Die Reise ins Land ohne Wiederkehr von Amazi ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Es war ein freundlicher Mittwochabend, als die allseits bekannte Sonne gen Horizont wanderte. In einem kleinen Dorf am Rande eines Waldes bereiteten sich die Dorfbewohner in ihren Häusern auf einen gemütlichen Abend vor. Die 17 Jährige Diana, ein zierliches schlankes Mädchen mit schönem langem und blondem Haar, tat es ihnen gleich, doch für sie war es dieses Mal etwas ganz besonderes. Denn heute sollte ihr Freund, Brian, mit dem sie schon auf den Tag genau ein Jahr zusammen ist, den Abend verbringen. Zur Feier des Tages wollte Diana alles so romantisch wie nur möglich gestalten: Rosen auf dem Tisch, Rosenblätter in der Badewanne und auf dem Bett. Und das wichtigste, überall in der Wohnung verteilte sie rote und gelbe Teelichter. Letzte Feinheiten galt es nun noch zu erledigen, denn in einer halben Stunde sollte schon ihr 18 Jähriger Freund vor der Tür stehen. Licht gedämmt, Film in den DVD-Player gelegt, Weingläser mit lieblichen Rotwein gefüllt und Kissen und Decke auf der Couch verteilt. Für Diana verging die Zeit wie im Flug, aber so ist es immer, wenn sie sich auf ihn und die Zeit mit ihm verbringt. Und trotz der Freude die sie dem Abend entgegen bringt, wurmt ihr eine Sache im Magen. Sie hatten sich ein paar Tage vorher darüber besprochen, was sie an diesem besonderen Tag denn für einen Film schauen wollen, und Brian hat sich ausgerechnet einen Fantasy Film ausgesucht, in dem es um Banditen, Drachen und Magie ging. Sie konnte seinen braunen Augen noch nie widerstehen und so sagte all dem zu. Doch sie war fest entschlossen, sich davon nicht den Tag verderben zu lassen, denn allein die Tatsache mit ihm kuscheln zu dürfen, versüßte ihr den Vorabend. Nachdem sie ihre Haare zu einem geflochtenen Zopf zusammen band, klingelte es auch schon an der Haustür. Diana wohnte noch bei ihren Eltern, worauf auch ihre Mutter die Tür öffnete und Brian hinein ließ. Ihre Eltern verstanden sich super mit ihm, und Diana wusste, dass ihre Mutter auch vor ihren Arbeitskolleginnen von ihrem »Schwiegersohn« schwärmte. Bei diesem Gedanken musste die blonde schmunzeln, worauf ihr prompt ein kichern folgte. Brian stand in der Tür und amüsierte sich leicht über seine Freundin, die dort im halb dunklem Raum stand und vor sich hin kicherte. „Dachtest du gerade an mich?“, kam es kichern von Brian. „Das hättest du wohl noch gerne, was?“, konterte die leicht rot gewordene Diana. Sich schnell wieder fangend, näherte sie sich nun langsam und graziös zu ihrem Liebhaber, streichte ihm zärtlich über das Gesicht, hinunter zum Hals, wanderte langsam zur Brust bis hin zum Bauch und blieb dort streichelnd verharrend. „Ich habe, wie du siehst, eine Überraschung für dich.“ Mit dieser Aussage zog sie den gespannten Brian mit einer fixen Bewegung hinüber zur Couch, drückte ihn leicht auffordernd zum Setzen und platzierte sich kuschelnd daneben. Es dauerte nicht lange, bis die beiden zusammen gekuschelt in ihrer Kuscheldecke da saßen, den Wein genossen und gespannt den Film starteten. In dem abgedunkelten, nur mit Kerzenlicht erhellten Raum kam die Stimmung des Filmes prächtig herüber, und obwohl die Lautstärke reichlich weit raufgedreht war und beide sehr fasziniert von diesen fantastischen Ereignissen waren, schliefen beide doch recht schnell ein. Sie fielen beinahe gleichzeitig in einen sehr tiefen, komaartigen Schlaf. Kapitel 1: Der Auserwählte -------------------------- Helle Sonnenstrahlen und fröhlich munteres Vogelgezwitscher waren der Grund, warum Diana als erstes Wach wurde. Die Augen zukneifend war das erste was sie machte, sich ausgiebig zu strecken und alle viere von sich zu strecken. Noch müde gähnte sie ausgiebig, und versuchte die Augen leicht zu öffnen. Das helle morgige Sonnenlicht blendete sie noch und so entschied sie sich, sich erst einmal aufrecht hinzusetzen. Und dann viel es ihr wie die Schuppen von den Augen. Das harte Bett, das kiekende Gefühl unter den Händen beim Aufstehen. Sie war definitiv nicht mehr auf ihrer Couch. Ruckartig öffnete Diana die Augen, um zu realisieren, was hier passiert ist und wo sie hier überhaupt ist. Ihr erster Blick viel an ihren Armen herab zu dem Grund, auf den sie sich abstütze: Stroh! Erschrocken schaute sie weiter umher, neben ihr lag, zu ihrer Erleichterung, der noch immer schlafende Brian. Seufzend darüber, dass er da ist und sie nicht alleine ist, blickte sie weiter umher. Leicht verwirrt realisierte sie das sie sich in einer Art Hütte befindet. Sie selbst saß auf so etwas wie einem Bett, wenn man es Bett nennen konnte. Es war ein einfaches Holzgestell, nicht sonderlich gut zusammen gebaut, und als Matratze diente ein Strohballen. Kein Wunder dass es sich beim Schlafen so unangenehm anfühlte, dachte Diana kurz. Ihr Blick wanderte weiter, am Ende des Bettes befand sich eine große, massive braune Kiste. Als sie sich weiter umblickte, erkannte sie zudem einen großen, ebenfalls aus massivem Holz gebauten Schrank, einen kleinen runden Tisch und dazu zwei kleine Hocker, die ebenfalls aus Holz bestanden. Der Raum war nicht groß, das sah man sofort, und wenn man genauer hinsah, merkte man schnell, dass die Hütte wahrlich nur aus diesem einen Raum bestehen musste. Diana war noch immer verwirrt. Wo sind sie, und wie sind sie hier her gekommen? Wurden sie entführt? Was ist mit ihren Eltern? Leben sie noch? Dianas Kopf schien platzen zu wollen, so viele Fragen, die ihr so urplötzlich in den Sinn kamen. Doch sie konnte sich keinen Reim daraus machen und beschloss, Brian, der noch immer tief und fest auf diesem Strohbett schlief. Brian zu wecken war nie leicht, das wusste das blonde Mädchen sofort. Auch wenn er, mit seinen 18 Jahren, ein erwachsener Mann ist, so kann er, wenn er aufstehen muss, sehr kindisch werden. Diana stand leicht wacklig aus dem provisorischen Bett auf und begann kurz zu taumeln. Man ist mir schummrig, kommt bestimmt vom Wein, grübelte sie und positionierte sich nun neben dem Bett. Sie legte die Hände an seine Seiten und rüttelte und schüttelte ihn so gut es ging. „Brian. Brian komm schon, wach auf.“, ermahnte sie ihn. Langsam und laut gähnend, drehte sich der noch schlafende, auf Dianas Seite und schaute sie auf fast geschlossenen, zugekniffenen und verschlafenden Augen an. „Mensch, Schatz, warum weckst du mich so früh? Wir haben doch heute frei.“ Mit diesen Worten schlossen sich seine Augen wieder und er begann weiter zu schlafen. Wütend darüber, dass er nicht mal merkt, dass er nicht in seinem Bett war, sondern auf solch unbequemen Stroh lag, riss die Wütende den dünnen, grauen Stofffetzen, den er als Decke nahm, von ihm weg und schleuderte es durch den Raum. Durch den Ruck den sie damit verursachte, schaute Brian wieder auf, dieses Mal aber mürrischer. „Was soll das denn?“, fragte betroffener leicht wütend. „Sag mal, checkst du gar nichts?“, wollte die Blonde wissen, „Du liegst doch gar nicht in deinem Bett, steh auf und schau dir den Schlamassel an.“ Der Tonfall von Diana war sehr bestimmend, und Brian war definitiv zu müde, um sich seiner Freundin zu widersetzen. Doch er merkte schnell, worauf Diana hinauswollte. Zögernd schaute er auf das Stroh, auf dem er lag, sein Blick wanderte an Diana vorbei, zum Tisch und dessen Hocker, bis hin zur spärlichen Holztür und schließlich hinaus aus dem Fenster. Mit weit offenem Mund stand Brian auf, er schien das weniger verwirrt auf zu nehmen als es Diana vor ihm tat. Er schaute immer noch aus dem Fenster, als er sich stockend vom Stroh aufstand, sein Blick wurde nun zu einer Mischung aus Neugier und Begeisterung. „Ähem.“ Diana räusperte sich kurz, damit sie die Aufmerksamkeit von ihrem faszinierten Freund wieder bekam. „Hm?“, kam es kurz vom braunhaarigem, und er drehte langsam den Kopf in ihre Richtung? „Achso“, kam es nur bündig, als er Dianas Gesicht sah. „Was ist passiert?“, kam es kurz fragend. Diana zuckte nur mit den Schultern, „Ich habe keine Ahnung. Wir könnten entführt worden dein. Ich weiß es wirklich nicht.“ Ihr gerade eben noch so standhafter Blick wandelte sich schnell in einen leicht verzweifelten Blick. „Hast du nichts mitbekommen? Wann sind wir eingeschlafen? Ich kann mich nicht mal mehr an den Film erinnern!“ Viele Fragen die ihr plötzlich so aus dem Mund sprudelten, und Brian merkte schnell, das ihr nicht wohl ist. Sie schien sich Sorgen um ihre Familie zu machen, und Sorgen um ihn und um sich selbst. Aber er selbst wusste auch nicht was passiert ist und wie sie hier her kamen, ob es ihrer Familie gut geht, oder ob sie selbst sich in Gefahr befanden. Langsam ging er auf seine Freundin zu und nahm sie schützend und behütend in die Arme. „Es wird alles wieder gut,“ beschwichtete er sie, „Wir finden einen Weg nach Hause. Lass und erst einmal schauen, wo wir uns hier befinden, ok?“ Er schaute sie fragend an, und Diana, durch seine Umarmung wieder sichtlich gefasst, nickte ihm nur zu. Sie lösten sich voneinander und Brian ging zuerst aus der Hütte, er öffnete die Holztür und trat hin aus, gefolgt von der nun ebenfalls neugierigen Diana. Grelles Licht blendete für einen Augenblick die beiden Fremden, als sie hinaus traten. Doch es dauerte nicht lange bis sich nach und nach die Landschaft um die beiden herum hervorragte. Beide standen nun in einem kleinen Garten, der, wie die beiden schnell merkte, schon lange nicht mehr gepflegt worden war. Dieser Garten war voll mit hoch gewachsenem Gras, vielen wilden Blumen, die in vielen, strahlende Farben glänzten und vor allem war er voll mit den unterschiedlichsten Tierchen. Schmetterlinge, Käfer, Bienen, und Tiere die die beiden gar nicht kannten. Und das schönste an diesem Gebilde war, dass es überall glitzerte und Funkelte, denn die morgendlichen Sonnenstrahlen wurden von den kleinen Tautropfen in sämtlichen Farben gebrochen und wieder gegeben. Ein wahres Wundergebilde! „Das… das ist wunderschön!“, kam es staunend von Diana, und auch Brian war außer sich vor Begeisterung. Sie folgten nun den ein wenig überwucherten kleinen Weg, der sich vom Haus weg zum Zaun schlängelte. Der Zaun bewies ihnen genauso, das hier schon lange niemand mehr gewesen war, denn er war herunter gekommen, an einigen Stellen war Moos zu finden, Holzkäfer hatten in das morsche Holz ihre Gänge gefressen und hier und da ist auch schon ein Stück abgebrochen. Und trotz den herunter gekommenen Zustand der Hütte und dessen Garten, war alles in allem eine Harmonische Gegebenheit, und Brian sowie Diana vergaßen kurz ihre Sorge. Doch diese kamen sehr schnell wieder, als sie aus dem Garten austretend den Hügel, auf dem sie sich befanden, hinunter schauten. Gerade vor ihnen, den Abhang hinunter, befand sich ein kleines Dorf, doch nicht solches, in dem sie sich gestern noch befanden. Nein, es war kein neuartiges Dorf, mit stabilen Zementhäusern und mit Ziegelsteinen versehende Dächern. Es hatte überall kleine Hütten stehen, die, so wie es von ihrem Standpunkt her aussah, aus Holz, Stöckern und Stroh, bestanden. Es wirkte, als sei es ein mittelalterliches Dorf. Zwischen den Strohhütten sahen sie einen kleinen, alten Brunnen, der schon an ein paar Rundungen mit Holz repariert worden sein muss, eine kleine Mühle hinter dem Dorf, dessen Mühlrad munter vor sich hin drehte, und im Dorf selbst liefen eilig viele Bauern und Damen in schlichten Kleidern, Hühner, Hunde und Ziegen durch die Straßen. „Was…“, mehr brachte die verwunderte Diana nicht mehr über die Lippen. Ihr stockte der Atem, als sie das alles vor sich sah. Und eins stand fest, da waren sich beide einig: Sie befanden sich nicht mehr in ihrer Welt. „Wow“, sprudelte es auf Brian heraus, „das sieht aus wie ein Dorf aus diesen Fantasy Filmen.“ Brian sah nicht mehr so aus, also würde er sich, so wie Diana es tat, Sorgen um die Familie oder Gedanken zu ihrer Situation machen. Die Umstände, dass sie sich in einem Fantasy Film befanden, schienen im Moment spannender zu erscheinen. Aber sie konnte es ihm nicht verübeln, schließlich war er schon immer ein großer Fan davon. Ohne noch einmal ein Wort zu verlieren, stürmte der große voran, den sandigen, steinigen Weg nach unten in das mittelalterliche Dorf. Diana empfand es als höchst merkwürdig, das die ganzen Bewohner so taten, als würden sie alle die beiden kennen. Denn mal abgesehen davon das die beiden mehr als Fremd sind, sehen sie ja auch total seltsam aus, schließlich haben Diana und Brian ihre neumodischen Sachen an, die sie gestern Abend zuvor noch zu Hause trugen. Und doch, grüßten die Damen die beiden, und ein Mann fragte Brian doch tatsächlich, wie es ihm ginge. Brian war anscheinend zu begeistert um zu antworten, und wanderte weiter. Doch das konnte doch alles gar nicht möglich sein. Schließlich betraten die beiden das erste Mal diesen Ort. Als dann auch noch eine Bäuerin vorbei kam und die beiden sehr nett und höflich grüßte, war Diana vollkommen perplex. Sie folgte dann nur noch ihrem Freund, der mittlerweile fröhlich durch das Dorf spazierte. Das Dorf war nicht sehr groß, weshalb die beiden schnell am Ende angekommen sind. Sie traten an den Rand und blickten nun auf eine große grüne Wiese. Auch hier glitzerte über all der Morgentau und die Sonne steigert immer weiter ihren Weg nach oben, und erhellt das saftig leuchtende grün des Grases. Und nun hatte Brian wieder etwas Neues entdeckt. Rechts von ihnen schlängelte sich ein weiterer kleiner Kieselweg, welcher direkt zu einem scheinbar uralten Turm führt. Der Turm sah nicht sehr sonderlich aus, wirkte er doch so, als würde er jeden Moment in sich zusammen fallen. Dieses Mal war es Diana, die vor raus ging. Alte Gemäuer und Türme gehörten zu ihren Lieblingsdingen, weshalb sie der Meinung war, dieses Mal die Führung zu übernehmen. „Seit wann bist du denn der Führer?“, schrie ihr Brian hinterher, als er ihr zügigen Schrittes folgte. „Haha, die ganze Zeit bin ich dir hinter her gedackelt, nun bin ich dran!“ Sie lachte. Nun hatte auch Diana die Sorgen vergessen und wollte sich einfach nur den Turm ansehen. Der schmale Pfad führte die beiden einen kleinen Hang hinauf, und als sie oben ankamen, war der Turm unmittelbar vor ihnen. Der Turm selbst war auch von nahen nicht sonderlich schön, er stand leicht schief, der Boden war wohl nicht geeignet dafür, ein solches Gebäude darauf zu errichten, die Mauern sahen mit genommen aus, und hier und da sah man Löcher, wo Steine fehlten. Es machte sich wohl niemand mehr die Mühe diesen Turm zu restaurieren. Wieder ging die Blonde vor raus, und lief rechts am Turm entlang, Diana folgte im dicht, und es dauerte nicht lange, da erreichten sie eine riesige, schwarze Tür, welche reich versehen mit vielen goldenen Verzierungen war. Er klopfte daran und wartete, warf einen Blick zu Diana, dann nach oben zur Spitze und wieder zur Tür. Nichts geschah. Er klopfte noch einmal, und als daraufhin wieder nichts geschah, nickte er seiner Freundin zu, drückte sich gegen die massive Tür und versucht sie auf zu schieben. Mit großer Anstrengung und Kraftaufbringung gelang es ihm dann die Tür soweit auf zu bekommen, das die beiden gerade so hineinschlüpfen konnten. Schnell trat er ein und Diana tat es im gleich. Im Eingang war es stock finster, einzig der schmale Lichtstrahl, der von der geöffneten Tür hineinstrahlte, erhellte ein wenig den Bereich, sodass Diana einen kleinen Bereich erkennen konnte. Die Eingangshalle sehr groß, größer als man es von draußen vielleicht hätte erahnen können. Sie nahm einen Tisch, der voll mit Büchern und Tränken war, eins, nein zwei Bücherregal und eine Treppe war. Beide tauschten noch einmal die Blicke aus, bevor sie dann ruhig und darauf bedacht so wenig Lärm wie möglich zu verursachen, auf der Treppe nach oben zu steigen. Immer weiter stiegen sie hinauf und Diana hätte schwören können, das der Turm von außen nicht so hoch erschien, denn die Treppe kam ihnen endlos lang vor. Auch Brian stöhnte nach einer Weile auf, und signalisierte damit, dass er keine Lust mehr habe, weiter hinauf zu steigen. Sie wollten gerade wieder umkehren, als beide ein kleines Knistern vernahmen. Wenn Diana es richtig zuordnen konnte, dann müsste das Knistern von Feuer oder einem Kamin stammen. Und dann packte Diana wieder die Neugier, die sie vorhin unten im Dorf schon spürte, und ging deshalb weiter nach oben, gefolgt von Brian, dem es sehr gefiel, das Diana die Führung übernahm. Deshalb liebte er sie so, sie ist mutig, intelligent und zu all dem auch wahnsinnig hübsch. Er grinste schmutzig breit vor sich und folgte ihr weiter. Es dauerte nicht lange, da kamen beide auch gleich an eine weitere große Tür. Und auch wenn sie nicht so groß wie die unten war, war sie dennoch sehr gewaltig und ein wenig Angst einflößend. Brian wollte gerade die Klinke in die Hand nehmen und frech eintreten, doch Diana konnte ihn gerade noch rechtzeitig zurück halten. „Bist du irre?!“, flüsterte sie wütend, „Was wenn da einer drin sitzt? Du kannst da nicht einfach reinstiefeln!“ „Und was schlägst du statt dessen vor?“, konterte der gegenüberstehende ruhig. Diana dachte kurz nach, „Ich werde anklopfen.“ Gesagt, getan. Die Blonde trat an die Tür, nahm sämtlichen Mut zusammen und klopfte an die große Tür. Doch nichts geschah. Und dann geschah doch was. Gerade als Diana zu Brian sagen wollte, dass sie umkehren sollten, hörten sie ein kurzes klicken, und die Tür öffnete sich nun langsam und mit einen lauten, ohrenbetäubenden Quietschen. Auch diese Tür öffnete sich nur einen Spalt breit ehe sie dann zum Stillstand kam. Brian grinste Diana breit an, eher er als erstes durch den Spalt trat, kurz darauf folgte seine Freundin ihm in den schwach beleuchteten Raum. Das Knistern kam tatsächlich von einem kleinen Kamin, der weit hinten im Raum stand. Beim Umschauen sah die Blonde noch zwei große Tische, genau wie unten im Eingang mit vielen Büchern übersäht, einen kleinen Stuhl und viele Bücherregale, in denen nicht nur Bücher verstaut waren, sondern auch allerlei Krimskrams wie Federn, Steine, Kräuter und Sachen, die sie nicht zu identifizieren vermochte. Diana blickte weiter im Raum umher, und als sie in eine dunkle Ecke schaute, erschrak sie und setzte einen Schritt zurück. Der Braunhaarige schaute mit einem fragenden Blick überrascht zu ihr herüber. „Da drüben“, flüsterte sie und zeigte mit dem Finger in die Richtung der dunklen Ecke. In gezeigter Ecke saß ruhig ein alter Mann, er trug eine dunkle, bräunliche Robe und in seinem Gesicht zeichnet sich ein großer langer gräulicher Bart ab. Es schien als hätte er die beiden nicht bekommen, doch da hatte sie sich geirrt, denn dann drehte der alte Mann seinen Kopf in Richtung der beiden und schaute sie mit finsteren, bösen Blick an. „Das ist bestimmt ein Magier“, flüsterte Brian, „der ist bestimmt gut.“ Begeisterung überflutete ihn, und er beobachtete den Magier mit Verwunderung. Dieser nahm ganz ruhig die silberne Tasse, die neben ihm auf dem Tisch stand, trank einen Schluck und stellte sie mit einem stumpfen Geräusch wieder ab. Dann schaute er erneut zu den beiden herüber. „Ich habe dich erwartet, Bursche.“, erklang seine dunkle und raue Stimme und noch immer schaute er finster zu uns herüber. Aber es schien als würde er Brian fixieren. »Moment. Er hat ihn erwartet? «, dachte Diana nun perplex. »Was bildet der sich ein? Der kennt uns nicht einmal! « „Dein Name, “, sagte er kurz und es entstand eine stille Pause, „wie ist dein Name, Bursche?“ Brian zögerte. Er wusste nicht so recht ob er wirklich antworten sollte. Doch der Mann wurde lauter „Nun antworte schon!“ Leicht verwirrt zog er scharf seine Luft ein und versuchte so mutig wie nur möglich zu klingen, „Mein Name ist Brian.“ „Brian …“, murmelte der Alte und blickte mit leerem Blicke an uns vorbei. Dann blickte er scharf Diana an. „Du, Mädchen, geh.“ »Wie bitte?« Völlig ausdrucklos starrte er das Mädchen an, er erwartete dass sie sich umdrehen und gehen würde. »Nein. «, dachte sie, nein sie würde nicht gehen, und ohne ihren Freund erst recht nicht. „Mein Name ist Diana, und ich w…“ „Geh!“, unterbrach der Gegenüber mit lautem Tonfall das Mädchen. „Du hast hier nichts verloren, das hier geht nur dem Burschen etwas an, und nicht einer Göre wie dir. Also, geh, bevor ich handgreiflich werde…!“ Allmählich wurde Diana wütend und ballte ihre Fäuste zu Bällen. Doch sie tat was man ihr befahl, drehte sich zögernd um, blickte kurz zu ihrem Freund und flüsterte, „Bitte beeil dich, ja? Ich warte in der Hütte auf dich.“ Nicht noch mal zurück blickend durchtrat sie den Spalt in der Tür und ging ohne zurück zu schauen die Treppe hinunter. Brian blieb oben bei dem Magier und verlor nicht ein Wort ihr gegenüber. Ohne sich Gedanken an Ihr Umfeld zu machen trat die gekränkte aus der Eingangstür. Die Tür war immer noch einen Spalt breit geöffnet, so wie Brian sie aufgezogen hatten. Sie merkte gar nicht, dass es draußen bereits angefangen hat zu regnen. Die nassen Tropfen rieselten stark und laut herunter, doch Diana dachte nur an eines. Sie war innerlich enttäuscht, dass ihr Freund ihr so in den Rücken gefallen war. Was ist nur passiert? Sonst stand er immer hinter hier. Sie konnte es einfach nicht verstehen. Und dann geschah das, was sie die ganze Zeit ganz stark versucht hat zu vermeiden, ihr lief leise eine Träne über ihr Gesicht. Sie biss die Lippen zusammen und ballte erneut die Fäuste. Warum passiert das alles? Sie verstand es einfach nicht. Mittlerweile weinend blickte sie hoch in den aus Strömen regneten, grauen Himmel. »Selbst der Himmel weint mit mir«, dachte sie und lachte kurz. »Vorhin war so schönes Wetter. « Beschlossen darüber, dass es ihr nichts brachte, hier zu stehen und zu weinen, wischte sie sich die Tränen vom Gesicht, blickte noch einmal zurück zur Eingangshalle und als sie niemanden sehen konnte, versuchte sie sich mit ihren Händen über dem Kopf trocken zu halten, während sie sich auf den Weg in die kleine Hütte auf dem Hügel machte. Vollkommen durchnässt öffnete Diana die spärrige Tür. Durch den Regen hat sich diese verzogen und lies sich nur schwer öffnen. Große nasse Flecken breiteten sich auf dem steinigen Boden aus, als das Mädchen den Raum betrat. Sie brauchte erst einmal was trockenes, doch wo sollte sie etwas herbekommen. Ruhig durchstriff ihr Blick den kleinen Raum und dieser blieb dann erst auf der Kiste vor dem Bett und dann am Schrank hängen. Sie entschloss sich, erst in den Schrank zu schauen und öffnete ihn sachte. Im besagt fand sie viele unterschiedliche Kleider. Ein feines blaues Kleid, eine beige Tunika, ein weißes Hemd, eine dunkelbraune Weste, 4 paar schwarze Schuhe und zwei dunkelbraune lange Hose und 2 dreiviertel Hosen. Plötzlich kam es Diana so vor, als hätte sie das Gefühl, als seien ihr all diese Kleider vertraut. Ihr überkam das Gefühl, nachdem sie sich noch einmal im Raum umsah, das plötzlich alles so wäre, als wären Brian und sie schon immer hier gewesen. Doch, das war nicht wahr, sie und auch ihr Freund, kommen aus dem 20. Jahrhundert, aus einer zivilisierten Welt, mit modernsten Gegenständen und trockenen Häusern. Das Gefühl wurde sogar noch verstärkt, als sie das Gedeck auf dem Tisch wahrnahm. Auf diesem standen 2 Holzteller, 2 Becher, gefüllt mit Wasser und Bestecke. Ihr war so, als hätte sie das dort eingerichtet, um Brian zu überraschen. Sie schüttelte ihren Kopf. Das darf nicht sein, sie darf nicht vergessen, woher sie kommt, dachte sie sich und begann ihre nassen Klamotten auszuziehen und sich das Kleid über zu ziehen. Völlig erschöpft setzte sie sich auf einen der beiden Hocker, stütze ihren Kopf auf und schaute wartend aus dem Fenster und blickte mit leerem Blick in den Regen hinaus. Und nun kroch auch vollends die Müdigkeit in ihren Körper und Dianas Augen wurden nach und nach schwerer bis sie ganz einschlief. Doch die Gedanken wann ihr Freund wieder kommen würde, verschwanden nicht aus ihrem Kopf. Die Sorgen waren weiterhin anwesend. Es vergingen einige Stunden, der Regen hatte schon vor ein paar Stunden aufgehört, die Wolken hatten sich gelichtet und die Sonne wollte langsam hinter dem Horizont verschwinden. Unten im Dorf befand sich niemand mehr auf den Straßen, einzig ein paar Hühner liefen hier und da umher. Doch durch den matschigen Weg bahnte sich ein Bewohner mit dem Ziel, die kleine Hütte zu erreichen. Es war Brian, der nun endlich wieder zu seiner Freundin zurückkehren wollte. Der Braunhaarige grinste über beide Ohren, sichtlich erfreut über das was im Turm geschah, konnte er es kaum abwarten, Diana alles zu erzählen. Hastig betrat er die Hütte, machte sich nichts daraus, mit seinen dreckverschmierten Schuhen alles zu verschmutzen, bahnte direkt auf die noch schlafende zu und schüttelte sie heftig hin und her. Durch das unsanfte Wecken leicht erbost, richtete sich die Blonde langsam auf und schaute Brian finster an. Nur wenige Sekunden später realisierte sie, dass Brian wieder da ist. „Brian!“, entgegnete sie ihm, „Du bist wieder da!“ Ihr Blick bestand aus einer Mischung aus Freude und Wut, doch Brian schien das nicht zu merken. In ihm brodelte große Freude und wollte es ihr unbedingt sofort erzählen. „Du weißt doch, das ich Drachen über alles liebe, richtig?“, sprudelte es dann aus ihm heraus. „Ja, aber das ist doch jetzt gar nicht wichtig, warum ha….“ Doch Diana kam nicht zu aus reden, denn der aufgewühlte sprach sofort weiter, als er das »Ja.« von Diana hörte. „Pass auf.“, Brian richtete sich gerade auf, Diana hingegen schaute ihn missgünstig an. „Der Typ dort oben war wirklich ein Magier. Ein sehr mächtiger, wie er es meinte. Er hat mir eine ganze Menge erzählt. Und…“ Diana unterbrach ihn, „Ich hoffe er hat dir erzählt wie wir hier hergekommen sind und warum wir hier sind.“ „Ähm, naja.“ Diana sah ihn stirnrunzelnd an. „Was naja? Erzähl schon.“ „Er hat mir erzählt, dass ich ein Auserwählter auf einer Prophezeiung bin und deswegen hier her gekommen bin. Sie habe vor raus gesagt dass ich an einem verregneten Tag bei ihm im Turm erscheinen würde. Ich wurde dann vor eine Wahl gestellt und müsste mich bis nachher entscheiden. »Auserwählter? Prophezeiung? «, dachte die Überwältigte, und überhörte, das Brian von einer Wahl erzählte. „Auserwählter?“, lachte sie. „Soll das ein Witz sein, Brian? Das kann nicht sein, denk doch einmal nach! Das ist doch Schwachsinn, das wir deswegen hier sind, und wie sind wir hier hergekommen, wo sind wir? Wir wissen doch gar nichts!“, schrie sie ihn an. Diana war nun voll kommend wütend darüber, dass ihr Freund das alles so auf die leichte Schulter nahm und sich keine Gedanken darüber macht, wie sie zurück in ihre Welt kommen sollten. Brian zögerte, er wollte etwas sagen, wusste jedoch, dass es seiner Freundin nicht gefallen würde. „Naja, ich glaube fest, dass ich hier her gesandt wurde, weil ich der Auserwählte bin und die meine Hilfe brauchen.“, sagte er leise. „Und was soll ich dann hier?“, aufbrausend stand Diana auf und ging zum Bett und setze sich wieder. „Vielleicht bist du hier um mich zu begleiten.“, dachte er nach. Und dann fing er wieder an zu grinsen, „Genau! Du bist sicher hier um mich zu begleiten und mir zu helfen! Das wäre super klasse, wenn du mitkommen würdest!“ Verwundert schaute sie auf und blickte den breit grinsenden an. »Was?« „Wohin soll ich dich begleiten?“, Diana runzelte die Stirn. Sie war gespannt was jetzt kam. „Ich habe dir doch gerade eben gesagt, dass mich dieser Magier vor eine Wahl gestellt hat. Und das ich mich entscheiden muss.“ Brian wurde ruhig. Er wollte die Reaktion von Diana abwarten. „Eine Wahl?“, nun ist es ihr endgültig zu viel, „Was für eine Wahl?“ „Ich soll….“ Das Gespräch der beiden wurde von einem lauten Klopfen an ihrer Tür unterbrochen. Erschrocken und verwundert, drehten sich beide Richtung Tür und warteten, und anstatt es nochmals klopfte, wurde die Tür ruckartig weit aufgerissen. Brian sprang auf und Diana erschrak und krallte sich ins Stroh. Vor ihnen stand nun ein großer, breiter Mann mit einem grimmigen, finsteren Blick. Dieser Mann war genauso groß wie die Tür hatte längeres, struppiges Haar und einen ungepflegten Bart. Auch seine Kleider sahen sehr schmutzig und ungepflegt aus. Geduckt trat er in die kleine Hütte ein und tritt mit großen Schritten auf Brian zu und blieb kurz vor ihm zum Stehen. „Wer…!?“, kam es von Diana, doch wieder wurde sie unterbrochen, dieses Mal von dem Fremden. „Ich hoffe du hast dich entschieden, Junge. Der Meister erwartet deine Erscheinen.“ „N-nein, noch nicht. Ich brauch noch einen Moment.“, stotterte der junge Mann und drehte sich prompt in Dianas Richtung, die wieder leicht wütend wurde. Immer wurde sie unterbrochen. „Diana, Schatz.“, sagte er ruhig und setzte sich zu ihr auf das Strohbett. Dann blickte er zu dem Mann, um diesen zu signalisieren, dass er draußen warten sollte. Besagter schaute nun noch finsterer und mit einem ‚Beeil dich, Junge‘ ging er hinaus und schloss die Tür hinter sich. „Was ist hier los?“, kam es von der verwirrten und schaute Brian mit immer böse werdenden Blick an. „Ich glaube, ich muss mich beeilen.“, sagte Brian forsch. „Hier auf dieser Welt, gibt es Drachen, Diana, und du weißt wie sehr ich Drachen liebe und wie gerne ich einen begegnen möchte! Der Magier erklärte mir, dass eben diese Drachen in Gefahr sind, und ich, als Auserwählter, bin der einzige der sie retten kann. Und dazu müsste ich mich auf den Weg machen. Und da kommt die besagt Wahl: Entweder ich bleibe hier und sehe zu wie die Drachen einer nach dem anderen Sterben, oder ich ziehe los und rette sie.“ Brian suchte nun einen verständnisvollen Blick bei Diana, doch er fand nur ein immer noch wutverzerrtes Gesicht. „Ich glaube du bist nicht mehr bei Sinnen!“, entgegnete sie ihm laut. „Die einzige Reise die wir antreten ist nach Hause, und das einzige was wir suchen, ist ein Weg dorthin! Nichts anderes!“ Eine betretene Stille trat nun ein. „Ich gehe nicht nach Hause. Diana, das ist mein Entschluss, ich werde mich aufmachen die Drachen zu finden. Entweder du kommst mit oder du bleibst hier. Aber ich bitte dich, Schatz, begleite mich!“ „Du willst also wirklich los reisen, der Drachen wegen?“ „Ja, und bitte, komm mit mir! Ich möchte das du mich auf diese Reise begleitest.“ Wieder schiegen sich die beiden an und Diana schaute bedrückt zum Boden. Sie dachte nach, was besser für beide wäre und hatte sich recht schnell entschieden. „Ich komme mit.“ Brian fing an wieder breit zu grinsen. „Wirklich?!“ „Ja, ich weiß ja wie sehr du die Drachen liebst, und vielleicht finden wir dann auch einen Weg zurück nach Hause.“ Voller Freude, dass seine Freundin mitkommen wollte, sprang der Entschlossene auf, ging großen Schrittes zur Tür, trat hinaus und sprach den Mann an. Diana folgte ihm zügig. „Ähm, Sir?“ Der kräftig gebaute Mann wartete bereits ungeduldig, als die beiden aus der Hütte traten. “Wurde Zeit!!!“, sprach er laut. „‘Tschuldigung. Wir haben uns jetzt entschieden. Wir werden den Weg des Drachens gehen.“ Brian stand stolz und bereit vor ihm und seine Freude wurde immer größer. Doch der Mann stutze. „Was soll das heißen >wir