Lonely Heart von Vampirepriestess ================================================================================ Kapitel 6: Das Training beginnt ------------------------------- 6. Kapitel: Das Training beginnt Als Susan am nächsten Morgen aufwachte riss sie sich als erstes den Verband ab und betrachtete ihren Unterarm. Wie erwartet waren keine Narben zurückgeblieben. Es hatte durchaus Vorteile ein Vampir zu sein, wenn man die schnelle und narbenfreie Wundheilung bedachte. Sie legte sich noch die Kleider bereit, die sie nachher anziehen wollte. Da es schon jetzt um fünf Uhr morgens ziemlich warm war entschied sie sich für ihr schwarzes Neckholder-Sommerkleid, mit V-Ausschnitt, das die Schulterblätter frei ließ und dessen Rock knapp über den Knien endete. Der Sommer gab kurz vor Schluss noch mal alles. Als die Familie gemeinsam am Frühstückstisch saß, trat das ein was sich bereits gestern Abend abgezeichnet hatte. Julie fuhr die Zwillinge zur Schule und schleppte Susan in das Büro des Rektors. Ein gutes hatte es ja. Susan und Damon mussten ihre Instrumente, für den Musikunterricht und ihre Sporttaschen, die sie für ihren Capoeira-Kurs brauchten, nicht bis zur Schule schleppen. „Sie müssen unbedingt etwas gegen diese drei Schülerinnen unternehmen, dass sie meiner Tochter die Haare abgeschnitten haben, grenzt ja fast schon an Körperverletzung“, stürmte Julie, gleich nachdem der Rektor ihr und Susan Sitzplätze angeboten hatte, auf ihn ein. „Ich verstehe Sie gut Frau Strife, aber bitte beruhigen Sie sich. Ich muss von Susan erst einmal erfahren was genau passiert ist, bevor ich irgendetwas in die Wege leiten kann“, versuchte der Rektor die aufgebrachte Julie zu beruhigen. „Nun Susan, erzähl mir bitte was genau vorgefallen ist“, wandte er sich an Susan. „Ich wollte gestern in der ersten Fünfminutenpause ins Sekretariat um die Schulbücher für meinen Bruder und mich zu holen, da wir am Montag die Bücherausgabe verpasst hatten. Jaqueline und ihre Clique sind mir gefolgt. Auf dem Schulhof habe ich sie zur Rede gestellt und Jaqueline meinte ich solle Kai in Ruhe lassen und dass er ihr gehöre. Ich habe ihr geantwortet, dass es Kais Entscheidung sei mit wem er sich trifft, dass Kai und ich nur Freunde sind, dass sie nur was von ihm wolle weil er ein berühmter Beyblader ist und dass Kai von ihr eh nichts will. Dann habe ich ihr unter die Nase gerieben, dass ich am Montag fast den ganzen Tag mit ihm verbracht habe. Ich muss wohl hinzufüge, dass meine Wortwahl nicht ganz so freundlich war. Aber Sie muss es mit ihren Freundinnen zusammen geplant haben, immerhin haben sie eine Schere mitgenommen. Als meine Haare ab waren, wollte Jaqueline auch noch meine Kleider zerschneiden. Zum Glück kam Kai gerade noch rechtzeitig um das zu verhindern. Er hat mich dann auch noch zum Friseur begleitet“, berichtete Susan. „Also haben wir einen Zeugen, der alles bestätigen kann“, stellte der Rektor fest. Susan nickte. „Der Schule kann ich sie nicht gleich verweisen, da sie sich bis dahin nichts zu Schulde haben kommen lassen. Obwohl es mir viel lieber wäre, wenn doch. Immerhin besitzt das HGÖ einen sehr guten Ruf und da kann ich so ein menschenverachtendes Verhalten nicht tolerieren. Ich werde vermutlich Strafdienste und Nachsitzen veranlassen“, meinte der Rektor enttäuscht. //Besser als gar Nichts// Der Rektor verabschiedete sich von den Beiden und Susan ging in den Unterricht. Sie hatte nun Bio, das hieß sie würde bis zur großen Pause alleine sein. Ihr Bruder und Kai hatten jetzt nämlich Physik. Als es zur großen Pause klingelte, wartete Susan auf einer der Bänke auf dem Pausenhof. Plötzlich kam Jaqueline vorbei. „He, Freak. Ich hab noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen“, sagte sie sauer. „Ich aber nicht mit dir“, erwiderte Susan lustlos. „Der Rektor hatte uns zu sich bestellt und nun müssen wir einen ganzen Monat den Müll vom Schulhof aufsammeln und Nachsitzen“, schimpfte Jaqueline. „Nicht mein Problem. Ihr könnt froh sein, dass ich euch nicht wegen Körperverletzung angezeigt habe. Und jetzt verpiss dich“, entgegnete Susan genervt. „Ich werde dir noch das Leben zur Hölle machen“, drohte Jaqueline Susan. „Drohen nützt nichts. Ich habe beschlossen nicht mehr zu kuschen. Ich frage mich warum ich vor so jemand Armseligem, wie dir, gekuscht habe. Lag wohl daran, dass ich Angst vor dem habe was ich bin und mich deshalb leicht verunsichern lasse“, sagte die kleine Hexe, wobei sie den letzten Satz unverständlich gemurmelt hatte. „Werd bloß nicht frech“, fauchte Jaqueline. Susan wurde es nun zu bunt. Sie richtete sich richtig auf, neigte sich zur Seite und fixierte einen Punkt hinter Jaqueline. Sie winkte. „Hallo Kai, ich bin hier!“, rief sie einem nicht anwesenden Kai zu. Jaqueline zuckte zusammen und machte sich verschreckt aus dem Staub. Susan konnte nicht mehr an sich halten und lachte laut auf. „Kai ist echt das Beste, was mir passieren konnte“, flüsterte Susan. Sie legte sich auf die Bank, schloss die Augen und genoss die Sonne. Durch eine leichte, kühle Brise war die Wärme der Sonne richtig angenehm. Sie lag etwa eine Minute ruhig und friedlich da, als der Wind den Geruch ihres Bruders zu ihr herüber wehte. Er war nicht alleine. Bei ihm waren sein bester Freund Gregor, der auch gleichzeitig ein Mannschaftskamerad von ihm war und Kai. Susan sog Kais Geruch ein und genoss das Brennen in ihrer Kehle. Sie fing an sich an seinen Geruch zu gewöhnen und genoss ihn inzwischen richtig. //Was bin ich nur für ein kranker Masochist.// "Hi Jungs", begrüßte Susan die drei Jungen, die gerade an die Bank herantraten. Sie setzte sich auf und streckte sich. "Hi", grüßten sie zurück. Kai sah wie Susan ganz entspannt auf der Bank lag. Das Kleid, welches sie trug, stand ihr ausgezeichnet, befand der Halbrusse. Susan setzte sich auf und streckte sich. Die Jungs setzten sich. Kai fiel auf dass Susan keinen Verband mehr trug. //Das Wunden bei Vampiren schnell heilen, scheint zu stimmen. Aber das Ding mit der Sonne scheint wohl ein Mythos zu sein// Das Quartett holte seine Pausenbrote hervor und mampften es hungrig. Ja, selbst Kai ließ sich sein Pausenbrot nicht entgehen, da er nicht gefrühstückt hatte. So bald nach dem Aufstehen kriegte er einfach nicht runter. Während des Essens unterhielten sie sich über dies und das. Susan erzählte von ihrer Begegnung mit Jaqueline. Die Erzählung brachte die Jungs zum Lachen. Susan betrachtete Kai. Das weiße Hemd, das er zu seiner dunkelblauen Jeans trug, stand ihm richtig gut. Die obersten Knöpfe waren geöffnet und entblößten den Ansatz seiner muskulösen Brust. //Bisher hat er ja nur T-Shirts getragen. Er sollte öfters Hemden tragen. Die stehen im nämlich verdammt gut// Nach dem Essen zog Kai eine kleine rote Schachtel hervor. "Hier. Das ist für dich.", sagte der Halbrusse und gab sie Susan. Diese schaute ihn nur mit großen Augen an. Plötzlich wurde Kai von Susan umarmt. "Vielen, vielen Dank!", jubelte Sie und küsste ihn auf die Wange. Kurz darauf wurde sie rot wie eine Tomate. Kai musste lachen. Es war richtig niedlich wie Susan wegen einem kleinen Geschenk abdrehte. Er beobachtete wie Susan noch röter wurde. Susan war so glücklich. Noch nie hatte ihr jemand, außer ihrer Familie, etwas geschenkt. Und dann war noch nicht mal Weihnachten oder ihr Geburtstag. Sie umarmte Kai und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Doch als sie bemerkte was sie da tat, wurde sie mal wieder rot. Als Kai anfing zu lachen, wurde sie noch roter. Das war ihr jetzt ziemlich peinlich. „Jetzt mach es schon auf“, forderte Kai Susan auf. Susan tat wie geheißen und öffnete die Schachtel. Hervor kam ein schwarzer Beyblade mit dezenten roten Verzierungen auf dem dreizackigen Powerring. Susan betrachtete ihn eingehend. Sie hatte etliche Male zugesehen wie die Hobbyblader im Hofgarten gebladet hatten, aber sie hatte noch nie einen Beyblade aus der Nähe gesehen, geschweige denn einen in Händen gehalten. Susan konnte es kaum abwarten mit dem Training zu beginnen. Kai beobachtet Susan, wie sie fasziniert den Beyblade untersuchte. Er hatte recht gehabt. Aus ihr würde eine fantastische Bladerin werden. Es klingelte. Die Vier standen auf und gingen zum Unterricht. Die Zwillinge hatten nun Spanisch, Kai Russisch und Gregor ging in seinen Unterricht. Danach hatten die Zwillinge und Kai Wirtschaftslehre. Als es zur Mittagspause klingelte, machten sich die drei Freunde auf den Weg in die Mensa um Mittag zu essen. Gregor war inzwischen nach Hause gegangen. Sie setzten sich mit ihren Tabletts an einen Tisch im hinteren Teil der Mensa, wo sie ungestört waren. „Der Verband ist ab und die Wunden sind schon komplett verheilt“, bemerkte Kai. „Ja, einer der Vorteile, wenn man ein Vampir ist“, kam es von Susan. „Wolltest du mir nicht erzählen woran Hexen glauben? Das würde mich brennend interessieren“, eröffnete Kai das Gespräch, den Augenblick nutzend, da sie unter sich waren. „Ich hab‘s nicht vergessen. Wie fasse ich es am besten in wenigen, kurzen Sätzen zusammen? … Also wir Glauben das alles, so wie es ist, im Gleichgewicht ist. Wir verehren die Natur und die Göttin und den Gott in all ihren Erscheinungsformen, wie z.B. Osiris, Poseidon, Horus, Freya, Artemis, Isis und eben Nyx, womit wir zum Ursprung des Namens unseres Zirkels kommen. Nyx ist die griechische Göttin der Nacht und in dieser Gestalt schützt die Göttin uns. Nyx ist unser Schutzpatron. Darum sind alle Hexen unseres Zirkels der Nyx geweiht. Damon und Och werden nächsten April, nach unserem Geburtstag, offiziell in den Zirkel aufgenommen und bekommen unsere Hexenweihe“, löste Susan ihr Versprechen ein und schob sich eine Gabel voll ihres Curryhuhns in den Mund. „Weshalb habt ihr euch der Göttin der Nacht geweiht?“, fragt Kai weiter. „Ganz einfach. Alle magischen Geschöpfe lieben die Nacht. Das gilt also nicht nur für Dämonen und böse Geister, sondern auch für Hexen, Vampire, Werwölfe, Gestaltwandler, gute Geister, Nymphen, Drachen usw., wobei Hexen, Vampire Werwölfe und Gestaltwandler Neutral sind, d.h. sie können sich für eine Seite entscheiden. Die Anderen können es nicht. Weshalb das so ist? - Keine Ahnung. Und deshalb: Dunkelheit ist nicht gleich Finsternis. Jedenfalls ist das der Grund, weshalb wir uns Nyx geweiht haben.“, erklärte nun Damon. „Alles verstanden?“, fragte Susan. Kai nickte. Als es klingelte machten sich die Zwillinge auf den Weg zum Musikunterricht, während Kai sitzen blieb, da er jetzt zwei Hohlstunden hatte. Der Musikunterricht war definitiv der Tiefpunkt des Tages. Die Lehrerin startete ein Projekt. Der Kurs sollte einen Auftritt im nächsten Frühling bestreiten. Die Lehrerin verlangte von Susan ein Geigensolo, bei dem sie von Damon am Klavier begleitet werden sollte und sie sollte noch ganz alleine singen und Gitarre spielen. Doch sie wollte sich nicht vor der ganzen Schule zum Deppen machen nur weil irgendjemand bei ihr Talente sah wo keine waren. Sie protestierte daher äußerst lautstark gegen die Entscheidung ihrer Musiklehrerin. „Ich will nicht alleine auf die Bühne, es kostet mich schon genug Überwindung in der Gruppe dort oben zu stehen!“, wütete Susan. „Du stehst doch auch immer bei der jährlichen Aufführung der Theater AG auf der Bühne“, entgegnete die Lehrerein ruhig. „Ist ihnen noch nicht aufgefallen, dass ich da nie alleine auf der Bühne stand?! Es waren immer mindestens fünf weiter Leute mit mir auf der Bühne!“, konterte Susan aufgebracht. „Susan, du wirst deine Solos machen. Ich werde meine talentierteste Schülerin doch nicht in der zweiten Reihe versauern lassen und das ist mein letztes Wort!“, beendete die Lehrerin das Gespräch nun ebenfalls aufgebracht. Susan ließ ein leises Knurren hören, das nur ihr Bruder vernehmen konnte. Er warf ihr einen warnenden Blick zu. Susan bemerkte ihn allerdings nicht. Susan war sauer, so sauer wie schon lange nicht mehr. Sie wollte nur noch weg. Sie schnappte sich ihre Tasche und Instrumente. Nur Damon sah wie sich Susans Augen blau verfärbten und aufleuchteten. Während sie sich zum gehen fertig machte, bekamen die Fensterscheiben plötzlich Risse. Die Risse wurden immer größer, bis sie und auch die Lampen regelrecht in tausend Scherben explodierten. Kaum berührten die Scherben den Boden, war Susan auch schon zur Türe raus. Susan ging eher ziellos umher. Ihre Füße führten sie zur Aula. Verwundert blieb sie stehen. //Was mache ich denn hier?// „Warum führst du mich hier her?“, flüsterte sie an die Göttin gewandt. Sie betrat die Aula. Die Aula hatte einen leicht schräg abfallenden Boden der mit Sitzreihen bestückt war. Auf der Stirnseite war eine Bühne. Dies war der Ort, an dem Susan einmal im Jahr mit der Theater AG ihren Auftritt hatte. Die Aula konnte man leicht mit einem richtigen Theater verwechseln. Auf der rechten Seite der Bühne stand ein Konzertflügel. Diesen steuerte die Hexe nun an. Sie setzte sich auf den Hocker und klappte den Tastendeckel hoch. Sie spielte erst einmal eine Tonleiter um zu prüfen, ob der Flügel richtig gestimmt war. Er war richtig gestimmt. Dann begann sie frei aus dem Bauch heraus zu spielen. Nach einer Weile hatte sie keine Lust mehr dazu. Sie begann das Lied zu spielen, welches sie in den Ferien geschrieben hatte. Nach dem etwas längerem Intro begann sie zu singen: Give me strength to face the truth, the doubt within my soul. No longer, I can justify the bloodshed in his name. Is it a sin to seek the truth, the truth beneath the rose? Pray with me so I will find the gate to Heaven's door. I believed it would justify the means. It had a hold over me. Blinded to see the cruelty of the beast. It is the darker side of me. The veil of my dreams deceived all I have seen. Forgive me for what I have been. Forgive me my sins! Pray for me 'cause I have lost my faith in holy wars. Is paradise denied to me ‘cause I can take no more? Has darkness taken over me, consumed my mortal soul? All my virtues sacrificed, can Heaven be so cruel? I believed it would justify the means. It had a hold over me. Blinded to see the cruelty of the beast. It is the darker side of me. The veil of my dreams deceived all I have seen. Forgive me for what I have been. Forgive me my sins! I'm hoping, I'm praying. I won't get lost between two worlds. For all I have seen the truth lies in between. Give me the strength to face the wrong that I have done. Now that I know the darkest side of me. How can blood be our salvation and justify the pain that we have caused throughout the times? Will I learn what's truly sacred? Will I redeem my soul, will truth set me free? Blinded to see the cruelty of the beast. It is the darker side of me. The veil of my dreams deceived all I have seen. Forgive me for what I have been. Forgive me my sins! Als Susan die letzten Noten spielte, sagte plötzlich jemand hinter ihr:"Hast du das Lied selbst geschrieben? Es ist wunderschön." Kai hatte seine Hausaufgaben erledigt und schlenderte über das Schulgelände. Er sah wie Susan Richtung Aula ging. //Warum ist sie nicht im Unterricht?// Er ging ihr nach und folgte ihr in die Aula. Er beobachtete wie sie sich an den Flügel setzte und anfing zu spielen. Sie spielte fantastisch. Kai lauschte gebannt. Nach einer Weile fing sie an zu singen. Das Lied hatte etwas trauriges. Es handelte vorallem davon nicht mit sich selbst im reinen zu sein und auch davon das Hexen als Sünder angesehen wurden und noch immer verfolgt wurden. Er ließ sich von ihrer der Stimme gefangen nehmen. Es war die reinste Engelsstimme und erstaunlich kräftig für eine so junge und zierliche Person. Dieses Lied kannte er nicht, da war er sich sicher. //Ob sie es selbst geschrieben hat?// Er trat an Susan heran, doch sie war so vertieft in ihrer Musik, dass sie ihn gar nicht bemerkte. Als sie zu spielen aufhörte, fragte Kai:"Hast du das Lied selbst geschrieben? Es ist wunderschön." Susan drehte sich zu ihm um und er schaute in zwei tief betrübte Augen. „Ja habe ich. Bist du auch gekommen um mir zu sagen ich wäre talentiert, obwohl das nicht stimmt?“, kam ihre Antwort mit leiser, trauriger Stimme. „Was redest du da? Natürlich bist du talentiert. Warum machst du dich immer selber schlecht?“, entgegnete Kai. „Weil an mir nichts Gutes ist. Ich bin nun mal ein Monster. Obwohl du über mich Bescheid weißt, glaubst du immer noch der Lüge, der Maske“, antwortet die Angesprochene traurig. „Welche Maske denn. Ich sehe nur dich. Du hattest dich von Anfang an nicht verstellt“, fuhr Kai weiter aus. „Nicht verstellt? Du weißt gar nicht wie schwer es mir fällt mich unter Kontrolle zu haben wenn du in der Nähe bist. Und das alles obwohl ich mich schon an deinen Geruch gewöhnt habe“, flüsterte Susan, mit Entsetzen in der Stimme. „Mag sein, dass ich es nicht nachvollziehen kann, wie es ist nach Blut zu dürsten. Aber du bist nicht alleine. Und du irrst dich, wenn du glaubst in dir wäre absolut nichts Gutes. Du bist wahrscheinlich die unschuldigste Person, die ich je gesehen habe. Du wurdest immer wieder verletzt und nur deswegen denkst du schlecht von dir“, versuchte er sie zur Vernunft zu bringen. Als der Gong das Ende der Stunde einläutete kam ein ziemlich gehetzt wirkender Damon in die Aula. „Susan verdammt! Weißt du was für ein Chaos geherrscht hat als du abgerauscht bist? Lerne endlich deine Kräfte zu kontrollieren.“, begrüßte Damon seine Schwester. „Was ist passiert?“, kam die Frage von Kai. „Die Lehrerin hatte Susan provoziert, als sie sie dazu gezwungen hat im Frühling, beim Konzert des Musikkurses, Solo aufzutreten. Susan wurde stink sauer. Als sie ihre Sachen packte Explodierten die Fenster und Lampen. Zum Glück hat keiner geschnallt das es Su war. Auf jeden Fall ist der Musiksaal total verwüstest.“, erzählte Damon. „Da hattet ihr wirklich Glück“, bemerkte Kai verblüfft. Er hätte nie gedacht, dass die Psychokinese seiner neuen Freunde so stark war. Damon zerrte Susan zurück in den Unterricht. Susan musste sich natürlich eine Strafpredigt anhören, da sie einfach aus dem Unterricht abgehauen war. Nach dem Musikunterricht trafen sich die drei Freunde im Seminarkurs wieder. Es waren alle verfügbaren Plätze belegt. Kein Wunder, immerhin konnte man die Gesamtnote der beiden Kurse als Abiprüfung anrechnen lassen. Daher waren die Plätze heiß begehrt. Da die Zwillinge und Kai ihre Kurswahlzettel gleich abgegeben hatten, hatten sie keine Schwierigkeiten einen Platz zu bekommen. Die meisten hatten ihren Zettel erst am letzten Schultag abgegeben. Ziel dieser Kurse war im ersten Halbjahr eine Facharbeit einzureichen und im zweiten Halbjahr diese zu präsentieren und ein paar Wochen vor einem Kolloquium zu verteidigen. Zusätzlich gab es Einweisungen im richtigen recherchieren und die richtige Verwendung von Präsentationstechniken, die dann in Klassenarbeiten abgefragt wurden. Es wurden vier Gruppen gebildet mit jeweils 15 Schülern. Jede Gruppe wurde von zwei Lehrern betreut. Jedes Lehrerpaar bot ein anderes Großthema an. Unsere drei Freunde entschieden sich für das Thema Mensch und Umwelt. Susan hatte auch schon eine Idee was das Thema ihrer Arbeit sein sollte. Natürlich musste es noch mit den Lehrern abgesprochen werden ob das Thema noch genauer eingekreist werden musste. Zulässig war das Thema „Welche Auswirkungen haben Computerspiele auf die Entwicklung von Kindern und Jugendliche?“ allemal. Auf jeden Fall könnte sie bei dem Thema ihre eigenen Erfahrungen einbringen, was die Qualität der Arbeit deutlich erhöhen würde. Doch heute wurden nur die Gruppen aufgeteilt und anschließend der Ablauf des Kurses und wichtige Termine, wie die Besichtigung der Stadtbücherei Heilbronn, nächsten Monat und die erste Übungspräsentation, die in drei Wochen stattfinden sollen, besprochen, dann war auch schon Schulschluss. Die Zwillinge hatten nun Capoeira-Training. Nach dem Training ging Damon nach Hause, während Susan und Kai in den Hofgarten gingen um Susans Beybladetraining zu beginnen. Susan schaffte es bereits nach einer halben Stunde einen halbwegs ordentlichen Start hinzubekommen. Kai war darüber sehr erstaunt. Normalerweise brauchte es ein paar Tage intensiven Trainings um so weit zu kommen. Das hatte er erst letztes Jahr wieder am eigenen Leib zu spüren bekommen, als Kenny das Hardmetalsystem entwickelte. Kai und sein Team hatten quasi das Bladen neu lernen müssen, weil die neuen Beyblades so stark waren. Nach dem Training gingen sie noch beim McDonald’s essen und gingen dabei den Trainingsplan für Susan durch. Das Training wurde auf das Wochenende verlegt. Als Kai nach Hause kam schaltete er seinen Computer an und checkte seine E-Mails. Er hatte eine Nachricht von Kenny. Es musste etwas wichtiges sein. Er hatte nur Kenny seine E-Mailadresse gegeben und ihn gebeten ihm nur dann zu schreiben, wenn es wichtig wäre. Er öffnete die Mail: Hallo Kai, wie geht’s dir denn in Deutschland? Wir alle vermissen dich sehr. Mr. Dickenson will uns alle in ein Trainingslager schicken. Es kommen wirklich alle. Also wirklich alle Teams. Das Trainingslager findet vom 28. Dezember bis 11. Januar statt Irgendwo in den Bergen. Wir treffen uns am 27. Dezember bei Tyson. Die andren Teams treffen wir im Trainingslager. Ach Ja! Daichi ist nicht mehr bei uns. Er tingelt irgendwo in der Weltgeschichte herum. Wir haben ihn auch nicht erreicht. Gib mir bitte Bescheid sobald du die Mail liest. Kenny Kai schrieb gleich seine Antwort. Hi Kenny, mir geht es sehr gut. Ich werde auf jeden Fall kommen. Das wegen Daichi: Ich habe wahrscheinlich bereits einen Ersatz für ihn gefunden. Sie heißt Susan. Sie hatte heute das erste Mal einen Beyblade in der Hand und bereits nach einer halben Stunde hatte sie einen schon ganz akzeptablen Start hingelegt. Frag Mr. Dickenson, ob es OK ist, wenn sie mitkommt. Kai Er schickte die Mail ab. Er musste nicht lange auf eine Antwort warten. Bereits am nächsten Tag schreib Kenny, dass Mr. Dickenson einverstanden war und Susan Daichis Platz im Trainingslager einnehmen könne. So vergingen die Wochen. Kai erfuhr das Susan nicht nur Englisch, Deutsch und Spanisch sprach, sondern auch noch Japanisch, Chinesisch, Französisch und Russisch. Ihr Vampirgroßvater hatte dafür gesorgt, dass Susan und ihre Brüder eine sehr umfassende Sprachbildung bekamen. Dies geschah durch Privatunterricht, Schüleraustausche und Sprachkurse. Er erfuhr auch, dass Susans zweiter Name Lucrezia, benannt nach ihrer Vampirgroßmutter, war. Er durfte dem alljährlichen Samhainritual, am 31. Oktober, von Susans Zirkel beiwohnen. Susan hatte Kai zu einer ihrer Fotoschießtouren mitgenommen. Und ihm das ein oder andere Mal sogar die Kamera in die Hand gedrückt um den Auslöser zu betätigen, da sie auf die Fotos mit drauf wollte. Auch zu ihren nächtlichen Stern-Observierungen hatte sie ihn mitgenommen. Ziemlich bald waren Kai, Susan, Damon und Gregor ein unzertrennliches Gespann. Als Kai, kurz vor den Weihnachtsferien, vorschlug am zweiten Weihnachtsfeiertag zu Besuch zu kommen, blockte Susan gleich ab. Sie erklärte, dass es nicht gehe, da der vampirische Teil ihrer Familie zu Besuch komme und da ihre Vampirgroßeltern aus dem Mittelalter stammten, Susans Vater war 400 Jahre, ihr Großvater 1250 Jahre und ihre Großmutter 980 Jahre alt, hatte gerade ihr Großvater eine sehr mittelalterliche Einstellung, was Freundschaften zwischen Jungen und Mädchen in ihrem Alter betraf. Der 26. Dezember war angebrochen und Kai und Susan warteten auf ihren Flug. „Ich bin ziemlich nervös, was wenn deine Freunde mich nicht mögen?“, fragte Susan. „Mach dir keine Sorgen, wenn nicht brumm ich ihnen Extratraining auf“, witzelte Kai. Er konnte es kaum glauben. Wie sehr er sich doch durch die Freundschaft zu Susan geändert hatte. Von dem Eisklotz war, zumindest in ihrer Gegenwart, nichts zu sehen. Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gebracht, kam die Durchsage für ihren Flug. Die beiden standen Auf und machten sich auf den Weg zum Flugzeug. So so, dann trifft Susan also auf den Rest der Blader. Wie das wohl ausgeht? Hier habe ich noch ein Video, das euch einen Eindruck vermittelt, was für Bilder Susan so malt und was sie so fotografiert: http://www.youtube.com/watch?v=DTQdAISzcnk" Der Song heißt "The Truth Beneath The Rose" und ist von Within Temptation und nicht von mir. Bis bald Susu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)