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Tabaluga, Lilli und das Große Feuer

von

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Das Große Feuer in mir

Fest hielt Tabaluga Lilli in seinem Arm. Seine Lilli. Dieses wundervolle Mädchen, aus Eis geschaffen. Sein Herz schlug in seinem unglaublich wohltuendem Takt, in Einklang mit ihrem. Sein Leben schien zu Ende, als Arktos ihn mit dem selben Eisstrahl töten wollte, der auch das Leben seines Vaters beendete.

Aber Tabaluga hatte das Große Feuer gefunden: Liebe. Unendlich, ewig. Dies wusste Arktos nie. Das Feuer vor dem er sich hätte fürchten sollen, war nicht das der Drachen, oder eines Vulkans. Nein, es war die Liebe.

Er selber war stets immer in vollem Hass gefangen, Hass auf das Feuer. Deshalb hatte er dieses Feuer nie in sich gespürt. Welche Ironie.

Hatte doch der Herr des Eises seinen Untergang selbst geschaffen. Lilli sollte seine Waffe sein gegen Tabaluga. Doch stattdessen war Lilli Tabalugas Weg das Große Feuer zu finden, welches am Ende Arktos vernichtete, und Tabaluga und Lilli das Leben gab. Ein Schönes Leben, ein Glückliches Leben.

Ja, der kleine Drache war unbeschreiblich glücklich in jeder Sternennacht, wenn er zusammen mit Lilli den Himmel ansah. Er sah in ihre wundervollen Augen, schenkte ihr ein Lächeln. Und sie lächelte zu ihm zurück. Sie gab ihm einen Kuss auf die Drachennase und schmiegte sich an ihn.

Und das Feuer brannte in ihm. So unglaublich stark und warm. „Ich liebe dich, Lilli. Mein wunderbares Mädchen aus Eis,“ flüsterte er sanft zu ihr.

„Ich liebe dich, Tabaluga. Mein großer, starker, tapferer Drache. Der immer für mich gekämpft hat,“ erwiderte sie. Sie waren Gegensätze, durchaus, Eis und Feuer. Aber beides hat seinen Platz in der Welt, wie auch Leben und Tod, Licht und Dunkelheit.

Vielleicht symbolisierte ihre Liebe eben genau dies: Dass die Gegensätze zusammen gehörten und diese Welt bereicherten. „Jeden Tag werde ich dich beschützen und dich nie los lassen,“ versprach der Bewahrer des Feuers.

„Das ist gut zu wissen,“ wisperte sie voller Glück.

Nur eines störte den kleinen grünen Drachen. Sein Vater fehlte ihm noch immer. Tabaluga ließ den Kopf etwas hängen. Wenn doch nur Tyrion auch bei ihnen wäre. Er hatte sich geopfert für seinen Sohn. Sicher, er hatte Lilli, den Magier, die Bienenkönigin, die Ameisen, alles gute Freunde, aber ohne den alten Drachen fehlte ihm etwas.

Lilli aber schien seine Gedanken zu erfühlen, sie küsste ihn auf die Wange: „Tabaluga, schau!“ Das Mädchen zeigte in den Himmel. Tabaluga folgte ihrer Hand und blickte auf den Stern, auf welchen sie zeigte. Den Stern des Tyrion. Er blinkte unglaublich hell.

Dem Drachen lief eine Träne über das Gesicht. Sein Vater war vielleicht nicht mehr auf der Erde, aber von seinem Platz im Himmel würde er immer über seinen Nachkommen wachen und immer bei ihm sein. So voller Glück darüber und wieder getröstet, stand Tabaluga zusammen mit Lilli auf. Ein stilles Abkommen. Sie mussten nicht sprechen um sich zu verstehen.

Lilli reichte ihm die Hand, sie verbeugten sich und begannen zu tanzen. Sie tanzten jeden Abend und dies taten sie auch jetzt wieder. Voller Freude auf die Zukunft.

Tabaluga sah traurig auf Grünland nieder. Er war der rechtmäßige König, und musste dieses beschützen. Arktos war keine Bedrohung mehr. Er war in einem ewigen Schlaf gefangen. Er hatte alle seine Freunde. Aber es änderte nichts daran, dass ihm etwas fehlte: Lilli.

Arktos hatte Lilli einstmals aus Eis erschaffen. Er hoffte damit Tabaluga eine Falle zu stellen und ihn zu besiegen. Durch Lilli den Drachen zu verwirren. Doch hatte der Herr von Glasburg die Liebe unterschätzt. Lilli war ein lebendes Wesen. Und Tabaluga, der kleine Drache, hatte durch ein Feuer Lilli das Leben geschenkt. Das Große Feuer, welches man Liebe nennt.

Aber Lilli musste ihn verlassen. Weil Tabaluga als junger Drache eine lange Zukunft habe, sie nicht die Zukunft hiervon sein kann. Dass hatte sie ihm bei ihrem Abschied gesagt. Auch wenn er an sich mit allen Bewohnern Grünlands schöne Tage hatte, besonders mit Happy, konnte er diesen Schmerz nicht vergessen. Man konnte sagen, dass dies ein letzter Triumph von Arktos war.
 

Ich fühl wie du...
 

Ja, dieses Lied hatte sie noch für ihn gesungen als sie ging. Er hörte es wieder in seinem Kopf.
 

Ich fühl wie du, ja es ist soweit
 

Er hatte es immer in seinem Herzen getragen. Jedes einzelnes Wort. Dafür reichte es, dass er es nur ein mal gehört hatte.
 

Für immer du, in alle Ewigkeit
 

„Oh weh,“ dachte Tabaluga. „Jetzt fange ich schon an Stimmen zu halluzinieren. Besser, wenn ich mich schlafen lege, vielleicht geht es mir dann besser.“

Doch kaum hatte er sich umgedreht, da setzte sein Drachenherz für einen Moment aus. Das konnte doch nicht sein. Er musste träumen. Da war sie auf ein mal. Einfach so Und das Mädchen sang für ihn. Dies war sicher ein Traum. Aber dann konnte er ihn auch genießen, als ihre Stimme weiter in seinem Ohr erklang:
 

Ich fühl wie du, und will dich fühlen

Ich hör dir zu, auch ohne Worte

kann ich dich verstehn, du wirst sehn

Denn bist du da, geht die Sonne auf,

und ich geh wie auf Wolken,

und werd es immer tun!
 

Lilli reichte ihm die Hand. Der Drache zögerte. Sagen konnte er nichts, da sein wild schlagendes Herz ihm seine Stimme nahm. Also schluckte er nur und nahm ihre Hand. Schnell schwebten sie tanzend für sich alleine hier auf dem Berg. Wie sie so voller Harmonie in einer unglaublichen Harmonie sich bewegten, sang Tabaluga das Lied weiter welches in seinem Herzen war:
 

Ich fühl wie du, ein Abenteuer

In mir brennt ein neues Feuer

Ich gebe zu,

Zärtlichkeit war vorher nur ein Wort, nicht mehr

Ich mag dich sehr, und bist du da,

hört mein Herz auf zu schlagen,

und wird es nie mehr tun.
 

„Bitte sag mir dass ich nicht träume, Lilli!“, flehte er.

Lilli lächelte ihn an: „Du träumst nicht. Mein kleiner tapferer Tabaluga. Auch wenn du nicht mehr so klein bist wie damals.“

Ja das war er nicht mehr. Er war etwas größer geworden und gleich groß wie Lilli. Lilli hatte sich kaum verändert. Sie war noch immer genau so schön wie damals, als sie ging.

„Warum bist du wieder zurück?“, wollte er wissen.

„Mag sein,“ erwiderte sie, „dass ich glaubte nie Teil deiner Welt sein zu können. Aber egal wo ich war, egal bei wem, ich hielt die Sehnsucht einfach nicht mehr aus. Ich kann ohne dich nicht weiter sein, Tabaluga. Ich brauche dich.“

Sie sah kurz auf den Boden, nur um ihm schließlich intensiv in die Augen zu sehen: „Ich liebe dich!“

„Ich liebe dich auch!“, sprach Tabaluga daraufhin. Und zusammen sangen sie weiter:
 

Ich fühl wie du, du bist mein Leben

Für immer du, es wird niemals anders sein

Ich hör dir zu, auch ohne Worte

kann ich dich verstehn, du wirst sehn

Denn bist du da: Bricht der Himmel zusammen,

geht ein Sturm durch mein Blut,

Steht die Erde in Flammen

Und wird es immer tun
 

„Also bleibst du bei mir?“ Tabaluga wünschte es sich so sehr.

„Ja, Tabaluga. Ich bleibe bei dir. Mit dir Zusammen will ich in die Zukunft.“ Überglücklich drückte Tabaluga Lilli an sich. Sein Herz war voll und glücklich. Nie mehr wollte er von Lilli getrennt sein.
 

„Scheint so als ob du das letzte Stück zu deinem Glück gefunden hast, Tabaluga.“ Das Paar drehte sich um zum kleinen Schneehasen Happy, die Tränen vor Freude in ihren Augen hatte. Nachdem sie sich gefasst hatte, hüpfte sie in Tabalugas Beutel. „Es ist schön, dass du wieder da bist, Lilli.“

„Ich bin auch froh, Happy,“ antwortete diese.

Zusammen führten Tabaluga und Lilli Grünland in eine wunderbare Zukunft.
 

Liebe ist unendlich. Geliebt wirst du nur, wo du schwach sein darfst, ohne Spott dafür zu ernten. Finde diesen Ort. Tabaluga und Lilli hatten ihn gefunden - für immer.



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