Dark Night von Zip-Zalp ================================================================================ Kapitel 4: Zufall oder Schicksal? --------------------------------- Einst lebte ich mit meiner Familie und allen anderen Rudelmittgliedern im Felsrudel. Gerade als ich geboren wurde herrschte eine harte Trockenzeit und wir hatten kaum genug Wasser für alle. Das Küstenrudel, das die meisten Flüsse und Seen hatte, nutzte die Gelegenheit um seine Jagtfläche zu vergrößern. Sie griffen bereits das Tal- und das Wiesenrudel an, bei denen sie bei beiden Erfolg hatten und stark an Kriegern zunahmen. Normalerweise hätte das Küstenrudel so etwas nie getan, schließlich war es der beste Freund von unserm Rudel. Doch seitdem der alte Anführer des Küstenrudels angeblich verschwunden war, benahmen sie sich immer rätselhafter. Dann kamen sie auch zu uns. Zuerst kampflos. Sie sagten: "Gebt uns euer Land, oder wir holen uns es mit Gewalt!" Wir sagten, dass wir unser Revier behalten wollten und sie griffen uns tatsächlich an. Wir waren in der Unterzahl, aber noch gaben wir nicht auf. Als alles verloren schien, befahl uns unser Anführer alle Mütter mit ihren Kindern und die Ältesten in Sicherheit zu bringen. Kaum hatte ich realisiert, was er gesagt hatte, packte mich meine Mutter am Genick und lief los. Den großen Felsen hinunter, bis zur Schlucht, wo sie es problemlos hinüberschaffte. Dann musste sie ein steiles Tal hinab und als sie sprang, passierte es. Einer der Krieger aus dem Küstenrudel packte meine Mutter am Hals und tötete sie so schnell, dass einem fast schwindelig wurde. Ich fiel aus ihrem erstarten, offenem Maul und landete weich auf Moos. Ich guckte kurz auf meine Mutter und des dauerte einen Moment, bis ich merkte, dass sie wirklich tot war. Dann kam meine Großmutter angelaufen und packte mich. Man merkte, dass sie nichtmehr so gut laufen konnte, aber besser als alle anderen Rudelmittglieder in ihrem Alter. Neben einem breiten Fluss machte sie kurz Halt und lauschte. Sie hörte das Kampfgeschrei von Küstenrudelkriegern, die ihrer Fähre blitzschnell folgten. Sie packte mich fester und schlüpfte auf der anderen Seite des Flusses in eine Höhle. Dort versprach sie mir, dass wenn ich meine Mutter eines Tages rächen werde, dass sie auf mich aufpassen würde, bis ich alle Jagttechniken selbst beherrsche. Und das tat sie auch und ich hielt das Versprechen ein. Als ich dann nach vielen Monaten alles beherrschte, kam sie nicht mehr von der Jagt zurück. Am nächsten Morgen fand ich sie mit aufgeschlitztem Bauch halb im Fluss liegend. Dennoch blieb ich bei dem Bau, wo ich die längste Zeit meines Lebens war um meine Mutter eines Tages zu rächen.« »Mhm...«, es schien so, als wollte das Absol etwas sagen. »Klar, Das Küstenrudel wurde von den Magnayen übernommen, die diesen Stein haben wollen. Sie ziehen andere Rudel auf ihre Seite, um gegen mich leichter anzukommen. Das wollte sie auch bei eurem Rudel machen. Jetzt verstehe ich. Deshalb riechst du so ähnlich, wie manche Magnayen, die mich überfallen.« Seine Antworten kamen so schnell wie ein Wasserfall geflossen. »Meinst du?«, fragte das Magnayen voller Erstaunen. »Das wäre eine logische Erklärung, für das, was mit dem Anführen des Küstenrudels passiert ist und warum dieses Rudel auf einmal so seltsam drauf war.« »Da kannst du Recht haben.«, meine sie. »Ob mein Rudel noch lebt, und wenn ohne der Herrschaft des Küstenrudels? Vielleicht könnten sie dir helfen gegen diese Magnayen mit dieser Macht endgültig zu besiegen. Ich werde dir auf jeden Fall helfen, da ich bei denen ja eh noch ne Rechnung offen hab.« »Das wäre super. Wie wär’s mit morgen?«, sagte das Absol begeistert. »Dann muss ich endlich nicht mehr allein gegen diese dummen Viecher antreten.« »Wie morgen? Losgehen zu meinem Rudel? 1. ist das nicht eben mal ein Kleoparda-sprung, wenn man nicht gerade auf er Flucht ist und 2. Kenn ich den Weg auch gar nicht mehr.«, protestierte das Magnayen hastig. »Gut, gut. Ich lasse dir Zeit zum Überlegen. Es ist schon spät. Willst du bei mir übernachten? Ich hab auch noch ein ganzes Kronjuwild zum Abendessen, das ich allein gar nicht schaffen würde.« »Bei diesem Angebot sage ich nicht nein.«, antwortete sie glücklich und leckte sich die Schnauze. Das Magnayen blieb zum Abendessen. Dann legten sich beiden auf das Moos und reckten sich. »Wir haben uns ja noch gar nicht vorgestellt. Mich nennen die meisten Shadow, aber du kannst mich Nikan nennen.« »Mein Name ist Night.«, sagte das Magnayen und rollte sich einmal auf die andere Seite. »Schlaf gut, Nikan.«, waren die letzten Worte von Night für diesen Tag. »Du auch, Night.«, waren Nikan‘s letzte Worte. Dann schlossen beide die Augen und schliefen ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)