Das ersehnte Treffen von Akira4ka (und das Schicksalsrad begann sich zu drehen) ================================================================================ Kapitel 3: Das erste Zahnrad ---------------------------- „Die Sonne geht schon auf...“ stellte Leonora nach einer schlaflosen Nacht fest. Mit einem tiefen schweren Atemzug stand sie auf und ging zum Fenster. Die gesamte Nacht hat sie sich mit Gedanken gequält, die so dunkel wie die Finsternis der Nacht selbst waren. Sie war mit der gesamten gegenwärtigen Situation hoffnungslos überfordert. 'Ehebruch...' Sie hatte ihren Ehemann betrogen. Egal welches Verhältnis sie zueinander haben, war es dennoch ein Tabu... eine Sünde. Welchen Zweck diente es? Was will er nur erreichen? Eine Antwort auf ihre Fragen konnte sie nicht erreichen, aber eins war ihr klar. Der König wusste, entgegen der Zusicherung von ihm, nichts von ihrer Anwesenheit in seinen Schlafgemach. 'Ganz klar! Der überraschte Blick des Prinzen, spricht dafür!... Sein Blick...' Die Augen des Prinzen hatten sie damals gefesselt und willenlos gemacht. Leichte Schamesröte stieg in ihr auf, bei der Erinnerung der vergangenen Geschehnisse. 'Verdrängen... Reiß dich zusammen, Mädchen', dachte sie angestrengt. Der Hof war schon lebhaft gefüllt. Sie bereiteten fleißig die Abreise ihres Gatten vor. ' Ein weiterer neue Tag...' „Nun denn!“ sie wendete sich dem geschäftigen Treiben ab und ging sich waschen. Währenddessen trat auch schon ihre treue Zofe Julietta ein, um ihr dabei behilflich zu sein. „Weißt du, ob mein Gemahl bereits wach ist?“ fragte Leonora, während sie sich das Haar bürsten ließ. „Ja, Herrin. Der Herr Graf bereitet sich auf seine Abreise vor.“, antwortet Julietta und flechtet ihr das Haar zu seinen schönen Zopf. „Ist das Frühstück schon angerichtet?“ „Es wird in diesen Augenblick aufgetischt, Herrin.“ „Sehr schön. Vielen Dank, Julietta. Es sieht wundervoll aus.“, erwiderte Leonora mit einem aufrichtigen Lächeln. Auch dieses Mal nahmen sie ihre Mahlzeit in der gewohnten Stille zu sich. 'Unangenehm wie immer...', dachte er etwas angesäuert. Unauffällig beobachtet er sie. 'Auch heute sieht sie wieder umwerfend aus...' „Mein Herr?“, hörte er ihr Stimme sagen und mit ihren Lippen formen, auf die er bahnt schaute. Erschrocken zuckte er kurz zusammen. „Ja?“ Sie blickte ihn fragend an und runzelte die Stirn. „Du hast mich angesehen, als wolltest du mir was sagen?“ Er hatte nicht bemerkt, dass er sie so lange angesehen hatte, dass sie es bemerkte. 'Erwischt!' Er räusperte sich etwas peinlich berührt. „Mhmm ja, also ich werde voraussichtlich für drei Tag verreisen. Allerdings könnte sich mein Aufenthalt auch etwas verlängern. In diesem Falle schicke ich dir Andy, um dir dies mitzuteilen.“ „Achja... Das ist sehr aufmerksam von dir, danke.“, antwortet sie etwas enttäuscht und führte das Frühstück fort. 'Aufmerksam... Aufmerksam war ich definitiv nicht, sonst wäre ich jetzt nicht in dieser peinlichen Lage', dachte er ernüchternd. Er fühlte sich wie der größte Versager auf Erden. Innerlich seufze er laut auf. Nach diesen besonderen Frühstück stieg er nur zu gerne auf sein Pferd, um hier wegzukommen. Seine Gattin verabschiedete ihn pflichtbewusst wie sie war. Ein letzter Blick und seine Reise begann mit seiner Gefolgschaft. Neben ihm ritt sein treuer Kommandant und persönliche Berater Andy, gefolgt von einer handvoll Knappen und Dienern. „Ich weiß, du hasst solche Auswärtsaufenthalte. Ganz besonders, wenn du die Herrin nicht mitnehmen kannst, aber heute wirkst du noch bedrückter als sonst.“, stellte Andy etwas erheitert fest. Nur Andy war es gestattet ihn so vertraut anzusprechen. Selbstverständlich auch nur, wenn sie unter sich waren. Nathan seufze tief. Scheinbar ein neues Hobby vom ihm. „Ist es wirklich so offensichtlich?“ „Haha selbst ein Blinder würde es sofort erkennen!“ Ja ja Andy und seine Fröhlichkeit. Alles war amüsant für ihn. Für ihn ist das Glas immer halb voll. „Ein Blinder ist noch sensibler für so was, schlecht gewähltes Beispiel, mein Freund.“, entgegnete Nathan sarkastisch, nun auch etwas erhellter. „Aber du hast Recht. Ich habe mich heute beim Frühstück vor der Göttin zum Affen gemacht...“, sagte er erneut seufzend. Andy hatte mal Leonora Göttin genannt in einem Gespräch zwischen ihnen, seither nutzen sie diesen Kosename für seine Frau. Was er ziemlich zutreffend fand. Für ihn war sie es. „So schlimm wird es sicher nicht gewesen sein. Kopfhoch!“, entgegnete Andy lachend und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. 'Der hat leicht Reden' dachte Nathan eher pessimistisch. „Du wirst ihr Herz schon noch zum schmelzen bringen.“, sagte Andy in seinen optimistischen Naturells. „Wenn du mich da nicht mal überschätzt. Zwei Jahre und es ist mir immer noch nicht gelungen... Sie hat wahrlich was besseres verdient...“, sprach der Herr. „Es würde nicht so lange dauern, wenn du mal aus deiner Haut fährst und dich für sie öffnest. Wie soll sie sich auch in dich verlieben, wenn du kalt wie ein Eisblock bist? Du machst sowohl Nord- wie auch Südpol Konkurrenz.“, witzelte Andy und fröstelte spielerisch, um seine Aussage zu bestärken. Nathan lachte sarkastisch auf. „Deine Vergleiche werden besser, mein Kompliment.“ Andy lachte laut auf. So eine Frohnatur wäre er auch gerne. Ihm war bewusst, dass Andy recht hatte. Das tat er immer, genau aus diesem Grund war er sein Kommandant und persönlicher Berater. Ohne Andy wäre er wahrscheinlich so sehr verzweifelt, dass er zu einem Dämon mutiert wäre. Nur durch ihn, konnte er noch hoffen. Hoffen, dass eines Tages seine Frau wirklich seine Frau sein würde. Sie ihm ein aufrichtiges wundervolles Lächeln schenken würde. Diese Art von Gesprächen werden sie vermutlich noch öfter führen. Immerhin musste sie den ganzen Tag reiten zu ihrem Ziel im Süden. Noch eine Sache die ihm Sorgen bereitet. Laut der Nachricht seines Verwalters sind zahlreiche Vorfälle von Viehvergiftung aufgetreten. Laut des Briefes weit mehr als ein Dutzend. Wenn es weiter ansteigt, könnten weitreichende Probleme auftreten. 'Wir müssen die Ursache dafür schnell finden!' „Hoheit...Hoheit!“ „Was?!“ „Was halten sie davon?“ „Wovon?“, fragte Elias etwas abwesend. „Die Steuer anzuheben, Hoheit.“ 'Verdammt! Sie geht mir einfach nicht aus dem Kopf! Diese Dreistigkeit!', dachte der Prinz erbost. „Hoheit?!“ „WAS?! Du siehst doch, dass ich nachdenke! Macht doch was ihr wollt!“, entgegnete er plump und erhob sich. „Aber Hoheit... Wir sind noch nicht fertig mit der Tagesordnung.“, sagte einer seiner Berater etwas irritiert. „Mir egal. Fahrt ohne mich fort und informiert mich über eure Entscheidungen.“, sagte Elias und verließ den Konferenzsaal. „Was ist nur los mit dem Prinzen? Er benimmt sich seit einigen Tagen sonderbar.“, fragte sich der Berater. Mit schnellen energischen Schritten machte er sich auf den Weg in sein Schlafgemach. Er schäumte vor Wut. Ein Knall der Tür ließ ein Echo im Schloss ertönen. „Wie konnte sie nur?!“ 'Wie konnte sie mir nicht antworten? Ich bin der Prinz! Der zukünftige König! Wenn ich Frage hat man mir zu antworten!!' Vor einigen Tagen verbrachte er einige schöne Stunden mit einem ihm unbekannten Engel. Er fragte sie zwar nach ihrer Identität, allerdings hatte sie nur gelächelt ist aufgestanden hat sich ihren Umhang aufgehoben und ist in den angrenzenden Raum gegangen. Natürlich ist er ihr kurz darauf gefolgt. Nachdem die erste Ungläubigkeit und Fassungslosigkeit sich gelegt hatten. Selbstverständlich genauso wütend wie er es auch jetzt ist, aber sie war verschwunden! Einfach weg... 'Wie konnte das sein?', dachte er während er sich im Raum umsah, in dem sie einfach verschwunden ist. Der einzige Zugang zu diesem Raum führt über seine Schlafgemach. Dieser Raum ist sein ganz privater Rückzugsort. Niemand ist es gestattet, es ohne seine Erlaubnis zu betreten. 'Sie muss tatsächlich ein Engel gewesen sein' dachte er zwar, fand es aber selbst absurd. Nochmal lies er seine Blicke über den Raum schweifen. Immer noch fand er keine Möglichkeit. In dem Raum befanden sich nur zwei Sessel am Kamin, ein großer Schreibtisch und ein Bücherregel. Aus dem Fenster konnte sie nicht geklettert sein. Er hatte da direkt Ausschau gehalten, als er einen leeren Raum vorfand, aber da hing kein Seil an dem sie hätte runter klettern können. Da im Kamin ein Feuer brannte, war auch dies keine Möglichkeit die in Betracht kam. Elias hatte das Gefühl seinen Verstand zu verlieren. Er fand einfach keine logische Erklärung dafür. „Arrgghhh das darf doch nicht wahr sein!“, grollte er und raufte sich die Haare. 'Ich muss auf andere Gedanken kommen. Den Verstand zu verlieren ist keine Option.' dachte er wütend und griff nach einem Buch aus dem Regel. 'Hauptsache andere Gedanken....' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)