Chains of Love von -sunnygirl- (Sakuras Spießroutenlauf bei Akatsuki) ================================================================================ Kapitel 35: Unterwegs --------------------- 35. Unterwegs „So. Wie sieht‘s aus, bekomm ich noch eine Umarmung?“ Sakura war vor Tentens Wohnungstür in die Hocke gegangen und wollte sich von Kazuya verabschieden. Es war mittlerweile ziemlich kalt geworden und so hatte sie ihn in eine dicke Jacke gesteckt und ihm eine von Hinata selbstgestrickte Mütze aufgesetzt. „Wann kommst du wieder?“ murmelte der Kleine, als er seine dünnen Ärmchen um Sakuras Hals legte. Große, dunkle Kulleraugen blickten ihr ein wenig traurig entgegen. „In einer Woche.“ „Na gut.“ Eigentlich wollte Sakura Kazuya gar nicht mehr loslassen. Es war mittlerweile, als wäre er ihr eigener Sohn und sie wollte nicht von ihm getrennt sein. Aber Tsunade hatte für diese Mission nun mal niemand anderes zur Verfügung und deswegen musste Sakura jetzt in ein kleines Dorf reisen und dort einen der ehemaligen Lehrmeister der Hokage aufsuchen. Sie löste sich von Kazuya und strich ihm noch einmal über den Kopf, dann übernahm Tenten. „Los, wollen wir mal gucken, ob wir Onkel Neji aus seinem Tiefschlaf holen können?“ „Jaaa!“ und Kazuya stürmte an der Dunkelhaarigen vorbei ins Haus. „Bis nächste Woche und pass gut auf dich auf, Sakura.“ Dann umarmte sie die andere Kunoichi noch und Sakura erwiderte: „Mach ich und pass du gut auf Kazuya auf.“ „Natürlich.“ Damit drehte sich Sakura um und machte sich auf den Weg. Nach einigen Stunden auf ihrem Weg Richtung Norden wurde es allmählig immer ungemütlicher. Sakura war schon bei grauem Himmel und nicht allzu warmen Temperaturen gestartet, aber je weiter sie nach Norden kam, desto kälter und auch nebliger wurde es. Zudem war es jetzt schon später Nachmittag und sie würde sich wohl nach einer Unterkunft für die Nacht umsehen müssen, denn bei kaltem Nebel wollte sie bestimmt nicht draußen schlafen. Es war bis jetzt alles ruhig geblieben. Ein paar Menschen waren ihr auf ihrem Weg entgegen gekommen, doch keiner von ihnen war ein Ninja gewesen. Gut, dass sie nicht ihre Uniform tragen musste. Die Leute waren Ninjas gegenüber manchmal recht verschlossen oder hatten sogar Angst vor ihnen. Außerdem war es ein weiterer Vorteil nicht als potentielle Gefahr eingeschätzt zu werden. Eine allein reisende Frau sah man zwar nicht unbedingt oft, aber es war immer besser unterschätzt zu werden, falls man doch angegriffen wurde. Schneller als erwartet erschien auf der rechten Seite ihres Wegs ein Häuschen. Beim Näherkommen erkannte Sakura, dass es sich tatsächlich um eine Art Herberge handelte und so trat sie wenige Augenblicke später durch die Tür ein. Der Großteil des Raumes war mit Tischen und Stühlen zu gestellt, nur ganz hinten sah Sakura einen kleinen Tisch, der so aussah, als könnte man an ihm am ehesten einen Zimmerschlüssel bekommen. Sie kämpfte sich durch den fast vollbesetzten Raum an stinkenden, alkoholisierten und rülpsenden Männern vorbei, bis sie tatsächlich endlich das kleine Tischchen erreichte. Dahinter saß ein schmierig aussehender, älterer Herr, der sie sogleich begrüßte: „Guten Abend, junge Dame. Was kann ich für Sie tun?“ Er klang grade zu unterwürfig und Sakura verzog leicht den Mund. „Ich suche ein Zimmer für heute Nacht.“ „Einzel- oder Doppelzimmer?“ „Einzel. Oder sehen sie noch jemanden neben mir stehen, der mit mir reisen könnte?“ Der Typ nervte Sakura. Es war jawohl offensichtlich, dass sie allein unterwegs war. „Nein, aber es ließe sich bestimmt jemand finden, der die Nacht mit dir verbringen würde, Schätzchen.“ Dabei grinste er jetzt auch noch dreckig. Rauchend vor Wut wollte sie sich grade den Mann vor ihr schnappen und ihm eine verpassen, als ihr auffiel, dass seit dem blöden Spruch dieses Wirtes Stille im Gasthaus herrschte und nicht wenige der Gäste (teilweise lüstern) zu ihnen herüber starrten. Sakura war nicht besonders scharf drauf, sich mit einem ganzen Gasthaus anzulegen und schon kam ihr der kalte Nebel draußen plötzlich total einladend vor. „Danke, ich verzichte. Auf Wiedersehen.“ Damit war sie schneller verschwunden, als der Wirt noch etwas erwidern konnte und fand sich schließlich draußen in der Kälte wieder. Eine weitere Stunde später, hatte Sakura immer noch nichts für die Nacht gefunden und jetzt hatte es auch noch angefangen zu regnen. Sie war schon bis auf die Knochen nass und schwor sich, dass sie die nächste Absteige nehmen würde – egal wie teuer, dreckig oder was auch immer sie sein würde. Immerhin war die eine Kunoichi, dazu noch ein Mitglied der ANBU. Sie konnte sich zur Not durchaus selbst verteidigen. Als Sakura schließlich schon gar nicht mehr dran glaubte, nochmal so was wie Zivilisation zu finden, erschien vor ihr ein recht großes Haus, das von vielen kleinen Lichtern erleuchtet wurde und anscheinend einen ebenso beleuchteten Garten hatte. Sie hätte fast angefangen zu weinen, als sie dann auch noch das Wort 'Gaststätte' über der Tür las und versuchte ihr Glück erneut. Klitschnass, wie sie nun einmal war, betrat sie das Haus. Drinnen führte der Flur sie direkt auf eine Rezeption zu, hinter der sogleich eine alte Dame hervor gestürmt kam. „Um Gottes Willen, Kindchen, was treibt Sie denn bei diesem Wetter nach draußen? Kommen Sie, ich mach Ihnen erst mal einen Tee.“ Sakura wurde ohne ein Wort gesagt zu haben mitgeschleift und fand sich zwei Sekunden später in einer Küche wieder. Ihr wurde direkt ein großes Handtuch gereicht, in dass sie sich einwickelte, dann bugsierte die Dame sie zu einem Stuhl und wuselte dann wieder davon. Sakura sah sich um. Es war nicht nur eine Küche in die sie grade geführt worden war. An der einen Wand war auch ein riesiges Regal mit Handtüchern aufgestellt. Sie hatte sich schon gewundert, woher die Frau so schnell ein Handtuch bekommen hatte., da hörte sie wieder die tippelnden Schritte und die Frau bog um die Ecke, mit einer dampfenden Tasse in der Hand. Mit einem 'So, bitte schön.' überreichte sie Sakura den Tee und lehnte sich dann an die Ablage neben dem Stuhl, auf dem Sakura jetzt den warmen Tee ihre Kehle herunter laufen ließ. „Vielen Dank.“ „Schon gut, Kindchen. Nun erzählen Sie mal, wieso sind Sie bei dem Wetter nicht zu Hause geblieben?“ „Ich muss jemanden besuchen.“ „Ach, wen denn?“ fragte die Dame neugierig nach. Sakura überlegte kurz. „Meinen Großvater.“ „Na, da haben Sie sich ja die passende Zeit ausgesucht.“ Sakura schnaubte nur und trank einen weiteren Schluck. „Sagen Sie, vermieten Sie Zimmer?“ „Aber natürlich Kindchen. Das ist unser Hauptgeschäft. Viele kommen von weit her, um unsere heißen Quellen zu besuchen.“ Deswegen war der Garten also auch erleuchtet gewesen. „Ich hole Ihnen mal einen Schlüssel, dann bringen wir Ihre Sachen nach oben und Sie sollten unsere Quellen besuchen. Nicht, dass Sie sich noch erkälten.“ Sakura nickte nur. Die Frau tippelte wieder davon und Sakura stellte ihre leere Tasse auf die Anrichte, hob ihren ebenfalls nassen Rucksack auf und folgte dann der eben wieder an der Tür erscheinenden Wirten. Das Zimmer war sehr stilvoll eingerichtet. Mit einem bequem aussehenden, großen Bett, zwei Sesseln und einem Schreibtisch an der Wand, neben dem eine weitere Tür vermutlich zum Bad führte. „Wenn sie die Quellen noch besuchen müssen, müssen Sie unten neben der Treppe einfach geradeaus gehen. Dann kommen sie zu den Umkleiden und von dort aus direkt ins Wasser.“ „Vielen Dank.“ Damit schloss die Wirtin die Tür hinter Sakura. Als Sakura ihren Rucksack öffnete, wurde ihr schnell klar, das alles darin genauso nass war wie sie selbst. Sie musste ihn also wohl oder übel komplett aus packen und alles im ganzen Zimmer zum Trocknen verteilen. Dann machte sie sich schnell auf den Weg zu den Umkleiden, denn ein Bad in einer warmen Quelle ließ sie sich nach einem ganzen Tag unterwegs bestimmt nicht entgehen. Die Klamotten, die sie trug klebten ihr förmlich am Körper und so dauerte es etwas, bis sie sich derer entledigt hatte. In der Zwischenzeit hatte sich die Tür zu den Damenumkleiden noch einmal geöffnet und jemand weiteres zog sich nun in der Kabine neben ihr um. Da Sakura so lange brauchte, um sich aus ihrer eigenen Kleidung zu schälen, konnte sie keinen Blick mehr auf die andere Frau werfen, die jetzt in der heißen Quelle badete. Die andere Frau jedoch war nicht allein in dieses Wirtshaus gekommen. Ihre Begleiter wärmten sich grade ebenfalls in der heißen Quelle auf und Sakura hätte es sich wahrscheinlich zweimal überlegt, ob sie wirklich mit nichts als einem Handtuch bekleidet zu diesen Leuten in die heiße Quelle gehen wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)