You trust me? von _SleepingSoul_ ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 - Die Arbeit steht im Mittelpunkt ------------------------------------------------------ Ich glaube nicht dass ich so eine Chance noch einmal bekommen werde. Es war die Gelegenheit meines Lebens und ich habe alles versaut. Er war gut gebaut, recht gut aussehend, stinkreich und unfreundlich war er auch nicht. Was dachte ich mir eigentlich dabei? Ich meine, wie viele normale Mädchen wie ich, öffnen die Haustür und vor ihnen steht der Traummann einer jeden Frau. Ich habe ihn eiskalt abserviert, obwohl er mir praktisch auf dem Teller präsentiert wurde. Ich bin doch nicht mehr normal, bin ich betrunken? Oder verrückt? Ich stand immer noch am Ende meines kleinen Flurs und blickte zu der Tür, die ich vor wenigen Sekunden erst geschlossen hatte. Ich überlegte einen kurzen Moment, diese Tür wieder aufzuziehen und ihm hinterher zu laufen, doch ich war feige und setzte sich auf das Sofa am Eingang meines kleinen Wohnzimmers. Ich dachte über seine Worte nach. „Bitte heirate mich, ich kann für dich Sorgen. Dir wird nichts fehlen und du brauchst dir niemals Gedanken über dein Leben machen müssen.“ Mir gingen die Worte durch den Kopf und hämmerten an meinen Gedanken wie Abrissbirnen bei der Arbeit. Ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken, ich musste mich ablenken. Der Abschluss meiner Ausbildung war noch keine 2 Monate her und ich begann meine Arbeit bei der Polizei. Ich wollte keinen Ärger von meinen Vorgesetzten und arbeitete hart daran es jedem recht zu machen und meine Aufstiegschancen zu erhöhen. Ich setzte mich an meinen großen Schreibtisch und nahm mir den Stapel Blätter vor, welcher mitten auf dem Schreibtisch lag. Ich nahm eine Akte von dem großen Stapel, öffnete sie und begann mich mit dem Inhalt zu befassen. „Tatzeit, 14.10.2012 19:20 Uhr“, las ich die Überschrift. Das war letzte Woche Sonntag. Es ging um einen Massenmord im Parlamentsgebäude. 13 tote Politiker gab es bei einer Geheimen Parlamentssitzung. Ich kann Politiker nicht leiden, aber diese grausame Tat machte mich sehr betroffen. Was für ein Schwein macht so etwas? Ich sah mir die Liste der Opfer genauer an. Eine Mutter von 3 Kindern im Schulalter, 3 Mütter mit Kindern im Kindergartenalter und jünger. Die Frau vom Bürgermeister und der Bürgermeister selbst. Der Sohn des Bundespräsidenten und 6 weitere bekannte Politiker. Der Schock saß mir tief bis in die Knochen. Der Vorfall von eben war komplett vergessen und ich grübelte über die Todesfälle. Diese Tat soll der erste Fall unter meiner Leitung sein. Warum ausgerechnet ein Massenmord? Ich stand auf und machte die Kaffeemaschine an und lief mit der Akte in der Hand durch meine Wohnung. Viele Stunden vergingen ehe ich die Akte schloss und mich in mein Bett legte. Ich lag eine ganze Weile noch wach im Bett und grübelte über den Fall nach. Dann schlief ich langsam ein. Als ich am nächsten Morgen von meinem Wecker aufwachte, nahm ich die Akte erneut in die Hand und blätterte darin rum. Man könnte meinen ich wüsste wonach ich suchte, aber eigentlich blätterte ich nur auf die Hoffnung hin mir würde etwas entgegen springen.  Wie die letzten Versuche auch, ergab das ganze nichts und ich legte erneut die Akte zur Seite. Im Hinterkopf schon wieder der nächste Griff nach diesem Ordner. Ich schwang mich langsam aus meinem Bett und schlupfte in meine Hausschuhe rein. Es war morgens schon ziemlich frisch. Normal für Mitte Oktober aber man merkte dass der Winter nicht mehr weit war. Ich schlurfte durch mein Schlafzimmer und den Flur ins Badezimmer. Dort widmete ich mich ausgiebig der Körperpflege und lief anschließend, mit der Zahnbürste im Mund in meine Küche und warf die Kaffeemaschine an. Nach dem putzen der Zähne, zog ich meine Uniform an, rückte meine Krawatte zurecht und setzte mich mit Kaffee und gemachter Stulle an den Küchentisch, nahm die Zeitung welche ich zuvor ins Haus geholt hatte und begann meinen Tag, wie eigentlich jeden Tag. Ich las die neuen Geschehnisse um mich herum sorgfältig. Wohnungsbrand, Verwahrlosung eines Kindes durch seine Mutter und ein Ladendiebstahl . Es gab viel Übel um mich herum, doch mein Fall war ein anderer, nämlich der Massenmord im Parlamentsgebäude. Mit diesem Gedanken stopfte ich mir das letzte Stück Brot in den Mund und faltete die Zeitung wieder zusammen.  Ich leerte meinen Kaffee, zog die Jacke an, nahm meine Aktentasche und löschte die Lichter im Haus. Den Schlüssel in der Hand, verließ ich das Haus und schloss die Tür von außen ab. Auf dem Weg zu meinem Auto blies mir ein kalter Wind durch meine langen, braunen Haare. So war ich froh, als ich im Auto saß, den Motor startete und mich auf den Weg zu meiner Arbeitsstelle machte. Kapitel 2: Kapitel 2 - Die Suche beginnt ---------------------------------------- Nach einer halben Stunde fahrt kam ich auf dem Polizeipräsidium an, grüßte meine Kollegen und bewegte mich auf meinen Schreibtisch zu. Er war der sauberste Schreibtisch, was wohl nur so war weil ich als Neuling noch auf die Ordentlichkeit achtete oder auch einfach nur weil ich im Allgemeinen sehr ordentlich bin. Auf meinem Schreibtisch lag ein Umschlag den ich auch gleich unter die Lupe nahm, nachdem ich meine Jacke ausgezogen und aufgehängt hatte. Ich setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl und öffnete den Umschlag. Gerade als ich den Stapel Blätter herausnehmen wollte kam mein Chef zu mir und sprach mich an. „Ah, ich sehe du hast den Umschlag schon entdeckt. Mitchel hat dir etwas Arbeit abgenommen und die Daten der Opfer zusammen gesucht. Das dürfte dir eine Menge Zeit ersparen, Kelly.“, informierte er mich und lächelte zufrieden. Ich nickte kurz. „Vielen Dank, Sir. Ich werde mich bei Mitchel bedanken. Er war mir eine große Hilfe.“, sagte ich dankend und lächelte höflich zurück. Mein Chef nickte ebenfalls und wandte sich ab. Ich sah sich die Informationen in Ruhe an und studierte die Daten der Opfer. Kaum zu glauben dass so etwas passieren konnte, dachte ich schockiert und las weiter die Berichte. Nachdem ich den Tatbericht etwa vier Mal gelesen hatte, legte ich ihn bei Seite, stand auf und ging zu meinem Chef. Ich klopfte an sein Büro und trat herein als ich die Erlaubnis dazu bekam. „Was gibt es Kelly?“, fragte er mich während er seine Kaffeetasse absetzte. „Ich möchte zu dem Tatort. Darf ich?“, fragte ich etwas unsicher. Er nickte nur und nahm wieder seine Tasse in die Hand. „Ja, aber nimm Mitchel mit“, befahl er kurz. Er gab Bescheid und ich verließ sein Büro um mich auf den Weg zum Streifenwagen zu machen. Ich setzte mich schon mal rein, da es unwahrscheinlich kalt war und wartete ungeduldig auf meinen gegenwärtigen Partner. Als dann nach weiteren zehn Minuten endlich die Tür aufging und mein Kollege zum Auto lief seufzte ich leicht genervt. „Was hat denn da so lange gedauert, Mitchel?“, fragte ich ihn Vorwurfsvoll. Er entschuldigte sich viele Male und ich versicherte ihm mehrmals dass ich es nicht böse gemeint hatte. Ich war froh als wir schließlich den Motor anmachten und auf die Hauptstraße fuhren. Es dauerte nicht lange und wir befanden uns auf der Hauptstraße zum Parlamentsgebäude. Wir parkten den Wagen, stiegen aus und liefen zum Eingang. Ich zeigte meine Marke und Mitchel tat es mir gleich. Somit hatten wir die Erlaubnis das Gebäude zu betreten was wir dann auch gleich machten. Ich hatte den Bericht der Spurensicherung dabei und glich ihn sofort mit dem Tatort ab. Jetzt wusste ich wenigstens wie das ganze abgelaufen ist und konnte mich auf die Suche nach dem Täter machen. Ich versuchte mir den grausamen Ablauf bildlich vorzustellen. Mein Blick ging nach oben zu dem Anfang der Trepp. Dort musste ein Täter gestanden haben, dachte ich und sah mir noch einmal die Tatortbilder an. Die Schüsse gingen alle sehr Präzise ins Herz, bei jedem Opfer. Ich ging die Treppe rauf und drehte die Bilder so, dass die Richtung stimmen musste wie die Opfer gelegen hatten. Tatsächlich, es gab mit großer Wahrscheinlichkeit nur einen Mörder. Eine Person hatte ohne entdeckt zu werden 13 Menschen umgebracht, direkt nach einander. „Wir haben es definitiv mit einem Profi zu tun Mitchel“, sagte ich zu meinem Kollegen und erklärte ihm wie ich zu diesem Verdacht kam. Er schien überrascht über die Logik in meiner Erklärung zu sein und lächelte mich an. Ich lächelte nur höflich zurück und ging in die Hocke. Ich sah runter zu den Stellen auf denen vor einem Tag noch 13 tote Menschen lagen. Nachdenklich runzelte ich die Stirn und bekam die Fragen meines Partners nicht mit. Nach einigen Überlegungen kamen mir ein paar Ideen. „Mitchel, stell dich mal bitte auf die Stelle des ersten Opfers“, rief ich und zeigte auf die Stelle. Er willigte ein und lief zu der besagten Stelle. Ich zückte meine Dienstwaffe und richtete sie auf meinen Kollegen. Ich konnte zu sehen wie Mitchels Augen immer größer wurden. Ich lächelte kurz. „Keine Angst, bleib einfach stehen.“ Ich hatte die Pistole extra gesichert, also konnte ihm nichts passieren. Ich zielte weiter auf ihn und rechnete nach. Der Täter musste etwa 1,75 groß sein. Meine Blicke gingen über den glatten Boden aus Marmor und ich entdeckte einen schwarzen Streifen auf dem Boden. Der Täter hatte im gekniet als er geschossen hatte, stellte ich fest. Ich sah in den Bericht um nachzulesen welche Projektile in den Leichen gefunden wurden. Ich ging den möglichen Ablauf der Tat in meinem Kopf durch und versuchte zu Kombinieren. Der Täter war eher schmächtig, denn die schwarzen Streifen der Schuhsohle waren gering, was zu heißen hatte das bei den Schüssen der Täter nur leicht zurückwich. Ich machte mir Notizen und suchte weiter nach irgendwelchen Spuren, leider vergeblich. Aber nun wusste ich schon mal die Größe und die Statur des Täters und war schon etwas Stolz auf dieses Wissen. Ich stieg die Treppen wieder zu meinem Kollegen und signalisierte ihm dass wir soweit fertig sind. Wir verließen das Gebäude und machten uns auf den Weg zum Streifenwagen. Auf dem Revier angekommen machte ich mich gleich an die Eingabe in unserer Datenbank. Die ungefähre Größe, die eher schmächtigere Figur. Das grenzte meine Suche nicht sehr viel ein. Die Herrschaften die zur Tatzeit im Gefängnis waren konnte ich noch ausschließen, aber das machte auch nur einen Unterschied von etwa 45 Leuten. Und ob es wirklich ein uns bekannter Vorbestrafter ist, konnte ich ja auch nicht sagen. Also stand ich natürlich wieder ziemlich am Anfang. Ich las mir noch ein paar Mal alle Berichte durch und grübelte bis in den frühen Abend, als ich dann beschloss mich auf den Heimweg zu machen. Mitchel fragte mich noch ob ich mit ihm was trinken gehen würde, aber ich war müde und wollte auf mein Sofa. Also verabschiedete ich mich von meinen Kollegen, stieg in mein Auto und fuhr nach Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)