Black Magic Soul von GabrielReyes ((A Demon's Contract Nero's Life)) ================================================================================ Kapitel 3: Deal --------------- Das Bündnis war geschlossen, noch am selben Abend hatte er Elia weggeschickt. Jener durfte sich eine Unterkunft suchen, Nero selbst musste nach Hause. Sein Handy hörte schließlich nicht auf zu klingeln, seine Mutter nervte. Der nächste Morgen begann in seinem weichen Federbett und mit einem kräftigen Schmerz im Gesäß. Nero wäre am liebsten gar nicht mehr aufgestanden doch trotzdem wurde er geweckt. Sein Bruder Damien betrat den Raum, er hatte einen Frühstücksteller in den Händen. Eine nette Geste, könnte man vermuten, doch dem war nicht so, sein Bruder war lange nicht mehr der, den er kannte. Das sanfte Streicheln seiner Stirn, weckte Nero und er riss die Augen auf, als er das Gesicht seines Bruders über seinem erblickte. Mit einem jähen Murren schubste er ihn weg und auch den Toast schlug er seinem Bruder aus der Hand. Er wollte ihn tatsächlich füttern. Damien lachte entrüstet. „ Nero, Nero... was ist denn nur los mit dir? Dein eigener Bruder will doch nur nett sein...“ Nero zischte etwas und fuhr sich durch das Haar. „ Verpiss dich Damien...“ Nein sein Bruder war er schon lange nicht mehr und daran war Nero selbst vielleicht auch Schuld. Zu seiner Anfangszeit als schwarzer Magier (also vor 4 Jahren) hatte er noch viel herumexperimentiert und er hatte es wirklich geschafft seinen Bruder dort mit hineinzuziehen. Seitdem war Damien komisch. Einerseits belästigte er ihn tagtäglich sexuell, andererseits versuchte er ihn auch ab und an mal gerne umzubringen. Natürlich plante sein lieber Bruder das alles so, dass Mutter es nicht mitbekam und wenn, dann war Nero der Böse. 2 Jahre Psychiater hatte er damit auch hinter sich und wahrscheinlich noch einige weitere, denn ausziehen konnte er mit seinen 16 Jahren hier noch nicht. Damien zeigte Nero ein weiteres liebliches Lächeln, denn in diesem Augenblick betrat Mutter den Raum. Sie blickte auf den Toast am Boden, zu Damien, der nun ziemlich verstört dreinblickte und dann zu Nero, der Damien einen finsteren „ Ich werde dir irgendwann noch die Gurgel aufschneiden“- Blick schenkte. Sofort begann das Gezetere, das Mordio, dass Nero am liebsten die Klippe hinuntergestoßen hätte. Er legte sein Gesicht in seine Hände und ließ seine Umwelt sein. Nero ließ alles geschehen. Sollten sie doch streiten, sollten sie doch brüllen, ihm war es längst egal, irgendwo hatten sie sich ausgeschrien, irgendwo ausgebrüllt und dann gingen sie, dann herrschte Ruhe. Selbst wenn er nicht antwortete und sie darüber sauer sein würden. Nero war es auch egal, dass sie sauer waren. Damien war schließlich verrückt und seine Mutter in tiefster Depression über das Verschwinden Vaters. Und wer war hier das schwarze Schaf? Nur weil Nero hier nicht nett sein konnte (er wollte es auch nicht unbedingt, er war zu niemandem nett, es sei denn es hatte irgendeinen Zweck oder er mochte die Person tatsächlich), nur weil Nero anders war, nur weil er erfüllt war, von etwas, das sie nicht einschätzen konnten. Zumindest Mutter nicht. Hatte es ein schwarzer Magier denn je leicht gehabt? Nero wäre kein schwarzer Magier geworden, wenn er es leicht gehabt hätte. Durch den Wunsch es sich leichter zu machen, durch die natürliche Faulheit und Gemütlichkeit des Menschen, hatte er diesen Weg beschritten. Dabei musste er jedoch feststellen, dass dieses Leben noch komplexer und nerviger sein konnte, als es ohnehin schon war. Zumindest seinen Psychiater konnte er mittlerweile steuern. Dieser Mann hatte tatsächlich eine hohe Geisterkraft gehabt, die ihm alles erschwert hatte. Sie hatten den Raum verlassen und es herrschte lange Ruhe. Lange saß Nero in seinem Bett, streichelte sein Kissen, dass aussah wie eine schwarze dicke Plüschkatze und dank seiner Magie auch lebendig war. Nero liebte dieses schwarze dicke Vieh. Es war niedlich und diesen Tick konnte er nicht losfinden, wenn er etwas niedlich fand, liebte er es sofort an, er war wie ein kleines Kind. Schade nur, dass Niemand dieses kleine verspielte Kind entdecken konnte. Niemand kannte ihn so gut wie er sich selbst oder vielleicht seine dicke unechte Plüschkatze hier. Wenn er mal verspielt war, so quälte er die Dämonen, die ihm nachstellten, die Magier, die unter ihm standen und nach seiner Macht griffen. Seit 3 Wochen herrschte aber endlich Ruhe. Zumindest schien es so. Plötzlich riss die Tür abermals auf, seine Mutter meckerte wieder los, zerrte ihn damit auch endlich aus dem Bett, ließ ihn duschen und anziehen und schon schickte sie Nero zum Psychiater. War es denn mal wieder Zeit? Dabei hatte er die Ruhe gerade eben so genossen. Nun gut. Ein verspieltes Grinsen stahl sich auf Neros süße Lippen, als er im Auto saß, seine Mutter am Steuer und sie auf dem Weg zum Psychiater waren. Seine ungewöhnlichen Augen blickten aus dem Autofenster. Die Mutter starrte ihn unwohl von der Seite her an und begann wieder Worte von sich zu geben, deren Zusammenhang Nero uninteressant fand. Er ignorierte sie. Viel lieber steuerte er seine Aufmerksamkeit und damit auch seine Kraft nach draußen. Nero hatte Lust darauf, Unfälle zu bauen, davon ernährte sich seine Kraft. Von negativen Ereignissen, sei es auch nur das Kleinste. Somit ließ er seine Magie spielen, damit sich der Fahrradfahrer, der neben ihnen herfuhr mit dem Vorderrad in seinem Busch verheddern und einen kleinen Salto machen. Ein schwerer Sturz, doch Nero kicherte nur goldig über das vergoßene Blut. Den Blick seiner Mutter mied er dabei, sie schien bestürzt über ihren Sohn. Nero wusste auch ganz genau wie sehr sie sich vor ihm fürchtete, wie sehr sie ihn hasste, doch sie war keine Person, die ihre Gefühle so offenkundig zeigte, solange es natürlich keine Wut war. In der Wut war sie die erste, die den Marathon lief. Nero seufzte und lehnte sich im Autositz zurück. Seine Überlegungen schlugen wieder Flick Flack. Ja was sollte er an diesem Tag wohl anstellen? Es waren ja noch Ferien, da hatte er viel Freizeit, da konnte er mal sein inneres Chaos sortieren und seine Liste durchgehen Elia! Elia war natürlich momentan das Wichtigste auf der Liste. Er musste mit ihm sprechen, zumindest hatte er ein plötzliches Gefühl dafür. Es war ganz komisch, er erkaltete tatsächlich kurz, ehe er sich wieder fasste. Gut, das nächste Ziel war also Elia. Das Wartezimmer bei Dr. Ward-Reiner war wie immer derselbe düstere, stickige Ort, an dem man sein Dasein fristete wie vor einem Gang zum Galgen. Die meisten Patienten saßen in labilen Haltungen zusammengekauert, leicht schaukelnd oder schlaff auf ihren Plätzen. Sie hatten vielleicht keine Termine, denn sie kamen nicht sofort dran. Nero schon. Er hatte ein festes Verzeichnis im Wochenplan, wann er hier sein sollte. Somit konnte er geradewegs der Sekretärin hinterherlaufen und diesen Raum der Verzweiflung schnell hinter sich lassen. Nero setzte sich vor Dr. Ward-Reiner hin und blickte zu seinem Psychiater hoch, der sogleich einen glasigen Blick bekam. Ja diese Seele gehörte ihm. Sobald sich die Tür schloss, warf Nero die Beine über die Sessellehne und streckte sich genüsslich. „ Haben sie unter ihren Patienten schon den ein oder anderen merkwürdigen beobachten können?“ Nero hatte seine Magie über diese Seele gelegt um zu erkennen, ob sich auch Dämonen in dieses Zimmer schlichen, wenn ja, wussten sie bereits, das Nero hier immer hinging. Doch es gab nur müdes Kopfschütteln. „ Wunderbar, dann verschreiben sie mir doch am besten noch ein paar Schlaftabletten und Anti-Depressiva bräuchte ich vielleicht auch...“, nicht, dass Nero das selbst verwendete, er hasste Schlaf und depressiv war er auch nicht. Zumindest nicht weit genug. Dieses Arsenal wandte er eher gegen seine kleine „Familie“ auf, damit sie ihn an den schlimmsten Tagen zumindest in Ruhe ließen. Unwohl merkte Nero, als er seinen Hintern bewegte, dass er noch wehtat. „ Oh... soll ich erzählen was ich wieder getrieben habe?“, Nero lachte niedlich und fuhr sich mit einem Finger über die Lippen, während er den Deckenventilator beobachtete. Dr. Ward-Reiner hatte sich an seinem Schreibtisch niedergelassen und öffnete ein Buch, das Nero als Tagebuch verwendete. Somit konnte er jeden Schritt seines Lebens verfolgen aber auch planen. Manchmal half das ziemlich, wenn man einige Namen oder Eigenschaften von Dämonen oder Dingen brauchte. Fröhlich diktierte er sofort das Erlebnis mit Elia, dabei vergaß er den unwichtigen Rest der Woche, denn er hatte ja schließlich nur darauf hingearbeitet. Kichernd erhob Nero nach dem diktieren seine Hand und sammelte eine schwarze Kugel in ihr zusammen. Wieder mal sein inneres Spielkind, Nero spielte immer, plötzlich merkte er auf. „Oh nein, jetzt schon Besuch?“ Es hatte an der Tür geklopft, Dr. Ward-Reiner blickte von seinen Aufzeichnungen hoch, er sah aus, als wäre er in Alarmbereitschaft. Ein Dämon also und noch ehe Nero weiter reagieren konnte flog die Tür auf. Elia stand bereit. Der Junge räkelte sich über die Sessellehne um zum Dämon blicken zu können. Er blinzelte unschuldig. Elia sah wirklich genervt aus, er hatte die Augen leicht zusammengekniffen und sogleich die Tür hinter sich zugeknallt. Der Blonde Dämon schritt auf Nero zu. „ Vistus ist hier...“ Nero fiel fast vom Sessel. Es ging rasch, sie hatten das Gebäude verlassen, zusammen, Elia hatte einen Arm um Nero geschlungen wie ein Bodyguard. Der Kleine wirkte nicht besonders zufrieden, doch er ließ es mit sich machen, es diente zur Sicherheit. Nero wusste nämlich, dass Elia einen Bannkreis aufgestellt hatte um nicht sonderlich mit seiner Kraft aufzufallen. Wieder suchten sie das Hotelzimmer aus, in dem sie den Abend verbracht hatten. Das wurde wohl zum Hauptquartier und so wie er später erfuhr, hatte Elia dort auch die Nacht verbracht. Er hatte die Nacht nicht ausgelebt, hatte nicht gefeiert oder sonstiges. Wahrscheinlich war ihm diese Welt genauso zuwider wie für Nero, doch Elia war viel negativer eingestellt. Somit hockte der Junge nun auf dem Bett und verschränkte die Arme während er Elia auf und ab gehen sah. „ Sag, Vistus, ich weiß von den Dämonen her, dass sie Angst vor ihm haben, dass er mächtig ist, aber was ist das denn für ein Idiot, der mir die Show stehlen will?“ Elia blitzte Nero kalt an. „ Du bist echt noch ein Grünschnabel...“, Elia blickte so drein, als würde er es grad zutiefst verfluchen solch einen Bengel als Meister zu haben. Nero grinste nur. Auch wenn er jung war, er war keineswegs dumm. „ Vistus ist ein gefährlicher Faktor, er ist auf der Suche nach Leuten wie dir Nero, man kann ungemein sagen, dass du ziemlich mächtig bist und das könnte ihm nicht in den Kram passen, du bist Konkurrenz...“ „ Ach hör schon auf!“, ein theatralisches Wedeln mit der Hand folgte, während sich Nero die andere an die Wange legte und ein geschmeicheltes Weib spielte. „ Aber, wenn er so mächtig ist...“ Und diesmal blitzte Gier in seinen Augen auf. „ Dann will ich ihn kennen lernen...“ Elia schnippte Nero gegen die Stirn, ein Flucharsenal folgte und schon schmunzelte der sonst immer so grimmig schauende Opast. „ Wenn wir auf ihn treffen, kann ich dir nicht mehr groß helfen...“ „Warum?“, Nero schmollte und zog Elia am Mantel zu sich, der Opast blickte zum Kleineren hinab, im Gegensatz zu Nero, hatte er keine Minute auch nur Anstalten gemacht sich zu setzen. „ Vistus Macht...“, erwiderte Elia und entfernte Neros Hände von seinem Mantel. „ Laber keinen Mist... ich will ihn treffen...“ Nun versank Nero in Nachdenken. „ Weißt du wo er ist?“ Elia schüttelte den Kopf. Der Blick des Kleinen wurde finster. „ Kennst du jemanden, der mit ihm zutun hat?“ Elia schwieg. „ Wie kannst du nur so ehrfürchtig von einer Fabel reden!“, murrte Nero dann. Elia schloss die Augen. Anscheinend wusste der Opast selbst nicht, was er darauf antworten sollte. Kein Wunder, es war banal sich vor etwas zu fürchten, dass man weder sehen, noch greifen konnte. So war Nero's Logik zumindest. Anscheinend waren Dämonen genauso gläubig wie die Christen. Er ist nicht da, er ist nicht greifbar aber man vermittelt überall seine Macht als hätte man ihn erlebt. „ Stell dich nicht an, wir suchen ihn und dann nehme ich mir seine Macht...“ „ Tu das“ „ Und du, du wirst mein Lakai sein!“ Elia schenkte Nero einen bösen Blick. „ Ein solch mächtiger Opast wie ich, nennt sich nicht freiwillig Lakai, ich kann meinen Meister auch umbringen, was zwar nicht gut für mich selbst ist aber ich kann es...“ Eine Herausforderung, ein Spiel, Nero lächelte kalt zu Elia hinauf. „ Den Versuch darfst du starten, nachdem ich Vistus gesehen habe“ „ Deal“ Deal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)