echter Wildfang gewesen.“   „Hm“, machte Sasuke. „Klingt nach einer Butch.“   „Butch?“, wiederholte Naruto und runzelte verwirrt die Stirn. Irgendwie kam ihm der Begriff bekannt vor, aber er konnte ihn im Moment nicht richtig zuordnen. „Was ist denn das?“   „Eine maskuline Lesbe.“   „Oh…“ Naruto biss sich auf die Unterlippe. Seine Mundwinkel zuckten. „Soll ich dir was verraten…?“   Sasuke drückte seine Hand. „Sie ist lesbisch.“   „… Pfft, haha!“ Naruto musste lachen und senkte den Kopf. „Nicht ganz, aber sie ist inzwischen seit über fünf Jahren mit einem Mädel zusammen. Ich glaub, ich hab sie zur Lesbe gemacht…“ Er schob die Unterlippe hervor und sah Sasuke abwartend an.   Er rollte mit den Augen. „Ich weiß, was du von mir hören willst, aber ich werd es nicht sagen. Bei mir kann man nicht nach Komplimenten fischen.“   „… Mist.“ Naruto grinste ihn an und löste eine seiner Hände aus Sasukes, um sich die Nase zu reiben. „Aber nee, ich find das echt cool. Ich kenn ihre Freundin, Kanako heißt sie, und die beiden ergänzen sich echt gut und sind ein schönes Paar. Ich steh ja total auf diese ‚Gegensätze-ziehen-sich-an-Geschichte‘, deswegen hat das mit mir und ihr wohl auch nicht geklappt.“   „Hn. Meine Exfreunde und ich sind vom Charakter auch immer relativ unterschiedlich gewesen“, meinte Sasuke und schnappte sich seine Hand. „Vielleicht ist am Spruch also doch etwas dran.“   Naruto biss sich auf die Zunge, konnte aber dann doch nicht verhindern, dass die folgenden Worte seinen Mund verließen: „Du bist echt süß, wenn du so… Weiß nicht, anhänglich bist. Damit hätte ich nie gerechnet irgendwie.“   „Wieso bist du so überrascht?“, fragte Sasuke nach. Er spielte mit Narutos Fingern herum und bewegte sie vor und zurück. Sein Blick ruhte dabei auf Narutos Gesicht. „Mh?“   Er befeuchtete sich die Lippen. „Weiß nicht“, gab Naruto zu und zuckte mit den Schultern. „Du kommst halt irgendwie so unnahbar herüber und dann erwartet man so etwas nicht unbedingt.“   „Mh“, summte Sasuke. „Ich kann dir versichern, dass ich überhaupt nichts gegen Körperkontakt und Berührungen hab. Ich mag es nur nicht, wenn ich die andere Person nicht kenne.“   „Ich mag Körperkontakt mit allen Menschen“, meinte Naruto. Er beobachtete, wie Sasuke an seinen Fingern herumzupfte und kräuselte plötzlich die Nase. „Obwohl… Natürlich nicht mit Perversen und so, aber sonst… Ich lauf gern mit ‚Free Hugs‘-Schildern rum, heh.“   „Das passt zu dir.“ Sasuke schmunzelte ihn an und zeichnete mit dem Zeigefinger eine hervorstehende Ader auf seinem Handrücken nach. Er zog die Augenbrauen zusammen. „Du solltest aufhören, an deinen Fingernägeln zu kauen. Das sieht ziemlich unschön aus.“   „Oh, sorry, Herr Manikürmeister.“ Naruto verdrehte die Augen. „Glaub mir, ich mach das nicht aus Spaß.  Es ist einfach verflucht schwer sich das abzugewöhnen. Manchmal gibt’s Phasen, wo ich monatelang nicht kaue, aber dann fang ich doch wieder an und merk’s meistens erst zu spät.“   Er seufzte theatralisch. „Naja, sieht immer noch besser als Suigetsus Nägel aus, huh?“   Sasuke lachte leise. „Das stimmt.“   „Heh.“ Naruto schenkte ihm ein Grinsen. „Soo, und jetzt erzählst du mir von deinem ersten Freund. Glaub nicht, ich hab das beim Themenwechsel vergessen, so einfach kommst du mir nicht davon, mein Lieber!“   „Ich hab kein Problem damit über ihn zu reden.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich bin sehr offen mit meinem Sexual- und Liebesleben.“   „Überraschend offen“, murmelte Naruto. Er war immer noch ein wenig erschrocken, wie viele private Dinge Sasuke wirklich preisgab, aber anderseits fand er es immer positiv, wenn man so offen sein konnte. Er selbst war da ja nicht anders.   Sasuke drückte seine Hand. „Kimimaro“, fing er schließlich an zu erzählen. „Das war sein Name. Er war der große Bruder meines damaligen besten Freundes.“   „Uhh, wenn er der große Bruder war, dann muss er auch älter gewesen sein!“ Ein Funkeln schlich sich in Narutos blaue Augen. „Und dann machst du mich so an, weil Temari älter war, tsk! Du Heuchler.“   Sasuke rollte daraufhin nur mit den Augen. Ein kleines Schmunzeln umspielte seine Lippen. „Jaja.“   „Wie alt warst du?“, wollte Naruto neugierig wissen. „Und wie alt war er? Hattest du mit ihm auch dein Erstes Mal?“   „Ich war 14, er war 16 und ja, ich hatte mit ihm auch mein Erstes Mal.“   „Uuuh“, machte Naruto. „Wie lange wart ihr zusammen?“   „Acht Monate.“   „Och, das ist ja gar nicht mal so wenig für eine erste Beziehung. Woran ist's gescheitert?“   Sasuke runzelte die Stirn. „Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht mehr so genau“, sagte er. „Es lag an verschiedenen Umständen.“   „Hast du noch Kontakt mit ihm?“   „Nein.“   Naruto presste die Lippen zusammen. „Oh…“   Sasuke zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. Sah so aus, als würde ihn der Kontaktabbruch nicht allzu viel ausmachen, aber Naruto kannte das. Mit seiner zweiten Freundin, Ino, hatte er schließlich auch keinen Kontakt mehr, obwohl sie sich nicht im Schlechten getrennt hatten.   Es hatte bei ihrer Trennung zwar etwas Stress gegeben, weil Ino eine Drama Queen vor dem Herrn war, aber sie hatten sich relativ schnell wieder vertragen.   Sasukes Augen huschten über sein Gesicht und blieben schließlich bei seiner Mundpartie hängen. Er kräuselte die Nase. „Dein Atem könnte ein Pferd umhauen.“   „Hey!“ Beleidigt blies Naruto die Wangen auf. „Gemein!“   „Wir sollten langsam aufstehen“, meinte Sasuke und setzte sich auf. Er rubbelte sich durchs Haar und seufzte.   Naruto ließ ihn los und kniete sich neben ihm hin. Er warf einen Blick auf die Uhr. „Oh wow, es ist bald schon Mittag! Wir sollten echt aufstehen, ich hab Kohldampf!“ Er tätschelte sich den Bauch. „Willst du zuerst ins Bad? Dann mach ich solange das Frühstück… Mittagessen, wie auch immer.“   „Okay.“ Nickend rutschte Sasuke zum Rand des Bettes und streckte sich erst einmal ausgiebig. „Mmh.“   „Was willst du haben?“ Naruto sah ihn fragend an. „Ich kann dir Ramen anbieten, öh… Toast und Cornflakes.“   Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. „Welche Cornflakes-Sorte hast du?“   „Sorten“, verbesserte Naruto ihn grinsend. „Ich hab ganz viele davon, die gehören schließlich zu meinen Hauptnahrungsmitteln, heh. Ich hab diese normalen Frosties-Dinger, dann hab ich welche mit Zimt, diese bunten Ringe und so Schokoreis.“   Sasuke schnaubte. „Das ist wirklich eine kleine Sammlung.“   „Heh, ich sagte doch, ich liebe das Zeug.“ Naruto lachte leise. „Ich glaub, ich ess auch Cornflakes. Ich hab irgendwie Bock auf diese Ringe. Die sind am geilsten. Die sind so schwul und erinnern mich irgendwie an dich.“   „…Danke.“   „Bitte.“ Naruto warf ihm ein wölfisches Grinsen zu. „Also? Du hast die Wahl! Wenn du ganz lieb bist, dann misch ich dir auch etwas aus allen zusammen!“   Sasuke kräuselte die Nase. „Ich nehm Frosties.“   „Irgendwie wusste ich, dass du die nimmst.“ Naruto pikste ihm mit seinem Zeh ins Steißbein. „Das sind nämlich die langweiligsten und unspektakulärsten.“   „Hn.“ Sasuke warf ihm über seine Schulter hinweg ein Schmunzeln zu. „Wie du sagtest, ich bin auch sehr angetan von der Gegensätze-ziehen-sich-an-Systematik, deswegen das langweilige Essen zu meiner spannenden Persönlichkeit.“   Naruto musste lachen. „Blödmann“, sagte er liebevoll und stupste ihn erneut mit dem Zeh an.   Sasuke schnappte sich mit funkelnden Augen seinen Fuß, um mit den Fingernägeln quälend langsam seine gesamte Fußsohle lang zu streichen. Naruto kreischte sofort laut auf und zuckte gewaltsam zusammen.   „Nicht der Fuß!“, schrie er. „Das ist doch meine Schwachstelle! Obwohl…“ Seine Lippen verformten sich zu einem fiesen Grinsen. „Meine Füße sind nicht gewaschen, also sind sie in diesem Fall eine ernstzunehmende Waffe…“   Sasuke ließ ihn sofort los und stand auf. Er zögerte kurz, dann führte er die Hand zu seiner Nase und roch vorsichtig an seinen Fingern. Sofort  verzog er das Gesicht. „Du bist widerlich.“   Naruto brach in Gelächter aus, während Sasuke im Eiltempo in Richtung Badezimmer verschwand.   ~ xXx ~   „Uff.“ Naruto ließ sich mit dem Rücken zuerst auf sein Bett plumpsen und starrte an die Decke. „Wow“, sagte er und streckte die Arme über seinem Kopf aus, als sich Sasuke neben ihn hinlegte. „Wie produktiv wir sind. Wir liegen ewig lange im Bett herum, essen und wo sind wir jetzt gelandet? Genau, wieder im Bett.“   „Hn.“ Sasuke faltete die Hände auf seinem Bauch und drehte den Kopf in seine Richtung. „So stell ich mir die Flitterwochen vor.“   „Hah, ja! Das stimmt!“ Naruto grinste ihn an. „Genauso stell ich mir die auch vor, hehe. Den ganzen Tag nur im Bett liegen und ficken, dann abends schön essen gehen und den Tag mit Liebemachen ausklingen lassen… Das wär’s doch und das eine ganze Woche lang!“ Er schnipste mit den Fingern, ein glückliches Funkeln in den Augen.   Oh ja, das wäre echt schön… Naruto wollte nämlich später auf jeden Fall heiraten. Homosexuelle Eheschließungen waren in Japan zwar nicht erlaubt, aber man konnte ja immer noch eine inoffizielle Hochzeit feiern.   … Falls man mit einem Mann zusammen war, was Naruto aber eh nicht war… Noch nicht… Also… Uh… Wie auch immer…!   „Du differenzierst zwischen ficken und Liebemachen?“, fragte Sasuke ihn mit erhobenen Augenbrauen.   Naruto sah ihn ungläubig an. „Klar“, sagte er, als ob die Antwort selbstverständlich wäre und in seinen Augen war sie es auch. „Du etwa nicht? Ich mein, man fickt wenn man geil ist und es dreht sich nicht wirklich um die Gefühle, während man Liebe macht, wenn… Naja, wenn man sich gegenseitig zeigen will, wie viel man füreinander empfindet. Es ist sanft, zärtlich und hat nicht unbedingt etwas mit dem stumpfen Befriedigen von Hormonen zu tun.“   „…Wow“, sagte Sasuke nach einer sekundenlangen Pause. „Das ist überraschend tief für einen Menschen wie dich.“   „Hey! Für einen Menschen wie mich…?! Was soll das denn heißen?!“ Beleidigt richtete sich Naruto auf und drückte seine Hand rechts von Sasukes Kopf in die Matratze. „Huh?“   „Ich bin nur überrascht, das ist alles.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Du hast gesagt, du hattest schon einige One-Night-Stands gehabt, deswegen hab ich eben nicht vermutet, dass du da einen Unterschied machst.“   „Mach ich aber“, erwiderte Naruto und leckte sich die Lippen. „Es hat schon seinen Grund, warum ich mehr ONS als Beziehungen hatte.“   „Hm.“ Nachdenklich senkte Sasuke die Lider. Die Schnüre von Narutos Hoodie baumelten über seinem Gesicht, also schnappte er sich eine von ihnen und zog sanft daran. „Ich hätte gedacht, dass du als Romantiker Liebemachen dem Ficken vorziehen würdest.“   „Tu ich ja auch.“ Etwas verlegen rieb sich Naruto den Nacken und grinste schief. „Diese ganze… Gefühlsduselei fällt mir nur manchmal etwas schwer, das ist alles.“   „Hn. Willkommen im Club.“ Sasuke zog mit mehr Kraft an der Schnur.   „Heh, danke.“ Naruto drückte auch seine linke Hand neben Sasukes Kopf in die Matratze, bis er halb über ihm kniete.   Sasuke sah wirklich gut aus, wie er da auf seinem Bett lag, die Haare wild auf dem Kissen verteilt. Passend, irgendwie. Als ob er genau hierhin gehörte. Naruto krallte die Finger in die Decke und biss sich auf die Unterlippe.   Sasuke blickte ihm in die Augen und schmunzelte ihn an. „Das ist jetzt das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit, dass du so butch zu mir wirst.“   Naruto runzelte die Stirn und schnaubte verwirrt auf. „Bitte was? Ich dachte, Butch wären diese Kampflesben.“   „Als Butch werden auch sehr maskuline Männer bezeichnet“, erklärte Sasuke ihm.   „Oooh!“ Narutos Augen fingen an zu funkeln. Als maskulin bezeichnet zu werden war doch immer gut, besonders, weil die meisten Menschen ihn wegen seinen damaligen Pausbacken oft wie ein kleines Kind behandelt hatten. „Du findest mich männlich? Ich mein, ich bin schon ein echter Kerl, huh.“ Er ließ die Zunge über seine Zähne gleiten.   „Ein echter Bär“, erwiderte Sasuke grinsend.   „Hah, genau!“ Lachend und mit wackelnden Augenbrauen brachte Naruto ihre Gesichter näher. „Hi“, raunte er. Er musste sich auf die Zunge beißen, um bei seiner verstellten, extrem männlichen und irgendwie auch ziemlich lächerlich klingenden Stimme nicht in Gelächter auszubrechen. „Alles klar, Kleiner?“   „Mmh.“ Sasuke leckte sich über die Lippen und stupste sein Piercing danach mit der Zungenspitze an. „Das hat mich zugegebenermaßen ein wenig geil gemacht.“   „Oh, dich auch?“ Naruto grinste und sprach dann mit verstellter Stimme weiter: „Bist du nun ganz feucht, Baby?“   „Find’s heraus“, war Sasukes Antwort. Ein herausforderndes Funkeln lag in seinen Augen, als er die Finger um Narutos Handgelenk legte und seine Hand in Richtung seines Schritts bewegte.   Naruto musste lachen. „Ah, ah“, tadelte er ihn zungenschnalzend und drückte Sasukes Hand über seinen Kopf in die Matratze. „Sei brav.“   Mit gesenkten Lidern versuchte Sasuke sich aus seinem Griff zu befreien, doch Naruto war stärker und drückte seine Hand jedes Mal zurück ins Bett.   „Ich hab gesagt, du sollst artig sein“, knurrte er verspielt und verengte die Augen.   Sasuke schluckte sichtbar. „Du bist schon wieder so dominant“, sagte er. Bildete sich Naruto das nur ein oder hatte seine Stimme tatsächlich einen rauen Ton angenommen…?   „Klar“, erwiderte Naruto und reckte das Kinn in die Höhe. „Ich mein, ich bin dominant! Auch wenn unsere Fangirls mich immer noch als weinerliches Blondie darstellen…!“   „Ah.“ Ein wissendes Schmunzeln schlich sich auf Sasukes Lippen. „Da spricht der verletzte Stolz.“   Naruto wünschte, er könnte es abstreiten, aber es war leider die Wahrheit. Sein männlicher Stolz hatte tatsächlich einen ziemlichen Kratzer abbekommen nach dem, was er in Fanfictions über Sasuke und sich so alles lesen musste…   Und zu lesen gab es wirklich überraschend viel über sie. Naruto musste auch gestehen, dass er fast jede Geschichte über sie las. Die ganz schlecht geschriebenen mit tausend Rechtschreib- und Grammatikfehlern ersparte er sich, weil er sich nicht durch den Text quälen wollte, aber den Rest las er tatsächlich mit einer morbiden Faszination.   „Die Leute stellen mich in ihren Geschichten irgendwie total seltsam dar“, meinte er beleidigt und zog einen Schmollmund. „Ich erkenn mich meistens selbst nicht wieder und das ist echt… Komisch, weiß nicht.“   Nachdenklich runzelte er die Stirn. „Du, der verschlossene Doktor, wirst meist mehr oder weniger treffend charakterisiert, aber ich… Die Person, die tausend Video-Tagebücher postet und generell sehr viel von seinem Privatleben preisgibt, wird total verschandelt…“   „Die Leute schreiben das, was sie schreiben wollen“, meinte Sasuke unbeeindruckt und zuckte mit den Schultern. „Ob sie uns dabei richtig darstellen oder nicht wird den meisten wohl egal sein.“   „Aber mir als Betroffener nicht!“ Naruto schob die Unterlippe weiter hervor. „Ich will mal so etwas richtig Cooles oder vielleicht auch total Bescheuertes lesen. So wie, äh… Oh, wie Sex on the Beach zum Beispiel!“   Ihm entfloh ein Lachen, als er sich an ihren Strandbesuch vor einigen Monaten zurückerinnerte. „Erinnerst du dich daran?“   „Natürlich“, erwiderte Sasuke und rollte amüsiert mit den Augen. „Das war dein kleiner… Film.“   „Genau!“ Mit einem aufgeregten Grinsen drückte Naruto sanft sein Handgelenk. „Das ist mein Film gewesen, wo du damals noch ganz großkotzig gesagt hast, dass du das besser könntest… Den Beweis will ich jetzt haben!“   „Jetzt?“ Sasuke zog eine Augenbraue in die Höhe.   „Jepp, jetzt.“ Naruto nickte energisch. „Erzähl mir wie- Oh! Oh…!“ Seine Augen wurden groß, als ihm etwas Besseres einfiel. „Du studierst doch Literatur, also bist du doch gut in solchen Sachen…! Wieso schreibst du dann nicht eine kleine Fanfic über uns…?!“   Sasuke sah ihn emotionslos an. „Ich soll was?“   „Du schreibst eine Fanfic über uns“, wiederholte Naruto grinsend. „Oder noch besser, du erzählst sie, anstatt zu schreiben! Hier und jetzt, live. Als ob du eine Geschichte laut vorlesen würdest, das bist du von deinen Let’s Reads doch gewohnt...!“   „… Du hast wirklich nicht mehr alle Latten am Zaun.“ Sasuke seufzte und fuhr sich mit der freien Hand durchs Haar. Er beäugte ihn skeptisch. „Du meinst das ernst, oder?“   „Türlich!“ Naruto tippte ihm auf die Nase. „Ist doch nichts dabei, oder? Ich stell mir das total spaßig vor, heh. Außer…“ Sein Blick wurde spitzbübisch. „Außer du hast Angst, weil deine Story niemals an mein Sex on the Beach ranreichen wird…“   Sasuke verdrehte zwar die Augen, aber es schien so, als hätte die letzte Aussage ihn doch dazu motiviert, bei dem ganzen Spielchen mitzumachen. Heh, war schon praktisch, wenn der Freund so ein Egomane war und es überhaupt nicht haben konnte, irgendwo nicht der Beste zu sein. „Schön.“   „Heh…!“ Naruto warf ihm ein glückliches Lächeln zu. „Dann fang an! Jetzt. Damit es fair bleibt, ich hab meinen Blockbuster ja auch spontan vor mich hingebrabbelt, ohne mir vorher viele Gedanken gemacht zu haben.“   Sasuke schmunzelte ihn fies an. „Das hat man gemerkt.“   „Bah!“, rief Naruto aus und streckte ihm die Zunge heraus. „Mach du das erst einmal besser, Bastard! Also?“   „Hm.“ Nachdenklich runzelte Sasuke die Stirn. „Hast du ein Wunschthema?“   „Ähhh“, machte Naruto langgezogen und spitzte die Lippen. „Weiß nicht, ich find ja so, uh, alternative Universen interessant. So etwas, wie.. Uhm… Oh! Du und ich als Ninjas wäre doch geil!“   Sasuke zog eine Augenbraue in die Höhe. „Ninjas?“   „Jepp! Wir sind Ninjas im selben Team, aber dennoch Rivalen und versuchen uns immer gegenseitig zu übertrumpfen, trotzdem verlieben wir uns irgendwann ineinander!“   „Ninjas“, sagte Sasuke erneut. „Das kannst du doch nicht ernst meinen. Du wärst der schlechteste Ninja überhaupt. Du kannst nicht leise sein und unauffällig ist auch nicht gerade ein Adjektiv, mit dem ich dich beschreiben würde. Eher das Gegenteil.“   „Oi, ich kann sehr wohl unauffällig sein!“ Naruto blies beleidigt die Wangen auf. „Echt jetzt!“   Sasuke betrachtete ihn ausdruckslos. „Bullshit. Du kannst nicht mal im Schlaf leise sein.“   „Huh?“ Naruto hob beide Augenbrauen. „Hab ich etwa wieder geschnarcht? Fuck, dabei dachte ich, ich hätte es mir inzwischen abgewöhnt…!“   „Du hast nicht geschnarcht“, sagte Sasuke. „Du hast den ganzen Regenwald gefällt.“   „Oh Gott!“ Mit einem Lachen hielt sich Naruto eine Hand vor den Mund. „Echt so laut?!“   „So laut, dass ich mich frage, warum du noch keine Beschwerde von den Nachbarn bekommen hast… Aus dem ersten Stock. Die haben dein Geschnarche sicherlich auch gehört.“   „Ach du Scheiße, ey.“ Glucksend lehnte Naruto seine Stirn gegen Sasukes Schulter. „Sorry, ich arbeite schon daran, aber irgendwie scheint’s noch nicht so viel geholfen zu haben…“   Aber er war auf dem richtigen Weg. … Dachte Naruto zumindest. Früher hatte er sich mit seinem Geschnarche nämlich regelmäßig selbst geweckt und das geschah inzwischen zum Glück nicht mehr. Jetzt musste er nur noch daran arbeiten, andere Leute dadurch nicht zu wecken…   Er biss sich auf die Lippe. „Ich hoffe, es war nicht zu schlimm… Sonst kann ich gern aufm Sofa schlafen oder so.“   „Es ist okay.“ Sasuke zuckte seine freie Schulter und legte die Hand in Narutos Nacken. „Du hast nicht pausenlos geschnarcht und nach einem gut gezielten Tritt bist du auch schnell wieder ruhig gewesen.“   „Mh, trotzdem sorry“, meinte Naruto und atmete langsam aus. Als Sasuke anfing, mit dem Daumen über seine Haut zu streichen, schloss er entspannt die Augen. „Fühlt sich gut an.“   Sanft drückte Sasuke ihn nach unten, bis Naruto komplett auf ihm und zwischen seinen gespreizten Beinen lag. Ihre Oberkörper berührten sich, Naruto konnte seinen regelmäßigen Herzschlag spüren. Er seufzte zufrieden.   „Du kommst trotzdem nicht um die Geschichte herum“, murmelte er leise. „Also versuch gar nicht erst Zeit zu schinden.“   Sasuke gluckste leise. „Du bist hartnäckig“, stellte er amüsiert fest und kratzte mit dem Fingernagel sanft über seinen Nacken.   Narutos gesamter Körper spannte sich an, als er die besonders empfindliche Stelle kurz unter seinem linken Ohr berührte. Er keuchte überrascht auf und krallte die Finger in die Decke. „Nnh!“   Sasuke hielt für einen Moment inne, dann kratzte er mit einem fiesen Schmunzeln erneut über die Stelle. „Erogene Zone?“   Naruto erschauderte. „Oh Gott, hör auf!“ Er bohrte die Zähne hart in seine Unterlippe und schob Sasukes Hand schnell weg.   Mit funkelnden Augen legte Sasuke sie stattdessen auf seinen Kopf und strich mit den Fingerspitzen durch sein wirres, blondes Haar. „Dabei hätte das so gut zu meiner Geschichte gepasst.“   „Ja?“ Naruto linste aus den Augenwinkeln zu ihm. „Hast du dir etwas einfallen lassen?“   „Ich hab an PWP gedacht“, erwiderte Sasuke und zupfte an einer seiner längeren Haarsträhnen.   Naruto runzelte die Stirn. „Das heißt?“   „Porn Without Plot“, erklärte Sasuke. „Also Porno ohne Handlung.“   Naruto prustete amüsiert. „Wieso wundert mich das bei dir nur nicht… Aber hey, das klingt interessant!“   „Wir können die Geschichte ja interaktiv gestalten“, schlug Sasuke schmunzelnd vor. „Heißt, wir machen nach, was ich erzähle.“   Narutos Herz fing an zu rasen, aber er versuchte sich nichts davon anmerken zu lassen. Meinte Sasuke das ernst…? Fuck… Fuck, er hasste es, wie wenig er ihn und seine Worte einschätzen konnte!   Er wollte unbedingt, dass sie ernst gemeint waren, aber er wollte sich auch nicht blamieren, falls Sasuke doch nur einen Witz gemacht hatte…   Also ging er lieber auf eine Nummer sicher und das hieß…   „Tsk, in deinen Träumen vielleicht!“ Grinsend lehnte sich Naruto zurück, bis sie sich in die Augen sehen konnten. Seine Mundwinkel zuckten. „Also?“   Langsam wanderte Sasukes Hand herunter, bis sie erneut in Narutos Nacken lag. „Dann hab ich dir nichts zu erzählen.“ Er drückte seinen Kopf nach unten, bis Narutos Gesicht in seiner Halsbeuge vergraben war.   Naruto lachte leise und presste die Lippen hauchzart auf seine Haut. „Spielverderber.“   „Das bist ja wohl eher du.“ Sasuke strich mit den Fingerspitzen hauchzart seinen Rücken entlang, bis er bei seinem Hosenbund angekommen war. Er schob die Hand unter seinen Pulli und legte sie auf sein Steißbein.   Seine Hand war kühl auf seiner warmen Haut und ließ Naruto erschaudern. Gänsehaut überzog seinen Körper.   „Du bist nur untervögelt, das ist alles.“ Naruto grinste ihn an und neigte den Kopf zur Seite, die halbgeschlossenen Augen auf die Zimmertür gerichtet.   Sasuke summte daraufhin nur. Seine Hand war ruhelos. Sie strich bis zu seinen Schulterblättern hinauf, dann zurück zu seinem Steißbein, über seine Seite und wieder zum Schulterblatt hoch. Fast so, als ob er sich nicht entscheiden konnte, wo er ihn anfassen wollte.   Mit jeder Berührung senkte Naruto die Lider mehr, bis er die Augen geschlossen hatte. Gott, das fühlte sich echt wahnsinnig gut an. Unglaublich entspannend.   Irgendwie war es allerdings ziemlich unfair, wenn nur Sasuke ihn streichelte, ganz abgesehen davon, dass Naruto ihn auch berühren wollte. Also strich er mit den Fingern über seine Taille und seine Seite.   Sasuke seufzte daraufhin befriedigt. Sein Gesicht war in Narutos Richtung geneigt und sein warmer Atem zerzauste ihm das Haar. Naruto rollte die Zehen zusammen, als Sasuke erneut einen tiefen Atemzug ausließ und sich daraufhin eine Gänsehaut auf seiner Kopfhaut bildete. Ugh, das fühlte sich irgendwie komisch an. Angenehm, aber trotzdem seltsam.   Sasukes Zeigefinger zeichnete die deutlichen Erhebungen seiner Wirbelsäule nach und kratzte danach vorsichtig über seine Haut. „Ich glaub, da ist jemand eifersüchtig auf die Streicheleinheiten, die du bekommst“, murmelte er ihm zu.   „Mh?“, machte Naruto und schlug blinzelnd die Augen auf. Sein Blick landete sofort auf Kyuubi, die mit einigem Abstand zum Bett auf dem Boden saß und sie beobachtete. Ihr Schwanz schlug unruhig hin und her.   Er schnaubte amüsiert. Seine Katze blickte tatsächlich sehr eifersüchtig drein. „Pfft, die soll sich mal nicht beschweren“, meinte Naruto und rutschte ein wenig herum, um eine bequemere Position zu finden. Sasukes Körper war nämlich leider relativ hart, also kein allzu befriedigender Kissenersatz.   „Die wird jeden Tag mehrmals gekrault, also hab ich jetzt bestimmt kein Mitleid. Sie sollte sich lieber für mich freuen, dass ich das Privileg auch mal bekomme! Das letzte Mal ist nämlich viel zu lange her!“   Oh ja, seitdem er nach Nagoya gezogen war, hatte er niemanden mehr zum Kuscheln gehabt, was für einen Schmusekater wie Naruto wirklich eine Qual war. Aber jetzt hatte er ja Sasuke und er schien nicht allzu abgeneigt davon zu sein, Naruto ein wenig zu verwöhnen. Heh.   „Mh“, machte Sasuke zustimmend. „Bei mir ist das letzte Mal auch schon ziemlich lange her.“   „Sag mir nicht, du kuschelst gerne…“ Naruto drehte den Kopf nach links, um Sasuke nun ins Gesicht sehen zu können. „Dann bricht mein Weltbild zusammen.“   Sasuke schmunzelte nur und zwickte ihm in die Nase.   „Ich wette ‚harte Schale, weicher Kern‘ ist bestimmt das Motto, nach dem du lebst, huh?“ Naruto grinste ihn an und pikste ihm in die Wange.   „Vielleicht“, antwortete Sasuke nur vage und schnappte sich seinen Finger.   Naruto rollte mit den Augen. „Und dann machst du dich immer über mich lustig, weil ich ein Romantiker bin… Du Heuchler.“ Er vergrub das Gesicht in Sasukes Schulter und atmete tief ein.   „Ich hab nie gesagt, dass ich romantisch bin.“ Sasukes Hand legte sich auf seinen Hinterkopf und zerzauste ihm das Haar.   „Jaja“, murmelte Naruto nur gedämpft und presste sich näher an ihn heran.   Eigentlich war die Frage wegen dem Kuscheln überflüssig… Wenn man in Betracht zog, was sie hier seit über einer halben Stunde im Bett taten… Sasuke war schließlich auch derjenige gewesen, der ihn auf sich drauf gezogen hatte, also erübrigte sich die Frage, ob er gern kuschelte oder nicht.   Naruto presste die Lippen auf Sasukes Schlüsselbein und lächelte. Es fühlte sich wirklich gut an, Sasuke so nah zu sein und seine Wärme zu spüren. Fast schon zu gut, als ob es ein Traum wäre. Aber es war die Realität.   Naruto lag wirklich in Sasukes Armen und bekam sanft die Kopfhaut massiert. Wow. Er krallte die Finger in Sasukes Pullover und versuchte, sich noch näher an ihn heran zu pressen. Wollte noch mehr Nähe und mehr von diesem unbeschreiblichen Gefühl, das ihn ganz schwindelig werden ließ vor Freude.   Er wollte seinen unverkennbaren Geruch, diese Mischung aus süß und herb, ganz tief in sich aufsaugen. Er wollte seinen Duft an sich tragen und danach riechen. Nach Geborgenheit… Vertrauen… Nach ihm. Sasuke.   Es fühlte sich gut an. Fuck, es fühlte sich so unfassbar gut und vor allem richtig an, hier mit Sasuke zu liegen und von ihm gehalten zu werden. Naruto hatte das Gefühl, dass genau das sein Platz war und er hierhin gehörte.   In Sasukes Armen.   Es war so ein perfekter Moment und Naruto wünschte, er könnte ewig hier liegen bleiben. Bei Sasuke. Sasuke…   In einem Wispern voller Sehnsucht verließ der Name Narutos Kehle. Die Hand in seinem Haar stoppte. Naruto hielt sofort die Luft an und riss die Augen auf. Scheiße… Fuck, hätte er das nicht sagen sollen? Hatte er irgendwie den Moment kaputt gemacht und-   Trockene Lippen pressten sich sanft auf seine Schläfe, während sich ein Arm um seine Hüfte schlang und ihn wissen ließ, dass alles okay war. Besser als okay sogar.   Zittrig atmete Naruto wieder aus und kniff die Augen zusammen. Ein Gedanke schoss ihm in den Kopf. War das nicht vielleicht der richtige Zeitpunkt, um Sasuke… Um ihm ein Geständnis zu machen…?   Wenn er schon so positiv auf ihre Nähe reagierte, dann konnte seine Reaktion zu einem Geständnis doch nicht allzu schlecht ausfallen… Oder…? Fuck.   Der bloße Gedanke daran, Sasuke seine Liebe zu gestehen, ließ Naruto schlecht werden vor lauter Nervosität. Sein Magen verkrampfte sich, fast so, als ob er versuchen würde sich selbst aufzuessen, um der Schmach einer eventuellen Ablehnung zu entgehen.   Scheiße…   „S-Sasuke…“ Seine Stimme zitterte, als er die Finger mit noch mehr Kraft in Sasukes Klamotten krallte und sich langsam zurückbeugte, um ihn anzusehen.   „Mh?“, machte der Dunkelhaarige überrascht. Seine Hand rutschte von Narutos Kopf zu seiner Schulter herunter. Seine Lider waren gesenkt und in seinen braunen Augen funkelte deutlich die Neugierde.   „Ich…“ Naruto biss sich so fest auf die Unterlippe, dass er Angst bekam, sie würde jeden Moment aufplatzen.   Scheiße… Fuckfuckfuck. Jetzt hatte er schon angefangen, jetzt konnte er einfach nicht mehr den Schwanz einziehen! Jetzt musste er es tun…   Er musste. Er hatte keine andere Möglichkeit. Naruto musste und er würde es tun. Hier und jetzt. Ganz sicher.   Er leckte sich über die Lippen. Sein Herz war kurz davor, in seiner Brust zu explodieren. Jetzt war es soweit. Naruto öffnete den Mund und-   „Wollen wir ins AEON gehen?“   -fragte Sasuke, ob er mit ihm ins Einkaufszentrum gehen wollte…?!   Was.   Zur.   Hölle.   ??!!   Was zur verfickten Hölle, scheiß Gehirn?! Oh Gott… Oh… Gott, er konnte nicht glauben, dass er so kurz davor gewesen war, Sasuke seine Liebe zu gestehen und stattdessen… Stattdessen… Ugh.   Naruto spürte, wie sein Gesicht errötete. Scheiße. Sasuke musste ihn nun für einen Freak halten, weil er bei der Frage nach einem gemeinsamen Einkauf rot anlief. Wie unfassbar peinlich.   Sasuke ließ sich allerdings nichts anmerken. Naruto hatte keine Ahnung, ob Sasuke mitbekommen hatte, dass er eigentlich etwas völlig anderes sagen wollte oder nicht. Er war auf jeden Fall so gelassen und entspannt wie immer und schien nicht einmal überrascht zu sein, dass Naruto auf einmal so eine unpassende Frage gestellt hatte.   Huh, seltsam war das irgendwie schon… Ugh. Scheiß Sasuke und sein scheiß Pokerface, das Naruto nur noch mehr verwirrte, als er es eh schon war! Als ob er noch mehr Verwirrung gebrauchen könnte, also wirklich…! Tsk!   Naruto schluckte, als Sasuke schwieg. „Also… Wegen, uh… Also ich… Wegen deinem grünen Tee“, versuchte er sich stotternd zu erklären. „Und Kyuubi braucht auch neues Futter und… Und so halt…“   Sasuke drückte seine Schulter. „Okay“, sagte er.   „Okay“, wiederholte Naruto und nickte. Er warf ihm ein unsicheres, zittriges Lächeln zu und erhob sich langsam. Sein Herz hämmerte immer noch, er konnte es inzwischen sogar in seinem Hals schlagen spüren.   Verdammte Scheiße. Warum war er nur so unfassbar dumm und bescheuert und hatte diesen perfekten Moment ruiniert?! Verdammt beschissene Nervosität. Naruto wollte sterben, im Erdboden versinken und seinen Kopf mehrmals gegen einen Tisch schlagen. Und das gleichzeitig.   Fuck.   Sie schwiegen, als sie zusammen in den Flur gingen und in ihre Winterklamotten schlüpften. Naruto hatte keine Ahnung, was er nun fühlen und wie er sich benehmen sollte. Zu viele Gedanken schwirrten ihm im Kopf herum.   Er fühlte sich gefrustet, irgendwie, und er hatte das Gefühl, dass es Sasuke ähnlich ging.  Aus welchem Grund auch immer.   Aber es würde nichts bringen der verpassten Chance nun nach zu heulen. Vorbei war vorbei und Naruto war ein Mensch, der schon immer geradeaus und in die Zukunft geblickt hatte, statt sich in der Vergangenheit und mit ‚Was wäre wenn‘-Fragen aufzuhalten.   Also zwang er sich dazu, all die seltsamen Gefühle herunterzuschlucken und stattdessen einfach auf die nächste Chance zu warten, die sich ihm sicherlich noch bieten würde. Heute war schließlich erst der zweite Tag von sieben, er hatte also noch genügend Zeit und musste nichts überstürzen.   Naruto nickte und griff nach seinem Schal, um ihn sich um den Hals zu wickeln. Sein Blick landete dabei auf einem der Fenster im Wohnbereich. Die Scheiben waren beschlagen und er konnte sehen, wie sich der Schnee auf dem Geländer seines Balkons türmte.   Mh, draußen schien es über Nacht noch kälter geworden zu sein, also beschloss er, vorsichtshalber noch eine Mütze anzuziehen. Konnte ja nicht schaden. Er öffnete die Schublade des Flurschranks und holte eine schicke, graue Ohrenklappenmütze heraus.   „Niedlich“, kommentierte Sasuke, nachdem Naruto sie aufgesetzt hatte, und zog sanft an einer der zwei langen Kordeln.   „Ich hab noch eine, die kannst du gerne haben.“ Naruto grinste ihn an und tastete seine Hose ab, um sicherzugehen, dass er auch alles dabei hatte.   Sasuke schnipste ihm gegen die Stirn. „Eher sterb ich.“   Naruto musste lachen. „Jaja, ich weiß. Das passt nicht zu deinem Hipster-Auftreten.“ Verspielt schlug er mit dem Ende seines Schals nach ihm und öffnete die Haustür. „Dann mal Abmarsch.“   Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Aufzug. Je näher sie ihm kamen, desto nervöser wurde Sasuke auch, also versuchte Naruto ihn ein wenig von seiner Angst abzulenken, indem er ihm mit seinem grottenschlechten Englisch und übertriebenen japanischen Akzent verschiedene Weihnachtslieder vorsang.   Glücklicherweise schien das zu helfen, weil Sasuke bei dieser Aufzugsfahrt deutlich weniger verkrampft war als bei der ersten. Konnte aber auch daran liegen, dass sie nun nach unten und in Richtung Boden fuhren, hm.   Der Aufzug kam mit einem Zwischenstopp im siebten Stock im Erdgeschoss an und öffnete mit einem ‚Pling‘ seine Türen. Sie stiegen aus.   „Hey, am Freitag ist der sechste Dezember!“ Grinsend richtete Naruto seinen Schal, als sie gemeinsam durchs Foyer und hinaus traten. Sofort peitschte ihm eiskalter Wind ins Gesicht. Ugh. Er erschauderte. „Da müssen wir unbedingt zum Nikolausfest im AEON!“   Schnaubend tippte sich Sasuke an die Stirn. „Ganz bestimmt nicht“, sagte er und strich sich die Haare aus den Augen.   „Ach komm, das wird sicher lustig!“ Naruto schubste ihn mit seiner Hüfte an und setzte sich in Richtung Einkaufscenter in Bewegung. „Dann wird da Schokolade verteilt und alles, ist doch cool. Ich hab auch noch ein paar Weihnachtsmützen Zuhause rumfliegen, die wir dann anziehen können!“   Sasukes Blick verfinsterte sich. „Welchen Teil von ‚Ganz bestimmt nicht‘ hast du nicht verstanden?“   „Den letzten“, erwiderte Naruto frech und streckte ihm die Zunge heraus. „Irgendwie werd ich dich schon dazu bringen, da bin ich mir sicher!“   „Dann mach dich auf eine Enttäuschung gefasst.“ In einem Versuch, sich wenigstens halbwegs vor der kalten Luft zu schützen, versteckte Sasuke sein Gesicht halb hinter dem Kragen seines Mantels.   Naruto beobachtete ihn dabei. „Ugh, echt ungemütliches Wetter, was?“ Er zog eine Grimasse und pustete sich in die Hände, um sie zu wärmen. „Ich hätte noch einen Pulli drunter anziehen sollen oder so, mir friert echt der Arsch ab!“   „Hn“, machte Sasuke nur und kniff ein Auge zusammen, als ihm der Wind die Haare ins Gesicht blies.   „Im AEON sind mehrere Cafés, also wenn du magst, dann können wir uns in einem ja wieder etwas aufwärmen?“ Naruto warf ihm einen fragenden Blick zu. „Ich lad dich auch ein.“   Sasuke nickte. „Hört sich gut an.“   „Okay, cool.“   Eine Zeit lang schwiegen sie. Der Schnee auf dem Bürgersteig war größtenteils weg getrampelt worden und bestand nun nur noch aus einer ekligen, schmutzigen Matsche, die zum Teil sogar eingefroren war und die Fortbewegung zu einer sehr rutschigen und vor allem gefährlichen Angelegenheit machte.   Gott, wie oft er sich im Winter schon auf die Fresse gelegt hatte… Dafür hätte er einen Preis verdient. Naruto war echt überrascht, dass er sich dabei noch nicht irgendwelche Knochenbrüche zugezogen hatte… Er war nämlich schon ziemlich oft sehr unschön gestürzt und das hätte das ein oder andere Mal echt ins Auge gehen können…   Er war so konzentriert darauf mit der Fresse nicht erneut den Boden zu küssen, dass er ganz erschrocken zusammenzuckte, als etwas Kaltes seinen Handrücken streifte – Sasukes Finger.   „Alter…“ Er blinzelte mehrmals und sah Sasuke mit großen Augen an. „Wie kalt sind deine Finger denn?! Lebst du überhaupt noch?!“   „Ich hab Durchblutungsstörungen im Winter“, meinte Sasuke und zuckte mit den Schultern.   „Krass, ey…“ Naruto schnappte sich seine Hand und drückte sie. Sasukes Finger waren echt arschkalt. Er wunderte sich fast schon, warum sie noch nicht zu Eiszapfen gefroren waren.   Er legte Sasukes Hand zwischen seine und rubbelte sie, um irgendwie wieder ein bisschen Wärme in sie zu bekommen.   Sasuke senkte den Blick und beobachtete ihn dabei. „Deine Hände sind überraschend warm.“   „Ich sagte doch gestern schon, die sind im Winter irgendwie immer warm.“ Lachend presste Naruto Sasukes Hand für einen kurzen Moment auf seine Wange, dann verschränkte er ihre Finger miteinander und schob sie in seine Jackentasche.   „So. Das wird als Wärme hoffentlich reichen. Für deine andere Hand musst du aber schon selbst sorgen“, meinte er und rieb sich die Nase.   Sasuke drückte als Antwort nur sanft seine Hand und brachte Naruto so zum Lächeln. Heh, irgendwie war es ein schönes Gefühl, Sasukes zierliche Hand in seiner zu spüren. Sie war zwar echt saukalt, aber trotzdem verspürte Naruto bei ihrer Berührung nur unfassbare Wärme, die ein Kribbeln in seinem Bauch auslöste.   „Vielleicht sollten wir dir im AEON Handschuhe kaufen“, meinte Naruto nachdenklich, als sie an einer roten Fußgängerampel stehen blieben. „Ich will schließlich nicht, dass du dir die Finger abfrierst.“   „Wer braucht Handschuhe, wenn er deine warmen Hände haben kann?“ Sasuke schmunzelte ihn an und rieb mit dem Daumen über seinen Handrücken.   Naruto warf ihm ein Grinsen zu. „Das sagst du nur, weil du weiter mit mir Händchenhalten willst. Gib’s doch zu!“   Sasuke funkelte ihn an. „Schließ von dir nicht auf andere.“   „Jaja, ich hab dich schon durchschaut.“ Naruto drückte seine Hand und setzte sich in Bewegung, als die Ampel von Rot auf Blau sprang. Das Einkaufszentrum war von weitem schon zu sehen, ebenso wie der Parkplatz, der wie immer überfüllt war.   „Wollen wir zuerst einkaufen oder was trinken, Sas?“, fragte Naruto ihn.   „Ist mir eigentlich egal. Wie du lieber magst.“   „Öh…“ Nachdenklich runzelte Naruto die Stirn. „Dann zuerst ins Café. Ich hab nämlich Durst.“   Sasuke nickte zustimmend. „Okay.“   Einige Minuten später kamen sie schließlich im AEON Einkaufscenter an. Es war ein riesiges Gebäude mit vier Stockwerken und über 150 Geschäften. Man konnte hier wirklich kaufen, was das Herz begehrte, denn das AEON hatte echt alles!   Supermärkte, Klamottenläden, Apotheken, Bücherläden, Sexshops, allerlei Imbisse und viel, viel mehr.   Naruto wohnte zwar schon seit einigen Jahren hier in Nagoya, aber musste dennoch zugeben, dass er bei weitem noch nicht allen Geschäften einen Besuch abgestattet hatte. Dafür gab es davon im AEON einfach viel zu viele!   Das würde er an einem Tag auch gar nicht schaffen, da müsste er sich schon ein Wochenende dafür Zeit nehmen. Mh, Kiba hatte bestimmt auch noch nicht alle Shops besucht, also vielleicht sollte er sich mit ihm mal alles ansehen. Vielleicht war ihnen in all den Jahren ja auch der Shop schlechthin verborgen geblieben, der irgendwo im dritten Stockwerk versteckt war oder so, wer wusste das schon!   „Willkommen im Paradies“, sagte Naruto mit einem Grinsen, als sie eintraten und er Sasukes verblüffte Miene sah. „Glaub mir, Sasuke, hier gibt es wirklich alles zu kaufen. Das ist echt so cool! Alles, was man braucht, an einem Ort!“   „Das ist echt sehr praktisch“, musste Sasuke ihm zustimmen. Er knöpfte seinen Mantel auf, weil es im Inneren des Gebäudes doch etwas warm war und ließ seinen Blick umher schweifen.   „Vielleicht solltest du dem AEON in Yokohama auch mal einen Besuch abstatten“, schlug Naruto vor, während er sich den Schal vom Hals wickelte. „Er ist zwar bestimmt nicht so cool wie mein AEON, heh, aber dennoch sicherlich einen Besuch wert.“   „Ist klar.“ Sasuke verdrehte die Augen und zog ihn zu den Rolltreppen, um einen Blick auf die sich dort befindenden Übersichtspläne zu werfen.   Naruto fiel dabei auf, dass sie immer noch Händchenhielten… Er wusste, dass Sasuke warm war, sonst hätte er sich schließlich nicht den Mantel aufgeknöpft, also hieß das, dass er seine Hand immer noch hielt, weil er sie halten wollte.   Sasuke wollte seine Hand halten und Naruto wollte es auch, also rieb er mit einem glücklichen Lächeln und geröteten Wangen über seinen Handrücken und überflog den Plan mit ihm.   Erste Etage: Güter, Fashion, Essen.   Zweite Etage: Noch mehr Güter, Fashion und Essen.   Dritte Etage: Fashion, Freizeit- und Sportartikel.   Vierte Etage: Restaurants.   „Wow“, kommentierte Sasuke mit hochgezogenen Augenbrauen. „In fast jedem Stock gibt es Essen. Das muss doch ein Paradies für dich sein.“   „Und wie!“ Naruto strahlte ihn an. „Hier gibt es echt die verschiedensten Sachen zu essen, jede Imbissbude hat sich auf etwas anderes spezialisiert, das ist so cool! Vielleicht können wir ja nachher was Leckeres zum Mampfen mitnehmen und am Abend mit der Mikrowelle wieder aufwärmen oder so?“   „Klingt gut.“   „Heh.“ Naruto drückte seine Hand. „Was ist denn dein Lieblingsessen? Das wird hier bestimmt irgendwo angeboten.“ Er runzelte die Stirn und dachte daran zurück, wie Sasuke partout nicht seine Tomaten teilen wollte. „Italienisch, vielleicht? Da gibt’s doch sicherlich was mit Tomaten.“   „Ich mag Tomaten“, sagte Sasuke, „Aber nicht, wenn sie warm sind.“   Mit einem geschockten Keuchen schlug sich Naruto eine Hand ins Gesicht. „Du magst keine warmen Tomaten?! Blasphemie!“   „Idiot.“ Sasuke rollte mit den Augen und schnipste ihm gegen die Stirn.   Naruto streckte ihm die Zunge raus. „Was magst du denn sonst noch so?“   „Hm.“ Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. „Curryreis.“   „Ah, das gibt’s hier auf jeden Fall!“ Naruto lächelte ihn an. „In der zweiten Etage gibt’s einen Imbiss, der sich auf alle Arten von Curry spezialisiert hat. Dann können wir ja da nachher reinschauen und was mitnehmen.“   Lächelnd strich sich Sasuke die Haare aus der Stirn. „Okay.“   „Heh. Süß, wie du dich freust.“ Naruto stieß ihn sanft mit seiner Schulter an. „Dann lass uns erst mal was trinken und dann ab in den Supermarkt.“   Sie sahen sich um und mussten nicht lange suchen, bis sie ganz in ihrer Nähe ein Café fanden. Es war relativ voll, weil scheinbar viele Menschen auf die Idee gekommen waren, sich mit Kaffee und Co. wieder aufzuwärmen, aber sie hatten trotzdem Glück und fanden einen kleinen Tisch in der Ecke.   Naruto bestellte sich einen Kakao mit extra viel Sahne bei der Kellnerin, während sich Sasuke für einen einfachen, schwarzen Kaffee entschied. Sie unterhielten sich über dies und das, während sie tranken, und schmiedeten Pläne für die nächsten Tage.   Einen Kakao und drei Kaffee (zwei für Sasuke, einen für Naruto) später entschlossen sie, nun endlich das zu tun, wofür sie eigentlich auch hergekommen waren: nämlich einkaufen.   Sie betraten den riesigen JUSCO Supermarkt, schnappten sich einen Einkaufswagen und los ging’s! Naruto musste ehrlich gesagt zugeben, dass er gar nicht so genau wusste, was er überhaupt kaufen sollte und was er brauchte…   Es war schließlich eigentlich nicht direkt sein Plan gewesen, jetzt einkaufen zu gehen… Es war nur eine blöde und bescheuerte Ausrede gewesen, die sein Gehirn ohne sein Wollen benutzt hatte, weil er viel zu ängstlich für das Geständnis gewesen war…   Hm… Aber ihm würde schon etwas einfallen! So grob wusste er schließlich, was er brauchte und das mit dem Katzenfutter für Kyuubi war sogar die Wahrheit gewesen, davon musste er wirklich dringend Nachschub kaufen. Also ab dafür!   Es fühlte sich überraschend… Häuslich an, mit Sasuke einzukaufen. Es war ein seltsames Gefühl und nur schwer zu beschreiben, aber es war… Schön, irgendwie.   Mit Kiba war er zwar auch öfter einkaufen gegangen, aber das hatte sich nie so angefühlt. Sie hatten schließlich immer zwei eigene Wagen gehabt und jeder hatte für sich gekauft, aber jetzt…   Jetzt gab es nur einen Wagen und sie kauften für sich zusammen ein. Naruto kaufte Sachen, die er selbst gar nicht mochte, wie beispielsweise den grünen Tee, und das tat er nicht für sich, sondern für Sasuke.   Es kam ihm nicht nur so vor, als würden sie zusammen wohnen, oh nein! Es kam Naruto sogar ehrlich gesagt so vor, als wären sie ein altes Ehepaar! Dafür, dass Sasuke eigentlich nur ein Gast war, mischte er sich nämlich ziemlich oft in Narutos Wahl der Lebensmittel ein.   Sie hatten sogar fast fünf Minuten darüber gestritten, welche Milch sie kaufen sollten! Naruto hatte auf H-Milch bestanden, während Sasuke unbedingt Sojamilch haben wollte. Also hatten sie am Ende beides gekauft, weil ein Kompromiss unmöglich war.   Und das war noch nicht alles. Auch bei der Wahl der Wurst und der Butter war ein Streit entstanden! Bei der Wurst hatte Naruto gewonnen, während Sasuke bei der Butter seinen Willen durchsetzen konnte.   Sie stritten also viel, aber es machte trotzdem einfach… Spaß! Naruto lief die ganze Zeit mit einem Lächeln auf den Lippen durch den Supermarkt und auch Sasukes Mundwinkel waren konstant in die Höhe gezogen.   „So.“ Naruto stemmte die Hände in die Hüfte, nachdem er drei Dosen Katzenfutter und zwei Tütchen Leckerlies in den Einkaufswagen gelegt hatte, und sah sich um. „Was brauchen wir sonst noch so…? Fällt dir was ein?“   Sasuke zuckte mit den Schultern und schob die Hände in seine Manteltaschen. „Ich hab meine Tomaten, ich bin glücklich.“   Naruto lachte und blickte auf die die zwei Packungen Cherrytomaten. „Meinst du, die reichen bis Sonntag?“   „Nein“, antwortete Sasuke ohne darüber nachdenken zu müssen. „Das werden sie wohl nicht.“   „Du Suchti!“ Grinsend schubste Naruto ihn und schlenderte langsam weiter durch den Supermarkt.   Sasuke rollte mit den Augen. „Sagt der Richtige. Wer von uns hat denn bitte zwei Fünferpacks Ramen in den Wagen gelegt?“   „Hey, die waren im Angebot, da musste ich einfach zuschlagen!“ Naruto zog einen Schmollmund. „Außerdem bin ich nicht so ein Kameradenschwein wie du und teil auch mit dir…“   „Hn“, machte Sasuke. „Wenn du artig bist, dann geb ich dir vielleicht eine der Tomaten ab.“   „Wow, du bist ja echt die Güte in Person.“ Grinsend verdrehte Naruto die Augen. „Außerdem bin ich doch immer artig!“   „Stimmt, deswegen musste ich dir gestern auch den Arsch versohlen.“ Sasuke funkelte ihn spitzbübisch an.   „Bah“, sagte Naruto daraufhin nur und rieb sich den Nacken. Er überlegte immer noch, ob er irgendetwas vergessen hatte und blieb stehen, als sie auf dem Weg zu den Kassen durch den Bereich mit den Hygieneartikeln mussten.   „Deo!“, rief er aus und schnipste mit den Fingern. „Fuck, fast vergessen! Mein Deo ist leer, ich muss unbedingt neues kaufen!“ Er schob den Einkaufswagen zur Seite, damit er nicht mitten im Weg stand und schnappte sich Sasukes Handgelenk, um ihn in die richtige Ecke zu ziehen.   „Wieso muss ich mit?“, fragte Sasuke und hob eine Augenbraue in die Höhe. „Im Gegensatz zu dir stink ich schließlich nicht.“   „Wow, danke. Nicht so viele Komplimente auf einmal!“ Naruto warf ihm einen bösen Blick zu und ließ ihn los, als sie beim richtigen Regal angekommen waren. „Ich wollte ein neues Deo ausprobieren, weil mir das Alte irgendwie nicht so gefallen hat und ich dachte, du könntest mir bei der Geruchsprobe helfen.“   „Mh“, summte Sasuke. „Das ist gar nicht mal so dumm. Manchmal kommt es mir so vor, als hätte ich deine Nase durch das Zwicken irgendwie beschädigt.“ Er schmunzelte ihn an.   Naruto blinzelte ihn an. „Okay, wow. Du willst nicht wissen, was ich gerade verstanden hab…“ Er lachte und schnappte sich einen der Deosticks, um den Deckel abzudrehen und daran zu riechen. Huh, roch irgendwie nach nichts.   „Mir ist schon klar, dass du in meiner Gegenwart nur an das Eine denken kannst.“ Sasukes Schmunzeln wurde breiter.   „Hmmm“, machte Naruto und tippte sich mit dem Zeigefinger aufs Kinn. „Ich frag mich, ob es ein Deo gibt, das stark genug ist, um den unglaublichen Gestank deiner Arroganz zu überdecken.“   Sasuke lachte leise. „Arroganz stinkt nicht“, meinte er belustigt. „Zumindest nicht in meinem Fall. Du kannst dich gern davon überzeugen.“   Nun war Naruto derjenige, der lachte, als Sasuke den Arm hob und seine Achselhöhle entblößte. „Uhh“, sagte er mit funkelnden Augen und kam einen Schritt näher. „Stehst du darauf? Achseln schnüffeln? Ist das in der homosexuellen Szene nicht besonders beliebt?“   „Zum Teil, ja. Ist aber nicht wirklich mein Ding“, erwiderte Sasuke und zuckte die rechte Schulter.   „Ich schnüffel zwar gern, aber Achseln sind jetzt auch nicht wirklich mein Ding.“ Naruto kräuselte die Nase. „Aber wenn du es bist…“   Mit zuckenden Mundwinkeln lehnte er sich näher an ihn heran, die blauen Augen funkelnd. Er tat so, als ob er unter seinen Armen riechen wollte, nur um ihn im letzten Moment mit einem fetten Grinsen unter den Achseln zu kitzeln.   Sasuke lachte sofort erschrocken auf und versuchte sich zu wehren, doch Naruto war stärker. Er hielt ihn fest und kitzelte ihn weiter, ebenfalls lachend. Sasukes Gesicht wurde ganz rot vor lauter Gelächter und Naruto konnte sogar Tränen in seinen Augen glitzern sehen.   Die Leute warfen ihnen seltsame Blicke zu, doch Naruto beachtete sie nicht. Erst, als es so aussah, als ob Sasuke gleich kollabieren würde, zeigte er Gnade und ließ langsam von ihm ab.   Sasuke schnaufte lauthals nach Luft. Seine Brille saß schief auf seiner Nase und sein Haar war ganz wirr. Schweratmend warf er Naruto einen bösen Blick zu. „Arschloch.“   „Sorry.“ Glucksend richtete Naruto seine Brille und gab ihm einen entschuldigenden Kuss auf die rote Wange. „Das war die Rache für Chiba, als ich wegen dir nach meinen Schuhen tauchen musste.“   „Hn.“ Sasuke kämmte sich mit den Fingern durchs Haar und seufzte. „Wie auch immer.“   „Nicht schmollen.“ Naruto pikste ihm in die Wange und sah ihn mit großen Augen an. „Sonst krieg ich ein schlechtes Gewissen und das ist unfair, weil du es verdient hast.“   „Ich schmoll nicht.“ Sasuke richtete seinen Schal und presste die Lippen zusammen.   Oh Gott… Und wie er schmollte! Wahrscheinlich war es ihm gar nicht bewusst, aber Sasuke war eine richtige Schmollbacke. Er blies die Wangen immer ganz leicht auf und sah so unglaublich niedlich aus, dass Naruto jedes Mal quasi vor sich hin schmolz.   Wer brauchte schon einen Kotatsu im Winter, wenn er einen schmollenden Sasuke haben konnte?!   „Hier.“   Naruto blinzelte, als ihm plötzlich etwas unter die Nase gehalten wurde, und nahm den Gegenstand an. Ein Deoroller.   „Probier den mal“, sagte Sasuke und sah ihn abwartend an.   „Öh, okay.“ Naruto drehte den Deckel ab, rieb mit dem Daumen über die Kugel und roch dann daran. Überrascht hob er die Augenbrauen. „Oh wow, das riecht echt gut…!“   Das Deo hatte tatsächlich einen sehr angenehmen Geruch. Nicht zu penetrant, dafür schön frisch und sogar mit einer Brise Fruchtigkeit, aber trotz allem noch eindeutig männlich.   „Das nehm ich!“ Er grinste Sasuke dankbar an und drückte das Deo an seine Brust, als ob es ein wertvoller Schatz wäre. „Ihr Schwulis habt echt einen guten Geschmack!“   Sasuke reckte das Kinn schmunzelnd in die Höhe. „Das hat nichts mit meiner sexuellen Ausrichtung, sondern meiner Person an sich zu tun.“   „Natürlich. Wie konnte ich das nur vergessen.“ Naruto rollte mit den Augen und tätschelte ihm den Hintern. „So, komm. Jetzt ab zu den Kassen.“   Sie setzten sich in Bewegung und waren auf dem Weg zu ihrem Einkaufswagen, als Sasuke plötzlich stehen blieb und sich zum linken Regal umdrehte.   „Hast du was gefunden?“ Naruto hob eine Augenbraue und stellte sich zu ihm. Sein Blick fiel auf die ausgestellten Artikel:   Kondome, Gleitgel und mehr.   Juuupp. Er war überhaupt nicht verwundert, dass Sasuke ausgerechnet hier stehen blieb. Im Gegenteil, wenn Sasuke einfach weiter gelaufen wäre, hätte er sich wohl Sorgen machen müssen.   „Ah, gute Idee“, meinte Naruto grinsend. „Ich hab nämlich keine Kondome mehr Zuhause.“ Er griff wahllos nach einer der Packungen und erwischte ein Sechserpack Billy Boy.   „Nein?“ Sasuke legte den Kopf schief. „Heißt das, du fickst ohne Kondom?“   „Äh… Hab ich mal“, gab Naruto nackenreibend zu. „Früher, als ich noch jung und naiv gewesen bin. Ich kann’s nicht empfehlen, ich hab mir nämlich einen fetten Tripper geholt.“ Er verzog das Gesicht.   Sasuke rollte mit den Augen. „Sehr intelligent.“   „Jaja, ich weiß.“ Naruto hängte die Kondome wieder weg und griff nun nach einer Tube Gleitgel. „Ritex Gleitgel mit Aloe Vera“, las er laut vor. „Wow. Wen interessiert, ob in dem Zeug Aloe Vera ist?! Wofür soll das überhaupt gut sein? Damit das Arschloch schön glatt und geschmeidig ist?“   Schnaubend nahm Sasuke ihm die Tube ab und drückte ihm stattdessen eine andere in die Hand. AQUAglide Anal. „Mein Favorit.“   „Huh, das kenn ich gar nicht.“ Naruto betrachtete es mit verengten Augen. „Ich hab damals Lubexxx Body & Toy benutzt. Kennst du das? Das klebt nicht so wie anderes Zeug.“   Sasuke sah ihn überrascht an. „Wofür hast du das benutzt?“   „Zum Essen… Nicht.“ Prustend verdrehte Naruto die Augen. „Wofür wohl, Sasuke? Für Sex.“   „Analsex?“   „Jaha.“ Naruto legte die Tube wieder weg und lachte, als er Sasukes Reaktion sah. „Guck nicht so geschockt! Ich bin keine Jungfrau, das weißt du doch!“   Sasuke leckte sich über die Lippen. „Ich hab nur nicht damit gerechnet, dass du bereits Analsex hattest. Das ist alles.“   „Temari stand total drauf, also haben wir’s öfter mal gemacht.“ Naruto zuckte mit den Schultern.   „Mmh“, machte Sasuke nur und sah ihn eindringlich an.   Naruto lief bei seinem Blick ein Schauer über den Rücken. „Was?“   „… Nichts.“ Sasuke stupste sein Piercing mit der Zunge an und schob die Hände in den Mantel. „Ich war nur in Gedanken.“   „… Will ich wissen, woran du gedacht hast?“, fragte Naruto mit einem Lachen nach.   Sasuke schmunzelte vielsagend. „Wahrscheinlich nicht.“   „Ooo… Kay.“ Naruto lachte erneut und schüttelte den Kopf. Irgendwie war ihm auf einmal unfassbar warm… „Komm, lass uns jetzt zur Kasse gehen.“   Sie gingen zur Kasse. Ihr Wagen war relativ voll, weswegen Naruto auch viel mehr Geld für seinen Einkauf ausgeben musste, als er es üblicherweise tat. Aber es war schon okay, es war nicht zu teuer und die Sachen, die für Sasuke waren, kaufte er ihm ja auch gerne.   Sie schafften es gerade so, die Lebensmittel in zwei volle Tüten zu quetschen und machten sich danach auf den Weg in die zweite Etage. Sie kauften zweimal Curryreis zum Mitnehmen und verließen dann das AEON Einkaufscenter, um draußen vom eiskalten Wind begrüßt zu werden. Nett.   „Du bist echt ein teures Toyboy.“ Naruto seufzte gespielt theatralisch und sah aus dem Augenwinkel zu ihm. „Ich hab gerade nämlich 8940 Yen in einer einzigen Stunde ausgegeben.“ Er grinste, als sich ihre Blicke trafen.   „Das Beste hat eben auch seinen Preis“, erwiderte Sasuke schmunzelnd. „Aber ich werd schon dafür sorgen, die ganze Mühe auch wert zu sein.“   „Das will ich doch auch hoffen!“ Naruto reckte das Kinn in die Höhe.   „Kannst du“, murmelte Sasuke. Er zupfte an Narutos Mütze herum, bis sie seine Ohren richtig bedeckte. „Versprochen.“   „…Heh.“ Ein schüchternes Lächeln schlich sich auf Narutos Lippen. „Okay.“   Sasuke erwiderte es und stupste ihn mit seiner Schulter an.   Naruto presste sich an seine Seite und setzte sich erneut in Bewegung. Er neigte den Kopf in den Nacken und sah in den grauen, wolkenbehangenen Himmel. „Sieht so aus, als würde es gleich pissen. Oder schneien. Hmm. Ich hoffe letzteres.“   „Noch mehr Schnee?“ Sasuke hob eine Augenbraue und ließ seinen Blick umher schweifen. „Es ist doch bereits überall weiß.“   „Schon, aber es ist Winter und Schnee im Winter ist halt cool. Besonders Schnee im Dezember.“ Naruto schlang die Einkaufstüten um sein Handgelenk und schob die Hände in seine Jackentasche. „Außerdem ist es im Haus umso gemütlicher, wenn es draußen schneit.“   „Da spricht wieder der Romantiker in dir.“   „Bah, Klappe.“   Sie marschierten mehrere Minuten lang in einem angenehmen Schweigen, bis sie an einer Kreuzung ankamen. Um zum Lions Mid Capital Tower zu kommen, mussten sie links abbiegen, aber irgendwie wollte Naruto noch nicht nach Hause.   Er wollte noch ein wenig weiter die schöne Landschaft, ebenso wie die frische, wenn auch sehr kalte Luft genießen und kannte dafür den perfekten Ort.   „Hey, da hinten ist der Jingu Higashi Park. Das ist mein Lieblingspark in ganz Nagoya, der ist echt toll. Besonders im Winter, wenn hier alles voller Schnee ist!“ Naruto lächelte und nickte mit dem Kopf in die Richtung. „Willst du hin? Vielleicht können wir uns ein wenig auf die Bank setzen, zum Chillen und Reden und so, das wär doch nett.“   „Jetzt?“ Sasuke hob beide Augenbrauen. „Was ist hiermit?“, fragte er nach und deutete auf die Einkaufstüten.   „Die nehmen wir einfach mit. Ich mein, die wiegen ja jetzt keine zehn Kilo und sind doch ganz leicht zu tragen.“ Naruto zuckte mit den Schultern. „Das Tiefkühlzeug wird bei der Kälte ja wohl auch nicht auftauen, also müssen wir uns da keine Sorgen machen.“   Sasuke presste die Lippen zusammen. „Wir können auch bei dir Zuhause reden“, meinte er. „Unterm warmen Kotatsu. Das wär auch ‚nett‘.“   „Ach komm, du Weichei. Stell dich nicht so an.“ Belustigt rollte Naruto mit den Augen und schnappte sich sein Handgelenk. „Ich werd dich auch wärmen, falls dir zu kalt wird und ich geb dir auch meine Mütze, auf die du eh schon die ganze Zeit scharf bist. Sonst würdest du nicht andauernd daran herumfummeln.“   Mit einem Lächeln auf den Lippen drückte er sanft sein Handgelenk. „Also?“   Sasuke gab sich mit einem Seufzen geschlagen. „Na schön, von mir aus.“   „Yay!“ Naruto strahlte ihn glücklich an und führte ihn summend zum Jingu Higashi Park, der von weiten bereits zu sehen war.   Es war ein kleiner, ziemlich einfacher Park, aber genau das mochte Naruto so sehr an ihm und das machte in seinen Augen auch seinen unbeschreiblichen Charme aus. Man fühlte sich direkt heimisch und wohl und das war ein wirklich schönes Gefühl.   Narutos Motto war eh ‚klein, aber fein‘. Er mochte kleine Wohnungen und auch Ortschaften einfach lieber wegen diesem gemütlichen Flair. Deswegen war er auch eher angetan von kleinen Brüsten als von so riesigen Melonen, obwohl…   Uh, obwohl man Brüste natürlich nicht wirklich mit Parks vergleichen konnte… Und so. Aber es stimmte trotzdem. Sasuke war ja auch kleiner als er und das war etwas, was Naruto sehr gefiel, heh.   Sie suchten sich eine Parkbank, die nicht voller Schnee war, und setzten sich hin. Naruto legte seine Einkaufstüten zwischen seinen gespreizten Beinen ab, während Sasuke die Tüte mit dem Reis neben sich auf die Bank stellte.   „Haaach.“ Naruto seufzte zufrieden und verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Schön hier, oder?“   Sasuke sah sich um und nickte langsam. „Es ist wirklich sehr schön. Ich kann mir vorstellen, dass hier im Sommer viel los ist.“   „Oh ja! Und wie!“ Naruto neigte den Kopf in seine Richtung und grinste ihn an. „Hier laufen dann immer kleine Kiddies herum und es gibt sogar einen Eiswagen, der hier hält und das beste Eis in ganz Nagoya verkauft!“   „Eiswagen“, wiederholte Sasuke und schnaubte. Seine Hände waren zwischen seine Beine geschoben. Wahrscheinlich um sie zu wärmen. „Ich wusste gar nicht, dass es so etwas noch gibt.“   „Das ist in den letzten Jahren echt ausgestorben, huh?“ Naruto schlang einen Arm um die Rückenlehne der Parkbank. „Früher gab’s das echt andauernd. Ich weiß noch genau, wie ich als Kind immer schreiend aus dem Haus gerannt bin, als der Eiswagen in unsere Straße gefahren ist.“   Er gluckste, als er sich daran zurückerinnerte. „Der Eisverkäufer kannte mich sogar beim Namen und hat immer gewusst, was ich haben wollte. Nämlich Ed von Schleck.“ Seine Augen fingen an zu glitzern. „Gott, das war so geil! Kennst du das?“   Nachdenklich runzelte Sasuke die Stirn. „War das nicht dieses Erdbeer-Vanille-Eis zum Rausdrehen?“   „Genau!“ Naruto nickte energisch. „Fuck, ich hab das so sehr geliebt! Das war echt das beste Eis der Welt! Sogar noch besser als das Doraemon-Eis am Stiel, das irgendwie gar nicht nach Doraemon aussah, heh!“   Er grinste, bevor seine Miene auf einmal betrübt wurde. Ein Seufzen entkam seinen Lippen. „Leider gibt’s den guten Ed aber gar nicht mehr…“   „Mh“, machte Sasuke. Er legte den Kopf leicht in den Nacken, um sich an Narutos Arm zu lehnen. „Früher gab es viele Dinge, die ich damals für selbstverständlich angesehen habe, und die es inzwischen nicht mehr gibt.“   „Oh Gott, ja. Heute läuft auch nur noch Scheiße im Fernsehen, während ich als Kind echt geniale Serien genießen durfte.“   „Wie Doraemon.“ Sasuke drehte den Kopf zu ihm und schmunzelte ihn an.   Naruto erwiderte es mit einem Grinsen. „Wie Doraemon, jepp“, bestätigte er und fing an, gedankenverloren mit Sasukes Haarsträhnen zu spielen. „Echt schade, dass es nicht mehr läuft. Ich mein, die Sendung ist ja eigentlich auch pädagogisch wertvoll gewesen.“   „Naja“, sagte Sasuke. „Wie man’s nimmt. Wenn sie in der Hinsicht wirklich so wertvoll gewesen wäre, dann wäre nicht so ein Idiot aus dir geworden.“   „Hey!“ Naruto lachte leise und zwickte ihn ins Ohrläppchen. „Penner, ey!“   Sasuke grinste nur und presste seine Wange leicht gegen Narutos Arm. Mit gesenkten Lidern sah er ihn an, ein überraschend sanfter Ausdruck im Gesicht.   Naruto musste schlucken. Wow. Eben war ihm noch kalt gewesen, aber ein einziger Blick und ein Lächeln von Sasuke genügte schon, damit sich eine unfassbare Wärme in seiner Brust ausbreitete.   Es war unglaublich. Er hatte noch nie einen Menschen getroffen, der ihn so viel fühlen ließ wie Sasuke. So viel Wärme, Glück, Geborgenheit und vor allem Liebe… Allein seine Nähe reichte aus, um seine Gefühle Achterbahn fahren zu lassen.   Er biss sich auf die Unterlippe. „Hey…“   „Mh?“, machte Sasuke.   „Nichts gegen Doraemon, ja? Er ist ein cooler Roboter und hat mich zu einem guten Kerl erzogen, da lass ich nichts auf ihn kommen.“   Sasuke lachte leise. „Du Fanboy.“   „Heh.“ Naruto grinste und umfasste mit einem sanften Griff Sasukes Hinterkopf. „Hey.“   „Ja?“   „Nichts. Einfach nur… Hey.“   Sasuke schnaubte. „Hey zurück.“   Naruto rieb mit dem Daumen zärtlich über seinen Nacken und lächelte ihn an.   Sasuke schmiegte sich daraufhin an seine Seite und seufzte leise und zufrieden. Er ließ seinen Blick umher schweifen und kräuselte nach einiger Zeit die Nase. „Ich glaub, es fängt an zu schneien.“   „Wirklich?“ Naruto wollte gerade in den Himmel sehen, da landete auch schon die erste Schneeflocke direkt auf seiner Nasenspitze. „Gah! Du hast Recht.“   „Na super…“ Grimmig verzog Sasuke das Gesicht. „Ich hab keine Lust nass zu werden.“   „Wirst du schon nicht, ich werd dich vor dem bösen, bösen Schnee beschützen!“ Grinsend drückte Naruto Sasukes Gesicht in seine Schulter und schlang die Arme um seinen Körper, um ihn ganz nah an sich heran zu ziehen.   Er konnte Sasuke gedämpft lachen hören und spürte Finger, die sich in seine Jacke krallten. Naruto hatte damit gerechnet, dass sich Sasuke sofort von ihm löste, damit sie schnellstmöglich nach Hause fliehen konnten, aber das tat er nicht.   Stattdessen schmiegte er sich an Naruto und ließ sich von ihm halten.   Der Blonde schluckte, als seine Kehle mit einem Mal staubtrocken wurde und sein Puls anfing zu rasen. Er vergrub das Gesicht in Sasukes Haar und atmete tief ein. Ein Versuch, seinen Körper und vor allem seine Emotionen wieder zu beruhigen. Ein Versuch, der fehlschlug.   Der Geruch von Sasukes Haarshampoo benebelte nur noch mehr seine Sinne und löste solch ein heftiges Verlangen in ihm aus, dass ihm fast schwindelig wurde.   Seine Lippen kribbelten, genauso wie sein Bauch. Verdammt. Wieso musste Sasuke nur so… So warm sein, so schmal, so… So perfekt einfach?   Sein Herz schlug inzwischen mit solch einer Wucht gegen seinen Brustkorb, dass Sasuke es sicherlich spüren konnte. Aber es war okay. Mehr als okay. Naruto wollte sogar, dass Sasuke es spürte.   Er wollte, dass Sasuke mitbekam, was seine Nähe mit ihm anstellte.   Er wollte, dass Sasuke mitbekam, wie ein einfaches Lächeln von ihm seine Knie zum Wackeln brachte.   Und vor allem…   Vor allem wollte er Sasuke.   Er… Fuck, er wollte Sasuke so sehr. So, so sehr. Naruto wollte ihn umarmen, er wollte ihm durchs Haar streicheln und seine Stirn küssen. Er wollte mit ihm Liebe machen und danach mit ihm kuscheln. Er wollte ihn jeden Morgen mit Tomaten füttern und jeden Abend mit ihm in seinen Armen wieder einschlafen.   Er wollte einfach ihn.   Sasuke.   Naruto wollte Sasuke seins nennen.   Unbedingt.   Und deswegen…   Naruto presste sein Gesicht fester in Sasukes Haar und atmete tief ein. Sein kompletter Körper zitterte und das hatte absolut nichts mit der Kälte oder dem Schnee zu tun. Es lag einzig und alleine an ihm.   Sasuke.   Sasuke, Sasuke, Sasuke.   Er krallte die Finger in Sasukes Mantel und legte die Wange auf sein Haupt. Schneeflocken rieselten sanft auf sein Gesicht und in sein Haar. Naruto kniff die Augen zusammen. „Hey, ich… Ich bin wirklich nicht gut in solchen Sachen, aber… Aber ich muss dir was sagen…“   Sasuke schwieg. Vorsichtig zog er den Reißverschluss von Narutos Jacke herunter, damit er die Arme um seine Taille schlingen konnte. Seine Hände legten sich auf seine Schulterblätter und fühlten sich unglaublich warm auf seinem Rücken an.   Diese Wärme gab Naruto Mut, weiter zu sprechen.   „… Ich mag dich… Ich mag dich wirklich sehr, weißt du“, gab er zaghaft zu. Das Blut rauschte ihm so laut in den Ohren, dass er seine eigene Stimme nicht hören konnte. Aber er hörte trotzdem nicht auf zu sprechen.   Es machte es sogar leichter für ihn, dass er sein dämliches Gestottere nicht ertragen musste. Fuck… Fuck, er war so unglaublich nervös, er hatte keine Ahnung, ob er es wirklich konnte. Sasuke seine Liebe zu gestehen.   Es drehte sich alles um ihn herum und ihm wurde schlecht vor unglaublicher Nervosität. Sein Herz war kurz davor, aus seiner Brust zu springen. Ihm wurde zeitgleich kalt und heiß. Er fror und dennoch lief ihm der Schweiß über die Schläfen.   Wenn Sasuke nicht wäre, hätte er wahrscheinlich schon längst den Mut verloren. Aber er war hier, ganz nah an ihn gepresst und Naruto konnte es spüren. Das schnelle, aufgeregte und kräftige Klopfen seines Herzens und es gab ihm die Kraft, die er brauchte, um weiter zu reden.   „Ich… I-Ich hab dir gesagt, dass ich nicht gut bin mit der ganzen Gefühlsduselei und, ähm… Das… Das bin ich wirklich nicht. Ich mein, sieh mich an… Ich bin ein stotterndes Wrack.“   Naruto lachte atemlos und krallte die Finger in Sasukes Haar. „Es… Vielleicht ist es offensichtlich, ich… Subtilität ist schließlich nicht gerade meine Stärke, aber… Fuck, Sasuke. Ich… Ich mag dich so, so… So verfickt sehr und ich… Mein Herz rast, wenn du bei mir bist und ich… Also…“   Zitternd neigte er den Kopf zur Seite und presste die Lippen auf Sasukes Stirn. Sasuke zog an seinem Pullover und presste sie noch näher zusammen. So nah, dass sich ihre Oberkörper berührten. Ihre Herzen schlugen völlig außer Takt, schnell und heftig, und trotzdem sagten sie genau dasselbe aus.   „Ich bin total in dich verknallt, Sasuke.“   Seine Stimme war kaum lauter als das Flüstern der Schneeflocken im Wind, aber trotzdem wusste Naruto, dass Sasuke ihn gehört hatte. Dass er endlich gehört hatte, was Naruto für ihn empfand.   Es war nicht das schönste Liebesgeständnis gewesen, er hatte viel zu sehr herum gestottert und seine Worte waren zu holprig gewesen, aber dafür war es von Herzen gekommen und darauf kam es im Endeffekt schließlich auch an.   Langsam nahm Sasuke die Hände aus seiner Jacke und legte sie stattdessen auf Narutos Schultern. Er quetschte sie sanft und drückte ihn langsam nach hinten, damit sie sich ansehen konnten.   Aber Naruto konnte ihm nicht in die Augen sehen. Er blickte beschämt zur Seite, das Gesicht gerötet und das Herz schmerzhaft schnell in seiner Kehle schlagend.   Verdammt. Er hatte gedacht, dass die Anspannung von ihm weichen würde, wenn er sein Geständnis endlich ausgesprochen hatte, aber das tat sie nicht. Sie hatte sich sogar noch vervielfältigt und die Last auf seinen Schultern war nochmal um etliche Kilo schwerer geworden, denn jetzt kam der alles entscheidende Punkt:   Die Reaktion auf sein Geständnis.   Sasuke schwieg weiterhin. Langsam strichen seine Hände Narutos verkrampften Körper entlang, immer höher und höher, bis er bei seinem Gesicht angekommen war. Er hielt es in einem sanften Griff und streichelte mit den Daumen zärtlich über seine Wangenknochen.   Naruto schluckte schwer. Er konnte Sasukes Augen auf sich spüren und musste seinen gesamten Mut zusammen nehmen, um zurückzusehen. Sasuke lächelte, als sich ihre Blicke trafen.   „Das weiß ich doch schon längst“, murmelte er mit einem liebevollen Ton und zog Narutos Gesicht näher an sich heran.   Sasuke küsste ihn.   Seine Lippen waren gerissen und trocken vor Kälte und sein Atem roch ganz fein nach Kaffee. Der Druck war sanft aber bestimmt. Naruto zitterte, als er seinen Mund einen Spalt breit öffnete und die Lippen um Sasukes Unterlippe schloss.   Mit halbgeschlossenen Augen beobachtete er, wie Sasuke flatternd die Lider schloss und seinen Kopf etwas zur Seite neigte. Eine seiner Hände wanderte in Narutos Haar und zog ihn näher an sich heran.   Naruto keuchte und kniff die Augen fest zusammen. Er wusste nicht, was er mit seinen Händen tun sollte, also legte er sie unbeholfen auf Sasukes Schultern. Sasuke knabberte an seiner Oberlippe und zeichnete ihre Kontur mit seiner Zungenspitze nach.   Er atmete aus der Nase. Sein schneller, unregelmäßiger Atem streifte Narutos Wange und heizte ihn dazu an, etwas mutiger zu werden. Seine Finger legten sich sanft um Sasukes Hals, als Naruto ihre Münder mit mehr Kraft aufeinander presste und seine Zunge in seine Mundhöhle gleiten ließ.   Sasuke gab ein zufriedenes Summen von sich und neigte den Kopf noch mehr zur Seite, die Arme inzwischen um Narutos Nacken geschlungen. Naruto musste stöhnen, als er Sasuke zum ersten Mal schmeckte.   Eifrig erkundete er alles, was er mit seiner Zunge erreichen konnte: Zähne, Gaumen, die Innenseite seiner Wange, bis sich ihre Zungen trafen. Naruto zuckte wie elektrisiert zusammen. Die Härchen in seinem Nacken und auf seinen Armen stellten sich sofort auf, als er Sasukes Zunge sanft mit seiner umspielte.   „Mmh…“ Eine von Sasukes Händen fand erneut ihren Weg in sein Haar und krallte sich fest. „Naruto…“   Naruto bewegte seine Lippen immer hungriger und verlangender gegen seine, bis er Sasukes Zunge sanft mit seinen Zähnen einfing und eifrig an ihr saugte. Seine Daumen strichen derweil über Sasukes Hals und konnten seinen rasenden Puls spüren.   „Naruto…“, murmelte Sasuke abermals, als der Blonde seine Lippen ein letztes Mal keusch auf Sasukes presste und sich wieder zurücklehnte.   Sasuke folgte seinem Mund und presste ihre Lippen erneut zusammen, was Naruto zum Lachen brachte. Er gab ihm mehrere, unschuldige Küsse, wobei der letzte mehrere Sekunden hielt, und beugte sich etwas zurück.   Blinzelnd schlug Sasuke die Augen auf. Seine Wangen waren gerötet und auch seine Lippen waren in ein dunkles Rot gefärbt und außerdem noch geschwollen. Naruto musste sich auf die Innenseite der Wange beißen, um ihn nicht erneut zu küssen.   „So, uh…“ Schüchtern kaute Naruto an seiner Lippe herum und leckte sich über den Mundwinkel. „Ich schätze, dass heißt, du, uhm… Magst mich auch?“   Sasuke rollte mit den Augen, der Hauch eines Lächelns auf den Lippen. „Ich dachte, das sei offensichtlich.“   „Ähm, war es das?“ Naruto grinste ihn unsicher an und kratzte sich an der Wange.   „Natürlich.“ Schnaubend zog Sasuke ihm die Mütze ins Gesicht, woraufhin Naruto lachte. „Oder denkst du wirklich, dass ich mit allen Menschen Händchenhalte und mit ihnen kuschel?“   Huh… Okay, wow, das ergab… Sinn. Sehr viel Sinn. Naruto hatte nie darüber nachgedacht, aber eigentlich war es klar, dass Sasuke Narutos Anhänglichkeit wohl nicht toleriert hätte, wenn er nicht dasselbe für ihm empfunden hätte.   Wow, jetzt kam sich Naruto echt dumm vor. Er spürte, wie ihm die Hitze in die Wangen stieg und war froh, dass die Mütze den Großteil seines Gesichts verdeckte. „Ähm… Oops?“   „Ja. Oops.“ Sasuke schnaubte erneut und zog die Mütze so weit hoch, dass sie eins von Narutos Augen entblößte. „Du hast mir total gemischte Signale gesendet. Ich hab zwischenzeitlich gedacht, dass wir zusammen wären, doch dann hast du dich wieder so seltsam verhalten und mich damit verunsichert…“   „W-Was?! Ernsthaft?!“ Naruto starrte ihn entgeistert an. „Du hast gedacht, wir wären… Uh… Dabei haben wir uns doch nie geküsst…!“   „Na und?“ Unbeeindruckt zuckte Sasuke mit der Schulter. „Ich hab gedacht, dass du schüchtern bist und hab dich deswegen zu nichts gedrängt und darauf gewartet, dass du den ersten Schritt machst… Obwohl das wirklich nicht leicht war.“   Sasuke verengte die Augen. „Ich weiß nicht, ob es dir bewusst ist, aber du hast eine ziemlich nervenraubende Angewohnheit…“   „Ja?“, fragte Naruto neugierig nach. Er zog die Mütze aus und rubbelte sich durchs wilde Haar. „Was für eine?“   „Du kaust andauernd an deiner Lippe. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie verrückt du mich damit gemacht hast.“ Sasuke stöhnte und lehnte seine Stirn gegen Narutos Schulter.   „Oh, wow, das ist mir wirklich nicht bewusst gewesen…“ Naruto lachte überrascht auf und legte die Hand auf Sasukes Kopf. Liebevoll strich er ihm die Schneeflocken aus den Haarsträhnen. „Sorry.“   „Hn.“ Sasuke neigte das Gesicht zur Seite und sah ihn mit gesenkten Lidern an. „Du kannst es wieder gutmachen…“   Naruto errötete, als Sasuke seinen Kiefer küsste. „M-Moment… Heißt das jetzt wir… Wir sind zusammen…?“   Sasuke hob eine Augenbraue in die Höhe. „Besonders freundschaftlich konnte man den Kuss eben nicht nennen, oder?“   Naruto lachte atemlos. „Schon“, sagte er und legte die Hand auf Sasukes Wange. „Aber… Weiß nicht…! Wir können doch nicht einfach so zusammen sein, du musst mich vorher schon fragen…“   „Soll ich dir einen ‚Willst du mit mir gehen‘-Zettel schreiben?“, fragte Sasuke ausdruckslos nach.   „Das… Würdest du das wirklich machen?“ Naruto sah ihn mit großen Augen an, dann zwickte er ihm prustend in die Wange. „Pfft, nein. Blödmann. Aber… Uhm… Also… Ugh. Okay, ja, lach mich ruhig aus, aber ich bin ein verdammter Romantiker.“ Stöhnend blickte er in den Himmel.   Sasuke gluckste und umfasste Narutos Gesicht mit beiden Händen. „Naruto.“ Langsam neigte er seinen Kopf nach unten, bis sie sich in die Augen sehen konnten.   Narutos Herzschlag beschleunigte sich und er schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln „Ja…?“   Sasuke lehnte sich näher an ihn heran. Ihre Münder waren nur noch einen Hauch voneinander entfernt und er konnte seinen heißen Atem spüren. „Naruto“, wiederholte er mit einem Wispern.   Naruto leckte sich über die Lippen und stupste mit seiner Zungenspitze dabei hauchzart Sasukes geschwollene Unterlippe an. „Ja, Sasuke…?“   „Willst du…“ Ein Funkeln schlich sich in seine braunen Augen, als er sich noch näher lehnte. So nah, dass sich ihre Lippen beim Sprechen berührten. Zärtlich strich er ihm eine Schneeflocke von der Wange. „Willst du mit mir zusammen sein?“   Ein liebevolles Grinsen schlich sich auf Narutos Lippen, während eine Horde Schmetterlinge wild in seinem Bauch herum schwirrte.   Er beantwortete die Frage, indem er die Finger in Sasukes Mantel krallte, ihn näher zog und ihre Lippen stürmisch aufeinander presste, ein überglückliches Funkeln in den Augen.   Naruto konnte sich nicht daran erinnern, irgendetwas mehr in seinem Leben gewollt zu haben.   ---------------------------------------------------------------------------------   Endlich… Endlich! Da isser, Freunde, der Kuss! (ノ)´∀`(ヾ) Jetzt kann ich euch auch verraten, warum es beim Strand keinen Kuss gab: Ich wollte, dass Naruto Sasuke vor dem Kuss ein Geständnis macht und ich wollte, dass Sasuke dann den ersten Schritt macht und unseren Chaoten küsst! :‘3   Hach und das, das ist nun passiert… *~* Und das auch noch schön klischeehaft im Schnee! Ich ärger mich nur, dass bei uns noch kein Schnee liegt, ich hätte es so cool gefunden, wenn in der FF und im RL alles voller Schnee gewesen wäre, aber gut… ORZ Vielleicht haben einige von euch ja mehr Glück als ich und schon etwas Schnee liegen :3   Ich kann mir denken, dass nach dem ersten fehlgeschlagenen Geständnis im Bett einige damit gerechnet haben, dass in diesem Kapitel nichts mehr kommt… Aber doch, zu lange kann man so etwas ja auch nicht in die Länge ziehen, ohne dass es lächerlich wird! 8D   Es ist das erste Mal gewesen, dass ich ein Liebesgeständnis geschrieben hab und ich muss sagen… Dass es schwer war. Ich hatte tatsächlich einen kleinen Kloß im Hals beim Schreiben und mir haben die Worte gefehlt und das… War echt ein unglaubliches Gefühl, irgendwie. Im positiven Sinne.   Es ist wirklich schwer zu beschreiben, aber irgendwie war dieses Geständnis echt etwas Besonderes für mich, ich hab mich beim Schreiben so gefühlt, als würde ich Sasuke nun ein Geständnis machen und… Ach, keine Ahnung, war auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis /D   Und Gott, ich hab beim Schreiben soooo eine Lust auf Ed von Schleck bekommen, ich hab das Eis geliebt, das war fast schon abartig wie sehr! ;//A//; Das ist das beste Eis, das ich jemals gegessen hab, jeder, der es nicht kennt, hat etwas verpasst und fuck, ich such seit Jahren überall danach, aber ich finde es einfach nicht mehr und muss mich deswegen jeden Abend in den Schlaf weinen… :‘<   Sasuke mit Bartstoppeln! Ahdfdsags, ich dachte immer, das würde schrecklich aussehen, aber beim verlinkten Fanart find ich es echt heiß /D Ich stell mir Narutos Narben in der Geschichte übrigens auch so wie bei dem Bild vor! Nicht einfach sechs dunkle Striche wie im Anime, das ist doch total unrealistisch. Sondern richtige Narben, deutliche, hellrosa Erhebungen auf den Wangen! uvu   Im nächsten Kapitel von Let’s Play: Naruto findet schnell heraus, was für Vorteile es gibt, wenn der feste Freund eine sehr ausgeprägte perverse Ader hat. Außerdem lernen sich Kiba und Sasuke endlich kennen! Oh oh, das kann ja was werden…   Bis dann Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)