Another Clannad Story von abgemeldet (Die selbe Stadt aber Jahre später. Another Clannad Drama..?) ================================================================================ Prolog: Die Geschichte der Stadt -------------------------------- Die Geschichte der Stadt erweiterte sich, nach den Ereignissen des jungen Pärchens Tomoya und Nagisa Okazaki. Ihre Geschichte wurde weiter erzählt und viele Familien denen es schlecht ging, wurde wieder Hoffnung gemacht. Die Zwei begegneten sich am Fuße des Hügels auf dem ihre Schule lag. Nagisa musste das Schuljahr wegen ihrer Immunschwächekrankheit die sie Wochen lang ans Bett fesselte, wiederholen. Nun stand sie da und machte sich selbst Mut für das neue Schuljahr, was Tomoya mitbekam und sie darauf ansprach. So begegneten sie sich im Schulhaus immer öfter. Sie lernten neue Freunde kennen und kamen sich immer näher. Nach einem Fest fragte Tomoya Nagisa ob sie mit ihm gehen wollte, worauf hin sie in Freudentränen, 'Ja' sagte. In den darauf folgenden Monaten wurde Nagisa wieder krank, wodurch sie das Schuljahr wieder nicht beenden konnte. Tomoya musste ohne sie seinen Abschluss machen und fing an zu Arbeiten. Nagisa gab im neuen Schuljahr wieder ihr bestes, während Tomoya anfing bei einem Freund in einer Elektriker Firma zu arbeiten. So konnte er sich eine eigene Wohnung leisten. Nagisa besuchte ihn täglich und erzählte im von ihrem Tag. Sie schaffte letztendlich das Schuljahr, konnte aber nicht bei ihrer Abschlussfeier dabei sein, da sie wieder krank wurde. Deshalb veranstalteten ihre Freunde für sie eine kleine Abschlussfeier und überreichten ihr ihr Zeugnis. Bei Tomoya lief es zu der Zeit auch prächtig. Er bekam ein gutes Jobangebot von einer größeren Firma die ihm sehr viel zahlen würde, doch dann erfuhr er dass sein Vater wegen einer Straftat ins Gefängnis musste. Dies sprach sich natürlich herum, worauf hin die Firma ihr Angebot wieder zurück zog. Tomoya war am Boden zerstört. Nach einem Besuch bei ihm machte er Nagisa einen Heiratsantrag. Er wollte nie mals von ihr getrennt sein. Sie wollten für immer zusammen halten. Kurz darauf heirateten sie und zogen zusammen in Tomoyas etwas kleine Wohnung. Lange Zeit waren sie glücklich und machten Ausflüge, hatten einfach nur Spaß. Irgendwann war sogar ein Baby im Anrollen. Zuerst freuten sich alle darüber doch als Nagisa plötzlich wieder krank wurde und der Arzt sagte dass die Geburt lebensgefährlich für die Mutter sein wird, wurde vorallem Tomoya unruhig. Nagisas Eltern versuchten ihn zu beruhigen, ihm Mut zu machen, doch selbst sie wurden immer unruhiger. Akio, Nagisas Vater, erzählte Tomoya zu der Zeit von seiner Begegnung mit den Göttern der Stadt. -Nagisa war sehr krank während Akio und Sanae arbeiten mussten. Als Akio wieder von der Arbeit heim kam, sah er Nagisa leblos im Schnee liegen. Verzweifelt rannte er durch die Stadt auf den Hügel an dem er sonst öfter war und betete, nein, flehte darum, dass seine Tochter gerettet würde. Als dann Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke auf ihn und seine Tochter fielen, machte Nagisa wieder die Augen auf. Seit dem passte er auf diesen Hügel auf.- Tomoya machte diese Geschichte zwar wieder etwas Hoffnung doch trotz alle dem hatte er angst seine Geliebte zu verlieren. Die Wehen setzten ein und das Kind war im Anmarsch. Als die Geburt geschafft war, waren erst einmal alle erleichtert doch, Nagisa sah gar nicht gut aus. Sie war müde, geschafft von der Geburt. Tomoya hielt ihr die kleine Ushio hin und meinte dass das ihre Tochter sei. Nagisa war glücklich doch auch schwach. Sie versuchte wach zu bleiben, doch irgendwann schloss sie die Augen. Sie hatte die Geburt nicht überlebt. Tomoya schien zu verzweifeln und brach über ihr in Tränen aus. Etwas später bat er Sanae und Akio, sich um Ushio zu kümmern, da er es einfach nicht schaffte. Er trank, rauchte und fing wie sein Vater damals, an zu spielen. Trotzdem arbeitete er weiterhin hart in seiner Firma. Fünf Jahre später versuchten Akio und Sanae, Tomoya wieder mit seiner Tochter zusammen zu bringen. Er sollte einen Ausflug mit ihr machen, was er dann auch tat. Auf einem Feld am Waldrand ließ er Ushio spielen. Er selbst ging ein paar Meter, da ihm dieser Weg bekannt vor kam. An einem Ausguck aufs Meer begegnete er der Mutter seines Vaters, die ihm erzählte wie sein Vater zu ihm war, was er alles für ihn getan hatte. Er war damals in der selben Lage wie Tomoya jetzt gerade. Von da an beschloss Tomoya ein besserer Vater zu sein und seinem Vater für die Zeit zu danken, in der er sich um ihn gekümmert hatte. Er erkannte nun was sein Vater durch machen musste. Wieder zuhause angekommen, machte er sich gleich auf den Weg zu seinem Vater und meinte dass seine Eltern auf ihn warten würden und er sich jetzt eine Pause verdient hatte. Nach dem Ausflug beschloss Tomoya, Nagisas Eltern Ushio wieder abzunehmen, dass er sie erziehen konnte und ihnen nicht noch mehr Arbeit machen müsste. Gesagt getan, Ushio zog zu ihrem Vater und beide hatten viel spaß miteinander. Sie machten weitere Ausflüge und gingen gemeinsam alte freunde besuchen. Doch etwas später wurde auch Ushio krank. Es stellte sich heraus dass sie die selbe Krankheit wie Nagisa hatte und sie sehr schwach war. Tomoya kündigte seinen Job um bei seiner Tochter sein zu können, doch Ushio wollte unbedingt noch einmal einen Ausflug machen. Auf das große Feld auf dem sie damals waren. Tomoya versuchte dem zu widersprechen doch irgendwann musste er einfach klein bei geben und ging mit ihr los. Draußen fing es an zu schneien. Ushio wollte selbst laufen, doch sie wurde immer schwächer. Irgendwann brach sie zusammen und sah ihren Vater noch ein mal an um ihm zu sagen dass sie ihn liebte. Dann schloss auf sie die Augen und lag leblos in Tomoyas Armen. Das schlimmste was man sich als Elternteil vorstellen konnte, war eingetroffen. Verzweifelt drückte er sie an sich und tat was Akio ihm einmal gesagt hatte, er betete. Dann geschah auf ein mal etwas seltsames. Er sah Bilder vor sich. Bilder von Nagisa, der Schulzeit zusammen mit ihr und Bilder von einem seltsamen Mädchen das ihm schon öfter im Traum vorgekommen war. Auf ein mal wurde alles hell und er hörte nur noch das Schreien eines Neugeborenen. Verwirrt sah er sich um und erblickte Nagisa vor sich. Es war als wäre all das nach der Geburt nur ein böser Traum gewesen. Er bekam Ushio in die Arme gedrückt und durfte die erste Waschung machen. Draußen sah man zu der Zeit angeblich sehr viele merkwürdige Lichter aufsteigen. Das waren die Geister der Stadt. Da war er sich sicher. Und so wurde diese Geschichte teil der Geschichte der Stadt. Kapitel 1: ----------- Damals erzählte mir meine Mutter immer Geschichten über unsere Stadt. Wie magisch und geheimnisvoll sie doch war. Die Stadt half, laut den Legenden, ihren Einwohnern in schlimmen Zeiten. Sie erzählte mir oft von der Geschichte der Okazakis. Diese hatte sie, so erzählte sie es, von meiner Oma, die auch Okazaki heißt. Doch seit dem Tag an dem sie nicht mehr nach Hause kam, konnte ich nichts mehr der gleichen hören. Ich wollte von einer magischen Stadt die Menschen aus schlimmen Zeiten half, nichts mehr wissen. Denn uns hatte sie nicht geholfen. Mein Vater hatte sich seit dem mächtig verändert. Er trank oft und war kaum noch zuhause. Trotz dem versuchte er mir ein guter Vater zu sein und kaufte mir immer das Neuste vom Neusten. Ich schätzte sein verhalten mir gegenüber sehr und auch verstand ich seine schlimme Lage. Er war oft deprimiert deswegen und saß einfach nur im Wohnzimmer auf dem Boden und starrte ein Bild von ihr an. Mir ging es manchmal ja nicht anders. Das war jetzt gerade mal ein Jahr her und alles hatte sich seit jeher verändert. Sie fehlte einfach. Ich würde sie nun nie wieder sehen, nichts mehr mit ihr unternehmen können und ihr nie wieder sagen können wie sehr ich sie liebte. Ich saß gerade auf dem Bett und starrte die Decke an, als mein Handy gerade vibrierte. Eine Nachricht, wie es schien. Sonst bekam ich eigentlich nicht wirklich viele Nachrichten, da meine ganzen Freunde entweder weggezogen sind oder nun auf andere Hochschulen gingen. Nur noch Yoshito, mein bester Freund, war geblieben. Er ging mit mir auf dieselbe Schule und in dieselbe Klasse. Wir kannten uns schon Jahre und er stand mir auch bei als meine Mutter verstarb. Und tatsächlich, er hatte mir geschrieben. –„Hey, wir könnten doch heut mal wieder was machen. FERIEN ALTER!“- schrieb er. Darauf schrieb ich nur ein ‚Okay‘ zurück, doch das war ihm anscheinend noch nicht genug. Er meinte noch dass er gleich mal vorbei kommen würde. Mein Vater war in der Arbeit, also war ich allein zuhause. Ich zog mir in der Zwischenzeit schon mal die Schuhe an, denn er würde sicherlich in die Innenstadt gehen wollen. Kurz darauf klingelte es auch schon, worauf hin ich zur Tür ging und auf machte. „Hey! Na alles klar bei dir? Los wir gehen!“ rief er und zog mich mit raus. „Hast du es schon auf Facebook gesehen? Ein neues Café hat in der Innenstadt aufgemacht. Da sollten wir hin gehen.“ Erzählte er euphorisch während wir auf dem Weg zur Bahn waren, die uns in die Innenstadt bringen würde. Die Stadt hatte sich im Laufe der Jahre sehr verändert, sagte meine Mutter immer. Die Stadt war damals viel kleiner als heute. In der Innenstadt wurden nun größere Gebäude gebaut und es gab eindeutig mehr Einkaufsmöglichkeiten. Nur ein Ort hatte sich seit damals nicht verändert, zum Glück. Der Berg neben der Stadt, auf dem das Krankenhaus errichtet wurde. Dort waren sowohl meine Oma und meine Mutter gerne um sich abzulenken. Auch mich trieb es öfter hier hoch. Man hatte einfach einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und wenn die Sonne unterging, tauchte sie die Stadt in ein wunderbar orange-rotes Häusermeer. In der Stadt angekommen zog mich Yoshi gleich zum neuen Café. Wir gingen rein und setzten uns auf eine Couch am Fenster. Wir bestellten einen Kaffee und sahen etwas auf die Straße. Dort konnte man des Öfteren merkwürdige Gestalten herumlaufen sehen. „Okay. Wieso sind wir wirklich hier?“ fragte ich dann skeptisch und schlürfte an meinem Kaffee. „Du weist es genau. Ich mach mir nur sorgen um dich. Du weißt was vor genau einem Jahr passiert ist. Heute ist ihr Todestag.“ Erklärte er und sah mich besorgt an. „Das weiß ich. Aber es geht mir gut wie du siehst.“ „Wie ich sehe, siehst du aus als hättest du kaum geschlafen in letzter Zeit, mein Lieber!“ erwiderte er sofort. „Ja, hast ja Recht. Ich hab in letzter Zeit wieder Schlafprobleme.“ Meinte ich und sah wieder aus dem Fenster. „Ein Jahr.. Es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen.“ Murmelte ich. „Ich weiß dass du gut alleine klar kommst aber wenn du jemanden zum Reden brauchst weist du wie du mich erreichen kannst.“ Meinte er ruhig und trank seinen Kaffee leer. Ich brauchte noch etwas, da mir die Lust auf Kaffee gerade vergangen war. Trotzdem trank ich leer und stand auf. „Keine Sorge. Ich meld mich wenn ich Probleme habe.“ Sagte ich dann nur und verließ alleine das Café. Wir trafen uns öfter nur zum Kaffee trinken in einem guten Café um etwas zu reden. Das waren so unsere Angewohnheiten. Natürlich unternahmen wir auch mal so Sachen wie Schwimmen oder Radfahren, wie es Kumpel halt so machten. Nachhause wollte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Schließlich war ich nun schon mal in der Stadt. Ich ging etwas die Straße entlang und guckte mich etwas um. Die Schaufenster waren gefüllt mit angeboten und den neusten Trends, die mich aber eher weniger interessierten. An anderen Ecken sah man Pärchen herumknutschen und Spaß haben oder Mütter die mit ihren Kindern Bummeln gehen. All das hatte ich nicht. Ich hatte weder eine Freundin noch eine Mutter. Nach einigen Metern, wusste ich wo hin ich gehen wollte. Ich drehte um und lief bis an den Stadtrand. Dort lag der Friedhof der Stadt, wo auch meine Mutter ihre Ruhe fand. Es war sehr schwer ihn zu betreten und erst recht vor ihr Grab zu treten. Es überwältigte mich einfach ihren Namen darauf zu lesen. Natürlich musste jeder Mensch einmal sterben, doch das war eindeutig zu früh. Weinend fiel ich auf die Knie und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Wieso musste gerade unserer Familie so etwas Schlimmes widerfahren? Kleiner Zeitsprung: Ein Jahr zuvor Ich lag gerade in meinem Zimmer, als meine Mutter rein kam und meinte dass sie nur zur Arbeit fahren würde. Sie verabschiedete sich eigentlich jeden Tag von mir, bevor sie zur Arbeit ging. „Alles klar. Bis heute Abend.“ Meinte ich bevor sie die Tür wieder hinter sich schloss. Dann stand ich auf und schaltete den Fernseher an. Dort lief zwar nur Schrott, doch was sollte man an einem verregneten Samstag denn sonst machen. Der restliche Tag verlief eigentlich genau so. Ich sah fern, machte mir etwas zu essen und hörte am Abend etwas Musik. Als ich am Abend gerade mal kurz aus dem Fenster guckte, sah ich, dass im Regen jemand vor der Tür stand. Schnell eilte ich zur Tür und öffnete diese. Es war mein Vater. Er stand im Regen und sah in den Himmel. „Dad! Du wirst total nass. Komm rein!“ rief ich ihm zu doch er reagierte nicht. „Dad!“ Erst als ich lauter wurde, sah er sich zu mir um. „Was machst du denn?“ fragte ich verwundert, als er dann endlich rein kam. Er sah die ganze Zeit auf den Boden vor sich und seine Augen waren gerötet. „Yuji.. Deine Mutter..“ fing er an doch er konnte anscheinend nicht weiter reden. Er brach in Tränen aus und rannte ins Bad. „Was war das denn..?“ murmelte ich vor mich hin und setzte mich vor das Bad in den Flur um auf ihn zu warten. Nach ein paar Minuten kam er mit neuen Anziehsachen raus und bat mich, ihm ins Wohnzimmer zu folgen. „Setz dich bitte. Ich muss dir etwas sagen..“ meinte er ruhig. „Was denn?“ fragte ich verwundert während ich mich setzte. „Deine Mutter.. hatte heute einen Autounfall als sie heimfahren wollte.“ Fing mein Dad an. Ich weitete meine Augen uns sprang wieder von der Couch auf. „Was?! Wie geht es ihr? Sollten wir sie nicht im Krankenhaus besuchen gehen?!“ rief ich und sah ihn entsetzt an. Dann kamen ihm plötzlich die Tränen und er senkte wieder seinen Blick. „Du kannst nicht zu ihr Junge.. Sie .. Sie ist gestorben..“ schluchzte er und hielt sich die Hände vors Gesicht. Ich blieb starr stehen und sah ihn stumm an. „Sie.. Sie ist.. ?“ entsetzt drehte ich mich um und rannte zur Tür. Dort zog ich meine Schuhe an und rannte raus. „Yuji!!“ rief mir mein Vater noch hinterher, doch ich wollte nicht umdrehen. Ich lief und lief und es hörte einfach nicht auf zu schütten. Ich lief zu dem Berg auf dem ich sonst immer mal war und machte dort halt. Hier war sonst auch nie eine Menschenseele. Hier fiel ich auf die Knie und schluchzte. „Wieso?.. Wieso!?.. WIESO!?“ schrie ich verzweifelt, doch was würde das schon bringen. Hier konnte mich eh keiner hören und meine Mutter brachte mir das auch nicht wieder zurück. Vielleicht dachte ich, dass mir die Geister der Stadt helfen würden, doch es geschah nichts. Es regnete einfach weiter und hörte nicht auf. Ich kniete nur im Dreck und sah auf den Boden. Wieder im Jetzt Diese Erinnerungen gingen mir nicht aus dem Kopf, egal was ich machte um mich abzulenken. Ich stand nun wieder auf und verabschiedete mich von meiner Mutter. Dann verließ ich den Friedhof und fuhr mit der Bahn nach Hause. Dort packte ich mir meine Schwimmsachen ein und machte mich auf den Weg zum Bahnhof. Ich hatte eine Dauerkarte mit der ich überall in Japan hinfahren durfte, so oft ich wollte. Ich stieg in einen Zug der in Richtung Meer fuhr. Ich brauchte unbedingt Ablenkung, sonst würde ich eingehen. Nach einer halben Stunde Fahrt kam ich an. Die Meer Luft roch man sofort als man aus dem Zug stieg und sie tat gut. Sofort machte ich mich auf den Weg zum Strand. Dort war meistens etwas los, genauso wie heute. Ich breitete mir eine Decke auf dem Sand aus und schmiss die Tasche daneben. Dann legte ich mich hin und genoss die wärmende Sonne. Ein paar Minuten später hörte ich neben mir eine Stimme. Sie schien von einem Mädchen zu kommen, das direkt neben mir stand. „Bist du wach?“ fragte sie, worauf hin ich die Augen öffnete und mich aufrichtete. „Ah, ja bist du. Sag mal, gehst du nicht auf meine Schule? Ich könnte schwören dass ich dich da schon öfter gesehen habe.“ Erzählte sie und ging neben mir in die Hocke. „Ja, kann sein. Stimmt. Ich kenn dich auch. Du gehst in meine Parallelklasse, denke ich.“ Meinte ich und musterte sie etwas genauer. Ein schwarzhaariges Mädchen mit bräunlich schimmernden Augen. Sie lächelte mich an und setzte sich einfach neben mich. „Was treibt dich denn hier her? Bist du mit deinen Eltern da?“ fragte sie. „Nein.. alleine.“ Antwortete ich. „Wieso bist du alleine am Meer? Bist du denn nicht mal mit Freunden hier?“ „Nein.“ Antwortete ich wieder. „Du bist ja echt nicht gesprächig. Ich bin mit meiner Mutter hier. Sie schläft aber gerade im Strandhaus. Wir machen hier Urlaub. Was hältst du davon wenn du auf ein Eis oder ein Getränk vorbei kommst?“ erzählte sie und grinste mich wieder an. Es überraschte mich dass sie mich einlud, wo ich sie doch noch nicht mal richtig kannte, nur vom Sehen her. „Ich äh.. Ja wieso nicht.“ Meinte ich leicht verwirrt. „Gut! Dann helfe ich dir jetzt erst mal bei deiner Decke. „Danke.“ Als wir meine Sachen dann zusammen gepackt hatten, folgte ich ihr zu ihrem Strandhaus. Dort schloss sie die Tür auf und bat mich herein zu kommen. Ein ziemlich kleines Ferienhaus, doch es war schön eingerichtet und hatte Blick auf das Meer. „Hier kommen wir jeden Sommer her und verbringen meistens zwei oder drei Wochen am Strand. Mein Dad konnte dieses Mal nicht mit kommen, da er keinen Urlaub bekommen hat.“ Erzählte sie. „Das ist ein echt schönes Ferienhaus.“ Sagte ich lächelnd und ging mit ihr mit in die Küche. „Willst du einen Eiskaffee? Ich mach schnell einen.“ Bot sie an. Lächelnd sagte ich, „Gerne.“ Und setzte mich an den kleinen Küchentisch. „Erzähl mal was von dir. Du bist so still. Wie läufts in der Schule? Was machst du die ganze Zeit in den Sommerferien?“ Sie war echt neugierig, doch ich ließ mich auf sie ein. „Ich hab eigentlich kaum schlechte Noten. Schließlich will ich später mal einen guten Job bekommen. In den Ferien mache ich nicht wirklich viel. Ich bin öfter in der Stadt oder fahre an den Strand, aber so wirklich viel mach ich dort auch nicht.“ Erklärte ich mit ruhiger Stimme und sah zu wie sie den Eiskaffee zubereitete. Als sie fertig war, stellte sie ihn mir auf den Tisch und machte sich selbst auch noch einen. „Hm. Klingt nicht gerade spannend. Unternimmst du denn nichts mit Freunden?“ „Viele Freunde habe ich nicht mehr. Sind alle umgezogen oder gehen nicht mehr auf meine Schule und machen somit nicht mehr wirklich viel mit mir. Außerdem bin ich auch viel lieber allein.“ Meinte ich dann. „Lieber allein? Das glaub ich dir nicht. Niemand ist gern allein.“ Erwiderte sie skeptisch und setzte sich zu mir. „Na wenn du mit niemandem etwas machst, können wir ja hin und wieder etwas unternehmen, warte ich gebe dir meine Nummer.“ Darauf holte sie ihr Handy und zeigte auf ihre Nummer auf dem Bildschirm. „Äh.. Okay?“ sagte ich nur und tippte die Nummer in mein Handy ein. „Oh ich hab mich noch nicht mal vorgestellt.. Das ist peinlich. Ich bin Yashito Shina. Und du?“ grinste sie verlegen. „Ich bin Togashi Yuji. Freut mich.“ Erwiderte ich. Wir unterhielten uns dann noch eine Weile über die Schule und über sonstige Sachen, doch irgendwann musste ich auch wieder heim, weil sich sonst mein Vater sorgen machen würde. An der Tür verabschiedete ich mich dann von ihr. „Hat mich gefreut Yashito.“ „Nenn mich doch bitte Shina, ja? Also bist dann Yuji-san.“ Meinte sie lächelnd und wank mir noch hinterher als ich ging. Diese Shina war wirklich interessant. Sie schien so voller Lebensfreude zu sein, immer gut drauf. Während der Zugfahrt sah ich eine Weile auf die Nummer die ich von ihr eingespeichert hatte, darüber wurde noch das Bild angezeigt, das ich für den Kontakt machte, sie machte auch eins und speicherte meine Nummer ebenfalls ein. Ich konnte mich ja öfter mal mit ihr treffen. Ein paar Meter vom Strand entfernt gab es Geschäfte und Cafés in die man mal zusammen gehen könnte. Ich konnte ja jederzeit zum Meer fahren. Etwas später kam ich dann am Bahnhof an, von da aus lief ich dann doch endlich nach Hause. „Bin wieder da!“ rief ich durchs Haus, doch mein Dad war anscheinend doch noch nicht zuhause. Also ging ich zurück in mein Zimmer und warf mich auf mein Bett. „Hm.. Shina…“ murmelte ich vor mich hin und sah dabei an die Decke. Am nächsten Tag wurde ich vom Wecker geweckt, ich könnte schwören dass ich ihn ausgestellt hatte, doch klingelte mich nun auch heute aus dem Bett. Und so begann wieder ein trostloser Tag. Doch heute sollte es anders werden. Heute wollte ich mal wieder etwas unternehmen, ich konnte doch nicht dauernd zuhause herum hocken und warten bis alles besser würde, das wird so eh nicht passieren. Ich beschloss ihr eine SMS zu schreiben, doch dann sah ich nochmal auf den Wecker. „Oh das sollte ich dann doch lassen..“ murmelte ich zu mir selbst als ich sah dass es gerade mal sieben Uhr in der Früh war. Das sollte ich doch später machen. Doch schlafen konnte ich jetzt so wieso nicht mehr, weshalb ich aufstand und mir etwas frisches aus dem Schrank zog und ins Bad schlenderte. Dort ging ich unter die Dusche und duschte mich mit kaltem Wasser ab, damit ich wach wurde. Danach zog ich mich an und ging in die Küche um zu frühstücken. Mein Vater war nicht zuhause, er hatte heute ein wichtiges Meeting. Nach dem Essen wollte ich wieder raus, doch wusste ich nicht mal was ich dann machen sollte. Ich wollte nur aus der Wohnung raus, in der wir vor über einem Jahr noch glücklich zusammen gelebt haben. Es war einfach mit zu vielen Erinnerungen verbunden. Inzwischen war es 8 Uhr, ob sie nun schon wach war? Ich wusste nicht was ich sonst machen sollte, also schrieb ich ihr. „Hey Shina! Ich hoffe ich weck dich nicht. Hast du heute schon etwas vor?“ schrieb ich und packte das Handy wieder weg, im Gedanken dass sie eh noch schlafen würde. Doch wenige Sekunden später kam eine Nachricht zurück. Schnell kramte ich wieder mein Handy raus und sah ungläubig auf das Display. „Doch ich bin schon wach. Komm doch vorbei sobald du Zeit hast.“ Schrieb sie. Hm.. schon wach? Das war interessant. Da ich sowieso nichts zu tun hatte, machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Dort nahm ich den nächsten Zug zum Strand. Während der Zugfahrt kam noch eine SMS an in der sie schrieb dass sie am Strand auf mich wartete. Was machte sie nur um diese Zeit am Strand? Am Zielbahnhof angekommen rannte ich in Richtung Strand und wurde immer langsamer als ich sie da sitzen sah. Sie hatte einen Strohhut auf und sah ins weite Meer. Als ich hinter ihr stand, sagte sie etwas, doch ich konnte es nicht hören da die Wellen ihre zarte Stimme übertönten. Dann drehte sie sich lächelnd um und meinte, „Setz dich doch. Ich habe mir den Sonnenaufgang angesehen. Er ist wunderschön.“ Daraufhin setzte ich mich neben sie und sah ebenfalls aufs Meer. Die Sonne hing nun schon etwas höher über dem Wasser, doch die Spiegelung war wunderbar anzusehen. „Manchmal wünschte ich, ich wär ein Vogel. Dann könnte ich der Sonne entgegen fliegen..“ meinte Shina leise. Wahre Worte, wer wollte das nicht. „Siehst du dir den Sonnenaufgang öfter an?“ fragte ich und sah dabei zu ihr. „Ja, auch der Sonnenuntergang auf der anderen Seite ist wunderbar. Das ist das Schöne an diesem Strand.“ Meinte ich lächelnd. Ja das war wirklich ein toller Strand. Es war so eine Art kleine Halbinsel. Im Osten des Strandes konnte man den Sonnenaufgang beobachten und im Westen den Sonnenuntergang, auch wenn hier die Sonne nicht ganz im Meer unterging, war es schön anzusehen. „Ich liebe diesen Strand. Ich war hier damals öfter mit meiner Mutter…“ sagte ich, doch wurde ich nach diesem Satz still. Es tat weh über Erinnerungen zu sprechen in denen meine Mutter vorkam. Ich erzählte Shina vorerst nicht was in unserer Familie vor einem Jahr schlimmes passiert war. Das würde erstens die Stimmung vermiesen und zweitens käme das dann als würde ich nur meine Probleme vor ihr ausschütten und das wollte ich auf keinen Fall. Es war nun eine Weile still, der Wind wehte uns um die Nase und die Luft war wunderbar frei. Nach einiger Zeit stand Shina dann auf und sah mich von oben an. „Komm wir laufen ein bisschen.“ Kam es von der lächelnden Schwarzhaarigen. Der Strand war noch leer, keine Menschenseele war hier, nur wir zwei. Das Rauschen des Meeres erfüllte die Stille die zwischen uns herrschte. Irgendwie war es mir unangenehm nichts zu sagen zu haben, doch irgendwie war das Rauschen des Meeres angenehm entspannend. „Yuji? Ich hab dich schon etwas länger im Blick..“ murmelte sie dann auf ein mal. „Äh, wie?“ fragte ich verwirrt. „Naja, wir sind ja auf derselben Schule und ich seh dich da öfter..“ fuhr sie fort, doch ich wusste nicht genau auf was sie hinaus wollte. „Nun ja.. Im letzten Schuljahr hast du dich vom Verhalten her geändert. Ich hab dich oft in der Cafeteria beobachtet wie du mit Freunden Späße gemacht hast und in letzter Zeit, hingst du nicht mit deinen Freunden ab und warst in den Pausen zurückhaltend.“ Es war unheimlich genug dass sie mich schon länger beobachtet hatte, doch dass sie das bemerkt hatte, war noch beunruhigender. „Es tut mir leid. Ich sollte mich da nicht einmischen. Aber.. Hast du vielleicht Liebeskummer?“ fragte sie dann vorsichtig, da ich auf ihren vorherigen Satz schwieg. „Du mischt dich da in nichts ein, es ist dir einfach aufgefallen, aber nein ich hab nicht mal ne Freundin. Es ist.. etwas in meiner Familie passiert was mich runtergezogen hat. Das ist alles.“ Daraufhin nickte sie nur und sah wieder ins Meer. „Warte.. wieso hast du mich überhaupt beobachtet?!“ fragte ich verwirrt. „Äh..“ brachte sie nur raus und fixierte nun ihren Blick weiter aufs Meer, damit ich ihr Gesicht nicht sehen konnte. Ein wirklich seltsames Mädchen, doch irgendwie auch interessant… Kapitel 2: ----------- Ich war so ziemlich jeden Tag bei Shina, die mir wirklich nett schien, auch wenn sie mal sagte dass sie mich schon etwas länger beobachten würde. Ich dachte mir einfach meinen Teil dazu. Nun waren schon zwei Wochen der Ferien vergangen und sie kam von ihrem Strandhaus zurück. Überraschenderweise wohnte sie auch nicht wirklich weit von meinem Haus weg. Shina hat die letzten zwei Wochen für mich etwas heller gemacht, das schaffte nicht jeder. Ich hatte ihr noch immer nichts von meiner Familie erzählt, ich lenkte immer geschickt vom Thema ab. Sie hatte mir schon ihre Adresse gegeben, sodass ich mal vorbei kommen konnte. Meine konnte ich ihr ja nicht geben, sonst würde sie unseren kleinen Schrein sehen auf dem Bilder von meiner Mutter standen, das wollte ich ihr ersparen. Das Wetter war fantastisch und die Zeit der Feste und der Freibäder war eingeläutet. „Willst du vielleicht mal mit ins Freibad?“ fragte ich, während ich sie erwartungsvoll ansah. Wir saßen in ihrem Zimmer. Sie auf ihrem Bett und ich neben der Tür an die Wand gelehnt. „Hm.. Wieso nicht? War schon ewig nicht schwimmen.“ Meinte Shina lächelnd und sprang aus ihrem Bett. Sie ging auf ihren Kleiderschrank zu und riss ihren Bikini raus den sie sofort aufs Bett schmiss. „Okay, ja können wir.“ Meinte sie dann weiterhin lächelnd. „Okay! Dann sollte ich mal meine Sachen holen. Ich würd sagen, treffen wir uns in einer halben Stunde an der Bahn. Bis nachher.“ Mit diesen Worten rannte ich nachhause und kramte ebenfalls meine Schwimmsachen raus. Die schwarze Badeshorts, zwei Handtücher und Duschzeugs. Alles das packte ich in eine Tasche und ging vor die Tür und schon mal vor zum Bahnhof. Sie war noch nicht da, anscheinend brauchte sie noch. Also holte ich mein Handy raus und schrieb ihr. Shina war zu beschäftigt zum zurückschreiben, sonst hätte sie kurz darauf schon etwas geschrieben. Sonst war das zumindest so. Einige Momente später sah ich sie auf mich zu rennen, mit gepackter Tasche. Aber anstatt abzubremsen, lief sie voll in mich rein und schmiss mich mit um. Wir lagen nun beide auf dem Gehweg, sie auf mir und die Taschen einen Meter weiter. „T-Tut mir leid!“ meinte sie und sah mich verlegen an. „Äh, schon gut. K-Könntest du nur bitte..“ „Oh! J-Ja!“ meinte sie dann und rappelte sich schnell wieder auf, dass ich auch wieder aufstehen konnte. So gut wie sie ihr Gesicht auch vor mir verstecke, sah ich eine leichte Röte in ihrem Gesicht aufsteigen, was mich zum Schmunzeln brachte. „Na los, hier, deine Tasche.“ Meinte ich dann und schmiss ihr ihre Tasche zu, dass wir weiter konnten. Wir stiegen in den Zug und fuhren drei Stationen weiter. Dort war auch schon das Freibad, welches schon von hier draußen echt riesig war. Doch auch hier war ich schon mit meiner Mutter zusammen, doch das sollte mich heute nicht stören, schließlich war Shina dabei. Sie brachte mich immer gut auf andere Gedanken. Wir zahlten Eintritt und gingen rein, doch bevor es zu den Becken ging, mussten wir uns noch umziehen und duschen. Ich zog in einer Kabine einfach mein Shirt aus, da ich meine Badeshorts schon zuhause angezogen hatte und verstaute mein Handy und alles Wichtige im Spint. Dann ging ich in die Dusche, brauste mich etwas ab und ging nach draußen um auf Shina zu warten, die eigentlich auch jeden Moment kommen musste. Es dauerte dann aber doch etwas länger, doch schließlich war sie eine Frau.* Doch als ich sie da erblickte, wie sie aus der Dusche kam, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie sah wunderbar in ihrem Bikini aus. Dieser war komplett schwarz und passte somit sehr gut zu ihren Haaren. So viel Haut von Shina hatte ich eben noch nicht gesehen, deshalb war ich da auch so baff. „W-Wow!“ brachte ich wenigstens noch raus, worauf hin sie verlegen wegsah. „W-Wir s-sollten.. Uns einen Platz suchen..“ stotterte sie und ging vor auf die Wiese, wo ich eine Decke auspackte die ich mir extra mitgenommen hatte, doch sie war groß genug für zwei. Diese breitete ich aus und legte mein Zeug drauf. Shina tat es mir gleich. Sie war noch immer etwas rot und dadurch zurückhaltend. Ich fand es eigentlich ganz amüsant sie so zu sehen, darum stand ich auf, sah sie lächelnd an und meinte, „Komm wir gehen schwimmen!“ , nahm ihren einen Arm und zog sie mit mir mit. An einem der Becken angekommen sprang ich ins Wasser, ließ sie aber natürlich vorher los, sowas machte ich nicht. „Komm rein!“ rief ich ihr aus dem Becken zu. Das Wasser war zwar anfangs wirklich kalt, doch einige Sekunden im Wasser und es wurde wärmer. Sie war etwas zögerlich, doch ging dann trotzdem zur Treppe die ins Wasser führte. Stufe für Stufe, doch ab der unteren Bauchregion machte sie halt, es war ihr zu kalt. „Ach komm schon! Wenn du erst mal drin bist, is es gar nicht mehr so kalt!“ rief ich wieder und sah zu ihr, wie sie die Augen zu kniff und sich ins Wasser stürzte. Wir schwammen nun ein paar runden zusammen und spritzten uns gegenseitig mit Wasser voll. Außenstehende konnten sogar meinen dass wir ein Paar waren, doch das war ja nicht so. Etwas später gingen wir dann aber wieder zu unserem Platz zurück und trockneten uns etwas ab um uns auf die Decke zu legen. Die Sonne schien richtig schön, braun werden konnte man hier allemal. „Du, Yuji?“ fragte Shina nach einer Weile die wir da lagen, sah aber weiterhin in den Himmel. „Ja?“ erwiderte ich und sah zu ihr. „Du spricht wirklich wenig von deinen Eltern. Bist du sauer auf sie? Oder wieso lenkst du immer vom Thema ab wenn ich auf deine Eltern komme?“ fragte sie und sah dann allmählich auch zu mir. „Ich äh..“ In dem Moment war ich kurz davor wieder abzulenken, doch diesmal würde ich damit sowieso nicht durchkommen. „Meine Mutter ist.. Sie ist..“ es war wirklich schwer über dieses Thema zu reden, weshalb ich es dann auch lieber ließ und mich aufsetzte. Es fühlte sich an als würde eine Druckwelle voller Erinnerungen und schmerzen mich durchströmen. „Yuji! Tut mir leid dass ich gefragt hab.“ Meinte Shina und legte ihre Arme um mich, damit ich mich beruhigte. Und es war tatsächlich beruhigend. Das hatte sonst nicht mal geholfen, als mich mein Vater umarmte, doch bei ihr klappte es. Ich fühlte mich nun auch so stark, es ihr zu erzählen. „Meine Mutter ist letztes Jahr bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Man hatte ihr die Vorfahrt genommen und der Spinner ist frontal in die Fahrertür geschossen. Sie war sofort tot..“ murmelte ich und sah etwas runter. Shina war ganz still und sah mich etwas schockiert an. Trotz der Umarmung, stimmte es mich dann aber doch traurig. „Das tut mir leid, Yuji… Das tut mir so leid..“ murmelte sie und drückte sich an mich. Seit dem Freibadbesuch, bei dem ich ihr die Sache mit meiner Mutter erzählt hatte, waren wir nun noch enger befreundet und machten noch immer jeden Tag etwas mit einander. Trotz der Freundschaft, könnte ich meinen dass sie sich mir immer weiter annäherte, doch das waren reine Spekulationen. Wir unternahmen sehr viel, gingen ins Kino, tranken Kaffee in meinem Stamm Café und ich zeigte ihr sogar meinen Lieblingsplatz, der Hügel an der Stadt, wo auch schon meine Mutter oft war. Es war schon fast dunkel, die Sonne ging unter und morgen würde die Schule wieder losgehen. Vom Hügel aus, hatte man einen wunderbaren Blick auf die Stadt. Auch gerade als die Sonne sich dem Horizont nährte, tauchte es die Stadt in ein orange-rot das man so sonst nirgends sieht. Shina war begeistert als sie es sah. Wir saßen zu dem Zeitpunkt gerade an der alten Bank auf der Wiese. Die Bank war schon lange Schrott, doch davor konnte man sehr gut sitzen. Ich sah noch in die Stadt, als mich Shina langsam ansah. „Bevor die Schule wieder los geht, sollten wir noch etwas machen, was die Sommerferien als feste Erinnerung in unseren Köpfen behält..“ murmelte sie dann plötzlich. „Wie.. meinst du das?“ fragte ich leicht verwirrt, doch die Antwort bekam ich kurz darauf. Sie nährte sich meinem Gesicht und verformte ihre Lippen etwas. Bevor ich weiter etwas sagen konnte, drückte sie sanft ihre Lippen auf meine. Zuerst war ich etwas überwältigt, doch dann erwiderte ich ihren sanften Kuss und legte meine Hand auf ihre Wange um ihren Kopf etwas zu fixieren. Glück erfüllte meinen ganzen Körper. Es kribbelte etwas und mir wurde auf einmal ganz warm. Ich wünschte mir dass dieser Kuss niemals enden würde. Als die Sonne dann untergegangen war, machten wir uns auf den Heimweg. Wir verloren kein weiteres Wort mehr, außer ein gegenseitiges ‚Bis morgen‘. Es war irgendwie unwirklich und schön zugleich. Auf dem Heimweg dachte ich noch etwas nach und machte mich dann auch auf den schnellsten Weg ins Bett um morgen fit zu sein. Als der Wecker mich dann aus dem Bett klingelte, war von mir kein einziges Murren oder Meckern zu hören, wie sonst immer. Ich hatte sehr gute Laune und konnte es sogar gar nicht mal erwarten sie wieder zu sehen. Ich machte mich nun fertig, aß etwas und ging los in Richtung Schule. Dort hatte ich einen ganz normalen Schultag, doch nach dem Unterricht ging ich so schnell wie möglich zum Schultor, wo Shina auch auf mich wartete. Sie lächelte etwas verlegen als ich ankam. „Wir.. äh.. Wir sind.. Sind wir jetzt eigentlich..?“ stotterte sie dann, worauf hin ich sie auch etwas unsicher ansah. „I-Ich denke schon.“ Doch nach einer Weile der darauf folgenden Stille, fingen wir beide an zu lächeln. Sie war nun offiziell meine Freundin, worauf ich stolz war, denn sie war so ein tolles Mädchen. In den darauf folgenden Tagen waren wir trotzdem zurückhaltender als an diesem letzten Ferienabend. Wir hatten uns nicht weiter geküsst oder gekuschelt oder sonst etwas, was Paare nun mal machten. Es war neu für mich, neu für uns beide, doch irgendwann musste sich ja einer trauen. An einem Wochenende ging ich mit Shina in ein Café. Wir bestellten das Übliche, und zwar einen Latte Macchiato und einen Chai Latte. Wir setzten uns in eine Ecke des Cafés, dort gab es gemütliche Sessel und Sofas. Zuerst etwas distanziert, setzten wir uns nebeneinander und schlürften an unseren Heißgetränken. Doch langsam wurden wir etwas gelassener und rückten immer weiter auf. Shina lehnte sich langsam an meine Schulter und sah gerade aus, während ich mich etwas zurück lehnte. Es war schön einfach nur so da zu sitzen doch irgendwie war auch das Verlangen da sie zu küssen, doch ich wusste nicht wie ich das angehen sollte. Neben an sah die ganze Zeit ein anderes Pärchen zu uns und küsste sich, doch wir saßen nur so da. Irgendwie schon demütigend. So saßen wir dann noch einige Zeit hier und genossen unsere gegenseitige Nähe. Nach etwa einer Stunde gingen wir noch etwas durch die Stadt und trennten uns dann bei meiner Haustür. „Ich schreib dir!“ meinte sie grinsend und lief nach Hause. Ich hätte sie eindeutig küssen sollen. Ich hab es gespürt dass es ein perfekter Moment gewesen wäre, doch ich hatte mich nicht getraut. „Vollidiot!“ fluchte ich zu mir selbst bevor ich rein ging. Diese Nacht konnte ich kaum schlafen. Es machte mich noch immer fertig. Wieder einige Zeit später kam wieder so eine Gelegenheit. Wir waren gerade am fernsehen auf ihrem Bett. Ich lehnte gegen die Wand am Kopfende des Bettes und sie wieder an mich gelehnt. Diesmal wollte ich es nicht vermasseln. „Du Shina?“ meinte ich ruhig bis sie hoch sah. Dann legte ich sanft meine Hand an ihre Wange und küsste sie. Es war zwar nicht so ein Kuss wie unser erster, doch wenigstens hatte ich mich endlich getraut. Von diesem Augenblick an, kamen wir uns wieder schritt für schritt näher, sodass wir uns einige Zeit später sogar näher kamen als sonst. Um es zu beschreiben, es war ein einzigartig wunderbares Gefühl, vergleichbar mit einer inneren Wärme und einem starken Kribbeln. Mehr muss ich sicher nicht dazu sagen. Die nächste Zeit verging wie im Flug und zwischen uns veränderte sich zum Glück nichts. Doch an einem Tag bekam ich eine Folgenschwere Nachricht. „Hallo, sind sie Togashi Yuji? Ihr Vater wurde heute wegen starkem Blutverlust bei uns aufgenommen. Er ist im Moment stabil, sie sollten trotzdem vorbei kommen.“ Schockiert über den Anruf ließ ich das Telefon fallen und zog meine Schuhe an um auf dem schnellst Weg zum örtlichen Krankenhaus zu gelangen. Da Shina gerade bei mir war, folgte sie mir etwas verwirrt da sie es ja nicht mitbekommen hatte. Ich lief und lief doch es kam mir vor als würde ich nie mals ankommen. „Was ist denn passiert?“ rief Shina, doch ich antwortete ihr nicht. Am Krankenhaus angekommen sah sie mich erneut fragend an. Die Frau an der Rezeption meinte dass mein Vater im zweiten Stock lag, worauf hin ich sofort die Treppen hochrannte und in das besagte Zimmer platzte. Shina erschrak als sie ihn mit dicken verbänden an beiden Handgelenken sah. Ich selbst riss die Augen auf und sah ihn ungläubig an. Er wollte Selbstmord begehen. Wieso wollte er Selbstmord begehen? Nach kurzer Zeit kam der behandelnde Arzt ins Zimmer und reichte mir die Hand. Doch erwiderte diese Geste nicht, sondern starrte meinen Vater weiterhin an. „Er hat viel Blut verloren. Ein Mitarbeiter hatte ihn in der Umkleide gefunden.. Er ist stabil. Trotzdem müssen wir ihn noch eine Zeit hier behalten. Er könnte so etwas nochmal versuchen und das wollen wir seiner Familie ersparen. Weis deine Mutter schon davor?“ fragte er dann und sah mich an. „Nein. Sie ist tot..“ flüsterte ich und sah auf den Boden. „Das.. tut mir leid. Aber jetzt haben wir schon mal einen Punkt warum er es gemacht hat…“ sagte der Arzt dann etwas bemitleidend und ging zum Bett hin. Warum tat er so etwas..? Er musste sich doch noch um seinen Sohn kümmern. Er hatte noch Verantwortung.. „Er muss deine Mutter wirklich vermissen..“ murmelte Shina dann zu mir und legte ihr Kinn auf meine Schulter. „Das tu ich auch aber ich schneide mir nicht die Pulsadern auf.. Weil ich weiß dass ich damit auch Mitmenschen verletzen würde…“ Mit diesen Worten drehte ich mich um und verließ den Raum. Ich rannte den Gang entlang und Shina folgte mir. „Yuji!! Bleib stehn bitte!“ rief sie, worauf ich dann auch stehen blieb und zu Boden sah. „Bitte bleib für immer bei mir, ja?..“ murmelte ich und sah dann zu ihr, worauf hin sie lächelnd nickte. „Ich will dich nie verlieren. Niemals würde ich eine andere so lieben wie dich und ich würde dich auch niemals verlassen..“ schluchzte ich dann und fiel verzweifelt auf die Knie. „Ich werde dich nie im Stich lassen. Ich werde dich immer lieben.“ Erwiderte sie und kniete sich neben mich während sie mich umarmte und ihre Stirn an meine legte. Es war schön sie zu haben. Kapitel 3: ----------- Meine Mutter erzählte mir etwa eine Woche vor ihrem Tot, dass sie bei der Heimfahrt eines dieser legendären Lichter gesehen hatte. Sie meinte dass das ein gutes Zeichen für die ganze Familie war und dass die Stadt nun auch uns alle beschützte, doch anscheinend hatte das zu der Zeit nichts gebracht. Ich hatte bisher noch keines dieser Lichter gesehen, vielleicht hatte das ja etwas zu bedeuten. Vielleicht dass ich einfach nicht in der Obhut der Stadt lag, sofern diese Geschichten und Legenden überhaupt wahr waren. Nun war schon wieder ein Jahr vergangen. Unser Schulabschluss war gemeistert und wir mussten entweder weiter zur Schule oder wir fingen das Arbeiten an. Ich wollte endlich Geld verdienen um in eine eigene Wohnung ziehen zu können, denn zuhause wurde es mir zu blöd. Da lagen nur noch leere Wodka Flaschen und Zigarettenstummel am Boden verteilt herum. Also machte ich mich auf um eine kleine, gemütliche Wohnung zu finden. Shina wollte wenn dann aber auch mit einziehen. So waren wir immer zusammen und konnten uns die Miete teilen. Als ich etwas in der Zeitung gefunden hatte, machte ich gleich einen Termin mit dem Vermieter aus, dass wir uns die Wohnung ansehen konnten. Sie war nicht groß, zwei Zimmer, Küche, Bad, doch für uns reichte es. Shina wollte ebenfalls anfangen zu arbeiten, sie hatte sich etwas in einem Café als Bedienung gesucht. Ich arbeitete in einer Elektrikerfirma am Rande der Stadt. Aus irgendeinem Grund haben die mich sofort genommen als ich zu Besuch war. Als die Besichtigung der Wohnung vorbei war, sah ich Shina fragend an. „Und? Ist das was?“ fragte ich erwartungsvoll. Sie fing leicht an zu lächeln und nickte dann. Dieser Schritt war also geschafft, wir haben eine Wohnung. Da ich mich in letzter Zeit auch oft mit Shinas Eltern getroffen hatte und wir oft zusammen waren, da sie meine Lage kannten und mich öfter bei ihr übernachten ließen, baute sich auch hier langsam ein Draht auf. Sie waren so liebevoll und sorgten sich um mich als wäre ich ihr Sohn. Sie halfen uns beim Umzug, nachdem sie meinten, dass Shina und ich zusammen wohnen dürfen. Ich war froh für ihr Verständnis und ihr Vertrauen. Als der Umzug dann geschafft war, standen wir beide nun in der neuen Wohnung, in unserer gemeinsamen Wohnung. Trotz der Tatsache dass ich sie nun noch öfter sah, war es ungewohnt. Schließlich waren wir hier nun allein. Keiner konnte uns stören. Heute waren wir abends noch mit Shinas Eltern verabredet. Sie luden uns zum Essen ein, was leicht unangenehm war, denn gerade wir sollten doch lieber sie zum Essen einladen. Wir machten uns fertig und liefen los. Bis zu dem Haus ihrer Eltern liefen wir gerade mal eine viertel Stunde. Schon vor der Haustür rochen wir das Essen, das Yu gekocht hatte. Sie war eine wunderbare Köchin, das musste man ihr lassen. Haru war eher der Typ Mann, der fast nie zuhause war und mit Leuten Baseball spielte. Auch ich war öfter mit ihm spielen. So konnte man sich von Mann zu Mann unterhalten, denn andere Gespräche, waren für Weicheier, so zumindest seine Einstellung. Der Abend war wirklich schön. Wir aßen, unterhielten uns und redeten über die neue Wohnung und irgendwann auch über Zukunftsplanung, was… wir als Thema nicht ganz erwartet hatten. „Und? Habt ihr schon daran gedacht zu heiraten?“ fragte Yuki, während ich mich zeitgleich mit Haru an der Sake verschluckten. „Heey!“ meinte Haru dann entsetzt. „Hihi. War doch nur eine Frage.“ Meinte sie dann lachend und sah in zwei entsetzte und ein knall rotes Gesicht. Shina war das etwas sehr peinlich, doch irgendwie fand Yuki trotzdem ein anderes Thema über das man wieder gelassener reden konnte. Der Rest des Abends war noch richtig lustig, wir lachten und redeten und am Ende des Abends meinte Haru zu mir dass wir mal wieder Baseball spielen sollten, worauf hin ich lächelnd zusagte. Dann zogen wir uns an und gingen nach Hause. In unser gemeinsames Zuhause. Hand in Hand liefen wir die Straße entlang. „Deine Eltern sind wirklich klasse.“ Sagte ich ruhig während ich ihre Hand sanft drückte. „Du solltest aber auch deinem Vater mal bescheid sagen wo genau du jetzt wohnst…“ murmelte sie und sah mich sanft an. „Mh.. Das werd ich schon noch machen..“ erwiderte ich kleinlaut und sah in den Himmel. Die Sterne waren wunderbar zu sehen heute Nacht und der Mond war voll und schien fast schon heller als die Straßenbeleuchtungen. „Als deine Mutter das eine Thema angesprochen hatte vorhin, sahst du ganz schön verlegen aus.“ Meinte ich grinsend während ich ihr die Wohnung aufsperrte. Doch Shina blieb ruhig und ging weiter. Damit ließ ich es aber für den Abend auch gut sein. Ich wollte sie nicht zu sehr ärgern. Innen holten wir dann die Futons und unser Bettzeug aus dem Schrank und machten auf dem Boden alles bereit zum Schlafen. Ich machte uns beiden noch einen Tee und dann legten wir uns hin. Es war ein schönes Gefühl in der eigenen Wohnung und dann auch noch neben Shina zu schlafen. „Ich hab morgen frei bekommen von meinem Chef. Ich werd dich morgen mal besuchen kommen in der Arbeit.“ Grinste ich und sah zu ihr rüber. „Okay.“ Erwiderte sie nur lächelnd uns sah währenddessen an die Decke. Nach einer Weile schliefen wir dann beide ruhig ein. Am nächsten Morgen schlief ich länger, da ich ja Frei hatte. Shina war schon in der Arbeit, sie hatte mich extra schlafen lassen. Noch komplett schlaftrunken richtete ich mich auf und streckte mich. Am liebsten würde ich noch ein paar Stündchen liegen bleiben, doch das konnte ich ja auch nicht machen. Schließlich wollte ich sie nachher besuchen gehen. Ich war wirklich gespannt da ich noch nie an ihrem Arbeitsplatz war. Doch zuerst schlenderte ich zum Kleiderschrank um mir frische Klamotten zu holen. Dann wanderte ich in Richtung Dusche, wo ich mich wusch und mir dann die neuen Sachen anzog. Einen Kaffee brauchte ich jetzt trotz der Dusche immer noch, denn sonst würde ich im Halbschlaf zu Shina gehen. Also ließ ich mir einen raus und trank ihn bevor ich mich auf den Weg machte. Die Arbeit von Shina war gerade mal zehn Minuten von hier entfernt. In diesem Café war ich bis jetzt noch nie. Doch heute würde ich ja meiner Freundin dort beim Arbeiten zusehen können. Grinsend setzte ich mich an einen Tisch und wartete bis sie kam. Es dauerte auch nicht lange, dann stand sie neben mir am Tisch und begrüßte mich. „Hallo, ihre Bestellung bitte?“ fragte sie, bevor sie mich erkannte. „Yuji! Ich nehm an ich weiß was du willst.“ Meinte sie grinsend und ging wieder. Sie legte sich wirklich ins Zeug für diesen Job, das merkte man. Ich sah ihr die ganze Zeit hinterher, da ich genau sehen wollte was sie machte. Sie kam anscheinend auch bei der restlichen Kundschaft sehr gut an. Einige Jungs starrten ihr auf den Hintern, was mir zwar gar nicht gefiel, aber solange sie keiner anmachte, war alles in Ordnung. Und sie konnte sich sicher auch selbst verteidigen gegen so etwas. Shina brachte mir nach kurzer Zeit einen Karamell Macchiato, mein Lieblingskaffee. „Danke, Schatz!“ meinte ich und sah ihr wieder hinterher als sie ging. Nachdem ich ausgetrunken hatte, verließ ich das Café wieder und sah noch etwas in der Stadt herum. Was sollte man sonst an einem freien Tag machen. Doch als ich auch in der Stadt nichts interessantes mehr finden konnte, ging ich in Richtung Sportplatz, wo Haru schon warten musste. Er wollte doch heute mit mir spielen. Und kaum hatte ich den Platz betreten, kam ein Baseball auf mich zu geschossen, den ich im letzten Moment noch abfangen konnte. „Deine Reaktionen sind echt schwach junge.“ Hörte ich Haru sagen. „Heyy! Ich hab ihn doch gefangen!“ rief ich zurück und schmiss ihn zu ihm zurück. „Und? Du warst doch bei meiner Tochter in der Arbeit, hattest du gesagt. Wie wars?“ „Naja.. sie hat.. gearbeitet.“ Meinte ich und find wieder den Ball. Es war eigentlich recht angenehm so mit dem Vater der Freundin zu reden, denn der Vater meiner letzten Freundin war ein totaler Zyniker. Wenn er reden wollte, dann zwar auch unter vier Augen, aber wenn dann in einem Zimmer mit ihm alleine. Da war mir der Sportplatz und Baseball lieber. „Du, Yuji? Das was Yuki gestern gesagt hat..“ „Ja ich weiß doch dass das nur ein Spaß war..“ meinte ich sofort. „Ja, aber falls ihr.. das wirklich mal in Betracht ziehen wollt, musst du erst nochmal mit mir reden okay?“ sagte er dann, worauf hin ich ruhig nickte und ihm wieder den Ball zuwarf. Später wollte ich mich dann aber wieder auf den Heimweg machen, denn wenn Shina heim kommt, wollte ich ihr etwas zu Essen machen. Also ging ich heim und machte das einzige was ich einigermaßen gut kochen konnte, Yakisoba. Wenig später kam sie auch schon heim, ich war gerade noch überm Kochen. Sie sah mich überrascht an, grinste dann aber und setzte sich an den Tisch im Wohnzimmer. Als ich fertig war, stellte ich die Pfanne auf den Tisch und zwei Teller. Shina freute sich dass ich etwas zu essen machte, denn sie war wirklich müde. „Ich hatte heute echt viel zu tun.. ich leg mich nach dem Essen gleich schlafen wenns Okay für dich ist.“ Meinte Shina während wir aßen. „Mh! Lecker!“ fügte sie dann noch an. „Schon okay.“ Sagte ich dann lächelnd und räumte ab als wir fertig waren. „Gute Nacht, Schatz.“ Flüsterte sie mir ins Ohr und küsste mich sanft auf die Wange. Dann verschwand sie im anderen Zimmer auf ihrem Futon. Ich nahm mir noch etwas vom Essen aber legte mich dann auch zu ihr und schlief nach kurzer Zeit ein. Die nächsten Tage musste ich dann auch arbeiten, doch Shina wurde krank und konnte dadurch nicht ins Café. Ihre Krankheit hielt nun schon zwei Wochen an und langsam machte ich mir Sorgen. Ich rief einen Arzt an der sie hier untersuchen sollte, welcher auch nach wenigen Minuten klingelte. Ich ging zur Tür und machte auf, ließ den Arzt herein dass er sich Shina mal ansehen konnte. Nach einiger Zeit der Untersuchung, sah er mich skeptisch an. „Könnten wir bitte unter vier Augen sprechen?“ fragte er und stand auf. Wir gingen in die Küche und schlossen die Tür hinter uns. „Was hat sie?“ fragte ich verängstigt, worauf hin der Doktor sich an der Arbeitsfläche abstützte und zu Boden sah. „Sie.. hat eine Immunschwächekrankheit, die wir zuletzt vor einigen Jahren hatten. Sie wird noch eine Weile krank sein.“ Meinte er ernst. Ich hatte schon einmal von so einer Krankheit gehört, doch gerade kam mir nicht in den Sinn, woher ich sie kannte. „Kann ich irgendetwas tun?“ fragte ich dann zögerlich. „Ja. Sie müssen für sie da sein. Aufpassen dass sie nicht raus geht. Sie sollten mit ihrem Arbeitgeber sprechen und ihm erzählen was sie hat. Nehmen sie sich, wenn es schlimmer wird, frei. Wenn sie bei ihr sind, wird es ihr sicher besser gehen. Sie sollte, wenn sie wieder gesund ist, aufpassen was sie tut. Sie muss sich im Winter warm anziehen und im Sommer sollte sie nicht in der prallen Sonne sitzen. Wenn sie es gut anstellt haben Sie keine allzu großen Probleme in Zukunft.“ Erklärte er und ging wieder aus der Küche in Richtung Haustür. „Falls noch etwas sein sollte oder es in Zukunft wieder kommen sollte, rufen Sie mich bitte an.“ „Alles klar. Danke Doktor.“ Meinte ich und schloss die Haustür als er raus war. Shina sah mich fragend an, während ich mich neben sie setzte. „Was.. hat er gesagt?“ fragte sie mit kratziger Stimme. „Er meinte dass es noch etwas dauern würde bis du wieder gesund bist. Du musst dich einfach nur schonen.“ Meinte ich lächelnd um ihr nicht allzu große Angst zu machen. Shina nahm meine Aussage an und blieb liegen. Am darauf folgenden Tag, machte ich mich auf den Weg zu Shinas Arbeitsstelle. Dort gab ich dem Chef bescheid, der Verständnis zeigte und meinte dass er sie beurlauben würde. Dankbar verbeugte ich mich und machte mich dann schnell auf den Weg zur Arbeit. Da erzählte ich meinen Arbeitskollegen davon dass Shina zuhause bleiben müsste wegen einer Krankheit. „Das wird schon wieder.“ Meinte einer und klopfte mir auf die Schulter. Die anderen stimmten dem zu, außer einer. Er stand nur im Raum und sah zu mir. Ich hatte mal gehört dass er Yusuke hieß, mehr wusste ich nicht über ihn. Sein Vater hatte hier schon gearbeitet und dessen Vater ebenfalls. Viele der heute angestellten waren schon zur zweiten oder dritten Generation hier in der Firma. Deswegen verstand ich auch den Chef nicht, warum ich sofort übernommen wurde. Nichts desto Trotz machte ich mich nun auf den Weg zum Wagen. Heute würde ich meinen eigentlichen Arbeitskollegen kennen lernen. Da dieser bis jetzt im Urlaub war, bin ich die ganze Zeit mit jemand anders mitgefahren. Ich wartete gespannt im Auto, doch war ich etwas überrascht als dieser Yusuke einstieg. Er schien sehr ruhig zu sein und nicht wirklich emotional. „Du bist also meine Hilfe.“ Meinte er und startete den Wagen. „Ja, ich bin Togashi Y-“ „Ich weis wer du bist. Ich bin Yusuke Kei. Mein Vater hat hier schon gearbeitet.“ Meinte er und fuhr los zur ersten Baustelle. Er schien mich zu kennen, doch ich kannte ihn nicht, was mir sehr komisch vorkam, doch das würde sich schon klären. Gerade mal einige Minuten unterwegs, brachte er etwas zur Sprache, was ich nicht erwartet hatte. „Ich kannte deine Mutter.“ Sagte er irgendwann trocken. „Du.. kanntest sie?“ fragte ich verwirrt und sah ihn an. „Ja, das ganze ist aber schon etwas länger her.“ Meinte er dann. „Sie war eine herzensgute Frau, genau wie ihre Mutter. Mein Vater kannte sie und hat mir viel von ihr erzählt. Yusuke Yoshino heißt er, mein Vater. Ich denke aber nicht dass du schon einmal etwas von ihm gehört hast. Er wohnt jetzt auch gar nicht mehr in dieser Stadt… Du.. hast erzählt.. deiner Freundin ginge es schlecht?“ fragte er dann nochmal. „Ja, sie hat eine Immunschwächekrankheit die sie im Moment ans Bett fesselt.“ Erklärte ich. „Hm.“ Machte er darauf dann nur noch und stieg aus. Wir arbeiteten an diesem Tag insgesamt neun Baustellen und zwei Straßenbeleuchtungen ab. Wieder zuhause angekommen, sah ich sofort ins Schlafzimmer, ob es Shina gut ging. Sie lag noch immer dort auf ihrem Futon und schlief tief und fest. Erleichtert dass sie nicht irgendwie aufgestanden oder raus gegangen ist, legte ich mich neben sie und schlief ebenfalls ein. Nach einer weiteren Woche, ging es Shina zum Glück wieder besser. Sie konnte wieder arbeiten und raus gehen. Trotz dem sollte sie aufpassen, dass sie sich nicht wieder irgendwie etwas einfängt. Ihr Arbeitgeber meinte dass er auch darauf schauen würde. Beruhigt darüber dass es ihr wieder gut ging, machte ich mich auf den Weg zur Arbeit. Heute hatte ich keinen so langen Tag, nur ein paar Oberleitungen überprüfen und drei Laternen reparieren. Am Ende des Arbeitstages, bat Yusuke mich um ein Treffen im nahe gelegenen Café. Natürlich willigte ich ein und erschien dort zur besagten Uhrzeit. Wir bestellten uns einen Kaffee und redeten ein wenig. „Glaubst… du eigentlich an diese Geschichte? „Die Geschichte der Stadt“?“ fragte er und sah in seine Tasse. „Naja.. Ich wünschte ich könnte es glauben. Aber nach dem was passiert ist, kann ich es nicht.“ Erwiderte ich zögerlich. „Mhm. Dann muss ich dir mal etwas erzählen.“ Fing er gleich an. „Weist du, wie deine Mutter mal hieß bevor sie deinen Vater geheiratet hatte?“ fragte er und sah zu mir, doch ich schüttelte nur den Kopf. „Sie hieß Izumi Okazaki.“ Meinte er trocken und doch erwartungsvoll. „Kennst du diesen Namen nicht?“ „N..nein..“ meinte ich darauf und sah ihn ungläubig an. „Izumis Mutter heißt auch Okazaki. Okazaki Ushio. Na, kommst du jetzt drauf?“ harkte er nochmals nach. „Hm.. tut mir leid.. sagt mir gerade nichts..“ „Die Geschichte der Stadt handelt von Tomoya und Nagisa Okazaki. Ushio ist ihr Kind und die Mutter von Izumi.“ Erklärte er dann endlich. Jetzt verstand ich und sah mit großen Augen zu ihm. „Deine Familie hat in der Vergangenheit schon einmal so etwas durchgemacht. Nagisa war auch Krank, sie hatte ebenfalls eine Immunschwächekrankheit…“ Ich war etwas überwältigt von diesen ganzen Informationen. Ich wusste nicht dass ich mit dieser Familie aus der Geschichte verwandt bin. Einerseits macht es mir Hoffnung für die Zukunft, da unsere Familie schon öfter hilfe von den Geistern der Stadt bekommen hatte, doch andererseits hatte Shina auch diese Krankheit die Nagisa damals hatte. Und ich wusste ja wie diese Geschichte verläuft… „Danke Yusuke.“ Meinte ich und stand auf, ohne meinen Kaffee wirklich ausgetrunken zu haben. Ich wollte so schnell wie möglich zu Shina, da ich mir sorgen um sie machte. Als ich in ihrem Café ankam, ging ich schnell zu ihrem Chef, da Shina nicht mehr da war. „Sie ist schon gegangen, ihr ging es nicht gut.“ Meinte er, worauf hin ich raus rannte und mich auf nach Hause machte. Doch bevor ich dort ankam sah ich jemanden auf der Straße liegen. „Shina!“ rief ich und rannte hin. Sie war anscheinend ohnmächtig geworden. Ich nahm sie auf die Arme und trug sie rein um sie wieder auf ihren Futon legen zu können. „Shina…“ murmelte ich und wählte während dessen wieder die Nummer des Arztes der sie vor einigen Wochen schon mal untersucht hatte. Shina hatte einen Rückfall und konnte nicht mal mehr aufstehen. Wieder vergingen Wochen, in denen es ihr nicht gut ging. Nach einigen Monaten dann war sie wieder komplett fit und bekam sogar grünes Licht des Arztes. Heute wollte ich ihr unbedingt einen schönen Tag machen, da sie jetzt ewig nicht mehr raus durfte. Ich ging mit ihr Essen, tanzen und am Abend gingen wir auf den Berg, wo man überblick über die ganze Stadt hatte. Der perfekte Ort um den Abend abzuschließen und ihr eine ganz besondere Frage zu stellen. „Der Abend war wirklich schön Yuji. Dass du dir das leisten kannst..?“ meinte sie. „Ich.. hab eben gespart.“ Entgegnete ich dann grinsend. „Gespart? Ich komm mir echt blöd vor.. Ich bin nur zuhause herum gelegen und habe nichts getan, während du die ganze Zeit gearbeitet hast…“ „Hey, du warst krank, du musstest dich auskurieren.“ Sagte ich ruhig und nahm ihre Hand. Die Sonne war gerade am unter gehen. Alles kam einem vor wie ein Dejavú, da wir uns hier auch das erste Mal geküsst hatten. „Shina, ich muss dir eine Frage stellen.“ Fing ich an und sah ihr in die Augen. Dann ging ich auf die Knie und holte ein kleines Kästchen aus meiner Tasche. „Du bist mir das wichtigste auf der Welt geworden und ohne dich könnte ich gar nicht mehr leben. Ich will dass du mich niemals verlässt und darum.. wollte ich dich fragen..“ Shina machte während dessen riesige Augen und hielt sich eine Hand vor den Mund, die andere hatte ich ja in der Hand. „Willst du meine Frau werden?“ „…Ja!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)