Hailie Potter von _Schneewittchen_ (Ein Remake zu hp2 und dm 1+1) ================================================================================ Kapitel 1: Willkommen in Hogwarts --------------------------------- Kapitel 1 Willkommen in Hogwarts! Hogwarts, eine angesehene Schule für Zauberei und Hexerei, bekannt in aller Welt (ausgenommen der Muggelwelt selbstverständlich) hatte viele großartige Zauberer hervorgebracht. In den letzten Jahren war viel passiert, seit Harry Potter, der Junge der überlebte, sein erstes Jahr in Hogwarts antrat. Doch das war alles nichts, im Vergleich zu dem Trubel der jetzt unterwegs war. „Wann sind wir endlich da?“, fragte sie ungeduldig und presste ihre Wange gegen das kühle Glas der Fensterscheibe. Ihr Atem beschlug leicht die Stelle an die sie sich drückte; das junge Mädchen löste sich vom Glas und fing an, an der beschlagenen Scheibe die Umrisse eines Schlosses zu zeichnen. Neben ihr kicherte ihre beste Freundin und schaute auf das Kunstwerk. „Ist das Hogwarts, Hailie?“, fragte sie die Künstlerin, während sie ihre wasserstoffblonden Haare aus dem Gesicht strich. „Es ist sehr gut gelungen, wie ich finde!“ „Findest du Diane?“, Hailie klang überrascht, bestaunte nochmal ihre Zeichnung und stimmte schließlich nickend zu. „Du hast Recht. Ich hab Talent.“, und sie grinste Diane zu. Beide befanden sich in einem Zugabteil auf dem Weg nach Hogwarts. Die alte Dampflokomotive qualmte genüsslich und setzte ihren Weg unbeirrt fort. Diesen Zug konnte nichts und niemand stoppen, auch Ron und Harry hatten das in ihrem zweiten Jahr feststellen müssen. Gerne hätten sie den Zug damals zum Stehen gebracht und wären dann an Bord gegangen… Aber das war eine andere Geschichte und schon etwas über zwei Jahre Vergangenheit. Hailie ließ sich sanft in ihren Sitz zurück fallen und seufzte. „Ich kann nicht mehr warten Harrys Gesicht zu sehen. Der wird Augen machen!“, sagte sie und lächelte über beide Ohren. Hailie schlug elegant ihre Beine über einander und strich ihren neuen Rock in den Farben der Gryffindors glatt. „Die Schule mitten im Jahr zu wechseln… Es fühlt sich komisch an!“ Hailie verzog leicht nervös ihr Gesicht. „Denkst du grad darüber nach, wie wir den ganzen Lehrstoff nachholen oder warum ziehst du jetzt so ein Gesicht?“, fragte Diane neckend. Hailie schüttelte energisch den Kopf. „Blödsinn! Ich freu mich!“, antwortete sie und lächelte erneut. „Das ist die Aufregung vor so viel Neuem! Bist du denn gar nicht nostalgisch? Schließlich mussten wir so viele Freunde in Beauxbatons zurücklassen. Ich…“ „War das gerade dein Ernst?“, fiel Diane ihrer Freundin irritiert ins Wort. „Du willst doch nicht diese Zicken als Freunde bezeichnen. Du weißt doch noch, wie sie sich zu Beginn unserer Zauberausbildung aufgeführt hatten…“ Das Malfoy Mädchen blickte ziemlich bitter aus dem Fenster und beobachtete die vorbei rauschende Umgebung. „Ich meinte eigentlich Viktor und die anderen.“, antwortete Hailie grinsend. „Ich weiß, dass dir die Mädchen immer Steine in den Weg legten…“ „Das ist ja noch milde ausgedrückt!“ Diane war froh von der Mädchenschule weg zu kommen. Die Schülerinnen von Beauxbatons hatten sie immer wie Luft behandelt. Keine der anderen traute sich Diane anzusprechen. Sie alle hatten Angst von den möglichen Konsequenzen. Das Gerücht darüber, dass die Malfoys dem Dunklen gedient haben und es immer noch tun könnten, machte schnell seine Runde. Traurig musste Diane zu Beginn ihrer Schullaufbahn feststellen, dass sie so keine Freunde an der neuen Schule machen konnte. Aber Hailie machte keinen Unterschied zwischen ihr und Diane und Gerüchten zu glauben, war noch nie ihr Ding gewesen. Hailie bildete sich ihre Meinung stets alleine und freundete sich demnach auch schnell mit der Neuen an. Hailie war immer nett zu Diane und verteidigte sie gegenüber all den Gerüchten, welche immer wieder um die Blonde entstanden. Diane war ihrer besten Freundin dafür sehr dankbar gewesen, sogar heute noch. Sie klammerte sich in den Briefumschlag in ihren Händen. Ein kleines Lächeln erschien auf ihren Lippen und leise flüsterte sie den Namen ihres Zielortes. Diane war sehr froh, dass sie den Schulwechsel mit Hailie machen durfte. Anfangs hatte sie noch Angst. Doch nachdem das Empfehlungsschreiben unterschrieben von beiden ihrer Eltern zurück nach Beauxbatons kam, fühlte sie sich erleichtert. Ihr Vater hat dem also doch noch zugestimmt. In Gedanken versunken begann Diane leise vor sich hin zu summen. Hailie löste sich von der Aussicht, welche sie verträumt aus dem Zugabteil beobachtete und schaute nun die blonde Hexe an. „Du hast plötzlich so gute Laune.“, merkte sie leicht neckisch an. „Das liegt bestimmt an dem Brief, den du schon seit Tagen nicht aus der Hand legst, oder?“ Hailie grinste und blickte neugierig in Richtung des Umschlags. Diane errötete leicht und wendete ihren Blick verlegen von Hailie. „Naja… ja… eigentlich schon…“, sie lächelte. „Außerdem bin ich so aufgeregt, dass ich deinem Bruder mal gegenüber stehen kann…“ Hailie kreischte erfreut auf. Sie blickte in das schüchterne eisblaue Augenpaar ihr gegenüber und kicherte wissend. „Du bist doch nicht etwa verliebt, oder?“ „NEIN!“, antwortete Diane prompt und schüttelte ihren Kopf, welcher mittlerweile einer Tomate glich. „So ist das nicht… Er ist nur… Ich meine… Ich… bewundere ihn sehr! Er ist sehr begabt und mutig. Er hat uns schließlich so viele Male gerettet und ich möchte ihm danken…“ Die jüngere konnte Hailie nicht einmal in die Augen schauen, so peinlich war ihr diese Antwort. Hailie lächelte erneut und wusste was Diane eigentlich sagen wollte, doch konnte es die Malfoy nicht richtig ausdrücken. Weswegen Hailie nur nickte, wobei ihr eine Strähne ihrer rotbraunen Haaren ins Gesicht fiel, und meinte: „Ja, ich bin sehr stolz auf ihn!“ Sie dachte daran zurück, wie sie ohne ihren Zwillingsbruder in Obhut von Madame Maxime aufwuchs, weit weg von Hogwarts… und dem Dunklen Lord. Es war nicht immer ganz leicht für Hailie und auch nicht für Madame Maxime. Schließlich waren beide plötzlich in dieser Situation und niemand wusste so recht, was normalerweise zu tun ist. Hailie wollte jeden Abend die Geschichte hören, von einer jungen Hexe, welche von ihren Eltern getrennt wurde und nach deren Tod auf der Suche nach ihrem Bruder war. Madame Maxime erzählte ihr die Geschichte nur zu gern, ohne zu wissen, dass Hailie bereits ahnte, dass es sich hierbei um ihre Geschichte handelte. Sie fragte immer wieder, ob die junge Hexe ihren Bruder denn nun finden wird, doch die Antwort blieb ihr die Direktorin schuldig. Hailie bekam keine Briefe, sie wüsste auch gar nicht vom wem sie diese hätte eventuell bekommen können; bis an ihrem 11. Geburtstag sie ein Brief von Dumbledore erreichte. Dort stand nichts Interessantes. „Alles Gute“, „beste Gesundheit“, „Zwillingsbruder“ und „baldiges Wiedersehen!“. Warte, was? Ein Zwillingsbruder…? Das war das schönste Geburtstagsgeschenk für Hailie, zu wissen, dass er lebt, dass er dort draußen ist und dass ihre Vorahnung nicht nur Einbildung war. Noch im selben Monat begann der Unterricht und dort lernten sich auch die jungen Hexen kennen. Das ist jetzt etwas über 4 Jahre her. Damals war es Hailie nicht erlaubt Beauxbatons zu verlassen, deshalb konnte sie Harry auch nicht besuchen. Sie schrieben sich Briefe, doch durfte ihre Eule Noir sie nicht selbst fliegen. Der Kontakt zwischen den Potters war immer über Dumbledore gegangen, um Harrys und Hailies Sicherheit zu wahren. Aber jetzt, endlich, konnte sie ihm gegenüberstehen und ihren Bruder mal fest in die Arme nehmen. Hailie grinste erneut über beide Ohren. „Sind wir bald da? Ich kann es kaum noch erwarten Harrys Gesicht zu sehen!“ („Ja, ich auch…“, murmelte Diane zustimmend mit leichter Röte im Gesicht.) Der Hogwarts Express hielt an und die Hexen stiegen hastig aus dem Zug. Beide sahen sich um und bemerkten sofort… „Das ist nicht Hogwarts.“ Hailie blickte sich ungläubig um. „Das kann nicht Hogwarts sein… oder?“ Vor ihnen erstreckten sich ein großes hölzernes Gebäude mit einer großen altertümlicher Uhr und einem großen zweitürigem Tor aus Buche, welche mit Verzierungen von Blumen versehen waren. Diane blickte in das Prospekt, welches sie sich vor ihrer Abreise von Madame Maxime hat geben lassen, und überflog mit ihren Augen das, was ihrer Meinung nach, jetzt die Antwort auf Hailies Frage bringt. „Hier steht, dass der Hogwarts Express seine Strecke von London bis Hogsmeade, einem Dorf nahe Hogwarts, zurücklegt. Hogsmeade ist die einzige Stadt, welche hauptsächlich nur von Zauberern bewohnt ist…“, las Diane und schaue sich noch mal um. „Wir befinden uns gerade auf dem Bahnhofsplatz.“ Sie bestaunte noch mal die große Uhr und lächelte. „Schau doch mal, diese Uhr ist älter als die meisten Zauberer.“ Hailie trat an ihre Freundin und streckte neugierig ihren Kopf hinunter. Ein freudiger Schimmer erschien auf ihrer Miene und sie schnappte ihr das Prospekt aus der Hand. „Was steht da sonst noch drin? Lass mich mal sehen.“ Hailie war gerade bei bester Laune und wollte es gar nicht erst verbergen. Wie sollte sie das auch, schließlich wird sie in weniger als 24 Stunden Harry gegenüberstehen und gemeinsam mit ihm die Schule besuchen. Das Lächeln auf ihrem Gesicht war wie eingemeißelt und Diane zwang sich innerlich zur Ruhe, denn diese war nicht weniger erfreut auf Harry. Hailie war sehr interessiert an dem Prospekt. „Oh, sie haben hier in Hogsmead ein Café… und die heulende Hütte! Das klingt ja wirklich interessant!“ Hailie blickte erwartungsvoll zu Diane. „Lass uns da hingehen! Bitte! Sirius und Harry waren dort…“ Diane überflog die Informationen über die Heulende Hütte und verzog etwas ihr Gesicht. „Bist du sicher, dass wir dort hinwollen…? Dort soll es spuken…“ Hailie schüttelte sich leicht, um das mulmige Gefühl loszuwerden. „Naja wir müssen ja nicht sofort dorthin… Wo geht’s Richtung Hogwarts?“, sagte sie und lächelte dabei unschuldig, während ihr Blick in der Gegend herum huschte und nach einem Hinweis oder Wegweiser suchte. Diane grinste sie an. „Mein Bruder meinte mal, dass in der Nähe Kutschen für den Weg rauf zum Hogwartsschloss stehen würden…“, antwortete Diane und blickte sich um. Sie sah keine Kutschen und der Weg zu ihrer Linken endete mit dem Steg. Hailie zuckte nur mit den Schultern. „Mir ist egal, was dein Bruder gesagt hat… Er ist ein kaltherziger Mistkerl.“, und Hailie schnaubte mit einer Kopfbewegung nach oben. „Er ist zu Harry und den anderen ziemlich unfair und grausam…“ „Du weißt doch, was ich dir gesagt habe über Draco. Er tut das alles nur, um Vater zu gefallen. Wäre mein Vater ein anderer, würde er seine nette Seite auch in Hogwarts präsentieren. Mein Bruder ist ein sehr feinfühliger Mensch mit einem großen Herzen voller Güte…“, sprach Diane und lächelte leicht, als sie sich an den kleineren Draco erinnerte und wie gut er immer auf seine kleine Schwester aufgepasst hatte. „Er ist ein guter Mensch… Sein Stolz und der meines Vaters stehen da nur im Weg…“ Hailie blickte ihre Freundin an und zuckte mit den Schultern. „Das will ich mit eigenen Augen sehen…“, antwortete Hailie. Sie wollte Diane nicht kränken, aber sie wusste jetzt nicht, wer die Wahrheit kannte. Diane oder Harry und seine Freunde? Einer von ihnen wurde durch Draco getäuscht und noch musste Hailie sich ein eigenes Bild machen, wer von ihnen nur oberflächlich und rein emotional handelt. Diane wollte gerade etwas erwidern, als sie eine Kutsche erblickte. „Hailie, sieh nur! Dort drüben sind diese Kutschen, von denen mein Bruder mir erzählt hat.“, rief Diane und fing an zu laufen. Hailie brauchte einen kleinen Moment und folgte der Malfoy, wobei sie diese schnell eingeholt hatte und ebenfalls besagte Kästen auf Räder erblickte. Sie sprang sofort in eine der Kutschen und rief freudig: „Auf nach Hogwarts!“, während sie über beide Ohren grinste. Der Weg nach Hogwarts war steinig und steil. Die Fahrt an sich war sehr ungemütlich und Diane verzog des Öfteren missbilligend ihre Miene. Sie mochte sollte Kutschfahrten nicht. Sie waren unbequem und lang. Das war so Kraft raubend, als hätte sie den Weg zu Fuß zurückgelegt. Im Großen und Ganzen war es einfach nur ermüdend und aufreibend. Da bevorzugte sie den Ritt auf ihrem eigenen Besen um einiges. Hailie hingegen achtete nicht auf die negativen Eigenschaften einer Kutschenfahrt, auf welche sich Diane fixierte. Sie genoss die Aussicht, die frische Luft und war überrascht, dass die Kutsche alleine ihren Weg fand. Als Diane und Hailie endlich vor dem Tore der sagenumworbenen Schule standen, staunten beide über die Größe und die prachtvolle Erscheinung. „Da fühl ich mich gleich, wie eine Prinzessin…“, flüsterte Diane beeindruckt und errötete als sie merkte, was sie gerade von sich gab. Sie blickte schüchtern zu Hailie, doch diese hatte nichts gehört und all ihre Aufmerksamkeit galt dem Schloss, welches majestätisch in den Himmel ragte. „Es ist wunderschön…“ Diane folgte dem Blick der Potter Dame und lächelte zustimmend. „Ja, atemberaubend…“ Beide waren von der Pracht Hogwarts‘ derart überwältigt, dass sie nicht merken, wie sich eine kleine Tür an der Seite des riesigen Tores öffnete und ein in schwarz gekleidete Mann mit pechschwarzem Haar auf sie zukam. Seine Miene war kalt, seine Bewegungen kühl und auch sonst strahlte er wenig Sympathie aus. Er nährte sich den Mädchen langsam und blieb vor ihnen stehen. „ Es wird auch langsam Zeit, dass ihr hier auftaucht. Ihr zwei seid spät dran.“, sagte der Mann und fixierte die jungen Hexen mit seinen schwarzen Augen. Diane zuckte zusammen, als sie seine Stimme hörte. Diese kam ihr aus einem unerfindlichen Grund bekannt vor. Einbildung? Sie war auch sichtlich erschrocken über das Erscheinen des Älteren. Hailie hingegen schaute unbeeindruckt zu dem Neuankömmling und fragte sogleich, so freundlich wie es in ihrer Situation nur ging: „Wer sind Sie…?“ „Mein Name ist Professor Snape.“, antwortete er knapp und drehte sich erneut Richtung Tür. Mit kleinen Schritten und erhobenen Hauptes schritt er in die Richtung aus der er gekommen war. Die jungen Hexen tauschten verstohlen Blicke aus. „Glaubst du wir sollen ihm folgen, Diane?“ „Irgendwie will ich ihm gar nicht folgen…“, und lächelte leicht gequält. (Snape löste bei Diane ein unbehagliches Gefühl aus, welches sie noch nicht einordnen konnte. Wo hatte sie seine Stimme schon mal gehört?) Als beide ein „Ihr könnt auch gerne draußen nächtigen!“ vernahmen, entschieden sie sich recht schnell Snape zu folgen und durch diese kleine Tür zu schreiten. Da Snape nicht die Geduld hatte auf die zwei Mädchen zu warten, waren seine Schritte groß und sein Gehen glich einem leichten Rennen. Hailie und Diane hatten Mühe schrittzuhalten. Die drei durchquerten einen großen Garten mit viel Platz, einem Springbrunnen und vielen schönen Blumen, lange Korridore und bestiegen viele Treppenstufen; bis Snape plötzlich bei einer Tür stehen blieb. Die Mädchen blickten unsicher in die Runde. „Wo sind wir hier?“, fragte Diane vorsichtig. „Meine Arbeit ist hiermit getan!“, meinte Snape und ging den Weg anscheinend wieder zurück. „Moment! Was machen wir denn hier?!“, rief Hailie hinterher, doch Snape schien das nicht mehr zu hören oder aber er wollte nicht antworten. Hailie schnaubte wütend. „Wie unhöflich…!“ Kurz nachdem sie dies sagte, sprang die Tür plötzlich auf und ein alter Mann stand in der Tür. Die Hexen schraken zurück und betrachteten den Mann mit dem langen weißen Bart. Er schaute die Mädchen durch seine Halbmondbrillengläser an und lächelte freundlich: „Miss Potter, Miss Malfoy. Willkommen in Hogwarts! Ich bin Professor Albus Dumbledore, der Schulleiter. Bitte treten sie in mein Büro ein und nehmen sie Platz.“ Er machte eine einladende Geste in sein Büro. „Ich würde gerne eure Brüder über eure Ankunft informieren, damit sie zu ihrer Häusereinteilung in meinem Büro anwesend sind. Ich bitte daher noch um etwas Geduld, meine Damen.“ Hailie und Diane traten zaghaft in den großen Raum und sahen sich um. „Ein Phönix!“, rief Hailie freudig aus und schien ihren Augen kaum zu glauben. Dumbledore lächelte. „Sein Name ist Fawkes. Bitte, fühlt euch wie zu Hause!“, mit diesen Worten verließ er sein Büro und schloss leise die Tür. Hailie lief sofort zum prachtvollen Geschöpf und legte vorsichtig einige Fingerspitzen auf das Federgewand des Vogels. Fawkes schmiegte sich liebevoll an die Hand und zwitscherte freudig auf. Diane blickte sich um. Sie entdeckte viele Bücherregale, welche vom Boden bis zur Decke reichten, gefüllt mit einer Unmenge von Büchern, welche Diane bis zum Ende ihres Lebens nicht durchlesen könnte; nicht mal, wenn sie jetzt damit anfangen würde. Dort war eine Leiter, um all das Wissen jederzeit greifen zu können. Sie schien aus Gold zu sein, aber das könnte sich Diane auch nur eingebildet haben. Vollkommen fasziniert von der Einrichtung von Dumbledores Büro machte sie einige Schritte zurück um einen besseren Überblick zu haben. Plötzlich stieß das blonde Mädchen gegen etwas und hörte nur noch wie was zu Bruch ging. Als sich Diane geschockt umdrehte, sah sie Scherben auf dem Boden verteilt. „Das war dann wohl eine Vase…“, murmelte sie schuldbewusst und kniete sich neben die Scherben. Hailie blickte überrascht zu Diane. „Ist es jetzt kaputt? Keine Angst, ich krieg’s wieder hin!“, meinte das Potter Mädchen eilig und zückte ihren Zauberstab. Diane war noch etwas verwirrt. „Das hab ich nicht gewollt. Entschuldige Hailie, dass du das wieder mal für mich richten musst…“, murmelte diese etwas niedergeschlagen. Hailie lächelte ihrer Freundin zu und antwortete: „Das ist nicht deine Schuld. Das mit dem Reparo üben wir nachher einfach noch mal.“ Sie schwang ihren aus Weidenholz bestehenden Stab mit den Worten „Reparo!“. Die zerbrochene Vase fügte sich vor ihren Augen wieder zusammen und stellte sich erneut auf den gewohnten Platz. Diane atmete erleichtert auf und wollte eben etwas sagen, als beide ein lautes Gähnen vernahmen und vor Schreck zusammen zuckten. Die Hexen sahen sich um, doch konnten sie niemanden entdecken und wurden langsam unruhig. Hailie umklammerte ihren Zauberstab und Diane legte ihre Hand auf ihren, um schnell reagieren zu können. „Was für ein Trampel weckt mich denn mit so einem Lärm?!“, hörte man eine kratzige Stimme. „Wer ist da?“, fragte Hailie und bemühte ihre Stimme nicht allzu sehr zittern zu lassen. Langsam hatte sie es satt, diese Frage heute zu stellen. Nahmen diese Überraschungen denn heute gar kein Ende mehr? Diane sah nach oben und entdeckte den Unbekannten. „Ein… Hut… Ein sprechender Hut… Ernsthaft?“, sie konnte nicht recht glauben was sie da vor sich sah. Natürlich hatte die Malfoy schon viel Unglaubliches gesehen, aber das war für sie neu. „Warum erschreckst du uns so?“, fragte Diane etwas kühl; ihr ist die Bemerkung des Hutes, welches sie als Trampel geschimpft hatte, nicht entgangen. Hailie ließ ihren Zauberstab inzwischen in seine vorgesehene Tasche, welche an ihrem Bein befestigt war, verschwinden und blickte verwundert auf den Hut. Von diesem ging doch keine ersichtliche Gefahr aus. Was sollte der ihnen schon tun? Sich auf ihren Kopf setzen und ihre Frisur zerstören? „Wer bist du?“, fragte sie vorsichtig. „Viel wichtiger ist ja wohl, wer ihr seid.“, blaffte der Hut und klang dabei ziemlich wütend. „Dich kenne ich nicht Kleines…“ (Hailie bekam beim Wort „Kleines“ eine Wutader und musste sich ziemlich zurückhalten, um nicht noch einmal ihren Zauberstab aus der Tasche zu holen.) „… aber die Blonde neben dir, von ihr hab ich schon einiges gehört. Nur dass sie ein solcher Trampel ist, wurde keinmal erwähnt.“ „Geht’s noch?!“, Diane klang etwas hysterisch. Eine Vielzahl an Gefühlen überkam sie, die meisten versuchten sie zum Angriff gegen den labbernden Hut zu motivieren. Ihr Griff um das Rosenholz wurde stärker. „Was ist denn da los? Ist die Eisprinzessin etwa dabei aufzutauen?“, fragte der Hut belustigt und lachte dabei wie ein dicker Mann. „Ich habe gehört, dass eine einzige Berührung von dir eines Zauberers Herz in Eis verwandelt und es aufhört zu schlagen. Dein Vater muss ja mächtig stolz auf dich sein…“ „WIE KANNST DU ES WAGEN SO MIT MIR ZU REDEN?“, brüllte Diane wie in Rage und bebte förmlich vor Zorn. Hailie hat ihre Freundin noch nie so erlebt; noch niemand hat es geschafft sie derart aus der Ruhe zu bringen oder gewagt dies auch nur zu versuchen. „Diane… Beruh…“, fing Hailie beschwichtigend an, wurde allerding von der lauten Stimme des Hutes unterbrochen. „Du scheinst deine Emotionen nicht unter Kontrolle zu haben, Prinzessin. Du solltest etwas gegen deine unterdrückte Aggression unternehmen. Wir wollen nicht, dass du durch deinen hitzigen Kopf noch die Schule sprengst…“, der Hut schien kurz nachzudenken, „Das war ein gut versteckter Witz im Satz!“ und fing wieder das Lachen an. Diane hatte jetzt eindeutig genug. „Du wirst es nicht noch einmal wagen, so mit mir zu reden du vermaledeiter Hut!“ Sie hob ihren Zauberstab. „Diane, nicht…“ Der Hut schaute desinteressiert zur Malfoy Dame und meinte nur: „Du willst wirklich einen Fluch auf mich abfeuern? Dann werde ich also nicht mal das Vergnügen haben dich in eines der Häuser einzuteilen, bevor du von der Schule fliegst!“ und er lachte erneut auf. „Diane er hat Recht… Tu es nicht!“, flüsterte Hailie ihrer Freundin gut zu. Diane grinste nur und sprach „Sensus Congeries!“. Der Fluch traf den sprechenden Hut und dieser verstummte. Hailie riss die Augen auf. „Was hast du getan Diane?“ „Nichts Besonderes.“, antwortete Diane lächelnd. „Schau doch mal!“ Sie blickte den Hut an und meinte: „Ich möchte wissen, was du noch über mich weißt.“ Hailie konnte nichts erwidern, sie war reichlich irritiert von dem irrationalen Verhalten der Blonden. Doch zu ihrer Überraschung erwiderte der Hut: „Sehr gerne, Miss Malfoy. Sie sind sehr ehrgeizig, hilfsbereit und voller Herzensgüte. Sie sind tapfer und …“ „Das reicht schon. Danke!“, antwortete Diane etwas berührt und verlegen. Sie strich sich über ihre Wange und blickte dann zu Hailie. „Siehst du mit ihm ist alles in Ordnung. Er wird heut nur gegenteiliger Meinung sein, als er es gewohnt ist.“ Und sie lächelte ihres Sieges gewiss. Oh, wie sie sich da noch irren wird. Hailie atmete erleichtert aus. „Dann ist es ja gut. Aber das erzählen wir lieber niemanden, nicht dass wir noch Ärger bekommen.“, murmelte die Potter Dame leise. Sie war sich noch nicht sicher, ob der Hut ihr noch zuhörte oder ob er sich an den Fluch später erinnern würde. Sie hatte da einige Bedenken, beließ es aber dabei Stillschweigen zu wahren. Sie zwinkerte Diane zu und reichte ihr den kleinen Finger. Sie bewegte diesen mit einem Lächeln. Diane verstand was Hailie damit bezweckte und lächelte ebenfalls. Sie streckte den kleinen Finger in die Höhe und meinte noch belustigt: „Ist der Finger oben, wird man dich loben!“, bevor sie sich beide das Versprechen gaben, es nichts und niemanden wissen zu lassen. „Aber das findet niemand raus!“, beteuerte das blonde Mädchen nochmals. „Bei solchen Zaubern kenn ich mich schon aus!“ und ein breites Grinsen zierte ihr blasses Gesicht. „Ja, Sachen in Ordnung zu bringen und zu reparieren ist eher mein Ding.“, schimpfte Hailie neckisch und grinste süffisant. Nach dem kleinen Schock musste sie sich erst etwas erholen und zugleich ihre beste Freundin etwas ärgern. „Die sind ja auch schwierig…“, nuschelte Diane. „Weist du noch, was mit dem Bilderrahmen passiert ist, als ich ihn reparieren wollte?“ „Ja, er ist in Flammen aufgegangen!“, Hailie schüttelte sich vor Lachen. „Danach war mehr als ein „Reparo“ nötig, um das wieder hinzukriegen…“ Das Potter Mädchen kicherte immer noch und hielt sich den Bauch. Diane lächelte verlegen und nuschelte: „Danke nochmal!“ Damals handelte es sich um ein Bild, welche die Mädchen an ihrem ersten Schultag in Beauxbatons gemacht hatten. Sie rannten eigentlich nur im Hof der Schule rum und spielten mit dem Laub, welcher von den Bäumen gefallen war. Jemand hatte sie wohl gesehen und das Foto gemacht. Sowohl Hailie als auch Diane hatten einen Abzug. Das war ihr erstes gemeinsames Foto, deshalb bedeutete es Diane eine Menge. Schließlich war es das einzige Foto, das in ihrem Zimmer stand. Hailie machte nur eine wegwerfende Handbewegung und meinte: „Kein Ding!“ Gerade als Hailie sich wieder beruhigt hatte, öffnete sich die Tür und Dumbledore trat in den Raum gefolgt von einem miesgelaunten Malfoy und… „Harry!“, rief Hailie freudig aus und umarmte ihren Bruder hastig. Harry sah das nicht voraus und verlor das Gleichgewicht. Die Potters fielen zu Boden, wobei sich Hailie noch abstützen konnte. Harry dagegen fiel unsanft zu Boden. „Tut mir Leid, Harry!“, murmelte Hailie und stützte sich über ihm ab. „Aber ich hab mich so gefreut dich zu sehen!“ und sie strahlte vor Freude. Harry hielt sich den Hinterkopf und richtete sich auf. „Nicht so schlimm…“, ließ er seine Schwester wie nebenbei wissen. Hailie schaute erst verdutzt, doch dann nahm Harry sie in den Arm und flüsterte: „Ich bin so froh, dich endlich zu sehen Hailie!“ und auch er strahlte. Draco verzog keine Miene. Er dachte sich noch „Potter hat also eine Freundin… Igitt!“ doch dann trat Diane schon auf ihn zu, blickte schüchtern zum Boden und flüsterte verlegen: „Hallo Bruder… Schön dich mal wieder zu sehen…“ Sie wusste nicht, wie er reagieren würde. Ihre Eltern hatten ihr nicht gesagt, ob er über ihren Schulwechsel informiert war und ob er sich freute oder nicht. Das war wie ein Sprung ins kalte Wasser und den wollte Diane nicht wagen, denn sie hatte Angst im Wasser zu ertrinken. Natürlich nur als Metapher betrachtet, schließlich konnte Diane gut schwimmen und hatte sonst keine Angst ins Wasser zu gehen… Sie war jetzt so sehr in die Metapher vertieft gewesen, dass sie ganz vergaß, wo sie sich gerade befand. In Dumbledores Büro und vor ihr stand ihr Bruder. Schnell blickte das Mädchen auf. Ihr Bruder lächelte ihr zu und drückte sie kurz an sich. Nicht nur Diane war deswegen überrascht, auch Harry schien den Atem angehalten zu haben. Er sah die Malfoys mit weit geöffneten Augen an. Die Stimme Dumbledores riss alle vier wieder zurück in die Realität, wobei Harry und Hailie zügig aufstanden. „Ich habe Harry und Mister Malfoy in mein Büro gebeten, damit sie bei eurer Häusereinteilung dabei sind und euch gegebenenfalls eure neue Unterkunft zeigen und euch etwas durch die Schule führen. Ich dachte mir, dass eure Brüder dafür geeigneter wären, als all die anderen Schüler, welche ihr ja noch kennenlernt.“, verkündete der Zauberer. „Häusereinteilung…?“, murmelte Diane und schluckte. Ihr wurde im Moment etwas mulmig. „Er wird doch wohl nicht den sprechenden Hut JETZT darum fragen? Wo der doch totalen Matsch in der Birne hat.“, überlegte Diane und warf Hailie einen Blick zu. Hailie zuckte mit den Schultern und auf ihrem Gesicht war eine Mischung aus Ahnungslosigkeit und „Wird schon nicht so tragisch“ zu erkennen. Draco dagegen hörte nur eines. „Was du hast eine Schwester, Potter?“, er würgte den Namen eher aus, als dass er ihn aussprach. Hailie, welche neben Harry stand, ging mit schnellen Schritten auf Draco zu. Dieser vermutete, dass das Mädchen ihm eine verpassen würde, so wie Hermine damals, und wich deshalb einen Schritt zurück. Hailie hingegen streckte ihm ihre Hand hin und meinte fröhlich: „Ich bin Hailie! Schön dich kennen zu lernen, Draco. Diane hat mir schon viel von dir erzählt. Auf gute Zusammenarbeit, oder wie auch immer das heißt!“ Draco starrte sie nur entgeistert an. „Auf welchem gute-Fee-Trip ist die denn?“, sprach das nur in seinen Gedanken aus und schlug die ihm hingehaltene Hand missmutig weg. Er wollte grad ansetzen etwas zu erwidern, als Diane ihn lauter als gewollt unterbrach. „Draco sei nicht so unhöflich!“, schrie sie ihn fast schon an und schlug sich sofort die Hand vor den Mund. Sie wusste, dass war keine Bitte welche sie äußerte, das war ein Befehl und auf sowas reagierte Draco stets über. Das war einfach so. Draco blickte Diane wütend in die Augen und wurde erneut am Sprechen gehindert, denn nun meldete sich Dumbledore wieder zu Wort. „Nicht doch! Geschwister sollten nicht streiten. Belassen wir es einfach bei einem Missverständnis.“, sprach er ruhig und gutmütig. „Miss Potter, Miss Malfoy, bitte nehmt doch hier Platz!“, er deutete auf die Stühle neben seinem Schreibtisch. Alles in seinem Büro hatte seinen antiken Touch, auch die angebotene Sitzgelegenheit für die Mädchen machte da keinen Unterschied. Diane setzte sich mit einem flauen Gefühl in der Magengegend auf einen der thronähnlichen Stühle und Hailie, nicht weniger nervös, nahm neben ihr Platz. Dumbledore ging zum Entsetzen der beiden jungen Hexen direkt auf den Hut zu und bemerkte: „Du bist ja schon wach!“ „Selbstverständlich, wie könnte ich denn die Gelegenheit dieser reizenden Gesellschaft verpassen, wenn auch nur um Minuten!“, flötete der Angesprochene und schien ausschließlich die Hexen zu meinen. Diane wurde mittlerweile kreidebleich. Hailie bemerkte dies sofort und nahm deren Hand vorsichtig in ihre. „Wird schon gut gehen.“, flüsterte Hailie aufmunternd und streckte ihren kleinen Finger der freien Hand, um das Versprechen noch mal in Dianes Erinnerung zu rufen. Diane entspannte sich etwas und nickte leicht dankend. „Was ist denn in den Hut gefahren? Warum ist der denn so widerlich gut drauf?“, hörte man Draco murmeln. Erneut zog sich bei Diane alles zusammen. („Verdammt!“) Harry war zwar ebenfalls etwas über die fast schon flirtenden Worte des Hutes überrascht, dennoch war das für ihn momentan nicht von Bedeutung, schließlich wird seine Zwillingsschwester gleich in Gryffindor eingeteilt; davon war er überzeugt. Er überlegte sich, was er ihr zuerst zeigen möchte, den Gemeinschaftsraum, die Große Halle oder doch lieber die Bibliothek. „Sie als die Jüngere würden doch sicher den Anfang machen wollen, nicht wahr Miss Malfoy?“, Dumbledores Worte klangen wie Spott in Dianes Ohren. Sie wusste, dass der Hut sie heute nicht ins richtige Haus einteilen wird, ebenso wie es auch bei Hailie sein wird. Und das ist alles ihre Schuld! Dumbledore stand nun direkt vor Diane und sah sie fragend an. „Haben sie keine Angst, der wird sie nicht beißen!“, sagte er belustigt. Gerade als Hailie sich zuerst zur Einteilung melden wollte, antwortete Diane mit einem gequältem Lächeln im Gesicht: „Gerne doch, Professor!“ Hailie sah ihre Leidensgenossin verwundert an. Auf diese wirkte es so, als habe sich die Malfoy nochmal zusammen genommen, um das endlich hinter sich zu bringen. Dianes Hand wurde zur Ermutigung und Stärkung noch einmal sanft gedrückt. Dumbledore setzte den Hut auf Dianes Kopf und es kam ihr vor als würde die Zeit still stehen. Der Hut begann zu sprechen: „Ah, Miss Malfoy! Es ist mir eine Freude Sie in ein für Ihr Talent gebührendes Haus einzuteilen.“, er überlegte, „Ihre unendliche Güte und Ihr reines Herz sagen mir, dass Gryffindor die richtige Entscheidung für Sie sein wird.“ Dianes Herz setzte einen Schlag aus und sie hörte für einen Moment auf zu atmen. Draco riss seine Augen so weit auf, dass Harry sich ein schallendes Lachen verkneifen musste und Hailie… Ja, Hailies Einteilung war die nächste. „Besteht möglicherweise eine Chance, dass Diane und ich ins selbe Haus kommen?“, dachte sie sich. Dumbledore brach die Stille im Raum: „Welch eine Überraschung, Miss Malfoy. Willkommen in Gryffindor.“ Er nahm ihr den Hut vom Kopf. Diane versuchte zu lächeln, doch es gelang nicht. „Danke, Professor…“, murmelte sie nur und starrte entgeistert zu Boden. „Nun Miss Potter, jetzt sind Sie an der Reihe.“ Diane blickte zu Hailie und suchte flehend ihren Blick. Das Potter Mädchen sah die Verzweiflung in den eisblauen Augen und dass es ihr Leid tat, dass sie das nicht gewollt hatte. Hailie lächelte: „Ich bin bereit, Professor Dumbledore.“, und sah traurig zu Harry. Sie wusste, was jetzt kommen wird. Der Hut wird den Anwesenden verkünden, dass Hailie nicht nach Gryffindor kommt. Harry hatte ihren Blick nicht bemerkt und auch sonst schien er keinen Verdacht zu hegen, dass der Hut verzaubert war. Dieser musste sich immer noch zusammenreißen, um nicht lauthals los zu lachen; aber einen Kommentar konnte er sich einfach nicht verkneifen: „Deine Schwester wechselt wohl die Seiten Malfoy!“ „Schnauze, Potter!“, zischte Draco. Er war gerade so in Rage. Was zur Hölle war gerade passiert? Ist dieser Hut betrunken? Dumbledore setzte den Sprechenden Hut vorsichtig auf Hailies Kopf, so wie er es bei Diane tat. Der Hut schwieg und das blonde Mädchen schluckte schwer. Sie war so nervös, dass sie Hailies Hand fest mit ihrer Zittrigen umschlang. Erneut machte der Hut nur „Hm!“. Die Panik, welche Diane ausstrahlte, stieg in Hailie hoch, deshalb fragte sie vorsichtig: „Und? Was meinst du?“ Der Hut fing nur langsam an zu sprechen: „Du hast vieles was dich einzigartig macht. Es ist schwierig dich in eines der Häuser einzuteilen.“ Wieder schwieg er für einen Moment. „Doch ich denke du wirst mit meiner Entscheidung zufrieden sein, Miss Potter.“ Er schien zu lächeln. „Dein Verstand und auch dein unerbittlicher Ehrgeiz werden dir gute Dienste leisten.“ (Harrys Gesichtszüge schienen ihm zu entgleisen und seine Augen weiteten sich langsam. „Nein… nicht meine Schwester…“, flüsterte er kaum hörbar.) „Deshalb steht meine Entscheidung fest.“ Draco konnte nicht mit ansehen, für wie wichtig er jetzt die Potter Göre nimmt und sagte entnervt: „Jetzt spuck es schon aus. Ich hab nicht ewig Zeit. Schließlich…“ Der Hut unterbrach den Malfoy Burschen und der Rest blieb diesem, nach dem Ausgesprochenen Wort, im Halse stecken. „SLYTHERIN!“, verkündete der Hut, mit seiner Entscheidung durchaus zufrieden. Harry stockte der Atem. Das konnte doch nur ein schlechter Witz sein. Er muss eingeschlafen sein… Ja, das musste es sein. Doch als Dumbledore den Hut von Hailies Kopf nahm, mit den freundlichen Worten: „Willkommen in Slytherin, Miss Potter! Draco wird dir sicherlich gerne die Räumlichkeiten zeigen!“, wusste Harry, das war die schreckliche Realität und seine liebliche Schwester war nicht in sein Haus eingeteilt worden. Kapitel 2: Vorhang auf, denn hier kommt Hailie Potter ----------------------------------------------------- In dem Raum herrschte eine unangenehme Stille. Harry sah vollkommen überrumpelt aus. Er verstand grad nicht, was hier passiert ist. Er ließ das eben gesehene und gehörte in seinem Kopf Revue passieren. Doch egal wie oft er es überdachte, es machte keinen Sinn. Das war doch komplett unlogisch. Natürlich ändert das nichts daran, dass er seine Schwester über alles liebt… aber sie ist jetzt eine Slytherin und damit eine Rivalin gegenüber dem Gryffindorhaus. Der Schock saß schon tief. Diane ließ Hailies Hand los. Die Blonde war reichlich betroffen. Dieses ganze Szenario ist nur passiert, weil sie sich nicht unter Kontrolle hatte. Dieser dumme Hut hatte es darauf angesetzt. Schließlich hat er sie doch provoziert… Das waren nur dumme Ausreden. Sie schämte sich. Noch nie war Diane so von sich selbst enttäuscht gewesen. Warum konnte sie sich nicht zusammenreißen und den dummen Hut einfach nur labbern lassen, so wie die Schülerinnen aus Beauxbatons damals? Ihr Schuldbewusstsein wurde immer größer. Hailie blickte ängstlich auf den Boden. Sie hatte schon damit gerechnet, dass das passiert. Eigentlich war das ja ziemlich voraussehbar, nachdem der Hut Diane in Gryffindor eingeteilt hatte. Trotzdem die Erkenntnis nach der Verkündigung des Hutes, dass sie nicht mit ihrem Bruder in einem Haus war, zog sie emotional ziemlich runter. „Ich bin nicht ins selbe Haus wie Mutter, Vater und Sirius eingeteilt worden…“, dachte sich die Potter traurig. Ihr war elend zu mute. Sie hatte sich das so sehr gewünscht und jetzt ist sie in Slytherin, im selben Haus wie… Sie blickte kurz zu Draco. Eigentlich sah er ja nicht so schlecht aus. Er und Diane waren sich von den Äußerlichkeiten sehr ähnlich. Wasserstoffblondes Haar, eisblaue Augen und eine blasse Haut, rein wie Porzellan. Hailie schüttelte kurz den Kopf. Vor einem Augenblick hätte sie noch beinahe losgeheult und jetzt schlug ihr das Herz gegen ihre Brust. Heute war ein eigenartiger Tag. Sie blickte kurz zu Diane und sah in das fahle Gesicht. Der Malfoy standen schon ihre Tränen in den Augen, welche drohten ihre Wangen runterzurollen. Niemand schien das bemerkt zu haben… noch. Draco war über die Entscheidung des Hutes verwundert gewesen. Er brauchte einen Moment, um zu verarbeiten, was eben hier ablief. Natürlich ließ er sich das nicht anmerken, denn er war ein Malfoy und diese lassen ihre Feinde keine Gefühlsregung erkennen. Er blickte süffisant lächelnd zu Harry. „Wie es aussieht Potter, trägt deine Schwester nicht die Richtige Uniform!“, merkte er an. „Ich denke mal sie wollte dir einfach mal zeigen, wie es wohl ausgesehen hätte.“ Harry kniff seine Augen zusammen und blickte Draco finster an. „Jetzt schau doch nicht so bedrohlich! Du könntest deiner neuen Gryffindor Freundin noch Angst einjagen.“, merkte er spöttisch an und deutete auf Diane. Die Worte von ihrem Bruder versetzten ihr ein Stich in ihr Herz. Eben noch nahm er sich noch in den Arm und vermittelte ihr damit ein Gefühl, dass er sich freute; doch damit war wohl Schluss als der Hut nicht die erwarteten Worte sprach. Sie war wie vor den Kopf gestoßen. Ihr Magen zog sich wieder unangenehm zusammen und sie blickte betroffen auf ihren Rock, welcher sie in den Slytherinfarben zu verspotten schien… So wie Draco. Die Situation spitzte sich zu. Hailie konnte in ihrer momentanen Lage keine aufmunternden Worte finden. Sie hätte jetzt gern selbst welche gehört. Mit einem Blick zu Diane musste sie erkennen, dass das nicht zu erwarten war. Sie holte tief Luft. Hailie wusste nicht was sie hätte sagen wollen, aber ihr wäre irgendwas eingefallen, als Dumbledore plötzlich das Wort ergriff. „Ich würde vorschlagen, dass ihr erstmal in eure Häuser zurückkehrt.“, sagte er mit gewohnter ruhiger Stimme und sprach eindeutig Harry und Draco an. Er ließ ein gewisses Mitgefühl mit hinein fließen oder hat Hailie sich das eingebildet? Warum schickt er die zwei weg, welche er doch extra geholt hatte, um ihnen alles zu zeigen? Hailie verstand nicht recht, was Dumbledore damit bezweckte. „Die Mädchen müssen sich von ihrer Anreise hierher erstmal erholen. Ich möchte mit ihnen vorerst die Hausordnung durchgehen und ihr wollt bestimmt nicht hierbleiben und das nochmal hören oder?“, Dumbledore sagte dies sachlich und lächelte den Jungen zu. Draco verzog das Gesicht. „Bloß nicht!“ und ging bereits aus dem Büro. Die Tür schlug zu und es befanden sich nur noch Harry, Hailie, Diane und Dumbledore im Raum. Als Diane das Geräusch der geschlossenen Tür vernahm, kullerten ihre Tränen über die Wangen und fielen auf ihren Rock. Dieser sog das Wasser ein. Hailie konnte ihre Freundin nicht so sehen, denn die Blonde schaute jetzt voller Entsetzen auf die Tür. „Er kommt doch wieder…? Er macht nur Spaß… oder? Er lässt mich doch jetzt nicht allein… Nicht er. Mein Bruder lässt mich doch nicht einfach so alleine zurück…“, dachte sich Diane und unterdrückte ein Schluchzen. Tröstend legte Hailie ihre Arme um Diane und drückte sie an sich. Harry beobachtete diese Szene schweigend. Ihm fehlten die Worte und er verstand nicht was hier los sei. Er wendete seinen Blick auf Hailie und suchte flehend nach ihrem. Sie sah ihn an und nickte ihm zu. Sie wollte ihm so zu verstehen geben, dass er ruhig gehen kann. „Schon gut Harry, geh ruhig. Wir sehen uns einfach später.“, sagte sie zur Bestätigung. Harry war noch irritiert, lächelte Hailie schwach an und antwortete: „Ich warte einfach im Gang auf euch.“ Und auch er verließ das Büro. Im Raum hörte man Dianes Schluchzen und auch Hailie war den Tränen nahe. Wie konnte ein Tag denn so viel Kummer bringen? Dumbledore setzte sich an seinen Schreibtisch und öffnete eine Schublade. Dort befand sich eine geschlossene Flasche mit Inhalt. Er stellte diese vorsichtig auf den Tisch und stellte drei Gläser bereit, welche er vorsichtig füllte. Er schob den Mädchen das Getränk hin und sagte: „Ich denke, dass die Situation es zulässt und ihr es nicht ausplaudert.“ Beide Hexen schauten sich den fraglichen Inhalt an und beruhigten sich etwas. Sie rückten ihre Stühle an den Schreibtisch. „Was ist denn das, Professor?“, fragte Diane noch mit zitternden Stimme und wischte sich die restlichen Tränen von ihren Augen und dem Gesicht. Dumbledore lächelte freundlich. „Ihr seid sehr enttäuscht über die Entscheidung des Hutes, das ist mehr als deutlich. Deshalb hoffe ich, dass euch dieser edle Tropfen etwas von eurer gewohnten Laune zurückbringt.“, erklärte er knapp. Hailie schnupperte kurz an dem Inhalt des Glases, doch konnte sie diesen Geruch nicht richtig einordnen und schaute ihren Professor fragend an. „Es handelt sich hier um Elfenwein, welchen ich für wichtige Momente aufbewahrt hatte. Ich denke, ihr stimmt mir zu, dass das ein solcher Moment ist.“, meinte er und nahm einen kleinen Schluck. „Er gibt uns Alkohol?!“, dachte sich Hailie und achtete dabei besonders auf ihre Miene, nicht dass ihr diese jetzt noch entgleist. Plötzlich vernahm sie ein schluckendes Geräusch und blickte erschrocken zu Diane. Diese hatte eben ihr Glas geleert und stellte jenes laut auf den Tisch zurück. „Danke…“, meinte sie schüchtern. „Wir werden das bestimmt nicht ausplaudern…“ Hailie war schon baff. Warum in Teufels Namen hatte sie das alles auf einmal getrunken? Sollte man denn Wein nicht genießen? So hatte Hailie das doch gehört. Einen edlen Wein sollte man langsam und mit Genuss trinken. Hailie nahm vorsichtig einen Schluck und war sehr überrascht. Der süßliche Wein schmeckte einfach köstlich. Dennoch wollte sie diesen genießen und stellte das Glas wieder vor sich. Dumbledore lächelte. „Nun, dann möchte ich euch doch mit der Hausordnung bekannt machen, bevor ich euch eure Häuser und eure Einzelzimmer zeige.“, sprach er und öffnete eine andere Schublade seines Schreibtisches. Dumbledore holte die Hausordnung in dreifacher Ausführung heraus und übergab den Mädchen jeweils einen Bogen. „Und bevor ich es vergesse. Hier sind eure Stundenpläne.“ Die Freundinnen sahen sich entschlossen an. Der Tag war einfach scheiße gelaufen, aber gemeinsam werden sie das schon packen. Auch die Tatsache, dass sie in falsche Häuser eingeteilt wurden, war kein Grund den Kopf in den Sand zu setzen. Sie würden alles gemeinsam durchstehen, auch einen Angriff von Todessern. Als Diane Hailie lächeln sah, fiel ihr ein Stein vom Herzen und sie lächelte zurück, bevor Dumbledore erneut das Wort ergriff und begann die Hausordnung vorzulesen. Harry stand vor dem Büro und wartete. Er wusste eigentlich auch nicht was er jetzt machen sollte. Die Hausaufgaben hatte er bereits mit Hermine gemacht, um so mehr Zeit mit Hailie verbringen zu können. Auch wenn sie nicht in Gryffindor war, was eine leichte Enttäuschung in ihm auslöste, wollte er derjenige sein, wer ihr die Schule zeigt. Er wusste nur nicht so recht, wie das jetzt ablaufen würde. Schließlich war ja da noch die Malfoy, die von ihrem Bruder einfach sitzengelassen wurde ohne ein Anzeichen von Reue oder Bedauern. Sie tat ihm Leid. Vielleicht sollte er versuchen, ihr den ersten Tag in Gryffindor so angenehm wie möglich zu gestalten. Es war ja nicht so, dass sie den Hut anflehte dort eingeteilt zu werden. Sorgen machte ihm nur Hailie. Sie war jetzt ganz allein in einem Haus voller Lügner und Betrüger. Er seufzte laut. Schon allein der Gedanken, dass Hailie dort schläft und an deren Tisch sitzt, ließ seine Schläfen pochen. Das war doch zum Haare raufen! Und ihm fiel einfach nichts ein was er hätte unternehmen können, im ihr unter die Arme zu greifen und sie zu unterstützen, wie er es eigentlich vorhatte. Plötzlich fühlte sich Harry nutzlos. „Am Ende kann ich ihr gar nicht helfen. Ich glaube, ich habe als großer Bruder ziemlich versagt.“, nuschelte er und ließ den Kopf hängen. Gerade als seine Stimmung eine krasse Wendung zur Depression machen wollte, ging die Tür des Büros auf und Dumbledore, begleitet von den jungen Hexen, betraten den Flur. Schnell richtete Harry sich auf und schaute etwas erschrocken zum Dreiergespann. Dumbledore lächelte. „Welch eine Überraschung, Harry. Möchtest du uns bei dem Rundgang durch die Schule etwa Gesellschaft leisten?“, fragte der Schuldirektor. „Du bist natürlich herzlich eingeladen.“ Hailie bekam sofort ein Lächeln. „Ja Harry, komm doch mit uns!“, meinte sie freudig. Diane war etwas überrumpelt und errötete leicht. Um ehrlich zu sein, sie fand die Idee einfach großartig mit Harry gemeinsam die erste Führung durch Hogwarts zu machen. „Das wäre nett…“, nuschelte sie noch etwas verlegen und senkte ihren Blick. Harry schaute noch einen Moment verdutzt, stimmte aber eilig nickend zu. „Das würd ich sehr gerne!“ Erneut schritten Hailie und Diane lange Korridore entlang und mussten unzählige Treppenstufen hinuntergehen. Die Einrichtung hatte sie in ihren Bann gezogen. Wirklich alles an dieser Schule schien etwas Außergewöhnliches zu haben. Hailie hätte auch schwören können, sie hätte etwas durch die Wand verschwinden sehen, aber der Gedanke daran, dass es an der Schule spuken soll wollte ihr einfach nicht gefallen. „Ist ja gruselig…“, dachte sich die Potter und verzog leicht ihr Gesicht. Die Gruppe war die ganze Zeit ruhig nebeneinander hergelaufen; niemand sprach ein Wort, nicht einmal Dumbledore. Und dieser machte doch einen redseligen Eindruck auf Diane. Die unangenehme Stille wollte ihr einfach nicht gefallen, aber als sie ihren Mut zusammen kratzte, um Harry über das Haus Gryffindor zu fragen, blieb Dumbledore stehen. Weder Hailie noch Diane wussten, wo sie sich im Augenblick befanden und sahen sich daher fragend an. „Das ist die Große Halle!“, sprach Dumbledore. „Hier werdet ihr eure Mahlzeiten einnehmen und auch Neuigkeiten werden in diesem Raum verkündet, um eure Sicherheit hier zu gewährleisten.“ Dumbledore, dachte daran, dass er hier schon Schreckliches ansagen musste und seufzte. „Viele der Nachrichten sind leider negativer Natur…“, nuschelte er leise und sah auf die Uhr. „Oh, es ist schon reichlich spät!“, merkte er an. „Ich hoffe, es macht euch nichts aus, wenn ich Hailie jetzt zu ihrem Haus begleite und euch zwei alleine lasse. Bitte zeig Diane doch den Weg zum Gryffindoreingang, Harry.“ Der Angesprochene schluckte leicht und nickte. „Natürlich Professor Dumbledore.“, antwortete er rasch. Hailie sah etwas verwirrt in die Runde. Sie wollte sich noch nicht von Harry trennen. Sie wollte noch etwas Zeit mit ihm verbringen und einfach nur mit ihrem Bruder reden. Sie blickte etwas enttäuscht zu Harry. Selbstverständlich bemerkte ihr Bruder den traurigen Blick (diesmal) und antwortete: „Dann sehen wir uns einfach nach dem Abendessen Hailie! Dann könnten wir uns in die Bibliothek setzen oder in der Großen Halle noch mal ausführlich miteinander reden.“ Er lächelte seine kleine Schwester liebevoll an. Diese nickte und ihre Miene hellte sich auf. „Das machen wir.“, meinte sie knapp und drückte ihren Bruder noch mal kurz, bevor sie sich mit Dumbledore auf den Weg zum Slytherinkerker machte. Diane sah Hailie traurig hinterher, da sich diese nicht von ihr verabschiedet hatte. Doch als Hailie sich kurz umdrehte und sie und Harry anlächelte mit dem kleinen Finger ihrer rechten Hand vor ihrem Gesicht fuchtelnd, atmete Diane erleichtert aus. Wenigstens war Hailie nicht mehr allzu sauer auf das blonde Mädchen gewesen. Doch jetzt stand Diane schon vor der nächsten Herausforderung, Harry. Er und ihr Bruder könnten sich nicht noch mehr hassen, als sie es eh schon tun. Und hier steht Diane, die ein Jahr jüngere Schwester von Draco und würde gerne wissen, wo der Gryffindorgemeinschaftsraum ist. Das ist ja zum Scheitern verurteilt. Diane hörte Harrys Schritte und sah, dass er sich von ihr entfernte. Nicht in ihrer Vorstellung, sondern in der Realität. Sie ließ erneut den Kopf hängen und blickte auf ihre Uniform. Grün und Silber. An sich ja eine schöne Farbenkombination, sie betonte ihre Augen, doch für Gryffindor eher unpassend. Sie seufzte und blickte sich noch mal um. Harry stand in ihrer Blickweite und schaute das Mädchen verwirrt an. Diane verstand nicht so recht, was sie davon halten soll, als Harry sich räusperte, zuckte Diane erschrocken zusammen. „Kommst du? Oder möchtest du noch etwas die Große Halle bestaunen?“, fragte Harry belustigt. Diane war irritiert. In seiner Stimme konnte sie keinen Sarkasmus oder auch nur den leichtesten Hauch von Ironie heraushören. Sie fragte also lieber nach: „Meinst du das… ernst?“ Harry legte den Kopf schief und blickte sie nur an. „Ich meine, willst du mir wirklich helfen…?“, Dianes Stimme versagte zum Schluss und sie schaute beschämt zu Boden. „Man Diane reiß dich zusammen…!“, ermahnte sie sich nochmal in Gedanken. Harry lächelte sie freundlich an und antwortete: „Natürlich!“ „Aber ich bin doch…“ Harry blickte sie erneut fragend an und Diane beendete ihren Satz: „… eine Malfoy!“ „Spielt das eine Rolle?“ Diese Frage zauberte ein Lächeln auf Dianes Züge und hastig schüttelte sie den Kopf. „Na also!“, meinte Harry kurz. „Hailies beste Freundin ist auch meine beste Freundin…“ Dianes Gesicht färbte sich rot und sie vermied es Harry anzusehen. „Wie kann er so was einfach so sagen?“, dachte sich Diane panisch. Sie riss sich noch mal zusammen und folgte Harry, welche sie zum Gryffindorgemeinschaftsraum führte. Auf dem Weg dorthin erzählte er ihr von seinen Freunden Ron und Hermine und über einige seiner Fächer, welche er dieses Jahr belegen würde. Er redete eigentlich nicht immer so viel, aber er wollte nicht, dass sie sich von ihm verstoßen fühlte. Sie schien noch sehr verängstigt, dass sie schließlich gegen jede Familientradition nach Gryffindor kam. Das machte sie schon etwas sympathisch für Harry. Der Hut wird sich bestimmt nicht bei ihr irren, redete er sich innerlich ein. Dennoch wollte er nicht verstehen, dass Hailie in Slytherin war und dies machte Harry stutzig. Er sollte bei Diane vielleicht doch etwas vorsichtiger sein. Außerdem wäre seine Anwesenheit für sie nicht von Nutzen, denn Momentan war er, Harry Potter der Junge der Lügen erzählte. Er sprach das Passwort und die Dicke Dame, wollte eben das Portal öffnen, als ihr die Slytherinuniform an Diane auffiel. Sofort schloss sie den Eingang, den sie eben einen Spalt breit geöffnet hatte. Harry blickte die Frau im Portrait an und fragte: „Ist noch was? Warum willst du uns nicht reinlassen?“ „Ist das denn nicht Offensichtlich?!“, kreischte die dickliche Frau. „Hinter dir. Das Mädchen mit dem blonden Haar. Sie ist doch eindeutig in Slytherin. Solange sie hier ist werde ich dir den Zugang verweigern, Harry!“ Harry trat verwundert einen Schritt zurück und blickte Diane an, welche erneut einen traurigen Glanz in den Augen bekam. Die Malfoy schaute beschämt zur Seite und vermied, dass jemand ihr Gesicht sehen konnte. Harry schnaubte wütend und widmete sich dem Bild zu. „Also erstens ist sie eine Gryffindor. Ich sollte doch Beweis genug sein. Deine Art so oberflächlich zu urteilen ist vielleicht irgendwann mal sinnvoll gewesen, aber hier ja wohl fehl am Platz. Sieh hin, du hast Diane zum Weinen gebracht.“, protestierte der Potter. „Und jetzt sei nicht so unsensibel und öffne UNS den Eingang. Ich möchte Dumbledore heute nicht nochmal aufsuchen, damit er es dir noch schriftlich geben kann, dass Diane eine Gryffindor ist!“ Die dickliche Frau war überrascht über Harrys Gefühlsausbruch, ebenso wie Diane. Die Malfoy hatte das schon mal erlebt, mit Hailie. Ihre beste Freundin war immer für sie eingetreten und es störte sie nie, wem sie sich da gegenüberstellen musste. Und das sah jetzt Diane auch in Harry. Als beide durch das Portal gingen wischte sich Diane schmunzelnd die Tränen aus dem Gesicht und sagte verlegen: „Danke… Harry!“ Dieser war nicht auf diese Worte vorbereitet, vielleicht errötete er deshalb und eventuell war das ja auch der Grund, dass sein Herz ihm fast aus der Brust zu springen drohte. „Das ist also unser Aufenthaltsraum.“, sagte Harry und trat gemeinsam mit Diane den großen Saal. Das Mädchen staunte nicht schlecht. Die Einrichtung vermittelte sofort Gemütlichkeit. Sie blickte sich um und entdeckte einen Kamin, eine Sitzecke mit Sofa und Sesseln, ein schwarzes Brett mit all den Neuigkeiten und Annoncen zum Tauschen, in der Ecke war ein Schachbrett aufgebaut und eine Treppe schien zu den Schlafsälen zu führen. Der Raum war leer, dies ist Diane auch aufgefallen. Harry grinste über Dianes Reaktion. Wie sich die Malfoy aufgeregt umschaute, hatte schon was Lustiges. „Die anderen sind bestimmt noch alle im Unterricht.“, merkte er an. „Dumbledore hatte mich aus Zaubertränke geholt. Das war das letzte Fach für heute, also ist das nicht tragisch.“ Er blickte auf die Uhr. „Oh du solltest dich schnell umziehen, die anderen werden gleich kommen und dann gehen wir zusammen runter zum Abendessen.“ Diane blickte auf die Uhr an der Wand, welche eben noch Harry anschaute. Es war 17.45 Uhr. Diane nickte. „Okey…“ Harry sagte ihr, sie müsse nur die Treppe raufgehen, den Rest würde sie alleine finden. Ihr Zimmer hat bestimmt ein Namensschild, er würde solange hier warten. Diane ging also die Treppe rauf und entfernte sich langsam von Harry. Ihre Anspannung legte sich etwas. Harrys Gegenwart war aufgrund ihrer Gefühle zu ihm etwas unangenehm. Schließlich mochte sie ihn sehr und ja… das war ihr noch vorher nicht passiert. Als sie die Treppen heraufging, blickte sie auf ihre Füße um nicht zu stolpern, was sich als Fehler rausstellte. Sie lief in jemanden rein, wie nicht anders zu erwarten und drohte nun nach hinten zu fallen, die Treppenstufen welche sie doch eben erst hinter sich ließ. Als sie plötzlich an der Hand gepackt wurde und die Person, gegen die Diane rannte, sie zu sich zog. Nun befand sie sich in den Armen des Unbekannten. Soweit Diane das mitgekriegt hatte, war ihr Gegenüber des anderen Geschlechts. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er vorsichtig. „Ist dir auch nichts passiert?“ Seine Stimme hatte einen seltsam beruhigenden Klang auf sie. Aber als sie merkte, dass sie sich immer noch in seinen Armen befand, stieß sie sich von ihm und sprach: „Entschuldige…“ Nun wollte sie sich den jungen Mann doch mal ansehen. Dunkelbraune kurze strubbelige Haare, eine stattliche Figur und schön geschwungene Lippen mit einem Piercing an der linken Seite der Unterlippe. Und er roch ganz angenehm. Diane war damit jetzt komplett überfordert, als der Junge sie anlächelte und sie erneut in die Arme schloss. „Du schleichst dich extra nach Gryffindor, um mir zu begegnen? Das nenn ich doch Ehrgeiz! Du musst ja wahnsinnig in mich verliebt sein…“, hauchte er ihr ins Ohr. Diane hatte sich doch verhört. Aber als er sich zu ihr herunterbeugte und sich anscheinend erdreisten wollte sie zu küssen, hatte es Diane endgültig gereicht. Sie lächelte in eiskalt an und boxte ihm kurzerhand in die Magengegend. Der Junge ging mit Schmerzen zu Boden. Er hat einem Mädchen nicht so viel Kraft zu getraut. Diane ging an ihm vorbei, stoppte noch mal bevor sie zu den Mädchenschlafsälen aufmachte und somit zu ihrem Zimmer ihren Weg fortsetzte und drehte ihr Gesicht noch mal zum Unbekannten. „Ich habe keine Ahnung wer du bist und es ist mir egal.“, meinte sie kühl und ging weiter. Ein Lächeln erschien auf seiner Miene. Irgendwas ging doch in seinem Kopf jetzt anders oder? Jetzt hatte er also die berühmte Eisprinzessin getroffen. „Endlich mal wieder eine Herausforderung…“ Diane betrat ihr Zimmer, es war doch tatsächlich beschriftet. Sie seufzte und öffnete die Tür. Sofort fiel ihr der kalte Windzug auf und sie starrte gebannt auf das Fenster. Es war offen, das konnte sie sich ja zusammen reimen. Aber geschockt war sie, als sie die Eule ihres Vaters auf dem Fensterbrett gesehen hat. Mit einem Brief im Schnabel. Hailie wurde währenddessen von Dumbledore zum Slytherinkerker begleitet. Er erzählt irgendwas von Harry und dass sich dieser in seinem ersten Jahr vehement gegen das Haus Slytherin entschieden hatte. Das waren nicht gerade aufmunternde Worte für Hailie. Er öffnete den Eingang zum Gemeinschaftsraum mit einem Passwort und trat herein. Zögerlich folgte Hailie ihm, ihre Kleidung erschien ihr jetzt doch unpassend. Doch der Raum schob jegliche Gedanken von ihr beiseite und nahm sie in seinen Bann. Alles schimmerte in einem grünen Licht. „Wow“, entglitt es Hailie voller Erstaunen. Dumbledore lächelte sie an. Beide vernahmen ein Gähnen und entdeckten Draco, welcher auf der Couch wohl ein Nickerchen machen wollte. Dieser schreckte sofort hoch als er den Schuldirektor und Hailie entdeckte. „Nicht doch…“, dachte er sich und verzog sein Gesicht. Dumbledore wies in Dracos Richtung und sagte: „Mister Malfoy wird Ihnen sicher den Weg zu den Mädchenschlafsälen weisen. Ich habe mir die Freiheit genommen und ein Schild mit Ihrem Namen an die Tür gehängt. So können Sie es gar nicht verfehlen. Ich werde mich nun verabschieden.“ Und danach verließ der Schuldirektor auch schon den Slytheringemeinschaftsraum und ließ Hailie in, wie er wohl dachte, fähigen Händen. Draco lachte gehässig auf. „Na soll ich dich an deinem Händchen führen? Oder kannst du vielleicht irgendwas auch alleine machen?“, spottete er. „Von dir will ich keine Hilfe, da bevorzuge ich doch orientierungslos im Schulgebäude zu laufen.“, konterte Hailie. „Diane hat ja ein vollkommen falsches Bild von ihrem Bruder. Du bist echt das letzte!“ Sie dachte daran, dass er Diane in Dumbledores Büro zurückließ und einfach so verschwand. „Was fällt dir ein so mit mir zu reden?“, schrie er und stand auf. Nun blickte Draco ihr finster in die Augen. „Du bist doch nur ein Halbblut!“ „Jetzt schon neidisch?“, fragte Hailie und schritt an ihm vorbei. Sie vermutete, dass die Treppe hinter ihm zu den Schlafsälen führen würde. Sie wollte gerade die Stufen hinuntergehen als die von hinten am Kragen gepackt wurde und zu Boden geschmissen wurde. Hailie stieß sich leicht ihren Kopf und wollte sich aufsetzen, als Draco sich zu ihr herunter beugte und sagte: „Zieh sofort diese Uniform aus!“ Hailie holte aus und ohrfeigte ihn. Erneut drehte Draco sein Gesicht zu ihrem und wollte eben noch was erwidern, als er ihren Zauberstab an seinem Hals spürte. Hailie hatte diesen aus ihrer Tasche geholt und war nun auf den Draco vorbereitet, von welchem ihr Bruder ihr immer schrieb. „Das wagst du nicht…“, zischte er wütend. „Eins sollten wir mal vorab klarstellen. Ich bin kein schwaches kleines Mädchen, Malfoy. Wenn du einen Streit anfängst, darfst du dich danach nicht wundern, dass du eine verpasst bekommst.“, erklärte Hailie sachlich und mit einem bösen Unterton. „Was für ein Streit?“, fragte Draco und stand auf, wobei er Hailie nicht aus den Augen ließ. „Ich habe doch nur gesagt, dass dein Fummel hier auffällt!“ „Ach? Als wüsste ich das nicht selbst!“, antwortete Hailie knapp. „Und jetzt aus dem Weg.“ Draco wich ihr langsam aus dem Weg und Hailie ging unbeirrt den Weg zu den Schlafsälen runter. Sie war schon einige Stufen weiter unten, als sie Schritte vernahm, welche auf sie zu zukommen schienen. „Lernt er es denn nie?“, dachte sich Hailie und drehte sich schon wütend um. Doch vor ihr stand nicht Draco. „Wer bist du? Und warum grinst du so?“ Vor ihr stand ein Junge mit einem breiten Grinsen. Seine Haare waren kurz und schienen ein merkwürdiges Grau aus, seine Augen waren rötlich und er war ziemlich groß. Er reichte ihr noch lachend die Hand und meinte: „Ich hab dich vorhin im Gemeinschaftsraum gesehen und dachte, das Mädchen muss ich unbedingt kennen lernen. Mein Name ist Nathan Watson, kurz Nate. Du scheinst neu zu sein.“ Hailie war noch ganz verwundert über diesen Überfall und reichte ihm zögerlich die Hand. „Wenn du willst zeig ich dir gerne alles. Ich bin ja schon länger dabei.“, meinte er. „Klar gerne…“, Hailie wusste nicht so recht, ob sie ihm trauen sollte. Aber vorerst sollte es in Ordnung sein, oder? „Wie heißt du eigentlich?“, fragte Nate und zeigte ihr den Eingang zu den Mädchenschlafsälen. „Ab hier musst du alleine lang…“ „Hailie! Ich heiße Hailie…“, unterbrach sie ihn. Erneut lächelte er. „Hier dürfen nur Mädchen passieren, also vielleicht möchtest du ja zusammen mit mir dann zum Abendessen gehen? Ich wart auf dich im Gemeinschaftsraum…“, meinte Nate. „Nein vielen Dank. Aber ich hab keinen Hunger und möchte mich lieber etwas hinlegen.“, mit diesen Worten verabschiedete sich Hailie und rannte den Flur entlang, welcher für Jungs unpassierbar schien. „Schon komisch… War das gerade eine Einladung zu einem Date?“, dachte sich Hailie und wär beinahe an ihrem Zimmer vorbeigerannt. Vorsichtig öffnete sie die Tür und trat rein. In ihrem Zimmer befanden sich bereits all ihre Sachen. Sie ging freudig auf den großen Vogelkäfig zu und befreite das Tier. Die Eule flog dankend einmal um Hailie herum und setze sich ans Fenster. Sie klopfte mit dem Schnabel gegen die Scheibe. „Entschuldige Noir, aber da kommst du leider nicht durch.“, sagte Hailie entschuldigend und warf sich müde aufs Bett. Sie gähnte und schloss ihre Augen. Beinahe wäre sie eingeschlafen, doch dann knurrte ihr Magen. Ja sie hat gelogen, sie wollte nicht am Slytherintisch ihre Mahlzeiten einnehmen. Aber jetzt blieb ihr wohl doch nichts anderes übrig. Hungrig konnte sie schließlich nicht einschlafen. Erschöpft seufzte die junge Hexe, stand wieder auf und zog sich die Uniform an, welche wahrscheinlich von einem der Lehrkräfte zurechtgelegt wurde, in den Slytherinfarben. Sie schaute sich im Spiegel an. Eigentlich nicht schlecht, musste sie feststellen. Die Farben ließen sie aus einem unerklärlichen Grund strahlen. Das Grün betonte ihre Augen. Gekonnt band sich Hailie die Krawatte. Dann verließ sie hastig ihr Zimmer. Obwohl sie ja eigentlich vermeiden wollte in diesen Nate reinzulaufen, war dieser im Gemeinschaftsraum und schien auf sie zu warten. Als er Hailie bemerkte, hellten sich seine Züge schlagartig auf. „Es freut mich, dass du dich doch um entschieden hattest.“, grinste er sie freudig an. Hailie verzog das Gesicht, genau das wollte sie eigentlich vermeiden. Heut läuft doch alles anders, als gewollt. Jetzt hatte es auch keinen Sinn, sich an ihm vorbeizuschleichen. Schließlich hatte er sie ja entdeckt. Sie fand eigentlich keine netten Worte, ihm mitzuteilen, dass sie nicht mit ihm essen gehen will, also schwieg sie und zwang sich zu einem Lächeln, welches sehr gequält wirkte. Nate fiel dies aber nicht weiter auf. Er erhob sich aus dem smaragdgrünen Sessel und schritt jetzt genau auf Hailie zu. „Wenn man nichts Nettes zu sagen hat, sollte man lieber gar nichts sagen…“, schwirrte ihr der Satz im Kopf. Wie sollte sie ihn den höflich ablehnen, sie hat hier ja noch gar keine Freunde gemacht. Sie hat niemanden, der sie sonst zum Essen begleiten wollte… oder? Nate legte bereits seinen Arm auf ihre Schultern und atmete erleichtert aus. „Dies ist der Beginn einer langen Freundschaft, Hailie.“, sprach er zuversichtlich. Keiner bemerkte den vor Wut kochenden Draco an der Treppe zu den Schlafsälen. Diesem schien wieder mal was nicht zu passen. Mit schnellen Schritten ging er auf Hailie und Nate zu. Nicht mehr lange und beide würden auch von seiner Anwesenheit Kenntnis nehmen müssen. Nate führte Hailie einige Schritte Richtung des Portals, als sie plötzlich gepackt wurde und innehielt. „Lass das Watson. Ich bin für dieses Mädchen verantwortlich, sonst hätte mich Dumbledore nicht zu sich bestellt!“, bellte Draco wütend. Er musste ihr doch den Aufenthalt hier so schrecklich wie möglich gestalten, nach dem was vorhin vorgefallen war, das stand für ihn fest und gerade dachte er daran, wie Harrys Gesicht wohl aussehen würde, wenn sie mit ihm, Draco Malfoy, beim Abendessen auftauchte. Das konnte er sich einfach nicht entgehen lassen. „Also nimm deine Pfoten weg!“ Hailie dachte, sie höre schlecht. Was war denn jetzt los? Doch Nate machte keine Anstanden auch nur einen Finger von Hailie zu rühren. „Drocolein, das ist eine Nummer zu hoch für dich. Geh und spiel doch mit deinen Freunden und lass uns jetzt in Ruhe, okey?“, sagte Nate, als würde er mit einem kleinen Kind reden. Das fand Hailie vielleicht jetzt etwas amüsant, aber nicht Draco. Sein Gesicht verzerrte sich vor Wut und er verstärkte sofort seinen Griff um Hailies Handgelenk. „Lass sie sofort LOS!“, zischte Draco und zog kräftig an Hailie. Diese fiel aus dem Griff von Nate und stolperte auf Draco. Sein Zerren zog sie regelrecht auf ihn und es passierte, was nicht hätte passieren sollen… Hailie stieß mit Draco zusammen und ihre Lippen berührten sich. Beide waren geschockt. Nate schaute auf das Bild, was sich ihm bot. Es sah einfach danach aus, als wär es geplant. Draco küsste Hailie. Die Potter verstand nicht was hier jetzt passierte, aber sie fühlte ein fremdes Paar Lippen auf ihren und… es fühlte sich angenehm an. Malfoy war noch sichtlich geschockt, ließ ihre Hand aber nicht los. Er löste den für beide verstörenden Kuss und schaute Hailie mit weit aufgerissenen Augen an. Sie errötete leicht, ebenso wie er. „Das kann doch nicht wahr sein…“, dachte sich Draco und versuchte die Röte in sich zu bekämpfen. „Jetzt darf ich mir bloß keine Blöße geben…“ Also tat er das erste was ihm einfiel und ging mit Hailie im Schlepptau Richtung Portal. „Gehen wir…“ Hailie noch ziemlich unter Schock ließ sich einfach mitnehmen. Das war doch gerade nicht wirklich passiert, oder? Oh mein Gott, sie hat doch tatsächlich gerade eben vor einer Sekunde Draco Malfoy geküsst, Dianes Bruder, Harry Rivalen. Sie konnte nichts sagen, während sie wusste, dass Nate diese nicht weniger entgeistert mit seinem Blick verfolgte. Beide betraten den Flur. Es herrschte Stille zwischen den Beiden. Draco wollte dieses Ereignis so schnell wie möglich vergessen und Hailie lächelte gequält und räusperte sich. Sie wollte gerade ansetzen Draco anzusprechen, wahrscheinlich wegen des Kusses. „Sag kein Wort, Potter! Ich will jetzt nichts von dir hören! Das eben ist niemals passiert…“, maulte er und legte die freie Hand auf seine Brust. Wenn doch nichts passiert ist, warum also hämmerte sein Herz so laut? Warum stieg in ihm die Hitze hoch? Hat er sich mit irgendwas angesteckt? „Diese Potter Göre raubt mir noch den letzten Nerv!“, dachte sich Draco und versuchte seinen Körper wieder unter Kontrolle zu bringen. „Gut, da geb ich dir Recht!“, sprach Hailie entschlossen und flüsterte in Gedanken zusätzlich: „Nicht auszumalen, wie Harry darauf reagiert…“ und die Potter schüttelte sich leicht. Da fiel es Draco wie Schuppen von den Augen, denn gegen Hailies Vermutung konnte er sie hören. Auf seinem Gesicht erschien ein diabolisches Lächeln. „Natürlich!“ Das ist es, mit Hailie an seiner Seite würde Potter doch wahnsinnig werden. Draco entschloss sich also kurzerhand Hailies Vertrauen zu gewinnen und ihren „guten Freund“ zu spielen. Hailie räusperte sich erneut. „Was ist denn nun wieder?“, blaffte Draco sie an und schaute zurück. Hailie deutete auf ihre Hand, die noch fest in seiner war. Draco ließ diese abrupt los und fügte hinzu: „Das ist auch nie passiert…“ Beide führten also unbeirrt ihren Weg zur Großen Halle fort. Naja nicht so ganz, denn Draco war schon ziemlich verwirrt durch Hailies Anwesenheit und auch die junge Hexe war nicht weniger irritiert durch die Szenen, welche sich in ihrem Kopf wieder und wieder abspielten. Mit roten Kopf kamen also beide endlich an der Großen Halle an und Draco dirigierte sie direkt an den Slytherintisch. Diane sah den feuerroten Umschlag an im Schnabel an. Vorsichtig pirschte sich Diane an die Eule, welche sie beäugte und ihren Kopf schief legte. Angst stieg in ihr hoch. Anscheinend hatte die Neuigkeit auch ihren Vater erreicht und seine Reaktion konnte sie sich schon denken. Leicht berührte sie den Heuler und dieser flog aus dem Schnabel und fing an mit der Stimme von Lucius zu schreien: „Du bist die größte Enttäuschung in meinem Leben. Ich hätte dich gar nicht erst nach Hogwarts gelassen, hätte ich gewusst, dass du unseren Namen nur wieder in den Dreck ziehen wirst. Komm gar nicht erst auf die Idee und schreib uns Briefe über deine widerlichen Schlammblutfreunden.“ Diane war fassungslos. Warum ging denn alles so schief? Schnell kramte sie nach Feder und Papier, als sich die Eule ihres Vaters auch schon wieder auf den Rückweg machen wollte. Diane raste auf den Käfig zu und öffnete hastig die Tür. „Schnell Blanche, halt sie davon ab zurückzukehren!“, sprach die Malfoy kalt. Ihre schneeweiße Eule flog aus dem Käfig und stürzte sich auf die andere. Diane hörte einen wehenden Klang der angegriffenen Eule und verzog dabei keine Miene. Sie setzte sich wieder an den Schreibtisch und versuchte in Ordnung zu bringen, was sie verbockt hatte. Gerade als sie sich von ihren Vater akzeptiert fühlte, verstieß er sie. Schnell schrieb Diane, das was ihr als erstes einfiel und gab den Brief ihrer Eule, welche wieder zurück geflogen war, mit etwas Blut auf dem Schnabel, und auf dem Fensterbrett auf weitere Befehle wartete. „Gib diesen Brief meiner Mutter, sie wird den Brief nicht sofort zerreißen!“, sagte das Mädchen und gab Blanche den Brief. Sie beobachtete ihre Eule wie diese am Horizont verschwand und schloss das Fenster. In ihrem Kopf hatte sie noch die Worte, welche sie an ihren Vater schrieb: „Natürlich war das nicht beabsichtigt, aber so würde ich die Schwächen von Harry Potter besser aufdecken, wenn ich mich als seine Freundin ausgebe. Ich wollte euch ja davon in Kenntnis setzen, aber hatte noch keine Gelegenheit.“ Sie schämte sich, dass sie zu derartigen Mitteln greifen musste. Lügen konnte sie noch nie gut. Aber fürs erste würde das ihren Vater besänftigen, so hoffte sie zu mindestens. Natürlich war alles im Brief gelogen, aber sie hatte doch so lange darauf gewartet, dass sie als eine echte Malfoy akzeptiert wird. Warum das also aufs Spiel setzen? Sie wollte nicht wieder beim Familienessen die eiskalten Blicke ihres Vaters nicht sehen, der ihr anscheinend den Tod wünschte. Das würde sie nicht noch mal ertragen. Sie wusste ja noch nicht mal warum er sie so zu hassen schien. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie die Eule ihres Vaters emporsteigen sah und den Rückweg anzutreten schien. Wenigstens war Blanche nicht allzu grob zu ihr gewesen, das beruhigte Diane etwas. Sie drehte sich um und zog sich schnell die Gryffindoruniform an, welche auf ihrem Bett lag und verließ ihr Zimmer. Gemeinsam mit Harry, Hermine und Ron ging sie zur Großen Halle. Obwohl die zwei nicht schlecht staunten, als sie erfuhren, dass sie die kleine Schwester von diesem missratenen Malfoy war. Harry führte sie an den Gryffindortisch und stellte sie kurz vor. Nachdem sich alle gesetzt hatten betrat Dolores Umbridge durch den Lehrereingang die Halle und stellte sich an den Podest, an den Dumbledore üblicherweise seine Reden hielt. Alle schauten sie gebannt an und das Gemurmel wurde lauten. Einige der Schüler fragten sich zu Recht, wo Dumbledore war, welcher nirgends zu sehen war. Umbridge räusperte sich genüsslich bevor sie zuckersüß verkündete, dass ab heute sie hier das Sagen hat, als die Großinquisitorin und hielt dabei ein Schreiben vom Ministerium hoch. „Dumbledore ist geflüchtet und jemand sollte hier doch für Ordnung sorgen, wie ich finde!“, sprach sie immer noch in ihrem zuckersüßen Ton. Alle anwesenden Schüler waren geschockt. Warum sollte Dumbledore denn einen Grund haben zu fliehen? Das ergab einfach keinen Sinn. Geschockt blickte Diane zu Harry, welcher ungläubig in die Leere starrte. Die Malfoy konnte zu dem Zeitpunkt ja noch nicht ahnen, dass ihr Vater da etwas mitgeholfen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)