Geboren um zu leben von abgemeldet (Bill zieht um....) ================================================================================ Kapitel 11: Jungfrau -------------------- Ich fühlte mich haltlos überfordert. Egal was ich jetzt sagen würde, Georg und Gustav würden mir nicht einen Piep glauben. Vermutlich würden sie mir nicht mal die Wahrheit abkaufen. „Tom, bis gerade eben dachte ich du wärst komplett hetero“ kams von Georg und mein Blick wanderte zu Tom, als dieser murrte und übertrieben mit den Augen rollte. „Georg, bis gerade eben dachte ich, dass du weißt wie Sex aussieht“ kommentierte Tom zurück, und mir schoss die Röte ins Gesicht. Okay, Tom und ich hatten definitiv keinen Sex, aber musste er das so erwähnen? Georg schien zu überlegen, und ich fragte mich wirklich was es da zum überlegen gab. Okay, wir lagen Beide mehr oder weniger halb nackt im Bett, und Toms Hände waren weiß Gott wo, aber nach Sex sah das nicht aus. Oder? Ich gebe an dieser Stelle zu das ich noch nie....Sex hatte. Weder mit dem einen Geschlecht noch mit dem Anderen. Ich war noch Jungfrau. Aber man konnte auch nicht behaupten, dass es in meinem früheren Wohnort besonders viel Auswahl gegeben hätte. Ich zuckte erschrocken zusammen, als Gustav sich auf die Bettkante setzte und mich wie schon am Tag zuvor freundlich angrinste, ehe er die Hand ausstreckte und mir durch die Haare wuschelte. „Na? Ausgeschlafen?“ fragte er dann und ich nickte einfach mal. Dass er das so locker nahm, dass Tom und ich hier halb nackt herum lagen, fand ich irgendwie faszinierend. „Ui, Tattoos! Ich will auch gucken“ kams dann von ihm, und er entfernte kackedreist Toms Hand von meiner Leiste nur um sich halb über mich drüber zu lehnen und den Schriftzug an meiner Seite zu untersuchen. „Tattoos?“ kams von der Tür und Georg schloss die Tür hinter sich. „Ja, Tattoos du Teelicht“ kams von Tom, der etwas zur Wand rutschte, damit ich nach rutschen konnte und nicht irgendwie zerquetscht wurde. „Darum gings?“ fragte Georg weiter nach und ließ sich neben Gustav fallen, der ihm auf die Finger klopfte als Georg seine Hand nach meinem Sterntattoo ausstreckte. „Ja, darum gings“ murrte Tom wieder, und mein Blick wanderte zu ihm. Tom sah alles andere als erfreut aus. Aber vermutlich wäre ich das an seiner Stelle auch nicht. Immerhin wurde ihm gerade unterstellt schwul zu sein. Na gut, inzwischen nicht mehr, aber vor ungefähr 5 Minuten war dem noch so. „Was macht ihr eigentlich hier?“ kam irgendwann die Frage von meinem Nachbarn und ich folgte seinem Blick zu Georg und Gustav. Das war allerdings eine gute Frage. Eine Frage, die ich mir vielleicht auch mal hätte stellen sollen. Ich fragte mich nämlich auch gerade, was die Beiden hier machten. Vermutlich hatten sie es zuerst unten bei Tom versucht und dann überlegt das der vielleicht bei mir sein könnte. „Du hast mir doch gestern eine SMS geschrieben, ich soll meinen Hintern mit Georg und dem Ersatzschlüssel her bewegen“ kams ungerührt von Gustav. Stimmte ja, Tom hatte seinen Schlüssel in der Wohnung vergessen. Okay, das war natürlich ein guter Grund hier aufzutauchen. „Und dann haben wir uns gedacht, wo wir schon mal da sind, können wir auch in den Englischen Garten fahren und ein Picknick machen“ Meine Augenbraue wanderte nach oben, ehe ich Tom ansah, der anscheinend genauso wenig den Zusammenhang verstand wie ich auch. „Picknick?“ hakte er nach und Gustav grinste. „Ja, ein Frühlingspicknick. Hab alles schon im Auto“ kams und Tom stöhnte auf, was mich kurz lächeln ließ. „Das macht er mit Absicht. Weil er genau weiß, dass ich nicht nein sagen kann, wenn er das Zeug schon alles gemacht hat“ murrte er dann und von Gustav kam nur ein unschuldiges „Ich weiß nicht was du meinst“. Was ich ihm nicht abnahm. Wir entschieden uns also dazu, mit Gustav und Georg ein Picknick zu machen. „Und jetzt raus hier, wir wollen uns anziehen“ kams dann von Tom und er scheuchte die Beiden aus meinem Zimmer. Jetzt hatten sie wahrscheinlich das große Glück mit meiner Mutter kommunizieren zu dürfen. Irgendwie taten mir die Beiden leid. Irgendwie aber auch nicht. Tom stieg über mich drüber und streckte sich dann bevor er gähnte. Und bevor ihm etwas entscheidendes auffiel. „Fuck...ich muss noch duschen“ stellte er dann fest und ich nickte, bevor ich mich aufsetzte und Toms Blick auf mir hatte. „Ich bin kurz unten, mach du derweil mal. Ich komm dann wieder hoch“ informierte er mich und sprang in seine Hose – was bei der Größe wohl kein Kunststück war – ehe er mich angrinste, und ich nickte einfach nur. Sollte er mal machen. Ich wollte nämlich auch duschen gehen. So würde ich garantiert nicht das Haus verlassen. Kurz nachdem ich aufgestanden war blinzelte ich überrascht und legte meine Arme um Tom, der mich einfach so umarmt hatte. Und irgendwie war das komisch. Klar, Tom hatte mich schon öfter umarmt, aber wir waren Beide noch nie oben ohne dabei gewesen. Und genau das war seltsam. Tom verließ mein Zimmer und ich gähnte kurz, bevor ich mir Klamotten aus dem Schrank zog und aus dem Zimmer schlurfte, nur um irritiert stehen zu bleiben und die Stirn zu runzeln. „Und da war Bill 6 Jahre alt. Er wollte ja ums verrecken nicht in die Schule gehen der kleine Süße“ hörte ich meine Mutter, und ahnte automatisch Böses. Mein Blick wanderte um die Ecke nur um ins Wohnzimmer sehen zu können. Und was ich da sah, versaute mir nicht nur den Tag sondern zerlegte mein Ego in ungefähr 100 Einzelteile. Meine Mutter saß mit Georg und Gustav auf dem Sofa und blätterte in einem Fotoalbum. Und ich war mir sicher, dass das eins der Alben war, die meine komplette Kindheit genau dokumentierten. Ich seufzte nur geschlagen und schlurfte weiter ins Bad, wo ich die Tür hinter mir abschloss und mir kurz darauf die Haare raufte. Es war ja nicht so als wäre ich allein schon peinlich genug, nein, meine Mutter musste mich dabei natürlich auch noch tatkräftig unterstützen. Auf die Unterstützung hätte ich übrigens gern verzichten können. Nachdem ich mich geduscht hatte, schlüpfte ich in meine Klamotten und putzte mir die Zähne. Da wir heute ein Picknick machen wollten, entschied ich mich für eine helle Jeans mit Schlag, einen schwarz-weiß gestreiften Pullover der mir bis zu der Mitte der Oberschenkel reichte und Springerstiefel. Ich verließ das Bad wieder um in mein Zimmer zu gelangen und mich dort mit weniger Elan als sonst meinem Makeup zu widmen. Und beinahe hätte ich den Eyeliner über mein komplettes Gesicht verteilt, als Tom mich von hinten umarmte, und ich mich natürlich erschreckte. Ich hatte ihn wirklich nicht kommen hören. Das konnte natürlich auch an der lauten Musik liegen, die aus meiner Anlage kam. Tom jedoch, grinste mich nur entschuldigend durch den Spiegel an, blieb aber trotzdem weiterhin so stehen, die Arme um meinen Bauch geschlungen. Meine Augenbraue wanderte in die Höhe, ehe ich leicht den Kopf schüttelte. Na wenn er wollte, dann sollte er so stehen bleiben. „Deine Mum zeigt den Beiden übrigens gerade Kinderfotos von dir“ kommentierte Tom und ich nickte nur, um ihm zu zeigen dass ich das schon wusste. „Sie sind gerade bei deinem 13. Lebensjahr und dabei, wie du deiner Mum gestanden hast das du wohl auf Männer stehst. Nicht zu vergessen das die Beiden jetzt wissen das du noch Jungfrau bist“ kams locker flockig von Tom und ich starrte ihn durch den Spiegel fassungslos an. Konnte man sich eigentlich von seiner Mutter scheiden lassen nur um sie dann auf Schmerzensgeld zu verklagen? Sollte ich eventuell mal nachschlagen. „Klasse“ murrte ich nur und warf meinen Kajal nach der Benutzung in die Schminktasche zurück. „Sie gibt sich wirklich die größte Mühe mich wie einen Vollidioten dastehen zu lassen, dabei muss sie das nicht mal. Ich komm mir die meiste Zeit sowieso total bescheuert vor“ nuschelte ich vor mich hin, und löste Toms Arme von mir um einmal quer durchs Zimmer zu gehen und mich auf mein Bett fallen zu lassen. Eine Weile blieb Tom beim Spiegel stehen, ehe er sich in Bewegung setzte und sich dann neben mir fallen ließ. Kurz darauf hing ich auch schon an seiner Seite und er murrte nur. „Lass sie labern. Ist doch nicht dramatisch“ kams leise von ihm und ich musste fast lachen. Klar, mal abgesehen davon das ich 20 war und vermutlich in 20 Jahren 'Jungfrau, 40, sucht' nachspielen konnte. Nur das ich dann eventuell besser aussah. „Also im Gegensatz zu mir hast du deine Jungfräulichkeit wenigstens nicht verschwendet nur um hinterher festzustellen, dass es scheiße war“ lachte Tom dann und meine Augenbraue wanderte nach oben. Also fand Tom sein erstes Mal scheiße? Auch interessant zu wissen, nur wusste ich nicht, was ich mit dieser Information anfangen sollte. Tom ließ mich wieder los und zog mich dann an der Hand auf die Beine, und kurz darauf aus meinem Zimmer, wo er nach Georg und Gustav pfiff. „Abmarsch“ kommentierte er und zog mich an der Hand weiter hinter sich her. „Bill, stimmt es eigentlich das du...“ fing Georg an, kam jedoch nicht weiter. Tom blieb so abrupt stehen, dass ich in ihn hinein lief, was ihn nicht zu stören schien. Er schenkte Georg so einen eisigen Blick das ich schon dachte der würde zu einer Eisskulptur erstarren. „Bills Sache“ gab Tom lediglich von sich und Gustav nickte einfach nur bestätigend. „Ist ja gut...sorry“ kams sogleich von Georg, und mein Blick huschte wieder zu Tom, der mich angrinste wie eh und je. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)