Autofahrt von RoseAkaShi (Klaus x Elena) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Autofahrt „Vermutlich hat Gott die Frau erschaffen, um den Mann klein zu kriegen.“ (Voltaire) Jeremys Sicht: Mit Argusaugen beobachtete ich meine Schwester und Klaus, wartete wahrscheinlich nur darauf, dass er irgendeinen Fehler machte. Ich weiß, das war blöd, besonders wenn man bedachte, das sie jetzt bereits seit sieben Monaten zusammen waren und ich die meiste Zeit mit ihnen verbrachte, sie die ganze Zeit schon beobachtet hatte. Und was war da? Nichts. Nun zumindest nichts Schlimmes oder verwerfliches, wofür ich diesen Typen anklagen konnte. Die meiste Zeit versuchte ich mich einfach daran zu erinnern, das er meine Tante umgebracht hatte und einige andere Aktionen gemacht hatte, für die er auf keinen Fall zum Friedensnobelpreis nominiert werden konnte. Aber ganz ehrlich? Das war verdammt schwer. Nicht das er wirklich eine Kehrtwendung in seiner ganzen Art gemacht hatte. Soweit ich wusste trank er immer noch von Menschen und wenn jemand etwas tat, was ihm nicht zusagte, behandelte er die Probleme auf seine Art, mit Gewalt. Nur machte er das nicht bei meiner Schwester, ja nicht einmal bei mir. Er war wunderbar zu ihr. Keine Geste schloss das aus, bewies es irgendwie zum Gegenteil. Er behandelte sie zuvorkommend, sogar liebevoll, achtete immer ihre Meinung und fragte sie was sie wollte. Wenn er nicht er wäre, dann könnte ich ihn sogar leiden. Klaus war humorvoll und dann doch an den richtigen Stellen ernst und auch sehr klug. Gut, in einem Jahrtausend sollte man sich schon eine gewisse Intelligenz angeeignet haben. „Was wollt ihr beide essen?“, fragte Klaus in die Stille hinein und schaute zuerst zu meiner Schwester und dann nach hinten zu mir. Wir waren auf einer Art Autotour. Wir sahen uns einfach alles an, was uns gefiel, bis wir genug vom reisen hatten und einen Ort gefunden hatten, an dem wir länger bleiben wollten. Klaus fuhr die meiste Zeit, er konnte sich einfach am längsten konzentrieren und so war es für uns andere sehr bequem. Elena verzichtete gern darauf und wenn ich fuhr, dann gab ich den beiden damit nur eine Gelegenheit zusammen hinten zu sitzen, um rumzumachen. Wenn es nämlich irgendwas gab, das ich nicht leiden konnte, dann war es ihr stark intensiv bestehendes körperliches Verhältnis. Man könnte eigentlich meinen dass irgendwann die sexuelle Spannung zwischen ihnen nachlassen würde, aber so war es nicht. So schlimm war es nicht einmal mit Stefan und Damon vereint gewesen. Ich war mir ziemlich sicher, dass die beiden mindestens einmal am Tag Sex hatten, selbst wenn wir kein Hotel bewohnten. Ich zuckte mit den Schultern. „Irgendeine Gaststätte, wo wir uns etwas aus der Speisekarte aussuchen können.“ Was wiederum gut war, das wir jeden Tag irgendwo anders aßen und eigentlich nie wirklich schlecht. „Schnitzel mit Bratkartoffeln und Salat. Irgendwie schwebt mir das gerade im Kopf nach den vielen exotischen Gerichten diese Woche“, meinte Elena. Stimmt, wir hatten uns Mühe gegeben viele Restaurants aufzusuchen, wo es ausländische Kost gab. Chinesisch, tailändisch, japanisch, indisch, griechisch, französisch, italienisch und noch einiges mehr. Die Liste war da wirklich lang. „Das lässt sich schnell einrichten. Die nächste Abfahrt ist ein Hotel angekündigt, ich denke ein Aufenthalt hier ist gut. Morgen werden wir dann in Nashville sein.“ Eins konnte man dieser Tour nicht unterschlagen, sie bot sehr viel Abwechslung und Sehenswertes. Diese Art zu leben hatte wirklich was für sich, wir brauchten uns um nichts Sorgen zu machen und Klaus hatte uns versichert, dass wir immer so leben konnten. Wobei immer, auch immer bedeutet und ewig vielleicht noch dazu. Er wollte meine Schwester verwandeln, sobald sie vierundzwanzig war und sie war nicht wirklich abgeneigt. Ich wollte nicht ohne meine Schwester leben, schon gar nicht allein lassen, ergo, würde ich dann auch verwandelt werden oder zumindest hatte ich es selbst vorgeschlagen. Eine Ewigkeit zusammen mit den beiden, wunderbar. Elena schien zumindest von unserem neuen Ziel begeistert zu sein, das sah man allein in ihren Augen, auch wenn sie mit denen nur Klaus ansah. „Lass uns dort den Nachbau des Parthenons ansehen! Den wollte ich schon immer mal sehen. Nashville soll eine wunderbare Kulturstadt sein!“ Er lächelte sie an und nickte zustimmend. Ich hatte irgendwie das Gefühl, das er überall schon gewesen war auf der Welt, zumindest schien es keinen Ort zu geben, den er nicht kannte. „Deswegen nennt man die Stadt auch Athen des Südens, sie ist wirklich nicht zu verachten“, stimmte er ihr zu und ich beobachtete, wie er seine Hand auf ihre legte und die beiden sich glücklich in die Augen sahen. Würg. „Dein Bruder scheint immer mehr von uns genervt zu sein. Ich glaube er brauch eine Freundin. Hey, Jer, soll ich meine Schwester bitten uns zu begleiten, dann hast du jemand mit dem dich unterhalten kannst?“, fragte er mich und schaute grinsend in den Rückspiegel. Ich verdrehte die Augen und ließ es mir nicht nehmen, ihn dafür kalt an zusehen. „Nein, danke. Ehrlich, ich weiß nicht wie man sie auf Dauer ertragen könnte.“ Alles was ich von ihr wusste, ließ mich von Anfang an gleich vorsichtshalber mindestens hundert Kilometer zwischen uns bringen. „Da stimmte ich zu, meine Schwester kann wirklich sehr anstrengend sein“, gab er mir recht und das war mit am schlimmsten. Es gab so viele Situationen wo wir uns einig waren. „Anders als meine Schwester?“, fragte ich nach und ich wünschte ich hätte es nicht getan. Denn er führte ihre Hand zu seinen Mund und küsste sie. „Auf jedenfall.“ Klaus Sicht: Es war interessant mit Elena und ihrem Bruder unterwegs zu sein. Elena war alles was ich wollte und meine Gefühle für sie schienen nur noch zuzunehmen mit der Zeit. Ich hatte das Gefühl sie jeden Tag ein wenig mehr zu lieben. Jeremy dagegen versuchte mich immer noch angestrengt zu hassen, aber es gelang ihn dann doch nicht so recht. Irgendwie konnte ich diesem Jungen auch nicht wirklich böse sein. Er erinnerte mich viel zu sehr an Henrik. Henrik war schüchterner gewesen, aber auch Jeremy war jetzt nur noch wenig angriffslustig, meist war auch er zurückhaltend. Eigentlich war er nur laut, wenn es um seine Schwester ging. Außerdem mochte er es wie ich zu zeichnen. Generell mochte ich den Jungen immer mehr und ich empfand seine Anwesenheit wirklich nie als störend. Das er Elenas Bruder war, ließ mich ihn automatisch gut behandeln und deswegen stritten wir uns auch nicht wirklich. Ansätze waren da, aber die verblassten immer wieder im Keim. „Ich bin sicher du findest noch das richtige Mädchen für dich“, wandte sich Elena freundlich zu ihrem Bruder. Es war immer wieder faszinierend für mich, wie die beiden interagierten. Ganz anders als ich mit meinen Geschwistern, selbst als wir noch Menschen gewesen waren. Sie umarmte ihn auch oft, manchmal einfach nur so und sie küssten sich auf die Wange oder normal, wenn sie sich voneinander verabschiedeten. Ich hatte sogar erfahren, das sie als Kind zusammen gebadet hatten und auch jetzt hatten sie kaum Probleme damit sich einander freizügig zu zeigen. Vielleicht war das eine Zeit Sache, die mich und meine Familie nie auf solche Situationen gebracht hatte oder wir waren uns einfach noch nie so nahe gewesen. Eigentlich hatte ich diesen Umgang auch immer für einen Irrtum gehalten, egal was die Medien darüber berichteten. Filme und Bücher hatten mir das nie glaubhaft vermitteln können. Elena und Jeremy verkörperten für mich aber eine ganz neue Art der Geschwisterliebe und zwischen ihnen wirkte es so natürlich und einfach. Jeremy antwortete nicht darauf. Er war mit der Hexe getrennt, aber soweit ich das erfahren hatte, lag der größte Schmerz in dem Tod seiner Freundin Anna. „Du hattest einen Menschen der sich in einen Vampir verwandelt hat, ein Vampir der ein Geist wurde und eine Hexe. Also wenn du meine Schwester, die eine Urvampirin ist, ablehnst, dann müssen wir uns wohl auf die Suche nach einem Werwolf machen oder bevorzugst du es, wenn ich dir einen Hybrid vorstelle?“, necke ich den Jungen. Er fand das anscheinend gar nicht witzig, aber irgendwie war mir schon aufgefallen, dass er irgendwie fast mit jeden Vertreter einer Spezies etwas hatte. Elena biss sich auf die Unterlippe, um nicht zu lachen, denn auch sie fand es witzig, seit dem ich ihr meine Feststellung mitgeteilt hatte. Gott, sie sollte das lassen. Das weckte in mir nur das Bedürfnis sie sinnlos zu küssen oder sie auch zu beißen. Ich liebte es, wenn wir unser Blut miteinander austauschten. „Nein, danke! Ich verzichte! Ich schafft das wenn auch alleine“, meinte er und seine Stimme erhob sich ein wenig. Grinsend nickte ich. „Stimmt, du schaffst es sicher auch allein, zwischen all den Menschen den Werwolf heraus zu finden, am besten noch, wenn ihr Gen nicht aktiviert ist.“ Jeremy ließ sich genervt zur Seite fallen. Er war nicht angeschnallt, da es ziemlich unnötig war. Unfälle baute ich nicht und es gab ihnen die Möglichkeit bequemer zu sitzen und auch zu schlafen, wenn wir lange fuhren. Ich bog die Ausfahrt ab und Elena sah zur Seite. Da war ein großes Hochhaus und ich wusste dahinter gab es einen Pool. Ich hatte vor diesen mit ihr in der Nacht aufzusuchen. „Wir sind da Jeremy! Das Hotel ist riesig. Können wir ganz oben wohnen, dann können wir sicher ganz weit sehen“, wandte sich Elena aufgeregt an mich. Es war immer wieder toll zu sehen, wie begeistert sie von den Dingen war, die ich ihr zeigte. Sie hatte sich eine Kamera gekauft und machte tausende von Bildern, auch von uns. „Da ist das Penthaus, da hatte ich sowieso vor einzuchecken.“ Sie lächelte mich an und sie wusste gar nicht, wie oft sie mir allein mit diesem Lächeln bestätigte, wie richtig meine Entscheidung war, meine Existenz mit ihr zu verbringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)