What are you fighting for...? von 13thCat (Sesshoumaru x OC ?) ================================================================================ Kapitel 8: Weg gewählt? ----------------------- „Du willst eine Antwort?“ Sesshoumaru hatte sich immer noch nicht umgedreht, doch wenigstens blieb er wieder stehen. Naoko hatte leichte Schwierigkeiten seine leisen, ruhigen und doch drohenden Worte zu verstehen, da er mindestens schon zehn Meter entfernt von ihr stand. „Ich werde diese niederen Kreaturen vernichten, aber nicht weil du mich darum gebeten hast. Wohin die Reise geht hat dich nicht zu interessieren und über eine Sache solltest du dir außerdem noch im Klaren sein.“ Der Youkai drehte sich endlich zu Naoko um „Wenn ich sage ich werde diese niederen Kreaturen vernichten, spreche ich auch von dir.“ „Na Ichiro, sollen wir ein paar der Fische fangen?“ Obwohl Naoko lächelte, konnte man die Trauer in ihrer Stimme kaum überhören. Es machte sie traurig wie Sesshoumaru von ihr dachte. Nachdenklich sah sie in den Fluss, der sich direkt vor ihr durch den Wald schlängelte. Ich muss aufhören mir immer so viele Gedanken zu machen… „Das schmeckt echt toll.“, rief die kleine Rin begeistert. „Ich weiß, ich habe den Geschmack des Fisches ein wenig mit Kräutern aufgebessert.“ Es war Abend und Naoko saß mit Rin, Ichiro und Jaken am Lagerfeuer. Sesshoumaru befand sich etwas Abseits und beobachtete alles stumm. Den ganzen Tag waren sie durchgewandert und Naoko wusste immer noch nicht welches Ziel er ansteuerte. Wenigstens machten ihr seine Blicke nicht mehr so viel aus… „Naoko?“, fragte Rin nach einiger Zeit „Warum machen dein Vater und diese seltsamen Leute aus der Zukunft das?“ Einen kurzen Moment überlegte die Kupferhaarige. „Weißt du, diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt und ich denke sie haben Angst. Davor, dass die Youkais sie eines Tages alle töten würden.“ „Es geht einzig und allein um Macht.“ Das erste Mal beteiligte sich der Daiyoukai an einem Gespräch. „Macht?“, fragten Naoko und Rin wie aus einem Mund. „Sie wollen die stärksten sein und es allen beweisen. Du müsstest das doch am besten wissen, du bist doch auch ein Mensch.“ Naoko verengte die Augen zu schlitzen. „Rin ist ebenso ein Mensch wie ich es bin.“ Zur Antwort knurrte der Youkai. „Du suchst doch auch nach Macht, gib es zu. Wie oft hast du gestern und heute schon befürchtet man würde dich für schwach halten?“ Naoko riss verwundert die Augen auf. Woher wusste er das? Hatte er am Ende auch noch recht? „Du hast mich um hilfe gebeten, weil du alleine zu schwach bist.“ Es war nur die Wahrheit, doch trotzdem schmerzte es. So unterlegen und wehrlos wie in diesem Moment hatte sie sich in ihrem ganzen Leben noch nicht gefühlt. Nicht nur die Ordnung der Welt brach auseinander, auch sie zerbrach innerlich immer weiter, denn sie hatte binnen weniger Jahre nicht nur ihre Familie und ihren besten Freund, sondern auch ihre ganze bisherige Existenz verloren. Die einzige Person, die ihr helfen könnte das alles wieder hinzubiegen, hasste sie. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit legte sich Rin auf ihre Decke um ein wenig zu schlafen, Naoko blieb wach. „Sesshoumaru-sama, ich würde gerne mit Euch reden.“, flüsterte sie leise, wohlwissend dass er es gehört hatte. Angesprochener nickte nur stumm, doch mehr hatte sie gar nicht erwartet. „Ihr hattet recht mit dem was Ihr heute gesagt habt. Ich habe nach Macht gestrebt. Macht diesen Wahnsinn zu stoppen. Auch ist es wahr, dass ich Euch um hilfe gebeten habe, denn ich kann es alleine nicht schaffen. Ich weiß, Ihr glaubt mir nicht, aber ich bin wirklich auf Eurer Seite und ich bitte Euch wenigstens solange wir denselben Gegner haben, mich wie ein Mitglied dieser Reisegruppe zu behandeln. Was danach passieren wird, wenn die „Menschen der Zukunft“ besiegt sind, lege ich in Eure Hände. Ich lege mein Leben in Eure Hände. Es ist sowieso nichts mehr wert.“ Tapfer blinzelte Naoko die nach ihrer Rede immer wieder aufkommenden Tränen weg und drehte sich anschließend wortlos um, um sich ebenfalls hinzulegen. Ichiro war der einzige der noch wach war und hatte alles mit angehört, tat aber so als ob er schliefe. Naoko tat die halbe Nacht kein Auge zu, auch weil sie wieder beobachtet wurde. Diesmal waren es weder Rin noch Ichiro die sie weckten. Es war ein Traum, ein wunderschöner, von dem sie am liebsten nie wieder erwacht wäre. Als sie die Augen öffnete, konnte sie beinahe noch die Blumen riechen, die sie als Kind immer mit ihrer Mutter gepflückt hatte, beinahe noch die Wärme ihrer Umarmung spüren. Sie vermisste ihre Mutter sehr, war sie doch immer ihre beste Freundin gewesen. So viele Jahre war sie schon tot, doch es schmerzte noch immer daran zu denken. Langsam setzte sie sich auf, nur um festzustellen dass bis auf Sesshoumaru noch alle schliefen. Wann schläft er? Schläft er überhaupt? Unschlüssig wie sie sich verhalten sollte, wünschte sie dem Youkai erst einmal einen guten Morgen. Er nickte nur. Das Mädchen ging zu Ichiro und weckte ihn, da es sie immer noch nervös machte mit ihm alleine zu sein, auch wenn sie keine Ahnung hatte wieso. Vermutlich deshalb, weil er ein Youkai war und sie jederzeit töten könnte. Vielleicht auch weil sie ihm sein Leben buchstäblich in die Hände gelegt hatte. Oder es hatte einen ganz anderen Grund, einen den Naoko noch nicht kannte, sich noch nicht eingestehen wollte, einfach ignorierte. Ichiro blinzelte erst verwirrt und bellte Naoko kurz darauf vorwurfsvoll an. Er hatte wohl auch einen schönen Traum gehabt. Sofort tat es Naoko leid ihn geweckt zu haben, vielleicht hatte er sogar auch von seiner Mutter geträumt. Beinahe im selben Moment öffnete auch die kleine Rin ihre Augen und als sie sich Streckte, „schlug“ sie dem armen Jaken auch gleich noch mit der Faust auf den Kopf, sodass auch er wach wurde. „Huch, tut mir leid Meister Jaken.“, entschuldigte sich die Kleine sofort, doch natürlich musste der Kappa auch gleich seine Meinung zum Thema preisgeben. Auch wenn es niemanden interessierte… „Kannst du nicht aufpassen wo du mit deinen Händen herumfuchtelst du Gör! Das ist doch das Letzte! Du kannst doch nicht einfach andere ihres Schlafes berauben!“ Eine Weile ging es noch so weiter und der Kappa schien gar nicht zu bemerken, dass ihm niemand zuhörte. Rin rollte ihre Decke zusammen und klemmte sie sich unter die Arme, Naoko verstaute ihre in ihrem Lederbeutel und schulterte diesen. „Es geht nach Osten.“ Verwundert hielt sie in ihrer Bewegung inne und blickte zu dem Daiyoukai auf. „Dort hat mich ein alter Feind um hilfe gebeten.“ Bei den Worten ‚alter Feind‘ glaubte Naoko eine leise Belustigung in seinen Worten vernommen zu haben, konnte es sich aber auch nur eingebildet haben. „Ein alter Feind?“, hakte sie vorsichtig nach und erhielt zu ihrer Überraschung auch diesmal eine Antwort. „Ja, der Daiyoukai der östlichen Länder und ich sind schon sehr lange Verfeindet. Schon unsere Väter bekriegten sich und die Väter deren Väter.“, „Um welche Youkais handelt es sich.“, wollte Naoko neugierig wissen und hoffte seine Plauderlaune würde noch etwas anhalten. „Katzen.“ Kurz verarbeitete Naoko das Gesagte. „Der Osten wird also von den Katzen regiert…“, murmelte sie leise, doch natürlich hörte er es. „Warum braucht er Eure Hilfe?“ Erneut zierte ein spöttisches Grinsen seine Lippen. „Weil er schwach ist und Angst hat ihm würde dasselbe wie den südöstlichen Füchsen passieren.“ Erneut ging es durch den Wald. Naoko hätte sich eigentlich schon daran gewöhnen müssen immer unterwegs zu sein, doch es war immer wieder aufs Neue spannend zu erfahren was man alles so erleben kann. Rin und Naoko ließen sich ein Stück zurückfallen und redeten über Belangloses. Das war ein großer Fortschritt für die Kupferhaarige, denn bis vor kurzen wollte sie in seiner Gegenwart kaum atmen. „Und wenn du mal erwachsen bist, was willst du dann machen?“ Neugierig blickte Rin zu der Älteren auf und wartete gespannt auf eine Antwort. „Das ist eine gute Frage, ähm…“ Diese Frage hatte ihr ihre Mutter auch einmal gestellt. Was hatte sie damals geantwortet? Sie wusste es nicht mehr, zu lange lag es schon zurück… Sie dachte wieder an ihren Traum, an das Gesicht ihrer Mutter mit ihrem warmen Lächeln und den so vertrauten braunen Augen. Sie schluckte, da sich ein Kloß in ihrem Hals gebildet hatte. Ihr fiel wieder ein was sie damals geantwortet hatte. „Etwas Schönes, etwas das mit Spaß macht und…“ Sie bemerkte, dass sie den Satz laut ausgesprochen hatte und ließ ihn offen in der Luft hängen. „Und du?“, fragte sie die Kleine und bemühte sich um ein freundliches Lächeln, das Ergebnis fiel jedoch etwas kläglich aus. Sie nahm die Worte der Kleinen nur am Rande wahr, wie sie davon schwärmte immer bei Sesshoumaru-sama und Meister Jaken zu bleiben, denn ihre Erinnerungen nahmen ihr gesamtes Denken ein und warfen alle gut versteckten Bilder aus den nicht vorhandenen Schulbladen ihres Kopfes, veranstalteten ein einziges Durcheinander und rissen das siebzehnjährige Mädchen in ein Meer aus Trauer. Ich darf jetzt auf keinen Fall Trübsal blasen, ich muss stark bleiben, das habe ich mir schon so oft geschworen. Irgendwann muss ich auch anfangen mich daran zu halten und das ist der perfekte Moment dafür. Naoko kam es plötzlich gar nicht mehr so schlimm vor mit Sesshoumaru zu reisen, denn sie hatte sogar schon einmal ein einigermaßen normales Gespräch mit ihm geführt. Insgeheim war sie auch froh, dass ihre Mutter diese Welt im Guten in Erinnerung behalten würde und dieses Durcheinander nicht sehen musste. Sie war froh Ichiro und Rin um sich zu haben und merkte erst da, dass sie gar nicht so alleine war wie sie immer glaubte. Im Gegenteil, sie hatte Verbündete, mit denen sie Seite an Seite für eine bessere Zukunft kämpfen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)