Invasion von Negi01 (Teil 1 : Die Reise) ================================================================================ Kapitel 14: Die Flucht ---------------------- Kapitel 14: Die Flucht „Also gut. Die Saroks haben an euch rummanipuliert. Aber warum helft ihr ihnen dann?“, fragte Kazuma wütend. Wang seufzte. „Weil wir keine andere Wahl haben. Durch die Experimente wurde unsere DNS instabil. Wenn wir uns nicht alle 48 Stunden eine Spritze mit einer speziellen Flüssigkeit setzen, werden wir sterben. Dummerweise sind wir nicht imstande, diese Flüssigkeit herzustellen, doch die Saroks sind es. Als Gegenleistung übernehmen wir manchmal Jobs, die ihnen zu schwer sind. Dafür geben sie uns das Mittel!“, erklärte Wang. „Wir sind von ihnen abhängig. Deshalb kann ich euch nicht gehen lassen!“, schrie er und beide Arme wurden jetzt zu Klingen. Kazuma sah ein, das er vermutlich nicht mit sich reden lassen würde. Wenn er also sein Versprechen einhalten wolle, müsste er gegen ihn kämpfen. Wang lächelte. „Einer der Generäle ist auf dem Weg hierher. Wenn er eintrifft, ist es ohnehin aus für euch.“, sagte er. Kazuma erschrak. „Etwa einer der Hauptgeneräle?“, fragte er „Ja. Einer der Stärksten sogar.“, fügte Wang hinzu. Jetzt war sich Kazuma sicher, das er sich beeilen musste. Er durfte keine Zeit verlieren, aber er wollte auch nicht einfach abhauen. Würde er das tun, würde Wang ihn verfolgen. Darum musste er ihn hier und jetzt besiegen. „Na gut. Beginnen wir das Spielchen!“, sagte er und machte sich bereit. Serena und Junko waren in der Siedlung angekommen, in der jedes Haus gleich aussah. „Mann, sind die einfallslos.“, sagte Junko gelangweilt. „Ist doch egal. Jedenfalls müsste doch hier irgendwo ein Auto sein.“, sagte Serena und sah sich um. „Tja. Wenn du meinst.“ Junko schien sich Gedanken um Kazuma zu machen. Ihr wäre es lieber gewesen, wenn sie ihm zur Seite gestanden hätten. „Da ist eines.“ Serena hatte in der Einfahrt eines der Häuser ein Auto entdeckt. „Prima. Dann nehmen wir das und holen Kazuma ab, ja?“, fragte Junko fröhlich. „Nein. Wir haben klare Anweisungen. Ich werde erstmal sehen, ob ich es kurzschließen kann!“ Serena schlich auf das Auto zu und probierte, die Tür zu öffnen. Doch es war abgeschlossen. „Gut. Dann eben so!“, sagte sie und holte einen kleinen Draht heraus, mit dem sie in Windeseile das Türschloss knackte. Junko sah sich um. Ihr Gefühl sagte ihr, das sie sich in Acht nehmen müsste. Etwas schien rasch näher zu kommen. „Beeil dich. Ich habe das Gefühl, das wir bald Besuch kriegen!“, sagte Junko. „Es dauert nur 2 Minuten!“, versuchte Serena sie zu beruhigen. „Du musst das nicht tun. Immerhin bist du ein Mensch!“ Kazumas Worte klangen fast wie Hohn angesichts der Kräfte, die Wang besaß. „Willst du mich verkohlen? Wenn ich das tue, sind wir alle verloren. Der General wird alles hier platt machen!“ Wangs Erklärung war sehr simpel. Kazuma war klar, das er nicht mit sich reden lassen würde. Er schluckte einmal kräftig und senkte den Kopf. „Dann los!“, sagte er und wie nach einem Startschuss zu einem Wettlauf rannte er auf Wang zu. Seine Schwerter blitzten bedrohlich um Licht der Hallenbeleuchtung auf und er schlug zu. Metall trat auf Metall. Wang´s Arme waren zu messerscharfen Klingen geworden, welche die Schläge von beiden Schwertern abgefangen hatten. Kazuma drückte mit aller Kraft dagegen, doch Wang ließ nicht nach. Rasch befreite sich Kazuma aus dieser Lage und wich etwas zurück. Wang lächelte spöttisch. „Lass es einfach sein. Es bringt doch nichts!“, sagte er. Doch Kazuma´s Entschlossenheit war nicht aus seinem Gesicht gewichen. So einfach würde er nicht aufgeben. Junko war sicher, das sie nicht mehr alleine waren. Hier und da hatte sie schon Schatten entlang huschen sehen. Doch wirklich gesehen hatte sie noch niemanden. „Wie lange dauert es den noch?“, fragte sie Serena, die immer noch versuchte, das Auto kurz zu schließen. „Hab´s gleich. Ist etwas komplizierter, als ich dachte!“, antwortete Serena. „Oh Mann!“, kam es auf einmal durch Junko´s Mund. Serena sah neugierig zu ihr hin. Als sie aber an ihr vorbeisah, erschrak auch sie. Aus einer Nebenstraße kamen etliche Leute heraus. Manche von ihnen sahen noch menschlich aus, aber andere hatten seltsame Gliedmaßen. Auf jeden Fall hieß das nichts gutes, weil sie direkt auf die zwei zukamen. „Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, los zu fahren!“, sagte Junko. Serena nickte und versuchte, sich zu beeilen. Junko zog drohend ihr Schwert in der Hoffnung, die Meute würde etwas langsamer werden, doch sie wusste, das sie gegen diese Übermacht nichts würde ausrichten können. „Beeil dich, Kazuma.“, bat Junko leise. Kazuma war erneut auf Wang losgegangen, doch der wehrte ständig mit seinen Armen oder Beinen ab, die er beliebig in Schwerter verwandeln konnte. Kazuma keuchte bereits. Die Angriffe kosteten ihn viel Kraft und bisher konnte er noch nichts ausrichten. „Der muss doch eine Schwachstelle haben.“, dachte er. Wang verwandelte seine Arme wieder zurück und verschränkte sie. „Bald bist du am Ende. Dann war´s das!“, sagte er. Kazuma wankte ein wenig und ging in die Knie. Etwas Schweiß tropfte auf den Boden. Er war kurz davor, seine Schwerter fallen zu lassen. Da kam ihm eine Idee. Er sah Wang nochmal prüfend an. Dann lächelte er auf einmal. Langsam und auf ein Bein stützend kam er wieder hoch. Es kostete ihn etwas Überwindung, jetzt ruhig stehen zu bleiben, doch er schaffte es. „Jetzt weiß ich, was ich tun kann.“, verkündete er und hielt seine Schwerter in Kampfposition. Eines vorne von sich weg und das andere drohend nach vorne gestreckt. Wang stutzte ein wenig, doch er machte sich bereit, in die Abwehr zu gehen. Wie ein Pfeil preschte Kazuma jetzt nach vorne. Das eine Schwert drehte er und griff damit an. Wang verwandelte einen Arm wieder in eine Klinge und wehrte es ab. Mit dem anderen Schwert stach Kazuma zu. Doch Wang´s anderer Arm wehrte es ab und schleuderte es dabei in die Luft. Dann stach er mit diesem Arm zu. Kazuma aber sprang jetzt in die Luft und stieg hoch. Noch in der Luft griff er das umherwirbelnde Schwert am Griff und schlug zu. Er landete genau hinter Wang und verpasste ihm einen tiefen Schnitt am Rücken. Von oben links nach unten rechts. Wang´s Arme verwandelten sich zurück und er ging geschwächt zu Boden. Kazuma lächelte. „Deinen Körper kannst du nicht verwandeln.“, sagte er. Die Meute kam immer näher. Junko bekam immer mehr Angst. Wenn Serena es nicht hinbekäme, müsste sie sich gleich einer Überzahl von Gegnern stellen. Der kalte Angstschweiß stand ihr auf der Stirn und das Schwert in ihren Händen fing an zu zittern. Plötzlich vernahm sie ein Geräusch, das ihre Zweifel zerstreute und ihr neuen Mut gab. Einen Automotor. Serena hatte es geschafft, ihn zu starten. Damit fiel Junko ein dicker Stein vom Herzen. „Spring rein!“, schrie Serena. Junko ging durch die Beifahrertür ins Auto und Serena gab Gas. Die Meute verfolgte sie zwar, doch Serena war rasch außer Sichtweite. Junko seufzte. „Ein Glück!“ Die Erleichterung war ihr anzusehen. Plötzlich erschrak sie. „Kazuma! Was ist mit ihm?“, fragte sie. „Er hat gesagt, das wir am Stadtrand warten sollen und das tun wir auch.“, sagte Serena. „Aber wenn er nicht kommt?“, fragte Junko voller Sorge. Serena schluckte. Diesen Gedanken hatte sie auch schon gehabt. Und die Tatsache, das Kazuma ihr den Computer mit den Daten in die Tasche gesteckt hatte, verstärkte ihre Befürchtungen. Doch noch vertraute sie ihrem Bruder. Er würde schon kommen. Kazuma sah den am Boden liegenden Wang an. Die Wunde auf seinem Rücken blutete stark, doch sie war nicht lebensgefährlich. „Wenn du liegen bleibst, wirst du gerettet.“, sagte Kazuma und steckte seine Schwerter weg. Wang zuckte nervös. „Warum bringst du es nicht zuende? Warum?“, fragte er unter Schmerzen. „Weil ich keinen Grund habe, dich zu töten. Du willst schließlich nur das Beste für deine Leute. Daraus drehe ich dir keinen Strick. Aber du musst verstehen, das ich jetzt weiter muss.“, sagte Kazuma und ging auf die Tür zu. „ Warte!“ Kazuma blieb kurz stehen. „Wir sehen uns wieder, ja?“, fragte Wang. Kazuma schloss grinsend die Augen. „Vielleicht!“, sagte er und ging nach draußen. Als er nur einen Schritt von der Halle weg gemacht hatte, sah Kazuma sich umzingelt. Er lächelte und fasste seine Schwerter an. „Warte!“, rief der Bürgermeister hastig. Kazuma zögerte einen Moment. „Wo ist Wang?“, fragte der Bürgermeister besorgt. Kazuma deutete auf die Halle. „Ihr könnt ihn noch retten. Ich gehe jetzt!“ Kazuma hatte irgendeine Art Widerstand erwartet, aber im Gegenteil. Die Leute traten zur Seite und machte ihm den Weg frei. Der Bürgermeister ging an Kazuma vorbei zur Hallentür. „Dann geht. Und kommt nie mehr wieder!“ Die Worte des Bürgermeisters klangen wie eine Drohung und waren vermutlich auch so zu verstehen. Kazuma nickte und rannte los in Richtung westlicher Stadtausgang, wo er sich mit Junko und Serena verabredet hatte. Die beiden Mädchen waren mittlerweile an der Stadtgrenze angekommen und warteten neben dem Wagen. „Glaubst du, das er noch kommt?“, fragte Junko. Dabei schlug sie mit der Schuhspitze mehrmals auf den Boden. „Natürlich. Sonst wäre ich ja nicht mehr hier.“, sagte Serena wütend. Plötzlich hörten die beiden ein seltsames Geräusch. Es klang zuerst nur wie ein Zischen in der Luft. Serena erschrak. Sie kannte dieses Geräusch nur zu gut. In Windeseile packte sie Junko am Arm und zog sie zu einem Unterstand mit. „Was ist denn los?“, fragte die. „Pssst Bleib ruhig.“, ermahnte Serena sie. Das Zischen wurde immer lauter und plötzlich wurde es zu einem bedrohlichen Zittern. Alles schien anzufangen, zu beben. Im nächsten Moment schoss ein Raumschiff wie ein Blitz über ihre Köpfe und verschwand in Richtung Stadt. Junko schluckte erschrocken. „Das war der verdammt knapp!“, sagte Serena und wischte sich mit der Hand über die Stirn. Auch Kazuma, der den kürzeren Weg über die Dächer nahm, wurde fast gesehen. Gerade noch rechtzeitig konnte er in Deckung gehen. „Das muss dieser General sein!“, bemerkte er. Dann lief er weiter. Das Schiff landete am Hafen, wo der Bürgermeister mit einigen anderen Wang versorgte. Die Tür des Schiffes ging auf und Ratko stieg aus. Vor der Halle war gerade erst der Krankenwagen angekommen, in den sie Wang jetzt vorsichtig verluden. Ratko ging auf die Gruppe zu und sah Wang mit seinen Verletzungen an. „Sie sind euch entkommen?“, fragte er ohne Vorwarnung. „Leider!“, sagte der Bürgermeister, der den Sarok wohl als einziger bemerkt hatte. Ratko´s Augen sahen ein wenig zornig aus. „Wang war unser bester Kämpfer. Ich kann mir das nicht erklären!“, entschuldigte sich der Bürgermeister. Vor Wut schlug Ratko mit der Faust gegen die Wand und verpasste ihr so ein großes Loch. Der Bürgermeister erstarrte vor Schreck. „Sie kamen mit einem Boot hier an. Ist das richtig?“, fragte Ratko. Der Bürgermeister nickte leicht eingeschüchtert. „Besorg mir Fotos von ihnen und zwar schnell!“ Ratko erhob seinen Stimme so laut, das alle sich die Ohren zuhielten. Der Bürgermeister nickte und verschwand sofort. „Das waren mit Sicherheit dieselben, die Bato besiegt haben. So was dürfen wir nicht durchgehen lassen!“, schrie Ratko wütend. Nach ca. 10 Minuten kam Kazuma endlich am Treffpunkt an. Serena und Junko warteten schon ungeduldig auf ihn. Als er auftauchte, ging Serena auf ihn zu und verpasste ihm eine Ohrfeige. Kazuma erschrak und hielt sich die schmerzende Seite. „Wofür war das denn?“, fragte er verwirrt. Serena wandte sich jetzt von ihm ab. „Weil du uns hast warten lassen.“, sagte sie und ging zum Auto. Junko ging ebenfalls. „Frauen!“, sagte Kazuma spöttisch und wollte ans Steuer. Doch da saß bereits Serena. „Was soll das denn?“, fragte er. „Das ist mein Auto. Ich hab´s besorgt.“, erklärte Serena lächelnd. Junko auf dem Beifahrersitz lächelte ebenfalls. Kazuma seufzte. Für ihn blieb dann nur die Rückbank übrig, aber die schien wenigstens geräumig zu sein. Also stieg er ein und machte sich breit. „Und wo soll es hingehen?“, fragte Serena. „Richtung Südwesten. Unser Ziel liegt ungefähr noch 3 Tage entfernt, vorausgesetzt diese Kiste macht ein ordentliches Tempo.“, sagte Kazuma lächelnd. „Klar doch!“, sagte Serena und drückte aufs Gas. Dabei haute es Kazuma fast um. „Haben wir auch genug Treibstoff?“, fragte er. „Keine Sorge. Das Auto fährt mit Wasser und das gibt es überall!“, sagte Junko lächelnd. Dazu konnte Kazuma offensichtlich nichts mehr sagen. Doch jetzt schien sie nichts mehr aufhalten zu können. Der erste Auserwählte für das Turnier war in greifbare Nähe gerückt. Schon bald würden sie ihn treffen. Kazuma war tierisch gespannt, wie er reagieren würde. Ob er das gleiche sagen würde wie er? Das diese Turnier völliger Schwachsinn ist und nichts bringen würde? Eigentlich aber stellte er sich wieder mal die Frage, warum er das eigentlich alles macht. Anfangs nur wegen seiner Schwester. Aber langsam fing diese Reise an, ihm Spaß zu machen. Er hatte bereits 3 gute Gegner besiegt. Unter ihnen einen Sarok. Und er spürte, wie er stärker geworden war. Vielleicht würde er bei ihrer Rückkehr nach Japan ja stark genug sein, um seinen Meister rächen zu können. Die Auserwählten könnten dann auf das Turnier gehen und er würde in der Zwischenzeit die Saroks auf der Erde platt machen. Irgendwie gefiel ihm dieser Gedanke. Doch noch wäre er lange nicht soweit. Eine harte und beschwerliche Reise lag vor ihm und den beiden Mädchen. Wie viele Prüfungen müssten sie noch überstehen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)