Castles in the Sky von abgemeldet (Erstes Aufeinandertreffen der Zwillinge) ================================================================================ Kapitel 14: Zeitersparnis ------------------------- Etwas kitzelte mich an meiner Wange und ich murrte ehe ich mit der Hand danach schlug, und sofort ein leises Lachen vernahm, was mich wieder murren ließ. Als mich wieder etwas kitzelte griff ich danach und machte die Augen einen Spalt auf. Nur um festzustellen, dass es Toms Hand war die eine Haarsträhne von mir in der Hand hielt. „Wir müssen aufstehen“ kam es leise von meinem Zwilling und ich murrte nur wieder, dieses Mal allerdings unwillig. Ich hatte nicht die geringste Lust aufzustehen, weswegen ich Toms Hand wieder los ließ und mein Gesicht stattdessen an seiner Schulter vergrub. Ich wollte lieber zu Hause bleiben. „Mag nicht“ nuschelte ich zur Unterstreichung meines Verhaltens und erntete Schweigen, bevor Toms Hand in meinem Nacken wanderte und mich näher an ihn zog. „Wir haben heute doch einen kurzen Schultag oder?“ kam die Frage und ich nickte einfach nur. „Dann lass uns danach was machen. Mit dem Bus in die Stadt fahren und shoppen oder so was in der Art“ Sogar in meinem noch komaartigen Zustand, kam es mir ziemlich absurd vor das Tom shoppen – oder so was in der Art – gehen wollte. Aber gut, konnten wir natürlich machen. Deswegen nickte ich auch einfach darauf und drückte ihm kurz einen Kuss auf den Hals. Was ich im nach hinein auf meinen noch halb schlafenden Zustand schieben würde, sollte er nachfragen. Kurz darauf setzte ich mich auf und fuhr mir durch die Haare, die meines Erachtens in alle Richtungen ab standen, und gähnte herzhaft. Ich brauchte jetzt sofort eine Dusche. Sonst würde ich den Tag nicht überleben, und das war eine Tatsache und keine Vermutung. Also erhob ich mich und schlurfte zu meinem Kleiderschrank, wo ich mir eine neue Shorts heraus zog nur um dann meinen Weg Zombie-like ins Bad fortzusetzen. Dort angekommen schmiss ich die Tür hinter mir zu, befreite mich ziemlich umständlich aus meinen Schlafklamotten und wankte dann mehr als das ich ging unter die Dusche. Wo mich der erste Schlag des Tages traf. Das Wasser war arschkalt, weswegen ich auch los schrie. Man möge mir das verzeihen, aber ich war noch nie ein Fan von kalten Duschen am Morgen. Und anscheinend war ich wirklich verpennt. Das schloss ich zumindest darauf das die Badtür aufflog, die eigentlich verschlossen sein sollte, und Tom drin stand. Ich guckte ihn etwas erschrocken an, und er guckte genauso zurück, ehe er ein „Fuck“ von sich hab nur um sich umzudrehen. Na, danke aber auch. „Ich wollt dich nicht bespannen, ich hab nur gedacht es wäre was passiert“ kams von ihm und ich hob eine Augenbraue. „Schon gut“ antwortete ich deswegen und starrte in das kleine Regal, dass in der Ecke der Dusche hing ehe ich aufstöhnte. „Wenn du schon da bist, gib mir mal aus dem Schrank ein neues Duschgel. Ich hab keine Lust nach...“ ich las nochmal nach um sicher zu gehen das ich mich nicht verlesen hatte. „...Rosmarin und Lavendel, zu stinken“ Wer duschte sich denn damit? Vermutlich unsere Mutter. Das würde auch erklären, warum die Männer so oft wechselten. Den Geruch würde ich auch nicht aushalten wenn ich ihr näher kommen müsste. „Also beim Umziehen darf ich dich nicht bespannen, aber beim duschen?“ kams von Tom belustigt, während er ins Bad ging und den Schrank durchwühlte. „Meinen Arsch haste jetzt ja eh schon gesehen, also ist es auch egal“ kommentierte ich. Auch wenn mir das echt peinlich war. Klar, Tom war mein Zwilling. Aber es ging hier ums Prinzip und darum das wir uns erst seit Freitag kannten. Würden wir uns schon unser Leben lang kennen, dann wäre mir das vermutlich ziemlich egal. Toms Hand erschien in der Dusche und mit ihr mein Duschgel das ich erfreut entgegen nahm. Nichts ging über 'John Player Special' Duschgel. Erstens war es von meiner Zigarettenmarke und zweitens roch es mal richtig geil. Ich hörte ein Rascheln und sah über meine Schulter nur um eine Augenbraue zu heben. Das war jetzt nicht sein ernst oder? „Tom....“ fing ich an, wurde jedoch von Händen die sich auf meinen Rücken legten, weiter in die Dusche geschoben. „Zeitersparnis. Ich guck auch nicht....wenn du nicht guckst“ kams und ich murrte nur. Jetzt stand ich hier Rücken an Rücken mit meinem Zwilling in der Dusche. Und es war verdammt ungewohnt. So viele Kerle ich auch hatte, ich war noch nie mit einem in der Dusche, und wollte das eigentlich auch nicht ändern. „Gibst du mir mal das Duschgel?“ kam die Frage und ich reichte ihm einfach meins über die Schulter nach hinten, da ich das eh noch in der Hand hatte. Zudem war ich der Meinung das auch Tom nicht unbedingt nach Rosmarin und Lavendel riechen musste. Sonst würde ich abends vermutlich in mein Bett kotzen. „Kriegst du überhaupt Wasser ab?“ fragte ich dann und von Tom kam Schweigen. „Joah....son bisschen“ kams dann und ich musste unweigerlich lachen. Eigentlich wars ja wirklich lächerlich. Immerhin waren wir Zwillinge. Wenn Tom sich selber anguckte wusste er vermutlich auch wie ich aussah, und umgekehrt. Also rutschte ich noch mehr zur Wand und drehte mich leicht zu Tom um den ich am Arm nahm und nachzog, was mir einen verwirrten Blick bescherte. „Ist jetzt auch scheißegal“ kommentierte ich und Tom grinste. Na ja, Tom war durchtrainierter als ich, das stimmte schon. Aber ansonsten waren wir nicht so unterschiedlich. Nahm ich jetzt einfach mal an. Denn ich würde einen Teufel tun und ihm jetzt auf den Schritt glotzen. Ein Beweis das Tom und ich anders gepolt waren. Denn er guckte mir schamlos auf den Schritt was mich dazu veranlasste ihm den Arsch zu zudrehen. „Na wenigstens ist Intimrasur für dich anscheinend genauso überlebenswichtig wie für mich“ kommentierte er dann und mir schoss die Röte ins Gesicht. „Ich hab auch keine Lust wie manch Andere mit einem Urwald im Schritt rum zu laufen“ murrte ich dann und erntete von Tom ein leises Lachen, ehe ich quiekte, weil sich zwei Arme um meinen Bauch legten. Ich ging mit dem Becken automatisch nach vorne um bloß nicht irgendwo an irgendeine von Toms unteren Körperregionen zu stoßen und legte dann den Kopf in den Nacken um ihn einigermaßen ansehen zu können. „Ich schuld dir noch was“ kams dann und ich runzelte die Stirn, ehe ich zusammen zuckte als Tom seine Lippen auf meinen Hals legte. Und das wäre ja auch alles nicht schlimm gewesen. Ungewohnt und peinlich vielleicht, aber nicht schlimm. Wenn in diesem Moment nicht schon wieder die Badtür aufgeflogen, und unsere Mutter im Türrahmen gestanden hätte. Ich versteifte mich und konnte spüren wie auch Tom die Muskeln anspannte, während wir sie durch das Glas der Dusche anstarrten und sie uns. „OH MEIN GOTT!“ schrie sie los, und ich glaubte mir platzte gleich das Trommelfell. Mein Stimmorgan hatte ich definitiv von ihr. „Warum tut ihr mir das an? Warum? War ich keine gute Mutter?“ kams hysterisch von ihr und ich beantwortete aus lauter Gewohnheit in Gedanken ihre Fragen Wir taten ihr nichts an. Warum? Weil wir gar nichts machten außer duschen. Und nein, sie war meiner Meinung nach keine gute Mutter. Eine gute Mutter verschwieg einem nicht 18 Jahre lang das man einen Zwillingsbruder hatte, nur um einem dann die Fakten irgendwann um die Ohren zu schlagen. Anscheinend hatten wir da unterschiedliche Auffassungen. „Bill! Wenn du schon irgendwelche Kerle flachlegen musst dann tu das doch bitte! Aber nicht deinen Bruder! So schamlos hab ich dich nicht erzogen! Und ich wollte Jens nicht glauben, dass du dich benimmst wie eine männliche Nutte!“ schrie sie weiter und ich knirschte mit den Zähnen. Der einzige Grund warum Jens mich als solche hinstellte war, das ich nicht auf ihn angesprungen war. Weil er nicht mein Typ war. Weil er fett und alt war. Und weil ich nun mal so etwas wie Geschmack besaß. Am liebsten hätte ich ihr das ins Gesicht geschleudert. Allerdings war ich zu irritiert, da Toms Griff um mich fester wurde. So fest das er schon weh tat, während er mich leicht an sich zog und ich wieder Zeuge davon wurde wie sich sein Gesichtsausdruck veränderte. Genauso wie gestern bei Markus, und das jagte mir einen Schauer über den Rücken. Nur keinen angenehmen. „Halt die Schnauze“ knurrte mein Zwilling bedrohlich leise, und durch die Scheibe konnte ich erkennen wie meine Mutter inne hielt und etwas bleich wurde. „Red nie wieder so mit ihm, sonst vergess ich mich. Nie wieder! Verstanden?!“ „Tom du...“ fing sie an doch Toms Augen verengten sich nur noch mehr zu Schlitzen durch die er sie an funkelte. „Raus hier und zwar pronto“ knurrte er wieder. Ich durfte Zeuge dessen werden, wie meine Mutter schon fast aus dem Bad flüchtete und die Tür hinter sich zuschlug. Ich hatte gerade wirklich Angst vor meinem Zwilling. Und trotzdem streckte ich meine Hand aus und berührte Tom leicht an der Wange, weswegen mir seine Aufmerksamkeit zu Teil wurde. Seine Gesichtszüge entspannten sich und auch sein Griff löste sich, während er mich vorsichtig von sich schob und sich räusperte. „Das....tut mir leid“ kams dann leise von ihm und ich nickte einfach nur. So langsam hatte ich das Gefühl das mit Tom irgendwas nicht stimmte. Was genau konnte ich nicht sagen, aber ich hatte so ein mieses Gefühl. Mein Blick glitt über sein Gesicht und seine Körperhaltung die noch immer angespannt war und ich beschloss meine Würde für eine Weile über Board zu werfen, während ich die Hände nach ihm ausstreckte und ihm über die Wangen strich ehe ich leicht grinste. „Es ist alles okay. Ich hab inzwischen glaub ich heraus gefunden wann du so...ja so halt wirst“ kommentierte ich und nahm meine Hände wieder weg um mir die Haare zu waschen. „Wann denn?“ kam die belustigte Frage von meinem Zwilling während ich mir das Shampoo aus den Haaren wusch und ich grinste nur leicht. „Wenn mich entweder jemand bedroht oder mich beschimpft. Denk ich mal...zumindest war es die beiden Male so“ erklärte ich dann und bekam Schweigen, weswegen ich Tom ansah der mich musterte, ehe er leicht grinste. Wir verließen die Dusche und trockneten uns ab. Und da fiel mir auf, das es mir nichts mehr ausmachte nackt vor Tom rum zu springen. Es klingelte und ich hob eine Augenbraue. Das durfte jetzt nicht wahr sein. „Verdammt, wie lang waren wir unter der Dusche?“ fragte ich Tom und der zuckte mit den Schultern. Wir zogen uns zumindest Unterwäsche an und gingen in mein Zimmer wo ich erst mal los schrie, als einfach so Georg auf meinem Bett saß und uns interessiert musterte. „Dir ist klar das wir ziemlich knapp dran sind oder?“ fragte dieser und deutete auf die Uhr, wo mich fast der Schlag traf. Ich musste mich im Auto schminken, dafür hatte ich jetzt keine Zeit mehr. Tom rauschte in sein Zimmer ab und ich riss mir hektisch Klamotten aus dem Schrank in die ich rein sprang, ehe ich mir eine Mütze auf den Kopf setzte. Auch für Haare machen blieb keine Zeit mehr. „Deine Mutter hat mich rein gelassen und sah ziemlich verstört aus. Deswegen will ich gar nicht wissen was ihr gemacht habt“ kommentierte Georg und ich warf ihm einen strafenden Blick zu. „Tom ist mein Bruder. Was sollen wir gemacht haben? Wir waren duschen. Zeitersparnis“ knurrte ich wobei das letzte Wort eher genuschelt war, und Georg grinste mich belustigt an. „Das hat wohl nicht so funktioniert“ frotzelte er dann und ich murrte. Da hatte er leider, leider recht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)