Was man aus sich macht ... von --Engel-- ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 - Das Bett ------------------------------- Kapitel 5 – Das Bett Das Meeting war interessant aber doch eher langweilig gewesen. Zumindest nach dem was vorher geschehen war. Ich konnte nicht so recht glauben, dass Susan doch recht gehabt hatte. Wie konnte das passieren? Und wer hätte das voraussehen können? Ich sicher nicht. Und Malfoy … ich war mir nicht sicher. Aber irgendwie hat er ja damit angefangen. Ich musste mir wohl keine Sorgen machen, dass ich bei der Männerwelt keinen mehr abbekommen würde, wenn selbst Malfoy mich irgendwie anziehend fand, oder? Nach gefühlten 100 Meetings, die alle größtenteils gleich verliefen, schickte Malfoy sich an das Büro zu verlassen. „Granger?“, er sah mich auffordernd an. „Was? Äh … ja.“, ich stand auf und versuchte meine vom vielen Sitzen zerknitterte Hose zu glätten. Malfoy sah natürlich immer noch blendend aus. „Jetzt gehen wir ein Haus verkaufen!“, er sagte es mit so viel Enthusiasmus, dass ich mich wunderte – scheinbar gefiel ihm sein Job wirklich gut. Oder er machte es nur für mich. „Hast du nicht Angestellte dafür?“, so ein bisschen reizen wird doch erlaubt sein? „Sicherlich, aber die betreue ich nicht mit den besten Aufträgen, dass mache ich lieber selbst.“, er bedachte mich eines nicht zu deutenden Blickes, als wir zur Limo gingen. „Was hast du eigentlich vor, wenn du das letzte Buch geschrieben hast?“, Neugier wow. „Ich bin mir noch nicht sicher.“, er hielt mir die Tür auf und wir stiegen ins Auto. „Vielleicht schreibe ich weiter Bücher, oder ich suche mir einen neuen Job, und mache das schreiben nur nebenbei.“ Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich noch nichts geplant hatte und zog die Augenbrauen hoch. „Wieder ein Gerücht über dich aus der Welt geschafft.“, sagte er. Ich lächelte nur. „Erzähl mir etwas über das Haus und den potentiellen Käufer.“, forderte ich ihn. „Der Käufer ist ein reicher Muggel, der mit einer Zauberin verheiratet ist und ihr ein Geschenk zur Hochzeit machen will. Sie wollen wohl eine Familie gründen und suchen nun eine passendes Objekt.“ „Ein Muggel? Ernsthaft?“, es war mir so raus gerutscht. Sein Blick sprach Bände. „Sorry.“, nuschelte ich leise. „Du solltest deine Vorurteile auch über Bord werfen, Granger, immerhin bist du hier!“ Er hatte ja Recht, aber es war doch verdammt schwer ihn nicht mit den Augen zu sehen, mit denen ich ihn immer gesehen hatte. Das Auto stoppte vor einer riesigen Villa im barocken Stil. „Es wäre schön, wenn du bei der Besichtigung genauso ruhig sein könntest, wie vorhin bei den Meetings.“, wow das war ein Schlag ins Gesicht. Ich konnte ihn nur anstarren und Nicken, zu mehr war mein Hirn einfach nicht in der Lage. Wir warteten ungefähr noch eine halbe Stunde auf den Käufer und zwar still. Ich weiß nicht genau was passiert war, aber Malfoy verstand es bestens Geschäftliches und Privates zu trennen – nur wusste ich nicht mehr genau was von beidem ich war. Und dann ging die Besichtigung los und Malfoy war wirklich wortgewannt, charmant, kultiviert, machte im richtigen Moment Pausen und bog sich den Käufer genau in die richtige Richtung. Wie konnte man ihm etwas nicht abkaufen, fragte ich mich als der Käufer – Mr. King – mich ansprach: „Miss Granger, wie finden Sie dieses Haus? Ist das etwas für eine Hexe?“ Ich wusste nicht genau wie ich reagieren sollte, da mir Malfoy doch vorhin noch den Mund verboten hatte, aber da ich gezielt angesprochen wurde befand ich es für ok zu antworten: „Ich finde es ist ein sehr schönes und geschichtsträchtiges Haus. Ich würde mich geehrt fühlen hier zu wohnen.“, und Mr King lächelte verzückt. Damit war es scheinbar nicht mehr weit zum Kaufabschluss und Malfoy präsentierte als letztes das wunderbarste Schlafzimmer das ich je gesehen habe. Es war riesig, mit einem überdimensionalen Bett ausgestattet. Die Wände waren zu einer Hälfte in Elfenbein und zur anderen in Obsidan. Es sah sehr gemütlich und auf eine Art friedlich aus. Ich konnte mich kaum davon losreißen, bis Malfoy mich kurz am Arm berührte. Wieder unten vor der Villa angekommen sagte Mr. King: „Mr. Malfoy, ich möchte dieses Haus sehr sehr gern kaufen, kann ich morgen in Ihr Büro kommen und wir machen alles weitere fertig?“ „Sehr gern Mr. King. Ihrer Frau wird dieses Traumhaus sehr gut gefallen. Dann sehen wir uns morgen.“, und damit stiegen wir in unsere Limos und bewegten uns wieder in Richtung Malfoys zu Hause. Er telefonierte noch kurz mit dem Büro und veranlasste, dass der Vertrag sofort aufgesetzt wurde und morgen auf seinem Schreibtisch, fix und fertig, zu liegen habe. Dann sah er mich an. „Danke.“ „Wofür?“, ich fühlte mich überrumpelt. Doch nicht dafür, dass ich den ganzen Tag die Klappe gehalten hatte? „Hättest du ihn nicht so bestätigt, hätte er das Objekt nie gekauft.“, er klang ehrlich und wirklich dankbar, scheinbar gab es eine fette Provision für ihn dabei. „Ich hab doch gar nichts gemacht.“, eine gewisse Röte überkroch meine Wangen. „Doch allerdings. Wie du im Schlafzimmer staunend auf und ab geschritten bist, hat ihn glaube ich am meisten überzeugt.“ Ich sah ihm ernst in die Augen, konnte aber nichts erkennen, die Maske die Draco Malfoy schon immer auf gehabt hatte, trug er auch heute noch. Es war nicht so einfach ihn zu durchschauen, oder gar ihn zu verstehen. Wahrscheinlich war es nicht so einfach alte Gewohnheiten abzulegen, besonders nicht für einen Malfoy. „Hat es dir wirklich so gut gefallen?“ „Meinst du das gesamte Haus oder das Schlafzimmer?“, ups, war das jetzt irgendwie zweideutig? „Das Schlafzimmer.“, und da war er – sein Schlafzimmerblick. Ich musste mich abwenden um nicht von diesen grauen Augen gefangen genommen zu werden. „Ja allerdings, ich fand er wirklich sehr schön … die Farben und …“, mir stockte der Atem als ich seine Lippen an meiner Schulter spürte. „Und?“, fragte er zwischen den gehauchten Küssen auf meine Schulter und meinen Hals. „Das Bett.“, wisperte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Deins ist dir wohl nicht groß genug?“, fragte er und ich wusste das er lächelte. Ich hörte es und ich spürte es. Ich musste auch lächeln. Langsam drehte er meinen abgewandten Kopf zu sich herum, doch ich hielt immer noch die Augen geschlossen, ich wusste wenn ich sie öffnen würde, wäre ich verloren. „Angst, Granger?“, ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht und roch seinen betörenden Duft. „Nicht wirklich.“, sagte ich. „Warum öffnest du dann deine Augen nicht?“, er klang verwirrt. „Ich weiß nicht. Vielleicht will ich nicht das es real ist, vielleicht will ich zu sehr das es real ist?“, ich war gänzlich verwirrt und bestürzt das ich so ehrlich geantwortet hatte – ohne ihm in die Augen zu sehen war das viel einfacher. Er schien einen Augenblick zu überlegen und legte dann ganz sanft seine Lippen auf meine. So zart war sein Kuss bis jetzt noch nie gewesen, ich hatte vermutet, dass er auch so konnte, aber nur um sein Ziel zu erreichen und als mich dieser Gedanke durchzog öffnete ich meine Augen. Ich zog mich ein Stück zurück und sah ihn an. „Du bist wirklich nicht einfach!“, sagte er verschmitzt grinsend. „Wenn du jemanden dafür brauchst, Malfoy, dann kauf dir jemand, da ist es sicherlich sehr einfach.“, ich wollte ihn eigentlich nicht vor den Kopf stoßen, aber mich beschlich ein schlechtes Gefühl und ich hatte mit den Jahren gelernt darauf zu vertrauen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)