Wo ich hingehöre von Pucki (Sasu/Saku) ================================================================================ Kapitel 8: Ursache und Wirkung ------------------------------ . . . . Unbedacht hob sie eine zur Faust geballten Hand und stürmte auf ihn zu. Es kam natürlich, wie es kommen musste: Kurz bevor sie bei ihm ankam, ließ Sasuke die Arme sinken und drehte sich unbekümmert zu ihr um. Gelassen fing er ihre Faust ab und drehte ihren ganzen Arm herum, sodass sie sich stöhnend mit ihm drehen musste. Der Schwarzhaarige stellte sich hinter sie und drückte ihren Arm schmerzhaft fest gegen ihren Rücken. „Hn. Womit habe ich diese Begrüßung nur verdient?“, fragte er spöttelnd und sah auf ihren rosa Schopf herab. Sakura zischte wütend und versuchte sich zu befreien. „Du hast dir diese Begrüßung selbst zuzuschreiben“, sagte sie verärgert „erzählst gemeine Lügen über unsere angebliche Nacht miteinander! Und ausgerechnet Chiko!“ „Ah, darum geht es.“, stellte er gelassen fest. Seufzend ließ er sie los und registrierte, wie sie sich sofort zu ihm umdrehte und ihren schmerzenden Arm rieb. „Ich will jetzt von dir wissen, warum du das getan hast! Und, woher du von meinem Muttermal weißt.“, fügte sie etwas kleinlaut hinzu. Sasuke schnappte sich sein Schwert, das vergessen bis gerade eben auf dem Boden gelegen hatte, und schob es zurück in die dazugehörige Scheide an seiner Hüfte. „Ursache und Wirkung.“, sagte er kryptisch und stütze einen Arm auf seinem Schwert ab. Sakura runzelte die Stirn. „Ursache? Welche Ursache denn?“ „Du hast meinen Befehl missachtet und musstest die Konsequenzen tragen.“ Sie dachte nach und kam zu dem Schluss, dass er den gestrigen Abend meinte, als er ihr befohlen hatte in seinem Bett zu schlafen. >Also wirklich, ´seinen Befehl missachtet´, das klingt ja als hätte ich Hochverrat begangen<, dachte Sakura ironisch und schüttelte ungläubig den Kopf, > Ts, so ein eingebildeter Idiot!< „Das ist doch wohl nicht dein Ernst! Aus diesem lächerlichen Grund schürst du Gerüchte über mich? Und außerdem hast du doch schon längst geschlafen, als ich in dein Zimmer kam! Wäre doch egal gewesen, ob ich bei dir geschlafen hätte, oder auf der Couch!“ Nach dieser Tirade schnaubte die junge Frau wütend und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Schwarzhaarige hob eine Augenbraue. „Das ist natürlich nicht der einzige Grund. Erinnerst du dich als ich dir sagte, du sollst dich von ihm fernhalten?“ Etwas verwirrt und natürlich sauer, dass er ihre anderen Fragen einfach übergangen hatte, versuchte Sakura sich zu beruhigen um in Ruhe nachzudenken. >Hm, ja doch, ganz am Anfang als wir beim Frühstück saßen hat er doch diese Rede gehalten, von wegen ´er ist gefährlich und brutal und du solltest dich von ihm fernhalten bla bla bla… Ok, gut, das hat sich ja auch bestätigt, aber zu mir war Chiko immer nett. Zwar etwas aufdringlich, aber nett!< „Also bitte! Erstens bist du ja wohl genauso schlimm wie er, wenn nicht noch gefährlicher und zweitens war das damals kein Befehl gewesen, sondern nur ein gutgemeinter Ratschlag!“ Sasuke seufzte. „Ich mochte dich mehr, als du noch zu viel Angst hattest, mir in die Augen zu schauen. Jetzt bist du einfach nur noch lästig.“ Sakura zog scharf die Luft ein und sah ihm extra fest in die – wohlgemerkt – schwarzen Augen. „Und ich mochte dich mehr, als ich mich noch nicht an dich erinnern konnte!“, äffte sie ihn nach (ihre Erinnerungen hatte sie natürlich noch nicht zurück, aber sie konnte die letzten Tage ja neue sammeln), „Jetzt bist du nur noch ein Ar-“ Den Satz brachte sie – wie so oft schon – nicht mehr zu ende. Denn plötzlich fand sie sich in einem hungrigen Kuss wieder. Sie riss die Augen auf und blickte in sein heruntergebeugtes Gesicht, das natürlich direkt vor ihrem war. Er hatte einen Arm um ihren Rücken geschlungen und den anderen in ihren Haaren vergraben. Fest presste er sich an sie und drehte seinen Kopf, um den Kuss vertiefen zu können. Sakura konnte nur dastehen und es über sich ergehen lassen – zu überrascht war sie von seiner `Attacke`. Seine Hände fuhren hastig nach unten, bis sie auf ihrem Hintern lagen. Sakura quiekte auf, als er Druck ausübte und sie fest gegen sich drängte. Zu ihrem Entsetzten konnte sie spüren wie erregt er war. Er nutzte diesen Moment und fuhr mit seiner Zunge in ihren Mund. Sakura schloss die Augen und fühlte seinen harten, warmen Körper an sich und seine weiche Zunge in sich. In diesem Augenblick war sie sich schmerzlich bewusst, wie attraktiv und begehrenswert Sasuke Uchiha war. Und das nicht nur äußerlich – sie hatte auch gelernt, dass er ein begnadeter Kämpfer war und zudem wahrscheinlich steinreich. Wie konnte eine junge vernachlässigte Frau in ihrer Position da widerstehen? Sakura gab sich dem Moment hin und küsste ihn intensiv zurück. Sie spürte ihr Herz schnell in ihrer Brust schlagen und ihren vor Aufregung flatternden Magen. Die Diskussion war vergessen; so, als hätte es sie nie gegeben. Ihre eigenen Hände gingen auf Wanderschaft und fuhren über seinen Rücken. Die eine Hand behielt sie dort, während sie mit der anderen noch vorne über seine Brust und weiter abwärts über seine harten Bauchmuskeln strich. Sasuke stöhnte und löste sich schwer atmend von ihr. Seine Wange lag fast an ihrer und sie konnte seinen warmen Atem an ihrem Ohrläppchen spüren. Ein wohliger Schauer wanderte über ihr Rückgrat und nistete sich in ihrem Unterbauch ein. Sie war auch erregt… „Du kannst froh sein, dass ich gestern Abend eingeschlafen bin.“, flüsterte er ihr heiß ins Ohr, „denn ich hatte genau das hier vor. Und ich hätte nicht gestoppt…“ Sie brauchte einen Moment, bis sie das Gesagte verarbeitet hatte. Ihr Kopf war immer noch zu benebelt, um klar zu denken. >Was zum…?< Als ihr langsam ins Gehirn sickerte was er da gesagt hatte, war sie in Rekordgeschwindigkeit wieder auf dem Boden der Tatsachen. >Ich glaub ´s nicht! Er hatte tatsächlich das vor, vor dem ich mich gestern Abend vor seiner Tür so gefürchtet hab!< Fassungslos starrte sie hoch in sein Gesicht. Nach einem Moment des Nachdenkens fügte sie dann aber sarkastisch hinzu: >wenigstens wär ´s keine Vergewaltigung geworden… wenn das Opfer willig ist, zählt ´s nicht!< „Andererseits, warum sollte ich aufhören“, nachdenklich fuhr er mit den Blicken über ihren begehrenswerten Körper. Lust dazu hatte er… Ihre Augen weiteten sich besorgt und sie versuchte sich von ihm zu lösen. …aber sie zu zwingen fand er momentan zu fade. Nein, wenn dann würde sie willig sein. Er trat ein paar Schritte zurück und brachte somit genügend Abstand zwischen sie, um wieder frei, ohne ihren Duft in der Nase, einatmen zu können. Sakura hingegen hatte ihre liebe Mühe damit, wieder normal atmen zu können. Und auch ihr Kopf war noch zu benebelt, um klare Gedanken zu fassen. Alle Vorwürfe, die sie ihm noch an den Kopf schmeißen wollte, waren wie ausgelöscht. Generell wollte ihr partout nicht mehr einfallen, worüber sie vor seinem Kuss noch gleich geredet hatten… Sasuke schien solche Probleme nicht zu haben, denn sofort nahm er den Gesprächsfaden wieder auf. „So, du wolltest also hinter meinem Rücken mit einem anderen trainieren.“, stellte er lauernd fest. Sakura konnte in ihrer Verwirrtheit schon wieder nicht glauben, was er da gerade gesagt hatte. >Hat Chiko ihm denn alles erzählt, was wir geredet haben? Oder woher weiß er das jetzt schon wieder?!< „Das, also…“, nervös sah sie im Raum umher, auf der Suche nach einer passenden Ausrede, „das stimmt schon. Aber das war nur, weil ich doch weiß wie viel du immer zu tun hast und ich dich nicht nerven wollte! Und außerdem hat sich das mit dem Training jetzt sowieso erledigt… Also müssen wir das gar nicht mehr genauer erläutern, weißt du.“ Sakura blickte hoch zu ihm um zu sehen, ob ihre Erklärung ihn zufrieden gestimmt hatte. Doch sie konnte von seinem blanken Gesichtsausdruck rein gar nichts ablesen. Stumm musterte er sie nachdenklich und ließ seinen Blick dann kurz im Raum umherschweifen. „Wenn du unbedingt trainieren willst, dann hättest du mich nur fragen können.“ Sein Blick landete wieder auf ihrer Form und sie könnte schwören, kurz einen zufriedenen Zug um seine Mundwinkel gesehen zu haben. >Pf, von wegen! Training nennt er das… für ihn ist es vielleicht Training mich zu verprügeln, aber ich kann daran nichts lehrreiches erkennen.< „Nein, danke!“, sagte sie deshalb nur knapp und wandte sich zum Gehen. Sasuke schien zu erkennen, warum sie abgelehnt hatte und hielt sie auf. „Du missverstehst mich. Ich meine wirkliches Training, das dich in nur wenigen Wochen wieder in Topform bringt.“, klärte er sie auf. Warnend fügte er hinzu: „Dieses Angebot gilt nur einmal. Sagst du zu, werden wir jeden Vormittag drei Stunden lang trainieren. Und ich meine jeden Tag.“ Streng sah er auf sie hinab. „Solltest du nicht erscheinen, breche ich das Training ohne Vorwarnung endgültig ab. Verstanden?“ Sakura fragte sich grübelnd warum er das alles so ernst nahm, zeigte sich seinen Bedingungen gegenüber jedoch einverstanden. Sie war sogar recht positiv überrascht. Dass er ihr so plötzlich entgegenkam war unvorhergesehen. „Da ich heute noch zu einer Kurzmission aufbreche und bis morgen Mittag nicht zurück erwartet werde, will ich morgen Abend eine Entscheidung von dir hören. Das dürfte dir genügend Zeit zum Nachdenken geben!“ Da er sich bereits abwandte, beeilte sich Sakura ihm dankend zuzunicken. An der Tür schaute er noch einmal über die Schulter. „Solltest du noch einmal solch einen lächerlichen Angriff auf mich wagen, stell vorher sicher, dass du dich verteidigen kannst. Das nächste Mal werde ich dich wie einen echten Gegner behandeln.“ Damit spielte er wohl auf ihre kleine Attacke vor einer halben Stunde an. Besorgt überlegte sie, ob er zu „noch einmal so einen Angriff“ auch Angriffe während ihres kommenden Trainings zählen könnte. Aber wahrscheinlich nicht, wäre ja auch unlogisch. Wie sollte sie denn sonst etwas dazulernen? Schnaubend schüttelte sie diese dämlichen Gedanken ab. >Was denke ich denn da schon wieder? Es gibt ja wohl wichtigere Dinge, über die es nachzudenken gilt.< Da Sasuke schon längst aus dem Raum verschwunden war, machte sich auch Sakura auf den Weg ins Zimmer. Jetzt war er ja für einen ganzen Tag fort… das bedeutete 24 Stunden Ruhe. Und genug Zeit sich über so einiges klar zu werden. Und Prioritäten zu setzten. Ihre oberste Priorität waren immer noch die Gefangenen. Und dazu musste sie mit Sasuke trainieren. Also konnte man das als Priorität Nummer zwei betrachten. Nummer drei war dann wohl Chiko. Sie war sich im Klaren darüber, dass sie sich nun von ihm fernhalten sollte… oder vielmehr musste. Sonst würde Sasuke sich wieder irgendwelche Gemeinheiten einfallen lassen, die nicht nur enorm peinlich waren, sondern auch auf andere Weise unangenehm werden konnten. Wenn er zum Beispiel noch mehr private Details von ihr ausplapperte, die erstens natürlich nicht stimmten und zweitens privat waren! Verdammt noch mal! Sakura schniefte und zog beleidigt die Nase hoch. Und was sollte dieser Kuss schon wieder? Sie konnte von Glück reden, dass er aufgehört hatte. Wenn er gewollt hätte, dann wäre sie jetzt keine Jungfrau mehr. (Obwohl sie sich bei dem Jungfrauen-Part nicht so sicher war). Aber warum hatte er aufgehört? Ein kleiner eitler Teil in ihr beantwortete die Frage mit einem gemeinen: weil du nicht begehrenswert genug bist! Aber ihre Vernunft sagte ihr, dass er nur mit ihr spielen wollte und ihre Angst und Unsicherheit aufs Übelste ausnutzte. Die Rosahaarige bog um die nächste Ecke und stellte überrascht fest, dass sie schon angekommen war. Bei der ganzen Grübelei hatte sie nicht auf den Weg geachtet. Während sie ins Zimmer trat beschloss sie diese lästigen Gedanken in den hintersten Teil ihres Kopfes zu schieben und sich lieber mit einem guten Buch abzulenken. Morgen war ja auch noch ein Tag um sich Sorgen zu machen. Und so schnappte sie sich irgendein langweiliges Buch über Nahkampftechniken (ein gutes Buch hatte sie nicht gefunden) und schmiss sich in den Sessel im Wohnzimmer. --- Durch ein penetrantes aber leises Klopfen gegen die Eingangstür wachte sie am nächsten Morgen auf. Verwirrt sah sie sich im Wohnzimmer um, indem sie gestern nach langem Lesen eingeschlafen war. Sie hatte sich im Schlaf wohl irgendwie ungünstig in dem schmalen Sessel gedreht, denn ihr Rücken tat wieder einmal höllisch weh. Sie verzog das Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse und kruschtelte sich ungeschickt aus dem alten Teil. Dabei fiel das Buch mit einem „Plumps“ auf den Boden. Gähnend bückte sie sich und schmiss es zurück auf den Sessel. >Meine Haare sehen bestimmt klasse aus<, dachte die junge Frau ironisch während sie ein weiteres Gähnen hinter ihrer Hand versteckte. >Und wer traut sich so an Sasukes Tür zu hämmern?< Vor der Tür angekommen lauschte sie kurz, denn das Klopfen war abrupt erstorben. Doch da sie nichts Verdächtiges hörte, zuckte sie nur mit den Schultern und öffnete zögerlich die Tür. Ein kleines Mädchen mit braunen Haaren schmiss sich mit Schwung gegen die Tür und somit gegen Sakura. Dieser entfuhr ein undamenhaftes „Uff“ und unvorbereitet stolperte sie rückwärts. Mit größter Mühe konnte sich gerade noch so abfangen. Verwirrt beobachtete sie, wie Etsu ihr einen entschuldigenden Blick zuwarf und dann aus der Tür spähte. Gerade noch so konnte Sakura erkennen, wie das Mädchen mit der Hand wackelte und ein paar Sekunden später drei weitere Gestalten in den Raum huschten. Mit großen Augen erkannte sie, dass es sich ausschließlich um Frauen handelte. Um junge Frauen in ihrem Alter. Und eine davon war die Schüchterne, die Sakura vor dem sicheren Erstickungstot bewahrt hatte. Dabei hätte sie das arme Mädchen fast nicht erkannt, da es keine Kopfbedeckung trug, sondern stattdessen lange Haare frei über ihre Schultern fielen. „Etsu, was-?“, wollte sie fragen, doch eine der drei Frauen machte einen Satz nach vorne und drückte Sakura eine verschwitzte Hand auf den Mund. Warnend sah sie Sakura in die Augen und schüttelte den Kopf. Die Rosahaarige runzelte verwirrt die Stirn und hob ihre Hände, um die Hand von ihrem Mund zu entfernen. „Schon gut Leiko“, sagte Etsu und hob beschwichtigend die schmalen Hände, „Sakura können wir voll und ganz vertrauen!“ Mit einem zu ernsten Gesicht für ein kleines Mädchen sah sie Leiko fest in die Augen. Zögerlich sah diese von Etsu zurück zu Sakura und dann flüchtig zu den anderen Beiden. Etsu merkte, dass sie noch mehr sagen musste um die misstrauische Frau zu beruhigen. „Wenn du mir nicht glaubst, dann frag doch Lila!“ Demonstrativ sah sie zu eben genannter und alle anderen taten es ihr gleich. Durch so viel ungewollte Aufmerksamkeit eingeschüchtert zuckte Lila zusammen und zog die Schultern hoch. Trotz der Tatsache, dass sie aufgefordert worden war zu sprechen – oder vielleicht genau deshalb –, blieb sie stumm. Leiko kniff den Mund missbilligend zusammen. „Und? Hast du mir was zu sagen?“ Ihr Tonfall war schroff und sie schien kein Mitleid mit der ängstlichen Lila zu haben. Schließlich kamen zögerlich Worte aus ihrem Mund. „Ich… ja, S-Sakura hat mir … geholfen.“ Sie verstummte so abrupt, als wollte sie noch etwas anderes sagen, hatte den Mut dazu aber wieder verloren. Leiko zog eine Augenbraue hoch und schüttelte den Kopf. „Das hat mich nicht überzeugt. Ich will genau wissen, warum ich ihr vertrauen sollte! Immerhin geht es hier um mein Leben!“ Lila nickte hastig und ließ ihre langen blonden Haare wie einen Vorhang vor ihr Gesicht fallen. „ S-sie hat Ch-ch… Ch-chi… sie hat ihn davon abgehalten mich zu er-er… töten.“ Sagte sie leise und mit schwacher Stimme. Sakura konnte nicht verstehen, warum sie so ängstlich war. Und warum sie Chikos Namen nicht über die Lippen gebracht hatte. Klar, sie hatte miterlebt, wie er sie in aller Öffentlichkeit gedemütigt hatte und sogar fast getötet, aber sie hatte ähnliches mit Sasuke erlebt und war nicht total eingeschüchtert. Doch diesen Gedanken konnte sie nicht weiterführen, da, kaum waren die Worte ausgesprochen, Leiko sie losließ, als hätte sie sich an ihr verbrannt. „Du hast dich gegen Chiko-sama gestellt?“, fragte Leiko verblüfft und sah sie mit großen überraschten Augen an als wollte sie eigentlich fragen: „Warum lebst du dann noch?“ Auch das andere Mädchen schien das erste Mal, seit sie da war, interessiert am Gespräch zu sein. Bis dahin hatte sie merklich abgewandt dagestanden, den Kopf immer leicht Richtung Tür gedreht, als fürchte sie einen Angriff aus dieser Richtung. Sakura fuhr sich mehr aus Reflex, als vor Ekel, über den Mund und zuckte dann mit den Achseln. Warum war das so besonders? Etsu strahlte Sakura an, als wäre sie eine Heilige. „Sakura ist etwas Besonderes! Chiko-sama mag sie und deshalb würde er sie nie verletzten!“ Sakura schüttelte den Kopf, als sie diese absurden Worte hörte. Verteidigend erwiderte sie: „Nein, nein. Ich weiß, dass er brutal ist und von vielen gefürchtet wird. Aber schon von Anfang an wollte er mir nichts antun, also warum sollte er seine Meinung ändern? Das gestern in der Küche war eher nur Zufall gewesen. Ich habe ihn gesucht und naja… da war er. Ich habe mich also nicht mit Absicht gegen ihn gestellt und das wusste er…“ Absichtlich ließ sie alles andere aus, was sich danach noch zwischen ihr und Chiko abgespielt hatte. Dass er eben ganz und gar nicht erfreut über ihre Störung gewesen war und sie gewarnt hatte, seine „Autorität noch einmal so in der Öffentlichkeit zu untergraben“. Und seit gestern „mochte“ er sie sicher auch nicht mehr. Die Frauen schienen sich mit dieser Erklärung zufrieden zu geben. Leiko musterte Sakura noch einmal kurz, bevor sie nickte und sich dann Etsu zuwandte. „Ich glaube dir.“, sagte sie knapp, „wir sollten jetzt aber zu dem eigentlichen Grund kommen, warum wir hier sind!“ Leiko drehte sich wieder zu Sakura. „Wir wollen fliehen.“ Schwer lagen ihre Worte im Raum und sekundenlange Stille folgte ihnen. Aufmerksam beobachten die Anwesenden Sakuras Reaktion. Überrascht sah diese von einer zur anderen. „Ihr wollt fliehen?“ Deshalb hatten sie auch sicher sein wollen, dass Sakura die Truppe nicht verraten würde. Sie war schließlich erst seit kurzem hier und keiner wusste, wer sie war und was ihre Absichten waren. >Das weiß ich ja nicht mal selber…<, dachte Sakura einen unpassenden Moment lang sarkastisch. Dann wurde sie wieder ernst. „Aber warum riskiert ihr es mich in eure Pläne einzuweihen, wenn ihr mich nicht kennt? Ihr hättet mich doch einfach hier lassen können.“ Leiko und die andere Frau, deren Namen Sakura noch nicht kannte, warfen sich kurze aussagekräftige Blicke zu, die jahrelanger Vertrautheit und stummer Verständnis entsprangen. Das erste Mal erschien so etwas wie ein Lächeln auf dem strengen Gesicht der jungen Frau. Es war ein ungeübtes Lächeln, so als hätte sie es lange nicht mehr versucht. Traurig, aber unter diesen Umstanden nicht überraschend. Sie machte einen Schritt auf die grinsende Etsu zu und legte ihr mütterlich eine Hand auf die Schulter. „Das hast du ganz alleine diesem kleinen Mädchen zu verdanken. Sie hat uns alles von dir erzählt und uns zudem überzeugt, dich mitzunehmen.“ Mit sanftem Blick fuhr sie über Etsus Form und strich ihr dann durchs Haar. Sakura war angenehm von dem was sie sah überrascht. Es war schön zu wissen, dass auch hier an diesem Ort Freundschaften entstehen konnten. Auch sie blickte jetzt zu Etsu. Das Mädchen hatte ganz rote Bäckchen vor Freude, so viele nette Menschen um sich zu haben. Gemeinsam konnten sie endlich auf eine Zukunft in Freiheit hoffen. Wenn sie Sakura dabei hatten, so war sich Etsu sicher, dann würden sie entkommen können. Tbc… (Leiko = arrogant. Okay, bin mal gespannt wie ihr das hier findet^^. Danke an hana-moon, oOTenshi-EngelOo, spring_angel, Klickerle, Kaede7, fahnm und SswEetiieE für eure Reviews! Danke, danke, danke! Das spornt so unglaublich an - man weiß erst wie sehr, wenn man selber eine FF schreibt und auf Reviews wartet XD) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)