Love and Pain goes Hand in Hand von -Luna- (Mamoru & Bunny) ================================================================================ Kapitel 16: ------------ Mit hämmernden Kopfschmerzen kam Bunny langsam wieder zu sich… Ein Gefühl, als würde jemand mit einer Kreissäge in ihrem Schädel arbeiten, während nebenan ein Presslufthammer benutzt wird. Ihr Körper fühlte sich steif an, ihre Beine schmerzten und die Fesseln an ihren Handgelenken schnürten schmerzhaft in die Haut, als sie sich langsam aufrichtete. Sie hatte keine Ahnung wo man sie hingebracht hatte und konnte in diesem Augenblick auch nur vermuten, dass sie sich in irgendeinem Keller befand, nachdem sie sich ihre Umgebung ein wenig genauer angeschaut hatte. Es war kalt und nass in diesem Raum und in regelmäßigen Abständen rauschte Wasser durch die Rohre die über ihr an der Decke langliefen. Zu Bunnys Bedauern gab es auch kein Fenster und die einzige Lichtquelle war eine kleine und scheinbar schon sehr alte Glühbirne, die hin und wieder flackerte. Angstvoll und vor Kälte zitternd drückte sie sich auf dem alten Metallbett mit der zerfledderten Bettdecke an die kalte Wand und zog die Beine an den Körper. Ein Schluchzen entfuhr ihrer Kehle. Warum Gott? Warum ließ er es erneut zu, dass sie so leiden musste? Immer wieder hatte man sie schon vor harte Prüfungen gestellt, immer wieder hatte sie Schlimmes ertragen müssen und doch hatte sie nie die Hoffnung aufgegeben. Aber diesmal war es anders, diesmal war ihr bewusst, dass sie sich selbst diesem Schicksal ergeben hatte, um Mamoru vor Schlimmeren zu bewahren und zu schützen. Mamoru................... Noch immer hallten die Worte von Frau Watanabe durch ihren Kopf und ließen sie erschaudern. Dass sie skrupellos war, wusste Bunny ja schon seit damals, aber dieses Mal hatte sie alles Bisherige in den Schatten gestellt. Sie erinnerte sich noch zu gut daran, dass man sie einmal gezwungen hatte, das Mittagessen vollständig aufzuessen, obwohl sie durch einen Magen-Darm-Infekt geschwächt war und nichts bei sich behalten konnte. Sie wurde am Stuhl festgebunden und gefüttert, mit einer Hand hatte Frau Watanabe dabei ihr Kinn festgehalten und ihren Mund aufgezwungen. Als Bunny nach zwei Stunden vor Erschöpfung erbrach, hatte sie sie weiter mit ihrem Erbrochenen gefüttert, bis der Teller leer war. Auch erinnerte sie sich, dass Frau Watanabe ihr den Mund mit Spülmittel ausgewaschen hatte, wenn sie ein böses oder verbotenes Wort benutzt hatte. Es waren so viele schreckliche Erlebnisse, die sie wohl ihr Leben lang niemals vergessen würde und die sie für immer geprägt hatten. Vorsichtig versuchte Bunny ihr Gewicht ein wenig zu verlagern um eine bequemere Position auf dem alten Bett zu finden, doch die Fesseln hinderten sie daran. Verzweiflung kroch in ihr hoch und legte sich wie ein Schatten über ihr Herz. Ob sie Mamoru jemals wiedersehen würde? Wie es ihm wohl gerade ging? Würde er nach ihr suchen, obwohl er sich der Gefahr durchaus bewusst war? Die Tür wurde abrupt aufgerissen, doch Bunny konnte nicht erkennen, wer im Türrahmen stand, da das Licht von außen blendete. Nur Sekunden später stürmte jemand auf Bunny zu und zog sie gewaltsam auf die Beine. Ihr blieb dabei jedoch keine Zeit sich zu wehren oder zu schreien, denn ihr wurde sofort der Mund zugeklebt und ihre Augen verbunden. Oh Gott, was hatte man mit ihr vor? Ihr Herzschlag beschleunigte sich und sie bekam kaum Luft. Es hatte kaum einen Zweck sich zu aufzulehnen, war sie doch durch die Fesseln eingeschränkt und ihr Gegenüber auch deutlich stärker. Man zerrte sie durch einen langen Korridor, der ebenso kalt war und modrig roch wie das Zimmer, wo sich eben noch befunden hatte. Kurz kam sie ins Straucheln, wurde aber grob wieder auf die Füße gezogen und vorwärts geschubst. Wenn sie doch wenigstens was sehen konnte… Ihre Tränen bahnten sich einen Weg unter der Augenbinde durch und still weinte sie vor sich hin. Vor ihr wurde nun eine Tür geöffnet und sie vernahm weitere Stimmen, die jedoch kurz verstummten, als sie vorgeschoben wurde. „Ist sie das? Ist das die Kleine, die Sie erwähnten? Hübsch… wirklich hübsch.“ vernahm Bunny eine tiefe männliche Stimme. Gedanklich versuchte sie sich klein zu machen. Versuchte, alles an sich abprallen zu lassen. Nur ein Gedanke zählte. Mamoru. Er würde sie retten… würde sie befreien aus dieser Hölle. Sie musste nur ganz fest daran glauben. Ihr Glaube und ihre Hoffnung hatten sie bisher immer gerettet, hatten sie davor bewahrt, sich und ihr Leben aufzugeben. Ein herber und mit Schweiß vermischter Parfumgeruch stieg Bunny in die Nase. Eindeutig männlich, eindeutig älterer Herrenduft. Und dann spürte sie Hände auf ihrem Rücken, große Hände die hinunter zu ihrem Po wanderten. Sie biss sich auf die Lippen, um einen Schluchzen zu unterdrücken, doch er war unaufhaltsam…entwich durch den Knebel dumpf ihrer Kehle, während ihr Körper vor Angst zitterte. „Hast du etwa Angst, Engelchen? Angst vor Onkel Yusuke?“ Ein hässliches und raues Lachen war zu hören und es lief Bunny kalt den Rücken hinunter. „Wir werden bestimmt ganz viel Spaß miteinander haben, wenn du erst einmal in meiner Obhut bist.“ Seine Hand lag immer noch auf Bunnys Po, grob packte er zu und zog sie dann halb auf seinen Schoß. Ein Schwall übler Mundgeruch schlug ihr entgegen und ließ sie würgen. Was würde nun mit ihr geschehen? Wollte man sie etwa verhökern? Sie war doch kein Vieh, das man an den Meistbietenden verscherbeln konnte… ♠ ♠ ♠ Zur gleichen Zeit lief Mamoru unruhig im Zimmer auf uns ab. Die Decke fiel ihm bereits auf den Kopf und er fühlte sich nutzlos. Vor einer Stunde war er noch einmal im Polizeipräsidium gewesen und hatte mit Kommissar Takagi gesprochen. Leider wurde er von ihm nur weiterhin vertröstet und wieder heim geschickt, obwohl er so gehofft hatte, dass man endlich was unternehmen würde. Wie konnte die Polizei nur tatenlos rumsitzen, wo seine Bunny doch entführt und in den Fängen einer äußerst skrupellosen Frau war? Nachdem er die zu Hause die Tür hinter sich geschlossen, die Jacke aufgehangen und seine Schuhe abgestreift hatte, fiel ihm sofort die Stille auf, die ihn auf einmal umgab. Sämtliche Geräusche waren vor der Haustür geblieben – dass Vogelgezwitscher, das Rascheln der Blätter, der spärliche Autoverkehr am Stadtrand und der sonstige Alltagslärm. Auf einmal hatte er das Gefühl, von einem ungeheuren Gewicht niedergedrückt zu werden. Es war die Einsamkeit, die schwer auf seinen Schultern lastete. Jetzt, wo er allein war, hier in seinen vier Wänden. Umgeben von Dingen, die ihn allesamt an Bunny erinnerten. Doch eigentlich war alles leer… Leer im Haus und Leer in seinem Inneren. Nachdem er rastlos von einem Zimmer ins das Nächste gegangen war, blieb er bei Bunny’s Schlafzimmer hängen und ließ sich auf ihrem Bett nieder. Ihr Duft, der noch in der Bettwäsche hing, stieg ihm sofort in die Nase… „Warum? Warum sie?“ rief er laut aus. Schnell schlug das Gefühl der Einsamkeit in Wut um und seine Faust schlug immer wieder auf die Matratze, während ihm die Tränen in die Augen stiegen. Nachdem seine Tränen versiegt waren, fasste er einen Entschluss. Es war ihm egal, ob er Ärger bekommen und man ihn verurteilen würde. Aber er konnte einfach nicht länger tatenlos rumsitzen… nein, er musste endlich etwas unternehmen. Es war von Anfang an ein Irrglauben gewesen, dass die Polizei sofort nach Frau Watanabe und Bunny suchen würde… vermutlich würde auch in einer Woche oder einem Monat noch nichts passiert sein. Nun wollte er die Suche lieber selber in die Hand nehmen und dabei war es ihm egal mit welchen Mitteln. Hauptsache er konnte seine Usako bald wiedersehen und sie in seine Arme schließen… er wollte sie zurück, komme was wolle. Entschlossen stand Mamoru auf und lief hastig ins Wohnzimmer um sein Handy zu holen. „Herrn Oyamada? Hallo, hier ist Mamoru Chiba. Ich wollte sie um einen Gefallen bitten…“ kurz lauschte er seinem Gesprächspartner, nickte dann aber sofort. „Gut, ich werde dann in circa einer halben Stunde bei Ihnen sein. Vielen Dank!“ Nachdem er das Gespräch beendet hatte, schlüpfte er in seine Schuhe, schnappte sich seine Jacke und den Schlüssel und macht sich auf den Weg zu seinem Arbeitgeber. Unterwegs klingelte sein Handy und sein erster Gedanke war, dass es die Polizei war. Doch seine Stimmung wurde sofort wieder gedämpft, als er sah, dass es nur Motoki war, der ihn gerade anrief. „Hallo Motoki. Was gibt es?“ meldete er sich. „Mamoru, gut dass ich dich erreiche. Ich bin gerade auf dem Weg ins Krankenhaus zu Minako, sie hat mich vorhin angerufen. Nachdem sie letzten zwei Tage weder dich noch Bunny erreichen konnte, macht sie sich nun natürlich Sorgen und hat sich am Telefon nicht abwimmeln lassen. Und bevor ich ihr irgendetwas von der Entführung erzähle, wollte ich deine Meinung hören...“ „Bitte erzähle Minako vorerst nichts von alledem. Das wäre in ihrem Zustand nicht förderlich und wir sollten momentan noch jegliche Aufregung und unnötigen Streß von ihr fernhalten.“ „Hm, ja das habe ich mir auch schon gedacht. Nur was soll ich ihr dann sagen, dass sich Bunny nicht meldet und bei ihr blicken lässt? Sie wird definitiv eine Erklärung verlangen…“ Kurz wechselte Mamoru das Ohr, ehe er sprach. „Erzähl ihr einfach, Bunny würde mit einer schweren Erkältung im Bett liegen und könne kaum sprechen. Ich hoffe, dass sie uns das erst einmal abnimmt, denn ich habe ansonsten wirklich keine Ahnung, was wir ihr erzählen könnten.“ „Okay, ich versuche mein Bestes, Minako erst einmal davon zu überzeugen, so dass sie keine weiteren Fragen stellt.“ entgegnete Motoki, bevor ein kurzes Schweigen zwischen den Beiden herrschte. „Und du bist gerade auch unterwegs?“ „Ich bin gerade auf dem Weg zu meinem Chef.“ antwortete Mamoru kurz und knapp. Er wollte Motoki ja nicht unbedingt auf die Nase binden, dass er diesen um einen besonderen Gefallen bitten wollte, damit er Bunny aufspüren konnte. Doch es war, als wenn Motoki einen sechsten Sinn hatte oder Gedanken lesen konnte… „Was willst du denn bei deinem Chef? Du bist doch krank geschrieben! Ah… planst du also doch einen Alleingang? Ich hoffe wirklich, dass du weißt, was du machst und in was für eine Gefahr du dich begibst, Mamoru.“ „Keine Angst, mein Freund. Ich bin mir der Gefahr vollständig bewusst. Aber würdest du für die Frau die du liebst, nicht auch alles unternehmen wollen?“ Über seine Worte selbst erschrocken, hätte sich Mamoru für diesen Fauxpas am liebsten sofort selbst auf die Zunge gebissen. „Entschuldige…“ „Schon gut. Versprich mir bitte nur eins… - bitte bring Bunny wohlbehütet wieder heim und pass auf dich auf!“ 10 Minuten später stand Mamoru vor dem Büro seines Chefs und zögerte. Ein wenig unbehaglich war ihm schon und er rang kurz mit sich. Sollte er das wirklich tun? Sollte er wirklich Hilfe in Anspruch nehmen, auch wenn es bedeutete, dass er sich mit dubiosen Leuten einlassen musste? Denn so ganz wusste er auch nach all den Jahren nicht, welche Rolle sein Chef bei der Yakuza wirklich spielte… Nachdem er geklopft hatte, wurde er nur Sekunden später herein gerufen. Im Büro warteten neben seinem Chef auch zwei weitere Männer in sehr teuer wirkenden Anzügen. „Hallo Mamoru, bitte nehmen Sie doch Platz.“ Herr Oyamada deutete ihm an, sich zu setzen. "Also, was kann ich denn genau für Sie tun?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)