Chains of Love von -sunnygirl- (Sakuras Spießroutenlauf bei Akatsuki) ================================================================================ Kapitel 17: Tee --------------- 17. Tee Es war eine merkwürdige Art, sich fortzubewegen. Sakura wurde von einem ganzen Gefolge abgeholt. Sie konnte 12 Personen zählen, die alle in feiner Kleidung neben ihr, vor ihr und hinter ihr her liefen. Es fehlten nur noch Kerzen, dann wäre es die perfekte Prozession. In beinahe andächtigem Tempo bewegte sich das Grüppchen auf die Residenz des Geschäftsmannes zu und Sakura kam sich immer mehr vor, wie ein Opferlamm, dass grade zu seinem Schlächter gebracht wurde. Das Gift, das für Hamamotsu bestimmt war, war in der kleinen Tasche an ihrem Oberschenkel und wog nun fast zentnerschwer an ihrem Bein. Sie konnte einen gewissen Grad an Aufregung nicht unterdrücken, verstand sich jedoch darauf, ihre Gefühle im Zaum zu halten und sich nicht anmerken zu lassen. Immerhin hatte sie zwei ziemlich gute Lehrer gehabt, was das Emotionen-verstecken anbelangte. Vor dem großen Tor zum Anwesen angekommen, musste das Grüppchen kurz warten, bis die großen schmiedeeisernen Türen geöffnet waren, dann betraten sie die Eingangshalle. In der Mitte der Halle blieben die Menschen um sie herum wie auf ein Kommando hin stehen und sie in ihrer Mitte konnte nicht anders, als es ihnen gleich zu tun. Dann, wie auf ein weiteres Zeichen wandten sich alle von ihr ab und verschwanden durch verschiedene Türen und Gänge aus der Hallo, sodass sie nun völlig alleine dort stand. Kerzen flackerten überall und tauchten den großen Raum in angenehm warmes Licht, doch Sakura nahm nichts von der Wärme wahr, denn aus dem Gang ihr direkt gegenüber ertönten nun Schritte. Keine Minuten später trat Gin Hamamotsu aus eben jenem Gang und kam, die Arme ausgebreitet auf sie zu. „Sakura, meine Teuerste! Es ist mir eine wahre Freude, Sie hier begrüßen zu dürfen!“ Formvollendet verbeugte er sich vor ihr und griff nach ihrer Hand, der er sofort einen schmatzenden Kuss aufdrückte. 'Ganz ruhig Sakura, denk dran, keinen Verdacht aufkommen lassen!' „Die Ehre ist ganz meinerseits.“ entgegnete sie mit einem so echt wirkenden Lächeln, dass jeder professionelle Schauspieler neidisch geworden wäre. Er schnappte sogleich nach ihrem Arm und zog sie überschwänglich mit sich. „Kommen Sie, Sakura, Sie müssen unbedingt meine selbst entwickelten Tee-Zubereitungen kennen lernen.“ Während sie einige Gänge entlang gingen, erzählte Hamamotsu Sakura die Geschichte, wie er zu einem so großartigen Tee-Kenner geworden war, wie er es heute nun einmal war und führte sie dann in ein Gewächshaus, dass eine riesige Vielfalt an Käutern, Gewürzen und anderen Aromatika beherbergte. Sakura war davon tatsächlich beeindruckt und musste so kein Interesse vortäuschen, dass sie nicht ohnehin gehabt hätte. Wäre sie allein in diesem Gewächshaus gewesen, wäre ihre Begeisterung wohl noch um einiges deutlicher zu Tage getreten, doch bei ihrer Begleitung war es beim besten Willen nicht so. Einige Male musste Sakura sich wirklich auf die Zunge beißen, um Hamamotsu nicht ins Wort zu fallen. Von wegen, großer Tee-Kenner. Der Mann hatte nicht mehr Ahnung von den Kräutern hier, als ein Kind an der Ninja-Akademie in Konoha. Innerlich verbesserte Sakura also fast jeden zweiten Satz, nickte aber nach Außen hin, lächelte freundlich und hielt das Gespräch am Laufen. Eine knappe halbe Stunde, verlor Hamamotsu dann den Gefallen daran, ihr sein Gewächshaus zu zeigen. „Sakura, wie wäre es nun, wenn wir uns die Pflanzen nicht nur ansehen, sondern einen meiner allseits beliebten Tees zusammen genießen würden?“ „Gerne.“ wieder erschien dieses verblüffend echt wirkende Lächeln auf ihrem Gesicht. Da konnte sich selbst Sasuke noch eine Scheibe von ihr abschneiden. Gefühle verbergen konnte er perfekt, aber sie auch zu überspielen, war doch noch einmal eine Stufe schwieriger. Sie kamen schließlich in einem recht großen Raum an, der komplett mit unzähligen Teppichen ausgelegt war und in dessen Mitte ein halbhoher Tisch stand. Um ihn herum waren einige Sitzkissen verteilt und Hamamotsu ließ sich sogleich am Kopfende des Tisches fallen. Er deutete Sakura sich rechts neben ihn zu setzen. Während er unwirsch nach einem seiner Diener rief, kam Sakura seinem Wunsch nach und nahm zu seiner Rechten ebenfalls am Tisch platz, wobei ihr der gierige Blick des Gastgebers nicht entging. Sekunden später kam ein Diener herein. „Shinto, bringen Sie DEN Tee!“ Normalerweise wäre es Sakura nicht aufgefallen, doch da ihre Sinne grade sowieso auf alles achteten, entging ihr der bedeutsame Blick und die vielsagende Wortbetonung nicht. Der Diener sollte also einen bestimmten Tee bringen... Ihr war durchaus klar, welche Absicht hinter diesem Treffen lag. Nach all den Gerüchten, die sie gehört hatte, konnte der Geschäftsmann zu ihrer Linken nur auf eins aus sein. Vielleicht brauchte er einen bestimmten Tee, um sie gefügig zu machen oder sich selbst in Stimmung zu bringen... oder oder oder. Hamamotsu beobachtete sie genau, während sie kurz ihren Gedanken nachhing. Sie war wirklich außergewöhnlich schön. Allein durch die Haarfarbe hatte sie seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, und das versuchten sämtliche Frauen um ihn herum eigentlich immer zu vermeiden. Er wusste, welche Gerüchte es um ihn gab, doch das gute an Gerüchten war, dass niemand die Wahrheit kannte und solange es nur Gerüchte waren, würde er machen können was ihm beliebte – und vor allem: mit wem. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)