Dreamer von _hopeless_ ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- 1867 „Jonathan, komm es wird Zeit für die Kirche“, die Liebliche Stimme seiner Mutter klang durch den ganzen Garten. Sie war eine sehr schöne Frau. Sie hatte langes, gelocktes braunes Haar, ihre weiße Haut glich der Blüte einer Lilie, sanft und rein. Ihre Augen glichen denen eines Rehs. Ihr Name war Elizabeth, genau wie ihre Mutter damals. Doch ihr Nachname war schon seit Jahren nicht mehr Madigan, denn sie heirate vor einigen Jahren den Richter McConner. „Jonathan! Jetzt komm endlich. Die Messe beginnt gleich.“, Selbst, wenn sie versuchte etwas strenge in ihre Stimme zu legen, ihre Stimme blieb immer Engelsgleich. „Nur noch einen kleinen Moment, Mutter. Ich möchte mir das noch gerne ansehen.“ „Das kannst du später noch machen, komm jetzt endlich.“ „Aber…“ „Nichts aber!“, sie hasste es wenn sie ihrem Sohn vom Erkunden des Gartens abhielt, doch manchmal musste es nun mal sein. Sie liebte ihren Sohn sehr. Sie liebte es das er so neugierig war und auch so aufgeweckt, auch wenn es manchmal sehr anstrengend sein konnte. Doch seit dem er vor sechs Jahren beinahe bei der Geburt gestorben wäre und niemand sagen konnte ob er überhaupt ein normales Leben führen könnte, war sie über jede Sekunde froh, die er mit etwas verbringen konnte, das er liebte. Die Kirche war ein großes, und sehr schönes Gebäude und mit Kinderaugen noch viel interessanter.Jonathan hasste es in die Kirche zu gehen, er wollte lieber irgendetwas Spannenderes machen, wie zum Beispiel weiter den Garten zu erkunden, all diese Pflanzen und Tiere die es dort zu entdecken gab, das wäre der richtige Zeitvertreib. Doch er liebte es sich die Kirche anzusehen, es gab so viele Einzelheiten an diesem Gebäude, und jedes Mal wenn er vor ihr stand, dachte er, er würde wieder etwas neues entdecken. Auch von innen gab es so viel zu faszinierendes. Jedes Fenster hatte viele schöne Verzierungen und war somit individuell. Die heiligen Statuen schienen für ihn immer lebendig zu werden, umso länger er sie anschaute. Jonathan und seine Familie saßen immer ganz vorne in den extra Reihen für die bessere Gesellschaft wie sein Vater es zu sagen pflegte. Er würde liebend gerne aufstehen und sich um sehen. Doch seine Mutter sagte ihm, dass er sitzen bleiben soll, also tat er dieses auch. Er wollte jedoch diesem dicken Mann nicht zuhören und seine Mutter hatte ja auch nicht gesagt, dass er das tun soll, also sah er sich um. Sein Blick blieb auf einer Statue stehen, es war ein Mann, mit einem langem Gewandt. Jonathan wusste selbst nicht so genau warum er ihn anstarrte, doch er faszinierte ihn einfach. Endlich. Nach einer gefühlten Ewigkeit war der dicke Mann endlich fertig mit reden und alle Menschen die in der Kirche waren standen auf um zu gehen. Jonathan ging zu der Statue um sie sich genauer anzusehen. „Das ist der heilige Andreas. Er war einer von Jesus Jüngern.“ Die tiefe Stimme seines Vaters klang stets ruhig, doch es war eine seltene Ehre diese zu hören. Jonathan drehte sich zu seinem Vater um und lächelte ihn an. Es war still, doch es war keine unangenehme stille. Es war die stille die sagte ich bin froh, dass du da bist. Doch diese stille hielt nicht lange. Kurze Zeit danach wurde sie von einem schrecklichen Husten gestört. Elizabeth saß auf einer Bank, sie konnte nicht mehr aufhören zu husten, und ihr schmerzverzerrtes Gesicht zeigte, dass es ihr wirklich nicht gut ging. Zuhause angekommen legte sie sich etwas hin. Sie sagte es gehe ihr gut, und dass kein Grund zu Sorgen bestehe, doch William, ihr Mann wusste, dass dieses Husten nichts Gutes zu heißen hatte Doch schon am nächsten Tag hatte sie sich wieder gefangen. Sie meinte, es wäre nur der Weihrauch in der Kirche gewesen der den Hustenreiz ausgelöst hatte, und damit war das Thema erst einmal von Tisch. Elizabeth versuchte schnell das Thema zu wechseln. Sie lenkte das Thema auf den Ball, der in einigen Tagen stattfinden würde „Haben wir schon jemand der auf Jonathan aufpassen könnte?“ „Aber Mutter, ich würde so gern einmal mitkommen.“ Jonathan hasste es allein mit einem der Hausmädchen zu sein, es war so langweilig, immer bekam er gesagt was er zu tun und zu lassen hatte, auch wenn seine Mutter ihn dieses erlauben würde, so waren die Hausmädchen noch viel strenger zu ihm. „Hm..nun ja, ich denke unser Sohn ist nun alt genug um zu sehen, was ein Ball genau ist. Es wird außerdem Zeit, ihm zu zeigen in welchen Kreisen wir uns bewegen und auf was er hin arbeiten hat.“ „Nun ja, vielleicht hast du recht.“ Elizabeth klang nachdenklich Sie musterte ihren Sohn und nickte schließlich „Ja ich bin mir sicher, du hast recht. Ich werden ihn am Mittwoch mit zu Mr. Brown nehmen, es wird Zeit das der Junge wieder einen vernünftigen Haarschnitt verpasst bekommt.“ „Du weißt genau das ich diesen kauzigen Mann nicht leiden kann.“ William sprach dieses mit Verachtung in der Stimme. „Er ist wirklich nett. Außerdem, ist er ein echter Geheimtipp. Seine Frisuren sind immer auf dem neusten Stand und günstig ist er obendrein, und da du immer so geizig bist sollte es dir ja passen.“, das war eine der besonderen Fähigkeiten von Elizabeth, egal von wem sie sprach, sie fand immer etwas Gutes an dieser Person. Sie schaffte es immer wieder ihren Mann zu über zeugen. „Tu was du nicht lassen kannst“; brummte er schließlich und widmete sich wieder seiner Morgendlichen Zeitung. Mittwoch war es schließlich so weit, der Ball stand an. „Es ist sehr wichtig das du heute gut aussiehst, wir wollen deinen Vater nicht blamieren.“; hatte seine Mutter gesagt, auch wenn Jonathan nicht genau wusste was damit gemeint war nickte er einfach zustimmend. Nach dem sie einen schönen Anzug ausgesucht hatten, und auch ein schönes Kleid für Elizabeth, gingen beide in die Stadt, William blieb zu Hause. Er sagte er habe noch zu tun und sie würden sich pünktlich vor der Stadthalle treffen. Jonathan war es gewohnt, dass er wenig Zeit mit seinem Vater hatte, darum machte es ihm nichts aus. Beide gingen durch die Straßen Londons, doch nicht durch die Straßen die Jonathan gewohnt war. Sie gingen durch kleine Gassen in denen es dreckig war. Jonathan klammerte sich an die Hand seiner Mutter. Ein ziemlich unheimlicher Ort wie er fand und er hoffte so schnell wie möglich hier wieder wegzukommen. Doch alles hoffen war vergebens, denn nach einiger Zeit bogen sie in eine Sackgasse ein. Ganz am Ende schien ein Laden zu sein. An der Tür hatte er eine Glocke die immer läutete, wenn jemand den Laden betrat. Jonathan blieb stehen und schaute sich im. „Wer sich hier wohl hin verirrte?“ seine Gedanken malten sich das schaurigste aus, dass ein Kind zu glauben vermag, „Nun komm schon. Dir wird schon nichts geschehen.“ Drängte ihn seine Mutter und zog ihn weiter. Sie öffnete behutsam die Tür. Die Glocke läutete wie erwartet einladend, doch die Umgebung wirkte etwas befremdend. „Herein spaziert, herein spaziert!“; eine fröhliche Stimme klang aus dem hinteren Teil des Ladens. Kurze Zeit darauf schaute ein Mann mittlerem alters um die Ecke. „Ah, guten Tag Madam, was kann ich für sie tun?“ Lächelnd kam er auf die beiden zu. Jonathan versteckte sich hinter seiner Mutter. Obwohl der Mann freundlich schien, machte ihm genau das Angst. „Nun ja, wir wollen heute Abend auf einen Ball. Was können Sie uns denn da empfehlen?“, Elizabeth lächelte den komischen Mann freundlich an. „Hach wen haben wir denn da?“, er guckte hinter Elizabeth, er musste Jonathan schon vorher gesehen haben, doch er schien ihn nicht beachtet zu haben. „Jonathan, sag guten Tag“; Elizabeth dreht sich etwas zu ihm um doch er schüttelte nur den Kopf. „ Es tut mir leid, er ist etwas schüchtern.“ „Das ist kein Problem, manchmal ist das sogar eine gute Eigenschaft. Ich glaube ich habe genau das richtige für Sie.“ Er geht um Elizabeth herum und kümmert sich nicht weiter um den kleinen Jungen. Plötzlich nahm er einige Haare von Elizabeths Schultern und zieht sie nach oben. „Ja Perfekt!“ Elizabeth schaute ihn etwas verwirrt an, sie schien nicht den gleichen Gedankengang zu haben wie er. „Eine Hochsteckfrisur! Lassen Sie mich einfach machen. Vertrauen Sie mir, es wird einfach fantastisch.“ Er ging wieder nachhinten und lies die beiden alleine am Eingang stehen. Elizabeth lachte leicht. „Das hatte dein Vater mit „kauzig“ gemeint. Doch er ist wirklich nett vertrau mir.“ Jonathan kam etwas hinter Elizabeth hervor, doch er erschrak kurz danach, denn der Kopf des komischen Mannes kam Wiedermals hinter der Ecke zum Vorscheinen. „Na los. Worauf wartet ihr? Braucht ihr eine extra Einladung? Zeit ist Geld!“ Und schon war er Wiedermals verschwunden. Der hintere Teil des Ladens war größer als man am Eingang angenommen hatte. Es gab 5 Stühle die jeweils vor einem großen spiegel standen, vor dem spiegeln war immer eine Ablage auf denen Scheren, Bürsten und andere Utensilien lagen. Mr. Brown stand neben dem Stuhl in der Mitte und wartete. „Und wer mag als erstes frisiert werden?“ „Wie wäre es mit dir Jonathan?“ seine Mutter lächelte ihn aufmunternd zu, doch er verbarg sich wieder hinter ihr. „Ah, ich glaube ich weiß wo das Problem liegt.“ Schnell verschwand Mr. Brown in die nächste Ecke und suchte etwas in einer Kiste. Als er wieder kam hatte er ein rundes Stück Pappe in der Hand, dieses hatte an jeder Seite eine Schnur zum festhalten. „Sieh dir das an mein, Junge“, seine Stimme klang jetzt weniger aufgedreht. Jonathan kam etwas hinter seiner Mutter hervor. Auf der einen Seite war ein Vogel abgebildet, und auf der anderen ein Käfig. „Du hast Angst, da es hier ganz anders aussieht als du es gewohnt bist hab ich recht?“ Jonathan nickte „Nun, geh ich recht in der Annahme das du angst hast weil ich nicht so aussehe wie du es vielleicht erwartet hättest?“ Jonathan nickte erneut. „Siehst du diesen Vogel und auch den Käfig auf der Seite?“ Mr. Brown drehte die Karte hin und her, er wartete auf keine Antwort sondern fuhr einfach fort. „Wenn wir nun das ganz schnell drehen...sieh hin und bereife.“ Er drehte die Karte so schnell, dass es so erschien als wäre nur noch ein Bild zu sehen, und zwar ein Vogel im Käfig. Jonathan kam hinter seiner Mutter hervor, er konnte seinen Augen nicht trauen. „Verstehst du, mein Junge? Es ist nicht alles so wie es uns erscheint, manchmal benötigen wir einen zweiten Blick.“ Er lächelte Jonathan an und hielt ihm das Stück Pappe hin. Der Junge griff danach um es sich genauer an zu sehen. Er drehte das Objekt immer wieder hin und her, doch er sah keinen Trick. Nun versuchte er die Karte so schnell zu drehen, wie es Mr. Brown zuvor getan hatte. Und tatsächlich, der Vogel war erneut im Käfig eingesperrt. Das musste einfach Zauberei sei. „Du darfst sie behalten, wenn du magst:“ Dieser Mann schien doch netter zu sein als Jonathan gedacht hatte. Lächelnd setzte er sich nun auf den Stuhl, an dem vorher der Mann gestanden hatte. Während die Haare geschnitten wurden und auch während die Frisur von Elizabeth gemacht wurde ,schaute sich Jonathan die Karte an, doch er verstand sie einfach nicht. Wieder zuhause angekommen versteckte Jonathan die Spielerei in seinem Zimmer, denn er wusste genau, wenn William dieses zu Gesicht bekam würde er diese wegschmeißen ,mit der Begründung : „ So einen Unsinn brauchst du nicht. Kümmere dich lieber um vernünftige Dinge.“ Er zog sich schnell um und rannte die Treppen hinunter. Unten wartete bereits Elizabeth auf ihren Jungen. Er fand sie sah aus wie eine Elfe, natürlich würde er ihr das nie sagen, aber wahrscheinlich fand jeder kleine Junge seine Mutter wäre die schönste Frau der Welt. Draußen wartete bereits eine Kutsche, die die beiden zum Ball fahren sollte. Jonathan war ziemlich aufgeregt, es war sein erster Ball. Welche Leute er dort wohl antreffen würde? Wie abgesprochen wartete William vor der Stadthalle. Er trug einen eleganten Anzug und einen Zylinder. Doch er war nicht der einzige mit so eleganter Kleidung. Alle hier waren sehr vornehm gekleidet, so viele Menschen hatte Jonathan nur in der Kirche gesehen, allerdings waren sie dort nicht ganz so vornehm gekleidet. Als sie rein gingen war Jonathan erst einmal überwältigt. So einen großen, schön geschmückten Raum hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Und diese Tänze erst. Wie die einzelnen Pärchen über das Parkett flogen, einfach überwältigend. William stellte ihnen ein paar Leute vor, sehr angesehene Leute. Jonathan war der festen Überzeugung, es sollte dazu dienen ihn in die richtige Richtung zu lenken, wie sein Vater immer zu sagen pflegte. William sagte er habe noch etwas mit seinen Arbeitskollegen zu besprechen, Elizabeth und Jonathan sollten sich so lange amüsieren gehen. Elizabeth schlug Jonathan vor etwas tanzen zu gehen, doch er entgegnete ihr, er könne doch gar nicht Tanzen. „Das lernt man ganz schnell. Komm ich zeige es dir.“ Und schon zog sie ihren Sohn auf die Tanzfläche und fing an mit ihm im schnellen Takt der Musik zu tanzen. So einen Spaß hatten die beiden lange nicht mehr. Sie lachten und konnten gar nicht mehr aufhören. Wenn das ein Ball wäre, und wenn man immer so einen Spaß hätte, wenn man gut verdiente, so wollte Jonathan auch gut verdienen und jede Woche mindestens auf einen Ball gehen. Elizabeth blieb stehen, sie starrte ins nichts. Man sah ihr an, dass sie etwas unterdrückte. Würde sie sich übergeben müssen? Erneut brach sie in einem Hustenanfall aus, wie einige Tage zuvor, doch es wurde immer schlimmer. Sie sank auf dem Boden und schien keine Luft mehr zu bekommen. Jonathan rannte schnell zu seinem Vater, denn er wusste einfach nicht was er hätte tun können. Als William zu seiner Frau kam, lag sie bewusst los am Boden. Verzweifelt schüttelte er sie. Andere Männer holten etwas Wasser und schütteten es ihr über das Gesicht. Sie öffnete leicht ihre Augen, sie sahen leer aus, ohne leben, dann schloss sie sie erneut. Ihr atmen war ruhig und gleichmäßig. William beschloss sie nach Hause zu bringen, vielleicht war sei noch zu geschwächt und hätte ruhe gebraucht, dieser Ball war nun nicht der richtige Ort für eine kranke Frau. Die Kutschfahrt über schwiegen alle: Elizabeth lag mit dem Kopf auf dem Schoß ihres Mannes, immer noch bewusst los. Zuhause angekommen legte er sie sofort in ihr Bett, in der Hoffnung, dass sie Morgen etwas ausgeruhter seien würde. Am nächsten Morgen jedoch war sie immer noch sehr angegriffen und mochte kaum etwas essen. Tage vergingen und der Zustand von Elizabeth hatte sich so verschlechtert, dass William beschloss einen Arzt zu suchen. Jonathan war in den Tagen kaum von ihrer Seite gewichen. Er war einmal in den Garten gelaufen um ihr Lilien zu holen er lächelte sie an und sagte: „ Weil du sie so liebst. Sie werden dich aufmuntern, in der Zeit in der ich dem Unterricht folge. Doch Jonathan war kaum zum Unterricht erschienen, da er sich viel zu viele Sorgen machte. Der Arzt wollte mit William alleine sprechen und Jonathan wusste sofort, dass es etwas Ernstes war. Er ging zum Bett seiner Mutter und fing sofort an zu weinen, auch wenn er noch nicht wusste wie es um sie steht. Die Diagnose war: Schwindsucht. Der Arzt gab ihr noch ein paar Wochen. In den Wochen begann Jonathan alle Kräuter aus dem Garten zu sammeln, von denen er wusste, dass sie heilende Kräfte hatten, denn er wollte unbedingt, dass seine Mutter bei ihm bleiben würde. Jedes Mal wenn er genug Kräuter zusammen gesucht hatte und verschiedene Mischungen ausprobiert hatte rannte er in das Zimmer in dem seine Mutter lag, setzte sich neben sie auf das Bett und sagte: Mutter bitte, dieses Mal wird es das richtige sein.“ Immer wenn er dieses tat fing seine Mutter an zu lächeln: „Mach die keine Sorgen mein Sohn“, pflegte sie dann immer zu sagen. „Wenn der Herr sagt es ist an der Zeit mich zu sich zu nehmen, dann ist das nun mal so, dass ist der Kreislauf des Lebens.“ Von Tag zu Tag sah man wie sie schwächer wurde, doch sie verlor nie ihr lächeln und Jonathan nie die Hoffnung. William hingegen hatte die Hoffnung aufgegeben, als er die Diagnose hörte. Er besuchte Elizabeth nur selten, da er es einfach nicht ertrug seine Frau so leiden zu sehen. Er wollte auch nicht, dass Jonathan sie so sieht, doch er war nicht davon abzuhalten. Doch an diesem Tag war es anders. Sie saßen zu dritt in dem kleinen Raum. Das Fenster war weitgeöffnet, denn Elizabeth wollte die frische Frühlingsluft riechen. William saß auf dem Sessel am Fenster und Jonathan wich seiner Mutter nicht von der Seite. „Weißt du noch, als du gesagt hast, dass du einmal Erfinder werden möchtest, Jonathan?“, Sie lächelte ihren Sohn an. Jonathan sah die Frau in dem Bett an, die Frau die seine Mutter sein sollte, doch sie sah nicht mehr so aus. Er nickte nur stumm. „Bitte verfolge deinen Traum.“ „So ein Schwachsinn!“; fuhr William seine Frau an. „ Willst du nicht das dein Sohn einmal etwas vernünftiges wird?“ „Erfinder ist doch etwas vernünftiges, oder nicht? Was wäre gewesen, wenn niemand eine Tür erfunden hätte? Oder ein Schloss für dieses? Oder niemand das Feuerzeug? Es gibt so viele schöne Sachen die erfunden worden sind, und so viele die noch erfunden werden können.“ Eine weitere Hustenarttake unterbrach sie. William setzte sich neben sie, nahm ihre Hand und strich mit der anderen eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Alle wussten, dass es nun so weit war, doch keiner wollte es wahr haben. Jonathan verbarg das Gesicht in den Armen seiner Mutter, er wollte nicht, dass sie sieht, dass er weint. Sie streichelte ihn sanft über den Rücken, ihre kraft reichte gerade noch so aus. „Der Herr sagt mir, dass schon alle auf mich warten, und ich werde am selben Ort auf euch warten.“ Sie lächelte und schloss ihre Augen. Jonathan schrie. Er schüttelte den Körper seiner Mutter, doch sie rührte sich nicht mehr. Er ließ die Tränen einfach seine Wangen runter rollen, es war ihm egal das sein Vater ihn weinen sah, er wollte nur seine Mutter aufwecken. William gab seiner Frau noch einen Kuss auf die Stirn, stand auf und zog seinen Sohn an sich ran. „Sie ist nun an einem besseren Ort,“ auch seine Stimme klang brüchig. Er rief den Arzt, während Jonathan immer noch weinend am Bett seiner Mutter saß. Niemand schaffte es ihn von ihr zu trennen. Niemand Als der Arzt eintraf, konnte nur noch den Tod feststellen ... 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