Was man aus sich macht ... von --Engel-- ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 - Wenn du dich traust ------------------------------------------ Kapitel 4 - Wenn du dich traust „Dein Kleid ist dreckig geworden.“, stellte er sachlich fest. „Ach was?“, den Sarkasmus konnte ich mir wirklich nicht sparen. „Erwarte keine Entschuldigung!“, sagte er und ich sah aus dem Augenwinkel, dass er aus dem Fenster blickte. „Wofür auch?“, ich konnte den Sarkasmus einfach nicht loswerden. „Hab ich dir weh getan?“, er klang traurig. „Nein.“, viel zu schnell Hermione, schalt ich mich selbst. Er nickte nur und bis wir bei ihm waren, war es ganz still um uns herum. Er brachte mich zu meinem Zimmer – überflüssig zu erwähnen, dass ich mich allein verlaufen hätte. Malfoy wollte sich schon zum gehen wenden. „Was machen wir morgen“ „Arbeiten.“, es klang mehr wie eine Frage, als eine direkte Antwort. „Wann fangen wir an? Wo geht’s hin?“, ich hatte plötzlich so viele Fragen auf den Lippen, dass ich mich zwingen musste sie nicht alle sofort zu stellen. „8 Uhr gibt’s Frühstück, danach geht’s los!“, jetzt wandte er sich endgültig zum gehen, aber ich war noch nicht fertig. „Was hast du?“, er sah mich komisch an, als wüsste er nicht was ich meinte. Aber diese Melancholie begleitete ihn seit dem Restaurant. „Ich weiß nicht was du meinst.“, er wollte wieder gehen, doch ich erwischte ihn noch am Handgelenk. Im ersten Moment war die Berührung wie ein elektrischer Schlag, wieder erinnerte ich mich an den Kuss. Wir starrten uns für einen Moment wie gebannt an, dann griff er im Gegenzug meine andere Hand. „Was ist mit dir los, Granger?“, eine Gegenfrage, wie gescheit. „Was denn, darf ich dich nicht berühren? Du mich aber schon?“, Gleiches mit Gleichem. „Du willst mich berühren, Granger?“, seine Stimme wurde samtweich und er legte meine Hände auf seine Brust. Mir war klar, dass er das alles nur spielte. Aber irgendwo in meinem Inneren regte sich trotzdem was. Sein Gesicht war ganz ernst. Er rückte so nah an mich heran, bis ich die Tür im Rücken spürte. „Weiter kannst du nicht.“, da war nichts in seinem Blick und das verwirrte mich. „Spiel nicht mit mir Malfoy.“, warnte ich ihm. „Du bist doch schon in der Disco in das Spiel eingestiegen.“, er hatte Recht und das war nicht gut. „Bist du nicht gut im spielen? Da geht es nicht um Wissen, dass kann man nicht aus Büchern lernen.“, ich konnte nicht mehr klar denken, so nah wie er mir war. Mit seinem betörenden Duft in der Nase konnte ich nichts anderes als meine Augen schließen um seinen grauen Augen zu entkommen. „Angst?“, er flüsterte an meinem Ohr. Etwas veränderte sich. Ich spürte dass er jetzt den Abgang proben wollte, um möglichst cool dazu stehen. Aber diesen Triumpf würde ich ihm nicht gönnen. In einem kurzen Moment Unbesonnenheit – ich schiebe es auf den Wein – überbrückte ich die kurze Distanz zwischen uns und küsste ihn. Immerhin hatte er mich auch schon geküsst. Ich versuchte so kalt wie möglich zu sein, was mir aber nicht richtig gelingen wollte. Malfoy schien viel zu verblüfft um wirklich zu reagieren und plötzlich schien er sich zu fangen und zog mich mit einem Ruck ganz an sich und küsste mich mit einer Leidenschaft die ich nicht vermutet hatte. Der Kuss schien eine Ewigkeit zu dauern und als wir uns voneinander lösten herrschte wieder Schweigen. Wir hatten uns im Schweigen getrennt und nun wusste ich nicht wie ich mit ihm umgehen sollte. Ich zog mich gerade für den Tag an – schwarze Hose, Shirt und Blazer. Da mich niemand abgeholt hatte, musste ich das Frühstück wohl auf eigene Faust finden gehen. Gott sei Dank, war es nicht so schwer zu finden. Malfoy saß schon am Tisch. „Morgen.“, nuschelte ich in seine Richtung und nahm mir eine große Tasse Kaffee. „Morgen.“, warf er zurück, „Gut geschlafen?“, ok er schien nicht böse zu sein. Da meine Aktion ja grundsätzlich schief gegangen war, war ich nicht so sicher in seiner Gegenwart. „Ähm ja … sehr gut sogar, danke.“, das danke setzte ich auch nur aus Höflichkeit hintendran. „Iss was.“, sagte er als ich mich mit meiner Kaffeetasse nicht bewegte. „Kaffee reicht vollkommen.“, erwiderte ich Seinem Blick nach zu urteilen empfand er das ganz anders. „Und jetzt verkaufen wir ein paar Häuser?“, ich versuchte nicht aufgeregt zu klingen, wars aber. „Ich muss erst mal ins Büro!“, teilte er mir mit und hielt mir den Arm hin. „Oh.“, ich hatte mich so an das Autofahren gewöhnt, dass ich ans apparieren gar nicht mehr gedacht hatte. Mit einem kurzen Zögern griff ich seinen Arm. Ich führte mich auf, als hätte ich ihn noch nie berührt, aber irgendwie war es etwas anderes – jetzt. Er schien das genauso zu sehen und blickte grundsätzlich in eine andere Richtung, als zu mir. Das Bürogebäude von `Malfoy Immobilien´ war gelinde gesagt riesig. Männer und ihre Größenkomplexe. Das Gebäude war durch und durch aus Glas und auch im Inneren wurde ich ein eigenartiges Gefühl nicht los. Wahrscheinlich lag es daran, dass mich alle anstarrten. Entweder, weil sie wussten wer ich war, oder aber, weil Malfoy normalerweise nicht mit weiblicher Begleitung zur Arbeit erschien. Ich tendierte zum zweiten. Er führte mich durch endlose Gänge und Räume um mir alles zu zeigen. Ich machte mir nebenbei Notizen, obwohl ich mir auch so alles gut merken konnte. In seinem Büro angekommen ließ er sich auf seinen Sessel fallen. „Ich hätte nicht gedacht, dass meine Firma so groß ist.“, er scherzte wow. „Na wenn du es nicht weißt.“, gab ich zurück. So saßen wir eine Weile und entspannten unsere Füße. Er sah aus dem Fenster und ich sah ihn an. Was hatte mich gestern nur dazu gebracht ihn zu küssen? Ich wollte ihm eins auswischen und dann? War alles in die Hose gegangen, als er mich so geküsst hatte – so wie noch niemand. Und so wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Das war gruselig. „Eine Galeone für deine Gedanken.“, sagte er, ich hatte gar nicht bemerkt wie er sich mir zugewandt hatte. „Lieber nicht.“, ich sah lächelnd auf meine Füße. „Warum nicht?“, er schien von einem auf den anderen Augenblick völlig konzentriert. „Weils nicht für deine Ohren bestimmt ist!“, er war um seinen Schreibtisch herumgetreten ohne dass ich es mitbekommen hätte. „Wenn ich es aber trotzdem gern hören möchte!“, er beugte nicht zu mir und ich ließ mich in den Sessel fallen. Heute könnte ich nicht ausweichen, wenn ich nicht bereit war ihm weh zu tun. „Wenn ich es aber nicht erzählen werde.“ „Oh Granger, ich weiß worum es sich in deinem hübschen Köpfchen dreht.“, er sagte das ohne den Hauch eines Selbstzweifels. „Dann sag du mir doch.“, forderte ich ihn heraus. Die Spannung zwischen uns war fast körperlich spürbar. „Ich könnte es dir auch zeigen.“, seine Lippen strichen kaum spürbar über meine. „Wenn du dich traust.“, hauchte ich zurück. Alles in meinem Körper schrie danach, und doch genoss ich unser kleines Spielchen zu sehr um es aufzugeben. Er genoss es auch, denn er zögerte den Augenblick noch ein bisschen hinaus. Und dann küsste er mich wieder. Seine eine Hand blieb auf der Lehne um sein Gewicht abzufangen und die andere vergrub er in meinem Nacken. Da er so forsch wurde zog ich ihn mit meinen Händen an seinem Nacken näher zu mir. Mit einem Schwung der mich völlig überraschte, saß er auf dem Sessel und ich auf seinem Schoß. Wir vergaßen alles um uns herum, das Büro, das es energisch an der Tür klopfte, wer wir waren. Als ich keine Luft mehr bekam, löste ich mich wiederstrebend von ihm und schaute ihn an. Seine Hände blieben wo sie waren – eine an meiner Hüfte die andere auf meinem Bein. Da er mich nicht von seinem Schoß schubste, bewegte ich mich auch kein Stück. Mit einem Mal fing es wieder an energisch an der Tür zu klopfen. Sanft schob er mich von sich und setzte mich wieder in den Sessel, er selbst ging zur Tür. „Was?“, seine Stimme klang rau und nicht gerade freundlich. „Ihr Termin ist da, Mr. Malfoy.“, die Abneigung gegen mich war greifbar von dieser hochgewachsenen Blondine. Eine von den Sekretärinnen. „Schick ihn rein!“, dann knallte er die Tür hinter sich zu. „Du solltest …“, ich versuchte es vorsichtig konnte aber nicht aufhören zu kichern und zeigte auf seine Haare. Er ging zum Spiegel und richtete sich kurz. „Sehr witzig.“, grummelte er. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)