Family Portrait von -sunnygirl- (In our family portrait we look pretty happy) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- 04. „Spinnet?!“ Das Licht des Zauberstabs in seiner Hand, erhellte das Gesicht von Adrian Pucey. „Spinnet, stimmt irgendwas nicht mit dir?“ Alicia griff geistesgegenwärtig nach ihrem Zauberstab und flüsterte „Nox“ und das Licht verschwand. Dann dachte sie einen weiteren Spruch. Durch ihr unausgesprochenes 'Expelliarmus' hörte sie einen Augenblick später, wie ein kleines Stück Holz auf dem Boden aufschlug, und wie Pucey zu fluchen begann. Sie wusste, dass knappe 2 Meter neben ihr ein Wandteppich hing, hinter dem sich einer der zahlreichen Geheimgänge des Schlosses befand. Darauf bedacht. Darauf bedacht, nicht den geringsten Mucks von sich zu geben, humpelte Alicia an der Wand entlang auf ihn zu und atmete erleichtert auf, als sie ein Stück des Teppichs zu fassen bekam und keinen Moment zu früh dahinter verschwinden konnte. Den Atem anhaltend drehte sie sich um und starrte auf den, von dieser Seite beinahe durchsichtigen Wandbehang. Pucey hatte offenbar grade seinen Zauberstab wieder gefunden, denn der Korridor war nicht mehr stockdunkel. Alicia vernahm einen irritierten Laut und ein leises Murmeln. „Ich bin doch nicht bescheuert...“ jetzt redete Pucey also schon mit sich selber. Nein – dachte sie – du bist natürlich nicht bescheuert, aber es würde mir nicht grade helfen, wenn du Fragen gestellt hättest. Denn, obwohl Adrian Pucey ein mitunter gemeiner, hinterhältiger und verdammter fieser Slytherin sein konnte, wusste sie, dass er auch andere Seiten hatte und im Grunde kein schlechter Kerl war. Offenbar kannte er den Geheimgang nicht und Alicia dachte daran, dass sie sich unbedingt nochmal bei Fred und George bedanken musste, die ihr diesen Gang vor ein paar Jahren mal gezeigt hatten, als die drei nachts verbotener Weise in die Küche geschlichen waren, um dort ein paar Kürbispasteten zu holen. Pucey setzte sich mittlerweile wieder in Bewegung und ging direkt an ihrem Versteck vorbei, den Blick immer noch suchend durch den Korridor wandernd. Erleichtert stieß Alicia die Luft aus, als sie das Licht seines Stabes nicht mehr sehen konnte und setzte ihren Weg im dunklen dann weiter fort. Er dauerte lange, bis sie endlich vor dem Portrait der fetten Dame angelangt war, die friedlich an ihren Rahmen gelehnt schlief. Allerdings wurde sie wach, als Alicia näher trat. „Himmel, Kind, was ist denn mit dir passiert? Du solltest sofort in den Krankenflügel gehen!“ Alicia hatte mittlerweile genug Zeit gehabt, sich eine Ausrede einfallen zu lassen, die sie jetzt herunterspuhlte: „Da komme ich grade her. Einer der Klatscher hat mich getroffen und ich bin gestürzt.“ „Oh, na gut mein Kind, also: Passwort?“ „Grimm“ Damit öffnete sich der Eingang zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum und Alicia quälte sich hindurch. Um diese Uhrzeit war sowieso niemand mehr dort, also brauchte sie auch nicht allzu leise sein. „Ali!“ nun gut, es war wohl doch noch jemand im Gemeinschaftsraum. Angelina stürmte dicht gefolgt von Katie auf sie zu und wand sich unter Alicias Schulter, um diese ein wenig zu stützen. Dabei entfuhr Alicia ein schmerzerfülltes aufkeuchen. „Los Katie, wir bringen sie erst mal hoch.“ Katie schlüpfte unter Alicias andere Schulter und zu dritt machten sie sich auf den Weg in den Schlafsaal, den Alicia und Angelina allein bewohnten, da es in ihrem Jahrgang keine anderen weiblichen Gryffindors gab. Alleine wären die Treppen vermutlich wirklich ein Problem für Alicia gewesen, denn hier gab es kein Geländer, an dem sie sich hätte festhalten können. Angelina stieß mit dem Fuß die Tür zum Schlafsaal auf und die drei steuerten auf Alicias Bett zu, bevor diese murmelte: „Bitte, erst ins Bad.“ Im Bad angekommen, ließen Angelina und Katie Alicia auf den Stuhl sinken, auf dem sonst immer sämtliche Klamotten der beiden lagen und besahen sich ihrer Freundin zunächst einmal. „Oh Ali, du - … ich meine - … das kann doch so nicht weiter gehen!“ Angelina war vor ihr in die Hocke gegangen und legte eine kühle Hand an Alicias Gesicht. Katie hingegen öffnete den Schrank neben dem Waschbecken und holte einige Töpfchen und Tuben heraus. „Ich weiß, aber ich hab nun mal die Wahl: Entweder das hier und Quidditch oder kein Quidditch. Und nach diesem Jahr ist es eh vorbei. Dann bin ich weg vom Fenster.“ „Ja, aber Alicia! Das sind trotzdem noch zwei Spiele, nach denen du wieder irgend einen 'familiären Notfall' hast und hier grün und blau geschlagen wieder auftauchst! Ich an das nicht länger mit ansehen. So, und was ist jetzt gegen was?“ Fragte Katie mit einem Blick auf die ganzen Töpfe und Tuben in ihren Armen. „Gib mir den großen grünen Topf, der ist gegen die blauen Flecke.“ Alicia versuchte, sich den Pulli über den Kopf zu ziehen, gab jedoch schnell wieder auf. Ohne ein Wort trat Angelina mit ihrem Zauberstab auf sie zu und löste die Nähte an Alicias Kleidung auf, nahm sie ihr ab und reparierte sie dann mit einem weiteren Spruch. Alicia saß jetzt nur noch in Unterwäsche vor den anderen beiden, die betroffen wegsahen. Es musste also wirklich schlimm sein. Sie schaute an sich herunter und betastete vorsichtig ihren Bauch. Er war rechts gelb/grün/blau und es tat höllisch weh. Sie kannte sich gut mit Heilsprüchen aus und konnte so eine Art Selbst-Check durchführen. Konzentriert schloss sie die Augen, betastete weiter die verschiedenen Partien ihres Bauches und griff schließlich nach ihrem Zauberstab. „Episky.“ ein Glück waren zwei der Rippen nur angebrochen. Richtige Brüche konnte sie nämlich nicht alleine heilen. Dann rieb sie die Stelle mit der grünen Paste ein und tat das Selbe mit den Flecken an ihren Armen, den Schultern, sowie dem Hals. „Katie, gibst du mir jetzt bitte die kleine Tube mit der roten Schrift?“ Besagte reichte ihr die Tube wortlos und Alicia stand von ihrem Stuhl auf, um vor den Spiegel zu humpeln. „Geht es?“ fragte Angelina und eilte sofort zu ihrer Freundin, als diese auf halbem Weg stehen blieb und die Augen schloss. Sie griff nach ihrem Arm und führte Alicia die restlichen Schritte zum Waschbecken, über dem der Spiegel hing. „Ja, ich bin wohl nur zu schnell aufgestanden, danke.“ Dann machte sich Alicia daran, ihr geschwollenes Gesicht großzügig mit dem Inhalt der Tube zu bedecken. 20 Minuten später hatten Angelina und Katie ihr Bettruhe verordnet und so lag sie jetzt relativ regungslos unter ihrer Decke – bewegen hätte zu sehr wehgetan. Zum Glück war Morgen erst Sonntag und sie konnte ausschlafen und sich weiter um ihre Verletzungen kümmern, sodass das meiste bis Montag wieder verheilt war oder zumindest als Quidditch-Verletzung durchgehen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)