Matrix: New Age von Gayagrod ================================================================================ Kapitel 1: Maeda ---------------- Matrix: New Age - Kapitel 1: Maeda So, jetzt hab ich endlich das 1. Kapitel hochgeladen. Viel Spaß!! Eure Lupinus (PS: Alle meine Freunde, die den Prolog gelesen haben, dachten dass Kyrill ein Mann ist. Hört sich Kyrill denn wirklich wie 'n Jungenname an??) Kapitel 1: Maeda "Ich habe nichts!" Kyrills Stimme klang schrill. Ihre blauen Augen fixierten ärgerlich ihr Gegenüber. Sie trug ein dunkelrotes T-Shirt und trotz der Sommerhitze eine lange, dunkelblaue Jeans. Über ihrem linken Ohr hielt eine Spange einige Strähnen ihres dunkelblonden Haares zurück. Das übrige Haar fiel glatt über ihren Kopf und reichte bis zu den Schultern. Am linken Ohr glitzerte ein Ohrring, von dessen Ende ein silberner Anhänger in Form eines Ankh baumelte. Wenn ihr rechtes Ohr nicht unter ihrem Haar verborgen gewesen wäre, hätte man dort das Gegenstück in Form einer goldenen Pyramide bewundern können. Kyrill nippte ärgerlich an der Cola, die vor ihr auf dem kleinen Cafétisch stand. "Wirklich, ich habe nichts." "Oh, doch, du hast etwas! Das sieht man dir doch an", meinte der Junge, der sich ihr gegenüber auf seinem Stuhl flegelte. "Kyrill, wieso willst du mir nichts sagen?" "Weil es erstens wirklich nichts wichtiges ist und zweitens, weil ich nicht glaube, dass du mir dabei helfen könntest." "Warum nicht?" Der Junge, dessen Name Siley Alvarez war, zog die Augenbrauen hoch. "Na gut. Dann rate ich mal. Es ist bestimmt ein Traum?!" Kyrill sah ihn erstaunt an: "Das hast du jetzt nur gesagt, weil so immer Film- und Buchstorys anfangen." "Gar nicht wahr." Siley fuhr sich nachdenklich durch mit der Hand durch die kurzen, dunkelbraunen Haare. Er schwitzte, obwohl er ein weißes T-Shirt und eine kurze Hose trug. "Es war eine Wahrsagung." "Na klar." Kyrill lachte. "Du hast also eine Erleuchtung gehabt?" "Nicht ich. Eine Freundin. Es wird gesagt, sie sei ein Orakel. Ich hatte dir schonmal von ihr erzählt." Er nahm einen Schluck Cola, bevor er weitersprach: "Sie heißt Maeda." "Ach so, die. Und was hat sie dir geweissagt?", fragte Kyrill und schaute ihn belustigt und neugierig zugleich an. "Vor einer Woche habe ich sie das letzte Mal besucht. Und da hat sie mir gesagt, dass die Träume, die du hast, in der nächsten Zeit realer werden würden. Keine Ahnung, was sie damit meinte. Und an dem Tag, an dem du noch träumst, wenn du wach bist, soll dir folgendes sagen: Du sollst sie mal besuchen kommen. Vielleicht kann sie dir einige Antworten auf deine Fragen geben." "Aber ich träume doch jetzt gar nicht." Kyrill sah ihn mit einem Ich-glaube-du-spinnst-Blick an. "Sicher?" Er deutete auf die blauen Lettern auf ihrem T-Shirt, die die Worte "I dream" ergaben. "Oh!" Kyrill schaute verblüfft auf ihr Shirt. "Das habe ich gar nicht gemerkt... Hab' gar nicht drauf geachtet, was ich abgezogen habe." "Du vielleicht nicht, dein Unterbewusstsein schon", grinste Siley. "Oder es war einfach Zufall, du Spinner." Sie zog die Stirn in Falten. "Ich soll sie also besuchen? Das solltest du mir von ihr sagen?" Siley nickte: "Jepp." "Gut", sagte Kyrill mit ernster Stimme. "Wann kannst du mich zu ihr bringen?" ~~~~~~~~~~~~ Zwei Tage später standen Kyrill und Siley vor Maedas Wohnungstür. Kyrill war nervös. Sie sah sich unsicher um und wusste nicht so recht, ob sie nicht lieber wieder gehen sollte, solange sie noch die Möglichkeit hatte. Als sie die Hand zur Klingel ausstreckte, hielt Siley ihren Arm fest. "Sil...?" "Warte." Er deutete mit dem Kopf auf die Tür. Und siehe da, wie von selbst ging die plötzlich auf und eine junge Frau stand in der Tür. Kyrill, die immer noch die Hand zum Klingeln erhoben hatte, schaute sie erstaunt an. "Ähh, Kyrill?" Siley stupste sie mit dem Ellbogen an und sie ließ langsam die Hand sinken. "Hallo, ihr beiden, kommt doch herein." Die Frau lächelte und trat zurück, um sie hereinzulassen. "Ich hatte euch schon erwartet." Kyrill zögerte, ließ sich aber von Siley in die Wohnung ziehen. Die Frau wandte sich ihr zu: "Du bist also Kyrill. Siley hat mir schon einiges über dich erzählt." Sie musterte das Mädchen, das vor ihr stand. "Ich bin Maeda. Freut mich dich kennen zu lernen." "Freut mich auch...", murmelte Kyrill und schüttelte Maedas Hand. Diese Frau sollte eine Wahrsagerin, ein Orakel, sein? Sie war doch kaum älter als Kyrill selbst. Maeda wies Siley an, im Wohnzimmer zu warten und ging mit Kyrill in ihr eigenes Zimmer. Als Kyrill das Zimmer betrat, konnte sie sich noch weniger vorstellen, dass Maeda wirklich etwas über ihren Traum wissen sollte. Neben der Tür stand ein Bett mit einer geblümten Tagesdecke, daneben ein Nachttische mit allerlei Krimskrams darauf. An den Wänden standen vier Regale, zwei davon vollgestopft mit - wie hießen diese Dinger noch gleich? Kyrill dachte einige Sekunden nach, dann fiel es ihr wieder ein: Es waren Mangas. Siley war auch ganz verrückt nach den Dingern und den Serien, die dazu im Fernsehen liefen. Ein halbes Regal war voll von Videokassetten, die restlichen eineinhalb Regale wurden von Büchern und Zeitschriften gefüllt. Ansonsten gab es noch zwei Kleiderschränke. Die Wände waren mit Bildern und Postern vollgehängt. Das Einzige, was daran erinnerte, dass Kyrill sich im Zimmer eines Orakels aufhielt, waren der mit ägyptischen Zeichnungen verzierte Teppich, der gut dreiviertel des Bodens einnahm und der niedrige Tisch darauf, welcher von einigen Sitzkissen umgeben war. "Setz dich", sagte Maeda und deutete auf die Kissen. Sie selbst ließ sich auf einem schwarzen Kissen mit goldenen Fransen nieder. Kyrill nahm auf der anderen Seite des Tisches auf einem grünen Kissen platz. "Sie sind also das Orakel?", fragte sie. "Oh je, jetzt muss ich erstmal einiges klarstellen. Ich weiss nicht, was dir Siley über mich erzählt hat, aber erstmal bin ich nicht das Orakel, sondern ein Orakel. Es gibt mehrere von uns. Siehst du das schwarze Telefon auf dem Schrank? Damit kann ich die anderen kontaktieren. Und ich bin nicht so wie die anderen, ich bin ein normaler Mensch im Gegensatz zu ihnen; nur eben mit einigen besonderen Fähigkeiten. Soll heißen, ich bin kein Orakel, ich trage nur den Titel. Deshalb mag ich es ehrlich gesagt lieber, als Wahrsagerin bezeichnet zu werden." Bei Kyrills fragendem Blick fügte sie hinzu: "Das hört sich jetzt zwar komisch an, aber irgenwann wirst du's verstehen. Und weil nur sehr wenige wissen, dass ich ein Orakel bin, ist Wahrsagen auch eher 'n Hobby und Nebenjob für mich. Siley hat wohl nicht erwähnt, dass ich Verkäuferin in einem Buchshop bin. Das ist mein richtiger Job. ...Sag mal, wie alt bist du?" "Siebzehn", antwortete Kyrill. "Ich bin achtzehn, also sag Du zu mir, soviel älter bin ich nun auch wieder nicht." Kyrill hatte von Anfang an nichts anderes gedacht, denn Maeda sah in ihrem weißen Top und dem flidernen Minirock nicht älter aus als sie selbst. Ihre bronzefarbenen Haare fielen leicht gewellt auf ihre Schultern und von der Stirn an über das rechte Ohr hatte sie eine blau gefärbte Haarsträhne. Wegen ihrem Äußeren hatte Kyrill am Anfang nicht glauben wollen, dass mehr als ein normaler Teenager sein sollte. Ihre Sprechweise und die Einrichtung ihres Zimmers verstärkten den Eindruck noch. "Jetzt erzähl mir doch mal was über deinen Traum", meinte Maeda. Kyrill schluckte und begann zu erzählen: "Also, die Träume begannen vor einem halben Jahr. Zuerst unregelmäßig, aber seit ungefähr einem Monat kommen sie fast jeden Tag. Sie waren am Anfang auch undeutlich und verschwommen, werden aber mit jedem Mal deutlicher und irgendwie-", sie stockte,"-realer." "Interessant." Maeda war ernst geworden. "Und worum geht es in deinen Träumen?" "Um einen Ort - oder irgend etwas - das "Matrix" heißt." Maedas Blick sagte ihr, dass diese das schon gewusst hatte. "Ähm- das wusstest du schon, oder?" "Das ist aber auch das Einzige, was ich gesehen habe. Ich wusste nur, dass du irgendwelche Träume Matrix-Träume hast, die immer realer werden." Maeda fasste sich verlegen an den Kopf. Langsam fragte sich Kyrill, warum sie aufgefordert worden war, hierher zu kommen, wenn Maeda sowieso nicht mehr - sondern scheinbar weniger - als sie selbst wusste. Mittlerweile lächelte Maeda wieder und forderte sie auf, weiterzuerzählen. "Die Träume haben zwar immer die gleiche Botschaft, aber das, ähm, "Gespräch", das ich mit einer Stimme führe, ist meist ein anderes. Ich meine, es fängt gleich an und hört gleich auf, aber dazwischen ist es meistens anders." "Und was für eine Botschaft ist es?" "Es geht immer um die Matrix und dass die Matrix angeblich die Realität ist, in der wir Menschen leben. Die Welt um uns herum soll nur aus grünen Zahlen bestehen, die wie Computercodes aussehen. Und immer, wenn ich im Traum begreife, dass die Realität in Wirklichkeit die Matrix ist, immer dann wache ich auf." Kyrill schwieg und sah Maeda fragend an. "Interessant, interessant." Maeda blickte Kyrill nachdenklich an. "Vor einem halben Jahr haben deine Träume angefangen, sagst du?" Sie stand auf und nahm ein Bild, das über ihrem Bett hing, von der Wand. Es war mit einem bronzefarbenen Rahmen eingefasst und von weitem sah es so aus, als ob es sich bewege. Kyrill dachte, das käme von den Sonnenstrahlen, die durch das Fenster darauffielen. Als Maeda dann aber das Bild auf den Tisch legte, erkannte sie, dass es ein Hologramm war und sich tatsächlich bewegte. Neugierig rückte sie näher an den Tisch, um es anzusehen. Das Hologramm zeigte einen Mann, der ein Gewand ähnlich eines Priesters trug. Er kämpfte gegen mehrere Männer, die allesamt perfekt sitzende, schwarze Anzüge trugen. Erstaunt beobachtete Kyrill, wie der Kampf sich zu einem furiosen Martial-Arts-Gefecht entwickelte, der dazu noch die Gesetze der Schwerkraft - und einiger anderer Naturgesetze - außer Kraft zu setzen schien. Alle Personen trugen schwarze Sonnenbrillen. "Cool, was? Ist manchmal besser als normales TV!", sagte Maeda und grinste. "Der mit dem komischen Mantel wird "der Auserwählte" genannt." "Der, der wie ein Priester aussieht?" "Ja, genau der. Jetzt wo du's sagst - er hat wirklich einen merkwürdigen Klamottengeschmack." Sie lachte. "Er heisst Neo und wurde vor genau einem halben Jahr in die Wahrheit um die Matrix eingeweiht. Hat vielleicht was mit deinem Traum zu tun." "Meinst du?" Kyrill machte große Augen. "Was habe ich denn mit diesem Neo zu tun?" "Das weiss ich noch nicht. Sag mal, was ist eigentlich mit deinen Eltern? Siley sagte, dass du allein lebst." "Ja, das stimmt. Aber erst seit zwei Jahren, vorher habe ich mit meiner Mutter zusammengelebt." Kyrill senkte den Blick. "Sie ist eines Tages einfach verschwunden." "Und dein Vater?" "Ich weiss nicht mehr über ihn, als das was mir meine Mutter erzählt hat. Er verliess uns, kurz nachdem ich geboren wurde. Meine Mutter sagte immer, er wollte nicht gehen, aber er war dazu gezwungen, weil uns sonst sicher etwas zugestoßen wäre. Deshalb wollte sie auch, dass ich seinen Nachnamen trage, obwohl meine Eltern nicht verheiratet waren." "Und wie heisst dein Vater?" "Tryste Coen. Und meine Mutter Cinden Farloe." "Wovon lebst du eigentlich? Gehst du jobben?" "Nein. Ich habe mir ein Konto mit meiner Mutter geteilt und seit sie nicht mehr da ist, wird jeden Monat Geld darauf eingezahlt." "Und das sagst du erst jetzt?" Maeda schaute sie mit einem erstaunten Blick an. "Kommt dir das denn überhaupt nicht komisch vor?" "Nö. Das Geld überweist sicher meine Mutter", antwortete Kyrill, als ob es das Natürlichste auf der Welt wäre. "Aber-" Maeda war sichtlich verwirrt. "Du sagtest doch, dass sie verschwunden ist, woher willst du wissen, dass sie das Geld auf's Konto zahlt? Sie ist vielleicht gekidnappt worden oder so was in der Art." "Ich sagte, sie verschwunden. Damit meinte ich nicht, dass sie entführt wurde, sondern dass sie eines Tages weggegangen ist. Sie ging zur Arbeit und kam nicht wieder, aus welchen Gründen auch immer." "Woher-", wollte Maeda fragen, doch Kyrill kam ihr zuvor. "Sie hatte Andeutungen gemacht. Zum Beispiel fragte sie mich, ob ich ohne sie klarkommen würde, wenn sie irgendwann nicht mehr da sein sollte. Das war ein halbes Jahr, bevor sie verschwand." Kyrill seufzte laut, als ob es ihr schwerfiele, das alles zu erzählen. "Ich wusste natürlich damals noch nicht, was sie damit meinte. Aber im Nachhinein ergeben diese und ähnliche Andeutungen jetzt einen Sinn." "Dir fällt es schwer, dich zu erinnern und es zu erzählen, oder? Tut mir leid. Hätt' wohl lieber nicht zu viel fragen sollen. Ich und meine große Klappe." Sie blickte Kyrill entschuldigend an. "Macht nichts", sagte Kyrill und ein Lächeln huschte über ihre Lippen. "Aber ich habe jetzt damit angefangen, also mache ich weiter. Dass meine Mutter nicht wiederkam, das Geld und die Andeutungen - ich habe alles zusammengefügt, deshalb fand ich es auch nicht merkwürdig. Und ich mache mir auch keine Sorgen um meine Mutter. Ich denke, es geht ihr gut und sie ist freiwillig weggegangen. Denn als ich am Tag ihres Verschwindens von der Schule heim kam, lag auf dem Küchentisch eine Diskette. Als ich sie auf dem Computer ausprobierte, tauchte der Satz "Mach die keine Sorgen um mich" auf." "Puuh... Kompliziert." Maeda atmete langsam ein und aus, um sich zu konzentrieren. Sie hatte die Stirn in Falten gelegt und die Augen geschlossen. Als sie sie wieder öffnete, sprach sie weiter: "Ich muss erstmal über alles nachdenken. Deine Eltern, der Traum - vielleicht hängt alles miteinander zusammen." "Genau, mein Traum. Kannst du mir jetzt was darüber sagen? Oder darüber, was die Matrix ist?" "Noch nicht. Du musst Geduld haben. Ich werde alles überdenken und dann kann ich dir vielleicht mehr sagen." "Vielleicht, vielleicht", maulte Kyrill. "Ich bin auch nur ein Mensch und keine Maschine." "Ja, ja, ich weiss." In Gedanken fügte Maeda hinzu: >Wenn du wüsstest, was ich weiss, könntest du dir da nicht so sicher sein.< Maeda stand auf. "Gut. Das war's dann erstmal." Sie lachte und war wieder das Mädchen, das niemand für eine Wahrsagerin - geschweige denn ein Orakel - halten würde. "Das schenk' ich dir." Sie drückte Kyrill das Hologramm in die Hand. "Was? Brauchst du es denn nicht selbst?", fragte Kyrill und hielt das Hologramm unsicher in den Händen. "Ach, ich hab' schon lange genug Neo-TV geschaut. Vielleicht kann es dir mal nützlich sein. Das Holobild ist zwar ohne Ton und zeigt meist nur den, auf den sich zur Zeit sowieso alle Augen richten, aber es ist schon interessant. Werd' zwar die Martial-Art-Fights vermissen, aber eigentlich brauch' ich's nicht mehr", sagte sie. "Komm, sehen wir mal nach Siley. Bestimmt langweilt er sich zu Tode." Als die beiden aus Maedas Zimmer traten, kam Siley ihnen schon aus dem Wohnzimmer auf sie zu. "Hat ja lange gedauert." Er deutete auf seine Armbanduhr. "Gehen wir nach Hause. Ich hab nämlich echt keine Lust auf Ärger mit meine Eltern." "Dann bis nächstes Mal", meinte Maeda und öffnete die Wohnungstür. "Äähm... Also, wie soll ich sagen... Kann ich mir noch 'n paar von deinen Mangas ausleihen?", fragte Siley mit bittendem Blick. "Ja, klar." Kaum hatte Maeda ausgesprochen, war Siley schon in ihrem Zimmer verschwunden. Kurz darauf tauchte er wieder auf, in den Armen hatte er ungefähr 10 Mangas. Seine Augen leuchteten, als er sprach: "Vielen Dank!! Du hast mir das Leben gerettet!" "Ach, wirklich? Das ist dann bestimmt jetzt das hundertste Mal." >Da haben sich ja die richtigen gefunden<, dachte Kyrill und musste lachen. "Na, jetzt aber wirklich bis demnächst!", meinte Maeda. "Auf Wiedersehen", sagte Kyrill. "Bis denne", sagte Siley. "Tschau-Tschau!", hörten sie Maeda noch sagen und dann fiel die Tür hinter Siley und Kyrill ins Schloss. *** Als sie aus dem Wohngebäude kamen und heimwärts schlenderten, meinte Siley: "Und, wie war's?" "Mmmh..." Kyrill dachte kurz nach. "Interessant." "Mehr hast du nicht zu sagen?" Siley klang enttäuscht. "Aber Maeda ist doch wirklich was besonderes, oder?" "Ja, das ist sie." Kyrill musste an Maedas Zimmereinrichtung und ihr Benehmen denken: >Sie ist wirklich etwas besonderes. Eine wirklich merkwürdige Wahrsagerin...< ~~~~~~~~~~~~ Am Abend saß Maeda auf der Couch in ihrem Wohnzimmer. Der Fernseher lief und sie las ein Buch. Oder zumindest versuchte sie es. Denn in ihren Gedanken war sie mit Kyrill beschäftigt. Nachdenklich blätterte sie im Buch herum und schaute dabei auf die Uhr an der Wand hinter dem Fernseher. Es war11.14 Uhr. Plötzlich erstarrte Maeda. Das Buch fiel ihr aus den Händen und ihre Auen weiteten sich vor Schreck. "Oh nein...", flüsterte sie. "Sie kommen..." * Zur gleichen Zeit fuhr vor dem Wohngebäude, in dem Maeda lebte, ein schwarzes Auto vor. Die Beifahrertür öffnete sich und ein Paar elegante schwarze Stöckelschuhe kamen zum Vorschein. Die Stöckelschuhe gehörten einer Frau, dessen Gesicht nicht zu erkennen war. Zum einen, weil das Licht der Straßenlampe nicht ausreichte, zum anderen, weil sie eine schwarze Sonnenbrille trug. Aus dem Auto stiegen noch drei weitere Frauen, die, wie die erste selbst, einen schwarzen Anzug trugen. Die erste Frau schaute an den vielen Balkonen am Haus vor ihr empor und fixierte einen Balkon im zweiten Stock. Als sie sprach, war ihre Stimme eiskalt: "Special-Agent Shea meldet sich bereit zum Einsatz." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)