Was man aus sich macht ... von --Engel-- ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 - Pakt mit dem Teufel ------------------------------------------ Kapitel 1 - Pakt mit dem Teufel Auch die heiße Badewanne hatte nicht die entsprechende Wirkung gezeigt. Malfoys Gesicht spukte vor meinem Inneren Auge hin und her. Ich hätte zu gern gewusst was er jetzt machte. Es hatten sich viele anders entwickelt, als man es in der Schule für möglich gehalten hätte. So studierte zum Beispiel Neville Longbottom Kräuterkunde und würde bald als Lehrer nach Hogwarts zurückkehren. Lavender und Parvati schrieben gemeinsam eine Klatsch-Kolummne für den Tagespropheten. Ron war entgegen aller Vorstellungen Auror geworden. Harry Quidditch-Spieler. Ginny war Kingsleys Assistentin geworden und etablierte sich im Ministerium. Doch was Malfoy machte wusste ich beim besten Willen nicht. Ich nahm also mein Handy zur Hand und wählte Ginnys Nummer - ich hatte sie letztendlich doch noch dazu überreden können eines zu benutzen. "Ja", glockenhell klang ihre Stimme durch das Telefon. "Hey Ginny. Hier ist Hermione!", ich lächelte bei dem Gedanken, wie sich ihr Gesichtsausdruck verändern musste. "Was ist los, Mione?", sie wusste das ich etwas von ihr wollte. "Weißt du das Kingsley heute Besuch hatte?!", nicht gerade sehr schlau. "Ich koordiniere seine Besucher! Meinst du dich, oder jemand bestimmten?", ich hörte ihr ihr Grinsen schon jetzt an. "Ich weiß, dass Malfoy heute bei ihm war. Und ich hab mich eben gefragt was er da wollte. Und irgendwie ist mir dann aufgefallen, dass ich überhaupt nicht weiß was er nach der Schule gemacht hat und was er arbeitet ... weißt du ... ich brauch das doch - für das Ende der Geschichte!", ich dachte ich hätte gerade noch die Kurve geschafft, doch da hatte ich nicht daran gedacht, dass ja am anderen Ende Ginevra Weasley saß. "Ach Herm, Herm, Herm ... das kannst du mal schön selbst rausfinden! Ich mail dir seine E-Mail-Adresse!", und da hatte sie schon aufgelegt. Ich wusste gar nicht wie mir geschah, als mein PC anfing zu piepen um mir zu sagen, er hätte eine Mail erhalten. Und da stand sie, Draco Malfoys E-Mail-Adresse. Aber als würde ich sie jemals nutzen. Eher fragte ich Parvati und Lavender. Den ganzen Tag verbrachte ich irgendwo anders, nur nicht vor dem PC, um nicht in Versuchung zu kommen. Und erschrak total als mein Handy mich aus meinem Lieblingsbuch holte. Ich ging ran. "Ja?" "Herm?", ja wer sonst Susan, ich seufzte. "Was ist los?", ich mochte Susan, sie war eine meiner engsten Freundinnen geworden. "Mach dich fertig, ich hol dich in einer dreiviertel Stunde ab!", und schon war sie auch wieder weg. Ich seufzte und suchte Klamotten zusammen, die irgendwie Discotauglich waren. Innerhalb einer halben Stunde hatte ich mich angezogen und geschminkt. Das Outfit war nicht der Bringer, aber ich fands okay - eine enge dunkle Jeans und ein glitzerndes Top. Susan würde zufrieden sein. "Du siehst super aus!", lobte ich Susan als ich sie sah. Sie war sehr sexy. Ein schwarzes Minikleid und hohe Stiefel, das einen Gürtel - manchmal fragte ich mich wie sie es schaffte so umwerfend auszusehen. Da ich einem der besseren Viertel von London wohnte, mussten wir noch ein paar Stationen mit dem Bus fahren um zur abgesagtesten Disco in dieser riesen Stadt zu kommen. Das erste Mal das Susan mich hier herein schleppe, wusste ich gar nicht was los war. Der kultigste Club der Stadt war Treffpunkt der Zauberer, genauso wie der der Muggel. Zwar gab es einen abgeteilten Bereich indem sich die pikierteren von uns aufhalten konnten, doch allgemein feierten Muggel und Zauberer zusammen. Ich war erst ein paar Mal in dem Bereich der "VIP`s" gewesen. Mein Territorium streckte sich eher auf die Muggelwelt aus. Dort hatte ich viele gute Freunde und ich befand, dass sich in diesem gesonderten Bereich lieber die Muggelhasser tummeln sollten. Sollten sie sich doch alle die Köpfe einschlagen. Mich würde es jedenfalls nicht stören. Bei diesem Gedanken entdeckte ich einen blonden Schopf in der Mitte der Tanzfläche. Was machte der denn hier? Das hatte mir gerade noch gefehlt - nach diesem peinlichen Auftritt heute Morgen. GINNY! Ich sah sie gerade auf mich zu laufen. Alle Fluchtmöglichkeiten waren versperrt und ich war ihr ausgeliefert. Verdammt aber auch! Warum hatte ich sie auch anrufen müssen? Manchmal hasste ich mich für meine Dummheiten. Gerade in dem Moment, indem Ginny zu mir heran trat, reichte mir Susan ein Sektglas. Gott seis gedankt - Alkohol! Ich war ja eigentlich nicht die große Kampftrinkerin, aber so ließ sich Ginny - in dieser Stimmung (ich sahs an ihren Augen) - eindeutig leichter ertragen. Auch wenn ich dazu noch mindestens 5 Gläser trinken musste. "Hey Herm", sie grinste bis über beide Ohren. Na das konnte ja ein guter Abend werden. Ich entwendete einem herumlaufenden Keller mein nächstes Glas Sekt und stürzte es runter. Erst danach antwortete ich Ginny: "Hey Ginny." "Wie war dein Tag so?", oh Gott manchmal war sie so eine scheinheilige... "Gut und deiner?", ich lächelte sie zuckersüß an. Wir hatten uns eben alle verändert. Freundschaften gingen zu Ende. So war das Leben. Ich verstand nicht warum alle so einen großen Aufriss darum machten, dass Ginny und ich nicht wie Kletten aneinander klebten - wir waren noch nie die besten Freundinnen gewesen, dass nahmen immer nur alle an. "Interessante Telefongespräche heute.", damit war sie weg. Nach einer ganzen Weile, die ich am heutigen Abend weder an Ginny noch an Malfoy gedacht hatte, stand ich mit einem süßen Typen an der Bar und ließ mir einen Drink ausgeben. Er war niedlich. Mit seinen strubbeligen dunkel blonden Haaren, dem verschmitzten Grinsen auf den Lippen. Vielleicht lag es aber auch nur an meinem Alkoholkonsum an diesem 100mal nachträglich verfluchten Abend. Nichtsahnend drehte ich mich zur Menge um und sah direkt vor mir ... das wirklich Böse? Nein. Eigentlich nur Draco Malfoy. Aber er kam dem schon recht nah. Wie er da so vor mir stand. In der schicken schwarzen Jeans und seinem dunkelgrünen T-shirt. Hermione!!! Himmel!!! Ich muss damit aufhören. Also drehte ich mich demonstrativ zu meinem Drink-Ausgeber um und ignorierte die Tatsache, dass Malfoy wahrscheinlich direkt hinter mir stand. Eine Tatsache die nicht so leicht zu ignorieren war. Er hatte eine so präsente Aura, dass mir gar nichts anderes übrig blieb, als Notiz von ihm zu nehmen. Seufzend drehte ich meinen Stuhl herum und blickte einfach nur in die Menge. Ich war überrascht. Wo war er hin? Was waren das für dumme Spielchen? Ich suchte den ganzen Raum mit den Augen ab, als mich ein Finger auf die Hand tippte. Mit meinen Gedanken völlig woanders und ohne zu überlegen wischte ich den Finger weg. Ich setzte mich sogar aufrechter um Malfoy irgendwo zu erspähen. "Ich fühle mich geschmeichelt.", wie Säure tropfte es durch mein Bewusstsein. Er saß direkt neben mir! Ich versuchte so gut es ging, das letzte bisschen meines Stolzes zu bewahren und setzte mich aufrecht hin, nippte an meinem Getränk. "Wo ist ... ähh ... also ... der ...", peinlicher konnte es gar nicht werden. "Den habe ich weg geschickt!", das Grinsen in seinem Gesicht machte mich wahnsinnig. "Warum?", ich wusste nicht warum er überhaupt mit mir sprach, und es war ungewohnt so mit Malfoy zu sprechen. So "nett" war er noch nie gewesen. Zumindest nicht zu mir. Ich wusste von Harry, dass Draco auch einigermaßen nett sein konnte (kläre ich – evtl. – später noch auf =)) - aber doch nicht zu mir! "Er hat mich gestört.", das Grinsen wurde breiter. "So wobei denn?", wahrscheinlich ahnte er, dass ich sehr neugierig war. Aber ich konnte nichts dagegen machen, ich muss immer wieder nachfragen. "Ich wollte mich mit dir unterhalten.", mein Magen krampfte kurz und ich verschluckte mich an meinem Cocktail. "Wie komm ich denn zu der Ehre?", mein Sarkasmus war nicht zu überhören. "Oh ich denke ... du wüsstest gern etwas von mir.", dieses vermaledeite Grinsen. Ich nahm einen großen Schluck meines Cocktails und sah ihm direkt ins Gesicht, "Ich wollte nur Infos für mein Buch!", ich zischte gefährlich, doch Malfoy machte keinen Schritt zurück. Er lehnte sich nur noch näher an mich heran - alles Taktik, alles nur Taktik - er sagte: "Deswegen auch die Musterung heute Morgen ja? Irgendwie musst du mich ja beschreiben ... die ersten 6 Bände hat es doch auch gut geklappt, warum jetzt die Umstände?", sein Gesicht war nur Zentimeter von meinem entfernt. Alles Taktik. Ich schluckte und bevor ich ihm eine schlagfertige Antwort um die Ohren knallen konnte, sprach er wieder: "Ich gehe davon aus, dass du nicht viel über mein Leben weist. Genau aus diesem Grund ... und damit du das alles schön in dein Buch reinbringen kannst ... werde ich dir einen kleinen Einblick in mein Leben verschaffen - wenn du willst?", das war definitiv eine Frage. Und er wartete auf eine Antwort. Von mir. Diejenige die in diesem Moment gänzlich überfordert schien. In meinem Kopf rasten die Gedanken. Warum macht er das? Was bezweckt er damit? Will er mich gefangen nehmen und töten? Um klare Gedanken zu fassen, sah ich ihm direkt in die sturmgrauen Augen - schwerer Fehler - aber erkennen konnte ich da nichts von böswilliger Absicht. Nur ein wenig Belustigung, doch die schien wohl von mir auszugehen. "Ich ... okay ... gern ... ich nehme dein Angebot an!", wie ein Pakt mit dem Teufel, kam es mir in den Sinn. Und tatsächlich wurde es wie ein Pakt besiegelt. Draco Malfoy legte eine Hand in meinen Nacken und zog mich zu ihm heran. Ich war wie in Trance, erst als sich seine weichen und doch kalten Lippen auf meine legten riss ich die Augen auf und war wieder in der Wirklichkeit. Doch dieser Abschluss war noch nicht vorüber. Malfoy zog mich weiter zu ihm und presste seine Lippen auf meine. Irgendwie empfand ich gemischte Gefühle dabei. Auf der einen Seite war sein Kuss hart und ohne jegliche Gefühlsregung, doch unter seiner Oberfläche brodelte es. Er genoss diesen Kuss und ich, zu meiner Schande, auch. So schnell wie es geschehen war, war es auch vorbei und Malfoy weg. Ich wollte nur noch nach Hause. Und so verabschiedete ich mich von niemandem und lief einfach nur Heim. In meinem Appartement angekommen, wunderte ich mich, dass eines meiner Wohnzimmerfenster offen stand - das hatte ich nicht offen gelassen, da war ich mir sicher. Da bemerkte ich den Brief der auf der Couch lag. In feiner, geschwungener, grüner Handschrift stand darauf mein Name. Ich riss das Ding so schnell auf wie ich konnte und meine Ahnung bestätigte sich. Er war von Malfoy. "In 2 Tagen wird dich eine schwarze Limousine abholen. Pack Sachen für ungefähr eine Woche ein. Ich erwarte dich mit Spannung. Gez. Draco Malfoy" "Also doch ein Pakt mit dem Teufel.", murmelte ich und legte mich schlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)