Außer Kontrolle von abgemeldet (NaLu) ================================================================================ Kapitel 4: Und jeden Abend grüßt das Murmeltier ----------------------------------------------- Kapitel 4: Und jeden Abend grüßt das Murmeltier Ich lag in meinem Bett. Nach dem vielen Heulen war ich doch sehr müde geworden und da ich keine Ahnung hatte, was ich noch groß machen sollte, hatte ich mich dafür entschieden, mich hinzulegen. Die Decke hatte ich mir bis über den Kopf gezogen und dachte nach. Ich dachte über Vieles nach. Über meinen Vater, über diesen Mann, den ich nicht mal kannte, aber heiraten musste und über Natsu. Vor allem über Natsu und dem Streit, den wir vorhin gehabt hatten. Wenn man so darüber nachdachte, war der ganze Streit total sinnlos gewesen. Wieder einmal. Das war nämlich nicht das erste Mal, dass wir uns so in die Haare bekommen hatten und dann nicht mehr miteinander sprachen. Und jedes Mal tat es mir in der Seele weh. Ich hasste es, wenn Natsu mich ignorierte und nicht mehr mit mir sprach. Aber ich war nicht ganz unschuldig gewesen. Was musste ich ihm auch sagen, dass ich noch eine weitere Familie hatte als Fairy Tail? Ja, es war dumm. Weil jeder wusste, dass ich meinen Vater nicht ausstehen konnte. Und jeder wusste auch, wie viel Fairy Tail mir bedeutete. Es war für Natsu bestimmt wie ein Schlag unter die Gürtellinie gewesen, als ich meinen Vater auf die gleiche Stufe wie Fairy Tail gestellt hatte. Ich war doch echt… argh! Mir fiel kein passendes Wort dafür ein! Es war einfach dumm, dumm, dumm! Aber was sollte ich jetzt machen? Zu ihm hingehen und mich entschuldigen? Nein, das würde es nicht besser machen. Gut, wir würden uns wieder vertragen und wieder normal miteinander reden, aber in sechs Tagen würde ich von hier weggehen und ihn und die anderen wahrscheinlich nie wieder sehen. Also was brachte es, wenn wir uns wieder verstanden? War es so nicht vielleicht sogar besser? Für uns beide? Dann wäre der Abschied nicht so schmerzhaft und wir würden beide schneller drüber hinwegkommen. Ach, verdammt! Das war doch echt zum Verrücktwerden! Egal, wie man es drehte und wendete, es würde so oder so unschön werden, wenn ich ging. Das wusste ich jetzt schon! Vielleicht…? Ich schlug die Decke auf die Seite, setzte mich aufrecht auf und blickte aus dem Fenster. Erst jetzt merkte ich, dass ich schon seit mehreren Stunden Zuhause war, da die Sonne schon bald unterging und das Land in orangenen Tönen tauchte. Mir war echt nicht aufgefallen, wie schnell die Zeit vorbeigegangen war. Viel zu sehr war ich mit dem Weinen und Fluchen abgelenkt, um darauf zu achten. Mein Blick wurde wieder etwas traurig und ich schaute auf meine Hände herunter, die auf meinen Oberschenkeln ruhten. Also war schon wieder ein Tag vorbei und mein Geburtstag rückte gefährlich näher. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und drückte sie gegen meine Stirn. Mir entwich ein wehleidiges Schluchzen und neue Tränen benetzten mein Gesicht. Was soll ich nur machen… Natsu? Irgendwann war ich eingeschlafen. Doch es war ein sehr unruhiger Schlaf. Ich träumte ständig von Natsu und unserem Streit. Dann verschwand er vor meinen Augen und anstelle des Dragon Slayers stand ein Mann an einem Altar, dessen Gesicht nicht zu erkennen war und anscheinend auf jemand wartete. Erst sah ich mich verwirrt in der Kirche um, in der ich mich befand, doch als ich meinen Vater am Altar stehen sah, schnappte ich nach Luft. Was machte er da?! Meine Augen huschten durch die Bänke und ich gab erschrockene Laute von mir, als ich doch tatsächlich die komplette Gilde vorfand, die mir feindselige Blicke zuwarfen. Gray, Erza, Levy, Gajeel, Wendy, alle hatten böse Blicke aufgesetzt, die nur mir alleine galten. Dann flog auf einmal die Tür hinter mir auf und Natsu betrat die Kirche mit einem wutverzerrtem Gesicht. „N-Natsu“, stotterte ich schockiert, als er mitten in der Kirche stehen blieb und seinen Arm hob. Er deutete mit dem Zeigefinger auf mich und sein Blick wurde ein Tick finsterer. „Du Verräterin! Du verlässt Fairy Tail wegen diesem Schmarotzer?! Ich bin enttäuscht von dir, Lucy! Richtig enttäuscht!“, schrie er mich an. In meinen Augen sammelten sich Tränen und ich machte einen Schritt auf Natsu zu. „N-nein. Ich verlasse euch doch gar nicht!“, widersprach ich mit verzweifelter Stimme. Natsus Blick verdunkelte sich und er lachte spöttisch auf. „Ist klar! Deswegen trägst du ja auch ein Hochzeitskleid und bist auf dem Weg zum Altar!“, behauptete er und ich sah daraufhin an mir herunter. „Und ich dachte echt, dass du Fairy Tail liebst!“ Mir entwich ein Keuchen, als ich das Hochzeitskleid an mir bemerkte und schüttelte schnell meinen Kopf. Glitzernde Tränen flogen in der Luft und ich trat wieder näher auf Natsu zu. „Das… ist alles nicht wahr“, flüsterte ich und streckte meine Hand nach ihm aus. „Ich will euch nicht verlassen. Ich liebe Fairy Tai!“ „Du hast dich aber schon für ihn entschieden. Das kommt nun zu spät“, sagte Natsu und sein Körper löste sich langsam vor mir auf. „Natsu, bleib hier!“, schrie ich fassungslos, als ich kaum noch was von ihm erkennen konnte und rannte auf ihn zu. „Leb wohl, Lucy“, flüsterte er mit einem traurigen Lächeln auf seinen Lippen, ehe er komplett verschwunden war. „NATSU!“ Weinend sank ich in die Knie und schrie meine Verzweiflung gen Decke. „Verlasst mich nicht!“, wimmerte ich, als sich die anderen Gildenmitglieder ebenfalls in Luft auflösten, bis keiner mehr von ihnen übrig war. Nun war die komplette Kirche leer, bis auf meinen Vater, seinen Dienern und meinem zukünftigen Ehemann. „Lucy, komm jetzt bitte. Ich habe später noch einen wichtigen Termin, da habe ich keine Zeit, ewig auf dich zu warten!“, herrschte mein Vater mich an und neue Tränen bahnten sich über meine Wangen. Dieser… Dieser Mistkerl! Wütend wischte ich mir die Tränen weg und warf meinem sogenannten Vater einen zornigen Blick zu. Er war so herzlos! Ich hasste ihn! Ich hasste ihn so sehr! Wenn er dachte, er könne damit durchkommen, dann hatte er sich geschnitten! Die Hochzeit konnte schließlich nicht ohne mich stattfinden. Ich würde jetzt einfach abhauen, jawohl! „Lucy! Bleib gefälligst hier!“, donnerte Jude, als ich mich wortlos von ihm abwand und auf die Tür zulief. „Vergiss es! Ich werde nicht heiraten! Lass mich endlich in Ruhe und misch dich nicht in mein Leben ein!“, rief ich und drehte mich an der Tür zu ihm um. Urplötzlich stand mein Vater direkt vor mir und holte mit seiner Hand aus. Erschrocken kniff ich meine Augen zu und wartete angespannt darauf, dass er mich schlagen würde. Wummm! Erschrocken richtete ich mich kerzengerade auf und sah mich panisch um. Im ersten Moment war ich total verwirrt, als ich bemerkte, dass ich mich in einem dunklen Zimmer befand. War ich nicht eben noch in der Kirche gewesen? Doch als ein kalter Windzug über meinen Körper hinwegjagte, klärte sich mein Kopf und ich verstand. Das eben war nur ein Traum gewesen. Ein schrecklicher Traum. Aber woher kam der Knall, der mich eben aus dem Schlaf gerissen hatte? Mit halbgeöffnetem Mund starrte ich das Fenster an und wickelte die Decke enger um meinen Körper, als ein erneuter kalter Windstoß über mich hinwegfegte. Der Vorhang flatterte durch den Wind in mein Zimmer und mich fröstelte es leicht. Ich verstand nicht so ganz, wieso das Fenster offen war. Ich war mir eigentlich sicher gewesen, dass ich es zugehabt hatte. Es wurde immer kälter und ehe ich noch zu einem Eiszapfen gefror, stand ich schnell auf und schloss das Fenster wieder. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Der Einbrecher! War er etwa wieder hier gewesen?! Panisch sprang ich von meinem Bett herunter und rannte auf die Tür zu. Doch kaum hatte ich meine Hand auf die Türklinke gelegt, zog ich sie wieder zurück und biss mir auf die Unterlippe. Was war, wenn der Einbrecher hinter der Tür stand und nur darauf wartete, dass ich die Tür aufmachte? Er würde mich an sich reißen, weil ich so süß war und würde schlimme Sachen mit mir anstellen, an die ich gar nicht denken wollte. Verzweifelt kniff ich meine Augen zusammen und wimmerte kurz auf. „Natsu… Hilf mir…“, flüsterte ich und stieß meine Stirn gegen die Tür. Ich hatte Angst. Schreckliche Angst. Ich traute mich gar nicht mehr aus meinem Zimmer. Wenn Natsu doch nur hier wäre… Er würde jetzt wissen, was zu tun war und er würde mich beschützen! Während ich meine Stirn weiterhin an die Tür lehnte und so über die Situation nachdachte, schlich sich ein verzweifeltes Lächeln auf meine Lippen. Was war ich eigentlich für ein Feigling? Wieso musste ich mich immer von anderen beschützen lassen? War ich eine Magierin oder nicht? Verdammt, bald würde ich auch alleine sein und niemand wäre hier, der mir meinen süßen Hintern retten könnte, also musste ich mich jetzt mal zusammenreißen! Mit entschlossenem Blick trat ich vor der Tür zurück und holte einen Portalschlüssel heraus. *~* Mit ängstlichem Gesicht lugte ich um die Ecke und blickte mich langsam im Wohnzimmer um. Plue klammerte sich zitternd an mir fest und gab leise Geräusche von sich. Er schien die Gefahr zu wittern, da er noch heftiger zitterte, als sonst. Auf Zehenspitzen schlich ich aus meinem Zimmer und näherte mich dem Wohnzimmer. Als ich es betrat, hielt ich angespannt die Luft an und suchte den Raum nach etwas Verdächtigem ab. Als ich jedoch nichts Auffälliges entdeckte, stieß ich die angehaltene Luft aus und lachte leise vor mich hin. „Oh Mann, das hab ich mir also doch nur eingebildet… Das wird der ganze Stress sein“, murmelte ich und wischte mir mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Plötzlich knallte es in der Küche und ich schrie laut auf. Plue zuckte erschrocken zusammen und löste sich in meinen Armen auf. „Plue! Jetzt lass mich nicht im Stich!“, jammerte ich und schluchzte laut auf, als mein Stellargeist einfach zurück in die Geisterwelt geflüchtet war. Kaum war Plue weg, kehrte die Angst wieder zurück. Mit Plue war ich wenigstens mutig genug, aus dem Zimmer zu gehen, doch da ich nun wieder alleine war, fühlte ich mich ziemlich schutzlos. Niemand war hier, um mich zu beschützen. Ein erneutes Geräusch drang aus der Küche und ich schlug mir die Hände vor den Mund, um meinen Schrei zu ersticken. Ich wollte den Einbrecher nicht auf mich aufmerksam machen. Vielleicht sollte ich Loki heraufbeschwören? Er war sicherlich viel mutiger als Plue und stark war er auch! Entschlossen schnappte ich nach dem Schlüssel, der mir prompt aus der Hand fiel. „Nein!“, stieß ich aus und beobachtete mit schreckgeweiteten Augen, wie sich der Schlüssel dem Boden näherte. Endlich konnte ich mich aus meiner Starre lösen und bückte mich, um den Schlüssel schnell aufzufangen, doch da war es schon zu spät. Mit einem metallischen Geräusch fiel er zu Boden und ich gefror mitten in der Bewegung ein. „Oh, nicht gut…“, murmelte ich und hob den Schlüssel mit zitternder Hand auf. Genau in dem Moment wurde die Küchentür aufgestoßen und ein Schatten rannte an mir vorbei. Ich schoss in die Höhe und versuchte die Person zu erkennen, die durch das Wohnzimmer rannte und in mein Schlafzimmer flüchtete. Doch da es dunkel war, konnte ich nichts erkennen. „Portal des Löwen, ich öffne dich!“, rief ich und schwang dabei meinen Schlüssel in der Luft, „Loki!“ Nach der Beschwörungsformel leuchtete der Raum kurz auf und einen Moment später stand Loki neben mir, der mich charmant angrinste. „Willst du mit mir ausgehen?“, fragte er sogleich und ich sah ihn belämmert an. „Das ist das erste, was dir einfällt, wenn du mich siehst?“, wollte ich wissen und vergaß für einen Moment, dass der Einbrecher sich ein Raum weiter befand. „Wenn du mich deswegen nicht gerufen hast, was ist es dann?“, forschte Loki nach und richtete sich seine Brille zurecht. Auch wenn es dunkel war, konnte ich mir vorstellen, dass er alles andere als begeistert aussah, aber ich hatte keine Zeit, Rücksicht auf Lokis Gefühle zu nehmen. Und da fiel es mir wieder ein. „Ah! In meinem Schlafzimmer hat sich ein Verbrecher versteckt!“, rief ich und deutete mit zitterndem Finger auf die Tür. Lokis Gesicht hatte sich sofort verfinstert und er stürzte ohne weiteren Fragen auf die Tür zu. Er riss diese auf und rannte in mein Zimmer hinein. Neugierig, wie ich nun mal war, folgte ich ihm nervös und steckte meinen Kopf in mein Zimmer. Loki blickte sich mit ernstem Blick im Raum um, doch es schien, als wäre der Einbrecher aus dem Fenster geflohen, welches wieder geöffnet war. Vorsichtshalber knipste ich das Licht an, damit wir uns sicher sein konnten, dass er sich nirgends versteckt hatte, doch er war wohl wirklich verschwunden. Er war auf und davon. Na toll… Seufzend ließ ich mich auf mein Bett sinken und vergrub mein Gesicht in meine Hände. Was sollte ich bloß machen? Das war jetzt das zweite Mal, dass jemand bei mir eingebrochen war. Ich fragte mich, ob das wohl der Gleiche von gestern war? Wenn ja, wieso brach er ständig bei mir ein? Ich meinte… Schließlich war ich nicht unbedingt reich und hatte auch keine wertvollen Sachen herumstehen. „Der Einbrecher hat in dein Fenster ein Loch reingeschnitten, so konnte er das Fenster öffnen, ohne dass du davon etwas mitbekommst“, unterbrach Lokis Stimme meine Gedanken und ich blickte auf. Der Stellargeist inspizierte gerade mein Fenster und ich betrachtete mir die Stelle genauer, auf die er deutete. Verdammt, also schien der Einbrecher ein Profi zu sein! Wer wusste, wie lang er schon hier war, bis ich ihn erst bemerkt hatte? „Ich verstehe nicht, wieso man bei mir nun zweimal eingebrochen ist…“, sprach ich meine Gedanken aus und Loki wandte sich vom Fenster ab, um mich ansehen zu können. „Zweimal schon?“ „Ja, gestern hat es angefangen“, antwortete ich. Loki legte seine Stirn in Falten. Er schien nachzudenken. „Hat er was mitgehen lassen?“ „Das ist ja das Komische“, sagte ich und legte ebenfalls meine Stirn in Falten, „Er hat meine Wertsachen nicht angefasst. Weder mein Geld, noch meine kleine Schmucktruhe, die ich hier vorne auf der Kommode stehen habe.“ „Das ist wirklich mehr als eigenartig“, bestätigte Loki und öffnete die Truhe. Doch, wie ich es mir gedacht hatte, fehlte nichts. Umso mehr fragte ich mich, wieso man dann bei mir einbrach… Soweit ich wusste, war er in der Küche gewesen… Vielleicht hatte er bloß was gegessen? Ich verließ mein Schlafzimmer und ging in die Küche. Als ich meinen Kühlschrank öffnete, sah ich, dass er leer war. Doch da fiel mir ein, dass Natsu und Happy ihn erst geplündert hatten und sie nichts mehr übrig gelassen hatten. Seufzend schloss ich den Kühlschrank und da fiel mein Blick auf die Küchenschränke, die allesamt offen standen. Verwirrt schloss ich diese und entdeckte schließlich auf dem Boden eine Dose, in der ich manchmal Kekse beherbergte. Das war wohl das Geräusch gewesen, welches ich gehört hatte, als ich vor der Küchentür gestanden hatte. Also hatte der Einbrecher wirklich nach Essen gesucht. „Und, bist du fündig geworden?“, wollte Loki wissen, der hinter mir aufgetaucht war und sich mit der Schulter lässig gegen den Türrahmen anlehnte. Ich hob die Dose auf und drückte sie an meine Brust. Meine Gedanken kreisten um den Einbrecher. Was war, wenn der Einbrecher ein armer Mensch war und nur etwas zu Essen brauchte? Durfte ich ihm das dann Übel nehmen? Ich glaubte nämlich, dass jeder Mensch, der sich in solch einer Situation befand, so etwas tun würde, oder…? Ich schloss meine Augen und stellte die Dose auf die Küchenablage. „Ich glaube der Einbrecher ist nicht bösartig… Er hat nur nach Essen gesucht, aber da mein Kühlschrank leer war, hat er nichts finden können“, schloss ich daraus und blickte zu Loki herüber. Dieser erwiderte meinen Blick und schwieg. „Vielleicht solltest du für eine Weile ins Frauenwohnheim gehen, bis der Einbrecher geschnappt wurde“, schlug Loki vor, doch ich schüttelte meinen Kopf. „Nein, ist schon in Ordnung…“, sagte ich und setzte ein gespieltes Lächeln auf. Was soll‘s, ich würde die sechs Tage noch aushalten, bis ich von hier verschwinden würde. Deswegen wollte ich jetzt kein Fass aufmachen. Und vielleicht ließ der Einbrecher mit sich kooperieren. Ich könnte ja schnell einen Auftrag erledigen, damit ich ihn solange durchfüttern könnte, bis ich wegging. Das wäre sozusagen meine letzte gute Tat, ehe ich Fairy Tail für immer verließ… „Lucy?“ Als ich meinen Namen hörte, hob ich meinen Kopf und zwang mich erneut zu einem Lächeln. „Alles in Ordnung, Loki. Du kannst gehen. Ich danke dir für deine Hilfe!“ „Aber…“ „Es ist wirklich nichts, Loki. Bitte geh jetzt!“, sagte ich noch einmal und Loki nickte zögernd. Ich konnte ihm ansehen, dass er sich Sorgen um mich machte, doch nach einer Weile lächelte er. „Ruf mich aber, wenn du mich brauchst“, bat er mich und ich nickte. Daraufhin verschwand er und ließ mich alleine. Ganz langsam lief ich in mein Schlafzimmer zurück und ließ mich auf mein Bett nieder. Dabei drehte ich leicht meinen Körper nach rechts, um aus dem Fenster schauen zu können. Die Vermieterin würde mich umbringen, wenn sie das Loch in der Scheibe entdecken würde, aber da ich ja bald heiratete, würde ich genügend Geld haben, um den Schaden bezahlen zu können. Mir entglitt ein Seufzen und ich spürte, wie meine Augen anfingen zu brennen. Knurrend rieb ich mir mit den Händen über die Augen und schlug mir gegen die Wange. Ich musste aufhören hier herum zu heulen! Das war doch nicht mehr normal! Ich durfte den anderen nicht zeigen, dass es mir nicht gut ging, sie würden sich nur unnötige Sorgen machen. Also zusammenreißen! Sechs Tage… Das würde ich doch noch hinbekommen! Doch das war leichter gesagt als getan. Es war einfach zu viel auf einmal. Die anstehende Hochzeit machte mich nervlich schon fast kaputt und der Einbrecher und der Streit mit Natsu gaben mir den Rest. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das alleine durchstehen könnte, ohne noch verrückt zu werden… Ich schloss meine Augen und krallte meine Finger in meine Haare. So alleine und hilflos hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)