Ja, Schatz! von abgemeldet (Tom kann einfach nicht "Nein" sagen...) ================================================================================ Kapitel 1: 1. ------------- Autor: KaoTec Pairing: Ria x Tom; Bill x Tom (angedeutet) Genre: Shonen-Ai, Romantik Disclaimer: Die Jungs und Ria gehören sich selbst und ich habe keine Rechte an ihnen. Zu dem One Shot hat mich der Song von Bodo Warkte "Ja, Schatz" inspiriert, an dem ich ebenfalls keinerlei Rechte besitze. Ich verdiene mit diesem One Shot kein Geld oder bekomme sonstige Leistungen dafür. Die Story ist rein erfunden und enthält keinerlei Wahrheit. ___________________________________________________________________________________________ Leute, Leute! Kennt ihr das? Oder wohl eher, Männer kennt ihr das? Alle Männer dieser Welt, die in einer Beziehung oder gar in einer Ehe leben. Ich bin mir sicher, dass ihr das kennt. Ganz sicher sogar. Vermutlich kennen es mehr als ich annehme. Die Dunkelziffer soll ja bekanntlich ziemlich hoch sein. Zumindest wenn ich Georg glauben soll, und der hat das in irgendeinem Magazin gelesen. Welches weiß ich nun nicht mehr so genau, aber das tut ja auch nichts zur Sache. Ihr kennt das oder? Ihr wollt eurer Freundin oder eurer Frau widersprechen, aber sagt stattdessen „Ja“, obwohl ihr eigentlich „Nein“ meint. Kennt ihr sicher! Ich kann es förmlich spüren und riechen, dass ihr es kennt. Zu meinem Leidwesen kenne ich das nämlich auch. Ja, schon richtig gelesen. Ich kenne das. Ich, Tom Kaulitz, Gitarrist der Band Tokio Hotel und laut meinem Bruder größter Macho der Erde, kenne es, einfach nur „Ja, Schatz!“ zu sagen, anstatt „Nein“ oder „Fick dich“. Bill nennt das normal. Ich nenne das erbärmlich. Ich bin erbärmlich geworden. Ein Beispiel für meine Erbärmlichkeit? Könnt ihr gerne haben. Nehmen wir zum Beispiel den heutigen Tag: _______________________________________________________________________________________________ „Jetzt komm schon! Nur noch ein Laden“ kams von Ria und ich murrte nur. Das hatte sie vor den anderen zehn Läden auch gesagt. Und ich Volltrottel hatte jedes mal entweder bloß genickt oder einen zustimmenden Laut von mir gegeben. Und ich hatte ehrlich gesagt jetzt wirklich keine Lust mehr, auch nur noch in einen einzigen Laden zu gehen. Wirklich nicht. Wie entspannend war es da doch mit Bill einkaufen zu gehen. Der wusste was er wollte und gurkte nicht ewig durch halb L.A. Okay, manchmal schon. Aber ich war da auch nie wirklich sauer. Immerhin war es dann mein geliebter Zwilling der sich nicht entscheiden konnte, und nicht meine Freundin. Bei Ria war das was komplett anderes. Sie nervte mich damit, oder machte mich richtig sauer. Sie nervte mich mit ihrer Bettelei wenn ich schon vollkommen am Ende war und einfach nur noch meine Ruhe wollte. Bill nervte mich damit seltsamer Weise nicht. Vielleicht lag es aber auch einfach wirklich daran das er mein Zwilling war. Oder das er nicht so nervtötend war. Oder auch einfach nur daran, dass seine Stimme nicht so hoch war und sich nicht überschlug wenn er irgendwas wollte. Ria war nervig. Ich wollte nicht in noch einen Laden. Aber anstatt abzulehnen gab ich ein „Okay“ von mir. Und nein, das lag nicht daran das ich ihr eine Freude machen wollte oder einfach ein guter Freund war. Der Grund war schlicht und ergreifend, dass ich keine Lust hatte mir auf offener Straße eine Szene machen zu lassen. Und die würde Ria mir machen wenn ich „Nein“ sagte. Da ich aber weder auf eine Szene noch auf die darauf folgenden Schlagzeilen am nächsten Morgen scharf war, stimmte ich einfach zu, nur um mich in die nächste Boutique schleifen zu lassen. In meiner Beziehungszeit war ich zu dem Ergebnis gekommen warum Frauen mit Männern shoppen gehen wollten. Es lag nicht mal daran das sie unsere Meinung hören wollten, wie Gustav es immer vermutet hatte. Oder wie es unsere Mutter versucht hatte weiß zu machen. Es ging schlicht und ergreifend darum, dass sie jemanden brauchten der ihre Tüten schleppte, während sie immer mehr Zeug kauften. Bei der Anzahl an Tüten die ich inzwischen balancierte wäre Ria vermutlich auch schon längst zusammen gebrochen und darunter erstickt. Es wurmte mich, dass ich das im Moment für eine äußerst erholsame Vorstellung hielt. Eigentlich sollte ich mich ja geehrt fühlen das sie mich mitnahm – laut Gustav – und mich darüber freuen. Tat ich aber nicht. Gustav würde dieser Realität irgendwann auch noch ins Gesicht sehen müssen. Es war NICHT toll, mit seiner Freundin oder einer anderen Frau einkaufen zu gehen. Und sei es nur die eigene Mutter. Und auch wenn Bill sich manchmal benahm wie eine Frau – das machte ich an seinen Schuhen fest – war er noch lange nicht so anstrengend. Wirklich nicht. Bill war immer entspannt beim einkaufen. Wenn er was nicht bekam, kaufte er sich etwas ähnliches nur um es zu Hause so um zu stylen wie er es haben wollte. Und alles war gut. Warum konnte das Ria nicht? Der Typ der Bill mal abbekam – falls ich den vorher nicht umbrachte – war jetzt schon zu beneiden. Das Einkaufen mit Ria war ja noch nicht mal das schlimmste. Es kam noch schlimmer, als wir danach essen gegangen waren. Sie wollte ums verrecken in keine Pizzeria sondern unbedingt in ein Gourmetrestaurant. Was so toll daran war sich Fischeier hinter die Kiemen zu schieben, fragte ich mich schon seit ich das Zeug das erste Mal auf einer Gala gesehen hatte, wo wir als Band eingeladen gewesen waren. Ich konnte mir zumindest was prickelnderes vorstellen als das. Nen BigMäc zum Beispiel. Aber auch das verstand meine werte Freundin nicht, weswegen ich einfach wieder nachgab. Ich wollte keinen Streit. Vor allem keinen Streit ums Essen. Das wäre meiner Ansicht nach total sinnlos und vor allem lächerlich. In dem Restaurant ihrer Wahl angekommen bestellte sie fröhlich irgendein Zeug, wovon ich noch nicht mal genau wusste was es war. Und meinem Instinkt vertrauend wollte ich das auch nicht wissen. Ich bestellte mir lediglich ein Wasser, und behauptete auf Rias Frage warum ich nichts aß, dass ich auf Diät war. Zu meinem Glück fragte sie nicht nach. Denn was genau ich für eine Diät machte wusste ich nicht mal selbst. Klar, ich hätte eine Whatsapp an Bill schicken können, aber der würde sich dann vermutlich auf dem Boden kugeln vor lauter lachen, wenn ich ihn darum bat mir den Namen irgendeiner Diät zu schicken. Ich war ja auch nicht auf Diät, denn bei mir gab es ja auch nichts zum abnehmen. Aber ich hatte immer noch keine Lust auf eine Szene und würde deswegen nicht sagen, dass ich den Fraß hier zum kotzen fand. Während Ria aß und sich über ihre neuen Klamotten – die ich übrigens gezahlt hatte ich Vollidiot – tot quatschte, hörte ich ihr gar nicht erst zu, sondern nickte nur gelegentlich. Und ja, ich war ein Scheißfreund. Aber bei aller Liebe, man konnte nicht von mir erwarten das ich mich foltern ließ, alles bezahlte, mich weiter foltern ließ UND ihr dann noch zuhörte. Irgendwann brauchte mein Hirn auch mal eine Pause. Ich hatte Ria einen Ring gekauft, als sie für eine halbe Unendlichkeit in der Umkleide verschwunden war. Das war allerdings nur möglich, weil ich mich zu meinem Glück mit einem der Angestellten verbünden konnte, der mein Leid anscheinend bemerkt hatte. Wäre Ria tatsächlich aus der Umkleide gekommen bevor ich wieder vom gegenüber liegenden Juwelier wieder da gewesen wäre, hätte er einfach behauptet ich wäre auf dem Klo. Irgendwann musste ja sogar ich mal auf die Toilette. Zum Glück brauchte meine werte Freundin immer länger, was ich ihr in diesem Moment zu Gute hielt. Und ich hatte vor ihr noch an diesem Abend einen Antrag zu machen. Wie ich auf die Idee kam? Ich liebte sie, ich wollte sie. Auch wenn sie mich regelmäßig in den Wahnsinn trieb. Der Rest des Tages verlief eigentlich gut und entspannt. Es gab keine Diskussionen über Boutiquen mehr bei denen ich nachgab und auch sonst nichts. Und eigentlich dachte ich das wäre genug Stress für heute. Aber bekanntlich ist irren ja menschlich und vergeben göttlich. Das stellte ich fest, als wir in ihrer Wohnung waren – die ich bezahlte, also war es eigentlich meine Wohnung – und ich eine Whatsapp von Bill bekam, laut der ich meinen Arsch sofort nach Hause zu bewegen hatte. Und weil mein Zwilling mir so etwas nicht einfach so schrieb, rief ich ihn an. Nur um dann zu erfahren das die komplette Küche unter Wasser stand, er nicht wusste woher das Wasser kam, die Hunde sich einen Spaß daraus machten erst durch die nasse Küche zu rennen um dann auf das weiße Sofa zu springen, und er keinen Klempner mehr erreichte. Kurz und bündig: Er war am Ende mit seinem Latein und den Nerven. Meiner Ansicht nach musste ich sofort nach Hause. Immerhin war das ein Notfall. Alles was mit Bill zu tun hatte war ein Notfall. Und wenn er anrief und mir sagte er hatte eine Verabredung und ich sollte mich nicht wundern wenn er nicht zu Hause war wenn ich heim kam....dann war das auch ein Notfall. Vor allem dann wenn ich die Verabredung nicht kannte. Und ja, vielleicht übertrieb ich manchmal. Aber dieses Mal war es ja wirklich ein Notfall, immerhin stand unsere verdammte Küche unter Wasser. „Was soll das heißen du musst jetzt nach Hause fahren? Kann Bill das nicht alleine oder was?“ wurde ich angezickt und sah Ria verständnislos an. Ehe ich ihr alles nochmal erklärte. „Ja und? Soll er das doch alleine regeln“ kams zurück. Und ich gab es auf. Ich würde ihr das jetzt nicht nochmal erklären. „Wenn du jetzt gehst, brauchst du später gar nicht wieder zu kommen!“ schrie sie mich fast schon an als ich bei der Haustür war und ich hielt kurz inne. Ich wollte keinen Streit mit ihr. Und ja, vielleicht war ich in der Hinsicht wirklich ein Weichei. Aber noch viel weniger wollte ich das Bill in der Küche absoff. Und was war wohl wichtiger? Meine Freundin oder mein Zwilling? Jeder der einen Zwilling hatte, wusste die Antwort. Auf der Fahrt nach Hause klingelte mein Handy ununterbrochen. Allerdings war es nicht Bill sondern Ria, weswegen ich gar nicht erst ran ging. Kaum das ich in der Einfahrt geparkt und ausgestiegen war rannten mir auch schon klatschnasse Hunde entgegen und versauten mit äußerst großem Vergnügen meine Hose, ehe ich sie abschütteln konnte und ins Haus rannte. Ich lernte das es keine gute Idee war zu rennen, wenn man wusste das Wasser im Haus stand. Spätestens dann als ich ins Rutschen geriet, in die Küche schlitterte und Bill mit umriss, der kreischend auf mir landete, aber eben trotzdem nass wurde, und mich erst mal sprachlos anstarrte. Das Wasser stand ungefähr fünf Zentimeter hoch und ich konnte die Verzweiflung in seinem Gesicht fast schon nicht mehr ertragen. „Ich weiß nicht was ich machen soll“ kams dann verzweifelt von ihm, während er sich aufrichtete und mit den Händen gestikulierte, was mich dazu veranlasste die Hand zu heben und ihm kurz durch die Haare zu wuscheln. „Machen wir schon“ erwiderte ich und zog mich an der Theke wieder auf die Beine, ehe ich Bill aufhalf. Mein Weg führte mich in den Keller wo ich den Haupthahn ansteuerte und diesen einfach ausdrehte, ehe Bill mir brüllend von oben mitteilte das kein Wasser mehr kam, was mich ausatmen ließ. Und als mein Handy wieder klingelte schaltete ich es auf lautlos. Immerhin hatte Ria gesagt ich sollte heute nicht mehr auftauchen. Und um ehrlich zu sein hatte ich auch gar keine Lust. Stattdessen zog ich mir lieber trockene Klamotten an, und kuschelte mich mit Bill auf mein Bett, wo wir uns irgendeinen Film ansahen den er ausgeliehen hatte, und den ich für schwachsinnig hielt. Aber das wusste er genauso gut wie ich, weswegen ich ihm das nicht unbedingt sagen musste. „Das wird ne ganz schöne Rechnung“ warf ich irgendwann ein, und erntete einen verwirrten Blick von meinem Bruder, der sich in eine liegende Position verfrachtete. „Das Wasser?“ fragte er dann nach und ich schüttelte den Kopf ehe ich schief grinste. „Der Dielenboden“ antwortete ich und Bill stöhne gequält auf, ehe er einen Arm über seine Augen legte. Die Dielen würden morgen ganz schön aufgequollen sein und nach oben stehen. Das wusste ich, weil wir schon mal einen Wasserschaden hatten. Damals allerdings in unserer Studiowohnung in Hamburg. Aber es war trotzdem scheiße gewesen. „Fliesen sind ja auch schön“ kams dann von mir um ihn irgendwie wieder aufzubauen. Funktionierte auch, da er leise lachte und amüsiert zu mir hoch sah. Wer brauchte auch schon einen Dielenboden in der Küche? Fliesen taten es auch. War zumindest meine Meinung. Ich legte mich neben Bill um mit ihm den Film fertig anzusehen. Um genau zu sein guckte ich ihn bis zum Ende, weil mein werter Bruder irgendwann einschlief. Konnte ich aber verstehen. Nach so einem Fast-Nervenzusammenbruch war man wohl ziemlich müde. ____________________________________________________________________________________________ Und? Und? Kommt euch die Zickerrei bekannt vor? Mir nämlich schon. Ich kann mich nämlich an keinen Tag erinnern, den ich mit Ria verbracht hätte an dem sie nicht gezickt hat. Und ich wette meinen Arsch drauf, dass es mehr Männern so geht und nicht nur mir. Mir tun nur die armen Schweine leid, die tatsächlich verheiratet sind. Klar, sie können sich scheiden lassen. Aber ich sag es euch gleich. So eine Frau presst den letzten Blutstropfen aus euch raus, also überlegt euch das gut. Oder sucht euch zumindest einen guten Scheidungsanwalt. Und wenn ich mir Bill hier so angucke, der neben mir pennt, und auch nicht aufwacht während ich ihm durch die wasserstoffblonden Haare fahre, hab ich schon die perfekte Idee für morgen. Ich werde morgen etwas mit meinem Bruder unternehmen, nachdem wir einen Klempner gerufen haben. Von mir aus auch shoppen. Bill ist nicht anstrengend. Bill ist lustig, lieb, verständnisvoll wenn ich nicht mehr kann und er hasst Kaviar genauso wie ich. Stattdessen werden wir uns einen BigMäc oder irgendetwas anderes ungesundes rein stopfen. Und wenn wir dann eh schon dabei sind, kann ich nochmal zum Juwelier gehen und den Ring zurück bringen, ehe ich Bill ein neues Armband kaufe oder eine Halskette. Von mir aus auch einen Ring, wenn er den lieber will. Ja, doch. Ein Ring für Bill wäre was. Armbänder und Ketten hat er ja genug. Ringe zwar auch, aber noch keinen von mir. Vielleicht auch einen mit einer ganz kitschigen Gravur wie: „My one and only love“. Wäre doch süß. Auch wenn er sich dann über mich lustig macht, und mich den restlichen Tag damit ärgert. Im Endeffekt weiß er ja doch, dass es wahr ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)