Wolf´s Paws Beta-Version von Wild-Wolf (Shadow of the Wolves) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Sleeples ---------------------- Schweißgebadet wachte Lily auf und viel fast aus dem Bett. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie realisierte dass sie zuhause in ihrem Bett lag. Ihr Kopf hämmerte und ihr Herz überschlug sich fast. Zu allem Überfluss war ihr von dem plötzlichen aufschrecken auch noch schwindelig geworden und schwarze Punkte huschten vor ihren Augen hin und her. Als sich ihr Zustand endlich wieder beruhigt hatte, verließ sie ihr weiches Bett und trat ans geöffnete Schlafzimmerfenster. Die frische Julisonne, tauchte das Zimmer in ein helles warmes Licht und warf viele verschiedenen Schatten an die Wand. „Schon wieder... Schon wieder dieser Traum“ murmelte sie vor sich hin. Ihr blickt wich vom Fenster auf den Wecker, der rechts neben ihrem Bett auf einem kleinen braunen Nachtisch stand. Neben dem Nachtisch stand ein schwarzes Bett für eine Person im japanischen Stil. Auf der anderen Seite des Zimmers breitete sich ein großer Kleiderschrank aus massivholz an der Wand aus, der schon ziemlich mitgenommen aussah. Daneben stand eine Zimmerpflanze, die sie von ihrer Tante vor einem Jahr zu ihren 24 Geburtstagen geschenkt bekommen hatte. Die Einrichtung des Zimmers passte absolut nicht zusammen, doch das störte sie weniger da sie wegen ihres Berufes sowieso selten zuhause war. Lily verzog das Gesicht als sie auf dem Wecker die Uhrzeit ablas. „15.30 Uhr… schon wieder habe ich den halben Tag verschlafen. Was ist nur los mit mir. Seit fast 2 Wochen geht das jetzt schon so.“ Ihre Gedanken kreisten wieder in ihrem Kopf und brachten sie zum wanken. Immer wieder huschten schatten in ihren Gedanken hin und her. Lily versuchte ein Bild daraus zu formen, schaffte es aber wieder nicht. Vor ungefähr 4 Wochen war sie von Leipzig, wo sie vor über einem Jahr ihr neues zuhause fand, nach North Carolina aufgebrochen um eine Reportage über die Cherokee-Indianer zu machen. Insgesamt gibt es bei den Cherokee´s sieben Clans. Dazu zählen der Wolf Clan oder Panther representing war (Aniwahya), der Small Bird Clan oder Eagle representing spirit (Ani Tsiskwa), der Blue Clan or Blue Holly representing Sky (Anisahoni), oder Deer Clan or Bison representing peace (Anikawi), der Twister Clan oder "Long Hair" representing day and night (Anigilohi), der Wild Potato Clan oder Tobacco representing flesh (Anigatogewi) und der Red Paint Clan representing death (Aniwodi). Nach langen Überlegungen entschied sie sich für den Wolf´s-Clan. Warum wusste sie selber nicht aber irgendetwas in ihrem Inneren, sagte ihr sie muss diesen Clan auswählen. Als Dokumentarfilmerin kann man nicht immer wählerisch sein dachte sie und flog kurzerhand für 4 Wochen nach Amerika. Als sich ihr Blick wieder von der Uhr löste, meldete sich prompt ihr Magen zu Wort und signalisierte ihr, dass sie dringend etwas zu Essen auftreiben sollte. Sie schlüpfte in ihre zerrissene Jeans und ihr schwarzes enganliegendes Spaghetti-Top und marschierte in Richtung Küche. Auf den Weg dorthin huschte ihr ein Schatten über die Füße, der ihr beinahe einen Schrei entlockte. „Zeus“ sagte sie mit leicht wütender Stimme. „Mach das ja nicht noch einmal. Wegen dir bekomme ich noch einen Herzinfarkt. Und das mit gerade mal 25“. Zeus starte sie mit seinen großen grünen Augen an, gab ein genervtes Miauen von sich und stolzierte in die Küche, wo sein Napf stand. Zeus war Lilys bester Freund seitdem sie ihn vor einem Jahr gefunden und aufgepäppelt hat. Sein Fell ist braun/schwarz getigert mit weißen Pfoten und einem weißen Fleck auf der Stirn der aussah wie ein Pfotenabdruck. Von der Statur her gleicht er einer normalen Durchschnitskatze, wobei dieser Eindruck manchmal zu täuschen scheint. Immer noch verärgert und mit Herzklopfen, folgte Lily dem Kater in die Küche und öffnete die Kühlschranktür. Vielleicht sollte ich dringend einkaufen gehen dachte Lily sich, als sie in die gähnende Leere ihres Kühlschrankes blickte und feststellte, das sie seid ihrer Rückkehr vor 2 Tagen nicht einmal einkaufen war. Verärgert machte sie die Tür wieder zu und verschwand in Richtung Badezimmer, welches auch nicht viel Größer als die restlichen Zimmer ihrer Wohnung war. Ihre Kleidung samt der Unterwäsche flog in großen Bogen in die Waschmaschine, die dringend wieder eingeschaltet werden musste. Doch dazu hatte sie jetzt keine Lust. Lily drehte das Wasser in der Dusche auf, schloss ihre Augen und lies sich von dem angenehmen Gefühl das die einzelnen Strahlen auf ihrer Haut hinterließen durchströmen. Lily stellte sich vor, dass sie in einem warmen Sommerregen stehen würde fern von allen Problemen und jeglicher Zivilisation. Vor ihrem geistigen Auge entstand eine weite Landschaft mit Bergen, Tälern und Wäldern im gedämpften Licht der Abendsonne. In der Ferne vernahm sie das Rauschen eines Wasserfalls, das sich fast schon wie Donnergrollen anhörte. Überall sah sie Tiere im hohen Gras die aber Lily gar nicht war zunehmen schienen, während über ihr einige Vögel durch die Lüfte glitten. Alles schien ihr so vertraut zu sein so als wäre sie schon einmal hier gewesen. Lily genoss den Anblick der friedlichen Umgebung fernab von dem alltäglichen Stadtlärm und lies sich verzaubern. Eine ganze Weile verging, als sie ruckartig die Augen auf riss und schreiend aus der Dusche sprang. „Verdammt noch mal. Wie oft soll ich dem Vermieter noch sagen, dass irgendetwas mit meiner Dusche nicht stimmt.“ Das gerade noch so schöne warme Wasser, wurde urplötzlich Eiskalt und hatte überhaupt nichts Idyllisches mehr. Verärgert stellte sie das Wasser ab und suchte sich ein Handtuch das sie sich um ihren schlanken, sportlichen Körper wickelte. Das Handtuch welches Lily schließlich ergriff, war schon ziemlich alt und sehr verwaschen doch konnte sie sich davon bis heute nicht trennen. Das Motiv auf dem blauen Stoff, zeigte einen Wasserfall auf dessen Spitze ein Wolfsrudel mit gehobenen Köpfen stand, das gerade dabei war ein Lied anzustimmen. Über dem Rudel war ein großer runder Mond zusehen, der den Nachthimmel hell erleuchtete. Sie wusste dass es die besten Jahre hinter sich hatte, doch dieses Handtuch was sie schon seit Kindertagen besaß, war das einzige was ihr noch von ihrer Mutter geblieben war, nach dem sie vor über 10 Jahren ohne eine Nachricht verschwand. Frisch geduscht und mit nichts weiter als einem Handtuch bekleidet, ging Lily in ihr Schlafzimmer und öffnete den Kleiderschrank. Mit ihren 1.66 Meter war sie nicht gerade sehr groß, konnte aber ohne Probleme die drei Fächer ihres Schrankes überschauen. Vor ihr türmten sich verschiedene Pullover, Tops, T-Shirts und noch einige weitere Kleidungsgegenstände, die einfach in den Kleiderschrank geworfen wurden, weil sie wieder einmal keine Lust zum Zusammenlegen der Wäsche hatte. Lily inspizierte mehrere Minuten die ersten beiden Fächer des Schrankes und warf verschiedene Klamotten aufs Bett. Zu den Tops und T-Shirts gesellten sich noch einige Hosen, Röcke und Kleider. „So als nächstes kommt die Unterwäsche dran. Was könnte denn heute infrage kommen. Mh… Das? Nein, das auch nicht, der auch nicht. Wo hab ich denn… Ah da ist er ja“ Sie hielt einen schwarzen Tanga mit einem rüschenverzierten Saum und Weiß/Silber verzierten nähten in den Händen, den sie sich erst vor kurzen gekauft hatte, als sie mal wieder in der Stadt shoppen war. Außerdem war Lily eine dieser Personen, die gerne Laut über verschiedene Sachen nachdachte, was ihr schon manchmal peinliche Situationen beschert hatte. Nachdem jetzt genauso viel Chaos hinter ihr wie vor ihr herrschte, probierte sie verschiedene Outfits an und mischte alles Mögliche untereinander bis ihr ein Outfit zusagte. Ihre sportliche Figur wurde von einer kurzen, blauen Hotpants mit ausgefranzten Enden und einem weißen bauchfreien Spagetti-Top mit dem Aufdruck: „Klein aber oho“ bedeckt. Dazu trug sie noch rosa/weiß gestreifte Beinstulpen, die sie sich von ihrer letzten Reise mitgebracht hatte. Vielleicht sollte ich mir noch schnell die Haare föhnen dachte sich Lily, als sie feststellte, dass ihre langen dunkelblonden fast schon braunen Haare den Umriss ihres schwarzen Spitzen-BHs auf dem Top abzeichneten. Die Stadt war bei diesem schönen Wetter ganz besonders voll. Hunderte von Menschen schoben sich durch die Straßen und Gassen. Einige von ihnen beschwerten sich über die unerträgliche Hitze, andere kühlten ihr Gemüht mit Eis und kalten Getränken. Kinder spielten mit den kleinen Wasserfontänen die in der Innenstadt aus dem Boden kamen, während ihre Eltern ihnen mit Freude dabei zusahen. Lily mochte diese kleinen Spielereien ganz besonders gerne. Früher als Kind hat sie auch immer im Wasser gespielt als die Wärme unerträglich wurde. Selbst heute geht sie noch gerne Baden um sich abzukühlen. Aber nicht nur diese kleinen Sachen liebte sie an Leipzig so sehr, sondern auch die Architektur. Dazu zählte die Thomaskirche, die Nikolaikirche genauso wie das Romanushaus, ein historisches Barockgebäude in der Leipziger Innenstadt oder das Schillerhaus in Leipzig Gohlis, wo Schiller die Ode An der Freude schrieb. Lily wusste nicht wo sie anfangen sollte. Es gab so vieles was sie liebte oder noch nicht gesehen hat. An mehreren Stellen in der Stadt spielten Straßenmusiker für die vorbeiziehenden Menschenmassen und hatten Spaß dabei. Einen Musiker mochte Lily besonders gerne und hielt jedes Mal Ausschau nach ihm wenn sie in der Stadt unterwegs war. Er saß immer an der gleichen Stelle und spielte dort mit seiner schwarzen Westerngitarre, die mit goldenen Seiten und Zeichnungen verziert war. Der Mann müsste Ende zwanzig, Anfang dreißig sein, hat kurzes schwarzes Haar und einen sportlichen Körper. Jedes Mal wenn sie ihn sah, hatte er einen Hund an seiner Seite der gemütlich auf seiner Decke schlief und sich von nichts und niemanden stören lies. Manchmal legte Lily ihm auch Geld in seinen Gitarrenkoffer wenn sie nicht gerade wieder alles für neue Klamotten ausgegeben hatte. Auch dieses Mal saß er wieder an seinem gewohnten Platz und spielte mit seiner Gitarre. Sie konnte einfach nicht anders und musste wieder stehenbleiben und seiner Musik lauschen. Lily bekam eine Gänsehaut, als er anfing zu singen. Noch nie zuvor hatte sie ihn singen hören und war hin und weg. Seine Stimme klang so weich und gleichzeitig voller Energie. Es verging eine ganze Weile bis der Mann das Lied beendet hatte und eine Pause einlegte. Lily konnte nicht anders sie musste einfach zu ihm rübergehen. „Das war wunderschön“ brach es aus ihr heraus. Der junge Mann schaute sie lächelnd an. „Danke schön. Es freut mich dass es Ihnen gefallen hat“ entgegnete er ihr höflich. Erst jetzt merkte Lily dass sie wieder einmal laut gedacht hat. Der Musiker lächelte sie weiter an. „Ich habe Sie schon öfters gesehen als ich hier gespielt habe.“ sprach er weiter. Lily merkte wie sie rot wurde denn wärme stieg in ihr Gesicht. Hoffentlich bemerkt er es nicht dachte sie sich insgeheim. „Ich wohne hier in der Nähe und bin daher oft in der Stadt… Ich heiße übrigens Lily“. Sie streckte ihm zur Begrüßung die Hand entgegen so wie es sich gehört. „Maik“ sagte der junge Mann und schüttelte ihre Hand zur Begrüßung. „Sehr erfreut Sie ich meine dich kennenzulernen. Und die Schlafmütze neben mir ist Charly“. Als er seinen Namen hörte, öffnete Charly nur kurz die Augen, schaute zu Lily und schlief weiter. Lily konnte nicht anders sie musste einfach Lachen. „Er ist fast genauso schlimm wie mein Kater. Nur dass dieser es noch nicht mal für nötig hält überhaupt seine Augen zu öffnen. Außer wenn es etwas zu Fressen gibt.“ Maik und Lily unterhielten sich noch eine ganze Weile bis ihr durch das knurren ihres Magens wieder einfiel, dass sie eigentlich einkaufen wollte. Ein Blick auf ihr Handy sagte ihr dass es höchste Zeit wird sich auf den Weg zu machen. Sie verabschiedete sich von Maik und Charly mit dem Versprechen bald wieder vorbeizukommen und machte sich auf den Weg zum Einkaufszentrum. Nach einer Stunde war sie endlich wieder zuhause angekommen. Zeus wartet bereits an der Tür auf sie und sah nicht sehr erfreut aus. „Ich weiß ich war länger weg als ich wollte. Tut mir leid.“ Lily legte den Schlüssel auf das Regal neben der Tür und schob sich an Zeus in Richtung Küche vorbei um die Einkaufstüten abzustellen. Ihr Kater war zwar eine ganz schöne Nervensäge, aber keinesfalls dumm. Kaum hatte sie angefangen die Tüten auszupacken, strich er schon um ihre Beine herum. „Du weißt ganz genau dass ich was zu fressen dabei habe stimmt’s?“ Lily räumte den restlichen Einkauf ein, nahm eine Dose Katzenfutter und füllte diese in Zeus Schüssel. „So bitte sehr der Herr lass es dir schmecken. Und nun macht sich Frauchen auch erst einmal etwas zu essen“ Zeus schaute zu Lily gab ein fröhliches Miauen von sich und fing an zu fressen. Lily schaltete das Fernsehen an und machte es sich mit einer Tiefkühlpizza auf dem Sofa gemütlich und zappte durch das Abendprogramm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)