Wo ich hingehöre von Pucki (Sasu/Saku) ================================================================================ Kapitel 3: Ein gefährlicher Verehrer ------------------------------------ . . . . Ein Luftzug ließ Sakura aus ihrem Schlaf fahren. Erschrocken setzte sie sich auf starrte in das schwach erhellte Zimmer. „Du bist wach“, stellte eine Stimme gegenüber der Wand fest. „Ah! Was machst du hier?“, keuchte Sakura erschrocken und riss sich die Bettdecke unters Kinn. Der Schwarzhaarige stieß sich von der Wand ab und fuhr sich durchs Haar. „Richte dich, wir müssen zum „Frühstück“.“, meinte er spöttisch und verließ das Zimmer. „Dir auch einen guten Morgen... Sasuke-kun.“, murmelte sie verstimmt und schlang die Beine übers Bett. Zehn Minuten später stand sie etwas nervös vor Sasuke und faltete die Hände hinter dem Rücken. „Wenn wir dort sind, bleibst du die ganze Zeit bei mir.“, bestimmte der Uchiha und lief zur Tür. „Wieso?“, hielt ihn die Stimme der Rosahaarigen zurück. Er öffnete die Tür und sah sie – was anscheinend ein Hobby von ihm war - über die Schulter hinweg an. Ohne auf ihre Frage einzugehen, meinte er schließlich „Komm jetzt“ und betrat den Flur. Zögerlich folgte sie ihm und trat etwas näher an ihn heran. Sasuke sagte nichts dazu und sah weiter geradeaus. Etwa 5 Minuten später durch dunkle Gänge kamen sie ohne Zwischenfall vor einer Tür an. Nach Eintreten der Tür wusste sie, warum sie bei Sasuke bleiben sollte. Zwar waren nicht sehr viele Männer in dem Frühstücksraum, aber die, die sie sah reichten aus, um sie näher an Sasuke heran rücken zu lassen. Genervt murrte dieser, entfernte sich von ihr und setzte sich etwas abseits von den anderen an einen freien Teil des langen Tisches. Einige Ninjas hatten bei ihrem Eintreten aufgesehen, andere aßen einfach weiter. Sakura blieb am Eingang stehen und blickte ängstlich zu den essenden Männern. Als sie ihren Blick schweifen ließ, fiel ihr einer aus irgendeinem Grund ins Auge. Er hatte abstehendes rotes Haar und eisblaue Augen. Als er kurz von seinem Essen hochsah, trafen sich ihre Blicke. Gebannt sah sie in sein hübsches Gesicht. Neben ihm stand die Scheide eines ebenfalls roten Schwertes. Während sie das Schwert musterte, glitt sein Blick über ihr ausgesprochen schönes Gesicht. Die langen rosafarbigen Haare waren zu einem lockeren Dutt gebunden und sie trug ein viel zu großes weißes Hemd, das mit einem schwarzen Gürtel an der Hüfte zusammengerafft wurde. Unter dem großen T-Shirt schaute eine enge schwarze Hose heraus, die ihre schlanken Beine vorteilhaft betonte. Sein Blick traf wieder auf ihren. Wahrscheinlich hatte sie schon viel durchgemacht, denn ihre tiefgrünen Augen hatten trotz der Verwunderung einen sorgenvollen Ausdruck. Dann blickte sie beschämt auf den Boden und lief zum hinteren Teil des Tisches. Als sie ihm den Rücken zugedrehte, kam ein kleiner rotweißer Fächer zum Vorschein. >Uchiha<, dachte der Rothaarige abfällig und sah dabei zu, wie sich das hübsche Mädchen gegenüber dem Uchiha hinsetzte. Sie sagte etwas zu ihm, doch er erwiderte wie gewöhnlich nichts. Sakura hatte ein seltsames Gefühl in der Magengegend und ihr Herz klopfte schnell. Sie war so erbärmlich! Erst knutschte sie hemmungslos mit Sasuke herum und nun wurde sie bei einem anderen Mann knallrot. Vorsichtig lugte sie nach oben. Sasuke aß ein trocken aussehendes Brot und spülte es mit einem undefinierbaren Getränk hinunter. „Warum isst du nichts?“, fragte er zwischen zwei Bissen. Der Raum hatte sich mittlerweile gelehrt, doch Sakura traute sich nicht, nach dem Rothaarigen zu sehen. Völlig in Gedanken überhörte sie dabei auch seine Frage und stocherte weiter lustlos in ihrem Essen herum. „Sakura.“ Ertappt blickte sie nach oben. „Was?“ „Warum isst du nichts?“ „Ich hab keinen Hunger.“, murmelte sie und richtete ihren Blick nach links. Er saß noch da. Sollte sie Sasuke fragen, wer der Unbekannte war? Schüchtern sah sie wieder zu Sasuke, ein Versuch war es wert. „Ehm Sasuke-kun...“ „Hn?“ Der Schwarzhaarige hatte aufgehört zu essen und blickte in ihr hübsches Gesicht. „Kennst du diesen rothaarigen Mann dort drüben?“ Neugierig beobachtete sie seine Reaktion. Sein schwarzer Schopf drehte sich nach rechts und er mustere den Oto-nin kurz, bevor er schlicht antwortet. „Ja.“ „Und?“, fragte Sakura neugierig. Sie hatte sich leicht nach vorne gebeugt und wartete auf seine Antwort. „Warum willst du das wissen?“ Erschrocken zuckte sie zusammen und lehnte sich wieder etwas zurück. „Weil...ehm...nur so.“, nuschelte sie und wurde leicht rot. „Er ist Orochimarus Henker. In Sachen Spionage ist er fast unschlagbar und wird daher oft als Spion oder Attentäter eingesetzt. Dementsprechend gilt er als brutal und gerissen... Du solltest dich von ihm fernhalten.“ Sasukes Stimmlage hatte sich bei keinem Wort geändert und nachdem er geendet hatte, stand er auf. Sakura hatte seiner kleinen, für ihn erstaunlich langen Rede, gebannt gelauscht und sah nun verwundert zu ihm hoch. „Warum das?“ Sie stand nun ebenfalls auf und nahm ihren vollen Teller in die Hand. Verwundert blickte Sasuke in ihre Hände. „Was willst du mit dem Teller?“ Verwirrt sah die Rosahaarige nach unten. „Wegräumen...?“ „Stell ihn wieder hin.“, seufzte er und setzte sich in Bewegung. „Also, warum soll ich mich von ihm-“, wollte sie gerade nachhaken, als sie am Arm gepackt und herumgedreht wurde. Erstaunt sah sie in blaue Augen. Der Rothaarige hatte sie aufgehalten und musterte sie nun mit einem undefinierbaren Blick. Langsam trat er einen Schritt auf sie zu und hob seine Hand, um ihr gleich darauf durchs Haar zu fahren. Unerwartet breitete sich eine Gänsehaut auf ihrem Kopf aus und sie stolperte erstarrt einen Schritt zurück. Dann ließ er sie so abrupt los, wie er sie angefasst hatte. Erschrocken huschte ihr Blick wieder zu ihm hoch. Er sah an ihr vorbei und fixierte einen Punkt hinter ihr. Sein Gesichtsausdruck war angespannt. Kurze Zeit passierte nichts, dann huschte sein Blick ein letztes Mal zu ihr, bevor er ruhig an ihr vorbei trat und den Raum verließ. Schnell drehte Sakura sich um und starrte direkt in Sasukes schwarze Augen, die eben, da war sie sich sicher, noch rot gewesen waren. Er hatte sein Bluterbe aktiviert? Nur wegen diesem Mann? Erschrocken keuchte sie auf, als ein wütender Blick seine Augen verdunkelten. „Komm jetzt.“, meinte er dann ungeduldig. Doch sie bewegte sich nicht vom Fleck. Immer noch verwirrt starrte sie in seine unergründlichen Augen. „Warum stört es dich, dass er mich angefasst hat?“ Forschend suchte sie nach einer Antwort in seiner Körpersprache, aber nichts verriet seine Absichten. „Hn.“ Ungeduldig packte Sasuke ihren Arm und zog sie hinter sich her. „Ich habe dir gesagt, dass er gefährlich ist. Weiter kann ich dir nicht helfen.“ „Aber vielleicht hat ihn ja nur meine Haarfarbe interessiert, bis jetzt habe ich ja auch nur schwarze und braune Haare gesehen.“ „Stell dich nicht dumm, Sakura.“ „ ... “ „Warum hast du mir nun geholfen?“, fragte sie ihn nach einiger Zeit des Schweigens. „Aus einer Laune heraus.“ Damit war das Thema beendet. An Sasukes Zimmer angekommen, stieß er sie grob ins Wohnzimmer und schloss die Tür hinter sich. „Warum bist du plötzlich so anders?“, fragte Sakura enttäuscht und traurig. Er erwiderte nichts darauf, sondern trat ans Fenster und blickte nach unten. Verwundert beobachtete Sakura, wie er plötzlich die Hände hob und ein einfaches Fingerzeichen formte. Gespannt wartete sie ab, doch nachdem auch nach ein paar Minuten nichts passiert war, kam sie auf ihn zu und fasste an seine Schulter. „Sasuke-kun, was-“, „Schau...“, unterbrach er sie grob und deutet durchs Fenster nach unten. Stirnrunzelnd sah sie ihn kurz an, bevor sie seine Schulter losließ und näher ans Fenster trat. „Aber...das ...das kann nicht sein...!“, stotterte sie ungläubig und drückte ihre Handflächen ans Fenster. Das war doch unmöglich! Ihr Kopf ruckte wieder zu Sasuke, doch dieser hatte sich bereits von ihr abgewandt und war auf dem Weg zum Kleiderschrank. Mit einem letzten Blick aus dem Fenster folgte sie ihm und erreichte ihn schließlich, als er sich gerade das Hemd auszog. „Wa-“ „Hn. Weißt du jetzt warum du dich ihm nicht nähern sollst?“, unterbrach Sasuke sie erneut und kramte im Schrank herum, um sich gleich darauf ein schwarzes Oberteil heraus zu suchen. Sakura blickte auf den Boden und biss sich auf die Lippen. Ja verdammt! „Ich geh trainieren.“ Nachdem das Geräusch der sich schließenden Tür verklungen war, blickte Sakura Richtung Fenster. Langsam lief sie darauf zu und sah die Sonnenstrahlen, die so gar nicht zu dem schrecklichen Szenario dort unten passen wollten. Das grüne Gras war rot besprenkelt, Gliedmaßen lagen quer verstreut über der großen Lichtung, ein kleines Kind heulte hinter seiner Mutter, die flehentlich um ihr beider Leben bettelte. Die blutbefleckte Klinge schnitt lautlos durch die Luft ohne vor dem Hals der jungen Frau zu stoppen. Sakura kniff die Augen zusammen und schluchzte erschüttert, während sie das bestialische Grinsen des jungen rothaarigen Mannes vor ihren Augen sah, der zwei weitere unschuldige Leben ausgelöscht hatte. --- Sasukes Training dauerte den ganzen restlichen Tag an, denn als er wieder ins Zimmer kam, leuchteten die letzten rötlichen Sonnenstrahlen durchs Fenster. Sakura saß auf einem Stuhl am Tisch und lass völlig versunken ein kleines Buch. Deswegen bemerkte sie ihn auch erst, als er an ihr vorbei Richtung Badezimmer lief. Mit einem leisen Schrei zuckte sie zusammen und starrte erschrocken zu dem Schwarzhaarigen. „Sasuke... mein Gott, musst du mich so erschrecken?!“, fragte sie missgelaunt, nachdem sie sich wieder von ihrem Schock erholt hatte. Er antwortete nicht und so schnaubte die Rosahaarige kurz und wandte sich dann wieder dem Buch zu. Sie hatte es aus einem der Regale an der Wand gekramt, da sie erstaunt festgestellt hatte, dass sie durchaus lesen konnte, trotz ihres Verlustes an Erinnerungen. In dem Buch ging es um Medizin und aus irgendeinem Grund kamen ihr bestimmte Sachen bekannt vor. Ja, es war beinahe so, als ob sie das alles schon einmal gelesen hätte und nun nur wieder auffrischen musste. Da vieles wirklich interessant war, kam sie gar nicht mehr von dem Buch weg und hatte somit auch die Zeit vergessen. Nun hatte sie bereits weit mehr als die Hälfte bewältigt und war nun bei dem Kapitel „Vergiftungen heilen ohne Gegengifte“. Aber je mehr sie las, desto weniger konnte sie sich konzentrieren. Irgendwie kamen ihr immer wieder die Gefangenen in den Sinn, die so erbärmlich aussahen aber trotzdem nett zu ihr waren. Was wohl aus ihnen geworden war? Sakura gähnte und stützte sich mit einem Arm am Tisch ab; im Hintergrund hörte sie durch die verschlossene Tür das leise Plätschern der Dusche. Sie sah vom Buch auf und klappte es gedankenverloren zu. Sachte legte sie es auf den Tisch vor ihr, dann verschränkte sie ihre Arme und wartete darauf, dass er aus der Dusche kam. Sie musste nicht lange warten. Mit nur einer tief sitzenden Hose auf den Hüften und einem weißen Handtuch um den Hals kam Sasuke fünf Minuten später aus dem Badezimmer. Sein Blick schweifte durch den Raum, und als er sie da so abwartend sitzen sah, hob er fragend eine Augenbraue. Sakura räusperte sich und fing dann an, ihn mit Fragen zu bombardieren: „Ich möchte jetzt wissen, wo ich hier bin! Wer ist Orochimaru und warum gibt es hier Gefangene, die in stinkenden Kerkern verrotten? Was seid ihr für Leute? Und wo komme ich her?“ Mit klopfendem Herzen und großen Augen sah sie ihn abwartend an. „Bist du jetzt fertig?“, fragte er gelangweilt. Sie nahm das als eine rhetorische Frage und vermied es, ihm zu antworten. Als er aber auch nach einigen Sekunden nicht auf ihre Fragen einging, wurde es ihr zu blöd. Sie stand auf und stemmte die Hände in die Hüften. Ihr Tonfall jedoch blieb trotz ihrer Rage ruhig und sachlich. „Warum kannst du nicht einfach auf meine Fragen antworten, hm? Ich weiß ja nicht, ob du das schon mal erlebt hast, aber so eine Amnesie ist keine schöne Sache, da fühlt man sich ein kleines Bisschen einsam und verlassen.“ Sie ließ ihre Worte kurz nachwirken bevor sie entschied, auf Vernunftsebene an die Sache heran zu gehen. „Sieh mal: du sagst mir einfach, was ich wissen will und schon nerve ich dich nicht mehr. Denn das werde ich tun, bis du mir gesagt hast, was ich wissen will!“ Überraschenderweise ging er tatsächlich darauf ein und erzählte ihr kurz und knapp, dass sie aus demselben Ninjadorf stammten, sich ihre Wege aber bald getrennt hatten – warum ließ er aus – und er nicht besonders gut auf sein ehemaliges Dorf zu sprechen war. Wer Orochimaru war wurde ihr ebenfalls kurz erläutert mit den Worten: „es gibt eben gute und böse Shinobis“. Nach dieser wirklich dürftigen Erklärung riet er ihr von weiteren Fragen abzulassen, wenn sie die nächsten Tage ruhig verbringen wollte und marschierte in einen der anderen Räume. Sakura schnaubte nach seinem Abgang erst einmal abfällig und setzte sich dann wieder an den Tisch zu ihrem Buch. Sie würde sich fürs erste mit seinen Antworten zufrieden geben, aber ihre anderen Fragen würde sie auch nicht vergessen. Vielleicht ergab sich ja später noch eine Möglichkeit mit anderen Personen über ihre Lage zu sprechen. Schließlich war dieser Ort ja nicht gerade verlassen – Menschen gab es hier genug. Mit der Zeit wurden ihre Augenlieder schwerer und langsam sackte sie auf einem unbequemen Stuhl auf ihr Buch nieder. Sie würde am nächsten Tag wohl über Rückenschmerzen klagen. ---- Nervös saß die Rosahaarige beim „Frühstück“ und sah immer wieder leicht in die Richtung, in der sie den rothaarigen Mann vermutete. Mechanisch hob sie das Brot an ihre Lippen und biss ab, während sie sich ihren schmerzenden Rücken rieb. Heute war sie das erste Mal alleine beim Frühstück, da Sasuke am Morgen nicht im Zimmer aufzufinden war. Sakura fühlte sich ganz und gar nicht wohl, obwohl sie nun schon das fünfte Mal hierherkam. Ja, sie war nun schon fast eine Woche bei Sasuke und langsam gewöhnte sie sich an alles. Naja, es war ja auch nicht viel los, das Abwechslung brachte... Außer in Büchern lesen und sich dabei den Rücken kaputt zu machen, gab es nicht viel, dass ihr erlaubt wurde. Sie hatte sich nicht mehr getraut Sasuke noch einmal so zu löchern und wie gesagt war sie sozusagen in seinem Zimmer eingesperrt und somit isoliert. Kontakt zu anderen Leuten hatte sie daher keinen gehabt, worüber sie eigentlich ganz froh war. So in Gedanken bemerkte sie gar nicht, dass sich ihr gegenüber jemand niederließ. Durch das Schaben des Stuhls auf dem Boden fuhr ihr Kopf in die Höhe und die Kunoichi starrte direkt in ein unangenehm bekanntes, hübsches Gesicht. „Es stört dich doch nicht, dass ich hier sitze, oder Kleine?“, wollte der Rothaarige belustigt wissen. Es dauerte einen Moment bis Sakura die Lage begriffen hatte. Sie war ohne Sasuke schutzlos und genau der Moment, den sie gefürchtet hatte, war eingetreten: Jemand hatte den Mut sich ihr zu nähern. Und nicht irgendwer, sondern die Person, vor der Sasuke sie gewarnt hatte und von deren Brutalität sie vor nicht ganz einer Woche selbst Zeuge geworden war. Immer noch sprachlos ließ sie ihre Hand mit dem Brot, die bis eben in der Luft geschwebt hatte, langsam sinken. „Gut!“, meinte der Oto-nin selbstsicher. „Ähm... ich...ich glaube nicht, dass... dass das eine gute Idee ist!“, konterte Sakura vorsichtig. Ängstlich wartet sie seine Reaktion ab, doch er lächelte nur milde und blickte ihr weiterhin in die Augen. Sakura wusste nicht, was sie machen sollte. Sie hatte nicht den Mut ihn anzuschnauzen aber im Gegenzug wollte sie auch nicht als Weichei dastehen. Also straffte sie die Schulten und redete sich gut zu. Was sollte auch passieren? Dass er ihr die Gabel vor allen andern in den Hals rammen würde? Lächerliche Vorstellung. Sie zwang sich also zu einem Lächeln und würgte den nächsten Bissen hinunter. Warum musste er sie denn so anstarren, das war ja nicht auszuhalten! Er sah ja nicht schlecht aus, aber nach dem, was sie letztens gesehen hatte, musste sie sich schwer beherrschen nicht in Panik auszubrechen und das eben gegessene nicht wieder rückwärts loszuwerden. >Ganz ruhig, du schaffst das!< Nach weiteren Minuten des Schweigens, Starrens und Würgens stand die hübsche Frau endlich auf. „Deine Gesellschaft war wirklich *hüstel* angenehm, aber ich hab noch was vor.“, log Sakura scheinheilig vor sich hin und schob den Stuhl zurück zum Tisch. „Immer wieder gerne!“, sagte der junge Mann mit einem Grinsen und stand ebenfalls auf. „Ich nehme an, du musst zu Uchihas Zimmer? Dann begleite ich dich noch ein bisschen, ich muss zufällig in dieselbe Richtung.“ Ohne auf ihre Antwort abzuwarten lief er an ihr vorbei und ging Richtung Ausgang. „Eh, warum nicht...“, flüsterte Sakura und versuchte, ihre Panik zu unterdrücken. Er lief extra langsam, sodass Sakura zu ihm aufschließen konnte. Von ihr aus hätte er auch zehn Meter vor ihr laufen können. Vorsichtig sah sie in seine Richtung und erspähte ein kleines Lächeln auf seinen Lippen. Sofort ruckte ihr Kopf wieder nach vorne und sie biss sich auf die Unterlippe. >Verdammt! Wann sind wir endlich da?<, dachte die junge Frau eingeschüchtert und spielte nervös mit ihren Fingern. Nach einigen Minuten ohne Zwischenfall kamen sie schließlich vor Sasukes Zimmer an. Sakura sah leicht in sein Gesicht und lächelte zögerlich. „Ehm... na dann... danke fü-“, wollte sie sich gerade verabschieden, als er plötzlich vor ihr stand und sie eindringlich ansah. Ihr Atem beschleunigte sich, als er sich zu ihrem Ohr beugte und den Duft ihrer Haut und ihren Haaren tief einatmete. „Ah... du duftest so verführerisch. Ganz anders als die dreckigen Oto-Weiber.“ Seine Hand fuhr durch eine ihrer langen Haarsträhnen und er machte einen Schritt auf sie zu. Erschrocken stolperte sie nach hinten Richtung Tür und registrierte mit einem kleinen Schmerz im Rücken, dass sie nicht weiter zurückweichen konnte. Wenn es so weiter ging, müsste sie sich nach einer Woche wohl oder übel einen neuen Rücken besorgen... Leider ließ die gegenwärtige Situation keine weitere Vertiefung des Gedankens zu, denn als sie zu ihm hoch blickte, entfielen ihr jegliche andere Gedanken. Seine blauen Augen lagen hungrig auf ihrem Gesicht - wie ein streunender Hund, der endlich Nahrung gefunden hatte. „Ich frage mich... wie hält Uchiha es aus in deiner Nähe zu sein, ohne gleich über dich herzufallen... Oh, oder hat er schon...?“ Er blickte sie neugierig an und ließ die Frage gefährlich in der Luft hängen. „Was?“, fragte Sakura panisch und presste ihre Hände gegen seine Brust. Mit einer Kraft, die sie sich gar nicht zugetraut hätte, stieß sie ihn von sich und wirbelte herum. Während er noch überrumpelt nach hinten stolperte, war die Kunoichi schon im Zimmer verschwunden. Sakura knallte die Tür zu und lehnte sich an die Wand daneben. Ihre Augen blickten zur Decke und sie hob ihre zitternden Arme, um sie sogleich um sich selber zu schlingen. Ein erstickter Laut kam aus ihrer Kehle und sie rutschte die kalte Steinwand hinunter. Verdammt, die Typen hier waren wirklich unberechenbar, ziemlich gefährlich und unheimlich. Er hätte sicher sonst was mit ihr auf dem Flur angestellt, hätte sie ihn nicht von sich gestoßen! Warum hatte sie eigentlich nur Probleme am Hals... erst verlor sie ihre Erinnerungen, dann hätte Sasuke sie fast kalt gemacht und jetzt wurde sie noch von einem Massenmörder angegraben. Es war einfach zu viel für einen Tag. Seufzend vergrub sie ihren Kopf noch mehr unter ihren Armen und zitterte leicht. Tbc… (A/N: Danke für eure Kommentare und Favoriteneinträge für das letzte Kapitel. Ich hoffe dieses hier gefällt euch genausogut!) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)