Friends with Benefits. von Ruki_Reiketsu ================================================================================ Kapitel 1: Benefits. -------------------- Mein Atem ging unregelmäßig, genau wie deiner. Verschwitzt und erschöpft lagen wir in deinem Bett, umhüllt von den warmen Gefühlen, die wir uns gegenseitig verschafft hatten. Ich hielt meine Augen geschlossen, lauschte deinem Atem. Ich war erschöpft. Du hattest es tatsächlich geschafft, dass ich mich voll verausgabt hatte. Das war aber auch nicht weiter verwunderlich, immerhin hatte ich den größten Teil der Arbeit geleistet. Insofern man das, was wir gemacht hatten, Arbeit nennen konnte. Es war mittlerweile vier Uhr morgens. Wir waren die ganze Nacht beschäftigt gewesen, doch ich hatte es genossen. Hatte deine Wärme genossen, die berauschende Enge um mich herum. Hatte dein Stöhnen in meinem Ohr genossen und deinen Lauten gelauscht. Es war gut gewesen, richtig gut. Du fühltest dich noch immer so gut an, wie bei unserem ersten Mal. Warm und weich. Du warst willig und zergingst wie Wachs unter meinen Händen. Bogst dich jeder Berührung entgegen und mochtest das, was ich mit dir tat. Verlangtest nach mehr. Betteltest um Erlösung. Mit einem leisen Seufzen öffnete ich die Augen. Es wurde Zeit. Noch leicht wackelig auf den Beinen stand ich auf, verfrachtete das Gummi in den Müll. Begann damit, meine Sachen zusammen zu suchen. Erst die Shorts, dann das Shirt, die Hose und meine Socken. Anschließend zog ich mich an, ignorierte deine Blicke auf meinem Körper. Ich ging in das Wohnzimmer, nahm von dort meine Tasche, in der sowohl mein Handy als auch mein Schlüssel verstaut waren, an mich. Ich schaute nach, ob noch alles an seinem Platz war, während meine Füße mich in den Flur trugen. Dort zog ich meine Schuhe an, nahm meine Jacke vom Haken und warf sie mir über die Schultern. Du lagst noch immer in deinem Bett, hattest keine Anstalten gemacht, aufzustehen. Doch das war mir egal. Ich öffnete die Tür und ging, ohne mich von dir verabschiedet zu haben. Es lief immer gleich ab. Ich kam zu dir, wir unterhielten uns ein wenig, Zockten eventuell ein bisschen, gingen manchmal zusammen Duschen und landeten letztendlich in deinem Bett. Manchmal war es sogar schon unter der Dusche soweit, doch auch das machte keinen Unterschied. Letztendlich lief es immer nach demselben Schema ab. Selbst dann, wenn wir noch zu Abend aßen oder einen Film schauten, lief es immer auf diese eine Sache hinaus. Wir landeten in deinem Bett und du machtest die Beine für mich breit. Manchmal war es sogar so, dass wir gar nicht miteinander redeten, keine Zeit verloren. Dann taten wir direkt das, wonach unsere Körper verlangten. Ich bereue es nicht. Habe dir gegenüber kein schlechtes Gewissen, wo du es doch selber wolltest. Ich möchte es nicht ändern, finde es gut so, wie es ist. Es geht mir dabei nicht um dich. Wenn, dann um deinen Körper. Wunderschön, makellos, androgyn und gelenkig. Es geht auch nicht um irgendwelche Gefühle. Es ist nichts weiter als Sex. Gefühlloser, distanzierter, schmutziger Sex. Es gibt keine Küsse, keine unnötigen Streicheleinheiten. Keine Zärtlichkeiten und keine Liebesschwüre. Nur Sex. Wir sind kein Paar, wollten es nie sein. Die Frage nach dem „Was wäre, wenn“, habe ich mir natürlich schon einmal gestellt, doch das möchte ich nicht. Ich bin so, wie es ist, glücklich. Ich möchte nichts daran ändern, ebenso wenig wie du. Wir haben übereinstimmend entschieden, dass wir immer nur Freunde sein werden. Freunde mit gewissen Vorzügen, um es vornehm auszudrücken. Ich genoss die Zeit mir dir zusammen. Genoss es, mit dir zu lachen, genoss es, mit dir zu weinen oder Blödsinn anzustellen. Ich mochte dich. Möchte dich als einen Freund. Als den Menschen, der immer für mich da war. Ich fand es gut, wenn wir einfach nur Zeit miteinander verbrachten, doch fand ich es ebenso gut, wenn wir nicht einfach nur Zeit miteinander verbrachten. Es tat gut. Du tatest mir gut. Und du fühltest dich so gut an. Manche Menschen verurteilten uns für das, was wir taten. Doch es war uns egal. Es war besser, als wenn wir uns jeden Abend eine Nutte in einer Disko aufrissen. Es war besser als anonymer Sex und besser als der, für den man sogar Geld ausgeben musste. Das zwischen uns lief mittlerweile fast ein ganzes Jahr. Ein Jahr, in dem wir die Körper des jeweils anderen kennen gelernt hatten. Ein Jahr, in dem wir gelernt hatten, was dem jeweils anderen gefiel. Ein Jahr, in dem wir annähernd jede Nacht in deinem Bett gelandet waren und das taten, was wir wollten. Keine Verpflichtungen. Kein schaler Beigeschmack. Kein schlechtes Gewissen. Ich mochte den Sex mit dir. Er gefiel mir. Ich genoss jede einzelne Nacht, kostete sie voll aus. Dein Körper war perfekt. Makellose, schöne, weiße Haut, kein Gramm Fett zu viel. Du fühltest dich gut unter meinen Fingern an, bogst dich jeder einzelnen Berührung entgegen und verlangtest nach mehr. Auch neuen Ideen warst du nicht abgeneigt, was ich sehr zu begrüßen wusste. Doch all dies Ändert nichts an der Tatsache, dass es nur Sex ist. Wir machen keine Liebe, wie es so manch kitschiges Paar tut, sondern haben Sex miteinander. Schlafen nicht miteinander, weil wir uns lieben, sondern unsere Gelüste befriedigen wollen und es genossen. So, wie es ist, ist es gut. So, wie es ist, ist es richtig. Ich hatte dich wirklich gern. Liebte deinen Körper. Bei dir fühlte ich mich wohl. Bei dir konnte ich mich fallen lassen, bei dir konnte ich dir auch mal die Führung überlassen. Bei dir brauchte ich keine Angst haben, dass ich am nächsten Morgen mit schmerzendem Schädel und ohne Handy und Portemonnaie aufwachte. Bei dir konnte ich genießen und mich entspannen. Komplett fallen lassen. Ich brauchte mir keine Sorgen darum machen, was passierte. Ich brauchte mir keine Sorgen darum machen, dass einer von uns mit Konsequenzen rechnen musste. Brauchte mir keine Sorgen machen, dass einer von uns sich plötzlich in den anderen verlieben könnte. Das hatten wir von Anfang an beschlossen. Freundschaft und Sex. Keine Liebe, keine Beziehung. Keine außerfreundschaftlichen Verpflichtungen dem Anderen gegenüber. Keine komplizierten Dramen. Ich genoss es jedes Mal aufs Neue, deine Stimme an meinem Ohr zu hören. Genoss den Geruch deines verschwitzten Körpers. Genoss es, wenn dein Atem unregelmäßiger wurde. Genoss deine Wärme. Der Sex mit dir war etwas ganz besonderes. Das Vibrieren meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. Du hattest geschrieben. Fragtest, ob ich morgen wieder vorbei käme. Mit einem verruchten Grinsen auf den Lippen antwortete ich dir. Natürlich würde ich vorbei kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)