Chaotic Feelings 2 von Vienne (Die Gefühle fahren Achterbahn) ================================================================================ Kapitel 8: Ein ehrlicher Wunsch ------------------------------- Es war eine sternenklare Neumondnacht. Alles schlief tief und fest. Auch in der kleinen Holzhütte war es still. Solange bis Inu Yasha mit einem leisen Schrei aufwachte. Schon wieder dieser furchtbare Albtraum, der ihn schon seit Tagen und Wochen verfolgte. Er schlief deswegen schon seit geraumer Zeit ziemlich unruhig. Doch meistens bekam es keiner mit, wofür er dankbar war. In letzter Zeit hatten sie genug Probleme gehabt. Er setzte sich etwas auf, als ihm eine schwarze Haarsträhne ins Gesicht fiel. Verdutzt schaute er darauf. Warum hatte er mit einem Male schwarze Haare? Neumond war doch vor zwei Tagen gewesen, und außerdem war er doch ein Yokai. Er schaute sich in der dunklen Hütte um. Seine Hände waren menschlich, seine Ohren ebenso. Und wie war er in die Hütte gelangt? Er wurde doch an den Baum gebannt. Von Kagome. „Was ist denn passiert?“, murmelte er halblaut zu sich selbst. Neben ihm regte sich etwas und erschrocken drehte er sich zu seiner Linken. Da lag jemand. Kagome! Vorsichtig berührte er ihre Schulter. Anscheinend war alles nur ein Traum gewesen. Was für ein Glück. „Kagome, alles in Ordnung?“ Die junge Frau neben ihn drehte sich nun ganz um und Inu Yashas Augen weiteten sich. „Kagome? Inu Yasha, wovon redest du?“ „Kikyo.“, rief er erstaunt aus. „Ja, ich. Was hast du? Hast du schlecht geträumt?“, die Miko setzte sich auf. „Ich weiß es nicht. Es ist alles so verschwommen. Da war ich als Yokai und Kagome hat mich an einen Baum gebannt.“ „Wer ist Kagome? Und warum warst du ein Yokai?“ „Sie war eine Miko. Und wir waren in ihrem Land, und dann hab ich das Dorf verwüstet. Aber ich weiß nicht warum.“, er schaute ihr in die Augen. Alles war so verwirrend. „Du bist bestimmt nur aufgeregt wegen morgen. Aber du musst jetzt schlafen, Inu Yasha.“, hauchte Kikyo und gab ihm einen Kuss auf die Wange, „Morgen wird es anstrengend.“ Er nickte und beobachtete sie, wie sie sich wieder auf die andere Seite rollte. Auch er legte sich wieder hin. Doch schlafen konnte er nicht. Minutenlang starrte er an die Decke. Warum hat er nur so etwas geträumt? Und warum war er mit einer Miko namens Kagome unterwegs? Warum hatte sie ihn an den Baum gebannt? Warum war er ein Yokai? Er schaute zu Kikyo. Das Mädchen aus seinem Traum sah ihr so ähnlich. „Wahrscheinlich hat mir meine Fantasie nur einen Streich gespielt.“, murmelte er und schloss dann ebenso die Augen. Am folgenden Morgen wurde er von Vogelgezwitscher geweckt. Blinzend schaute er neben sich. Kikyo lag nicht mehr neben ihm. Hatte er das auch geträumt? Er suchte verschlafen eine Haarsträhne und war froh, als sie weiß war. Auch seine Nägel hatten wieder eine gewohnte Länge. Er war also wieder ein Hanyou. Was für ein Glück. Inu Yasha beschloss den dummen Traum der letzten Nacht zu vergessen. Dazu waren Träume da. Er stand auf und ging zur Hütte hinaus. Ein junges Mädchen kam ihm entgegen gerannt: “Inu Yasha! Endlich bist du wach. Kikyo bereitet sich schon auf die Zeremonie vor.“ Der Hanyou musste kurz überlegen, bis ihm einfiel, dass das Mädchen Kikyos kleine Schwester Kaede war. Doch ihm wollte nicht einfallen, was für eine Zeremonie sie meinen könnte. „Welche Zeremonie?“ „Na die für dich und sie. Ihr wollt doch das Shikon no Tama aus der Welt verbannen. Und ich soll als Nachfolgerin von Kikyo gesegnet werden.“, erklärte Kaede ungeduldig und zog Inu Yasha mit sich. „Das Shikon no Tama verbannen?“ „Oh Inu Yasha! Kikyo hat mir ja schon erzählt, dass du totalen Blödsinn die Nacht geträumt hast, aber dass dir gleich alles entfällt, ist echt nervig.“ Inu Yasha folgte dem Mädchen zu einem Schrein, wo Kikyo sie schon in Empfang nahm. „Kaede, nimm schnell ein Bad und dann zieh dich um.“, mahnte Kikyo ihre kleine Schwester, die nur nickte und verschwand. Der Hanyou schaute sich um. Der Schrein war mit Blumen geschmückt und in der Mitte des Raumes lag auf einer kleinen Erhöhung das Shikon no Tama. Er schaute fasziniert auf diese kleine Perle, die dieses warme rosa Licht verstrahlte. Der Miko entging es nicht, sie ergriff seine Hand: “Bald haben wir Ruhe davor. Dann können du und ich ganz normal miteinander leben. Wir werden ganz normale Menschen sein.“ Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. Doch Inu Yasha stand einfach nur da. Wie festgewachsen. „Inu Yasha was hast du?“ “Nichts. Alles in Ordnung. Ich habe nur ein wenig Kopfschmerzen. Wahrscheinlich wegen dem ganzen Trubel hier.“, er legte seine Hände auf ihre Oberarme, schaute an ihr vorbei. „Oh, du Armer!“ „Schon gut. Hör zu Kikyo!“, er wendete seinen Blick ihr zu, „Wann soll das hier noch mal los gehen?“ „So gegen die Mittagszeit. Warum?“ „Sei mir nicht böse, aber ich würde mich gerne noch einmal kurz zurückziehen. Vielleicht gehen dann auch die Kopfschmerzen weg. Ist das in Ordnung für dich?“ Die Miko schaute ihn skeptisch an, zwang sich dann aber ein Lächeln auf und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Das ist in Ordnung. Geh nur und erhol dich. Es wird nachher noch anstrengend genug. Die Verwandlung von Hanyou in Mensch wird sicher kein Spaziergang. Auch nicht für dich. Schließlich bekommst du das Juwel. Also geh nur.“ Inu Yasha nickte und löste sich von ihr. Er brauchte Zeit für sich und versprach, pünktlich da zu sein am Schrein. Er saß auf dem heiligen Baum und starrte in die Ferne. Der Traum von letzter Nacht wühlte ihn auf. Er hatte Kikyo verschwiegen, dass es nicht der erste Traum gewesen war, den er von diesem Mädchen träumte und jedes Mal konnte er sich etwas mehr daran erinnern. Doch so genau wie jetzt, konnte er sich noch nie daran erinnern. Es war alles so real gewesen heute Nacht . Dieses Mädchen namens Kagome und ihre Freunde. Sie konnte durch die Zeit reisen und er begleitete sie. Alles war so seltsam und doch so vertraut. In seinem Traum war Kagome Kikyos Wiedergeburt und Kikyo war tot. Sie wurde von einem anderen Hanyou namens Naraku umgebracht. Doch irgendwie störte es Inu Yasha nicht sonderlich. Weder im Traum, noch gerade eben. Und im Traum war er mit dieser Kagome zusammen. Sie hatten sich anfangs viel gestritten, doch dann zueinander gefunden. Je mehr Inu Yasha darüber nachdachte, was er im Traum mit dem Mädchen erlebt hatte, desto wärmer wurde ihm und sein Herz schlug schneller. „Sie liebte mich als Hanyou, als Mensch und sogar als Yokai.“, flüsterte er zu sich selbst und sein Blick wanderte nach oben in die grüne Baumkrone. Er schloss die Augen und versuchte, sich den Traum wieder in Erinnerung zu rufen. Doch es war alles verschwommen und wurde von anderen Gedanken getrübt. Heute war die Zeremonie, auf die er und Kikyo so lange hingefiebert hatten. Er sollte heute das Shikon no Tama nutzen, um ein Mensch zu werden. Und Kikyo würde ihre Kräfte als Miko verlieren. Kaede würde ihre Nachfolge antreten. Er und Kikyo würden als Menschen zusammen leben. So wie sie es geplant hatten. Das Shikon no Tama würde aus ihrer Welt verschwinden. Und mit ihm auch die vielen Dämonen, die sie nervten. Alles würde entspannter sein. Oder? „Will ich das überhaupt?“ Inu Yasha fragte sich mit einem Schlag, ob er wirklich ein Mensch werden wollte. Seine dämonischen Kräfte die er auch als Hanyou besaß, würden mit einem Male verschwinden und er könnte dann die Menschen die er liebte, nicht mehr richtig beschützen. Warum war das plötzlich alles so kompliziert?! „Inu Yasha!“ Erschrocken schaute er nach unten. Kikyo stand am Fuße des Baumes. Was könnte sie nur von ihm wollen? „Inu Yasha. Solange ich noch meine Kräfte habe, spüre ich, dass du dir nicht sicher bist. Kommst du bitte runter, damit wir reden können?“ Er nickte und war mit einem Satz bei mir. „Kikyo, ich weiß es nicht.“ „Du bist dir schon seit dem Aufstehen nicht mehr sicher. Hat es was mit dem Traum zu tun?“ „Nein. Nicht wirklich. Ich frage mich nur, ob ich dich auch als Mensch beschützen kann.“, versuchte er zu leugnen und die Tatsachen zu verdrehen, die eigentlich für ihn schon mehr als offensichtlich waren. „Natürlich. Vielleicht werden bei einem eventuellen Kampf deine Wunden nicht mehr so schnell heilen. Aber du bist dann ein Mensch. Wir sind beide zusammen. Das ist es doch wert.“, sie schaute ihn ernst an. „Aber warum kann ich nicht ein Hanyou bleiben? Wir könnten doch auch so zusammen leben. Dann kann ich dich besser beschützen.“ „Und das Shikon no Tama?“ Inu Yasha ging ein paar Schritte. Ohne dass er es merkte, gelangte er zu dem alten Dorfbrunnen. Um ihn rankten sich Legenden. Fast zärtlich legte Inu Yasha eine Hand auf den Rand, was der Miko nicht verborgen blieb. „Inu Yasha. Was ist los mit dir? Gestern beim Abendessen hast du nur von der Zeremonie gesprochen und jetzt hegst du mit einem Male Zweifel.“, in Kikyos Stimme schwang ein Hauch Wut mit. Er sah nicht auf, als er ihr ruhig antwortete: “Mag sein, dass ich gestern noch sorgloser war. Aber es geht schließlich auch um mein Leben. Um meine Verletzbarkeit. Du redest die ganze Zeit davon, dass wir dann normal wären. Ich finde, wir sind normal. Wir haben eben nur ein paar Eigenschaften, die stärker sind als bei anderen. Aber das ist doch auch gut.“ „Das ist gar nicht gut. Du bist weder noch. Das hast du doch selber mal gesagt.“ „Und warum kannst du mich nicht so lieben, wie ich jetzt bin?“ Der Hanyou schaute Kikyo geradewegs in die Augen. „Weil du gesagt hast, dass du nicht so zwischen den Stühlen stehen willst. Entweder ganz oder gar nicht. Entweder Yokai oder Mensch. Aber nicht Hanyou.“ „Du liebst mich als Hanyou also nicht richtig?“ „Doch, aber es würde das Leben um so vieles einfacher machen. Für mich. Für dich. Später wenn wir eine Familie haben.“ Inu Yasha wandte sich wieder ab, setzte sich auf den Brunnenrand und ließ seine Beine in den Brunnenschacht hängen. Soweit dachte sie also schon. An eine Familie. Er war sich jetzt noch nicht mal sicher, was er sein wollte und Kikyo dachte schon an die Zukunft. Mit einem Mal kam er sich so kontrolliert vor. So bevormundet. Wie damals als er noch bei Sesshomaru lebte. Der hatte ihm auch immer alles vorgeschrieben. Inu Yasha hatte es teilweise gehasst. Und nun bevormundete ihn Kikyo, die Frau die er doch eigentlich liebte genauso. Sie wollte ihm sagen, er solle ein Mensch werden. „Inu Yasha, komm. Die Sonne steht schon hoch und wir müssen jetzt los. Du hast mir versprochen, nicht zu spät zu kommen.“, sagte Kikyo leise, sie war von hinten an ihn herangetreten und legte behutsam eine Hand auf seine Schulter. „Hier ist Kagome immer herausgeklettert.“ „Was?“, Kikyo schaute ihn an. „Das Mädchen aus meinen Träumen. Kagome. Sie kam immer aus einer anderen Zeit zu mir. Und sie sprang durch den Brunnen.“ Kikyos Stimme wurde bedrohlich scharf: “Träume? Du hast schon öfters von ihr geträumt?“ „Ja.“, sagte Inu Yasha trocken. Er starrte weiter in den Brunnen. „Dann geh doch zu ihr.“, fauchte die Miko und verschwand eiligst in Richtung Dorf. „Würde ich ja. Aber sie existiert ja nur im meinen Träumen.“, hauchte der Hanyou traurig in den Brunnen. Er vergaß vollkommen die Welt um sich herum. Vor seinem inneren Auge entstand wieder das Gesicht dieses Mädchens. Sie sah Kikyo ähnlich. Kein Wunder, sie war ja auch in seinem Traum ihre Wiedergeburt. Und doch war sie anders. Sie liebte ihn bedingungslos. Sie ging in seinen Träumen mit ihm durch dick und dünn. Stand ihm immer zur Seite. Auch wenn sie sich stritten. Als er ein Yokai war, liebte sie ihn und vergoss sogar wegen ihm Tränen. In ihm stieg wieder diese Wärme auf. Lächelnd fiel ihm eine Szene aus seinem letzten Traum ein. Als sie in ihrer Zeit waren und obwohl er zu diesem Zeitpunkt ein vollwertiger Yokai war, waren sie sich mehr als nur nahe gewesen. Laut seufzte er auf. Warum konnte Kikyo nicht so sein? Kikyo wollte ihn so zurecht biegen, wie sie es für richtig hielt. Doch was er wollte, wurde einfach übergangen. Er wusste, dass sie ihn liebte. Immerhin gab sie für ihn ihre Mikokräfte auf, aber konnte man das mit seiner Verwandlung in einen Menschen aufwiegen? War er bereit, seine Identität aufzugeben. Nur damit sie ein normales Leben führen könnte. Er versuchte tief in sich hinein zu horchen und immer und immer wieder tauchte Kagomes Gesicht vor ihm auf. Ihr Lachen. Ihre braunen tiefen Augen. Ihre schwarzen Haare wehend im Wind. Mit einem Male wurde Inu Yasha klar, dass er nicht das gleiche wollte wie Kikyo! Er wollte lieber ein Hanyou bleiben und seinem Traumbild in Form von Kagome nachjagen, als sich ewig an Kikyo als Mensch binden zu müssen. Er würde seine Kräfte vermissen. Er würde nicht glücklich werden. Und das konnte ja nun nicht Kikyos Wille sein. Inu Yasha wollte lieber ein Traumbild einer Frau lieben, als eine Frau die in zu etwas zwang, was er nicht wollte. Alles, nur das nicht! Er stand auf und schüttelte seine silbrig-weiße Mähne, bevor er in Richtung des Dorfes ging. In seinem Kopf legte er sich einen Plan zurecht. Und als er diesen in Vollendung erschaffen hatte, grinste er. Aber nur solange bis er auf Kikyo stieß, die am Schrein stand. Sie beobachtete ihn argwöhnisch. Und der Hanyou musste sich sehr zusammenreißen, um seinen Plan verwirklichen zu können. Langsam, ruhig und bedacht ging er zu ihr: “Kikyo, es tut mir leid.“ “Hm.“ “Wirklich. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.“ „Dein Yokaiblut.“ „Wahrscheinlich, ja!“, raunte er, kam ihr noch näher. „Schon gut. Deswegen solltest du zum Mensch werden. Es ist auch besser für dich.“ „Ja, ich denke auch.“ Er nahm sie in den Arm, und spürte, wie sich ihre Arme auch um seinen Körper schlossen. Inu Yasha spürte in sich rein. Nichts. Gar nichts konnte er spüren, als sie ihren Körper an seinen drückte. Er hegte nicht mehr das kleinste Gefühl für sie. Es widerte ihn sogar an, sie so halten zu müssen. „Komm Inu Yasha. Lass uns das Juwel holen. Dann haben wir es hinter uns.“ Der Hanyou nickt und folgte ihr. Schweigend blieben sie vor dem Juwel stehen und betrachteten es. „Kikyo?“ „Ja.“ „Was genau soll ich tun?“ Sie lächelte. Anscheinend hatte sie Inu Yasha letzten Endes doch überzeugen können: “Du nimmst das Shikon no Tama. Es ist egal, in welcher Hand du es hast. Du kannst es auch in beide nehmen. Das Wichtigste ist, dass du deinen Wunsch klar formulierst.“ „Ich muss ihn also laut aussprechen?“, er dachte an seinen Plan. Würde ihn die Miko verhindern können, wenn er den Wunsch laut aussprechen würde oder wäre das Shikon no Tama schneller? Eine leichte Panikwelle stieg in ihm auf. „Nein.“ Die Panikwelle verebbte ebenso schnell, wie sie gekommen war. „Inu Yasha, du kannst den Wunsch auch leise sprechen oder sogar nur daran denken. Aber auch dann muss dein Gedanke an den Wunsch klar sein. Hast du es verstanden?“ Sie schaute ihn prüfend an und der Hanyou nickte. „Was passiert dann mit dir?“ „Meine Kräfte werden augenblicklich verebben und das war es dann. Dann bin ich eine normale Frau und du ein Mensch. Und das Juwel sollte verschwunden sein.“ „Gibt es einen falschen Wunsch?“, Inu Yasha schaute auf das Juwel, das immer noch rosa leuchtete. „Nein. Es gibt nur gute und böse Wünsche und das Shikon no Tama wird sich danach richten. Aber dein Wunsch ist ja ein guter. Du willst ein Mensch werden und ich kann nichts Böses in dem Wunsch erkennen.“ Doch Inu Yasha dachte anders. Für ihn war es schon ein schlechter Wunsch. Schließlich würden nur Kikyos Bedürfnisse befriedigt werden, nicht aber seine. Im Grunde könnte sich Kikyo selber den Wunsch erfüllen. Er atmete tief ein und wieder aus: “Dann mal los!“ Er wollte auf das Shikon no Tama einen Schritt zugehen, aber Kikyo hielt ihn am Ärmel zurück. „Inu Yasha. Danke! Ich liebe dich!“ Sie beugte sich zu ihm und ihre Lippen berührten seine. Er war allerdings zu überrascht, als das er den Kuss hätte erwidern können. Stattdessen lächelte er nur. Dann tat er den finalen Schritt. Er nahm das Juwel in seine rechte Hand, legte seine linke drauf, drehte sich noch einmal zu der Miko um. „Kikyo, du hast mir gezeigt, dass man mich lieben kann und das ich lieben kann. Aber du liebst mich nicht so wie ich bin. Und ich will nicht mit so jemanden zusammenleben.“ „Was? Inu Yasha was hast du vor?“, sie klang zornig. „Ich werde mir einen Wunsch erfüllen. Es ist der richtige Wunsch. Und du wirst mich nicht davon abhalten können!“, mit einem Satz war er an ihr vorbei und sprintete los. Doch auch Kikyo war keinesfalls langsam. Mit einem Griff hatte sie ihren Bogen bei der Hand und rannte ihm hinterher. Der Hanyou rannte aus dem Dorf, in seiner Hand das Shikon no Tama. Er füllte sich mit einem Male so frei wie schon lange nicht mehr. Blindlings rannte er über die Wiesen und in Richtung des alten Brunnens. Dicht auf seinen Fersen war Kikyo, die ihm immer und immer wieder hinterher schrie, er solle stehen bleiben. Doch er hörte nicht. Er ignorierte sie. Und zwar komplett. Am Brunnen blieb er stehen, schaute zurück und entdeckte die sich nähernde Miko mit gespanntem Bogen. „Inu Yasha, gib mir das Juwel wieder. Du hast es nicht verdient. Wenn du es eigensinnig nutzen willst, um einem Traumbild hinterher zujagen, dann ist es besser, wenn ich es wieder an mich nehme und dich verbanne. Du hast mein Vertrauen ausgenutzt. Hätte ich von deinen Träumen gewusste, hätte ich die Zeremonie niemals vorbereitet. Inu Yasha, du bist nichts weiter, als ein mieser kleiner Hanyou. Nicht mehr und nicht weniger!“, sie schrie den letzten Satz, doch ihre Augen weiteten sich, als sie das Grinsen Inu Yashas sah, das seine Lippen umspielte. „Kikyo, lieber bin ich ein mieser kleiner Hanyou der einem Traum hinterher rennt, als mit dir als Mensch zusammen zu leben. Denn du kannst mich nur als Mensch lieben. Solange wie ich dämonisches Blut in mir habe, bin ich dir nichts wert. Und das hasse ich. Mein Wunsch an das Shikon no Tama ist ehrlich. Es ist ein Wunsch, den ich will. Ich weiß, dass dieses Mädchen aus meinem Traum zu mir gehört und ich zu ihr. Und du wirst es nicht mehr verhindern können.“ Inu Yasha stellte sich auf den Rand des Brunnens, umschloss das Juwel erneut mit beiden Händen. Ein letztes Mal wandte er sich an Kikyo: “Keine Sorge, wir werden uns wieder sehen.“ Dann richtete er seinen Blick auf das leuchtende Shikon no Tama. Kikyo richtete ihren Bogen auf ihn und schoss den Pfeil ab. Doch Inu Yasha sprang bereits in den Brunnen und der Pfeil ging ins Leere. „Shikon no Tama, ich will sie wieder sehen. Ich will Kagome wieder sehen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)