You trust me? von _SleepingSoul_ ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 - Die Suche beginnt ---------------------------------------- Nach einer halben Stunde fahrt kam ich auf dem Polizeipräsidium an, grüßte meine Kollegen und bewegte mich auf meinen Schreibtisch zu. Er war der sauberste Schreibtisch, was wohl nur so war weil ich als Neuling noch auf die Ordentlichkeit achtete oder auch einfach nur weil ich im Allgemeinen sehr ordentlich bin. Auf meinem Schreibtisch lag ein Umschlag den ich auch gleich unter die Lupe nahm, nachdem ich meine Jacke ausgezogen und aufgehängt hatte. Ich setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl und öffnete den Umschlag. Gerade als ich den Stapel Blätter herausnehmen wollte kam mein Chef zu mir und sprach mich an. „Ah, ich sehe du hast den Umschlag schon entdeckt. Mitchel hat dir etwas Arbeit abgenommen und die Daten der Opfer zusammen gesucht. Das dürfte dir eine Menge Zeit ersparen, Kelly.“, informierte er mich und lächelte zufrieden. Ich nickte kurz. „Vielen Dank, Sir. Ich werde mich bei Mitchel bedanken. Er war mir eine große Hilfe.“, sagte ich dankend und lächelte höflich zurück. Mein Chef nickte ebenfalls und wandte sich ab. Ich sah sich die Informationen in Ruhe an und studierte die Daten der Opfer. Kaum zu glauben dass so etwas passieren konnte, dachte ich schockiert und las weiter die Berichte. Nachdem ich den Tatbericht etwa vier Mal gelesen hatte, legte ich ihn bei Seite, stand auf und ging zu meinem Chef. Ich klopfte an sein Büro und trat herein als ich die Erlaubnis dazu bekam. „Was gibt es Kelly?“, fragte er mich während er seine Kaffeetasse absetzte. „Ich möchte zu dem Tatort. Darf ich?“, fragte ich etwas unsicher. Er nickte nur und nahm wieder seine Tasse in die Hand. „Ja, aber nimm Mitchel mit“, befahl er kurz. Er gab Bescheid und ich verließ sein Büro um mich auf den Weg zum Streifenwagen zu machen. Ich setzte mich schon mal rein, da es unwahrscheinlich kalt war und wartete ungeduldig auf meinen gegenwärtigen Partner. Als dann nach weiteren zehn Minuten endlich die Tür aufging und mein Kollege zum Auto lief seufzte ich leicht genervt. „Was hat denn da so lange gedauert, Mitchel?“, fragte ich ihn Vorwurfsvoll. Er entschuldigte sich viele Male und ich versicherte ihm mehrmals dass ich es nicht böse gemeint hatte. Ich war froh als wir schließlich den Motor anmachten und auf die Hauptstraße fuhren. Es dauerte nicht lange und wir befanden uns auf der Hauptstraße zum Parlamentsgebäude. Wir parkten den Wagen, stiegen aus und liefen zum Eingang. Ich zeigte meine Marke und Mitchel tat es mir gleich. Somit hatten wir die Erlaubnis das Gebäude zu betreten was wir dann auch gleich machten. Ich hatte den Bericht der Spurensicherung dabei und glich ihn sofort mit dem Tatort ab. Jetzt wusste ich wenigstens wie das ganze abgelaufen ist und konnte mich auf die Suche nach dem Täter machen. Ich versuchte mir den grausamen Ablauf bildlich vorzustellen. Mein Blick ging nach oben zu dem Anfang der Trepp. Dort musste ein Täter gestanden haben, dachte ich und sah mir noch einmal die Tatortbilder an. Die Schüsse gingen alle sehr Präzise ins Herz, bei jedem Opfer. Ich ging die Treppe rauf und drehte die Bilder so, dass die Richtung stimmen musste wie die Opfer gelegen hatten. Tatsächlich, es gab mit großer Wahrscheinlichkeit nur einen Mörder. Eine Person hatte ohne entdeckt zu werden 13 Menschen umgebracht, direkt nach einander. „Wir haben es definitiv mit einem Profi zu tun Mitchel“, sagte ich zu meinem Kollegen und erklärte ihm wie ich zu diesem Verdacht kam. Er schien überrascht über die Logik in meiner Erklärung zu sein und lächelte mich an. Ich lächelte nur höflich zurück und ging in die Hocke. Ich sah runter zu den Stellen auf denen vor einem Tag noch 13 tote Menschen lagen. Nachdenklich runzelte ich die Stirn und bekam die Fragen meines Partners nicht mit. Nach einigen Überlegungen kamen mir ein paar Ideen. „Mitchel, stell dich mal bitte auf die Stelle des ersten Opfers“, rief ich und zeigte auf die Stelle. Er willigte ein und lief zu der besagten Stelle. Ich zückte meine Dienstwaffe und richtete sie auf meinen Kollegen. Ich konnte zu sehen wie Mitchels Augen immer größer wurden. Ich lächelte kurz. „Keine Angst, bleib einfach stehen.“ Ich hatte die Pistole extra gesichert, also konnte ihm nichts passieren. Ich zielte weiter auf ihn und rechnete nach. Der Täter musste etwa 1,75 groß sein. Meine Blicke gingen über den glatten Boden aus Marmor und ich entdeckte einen schwarzen Streifen auf dem Boden. Der Täter hatte im gekniet als er geschossen hatte, stellte ich fest. Ich sah in den Bericht um nachzulesen welche Projektile in den Leichen gefunden wurden. Ich ging den möglichen Ablauf der Tat in meinem Kopf durch und versuchte zu Kombinieren. Der Täter war eher schmächtig, denn die schwarzen Streifen der Schuhsohle waren gering, was zu heißen hatte das bei den Schüssen der Täter nur leicht zurückwich. Ich machte mir Notizen und suchte weiter nach irgendwelchen Spuren, leider vergeblich. Aber nun wusste ich schon mal die Größe und die Statur des Täters und war schon etwas Stolz auf dieses Wissen. Ich stieg die Treppen wieder zu meinem Kollegen und signalisierte ihm dass wir soweit fertig sind. Wir verließen das Gebäude und machten uns auf den Weg zum Streifenwagen. Auf dem Revier angekommen machte ich mich gleich an die Eingabe in unserer Datenbank. Die ungefähre Größe, die eher schmächtigere Figur. Das grenzte meine Suche nicht sehr viel ein. Die Herrschaften die zur Tatzeit im Gefängnis waren konnte ich noch ausschließen, aber das machte auch nur einen Unterschied von etwa 45 Leuten. Und ob es wirklich ein uns bekannter Vorbestrafter ist, konnte ich ja auch nicht sagen. Also stand ich natürlich wieder ziemlich am Anfang. Ich las mir noch ein paar Mal alle Berichte durch und grübelte bis in den frühen Abend, als ich dann beschloss mich auf den Heimweg zu machen. Mitchel fragte mich noch ob ich mit ihm was trinken gehen würde, aber ich war müde und wollte auf mein Sofa. Also verabschiedete ich mich von meinen Kollegen, stieg in mein Auto und fuhr nach Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)