Kagomes Kraft von Rogue37 (Ich bin nicht bloß eine Wiedergeburt) ================================================================================ Kapitel 3: in deiner Schuld --------------------------- Servus miteinander, also ich hab heut garantiert fünf Stunden über diesem Teil gebrütet, aber im Grunde bin ich doch Recht zufrieden mit dem Ende. Besonders gut gefällt mir meine Lösung Kagome zurückzuholen. Das ist echt ausbaufähig. Mal sehen, was mir dazu irgendwann noch einfällt. Okay, ich hoffe euch gefällt was ich an einem Freitag, den 13. so zustande gebracht habe. Wehe, wenn das mit dem hochladen jetzt nicht klappt Kleines Wörterbuch: ano = nun, gut chikuso = verdammt daijouba = als Frage: Bist du okay? als Antwort: Ich bin in Ordnung. Okidok, hier kommt das Finale: Es dämmerte bereits, als die Freunde langsam begriffen, was genau am heutigen Tag geschehen war. Es war schwer damit fertig zu werden. Sango saß zusammengekauert auf der Erde, Kirara lag auf ihren Schoß und ließ sich streicheln. Es erschien ihr unfassbar, dass das Schicksal noch einmal so hart zu ihr war. Hatte sie nicht genug gelitten? Sie hatte sehen müssen, wie ihr Vater durch die Hand ihres Bruders starb. Sie musste mitansehen, wie Kohaku ohne Widerstand jeden Befehl Narakus ausführte. Sie konnte rein gar nichts unternehmen um ihm zu helfen. Sie hätte nach all diesen schweren Schicksalsschlägen niemals angenommen, dass sie noch einmal in der Lage gewesen wäre, jemals wieder zu lachen. Mehr noch, sie hatte Freude empfunden. War das vielleicht der Preis dafür? Kagomes Tod als Preis für einen kurzen Augenblick der Freude? Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Sango blickte zu Inuyasha. Er hatte sich wieder auf einen Baum zurückgezogen. In der Dunkelheit, die sie langsam umgab, konnte sie ihn nur schemenhaft erkennen. Doch das Licht reichte um zu wissen, dass er auf Kagomes leblosen Körper starrte. Wie sollte er das überwinden? Sie seufzte und blickte zu Miroku. Er saß kerzengerade auf einem großen Felsen und starrte ins Leere. Sie wäre gerne zu ihm gegangen. Sie brauchte Trost und er sah ebenfalls aus, als hätte er welchen gebrauchen können. Doch wenn Sango durch all ihren Kummer eines gelernt hatte, dann war es die Tatsache, dass man in seinem Schmerz immer allein war. Sie blickte auf Kagomes Leichnam. Nun, vielleicht hatte Kagome sie etwas anderes gelehrt. Sie hatten zusammen auch schon viel Kummer durchgestanden und dabei waren sie nie allein gewesen. Doch jetzt, wo Kagome nicht mehr unter ihnen weilte, da schien zwischen ihnen allen ein Abgrund zu klaffen. Keiner konnte den anderen erreichen. Ohne Kagome waren sie hoffnungslos sich selbst überlassen. Sie waren wieder allein. Sango blinzelte. Was war das? Ihre Augen waren feucht geworden. Wie lange war es her, seit sie das letzte Mal geweint hatte. Sie wischte sich hastig über die Augen. Nein, es war keine Zeit für Tränen. Sie war eine Kriegerin. Kriegerinnen waren stark. Wenigstens das hatte sie mittlerweile gelernt. Sie hörte Shippo schluchzen. Sie blickte sich suchend um, doch er war nirgends mehr zu sehen. Vermutlich ging es ihm wie ihr. Er wollte nicht, dass man ihn weinen sah. Es schmerzte Sango wie einsam sie plötzlich alle waren. Vermutlich würden sich ihre Wege wieder trennen. Erneut blickte sie zu Inuyasha. War es wirklich so, dass nur Kagome sie alle verbunden hatte? Verfolgten sie nicht das gleiche Ziel? Naraku war ihr aller Feind, warum sollte sie sich dann trennen? Sie seufzte unglücklich. Kagome hätte nicht gewollt, dass sie wieder so einsam wie zuvor waren. Es wäre in ihrem Sinn gewesen, dass sie alle gemeinsam weiter nach Naraku suchten. Dass sie einander halfen und sich beistanden. Das war es was sie gewollt hätte. Und doch war sie der Grund, weshalb sie niemals beieinander bleiben würden. Es schmerzte zu sehr und keiner wollte, dass der andere diesen Schmerz wahrnahm. Lieber wären sie wieder allein, als zuzugeben, dass sie einander brauchten. "Shippo, hör auf zu weinen.", meinte Inuyasha plötzlich. Seine Worte hallten in der Dunkelheit nach. "Ich weine nicht.", kam es jämmerlich zurück. Inuyasha sprang mit einem Satz von dem Baum. "Keh, ich hör dich ja von hier aus sogar weinen. Chikuso, du bist ein Youkai. Youkais weinen nicht." Shippo kam aus einem Gebüsch hervorgesprungen und sah Inuyasha böse an. "Ich bin traurig und ein Kind. Ich darf weinen. Kagome hätte das auch gesagt." Inuyasha blickte zu Kagome. "Vielleicht, aber sie kann es jetzt nicht mehr. Also hör auf zu weinen. Es gibt keinen Grund dafür." Sango stand etwas schwerfällig auf. Sie hielt Kirara auf ihren Händen und sah ihn kopfschüttelnd an. "Keinen Grund? Was redest du denn da? Kagome ist tot. Lass uns Zeit zu trauern. Vielleicht ist es dir ja egal, aber uns geht das sehr nahe." "Sango-chan, lass es gut sein. Jeder hat seine eigene Art mit Kagomes Tod fertig zu werden." Miroku näherte sich ebenfalls den Streitenden. Inuyasha sah ihn kopfschüttelnd an. "Das ist keine Art zu trauern. Ich habe nachgedacht." Miroku zog eine Augenbraue hoch und sah ihn abwartend an. "Und zu welchem Ergebnis bist du gekommen?" Der Hanyou verschränkte seine Arme und sah seine Freunde überheblich an. "Ich kam zu dem einfachen Ergebnis, dass ich das so nicht hinnehmen werde." Shippo wischte sich die letzten Tränen weg und sah Inuyasha finster an. "Was du nicht sagst. Willst du so tun, als ginge es Kagome bestens?" Inuyasha ignorierte Shippos Aussage und blickte zu Kagome. "Nein, ich werde nicht einfach hinnehmen, dass sie tot ist. Ich finde einen Weg, sie ins Leben zurückzuholen." Sango schüttelte nur ihren Kopf. Kagomes Tod musste seinen Verstand vollkommen ruiniert haben. Wirklichkeitsverdrängung in besonders schwerem Umfang war das. "Und wie willst du einen solchen Weg finden?", fragte sie mitleidig. Inuyashas Augen verdunkelten sich. "Ich muss ihn nicht finden. Ich kenne den Weg bereits." Damit drehte er sich um und schnüffelte in der Luft. Seine Freunde warfen sich besorgte Blicke zu. Was hatte er nun wieder vor? Offensichtlich war er von seiner Idee überzeugt. Irgendjemand sollte ihm sagen, dass es keine Möglichkeit gab, Tote ins Leben zurückzuholen. Mirokus Augen wurden größer. Er legte Inuyasha eine Hand auf die Schulter. "Willst du etwa Urusais Zauber anwenden? Das kannst du Kagome nicht antun. Denk doch einmal nach. Möchtest du, dass sie von den Seelen Toter leben muss, nur weil du dich nicht mit ihrem Tod abfinden möchtest?" Er hörte Sango die Luft einziehen. Offensichtlich war ihr auch gerade Kikyo eingefallen. Das konnte Inuyasha doch unmöglich wirklich planen. "Anta baka?" Inuyasha drehte sich um und sah seine Freunde an, als hätten sie gerade alle einen schweren Schlag auf den Kopf erhalten. Das konnte doch wohl nicht ihr ernst sein. Dachten sie etwa, er hätte den Verstand verloren. Niemals würde er aus Kagome das gleiche machen wie aus Kikyo. Er war doch nicht von allen guten Geistern verlassen. Nachher erwachte Kagome mit dem gleichen Hass auf ihn. Also wirklich, er war doch nicht verrückt geworden. Mit Kikyo fertig zu werden, war schon hart. Kagomes Hass wäre eindeutig zu viel für ihn. Er schüttelte also nur seinen Kopf. Seine Freunde erkannten wohl, dass sie falsch lagen. Er sah es in ihren Gesichtern. Verwirrung machte sich dort breit. Offenbar wussten sie wirklich nicht, was er vorhatte. Und dabei war es doch so nahe liegend. Wieder schüttelte er seinen Kopf. Er drehte sich um und suchte erneut nach einem bestimmten Geruch. Es war schwer etwas anderes, als Kagomes Blut wahrzunehmen. Der Geruch wurde langsam schwächer. Es waren bereits Stunden vergangen, seit sie das letzte Mal geatmet hatte. Er sollte sich besser beeilen. Er hatte keine Ahnung wie lange Kagome tot sein konnte um sie trotzdem noch zurückzuholen. Je länger er schnüffelte, desto klarer wurde ihm, dass er einfach nicht fand, was er suchte. Er seufzte, warf seinen Kopf in den Nacken und schrie so laut er konnte: "Sesshoumaru! Zeig dich, verflucht noch mal." Miroku tauchte mit Sango einen überraschten Blick. Sesshoumaru? Niemals hätten sie daran gedacht. Und doch hätte es ihnen einfallen müssen. Der einzige Youkai, der die Macht besaß, Kagomes Tod rückgängig zu machen, war Inuyashas verhasster Bruder. Die Frage war nur, wie er Sesshoumaru dazu bewegen wollte. Freiwillig belebte er bestimmt keinen Menschen wieder und Inuyasha war zu schwach um seinen Bruder zu besiegen. Inuyasha schrie noch ein paar Mal den Namen seines Bruders. Schließlich raschelte es in einem Gebüsch. "Hinfort von mir. Hör auf der Stelle damit auf." Jaken! Kurz darauf hörten sie ein leises Kichern. Das musste Rin sein. Jaken erschien und recht bald wurde deutlich, was seinen Unmut verursacht hatte. Rin hatte einen Blumenkranz geflochten und versuchte nun ihn Jaken umzuhängen. Der kleine grüne Gnom wehrte sich so gut ihm das möglich war. Sesshoumaru trat aus dem Dunkel der Wälder und schüttelte herablassend seinen Kopf. "Inuyasha, warum schreist du so. Ich bin keineswegs taub." Seine Stimme klang unbeteiligt wie immer. Inuyasha war erleichtert. Es war vermutlich das einzige Mal in seinem Leben, dass er froh war seinen Bruder zu sehen. "Gut, du bist hier.", stellte er überflüssigerweise fest. Sesshoumaru zuckte mit den Schultern und blickte gelangweilt umher. Sein Blick haftete für einen Moment an Kagomes toten Körper. Doch auch das interessierte ihn nicht wirklich. Ein toter Mensch mehr. Je weniger es von diesen überflüssigen Geschöpfen gab desto besser. "Dein klägliches Geheul war ja auch nicht zu überhören." Es war klar, dass Sesshoumaru nicht aus Nächstenliebe hier war. Vermutlich hatte er nur nichts Besseres zu tun. "Hast du Neuigkeiten von Naraku?" Inuyasha schüttelte seinen Kopf. "Dann habe ich hier nichts mehr zu suchen. Jaken?" "Sesshoumaru-sama?" Der kleine grüne Begleiter sah Sesshoumaru aus großen Augen an. "Wir gehen." Rin kam an seine Seite gesprungen und tänzelte neben ihm her. Gelegentlich blickte sie lachend zu ihm auf. Bewunderung lag in ihrem Blick. Es kümmerte ihn nicht weiter. "Sesshoumaru, ich brauche deine Hilfe." Für einen Moment glaubte er sich verhört zu haben. Aber natürlich waren seine Ohren perfekt. Er verhörte sich niemals. Langsam drehte er sich herum und sah seinen unnützen Bruder an. "Warum sollte ich dir helfen? Wenn du nicht stark genug bist um mit deinen Gegnern allein fertig zu werden, ist das dein Problem. Der Stärkere überlebt, der Schwächere stirbt. Ein ganz einfaches Gesetz. Und das du der Schwächere bist, ist mir unlängst bekannt." Inuyasha unterdrückte seinen Zorn. Es war nicht die Zeit um sich über Sesshoumarus Überheblichkeit aufzuregen. Es gab Wichtigeres. Er blickte wieder zu Kagome. Er würde sie zurückholen. Niemals würde er zulassen, dass sie starb. Auch Sesshoumaru konnte ihn davon nicht abhalten. Er blickte seinen Bruder entschlossen an. "Kein Gegner. Dafür brauche ich deine Hilfe nicht. Ich bin stärker als du glaubst." Sessshoumaru drehte sich wieder um. "Offenbar nicht stark genug. Warum sonst bräuchtest du meine Hilfe?" Unnützer Wurm. Es war ihm schleierhaft, warum dieser hanjou überhaupt noch unter den Lebenden weilte. So schwach wie er war, hätten schon längst andere Dämonen ihn vernichten müssen. Es ekelte ihn, das Menschenblut zu riechen. Es war eine Schande, die sein Vater über diese Familie gebracht hat. Ihn mit einem solchen Bastard zu bestrafen. Er gab Jaken ein Zeichen und sie gingen weiter. "Ich kann jeden Gegner besiegen. Tetsaiga ist eine mächtige Waffe. Was ich jedoch nicht kann, ist den Tod besiegen." Sesshoumaru blieb erneut stehen. Rin, die hinter ihm gelaufen war, prallte an seine Beine. "Gomen nasai!", meinte sie lächelnd und hüpfte dann wieder summend durch die Gegend. Menschen! Warum eigentlich ließ er Rin bei sich? "Den Tod?" Es konnte nicht Inuyashas Ernst sein. Er war idiotischer als er gedacht hatte, wenn er wirklich annahm, Sesshoumaru würde seine Begleiterin ins Leben zurückholen. "Ein Mensch. Nicht mehr, Inuyasha. Es macht für mich keinen Unterschied, ob sie lebt oder nicht. Nur ein Mensch. Wozu sich darum kümmern?" Menschen waren derartig schwache Lebensformen. Sie verdienten es früh zu sterben. Sie waren einfach schwach. Sesshoumaru hasste wie alle Lebewesen die stärker waren die Schwächeren. Es war die natürliche Auslese, dass nur der Stärkere überlebte. Es war das Gesetz der Natur. Wozu daran etwas ändern? "Du musst sie retten." Inuyasha klang entschlossen. Es kam selten vor, dass er ihn belustigte, doch in diesem Moment war es der Fall. Glaubte dieser Nichtsnutz wirklich, dass er ihn zwingen konnte. Inuyasha hatte die nicht die Macht, ihn zu zwingen. Er hatte ihm seinen Arm genommen, das war jedoch auch schon das Äußerste. Mehr würde er nie bekommen. "Inuyasha, es wird Zeit, dass du endlich lernst. Ich muss überhaupt nichts. Warum sollte ich sie retten? Wozu? Sie ist schwach. Sie ist tot, das ist das beste Zeichen. Es gibt nichts, was du mir anbieten könntest." Inuyashas Zorn wurde größer. Natürlich rührte er nur daher, dass er die Wahrheit der gesprochenen Worte erkannte. Sesshoumaru musste überhaupt nichts tun. Er war es, der etwas wollte und er hatte nichts anzubieten. "Du kannst mich töten.", schlug er versuchsweise vor. Sesshoumaru zog eine Augenbraue hoch und sagte damit sehr deutlich was er davon hielt. Natürlich, in seiner Überheblichkeit dachte er sowieso, er könnte Inuyasha einfach töten. Sein Tod war somit kein Angebot. Er dachte angestrengt nach. Es musste einfach etwas geben. Sesshoumaru wartete, als jedoch kein weiteres Angebot erfolgte. Drehte er sich um und ging. "Menschen sind schwach und so bist du. Mich um etwas so idiotisches zu bitten, zeigt das sehr deutlich." Damit verschwand er wieder in der Dunkelheit. Inuyasha blieb zurück und sah ihm verzweifelt nach. Das konnte doch nicht sein. Warum war er nur ausgerechnet auf diesen Idiot angewiesen? Er sah seine Freunde an. Sie hatten wohl auch gehofft, ihm würde etwas einfallen, doch jetzt waren sie genauso unglücklich wie er. "Chikuso!", fluchte er. Er ging zu Kagome und blickte auf ihr Gesicht. Eigentlich sah sie aus, als würde sie schlafen. Er strich ihr sanft über die Wange. Sie war kalt. "Ich werde das nicht zulassen.", meinte er entschieden. Er hob sie auf und rannte Sesshoumaru hinterher. "Armer Inuyasha.", meinte Sango leise. Miroku nickte. "Sesshoumaru!", schrie Inuyasha wütend. Er baute sich vor seinem Bruder auf und sah ihm ins Gesicht. Kagome lag leblos auf seinen Armen. "Du wirst sie zurück ins Leben holen.", erklärte er entschieden. "Du bist lästig.", entgegnete Sesshoumaru nur. Er wollte an dem Hanyou vorbei gehen, doch plötzlich blieb er stehen. Konnte das sein? Er wollte es erst nicht glauben und dachte sich geirrt zu haben, doch als er einen weiteren Schritt tat, fühlte er erneut Tensaigas Pulsschlag. Er blickte auf sein Schwert. Konnte das sein? Wollte Tensaiga, dass er dieses Mädchen rettete. Er blickte auf die tote Person. Sie sah nicht viel anders aus als alle anderen Menschen schwach. Er glaubte ihre Schwäche beinahe zu fühlen. Und doch irgendetwas musste an diesem Menschen dran sein, wenn Tensaiga reagierte. Nachdenklich blieb er stehen und verharrte. Der Pulsschlag wurde deutlicher. Es gab keinen Zweifel. Tensaiga wollte dieses Mädchen ins Leben zurückholen. "Sesshoumaru?" Der Angesprochene blickte in das Gesicht seines Bruders. Er hörte Rin etwas weiter entfernt summen. Sesshoumaru folgte Tensaigas Anweisungen. Sein Schwert dachte sich etwas dabei. Warum also sollte er das Mädchen nicht retten. Offenbar konnte sie doch noch von Nutzen sein. Er zog Tensaiga aus der Scheide. Inuyasha wäre seinem Bruder vor lauter Erleichterung beinahe um den Hals gefallen. Natürlich unterließ er es. Gespannt sah er zu, wie Sesshoumaru mit Tensaiga unsichtbare Geister von Kagome zu schneiden schien. Mehrmals schwang er sein Schwert. Schließlich steckte er es zurück und schüttelte seinen Kopf. "Aligato.", flüsterte Inuyasha. Er hörte Kagome atmen. Es war beinahe ein Wunder. Nein, es war ein Wunder. Sie atmete. Bei Gott sie lebte wieder. "Bedanke dich nicht. Du stehst in meiner Schuld und eines Tages werde ich diese auch fordern." Inuyasha hielt Kagome sehr vorsichtig. Er blickte seinen Bruder an. "In bin bereit. Wann immer du möchtest, bin ich bereit, die Schuld zu bezahlen." Sesshoumaru wandte sich zum Gehen. "Du weißt nicht einmal wie hoch die Schuld ist.", warnte er ihn. Inuyasha war das egal. Es gab nichts das so teuer war wie Kagomes Leben. Sie lebte, das allein zählte. "Mein Leben bedeutet nichts, wenn sie dafür nicht tot ist.", meinte er im Brustton seiner Überzeugung. Sesshoumaru drehte sich ein letztes Mal noch einmal um. Es kam selten vor und es wirkte beängstigend, wenn es geschah, doch genau in jenem Moment fing Sesshoumaru an zu lächeln. "Anta baka, Inuyasha. Ich gab ihr ihr Leben. Ich kann es ihr jederzeit wieder nehmen. Der Tag wird kommen, da werde ich genau das tun." Inuyasha dachte, sein Herz würde stehen bleiben. "Niemals! Eher wirst du mich töten müssen." Sesshoumarus Blick machte deutlich, dass er darin nicht wirklich ein Hindernis sah. "Tensaiga wollte, dass deine Gefährtin lebt. Nur deswegen tat ich es. Du solltest wissen, dass mir ein Menschenleben nichts ausmacht. Wenn ich entscheide, wird sie sterben. Vergiss das besser nicht. Du stehst in meiner Schuld." Er blickte auf Kagome. "Sie steht in meiner Schuld." Damit verschwand er wieder in der Dunkelheit. "Sesshoumaru-sama.", schrie Jaken und rannte hinter ihm her. "Sesshoumaru-sama.", rief auch Rin und rannte wieder an seine Seite. Inuyasha sah noch wie sie ihm kurz zuwinkte. Seltsam dieses Mädchen. Wieso nur war es bei seinem Bruder? Nun, das tat nichts zur Sache. Er blickte Kagome an. Nun schlief sie wirklich. Nein, niemals würde er zulassen, dass sein Bruder das rückgängig machte. Er würde einen Weg finden um Sesshoumaru zu besiegen. Wenn er erst die Splitter alle hatte, könnte er ein richtiger Dämon werden und dann würde er seinen Bruder töten. Dann wäre Kagome sicher. Genau das würde er tun. Kagome würde nur noch einmal über seine Leiche sterben. Kagome erwachte langsam. Sie kam sich vor, als hätte sie gerade 100 Jahre geschlafen. Sie fasste sich träge an den Kopf. Was war geschehen? Schwach erinnerte sie sich an Kikyo und an das was Inuyasha alles gesagt hatte. Was sollte sie deswegen tun. Er hatte sehr deutlich gemacht, dass er sie nur für eine unvollkommene Kopie hielt. Das hatte geschmerzt. Doch natürlich wusste er nicht, dass sie das alles gehört hatte. Sollte sie es ihm erzählen. Und wenn sie es tat, was dann? Es würde nichts an dem Gesagten ändern. Es würde nur alles verändern. Am besten behielt sie es für sich. So war es wohl am besten. Langsam richtete sie sich auf und öffnete die Augen. Sie war wohl wieder im Dorf. Wie viel Zeit war wohl vergangen? Hm, es war ja auch egal. Sie blickte an sich hinunter. Sie trug wieder die Gewänder einer Miko. Richtig, ihre eigenen Sachen waren durch Inuyasha erst zerfetzt worden und dann durch ihr Blut ruiniert. Wieder eine neue Uniform. Ihre Mutter wäre sicher sich begeistert. Ein Seufzer entrann ihrer Seele. Vorsichtig stand sie auf. Immerhin hatte sie keine Schmerzen. Sie tastete ihren Bauch ab. Nanu, hatte es aufgehört zu bluten. Sie öffnete das Gewand und blickte auf ihren nackten Bauch. Kein Verband mehr. Man, sie musste lange bewusstlos gewesen sein. Nur noch vier längliche Narben waren auf ihrem Bauch zu sehen. Sie fuhr vorsichtig darüber. Nun war sie für immer von Inuyasha kennzeichnet. Irgendwie hatte das ja auch etwas. Es würde sie immer miteinander verbinden. Sie schloss das Gewand wieder und ging dann hinaus. Die Sonne ging gerade unter. Ein Moment blieb sie stehen und blickte verträumt in den Himmel. Es sah so friedlich aus. Sie hatte geglaubt, sie würde Wut auf Inuyasha verspüren. All die Worte, die er gesagt hatte, hatten sie verletzt. Waren tief in ihre Seele eingedrungen. Doch plötzlich spürte sie nur eine große Ruhe in sich. Was war wohl geschehen, während sie darauf gewartet hatte, wieder zu Bewusstsein zu kommen. Seltsam. Sie fühlte sich irgendwie anders. Nun ja, immerhin war sie schwer verwundet gewesen. Vielleicht fühlte man sich danach so. Sie machte sich auf den Weg zu Inuyasha. Ihre Freunde konnte sie später suchen. Im Moment musste sie mit ihm reden. Sie wusste wo er war. Da wo er immer war. Bei seinem Baum. Es war nicht wirklich seiner, aber hier hatte sie ihn zuerst gesehen. Seit dem war es für sie sein Baum. Sie lächelte, als sie in den Wald ging. Recht bald erreichte sie den Baum. Natürlich saß Inuyasha davor. Er blickte nicht auf, als sie sich ihm näherte, aber zweifellos hatte er sie längst wahrgenommen. Sie setzte sich neben ihn. Inuyasha schwieg. Er wusste nicht was er sagen sollte. Er hatte sich mit den anderen gestritten. Er hatte ihnen allen den Schwur abgenommen, Kagome nichts von ihrem Tod zu erzählen. Auch wenn sie seine Meinung nicht teilten und auch den Grund für sein Schweigen nicht kannten, hatten sie geschworen, ihr nichts zu sagen. Er wollte nicht, dass sie wusste, dass Sesshoumaru Schuld an ihrem Leben war. Er wollte nicht, dass sie in Angst leben musste. Er würde sie beschützen. Daran gab es für ihn keinen Zweifel. Also gab es auch keinen Grund, ihr die Wahrheit zu sagen. Er blickte sie an. "Daijouba?" Sie nickte lächelnd "Daijouba!" "Weißt du, es war nicht deine Schuld.", fing sie dann an. Er sah sie schräg von der Seite her an. Er wusste, was sie meinte. "Wie kannst du das sagen? Ich war es, der dich verletzt hat. Das haben alle gesehen." Sie blickte in die Ferne. "Mag sein, aber es war nie deine Absicht, mir weh zu tun. Das ist mir klar. Ich wollte nur, dass du das weißt." Inuyasha seufzte. War es nicht verrückt, dass er ihr glaubte. Er wusste, dass er schuldig war und doch hatte er darauf vertraut, dass sie ihm die Absolution erteilte. Mehr noch, er hatte gewusst, dass sie es tun würde. Er lächelte leicht. "Was ist daran komisch?" "Nani mo! Es ist nur, dass ich mich mit Kikyo darüber stritt. Weißt du, das ist es, was ihr zu schaffen macht." Sie hielt die Luft an. Nie hätte sie gedacht, dass er auf jenen Tag zu sprechen kommen würde. "Dass du in der Lage bist, mir zu vergeben. Dass dein Vertrauen in mich so groß ist." Nun musste auch sie lächeln. Tja, dann hatte er das also auch erkannt. "Verrückt nicht wahr?" Sein Lächeln vertiefte sich. "Warum vertraust du mir eigentlich?" Kagome dachte darüber nach. Warum? Das war eine gute Frage. Konnte man darauf aber wirklich antworten. Tat man es nicht einfach. Sie wusste nicht, ob es dafür eine Begründung gab. Sie wusste nur, wie sie fühlte. Also blickte sie ihn direkt an. Sie wartete bis er den Kopf zu ihr wandte und ihren Blick erwiderte. "Das kann ich dir auch nicht so genau erklären. Es ist einfach so. Du bist immer für mich da, wenn ich dich brauche. Das schafft vertrauen." Er nickte leicht. "Und warum kannst du mir einfach vergeben?" Sein Blick wanderte zu ihrem Bauch. Einen Moment dachte sie, er könnte direkt auf die von ihm verursachten Narben sehen. Sie lachte leise. "Warum ich dir vergeben kann? Das ist wirklich einfach." Er sah sie gespannt an. "Ano, weil du der Grund dafür bist, dass ich lebe." Inuyashas Herz blieb einen Moment lang stehen, nur um dann umso schneller zu schlagen. Sie blickte ihn unbekümmert an und lachte leise. Es schien so, als hätte sie gerade eben etwas Belangloses übers Wetter gesagt. Seine Gefühle gerieten in helle Aufregung. Er war der Grund für ihr Leben? Glaubte sie wirklich an das Schicksal? Dass sie seinetwegen geboren wurde? Wenn sie es sagte, glaubte er es beinahe auch selbst. Sie räusperte sich und stand auf. Immer noch konnte er nichts erwidern. "Ja, natürlich. Ohne dich hätte mich dieser Youkai umgebracht. Du hast mich gerettet. Was ist dagegen schon eine Verwundung?" Beinahe wäre er rückwärts umgefallen. Das hatte sie also gemeint. Er war aber auch ein Narr. Warum sollte sie auch glauben, wegen ihm geboren worden zu sein. Er war sicher nicht der Sinn ihres Lebens. Sie sprach nur von Tetsumaru. Hätte er sich nicht verwandelt, hätte der Youkai Kagome umgebracht. Richtig, insofern hatte er ihr Leben gerettet. Er seufzte und stand auf. Nur gut, dass er nichts gesagt hatte. Er hätte sich ja wirklich lächerlich gemacht. Kagome wartete auf ihn. Gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg. Er blickte sie flüchtig an und kam nicht darum herum, zu bedauern, dass sie ihre Worte nicht anders gemeint hatte. Wenn er schon nicht den Sinn seines Lebens kannte, wäre er doch gerne der Sinn ihres Lebens. Vielleicht hatte Sesshoumaru doch Recht. Er war ein Narr. Warum sollte sie einem Hanyou solche Gefühle entgegenbringen? "Inuyasha?" "Hm?" Kagome blieb stehen und starrte seinen Rücken an. Er hielt ebenfalls an und sah sie an. "Weißt du, ich weiß genauso wenig warum ich geboren wurde wie du es weißt. Vielleicht gibt es keinen besonderen Grund dafür." Er runzelte die Stirn. "Anta baka? Wovon redest du denn da?" Hatte sie so deutlich gesehen, woran er bei ihren Worten gedacht hatte? "Ich will ja auch nur sagen, dass ich nicht weiß, warum das alles geschieht. Aber da ich es nicht weiß ..." Sie hielt inne um sich ihre Worte zu Recht zu legen. "Ano, vielleicht bist doch du der Grund." Sie zuckte hilflos mit den Schultern. Er sah sie sekundenlang schweigend an. "ich wollte nur, dass du das weißt." Sie lächelte leicht und nahm dann seine Hand. "Lass uns zurückgehen." Er nickte immer noch schweigend. Sie hatte wohl seine Enttäuschung vorhin doch gesehen, anders konnte er sich ihre Worte nicht erklären. Womöglich hatte sie ihn trösten wollen. Und das war ihr auch gelungen. Es war tröstlich zu wissen, dass er vielleicht doch der Sinn ihres Lebens war. Ende Ja, ja, yippie, yippie, ja ja ... Ich kann es echt noch nicht glauben, dass ich tatsächlich am Ende angekommen bin. Meine erste Fanfic ist fertig. Jetzt bin ich stolz wie Oskar. Und die Charas hab ich glaube ich auch recht gut hinbekommen. Außerdem hat Sessi noch eine Schlüsselrolle bekommen (niederknie vor dem Mesias). Ja, doch ich bin echt zufrieden. Mal schauen was ich als nächstes schreibe. Ach ja, danke für all die lieben Kommis. Über Feedback freut man sich ja immer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)