Chains of Love von -sunnygirl- (Sakuras Spießroutenlauf bei Akatsuki) ================================================================================ Kapitel 34: Samstagsbesuch -------------------------- 34. Samstagsbesuch Am nächsten Morgen wurde Sakura dadurch geweckt, dass sich die Decke unter der sie lag von allein bewegte. Müde öffnete sie ihre Augen und wunderte sich im ersten Moment darüber, dass sie in ihrem Bett und nicht mehr auf der Couch lag. Das Zweite, was ihr auffiel war, dass sich grade ein kleiner Jemand zu ihr unter die Decke kuschelte. „Hey, was ist los?“ „Ich hab heute Nacht geträumt, dass da ein Mann im Wohnzimmer war. Der sah fast so aus wie Papa...“ gähnte Kazuya. Darauf konnte Sakura im ersten Moment gar nichts antworten. Kazuya hatte nicht geträumt. Und sie auch nicht. Sasuke war tatsächlich da gewesen... und jetzt anscheinend schon wieder verschwunden. Anstatt Kazuya zu antworten, versuchte sie ihn lieber abzulenken. „Möchtest du noch schlafen oder wollen wir schon frühstücken?“ Die Antwort darauf erübrigte sich allerdings, denn der Kleine lag schon wieder friedlich schlummernd neben ihr. Sakura legte ihren Kopf wieder zurück auf ihr Kissen und ihre Gedanken verselbstständigten sich. Sie dachte an den gestrigen Abend. An die Akte, die sie aus dem Archiv geklaut hatte und an Sasuke der auf einmal vor ihr gestanden hatte. Wie sie auf der Couch gesessen hatten... War sie da eigentlich eingeschlafen? Jedenfalls fehlte ihr jegliche Erinnerung daran, wie sie in ihr Bett gekommen war. Dann wanderten ihre Gedanken wieder zu Itachis Akte zurück und der erschreckenden Erkenntnis, die sie daraus gezogen hatte. In Konoha lief nicht alles so heiter, fröhlich und ganz ohne Reibung ab. Nein, auch das Dorf, das versteckt hinter den Blättern lag, hatte seine dunklen Stunden und die Ausrottung eines ganze Clans durch das wohl begabteste ihrer Mitglieder gehörte ohne Zweifel zu den allerdunkelsten. Sasuke hatte das alles mit recht versteinerter Miene hingenommen. Natürlich hatte Sakura keinen Gefühlsausbruch erwartet, aber irgendeine Reaktion wäre lieber gewesen als gar keine. So wie sie den Uchiha kannte tat er grade das, was er mehr als die Hälfte seines Lebens getan hatte: Er sehnte sich nach Rache. An wem war ziemlich klar. Der Ältestenrat und vielleicht Danzou, der als damaliger Berater fungiert hatte. Über ihren Gedanken nickte Sakura dann schließlich doch noch einmal ein und erwachte dann erst wieder vom lauten Knurren ihres eigenen Magens. Kazuya war auch wach und die beiden gingen in die Küche, um gemeinsam zu frühstücken. Dabei kam Sakura am Wohnzimmer vorbei und ihr Blick fiel auf den Couchtisch. Dort lag wie am vergangenen Abend noch Itachis Akte offen herum. Schnell machte sie einen Schwenk in besagten Raum und verstaute die Akte rasch in ihrer Tasche, die ebenfalls noch da stand, wo sie sie am vorherigen Abend zurück gelassen hatte. Nach dem Frühstück wollte Sakura Tsunade besuchen, wie sie es schon seit Jahren samstags Vormittags zu tun pflegte. Kazuya kam seit er bei ihr war jedes Mal mit und hatte mit Tsunade auch schon soetwas wie Freundschaft geschlossen. Manchmal schien die Hokage ihm etwas Angst zu machen, wenn sie wieder einmal wütend war und sämtliche Leute, die ihr in die Quere kamen einen Kopf kürzer machte. Mit Kazuya an der Hand machte Sakura sich schließlich auch den Weg zu ihrer Lehrmeisterin. Die merkwürdigen Blicke der Dorfbewohner hatten zwar nicht aufgehört, aber sie machten ihr mittlerweile nichts mehr aus. Sie kamen beim Blumenladen von Inos Eltern vorbei, wo die Blonde Sakura in ein kurzes, belangloses Gespräch verwickelte (anscheinend hatte Kiba etwas mit einer Kunoichi aus Kiri angefangen und das musste Ino Sakura brühwarm erzählen). Glücklicherweise konnten die beiden sich recht schnell loseisen und kamen nach 10 Minuten endlich vor der Tür zu Tsunades Büro an Sakura hob die Hand um zu klopfen, doch in diesem Moment flog die Tür von Innen auf und sie sah direkt in das vor Wut verzerrte Gesicht von Danzou. Innerlich erschrak die Rosahaarige fürchterlich. Sonst war der Berater immer ruhig, gefasst und ließ sich gewiss nie in die Karten gucken. Allerdings schien da etwas nicht so gelaufen zu sein, wie er es sich vorgestellt hatte. Aber Sakura wäre kein Mitglied der ANBU, wenn sich auf ihrem Gesicht widergespiegelt hätte, was sie grade fühlte. Kazuya jedoch umklammerte ängstlich ihr Bein. Als Danzou die beiden entdeckte und seine Augen zu dem Kleinen nach unten sahen versteckte sich Kazuya hinter Sakura. Der Mann vor ihnen hatte ihm einen derart mörderischen Blick zugeworfen, dass die Kunoichi ihn am liebsten in die Mangel genommen hätte. „Guten Tag.“ Grüßte sie ihn reichlich unterkühlt, schob Kazuya dann an Danzou vorbei in das Büro der Hokage und schloss die Tür hinter sich. Ihre Lehrmeisterin saß, den Kopf auf die Hände gestützt, an ihrem Schreibtisch und seufzte grade erleichtert. „Hey.“ Begrüßte Sakura sie und setzte hinzu: „Was war denn mit dem los?“ Tsunade hob den Kopf. „Hallo ihr beiden. Der alte Holzkopf hat ein Problem mit einem neuen Bewohner dieses Dorfes.“ Dabei sah sie bedeutungsvoll zu Kazuya, der grade Ton-Ton entdeckt hatte und sich förmlich auf das kleine Schweinchen stürzte. „Wieso das denn bitte?“ „Er denkt, er (sie deutete auf Kazuya) könnte ähnliche Fähigkeiten wie sein Vater entwickeln.“ „Ja und? Das würde das Dorf doch nur stärken.“ „Er glaubt, der Kleine könnte auf ähnliche … hm… sagen wir ‚Abwege‘ kommen wie sein Vater.“ „So ein Schwachsinn, Itachi war doch-“ Sakura brach mitten im Satz ab. Sie durfte doch eigentlich gar nicht wissen, dass Itachi in Wahrheit praktisch ein Held war und nicht das Monster, für das ihn alle hielten. „Ich meine, Kazuya hat doch ganz andere Umstände unter denen er aufwächst, das kann man doch unmöglich vergleichen! Er weiß nichts über seine Herkunft!“ Sakura flüsterte fast, immerhin befand sich Kazuya im selben Raum, er schien aber immer noch mit Ton-Ton beschäftigt zu sein und ihrem Gespräch keinerlei Aufmerksamkeit zu schenken. „Ich weiß, Sakura. Aber er sieht es halt anders und jetzt meint er hier den großen Macker raushängen lassen zu können.“ „Kann man den nicht irgendwie entlassen?“ Tsunade lachte freudlos auf. „Das wäre das erste, was ich tun würde, wenn ich nur könnte. Er ist den Ältesten unterstellt, nicht mir. Ich kann also nichts tun.“ Nach dieser Unterhaltung ging es zwischen den beiden wieder entspannter zu. Sie setzten sich auf das gemütliche Sofa, das an der einen Wand in Tsunades Büro stand und redeten. Kazuya spielte zu ihren Füßen weiter mit dem kleinen Schweinchen. „Ach, Sakura, ich glaube ich wird allmählich zu alt für diesen Job.“ Sakura schnaubte. „Wirklich! Ich werde senil. Letzte Nacht muss ich wohl wieder hier eingeschlafen sein und heute Morgen lag auf einmal die Akte eines Ninjas auf meinem Tisch, von dem ich noch nie gehört hatte. Vielleicht spukt es in diesem verdammten Turm ja auch, aber ich hab keine Ahnung wie diese Mappe auf meinen Schreibtisch gekommen ist oder was ich damit soll.“ Sakura verschluckte sich fast an ihrem Wasser, schaffte es aber noch ein ‚Merkwürdig‘ hervor zu husten. Zum Schluss ihres Besuchs kündigte Tsunade Sakura an, dass sie sie in der nächsten Woche auf eine Einzelmission schicken würde. Sämtliche anderen ANBUs waren mit dem Fall der verbrannten Leiche aus dem Wald beschäftigt. Tsunade hatte mehrere Teams los geschickt, die vermeintliche Spuren verfolgen sollten. Sakura hätte ihr auch so sagen können, dass sie den Verantwortlichen nicht finden würden, außer Sasuke wollte gefunden werden. Ansonsten könnten selbst die begabtesten ANBUs suchen, bis sie 80 wären und sie hätten ihn nie zu Gesicht bekommen. Auf dem Weg nach Hause machten die beiden noch einen kleinen Abstecher zu Tenten. Sakura wollte sie fragen, ob sie auf Kazuya aufpassen könnte, während sie selbst auf dieser Mission war. Hinata konnte sie nicht fragen, denn sie hatte vor ein paar Tagen viel zu frühe Wehen gehabt und durfte sich nun überhaupt nicht mehr anstrengen. Im Prinzip konnte sie nur im Bett liegen und hoffen, dass das Kind nicht vorhatte, 2 Monate zu früh auf die Welt zu kommen. Tenten begrüßte die beiden freudestrahlend und als sie Kazuya fragte, ob es für ihn ok wäre, die nächste Woche bei ihr ‚Urlaub zu machen‘, war der Kleine hell auf begeistert. Sakura war durchaus erleichtert, dass Kazuya nicht zu sehr auf sie fixiert war und nach einem kleinen Plausch mit Tenten, bei dem sie es nicht lassen konnte und Kibas Liebschaft gleich weiter tratschte, machte Sakura sich dann mit Kazuya endgültig auf den Heimweg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)