Chains of Love von -sunnygirl- (Sakuras Spießroutenlauf bei Akatsuki) ================================================================================ Kapitel 36: Heiße Quellen ------------------------- 36. Heiße Quellen Sakura öffnete die Augen. Sie lag in einem Bett und um sie herum war das Zimmer in gedämpftes Mondscheinlicht getaucht. Im nächsten Moment spürte sie, wie ihr eine Hand über den Rücken – den nackten Rücken – strich. Moment mal... nackt?! Fast wäre sie erschrocken zusammengezuckt, doch da drängten sich die Erinnerungen an den letzten Abend wieder in ihr Gedächtnis. ------------ Sie war pitschnass in dieser Herberge gelandet, wo die Inhaberin ihr ein Zimmer gegeben hatte und sie danach in den heißen Quellen hinter dem Haus ein Bad hatte nehmen wollen. Soweit so gut, doch als Sakura sich in einer der vielen Nischen niedergelassen hatte und entspannt den Kopf auf den Beckenrad gelegt hatte, waren Stimmen an ihr Ohr gedrungen. Vertraute Stimmen, die ihr das Blut in den Adern trotz des warmen Wassers beinahe gefrieren ließ. „Ey, Arschloch, hör gefälligst auf zu spannen!“ „Als gäb‘s bei dir was zu sehen, Schreckschraube!“ „Ich bring dich irgendwann um!“ „Versuchs doch!“ Das waren definitiv Karin und Suigetsu... und wenn die beiden hier waren, dann war Juugo auch nicht weit und- „Seit still.“ Sasuke. Sakura vermutete sie direkt hinter sich auf der anderen Seite der Quelle. Zwischen ihnen sorgten Büsche für einen Sichtschutz, doch Sakura war unwillkürlich noch weiter ins Wasser gesunken. Zumindest hatte sie ihre Haare unter einem weiteren Handtuch versteckt. Wenn hier jemand von Akatsuki (selbst wenn Sasuke dabei war) jemanden mit langen rosafarbenen Haaren sah, würde es für sie vermutlich böse enden. Die beiden Stimmen auf der anderen Seite hatten inzwischen wieder angefangen zu streiten, bis Karins Stimme auf einmal gar nicht mehrangriffslustig klang, sondern vielmehr enttäuscht, fast schon... unterwürfig? „Sasuke, wo willst du hin, bleib doch hier!“ Das 'bei mir' hatte sie zwar nicht ausgesprochen, aber es war offensichtlich gewesen, dass sie es so gemeint hatte. „Ihr nervt.“ war seine lapidare Antwort gewesen und Karin hatte im nächsten Augenblick wieder Suigesu angekeift. Da Sasuke nun anscheinend nicht länger in der Nische direkt hinter ihrer verweilte, konnte Sakura sich doch tatsächlich ein wenig entspannen. Auf merkwürdige Art und Weise war der Streit der beiden Mitglieder aus Sasukes Team schon zu ihren Akatsuki-Zeiten Musik in Sakuras Ohren gewesen. Sie waren wie Hund und Katze und es würde Sakura nicht wundern, wenn sie nicht schon mindestens einmal zusammen im Bett gelandet wären. Den Körper entspannt vom warmen Wasser umhüllt und den Kopf auf den Beckenrand gelegt beobachtete sie eine Weile die Sterne. Das Unwetter hatte sich schnell verzogen und gab nun den Blick auf Abermillionen Sterne frei. Als aber schließlich eine Stimme direkt neben ihrem Ohr ertönte, fuhr Sakura so heftig zusammen, dass augenblicklich ein Schmerz durch ihren Halswirbel schoss. „Du bist zu unaufmerksam. Vor allem dafür, dass direkt hinter dir Akatsuki-Mitglieder baden.“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht starrte Sakura auf den zur Stimme gehörenden Körper. „Himmel, erschreck mich nicht so, Sasuke!“ hatte sie ihm zu gezischt, während sich um ihre Hand grünes Licht gebildet hatte und sie die Verrenkung geheilt hatte. „Was tust du hier?“ hatte er sie gefragt, ohne auf das vorher gesagt einzugehen. „Ich soll jemanden besuchen und bin auf der Durchreise. Was tut ihr hier?“ „Wir sind auf dem Rückweg von einer Mission.“ Die beiden hatte eine Weile auf der in die Beckenwand eingelassene Bank gesessen und sich ggenseitig angeschwiegen. Irgendwann hatte Sakura es nicht mehr ausgehalten und das Wort ergriffen: „Wieso bist du vor ein paar Wochen einfach aufgehauen?“ Er schwieg – welch Überraschung. Als Sakura schon gar nicht mehr mit einer Antwort rechnete, öffnete er schließlich doch noch den Mund, um ihr eine zu geben. „Ich musste ein paar weitere Informationen einholen. Aus einem geheimen Versteck meines Clans.“ „Oh... was für Informationen?“ „Ich brauchte Bestätigungen für all das, was in Itachis Akte stand. Und ich musste an meinem Plan arbeiten.“ Kurz schwieg Sakura, dann flüsterte sie: „Du willst sie umbringen oder?“ Wieder kam nichts über seine Lippen, aber keine Antwort war auch eine Antwort. „Sasuke, es gibt doch bestimmt eine andere-“ Er unterbrach sie unwirsch: „Nein. Es gibt keine andere Möglichkeit. Ich muss Itachi rächen. Sie haben sein Leben zerstört“ dann setzte er leise hinzu: „Und meins gleich mit.“ Sie hatte ihm die Hand auf den Oberarm gelegt. Eine Geste des Mitgefühls, vielleicht auch des Mitleids. Seine Augen fanden ihre und sie stellte erstaunt fest, dass ihr tiefschwarze Augen entgegen blickten. Kein Sharingan. Sonst hatte er es immer aktiviert. Ihr Hand immer noch auf seinem Oberarm drängte sich schließlich eine ganz andere Information aus ihrem Unterbewusstsein in den Vordergrund: Sie beide standen hier voreinander mit nicht viel mehr als je einem Handtuch bekleidet. Ihr Blick fiel sofort auf Sasukes nackten Oberkörper und ihr schoss das Blut in den Kopf. Warum ihr ausgerechnet jetzt so ein Gedanke kam, war ihr schleierhaft. Im nächsten Moment fasste allerdings eine Hand unter ihr Kinn und drückte es leicht nach oben, sodass sie Sasuke wieder in die tiefschwarzen Augen blickte. Er war ihr noch näher gekommen und beugte sich schließlich zu ihr herab, um seine Lippen auf ihre zu drücken. Wie sie dann von den Quellen unentdeckt bis in dieses – Sasukes – Zimmer gelangt waren, entzog sich Sakuras Erinnerung allerdings. Das einzige woran sie sich erinnerte waren feurige Küsse gewesen und eine Leidenschaft, die sie weder bei sich, noch bei Sasuke vermutete hätte. ---------------- Die Hand, die mittlerweile nicht mehr über ihren Rücken strich, sondern ihre linke Seite hoch und herunter fuhr, brachte Sakura schließlich zurück in die Gegenwart und sie zuckte nun doch leicht zusammen. Sie war zwar sonst nicht sonderlich empfindlich, aber an den Seiten dafür umso mehr. „Entschuldige.“ murmelte seine tiefe Stimme hinter ihr und kurz darauf berührten seine Lippen ihre Schulter. Sakura drehte sich um, schmiegte sich an seine Seite und ließ ihren Kopf auf seiner Brust nieder, ihre Hand direkt daneben. „Wieso schläfst du nicht?“ fragte sie ihn schließlich. „Ich muss nachdenken.“ Sie runzelte die Stirn. „Worüber?“ „Egal, schlaf einfach weiter.“ Als wäre das so leicht, wenn man grade halb auf dem Mann lag, den man seine ganze Jugend über abgöttisch geliebt hatte und sich nach nichts anderem gesehnt hatte, als genauso einem Moment. Sakura hatte gedacht, sie könnte Sasuke hinter sich lassen, doch es war, als hätte ihr Herz sich an ihn gekettet und könnte ihn nicht loslassen. Hier in seinen Armen zu liegen... Aber- „Sasuke?“ „Hm“ „Wie soll es jetzt weitergehen?“ Er schwieg zunächst, musste wohl selber erst einmal darüber nachdenken. „Ich werde meinen Plan in die Tat umsetzen und dann...“ Sakura hob den Kopf und sah ihm in die Augen. „... dann möchte ich zurückkommen.“ Kein Satz hätte ihr mehr Freude und gleichzeitig mehr Kummer bereiten können. „Aber wie willst du denn wieder aufgenommen werden, wenn du die Ältesten und Danzou getötet hast?“ „Mit dem Dokument aus Itachis Akte. Es ist so ähnlich wie ein Freifahrtsschein. Außerdem ist die Wahrheit auf meiner Seite.“ 'Ja... sie Wahrheit schon, aber das Recht nicht.' schoss es Sakura durch den Kopf. „Aber es wird bestimmt trotzdem einen Prozess geben.“ „Hn.“ „Machst du dir denn keine Gedanken darüber, was passiert, wenn du dein Ziel erreicht hast?“ „Nein.“ „Aber... was ist mit...“ Sie ließ den Satz unvollendet. Sie würde nie die Nr. 1 für ihn sein. Nicht so lange seine Rache diesen Platz fest für sich beanspruchte. Mit diesem trüben Gedanken schlief Sakura schließlich wieder ein und wachte am nächsten Morgen ein weiteres Mal alleine auf. Dieses Mal allerdings mit einer Nachricht. 'Ich wollte dich nicht wecken. Bis demnächst. S' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)