Every Rose has it's Thorn von -sunnygirl- (Das Leben der Rose Weasley) ================================================================================ Kapitel 1: Die Anreise ---------------------- 1. Die Anreise „Na los Ron, warum dauert das denn so lange?“ Ungeduldig stand Hermine Granger-Weasley am Ende der Treppe, die Hände in die Hüften gestemmt und ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden klopfen. „Ja doch, Mine, aber hast du eine Ahnung, wie verdammt schwer dieser Koffer ist? Kommt mir vor, als würde Rose komplett ausziehen, so viele Sachen sind da drin.“ „Bei Merlin, Ronald, bist du ein verdammter Zauberer oder nicht?!“ Ihr Mann der sich oben an der Treppe mit einem Schrankkoffer abmühte blickte kurz verständnislos zu ihr herunter, bevor Hermine entnervt den Zauberstab schwang und der Koffer zu ihr herunter schwebte. „Achso.“ Murmelte Ron leicht betreten und kam nun ebenfalls die Treppe herunter, während der Koffer sich neben die Haustür gestellt hatte. „Rose! Hugo! Kommt jetzt, wir wollen doch nicht, dass Rose den Zug verpasst.“ Beide Kinder kamen aus dem Wohnzimmer herbeigestürmt und Rose war kaum mehr zu halten. Sie summte schon die ganze letzte Woche vor sich hin und hatte letztlich ein gewisser Level an Nervosität erreicht, von dem sie einfach nicht mehr herunter kam. Hermine blickte zu Ron und ihm wurde die Aufgabe zu Teil mit dem Koffer schon einmal in die kleine Gasse neben dem Bahnhof King’s Cross zu apparieren. Hermine würde mit den Kindern per Seit-an-Seit-Apparieren folgen. Mit einem kleinen Plopp verschwand Ron und Hermine nahm jedes ihrer Kinder an eine Hand. Doch kurz bevor sie ebenfalls disapparieren wollte, zupfte Rose noch einmal an ihrem Ärmel. „Was ist denn Schatz?“ „Mummy? Ich will nicht nach Slytherin kommen!“ Erstaunt blickte Hermine ihre Tochter an. Sie sah ihr im Gesicht sehr ähnlich; eine kleine Stupsnase, die selbe Augenform und auch den gleichen Mund. Ihre Augen allerdings waren strahlend blau, wie die ihres Vaters und was die Haare anging, nun ja, es war eine Mischung aus ihren Eltern. Rose’ Haare waren zwar nicht so buschig wie die ihrer Mutter es in ihrem Alter gewesen waren, aber sie hatten den selben Braunton, allerdings mit ein wenig Weasley-Rot durchzogen, sodass es in der Sonne immer dunkelrot schimmerte. „Rosie, wie kommst du denn auf so einen Gedanken?“ „Als wir gestern bei Onkel Harry waren hat James das gesagt. Er meinte, dass Al und ich bestimmt nach Slytherin kommen würden, aber Slytherin ist doch böse!“ „Ach Rosie, dein Cousin wollte euch nur ein wenig ärgern. Selbst wenn du oder Albus nach Slytherin kommen solltet, wäre das noch lange kein Grund Angst zu haben. Außerdem waren in diesem Haus nicht nur böse Menschen. Du kennst die Geschichte von Severus Snape, oder? Er war auch ein Slytherin und mit ihm viele andere Zauberer, nur sind leider ein paar von denen auf die schiefe Bahn geraten. Du brauchst dir wirklich keine Gedanken darüber zu machen mein Schatz.“ „Aber wenn ich nun doch dahin soll, dann ist Dad doch bestimmt böse auf mich!“ „Also, Rose, darüber brauchst du dir nun wirklich keine Gedanken zu machen, selbst wenn du nach Slytherin kommen solltest; dein Vater wird es überleben.“ Rose nickte und schon disapparierten sie. Sobald Rose die Nebengasse vom Bahnhof erkannte, drang auch schon die Stimme ihres Vaters an ihr Ohr: „Mine, wo wart ihr denn so lange? Ich dachte schon ihr lasst mich hier alleine stehen!“ „Tut mir leid, los wir müssen zum Gleiß.“ Sobald Rose die Absperrung zu Gleiß 9 ¾ überwunden hatte, kam sah sie auch schon den Rest ihrer Familie. Im Grunde waren sie gar nicht zu übersehen, allein schon wegen der ganzen Rothaarigen. Ihre Onkel und Tanten unterhielten sich, begrüßten aber den so eben eingetroffenen Rest der Familie sehr herzlich, als diese entdeckt wurden. Vor der Abfahrt des Zuges war noch etwas Zeit und so sagte Rose schnell allen ‚Hallo’. Fred, James und Molly hatten schon jetzt die Köpfe zusammen gesteckt und planten wohl schon ihren ersten Streich dieses Jahr. Onkel Percy würde vermutlich einen Herzanfall kriegen, wenn er je davon Wind kriegen würde, dass seine liebe, brave Tochter in so etwas wie Streiche auch nur ansatzweise verwickelt war. Etwas abseits der Gruppe entdeckte Rose Roxanne und Dominique, die schon wieder über irgendetwas tuschelten, als Rose ihnen aber zuwinkte, ihre Tuschelei unterbrachen und freudig auf ihre Cousine zukamen. „Na, Cousinchen, aufgeregt?“ erkundigte sich Roxi sogleich und Rose konnte vor Anspannung nur leicht gequält nicken. „Ach, mach dir keinen Kopf, das wird schon.“ Ermutigte Dome sie und drückte sie kurz an sich, dann kam auch schon Al auf die drei zu und begrüßte Rose stürmisch. „Na, Rosie, alles gut?“ grinste er sie an. „Nein, ich sterbe gleich vor Aufregung.“ Gab diese zu und drehte sich grade zu ihm, als sie die Stimme ihres Onkels Harry vernahm. „Und das ist also Malfoys Junge?“ Ihre Mutter antwortete, worüber sich allerdings niemand groß wunderte. Hermine Granger-Weasley wusste ja bekanntlich so ziemlich alles: „Ja, er heißt Scorpius, so viel ich weiß und das müsste jetzt auch sein erstes Jahr sein.“ Rose spürte eine Hand auf ihrer Schulter und kurz darauf erklang die Stimme ihres Vaters, der immer noch zu den Malfoys einige Meter weiter starrte. „Rosie, ich will, dass du ihn in jeder Prüfung schlägst!“ „RON, du sollst keine Feindschaften streuen, bevor die Kinder sich überhaupt kennen gelernt haben.“ Giftete ihre Mutter ihren Vater sofort zur allgemeinen Erheiterung an und Ron erwiderte kleinlaut: „Na gut, aber freunde dich nicht zu sehr mit ihm an.“ „RON!“ „Ich bin ja schon still.“ „Rosie, hör nicht zu sehr auf deinen Vater!“ Rose nickte und Tante Ginny begann die gesamte Kinderschar zum Zug zu treiben, da dieser in weniger Minuten abfahren würde. Mit einem lauten Zischen setzte sich der Zug langsam in Bewegung und Rose und Al, die noch im Gang am Fenster standen, um ihren Eltern zu winken, verloren diese allmählig aus den Augen. „Na los, lass uns ein Abteil suchen gehen, möglichst weit weg von unserer Familie.“ Meinte Al und sie setzten sich in Bewegung. So gerne beide ihre Familie auch hatten, auf zu viel Nähe zu dieser Chaotentruppe waren beide nicht scharf. „Al? Hast du Onkel Harry gefragt, wegen dem, was James gestern gesagt hat?“ „Ja, er meinte, es wäre überhaupt nicht schlimm und er wäre sogar stolz auf mich. Hast du auch gefragt?“ „Ja, Mum meinte, was ähnliches, aber ich weiß nicht, wie Dad das finden würde. Er würde vermutlich durchdrehen.“ „Nicht, wenn deine Mum in der Nähe ist.“ Lachte ihr Lieblingscousin sie an und schon eine Abteiltür auf. „Hi, ich bin Al und das ist Rose, dürfen wir uns zu euch setzten?“ Im Abteil saßen schon zwei Jungs, der eine davon war Scorpius Malfoy, wenn Rose das eben richtig mitbekommen hatte und den anderen Jungen hatte sie noch nie vorher gesehen. Die beiden Jungs nickten und so traten Al und Rose ein, wuchteten ihre riesigen Koffer in die Gepäcknetze und ließen sich gegenüber der beiden anderen fallen. „Ich bin Nikolai und diese Grazie hier neben mir ist Scorpius. Freut mich euch kennen zu lernen.“ „Mich auch.“ Erwiderte ihr Cousin, Rose nickte nur. „Danke, Nikolai, aber ich kann mich gut selbst vorstellen und nenn mich nicht Grazie!“ gab der Blonde überraschend von sich und fuhr fort: „Also, wie Nikolai schon erwähnt hat, bin ich Scorpius.“ Die Jungs begannen sofort ein angeregtes Gespräch über Quidditch und Rose begutachtete die Landschaft, die in Windeseile an ihnen vorbeizog. Dabei versank sie in ihren Gedanken und erschreckte sich fürchterlich, als sie auf einmal einen Ellenbogen zwischen den Rippen hatte. „Mh?“ „Rosie, wo bist du nur wieder mit deinen Gedanken? Nikolai hat dich gefragt, welche deine Lieblingsmannschaft ist.“ „Oh entschuldigt, ich würde sagen die Falmouth Falcons.“ „So ein Zufall, sie hat die gleiche Lieblingsmannschaft wie du Scorp.“ Nikolai stieß den Blonden neben sich an und grinste. „Spielst du Quidditch, Rose?“ wandte er sich dann wieder an sie. „Ein wenig-“ sie wurde jedoch von Al unterbrochen: „Lüg nicht Rosie! Sie spielt in jeder freien Minute und ist ne super Jägerin.“ „Übertreib nicht Al!“ Rose wurde doch tatsächlich ein wenig rot. Die Jungs grinsten in die Runde Rose’ Gesicht wurde noch eine Spur dunkler. „Ihr seid ja blöd.“ Jetzt gab’s kein Halten mehr und die drei Jungs prusteten los. Zunächst sah Rose beleidigt aus dem Fenster doch das Lachen der drei (oder eher der zwei, denn Scorpius schmunzelte nur ein wenig) war ansteckend und so stimmte sie schließlich mit ein. Von da an war das Eis gebrochen und sie unterhielten sich über alle möglichen Themen Nach knapp drei Stunden verließ Rose das Abteil, um aufs Klo zu gehen. Auf dem Rückweg bahnte sie sich ihren Weg durch den Zug und blieb kurz bei ihren Cousinen Roxi und Dominique stehen, die grade damit beschäftigt waren, abzuschätzen, welcher der Jungs auf dem Gang wohl besser küssen konnte. Danach fing das Lästern wieder an und Rose musste zugeben, dass sie es vermisst hatte so herrlich offen mit den beiden über Gott und die Welt herziehen konnte. Dann verabschiedete sie sich aber wieder und ging den Gang weiter entlang. Kurz vor ihrer Abteiltür sah Rose ein Mädchen, das im wahrsten Sinne des (Sprich)Wortes mit dem Rücken zur Wand stand. Das Mädchen hatte schwarze Haare und war ziemlich klein. Vor ihr standen zwei Jungs, kaum älter als Rose und der eine wollte ihr offensichtlich grade ihr Portemonnaie abnehmen, während der andere das Mädchen festhielt. „Hey! Lasst sie in Ruhe!“ rief Rose und ging auf die drei zu. Die Jungs drehten sich zu ihr um und deine eine grinste sie hämisch an: „Und wieso sollten wir?“ „Weil ich das sage du Idiot.“ „Und wer bist du, dass du dir erlaubst und Befehle zu erteilen?“ „Ich bin Rose Weasley, aber normalerweise stellt man sich erst selber vor, bevor man andere nach ihrem Namen fragt.“ „Gabe Goyle und das ist Patrick Parkinson und jetzt solltest du hier ganz schnell verschwinden, das hier geht kleine Mädchen nichts an.“ „Gut, dann stört es euch bestimmt nicht, wenn ich sie mitnehme.“ Dabei deutete sie auf das Mädchen, das immer noch zitternd an der Wand stand. Schnurstracks ging Rose zwischen den beiden hindurch auf das Mädchen zu, nahm diese bei der Hand und wollte sie mit sich ziehen, als ihr nun wiederum die beiden Typen den Weg versperrten. „Los, aus dem Weg.“ „Patrick, siehst du das? Ein kleines Mädchen will sich mit uns anlegen.“ „Ich sehe es klar und deutlich Gabe.“ „Und Pat, lassen wir uns das gefallen?“ jetzt fing er fies an zu grinsen und trat einen Schritt auf Rose zu. „Nein Gabe, ich denke nicht.“ Und er wollte grade nach Rose’ Arm packen, als ihm auf die Schulter getippt wurde. Irritiert wandte sich der dunkelhaarige Gabe um und sah in das grinsende Gesicht von Albus Potter. Auch Nikolai und Scorpius standen neben ihm und Rose atmete erleichtert aus. „Freundchen, lass meine Cousine in Ruhe. Man schüchtert keine Mädchen ein, die kleiner als man selbst sind.“ Gabe, der die Situation wohl kurz überdenken musste, sah nun ein, dass es 2:3 gegen ihn stand und er gab seinem Kumpel ein Zeichen woraufhin sich beide grummelnd verzogen. „Alles gut, Rose?“ „Ja ja, los, zurück ins Abteil, bevor die es sich anders überlegen.“ Sie zog das Mädchen einfach hinter sich her. Als sie wieder in ihrem Abteil saßen und das dunkelhaarige Mädchen neben ihr saß, ertönte zum ersten Mal deren Stimme. „Danke.“ „Ach kein Problem, was wollten die denn von dir?“ „Keine Ahnung, entweder mich einschüchtern oder mir tatsächlich Geld klauen.“ Wütend begann Al auf der anderen Seite des Abteils gegen die beiden Typen zu wettern, dass man so was jawohl nicht täte und dass ihm diese Idioten bloß nicht noch einmal unter die Augen kommen sollten. „Ich bin übrigens Rose, der, der sich da grade so aufregt ist mein Cousin Al und die andern beiden sind Scorpius und Nikolai.“ „Ich bin Alice. Freut mich. Und danke noch mal, auch an euch.“ Die letzten Worte hatte sie an die drei Jungs gerichtet die sie entweder angrinsten (Nikolai), nickten (Scorpius) oder erwiderten: „Ach kein Problem.“ (Al) Sie saßen den Rest der Fahrt einträchtig zusammen und erzählten. Alice stellte sich als relativ ruhig und schüchtern heraus, Nikolai war ähnlich wie Al eine Frohnatur, Scorpius eher der ruhige Beobachter und sie, Rose irgendwas mittendrin. Kurz bevor sie den Bahnhof erreichten, zogen sich alle ihre Umhänge an und traten aus dem Zug, nachdem dieser gehalten hatte. Mit Hagrid überquerten sie den See und fanden sich schließlich in einem kleinen Raum mit allen anderen Erstklässlern wieder. Kapitel 2: Die Einteilung ------------------------- 2. Die Einteilung Nervös sah Rose sich um, der Raum war zwar relativ klein, hatte aber ziemlich hohe Decken und wirkte dadurch noch ein wenig beengender. Durch eine Stimme neben der Tür wurde sie dann aber schließlich aus ihren Gedanken geholt und lauschte der Frau mittleren Alters, die nun vor den Erstklässlern stand: „Hallo. Ich bin Professor Mitchell, ich bin die Hauslehrerin von Ravenclaw und außerdem Astronomielehrerin. Ich werde sie jetzt in die Große Halle führen. Dort werden Sie sich vorne aufstellen und alphabetisch aufgerufen. Dann wird entschieden welches Haus ab heute ihre neue Familie werden wird. Hierfür werden sie den sprechenden Hut aufsetzten, der dann ihr Haus verkünden wird. Folgen Sie mir bitte.“ Schon hatte sie sich umgewandt und war aus dem Raum geschritten. Hastig und teilweise stolpernd folgten die Erstklässler ihr aus dem Raum und ein kurzes Stück den Gang entlang, bis sie vor einer riesigen Flügeltür standen, die sich augenblicklich öffnete. Die kleine Schar betrat angeführt von Prof. Mitchell nun die Große Halle und alle sahen sich staunend um. „Rose, guck mal, der Himmel!“ flüsterte Alice neben ihr Rose zu und nickte unauffällig nach oben. Rose folgte ihrem Wink und dachte im nächsten Moment, die Halle hätte gar kein Dach. Dann erinnerte sie sich jedoch, dass ihre Mutter einmal erzählt hatte, dass die Decke lediglich verzaubert war; nichts desto trotz war es aber ein wunderschöner Anblick, von dem sie sich erst losreißen konnte, als sie vorne angekommen waren und sich nun mit dem Rücken zu den Lehrern und mit den Gesichtern zu den restlichen Schülern, die an vier langen Tischen saßen, aufstellten. „Ich werde Sie nun einzeln aufrufen, dann nehmen Sie hier vorne auf dem Hocker Platz und ich werde Ihnen den sprechenden Hut aufsetzten, wenn der Hut sich dann für ein Haus entschieden hat, gehen Sie zu dem jeweiligen Haustisch und setzten sich dorthin. Baker, Zack“ Damit wurde Rose’ Aufmerksamkeit auf einen kleinen blonden Jungen rechts von ihr gelenkt, der nun hastig vorstolperte und sich ängstlich auf den Hocker setzte. Ihm wurde der Hut aufgesetzt und zwischen den Falten des Hutes tat sich ein Spalt auf. Einen Moment später verkündete der Hut mit lauter, klarer Stimme: „Hufflepuff!“ Der zweite Tisch von rechts begann zu jubeln und Prof. Mitchell nahm Zack den Hut ab, worauf dieser sich erleichtert auf den Weg zu seinem neuen Tisch machte. Nach einem weiteren Hufflepuff, zwei Griffindors und einem Ravenclaw war einer der beiden Jungen dran, mit denen Rose eben im Zug schon aneinander geraten war. „Goyle, Gabe.“ Kaum berührte der Hut auch nur die Haare des Jungen verkündete er laut: „Slytherin.“ Grinsend machte er sich auf den Weg zum Tisch ganz links, der nun angefangen hatte lautstark zu johlen und zu klatschen. „Longbottom, Alice.“ „Viel Glück.“ Flüsterte Rose Alice zu, während diese nun nach vorne trat und sich ebenfalls niederließ. „Ravenclaw.“ „Malfoy, Scorpius.“ Genannter trat selbstsicher nach vorne, ihm war nicht die Spur von Nervosität anzusehen, wofür Rose ihn grade ziemlich beneidete. „Slytherin.“ Dann wurden einige andere Schüler zugeteilt, von denen Rose einige mehr, andere weniger sympathisch fand. Mittlerweile waren sie bei ‚P’ angelangt und der zweite der beiden Typen aus dem Zug, Patrick Parkinson, wurde zu seinem Freund nach Slytherin gesteckt. „Potter, Albus“ Als der Hut auf Albus’ Kopf gesetzte wurde war es ganz still in der Halle. Der Hut schwieg ebenfalls, diese Entscheidung dauerte länger, als alle, die vorher getroffen wurden und als der Hut sein Ergebnis laut in die Halle rief, blieb es totenstill. „Slytherin.“ Rose sah zu ihrem Cousin, der wie versteinert auf dem Hocker saß und sich nicht rührte. Erst, als Prof. Mitchell ihm eine Hand auf den Rücken legte und ihn darauf aufmerksam machte, dass er sich zu seinem Haus bewegen sollte, löste er sich aus seiner Starre und ging unter verhaltenem Applaus zu Scorpius hinüber. Rose’ Blick glitt zum Gryffindortisch, an dem James und Fred sich entgeistert ansahen und Molly sich die Hand vor den Mund gehalten hatte. Am Ravenclawtisch bei Roxi und Dome sah es nicht anders aus und so zogen die restlichen Zuteilungen wie ein Schleier aus Nebel an Rose vorbei, bis sie schließlich angestupst wurde. Verwirrt sah sie zu Nikolai, der ihr zuflüsterte: „Los, du bist dran.“ Verwirrt bemerkte Rose, dass nur noch er und sie vor der ganzen Schule standen und ging schnell auf den Hocker zu. Sie schloss die Augen, als der Hut auf ihren Kopf gesetzte wurde und ihr übers halbe Gesicht rutschte. „Ah, schon wieder eine Weasley.“ Erschrocken fragte sich Rose, ob der Hut vorhin auch schon mit dem jeweiligen Schüler gesprochen hatte. „Ja, mein Kind das habe ich, aber uns kann jetzt niemand hören. Also, wo steck ich dich hin? Du bist ehrgeizig und zielstrebig, da würde Slytherin gut passen. Aber mutig bist du auch und klug sowieso, bei der Mutter. Aber ich denke, meine Entscheidung steht fest.“ Gespannt wartete Rose auf die Antwort, doch als der Hut tatsächlich „Slytherin“ durch die Halle schrie, war auch sie ein wenig schockiert. Ihr Blick glitt wieder zu ihrer Familie, die nun nicht minder erschrocken dreinblickte, als sie es bei Al getan hatten. Rose erhob sich und ging nach links. Am Tisch angekommen empfing auch sie verhaltenes Klatschen und ein grinsender Scorpius, sowie ein etwas erleichtert aussehender Albus. Sie setzte sich neben die beiden und begann ebenfalls zu klatschen, als auch Nikolai Slytherin zugeteilt wurde. Der wiederum kam grinsend auf die drei zu und ließ sich auf der anderen Seite von Rose nieder. „Na, ich hätte ja nicht damit gerechnet, dass ich euch beide hier vorfinden würde.“ Lachte er Rose an, die sofort wieder Kalkweiß wurde und vor sich hinmurmelte: „Mein Dad wird mich umbringen.“ „Ach komm schon, so schlimm kann es doch nicht sein.“ Etwas besorgt beugte Nikolai sich zu Rose herüber, doch Al übernahm das antworten. „Da kennst du aber ihren Vater nicht, einen größeren Gryffindor-Patrioten gibt es praktisch nicht.“ „Und was sagt sein Vater dazu?“ interessierte sich ein älterer Mitschüler, der das Gespräch der vier Erstklässler interessiert beobachtet hatte. Seine Frage war zwar nicht sehr laut gewesen, es herrschte jedoch sofort Grabesstille an ihrem Teil des Tisches und alle warteten gespannt auf die Antwort des Potter-Erben. „Er meinte er währe immer stolz auf mich, egal in welches Haus ich komme. Wie das allerdings mein Bruder sieht steht auf einem ganz anderen Pergament.“ „Darüber würde ich mir jetzt keine Gedanken machen, ihr solltet erstmal was essen.“ Durchbrach ein dunkelhaariges Mädchen die allgemeine Stille und lächelte Rose auffordernd an. An ihrem Umhang erkannte sie das Vertrauensschülerabzeichen und als der Junge neben ihr, der ebenfalls ein solches Abzeichen trug noch hinzufügte, dass sie sich auch keine Sorgen wegen dem schlechten Ruf der Slytherin machen musste, weil die eigentlich fast alle ganz umgänglichen waren und nur böse taten um ein wenig das Image ihres Hauses aufrechtzuerhalten, war Rose schon gleich ein wenig zuversichtlicher und griff nach der Platte mit gebratenem Fisch. Während des Essens ließ Rose die Auswahl noch einmal Revue passieren. In Slytherin war außer ihr kein anderes Mädchen gelandet, wenn sie Glück hatte bekam sie ein Einzelzimmer, wenn sie aber Pech hatte, würde sie vielleicht mit Mädchen aus einem anderen Jahrgang zusammen in einem Zimmer einquartiert werden und dieser Gedanke gefiel Rose nicht wirklich. Es fiel ihr im Allgemeinen schwer auf Menschen zuzugehen und jetzt schon wieder neue Menschen kennen lernen zu müssen war ihr einfach zu viel. Neben ihr gab es aber noch fünf weitere (allerdings männliche) neue Slytherins, drei davon mochte sie wirklich gerne, auf die anderen beiden konnte sie getrost verzichten. Ihr Blick fiel auf Alice am Nachbartisch, die ihren Blick auffing und aufmunternd lächelte. In Ravenclaw waren insgesamt 4 Mädchen und 4 Jungen gelandet. Am Hufflepufftisch saßen sogar 10 neue Schüler, 3 Mädchen und stolze 7 Jungen hatten den Weg an diesen Tisch gefunden und bei ihrer Familie am Gryffindortisch saßen 8 neue Gesichter 5 Mädchen und 3 Jungs. Insgesamt also 32 neue Hogwartsschüler. Dann glitten ihre Gedanken wieder zu ihrer Familie und somit unweigerlich zu ihrem Vater. Was würde er nur dazu sagen? Ihre Mutter hatte ihr versichert, dass er im Falle des Falles damit irgendwie klar kommen würde, aber das hörte sich auch nicht sehr optimistisch an. Rose seufzte und stocherte nun in ihrem Pudding herum. Al, der offenbar ihre Gedanken erraten hatte, versuchte sie aufzumuntern, indem er ihr zuflüsterte: „Er kommt schon drüber weg, immerhin bist weder du hier alleine, noch bin ich es. Wir schaffen das schon Rosie. Und jetzt schmeiß deine trüben Gedanken raus und schau nach vorne, das wird schon alles.“ Aufmunternd lächelte er sie noch einmal an und wandte sich dann wieder seinem Nachtisch zu. „Danke Al.“ Murmelte Rose, doch er verstand sie trotzdem. Der Nachtisch verschwand und die Schulleiterin Prof. McGonagall richtete noch ein paar Worte an die Schüler. Von ihren Eltern wusste Rose, dass diese Frau schon zu ihren Zeiten nicht mehr die Jüngste gewesen war und man sah ihr das Alter mittlerweile doch deutlich an. Es war wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis sie in den Ruhestand gehen würde. Die Rektorin schloss ihre Rede mit einem Gute Nacht-Gruß und alle erhoben sich von den Tischen. Die beiden Vertrauensschüler, mit denen sie eben schon geredet hatten, kamen auf das kleine Grüppchen Slytherin-Erstklässler zu und stellten sich vor. „Hallo, ich bin Ryan Flint und das ist Miranda Blair, wir sind die Vertrauensschüler von Slytherin und zeigen euch jetzt den Weg zu unserem Gemeinschaftsraum, wenn ihr uns also bitte folgen würdet.“ Rose trottete hinter den Jungen her und Miranda ließ sich ebenfalls zurückfallen. „Hey, Rose, richtig?“ Rose nickte. „Nimm’s nicht so schwer, von uns hätte auch niemand damit gerechnet mal jemanden mit dem Namen Weasley oder Potter in unserem Haus zu haben. Es ist gar nicht so übel bei uns, warte bis du den Gemeinschaftsraum siehst, alles total luxuriös. Außerdem hast du dein eigenes Zimmer, was, wenn du mich fragst, der größte Luxus hier ist, den man haben kann. Hat doch seine Vorteile als einziges Mädchen in einem Haus zu sein, wobei es natürlich auch Nachteile hat, aber ich denke du bist sehr eigenständig und wenn du doch Hilfe brauchst, kannst du mich gerne fragen.“ Miranda hatte ununterbrochen geredet und sie wurde Rose immer sympathischer. „Danke Miranda.“ „So, wir sind da, das Passwort ist Neptunia.“ Ertönte grade von vorne die Stimme von Ryan und die Wand vor der sie standen öffnete sich augenblicklich. Als Rose durch das Loch trat war sie wirklich überrascht, obwohl sie sich in den Kerkern befanden, war die Atmosphäre weder kalt noch ungemütlich. Es loderte ein Feuer im großen Kamin an der einen Seite, während auf der anderen Seite eine ganze Wand mit Büchern bedeckt war, vermutlich eine Art private Bibliothek. Überall im Raum waren Sofas verteilt und auch Tische mit Stühlen standen in einigen Nischen des großzügig geschnittenen Raumes. In der einen Ecke entdeckte Rose eine Tür, während sie nur einige Meter vom Loch in der Wand entfernt eine zweite Tür bemerkte. Miranda steuerte auf die zuerst erblickte Tür zu und bedeutete Rose ihr zu folgen. Die Herren steuerten auf die andere Tür zu und Al rief Rose noch ein ‚Gute Nacht Rosie.’ Hinterher, welches sie mit einem kleinen Winken quittierte. Hinter der Tür lag eine Wendeltreppe, die noch weiter herunter führte und die sie nun mit Miranda hinab stieg. Nach ein paar Türen blieb die Vertrauensschülerin stehen und zeigte auf die Tür vor ihnen. „So, dass ist nun also dein Zimmer, hach ich hätte auch so gerne ein eigenes. Na ja, jedenfalls beginnt der unterricht morgen um acht, Frühstück gibt es ab halb sieben, findest du den Weg zur Großen Halle alleine wieder oder sollen wir uns für morgen früh verabreden und ich bring dich noch mal?“ „Nein, das ist lieb, aber ich glaube den Weg finde ich auch alleine. Gute Nacht Miranda und danke noch mal.“ „Gute Nacht Rose.“ Damit verschwand die Vertrauensschülerin und Rose drückte die Türklinke ihres neuen Zimmers herab und trat ein. Ihr Zimmer war recht gemütlich, sogar einen eigenen Kamin hatte sie. Davor stand ein Sofa und an einer Wand ein Schreibtisch. Ihr großer Schrankkoffer stand schon leer in einer Ecke und als Rose eine der Kleiderschranktüren öffnete, entdeckte sie, dass die Hauselfen wohl schon alles einsortiert haben mussten. Dann begutachtete sie das Bett. Es war riesig und zudem noch ein Himmelbett. So eins hatte Rose schon immer gewollt und erschöpft zog sie sich ihre Schlafshorts und ein Shirt an und ließ sich in die Federn fallen. Es war wirklich gemütlich. Schnell stellte Rose eine passende Zeit auf dem magischen Wecker ein, der auf ihrem Nachtschrank stand und kurz darauf war sie auch schon eingeschlafen. Kapitel 3: Der erste Tag ------------------------ 3. Der erste Tag Rose wachte am nächsten Morgen durch die Melodie eines der Lieder der ‚Grabbing Goblins’ auf. Sie schwang die Beine aus dem Bett und machte sich auf den Weg in ihr eigenes Badezimmer, das nicht minder luxuriös ausgestattet war, als der Rest der Slytherinräume. Nach knapp 20 Minuten war sie fertig angezogen und hatte die braun-rote Haarmähne zu einem lockeren Dutt hochgesteckt. Die Tasche mit ihren Büchern schwang sie sich über die Schulter und verließ ihr Zimmer. Unten am Treppenabsatz begegneten ihr zwei Mädchen, die sie ein wenig merkwürdig ansahen und sich dann abwandten. Irritiert warf Rose den beiden über die Schulter noch einen Blick zu, ehe sie auch schon angerempelt wurde und aus dem Gleichgewicht kam. Aufgrund ihrer guten Reflexe fiel sie allerdings nicht gleich hin, wie es vermutlich vielen anderen Mädchen passiert wäre, sondern stolperte nur zwei Schritte zur Seite. Dann sah sie auf und direkt in das Gesicht eines missmutig dreinblickenden Gabe Goyle. „Weasley, pass gefälligst auf!“ „Pass selber auf! Aber bei deinen Trollgliedmaßen ist es wohl nicht verwunderlich, dass du die nicht unter Kontrolle hast.“ fauchte sie unfreundlich zurück und ließ ihren Klassenkameraden einfach stehen. Die zwei Mädchen, die sie eben noch komisch gemustert hatten, waren Zeugen des Geschehens und die eine meinte zur anderen: „Wohl doch nicht so unpassend, die Hauswahl.“ Ihre Freundin erwiderte: „Nicht schlecht der Spruch mit dem Troll und jetzt, wo sie es sagt, der hat wirklich eine gewisse Ähnlichkeit mit den Dingern.“ Rose allerdings bekam dies nicht mehr mit, denn sie hatte grade Al, Scorpius und Nikolai aus der Tür zu den Jungenschlafsälen treten sehen. „Morgen Rosie, na, das Privileg eines Einzelzimmers schön genossen? Ich kann dir sagen, Goyles Geschnarche ist unerträglich.“ „Morgen:“ grüßte sie schlicht zurück, während Niko über ihre Schulter zu dem nun vor Wut schnaubenden Goyle. „Was hat der denn am frühen Morgen schon für ein Problem?“ Auch die anderen drei richteten ihre Blicke auf ihren Klassenkameraden, der Rose’ Rücken mittlerweile mit Blicken zu erdolchen versuchte. „Und Rose, warum guckt er, als wolle er dich hier und jetzt verfluchen?“ „Er hat mich angerempelt und ich hab ihn mit ’nem Troll verglichen.“ Die Reaktion war bei allen dreien die selbe: ohrenbetäubendes Lachen, nun ja bei Scorpius natürlich nicht, aber ein Grinsen ließ sich durchaus auf seinem Gesicht erkennen. „Haha, sehr gut Rose. Irgendwie hast du auch recht, die Arme haben echt was von einem Troll.“ „Können wir jetzt bitte gehen? Ich hab Hunger.“ In der großen Halle setzten sich die vier an ihren Haustisch und begannen ein ausladendes Frühstücksgelage. Rose erschrak zunächst, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, doch als sie sich umdrehte und ihre Cousinen Victoire, Dominique und Roxanne erblickte, entspannte sie sich wieder. Kurzerhand wurden die drei Jungs zur Seite gedrängt und die drei ließen sich elegant neben Rose auf der Bank nieder. „Na los, erzähl! Ist es bei euch wirklich so exklusiv, wie alle immer sagen?“ begann Dome ohne Umschweife, wurde jedoch von ihrer großen Schwester unterbrochen: „Rosie, geht es dir gut? Wenn du dort nicht bleiben willst, kann man bestimmt etwas machen.“ „Nein Vicky, ist schon gut, Rosie ist bei uns super aufgehoben!“ mischte sich nun auch Albus in das Gespräch ein. „Ich denke“ fing Roxanne hingegen an“ Rose kann für sich selber sprechen“ und dann an Rose gewandt: „Also?“ Dankbar sah Rose zu ihrer Cousine herüber und erhob dann das Wort: „Also, ja, mir geht es gut und nein, du brauchst dich um nichts kümmern Vicky. Und ja Dome, es ist unglaublich exklusiv und luxuriös da unten, ich habe sogar mein eigenes Zimmer, das aber wahrscheinlich nur, weil ja außer mir kein anderes Mädchen nach Slytherin gekommen ist.“ Victoire sah sie etwas zweifelnd an und Rose setzte noch hinzu: „Ich schaff das schon und wenn aus irgendeinem Grund doch nicht, hab ich ja noch drei Aufpasser.“ „Richtig!“ meldete sich nun auch Niko zu Wort und ihre älteste Cousine schien ein wenig besänftigt zu sein. „Gut, Rosie, viel Glück dann also, ich muss los.“ Sie drückte jeder ihrer Cousinen und ihrer Schwester ein Küsschen auf die Wange und schwebte davon. Auch Dome und Roxy verabschiedeten sich bald, denn sie musste an ihren Haustisch zurück, um ihre Stundenpläne in Empfang zu nehmen. Weiter vorne am Slytherintisch entdeckte Rose einen alten Mann, der jedem Schüler einen Zettel in die Hand drückte. Vermutlich ihr Hauslehrer; was hatte ihre Mutter noch gesagt, wie er hieß? Schnuckdorn? Sluftorn? „Guten Morgen, Sie sind also meine neuen Erstklässler, ich bin Prof. Slughorn und ihr Hauslehrer.“ – Ah, Slughorn hieß er also, na ja, knapp daneben ist auch vorbei. „So, hier sind ihre Stundenpläne und ich muss Ihnen sagen, dass es mir eine Ehre ist, sie alle in meinem Haus begrüßen zu dürfen. Ich habe alle ihre Eltern selbst unterrichten dürfen und würde mich freuen, wenn ich Sie zu einem meiner demnächst stattfindenden kleinen Abendessen begrüßen zu können.“ Damit gab er ihnen ihre Stundenpläne und verschwand. „Komischer Kauz.“ Murmelte Niko kopfschüttelnd und überflog den Stundenplan. „Also wenn ich das richtig sehe, haben wir als erstes Zauberkunst mit Ravenclaw.“ Sie beendeten ihr Frühstück knappe 10 Minuten später und gingen in Richtung große Treppe. An der Eingangstür zur großen Halle kam es zu einem weiteren Zusammentreffen mit der Verwandtschaft, denn James, Fred und Molly wollten die Halle grade ebenfalls verlassen. „Na, Kleiner, ich dachte eigentlich, ich mach n kleinen Spaß und zack, kommst du wirklich zu den Schlangen.“ „Tja Jamie, damit wirst du wohl klar kommen müssen.“ „Sieht so aus. Rosie, alles in Ordnung mit dir?“ „Ja. Meine Güte ihr tut alle, als wäre ich aus Porzellan! Ich komm schon klar.“ Molly berührte sie kurz am Arm und versuchte sie zu besänftigen: „Mäuschen, wir machen uns doch nur Sorgen. Es hätte einfach niemand damit gerechnet, dass grade du in Slytherin landest.“ Albus grummelte indes vor sich hin, dass man sich um ihn wohl gar keine Sorgen machte, was allerdings nur sein Bruder hörte, der ihm daraufhin kurz auf die Schulter klopfte und leise erwiderte, dass er leider besseres zu tun habe, als für seinen kleinen Bruder Babysitter zu spielen. „Ja Molly, aber es ist so, als würde man mir einfach gar nichts zu trauen. Ich bin sehr wohl in der Lage, auf mich selbst aufzupassen.“ „In Ordnung, wenn du dir sicher bist, dass du das schaffst, dann glaube ich das auch. Aber wenn du doch mal ein Problem hast, weißt du ja, an wen du dich wenden kannst, oder?“ „Natürlich.“ Lächelte Rose leicht und Molly zog ihre beiden Begleiter in Richtung Ländereien davon. „Himmel, müssen wir noch mehr solch sorgenvolle Familienmitglieder erleben oder war’s das jetzt.“ Meldete sich Scorpius zu Wort, grinste jedoch in die Runde. „Hier schon, aber zu Hause bestimmt nicht, da wartet noch ein Gryffindor-Patriot auf die Nachricht, dass seine heiß geliebter Engel bei den bösen Slytherins gelandet ist.“ Grinste Al zurück und Rose stöhnte. „Musstest du mich jetzt daran erinnern?!“ „Ja.“ Jetzt wurde sein Grinsen sogar noch unverschämt obendrein. „Albus Severus Potter, du bist unmöglich.“ Mit einem kleinen Klaps auf den Hinterkopf ihres Cousins begnügend, schlug Rose nun den Weg zu ihrer ersten Unterrichtsstunde ein und die drei Jungs folgten ihr. Im dritten Stock und ihrem Klassenzimmer angekommen, entdeckte Rose sofort den langen dunklen Haarschopf von Alice und ging auf sie zu. „Hey.“ Begrüßte sie sie und Alice schien aus ihren Gedanken aufzuschrecken, denn sie zuckte leicht zusammen. „Ach, hey. Ich hab dich gar nicht kommen hören.“ „Hab ich gemerkt. Wie sieht’s aus bei dir, alles gut?“ „Ja, der Turm, in dem wir wohnen ist schön und die anderen Mädchen sind auch ganz in Ordnung.“ „Schön.“ Vorsichtig fragte Alice dann weiter: „Wie ist es bei dir?“ „Nicht so schlimm wie erwartet. Stell dir vor, ich hab mein eigenes Zimmer, weil außer mir ja keine Slytherin-Erstklässlerinnen da sind.“ „Cool. Sag mal, weißt du zufällig, ob wir noch mehr Stunden zusammen haben?“ „Warte, lass mich kurz gucken“ Rose kramte in ihrer Tasche nach dem Stundenplan „ah, da ist das Ding ja. Mh… so wie es aussieht haben wir gleich noch Geschichte der Zauberei zusammen und Verwandlung… ah, und Verteidigung gegen die Dunklen Künste.“ „Gut, um ganz ehrlich zu sein glaube ich nämlich, dass mich die anderen Mädchen aus meinem Schlafsaal nicht mögen, weil mein Vater hier Lehrer ist. Die denken ich würde bevorzugt werden.“ „Die sind ja bescheuert, als ob das so wäre! Wie machen die das denn eigentlich, wenn du bei ihm Unterricht hast?“ „Na ja, ganz normal, aber meine Arbeiten und Aufsätze muss immer ein zweiter Lehrer beurteilen, damit mein Vater mich wirklich nicht bevorzugen kann.“ „Na bitte, dann reden die doch Unsinn.“ „Trotzdem, ich bin froh, dass wir so viele Fächer zusammen haben.“ „Würden die Herrschaften dann ihre Aufmerksamkeit mir schenken und nicht ihren Nachbarn? Vielen Dank.“ Erklang in dem Moment eine herrische Stimme von vorne und der unterricht begann. Nach der Stunde trafen die Rose und Alice wieder auf die drei Jungs und weiter ging es zu Geschichte der Zauberei. Dort wurde allen nach spätestens 10 Minuten klar, dass ihr Lehrer – ein Geist – wohl nicht mehr Abwechslung in seinen Unterricht bringen würde, als ab und an die Seiten in seinem Buch umzublättern und so beschäftigten sich Albus und Scorpius damit, entweder Schlaf nachzuholen oder Papierkügelchen durch den Raum zu werfen. Rose versuchte zuerst Alice davon zu überzeugen, dass zuhören wirklich nicht möglich war bei der Fistelstimme ihres Lehrers, gab jedoch irgendwann auf und verbrachte die restliche Stunde damit, Niko beizubringen, wie das Muggelspiel Schiffe versenken funktionierte. Zuerst war er nicht so überzeugt, doch nachdem er zweimal hintereinander gewonnen hatte, avancierte das Spiel zu seiner neuen Lieblingsbeschäftigung und er ging völlig darin auf. Die Mittagspause verbrachten die fünf zusammen am See, für den Nachmittagsunterricht verabschiedete Alice sich dann und die vier Slytherins machten sich auf den Weg zu Pflege magischer Geschöpfe. Am Ende der Stunde stand für Rose fest, dass dieses Fach definitiv nicht ihr Lieblingsfach werden würde. Sie war im Allgemeinen eh schon nicht grade das, was man tierlieb nannte und die Flubberwürmer, die füttern sollten, trugen nicht wirklich dazu bei, dass sie ihre Einstellung gegenüber den magischen Geschöpfen änderte. Sie fand es einfach nur eklig. Die Jungs lachten sie dafür aus, dass Rose schon fast prinzesinnenartige Charakterzüge an den Tag legte, nachdem sie sich doch am Morgen so vorzüglich über Goyle ausgelassen hatte. Doch so war Rose nun mal und alle sahen ein, dass aus ihr wohl nie ein Tierfreund werden würde. Nach dem Abendessen lungerten sie im Gemeinschaftsraum herum. Sie hatten noch keine Hausaufgaben bekommen und so forderte Rose Scorpius zu einer Partie Zaubererschach heraus. Er machte es ihr definitiv nicht einfach, doch Rose hatte von ihrem Vater einige Kniffe gelernt und gewann am Ende. Danach wollten auch Albus gegen Scorpius spielen und Rose fand Zeit einen Brief an ihre Eltern zu verfassen. Die Worte fielen ihr schwer, doch irgendwann musste sie ihnen schreiben und es hieß ja im Allgemeinen besser früh als spät. Seufzend schrieb sie den letzten Satz zu Ende, unterschrieb und adressierte den Umschlag bewusst nur an ihre Mutter. Sie sollte, wenn möglich ihren Vater schonend auf ihre Häusereinteilung vorbereiten, damit es diesen nicht komplett aus den Latschen kippen ließ. Sie steckte den Brief in den Umschlag und erhob sich. „Gute Nacht Jungs.“ „Nacht.“ Ertönte es dreimal und sie ging in ihr Schlafzimmer. Den Brief würde sie zwar erst morgen abschicken können, aber das war nun auch nicht der Weltuntergang. Kapitel 4: Reaktionen & Anfeindungen ------------------------------------ 4. Reaktionen & Anfeindungen Hermine Granger-Weasley schloss grade die Tür hinter sich und zog sich die Schuhe nach einem langen Arbeitstag aus, als sie aus der Küche ein leises ‚Klack’ hörte. Sie betrat den Raum und sah Rose’ Eule Edgar mit einem Brief im Schnabel. Sie ließ die Eule hinein und gab ihr zunächst ein paar Eulenkekse, dann nahm sie Edgar den Brief aus dem Schnabel und öffnete ihn. Auf ihren Mann, der noch Hugo abholte, wollte sie nicht warten, außerdem bemerkte sie verwundert, dass der Brief nur an sie adressiert war. Liebe Mum, um es kurz zu machen: der sprechende Hut hat mich nach Slytherin gesteckt. Nein, du hast dich nicht verlesen, ich werde ab jetzt grün-silber tragen und mein Zimmer wohl etwas umdekorieren müssen. Ich hoffe, du kannst es Dad irgendwie schonend beibringen, nicht, dass er noch einen Herzanfall oder so was bekommt. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich bin hier immerhin nicht alleine. Albus ist auch hier gelandet und im Zug haben wir beide schon zwei andere Jungs kennen gelernt: Nikolai und Scorpius. Vielleicht wäre es besser, wenn du Dad die Namen nicht nennst, ich weiß ja, dass er es nicht so mit Malfoys hat, aber Scorpius ist wirklich nett und Niko auch. Im Zug hab ich auch noch Alice kennen gelernt, dass ist die Tochter von einem unserer Professoren. Mr. Longbottom. Ich glaube, du hast uns schon mal etwas von ihm erzählt. Ich bin übrigens das einzige Mädchen, das dieses Jahr nach Slytherin gekommen ist, deswegen hab ich ein Einzelzimmer. Hier ist alles total luxuriös eingerichtet, ich habe einen riesigen Kleiderschrank und das Bad hat eine Badewanne, die fast so groß ist, wie ein Whirlpool, ich glaube, so in etwa funktioniert das ganze auch, wenn ich ein paar bestimmte Hebel verstelle. Also, wie gesagt, mir geht es gut, sämtliche meiner Cousinen und Cousins trauen mir aber anscheinend nicht zu, dass ich alleine klar kommen und benehmen sich wie übervorsichtige Glucken. Aber ich weiß ja, dass sie es nur gut meinen. Ich schreibe euch bald wieder, liebe Grüße an Hugo und Dad! Rose Hermine sah von dem Brief auf und erschrak, als sie hinter sich Getrappel hörte und ihren Mann, der grade seine Schlüssel auf den kleinen Tisch im Flur warf. Sie legte Rose’ Brief zur Seite und in dem Moment kam Hugo auch schon durch die Küchentür gerannt. „Mummy, hat Rose geschrieben?“ „Ja hat sie, ich soll dich lieb von ihr grüßen.“ Dann trat auch ihr Mann in die Küche und sie begrüßten sich kurz mit einem Kuss, dann deutete Hermine auf die Tür Richtung Wohnzimmer. „Hugo, geh doch noch ein bisschen nach oben in dein Zimmer, ich sag dir Bescheid, wenn das essen fertig ist.“ Hugo verließ die Küche und Hermine trat gefolgt von Ron ins Wohnzimmer, wo sie sich in einen Sessel fallen ließ, den Brief nun wieder in der Hand. Ron stellte sich ihr gegenüber und sah sie erwartungsvoll an. „Was schreibt sie?“ „Nun ja, ihr geht es gut und ich soll dich grüßen.“ „Ja, Hermine, aber was noch?“ „Ähm ja, also… Ron, setz dich doch erstmal.“ „Warum soll ich mich setzten?“ „Tu einfach, was ich dir sage.“ Widerwillig nahm er tatsächlich Platz auf dem Sofa hinter ihm und wippte ungeduldig mit seinem Fuß. „Was schreibt sie jetzt noch Hermine!“ sein Blick bohrte sich in ihren und Hermine seufzte. „Reg dich bitte nicht auf, aber Rose und Albus sind in Slytherin gelandet.“ Stille. „Ha, Hermine, deine Witze waren noch nie besonders gut.“ Winkte er ab und ließ ein weiteres kleines Lachen hören. „Ron, das war kein Witz.“ „Ist das dein Ernst?“ „Ja.“ „WIE BEI MERLIN KANN MEINE TOCHTER NACH SLYTHERIN KOMMEN?!“ „Der sprechende Hut hat es so entschieden, Ron.“ Ertönte auf einmal eine Stimme von der Tür her und Ginny trat gefolgt von Harry ein. „Hugo hat uns rein gelassen.“ Sagte Ginny an Hermine gewandt und fuhr dann an ihren Bruder gewandt fort: „Und du, reg dich gefälligst nicht so auf! Es ist keine Schande in Slytherin zu sein!“ „DOCH, ES IST VERDAMMT NOCHMAL EINE SCHANDE!“ „Ron, komm runter, du willst doch Rose nicht als Schande bezeichnen, nur weil sie nicht in Gryffindor gelandet ist.“ Meldete sich auch Harry zu Wort, wurde jedoch von Hermine übertönt: „Ronald Weasley, was fällt dir ein, unsere Tochter als Schande zu bezeichnen! Find dich damit ab, dass sie keine Vorzeige-Gryffindor geworden ist und wage es noch einmal, sie eine Schande zu nennen und du kannst dir ein neues Heim suchen, hast du mich verstanden?!“ Hermine war während ihrer kleinen Schimpftirade aufgesprungen und war bedrohlich nah auf ihren Mann zugegangen, der auf seinem Sofa immer kleiner wurde und also Hermine geendet hatte nur kleinlaut erklärte: „Entschuldige Mine, ich hab’s doch gar nicht so gemeint.“ „Das will ich auch für dich hoffen.“ Immer noch wutschnaubend, ließ Hermine sich wieder in ihren Sessel fallen und wandte sich nun an Harry und Ginny. „Al hat euch also auch schon einen Brief geschickt?“ „Ja, und wir dachten bevor das hier eskaliert laufen wir lieber vorher schon mal als Unterstützung hier auf.“ Grinste Harry nun und sie Stimmung im Raum lockerte allmählig auf. -------------------------------- Rose saß einen Tag später alleine am Tisch der Slytherins und frühstückte grade einen Croissant, als Edgar vor ihr landete und sie ihm einen Brief abnahm. Das war wohl die Antwort ihrer Mutter. Hoffentlich war ihr Vater nicht ausgerastet. Sie öffnete mit klopfendem Herzen den Brief und begann zu lesen. Als sie zu ende gelesen hatte, atmete sie erleichtert aus. Ihre Mutter schrieb, dass ihr Dad zwar anfänglich Probleme damit hatte, sich jedoch damit arrangieren würde und sie sich keine Sorgen machen solle. In dem Moment kamen Al, Scorpius und Niko auf sie zu und Al entdeckte sofort den Brief in ihrer Hand. „Und?“ fragte er gespannt. „Alles in Ordnung, Mum meint, Dad würde sich mit der Zeit damit arrangieren.“ „Glück gehabt.“ „Was haben wir gleich?“ mischte sich Niko in das Gespräch ein. „Kräuterkunde.“ „Mit?“ „Gryffindor.“ „Oha, mal sehen, wie das wird. Ist immerhin unsere erste Stunde mit ‚dem Feind’“ er hatte bei den letzten beiden Worten die Hände zu imaginären Anführungszeichen erhoben und grinste nun. „Dieser ganze Kram ist doch albern. Ist doch völlig egal, in welchem Haus man ist.“ Erwiderte Rose, während sie sich Kürbissaft nachschenkte. „Das sehen aber leider nicht alle so. Die beiden da zum Beispiel nicht.“ Er deutete auf Goyle und Parkinson, die sich grade ein paar Meter weiter ebenfalls ihr Frühstück gönnten. Als sie alle ihr Frühstück beendet hatten und aufstanden grinste Al in die Runde. „Dann lasst uns mal ein paar Klischees wahr werden lassen.“ Rose verdrehte die Augen und folgte den Jungs aus der Halle in Richtung Gewächshäuser. Drinnen stellte Rose sich zwischen Niko und Al. Ihr gegenüber stand ein blondes Mädchen, die sie feindselig anstarrte. „Was?!“ zischte Rose ihr zu. „Denkst wohl, du wärst was besonderes, ja?“ antwortete das Mädchen ebenso in gezischte Ton, woraufhin Rose sie irritiert ansah. „Wie kommst du da drauf?“ „Guck dich doch an. Schnepfe.“ Damit wandte sich die Blondine ab und Rose stand mit offenem Mund da. „So viel zu Vorurteilen.“ Murmelte Niko neben ihr und Al ließ ein Glucksen vernehmen. „Tz.“ Machte Rose nur und schenkte ihre Aufmerksamkeit dem Lehrer, der nun vor die Klasse getreten war. „Gut, mein Name ist Professor Longbottom und ich werde sie in Kräuterkunde unterrichten. Vor Ihnen finden Sie eine Pflanze, kann mir jemand sagen, wie sie heißt?“ Alle musterten die kleinen efeuähnlichen Gewächse, deren Tentakeln sich gemächlich durch die Luft bewegten. „Ja, Miss…?“ „Cole, Sir, Melissa Cole.“ „Nun gut, also, Miss Cole?“ Die Blonde, die Rose eben so verachtend angesehen hatte, hatte sich gemeldet. „Das sind Bloombugs, Sir.“ „Richtig. Diese Bloombugs werden sie heute etwas näher untersuchen. Das heißt eine genaue Zeichnung anfertigen, umtopfen und die kleinen runden Kugeln an den Enden der Tentakel pflücken. Aber seien Sie vorsichtig, wenn sie zu grob mit den Pflanzen umgehen, bilden sich Dornen überall an der Pflanze und es wird unmöglich sie zu berühren. Das ganze werden sie in Teams mit ihrem Nachbarn erledigen. Auf geht’s Herrschaften.“ Rose arbeitet mit Al zusammen, während Niko und Scorpius ebenfalls ein Team bildeten. Sie kamen gut voran, Albus hielt ihre Bloombug-Pflanze an Stiel hoch und Rose konnte so zwei exakte Zeichnungen der kompletten Pflanze anfertigen. Zeichnen war etwas, dass sie schon immer konnte und so stellte es keine große Herausforderung dar. Sogar Professor Longbottom lobte sie, als er beim herumgehen ihre Zeichnung begutachtete. Dieses Lob brachte ihr allerdings auch einen giftigen Blick dieser Melissa Cole ein, doch Rose schaute nur erhaben zurück und widmete sich wieder der Pflanze. Das Umtopfen hatten sie auch gut hinter sich gebracht, nun ging es ans Pflücken. Al versuchte als Erster sein Glück und wollte einfach eine der kleinen Kugeln abreißen, doch sobald er die Pflanze berührte hatte, schossen Dornen hervor und ihr Cousin zog erschrocken die Hand zurück. Rose hatte sich derweil hinter ihr Buch geklemmt und suchte das passende Kapitel. Als sie es endlich gefunden hatte, gab sie Al Anweisungen, wie er es richtig anstellen musste. „Also, du musst ganz am Anfang des Stiels anfangen und sachte bis zum Ende darüber streichen.“ Er tat wie ihm geheißen, jedoch traten wieder Dornen hervor, als er mit der Pflanze in Kontakt kam und er motzte: „Mach doch selber, die Pflanze hasst mich!“ „Du vermatschst sie ja auch fast.“ Beleidigt drehte Al sich zur Seite und Rose legte das Buch weg. Sie betrachtete die Pflanze vor ihr einen Moment und hoffte inständig, sie würde nicht auch gestochen werden. Dann hob sie langsam einen Finger und ließ in ganz leicht auf den Ansatz der Tentakel nieder. Federleicht strich sie bis zum Ende der Tentakel, wo die Kugel saß, und als sie am Ende angelangt war, viel die Kugel wie von allein in ihre andere Hand. „Ich glaub’s nicht, du hast wohl n grünen Daumen, was Rose?“ meldete sich Scorpius von nebenan zu Wort, sodass Albus nun notgedrungen wieder zu seiner Cousine sah und missmutig feststellte, dass es bei ihr tatsächlich geklappt hatte. Er blickte zu Scorpius und Niko, die ebenfalls etwas missmutig aus der Wäsche blickten. Beide hatten, genau wie er, schon leicht zerstochene Finger von den Dornen. Na immerhin klappte es bei ihnen auch nicht besser als bei ihm, dachte Albus. Mit ein wenig weiblicher Hilfe, sprich, Rose pflückte sämtliche Kugeln beider Pflanzen, schafften die beiden Teams das Soll der Stunde und konnten beim Klingeln gehen. Einige andere Teams würden am Nachmittag noch einmal herkommen müssen und ihre Arbeit zu Ende bringen müssen, da die Zeit für sie nicht gereicht hatte. Durch dieses Erfolgserlebnis hatte sich Rose’ Laune erheblich gesteigert und würde so schnell auch nicht mehr abfallen. Jetzt war sie bereit; Hogwarts konnte endgültig kommen und sie würde mit allem fertig werden. Auch mit von Vorurteilen geprägten Gryffindor-Zicken wie dieser Cole oder mit Klischee-Slytherins wie Goyle und Parkison. Rose war gewappnet für die nächsten Jahre. --------------------------- Hallo ihr lieben Leser/innen es würde mich mal interessieren, wie meine FF bis jetzt so ankommt und ob es Verbesserungsvorschläge gibt. Ich hoffe euch hat das neue Kapitel gefallen. glg sunny Kapitel 5: Verlust (Rose' fünftes Jahr) --------------------------------------- Verlust (Zeitsprung: Rose’ fünftes Jahr) Tot. Das war das einzige, an das Rose denken konnte. Wie betäubt lehnte sie in einem Gang in der Nähe des Schulleiterbüros an der Wand. -Flashback- Rose war wie jeden Morgen mit den Jungs zum Frühstück hoch in die große Halle gegangen. Grade wollte sie sich setzten, als neben sie die Schulleiterin Prof. McGonagall trat und sie ansprach: „Miss Weasley, auf ein Wort in mein Büro.“ Die Schulleiterin schritt davon und Rose stolperte wie im Traum hinter ihr her. Auf dem gesamten Weg zum Schulleiterbüro überlegte Rose fieberhaft, bei was man sie in letzter Zeit erwischt haben könnte, was so schlimm war, dass die Schulleiterin persönlich sie in ihr Büro bestellte und das noch vor dem Frühstück. „Minzdrops.“ Erklang vor ihr die Stimme der Professorin und der Wasserspeier, der den Eingang zu ihrem Büro bewachte, gab den Weg frei. Sie stiegen die Treppen hinauf und Prof. McGonagall öffnete die Tür zu ihrem Büro. „Rose.“ Erklang eine Stimme aus dem Raum und Rose sah verwundert, wie Hugo von dem Stuhl gegenüber dem Schreibtische aufstand und sie nun genauso überrascht ansah, wie Rose ihm grade entgegen blickte. Die Schulleiterin ging um ihren Schreibtisch herum und Rose blieb neben dem Stuhl, auf dem ihr Bruder nun wieder saß, stehen. „Professor, ich versteh nicht ganz, was-“ „was Sie beide hier sollen richtig?“ Rose und Hugo nickten parallel. „Nun, ich muss Ihnen eine schlechte Neuigkeit mitteilen. Wie Sie wissen ging es ihrem Vater nach dem Tod ihrer Mutter nicht besonders gut. Es hat ihn ziemlich aus der Bahn geworfen. Nun, um es kurz zu machen, es gab heute Nacht einen Einsatz des Aurorenteams um ihren Vater und sie gerieten in einen Hinterhalt. Es kam zu einem heftigen Duell, während dessen Ihr Vater einige Flüche abbekam, einen davon konnte man im Nachhinein nicht mehr identifizieren. Er wurde sofort ins St. Mungo’s eingeliefert und dort behandelt, allerdings konnte man den unbekannten Fluch nicht heilen. Ihr Vater erlag seinen Verletzungen heute Morgen um 4 Uhr. Es tut mir sehr leid.“ „WAS?!“ schrie Hugo neben Rose und war sofort auf den Beinen. “Sie lügen! Dad kann nicht tot sein! Nicht auch noch Dad.” „Es tut mir leid Mr. Weasley, aber ich fürchte ich lüge nicht. Wir werden noch mit Ihnen klären, was nun weiter passiert.“ Hugo stürmte ohne ein weiteres Wort aus dem Büro und knallte die Tür hinter sich zu. Rose war wie paralysiert. Sie konnte sich nicht bewegen, konnte nicht denken, konnte im Moment nicht einmal fühlen. „Ms. Weasley, soll ich Sie in den Krankenflügel bringen?“ Dass sie diesmal direkt angesprochen wurde, nahm nur Rose’ Unterbewusstsein wahr, eben jenes war auch dafür verantwortlich, dass sie leicht den Kopf schüttelte und sich Rose nun langsam, fast roboterartig ebenfalls in Richtung Tür bewegte. -Flashback Ende- Jetzt stand sie in diesem Korridor. Sie konnte nicht sagen, wie lange sie hier schon stand, doch als Rose allmählig das Getrappel von hunderten von Schülern wahrnahm, wusste sie, dass sie hier nicht bleiben konnte und auch nicht hier bleiben wollte. Sie verschwand hinter dem nächsten Wandteppich in einen Geheimgang und lief einige Treppen hinab. Wie im Traum zog Stufe um Stufe die Erinnerung an ihr vorbei. In einer Szene sah sie ihren Vater und ihren Bruder am Strand eine Sandburg bauen, während sie mit ihrer Mutter Muscheln gesucht hatte. Es war, als würden die Bilder aus ihrer Vergangenheit um Rose herum an die kahlen Steinwände des Geheimganges projiziert werden. Als nächstes sah sie eine Szene, die an Weihnachten stattgefunden hatte. Ihre Mutter mit der Suppenkelle in der Hand, die bedrohlich vor ihrem Vater stand, der wieder nicht das gemacht hatte, was er sollte und jetzt immer kleine in seinem Sessel wurde. Dann folgte ein Bild von ihrer Mutter, wie sie im Krankenbett lag. Auch die fortgeschrittenste Heilermagie konnte gegen etwas wie Krebs nichts ausrichten. Ihre Mutter lag vor ihr im Bett und lächelte. Ron Weasley saß an ihrer Seite, hielt ihre Hand und strich mit der anderen sanft über die Wange seiner Frau. Die letzten Worte ihrer Mutter an Rose würde sie nie vergessen. Es war ein einfaches Muggelsprichwort, was sie zwar schon oft gehört hatte, jedoch immer fand, dass die Menschen nicht wirklich nachvollziehen konnten, was dahinter steckte. „Lebe jeden Tag, als wäre er dein letzter und denk daran Rosie, es gibt keine Fehler, nur gute oder weniger gute Erfahrungen.“ Das waren sie. Die letzten Worte von Hermine Granger-Weasley. Nach Rose’ Meinung nahmen viele Menschen diese Worte viel zu leicht, doch ihre Mutter hatte gewusst, wie es war, wenn jeder Tag der letzte sein konnte. Ihre Mutter starb im Alter von 38 Jahren. Es war Rose’ drittes Schuljahr gewesen und das zweite ihres kleinen Bruders. Als nächstes sah Rose eine Szene der Beerdigung ihrer Mutter. Sie stand mit Hugo und ihrem Vater am offenen Grab und jeder von ihnen warf eine Rose hinein. Ronald Weasley hatte sich nach dem Tod seiner geliebten Frau sehr zurück gezogen. Er wollte mit niemandem reden und selbst seine Kinder kamen nicht an ihn heran. Eigentlich hätte er es sein müssen, der in dieser Zeit für seine Kinder da war, doch es war umgekehrt. Rose und Hugo kümmerten sich um ihren Vater. Rose war zu dieser Zeit fast jedes Wochenende nach Hause gefloht, damit ihr Vater keine Dummheiten machte. Hugo kam einigermaßen gut mit der Situation zurecht und kam meist am Wochenende mit, wenn Rose nach Hause ging. Es hatte gedauert, bis ihr Vater wieder einigermaßen im Leben stand. Fast eineinhalb Jahre hatte er gebraucht. Vor Rose’ Augen erschien eine letzte Szene. Es war ihr erster Schultag gewesen. Sie stand schon im Zug und dieser setzte sich grade in Bewegung. Sie sah ihre Eltern von draußen zu ihr hinein winken und sie winkte zurück. Der Zug kam ins Rollen und entfernte sich von ihnen. Immer kleiner wurden die Gestalten ihrer Eltern. Damals war es ein Abschied auf Zeit gewesen, jetzt in diesem dunklen Geheimgang wurde Rose klar, dass es nun ein Abschied für immer sein würde. Irgendwann, Rose wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, fand sie sich in den kerkern wieder. Es war still im Schloss. Totenstill. Als wüsste das Schloss, was passiert war und würde ihr auf diese Art seinen Beistand vermitteln wollen. Immer noch in ihrem abwesenden Zustand erreichte Rose den Slytherin Gemeinschaftsraum und ließ sich dort auf ein Sofa sinken. Niemand sonst befand sich hier und so bekam auch niemand mit, wie sie sich knappe drei Stunden nicht rührte. Auf einmal öffnete sich der Eingang zum Gemeinschaftsraum und drei überaus besorgte junge Männer kamen herein gestürmt. „Rose!“ erklang es aus allen drei Mündern erleichtert. Sie gingen auf Rose zu, die keinerlei Reaktion gezeigt hatte und Albus runzelte die Stirn. „Hat McGonagall dich wegen irgendwas dran gekriegt? Was war los?“ Keine Reaktion. „Rosie? Geht’s dir gut?“ fragte nun auch Niko, doch immer noch kam keinerlei Reaktion von dem Mädchen vor ihnen. Scorpius ging vor ihr in die Knie und sah ihr ins Gesicht, das zu beiden Seiten ein wenig von ihren Haaren verdeckt war. Er erkannte ihren glasigen Blick und griff dann sanft nach ihren Händen, die auf ihren Beinen lagen. „Rose, was ist los?“ Ihr Blick klärte sich allmählig und Rose sah ihm in die Augen. Sie öffnete die Mund und mit dem ersten Wort, lief auch die erste Träne ihre Wange herunter. „Mein, mein Dad.“ Alarmiert sahen sie alle drei an und Albus harkte nach: „Rose, was ist mit ihm?“ Rose Lippen formten ein Wort, doch kein Ton erklang, sie räusperte sich kurz und hauchte dann: „Tot.“ Ihr liefen immer mehr Tränen die Wangen hinunter. Normalerweise war Rose nicht nah am Wasser gebaut, doch als Scorpius sie dann in die Arme nahm und ihr leicht über den Rücken strich brachen alle Dämme und Rose schluchzte hemmungslos an seiner Halsbeuge. Albus war ähnlich betroffen wie seine Cousine. Es war natürlich nicht zu vergleichen, wenn man einen Elternteil verlor, aber er hatte seinen Onkel sehr gemocht, trotz der anfänglichen Feindseeligkeit Niko und Scorpius gegenüber, hatte er die beiden irgendwann akzeptiert und mit der Zeit sogar zu mögen begonnen. Von weitem hörte man die Schulglocke und Niko durchbrach die Stille, in der man vorher nur Rose’ Schluchzer vernommen hatte. „Leute, wir sollten vielleicht wo anders hingehen.“ ‚Wo anders’ war in diesem Fall Rose’ Zimmer, denn dorthin verzogen sich die vier immer, wenn sie ungestört sein wollten oder nicht jeder mitkriegen sollte, über was sie sprachen. Rose, die immer noch an Scorpius gelehnt weinte, wurde kurzerhand von eben jenem blonden Slytherin hochgehoben und Niko brachte auch Albus dazu, sich wieder zu bewegen, indem er ihn kurz anstupste. In Rose’ Zimmer angekommen setzten sie sich alle aufs Sofa vor dem Kamin, der trotz des Feuers, das in ihm prasselte, die Kälte nicht aus dem Raum vertreiben konnte, die jeder von ihnen spürte. Albus tätschelte Rose’ Knie fuhr sich immer wieder durch di eh schon zerzausten Haare. „Rose bitte, hör doch auf zu weinen.“ Sie sah ihn mit tränenüberströmtem Gesicht an und nahm ihm dankend das Taschentuch aus der Hand, welches er ihr hinhielt. Den ganzen Nachmittag saßen sie alle schweigend auf dem Sofa und starrten ins Feuer. Die Hauselfen hatten wohl irgendwie mitbekommen, dass keiner von ihnen beim Essen gewesen war und so erschienen irgendwann ein paar Teller mit belegten Broten vor ihnen und dazu zwei Krüge mit Kürbissaft. Mit einiger Überredungskunst gelang es den Jungs schließlich Rose davon zu überzeugen, dass sie auch etwas essen sollte, schließlich hatte sie dies den ganzen Tag noch nicht getan und nach etwas zu essen sah die Welt laut Niko gleich schon ganz anders aus. Es war schon weit nach 22 Uhr abends, als Rose von alleine die Stimme erhob. Sie klang grauenhaft. Die Stimme war belegt und brach ihr zwischendurch immer wieder weg, aber sie erzählte, was Professor McGonagall ihr gesagt hatte und dass man noch einiges klären müsse. Schweigen machte sich erneut im Raum breit, bis Scorpius merkte, dass Rose wohl ziemlich erschöpft war und ihr fast die Augen zu fielen. „Rose, vielleicht solltest du etwas schlafen.“ Die andern beiden nickten bekräftigend und so ließ sich Rose schließlich davon überzeugen ins Bad zu gehen und sich umzuziehen. Sie kam in kurzer Boxershorts und einem alten Band T-Shirt der ‚Grabbing Goblins’ wieder heraus und sah unschlüssig zum Bett. Sie ging Richtung Bett und sah zu den Jungs herüber, die grade vom Sofa aufstanden und sich auf den Weg in ihren Schlafsaal machen wollten. Ihr Blick fiel wieder aufs Bett; es wäre ja groß genug… „Könnt ihr nicht bleiben? Ich will nicht alleine sein.“ Die drei Jungs tauschten einen Blick und Albus erwiderte schlicht: „Natürlich.“ Dann schwang er seinen Zauberstab und kurze Zeit später flogen drei Zahnbürsten mit Zahnpasta und drei unterschiedliche Schlafgarnituren durch die Tür herein. Während Albus als erster das Bad in Beschlag nahm, machte sich Niko daran, Rose Bett magisch ein wenig breiter zu machen. Normalerweise hatten dort zwei Leute bestimmt mehr als genug Platz, aber zu viert würde es doch eng werden, also musste dem Abhilfe geschaffen werden. Nachdem alle im Bad gewesen waren, lag Rose eingekuschelt zwischen ihrem Cousin und Scorpius in der Mitte des Bettes, während Niko auf der anderen Seite des Blonden lag. „Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich noch mal mit zwei Kerlen ein bett teile.“ Sein Spruch hatte genau das zur Folge, was er gehofft hatte, von Scorpius kam ein Schnauben, von Albus ein amüsiertes kurzes Auflachen und auch auf Rose’ Gesicht legte sich kurz ein Lächeln. Dann schliefen alle ein. Kapitel 6: Das Leben nach dem Verlust ------------------------------------- Das Leben nach dem Verlust Rose hatte sich nach dem Tod ihrer Mutter schon verändert. Sie saß meist zurückgezogen und in sich gekehrt in einer Ecke der Bibliothek und lernte oder man traf sie auf dem Quidditchfeld beim trainieren für ihre Hausmannschaft. Den meisten Menschen trat sie abweisend gegenüber, sogar von einem Teil ihrer Familie hatte sie sich abgeschottet. Einzig und allein Tante Ginny war immer geduldig mit ihr und trat ihr auch mal in den Hintern, wenn ihr Vater mal wieder so in seiner Trauer versank, dass er nichts mehr um sich herum wahrnahm. Das Selbe galt für Rose’ mittlerweile beste Freundin Alice, die auf der einen Seite geduldig war, sie aber immer wieder daran erinnerte, dass das Leben weiter ging und sie sich nicht für den Rest ihres Lebens in einer Ecke verkriechen konnte. Die drei Jungs wussten zunächst nicht, wie sie mit Rose umgehen sollten, doch nach ein paar Tipps von Alice fokussierten sie sich weitestgehend auf das Thema ‚Ablenkung’ was auch durchaus funktionierte. Nach dem Tod ihres Vaters jedoch machte Rose eine 180°-Wende. Sie verkroch sich nicht mehr in ihrem Schneckenhaus sondern schmiss dieses bildlich gesprochen von sich. Ihre Röcke wurden immer kürzer, das Gesicht trug mehr Make-up und die Herren von Hogwarts standen Schlange. Da sie und ihr Bruder nun Waisen waren, hatte zunächst die Frage geklärt werden müssen, bei wem sie von nun an leben würden und es wurde beiden freigestellt sich für eine der mit ihnen verwandten Familien zu entscheiden. Hugo wollte zu seinem besten Freund Louis und somit zu Bill und Fleur, wohingegen Rose sich für sie Potters entschied. Nicht nur, weil Al ihr absoluter Lieblingscousin war, sondern auch, weil sie Tante Ginny schnell als eine Art Mutter-Ersatz akzeptiert hatte, auch wenn ihre Mutter natürlich nie zu ersetzten gewesen wäre. Ginny kam dieser Rolle am nächsten und so fühlte sich Rose bei den Potters einfach zu Hause. Zu ihrem Bruder pflegte sie ein gutes Verhältnis, auch wenn sie sich nicht immer alles erzählten, sie vertrauten einander und waren immer für den anderen da. Rose lachte und feierte, doch wirklich glücklich war sie natürlich nicht. Auf den diversen Partys betrank sie sich meist um einfach nur alles zu vergessen, sogar mit Kobold-Koks hatte sie eine Erfahrung gehabt, die sie allerdings von da ab an die Finger von dem Zeug lassen ließ. Nach einer Party war sie nämlich nackt in einem fremden Bett aufgewacht, hatte Schmerzen am ganzen Körper und lag danach ganze vier Tage im Krankenflügel. Zum Glück hatte Madame Pomfrey nicht weiter gefragt, warum es ihr so schlecht ging, denn bei illegalen Drogen hörte der Spaß auch bei der sonst sehr hilfsbereiten Krankenschwester auf, die sich sonst um jedes Kater-Opfer liebevoll kümmerte. Bis heute war das einzige, was Rose wusste, dass der Kerl, mit dem sie offenbar mitgegangen war, Hufflepuff war und von denen konnte und wollte sie sich eigentlich gar keinen nackt neben sich im Bett vorstellen. Außer ihr selbst hatte sie das ganze auch nur Alice gebeichtet, die ordentlich schockiert gewesen war. Immerhin war es Rose’ Erstes Mal gewesen und das hatte sie sich nun wirklich ganz anders vorgestellt. Auch wenn sie sich an nichts aus der Nacht erinnerte, war da doch eine gewisse Szene, die einfach nichts anderes bedeuten konnte, als dass sie grade mit jemandem schlief. Der kurze stechende Schmerz der zu dieser Erinnerung an einen nackten Körper über ihr gehörte, tat sein übriges. Die Jungs des Schlosses standen zwar bei Rose Schlange, doch das hieß noch lange nicht, dass sie jeden ran ließ. Dieses Gerücht hielt sich zwar hartnäckig, doch fast jeder Junge, der Rose einmal nach einem Date gefragte hatte, würde wohl das Gegenteil recht schnell bestätigen. Die junge Frau mit den braun-roten Haaren spielte leidenschaftlich gerne. Vor allem mit Jungs. Es machte ihr Spaß, sie ein wenig anzumachen und dann stehen zu lassen. Die Jungs, an denen sie dann aber wirkliches Interesse hatten, hatten es auch nicht leicht, bei den drei Bodyguarts, mit denen sie meist anzutreffen war, musste man schon wirklich viel Mut haben, oder so lange hinter Rose herstalken, bis die einmal allein anzutreffen war. Die Mädchen wiederum lästerten meist über sie, was im Grunde nur deren Eifersucht ausdrückte und Rose zuweilen völlig kalt ließ. Entweder sie lästerten, oder sie hassten Rose. Denn es waren nicht nur die drei Slytherin-Jungs, die Rose’ Männerwahl kritisch überprüften, auch sie durchleuchtete jeden, der von einem der drei angeschmachtet wurde äußerst gründlich, wodurch schon so manches Mädchen mit einer Absage hatte leben müssen. Al, Scorpius und Niko waren allesamt heiß. Jeder auf seine eigen Art und Weise und hinzu kam noch, dass alle außer Scorpius in der Quidditch-Mannschaft tätig waren. Quidditch-Spieler im Allgemeinen waren ja schon begehrt, aber kam dann noch gutes Aussehen hinzu, war es wirklich eine fast verbotene Mischung. An einem regnerischen Sonntagmittag, nach einer der berüchtigten Partys im Raum der Wünsche ging Rose frisch gestylt und mit weggezauberten Augenringen an den Slytherintisch in der großen Halle. Make-up hatte bei ihren Augenringen heute morgen bei alle Liebe nicht mehr geholfen und seit Rose dieses Buch mit Beauty-Zaubersprüchen in der Winkelgasse entdeckt hatte, war sie wirklich froh auch eine Alternative zu haben, wenn das Make-up nicht mehr half. Auf dem Weg in die große Halle hatte sie schon die ersten Gerüchte über die letzte Nacht gehört und setzte sich mit einem breiten Grinsen an den Tisch. Ihr gegenüber saßen ihre drei äußerst verkatert aussehenden besten Freunde. Al hielt sich den Kopf, Scorpius’ Augenringe waren sogar noch ein ganzes Stück tiefer und dunkler als ihr eigenen und Niko war im Gesicht ziemlich blass und machte den Anschein, als müsse er sich jeden Moment übergeben. Aus ihrem Umhang zog Rose drei kleine Phiolen und stellte je eine davon vor jedem der Jungen ab. Keiner reagierte sofort und so setzte Rose noch ein etwas zu lautes „Guten Morgen“ hinzu. Al schreckte auf und flüsterte heiser: „Himmerl Rose, schrei nicht so!“ „Das ist ein Katertrank, ihr solltet ihn trinken, aussehen tut ihr nämlich echt scheiße meine Lieben.“ Kaum hatte sie das Wort ‚Katertrank’ ausgesprochen, hatte sie die volle Aufmerksamkeit der drei Herren und die Phiolen leerten sich augenblicklich. „Ahh, schon besser.“ Seufzte Niko und Scorpius fragte interessiert: „Woher kommt die gute Laune? Hast du etwa keinen Kater? So viel wie du getrunken hast würde es mich wundern.“ „Mein Kater ist schon weg, ich hab den Trank auf Vorrat gebraut. Und ich habe so gute Laune, weil ich eben schon die ersten Gerüchte über gestern gehört hab.“ Drei interessierte Augenpaare blickten ihr entgegen. Es hätte vermutlich niemand gedacht, doch die drei Slytherins waren schlimme Tratschweiber als Rose’ Cousinen Dome und Roxy, was definitiv etwas hieß. „Erzähl!“ sagten sie gleichzeitig und Rose grinste in die Runde. „Also erstmal haben gestern wohl Cole und Kenndy Schluss gemacht und Cole hat sich danach noch ganz furchtbar mit ihrer besten Freundin dieser Griffin gestritten.“ „Cole die alte Schlampe, die hat doch schon seit drei Wochen was mit diesem dunkelhaarigen Schachgenie aus Ravenclaw.“ Wusste Niko zu berichten. „WAS?!“ (Rose) „Im Ernst?!“ (Scorpius) „Woher weißt du das denn?“ (Al) „Ich hab sie letztens auf ’nem verlassenen Korridor erwischt.“ „Und du hältst es nicht für nötig uns das zu erzählen?!“ harkte Al nach, doch Niko grinste nur und kratzte sich am Hinterkopf. „Hab ich wohl vergessen. Was gab’s sonst noch für Gerüchte, Rosie?“ „Geschickt abgelenkt.“ Murmelte Scorpius, sah jedoch auch interessiert zu Rose, die immer noch grinste. „Wir hatten gestern einen Vierer.“ „Wer ist ‚wir’?“ fragte Al dümmlich, woraufhin Rose die Augen verdrehte. „Al, wie viele Leute braucht man für einen Vierer?“ „Vier.“ „Sehr gut, und wie viele Leute sind wir?“ sie deutete der Reihe nach auf ihn, Scorpius, Niko und sich selbst. „Vier.“ „Sehr gut, als, was meinst du, wer gestern einen Vierer hatte?!“ „Ach WIR vier?!“ „Ja.“ „Haha, wer hat das denn erzählt?“ warf Niko ein, während er einen Lachanfall nicht sehr erfolgreich zu unterdrücken versuchte. „Mary St.Patrick. Sie hat es auf dem Klo einer ihrer Freundinnen erzählt. „Haha, göttlich, was die wieder für eine Phantasie hat.“ Auch Albus schüttelte sich mittlerweile vor lachen. Rose und Scorpius grinsten weiterhin nur und in dem Moment ließ sich Alice auf Rose’ andere Seite fallen und ihren Kopf direkt auf die Schulter ihrer besten Freundin sinken. „Rose, Hilfe, ich brauch deinen Katertrank.“ „Na, Mäuschen, hast es wohl gestern auch übertrieben, was?“ sprach Al sie von der anderen Tischseite an und Alice nickte nur. Rose hatte glücklicherweise damit gerechnet und drückte nun auch ihr eine Phiole in die Hand. „Danke.“ Murmelte Alice und trank das Fläschchen in einem Zug leer. „Ah, schon besser. So jetzt sagt schon, warum wart ihr grade so am Lachen?“ Al und Niko grinsten sich an. „Wir (Al deutete auf die vier beteiligten Personen) hatten offenbar gestern einen Vierer.“ Alice die sich grade Kaffee eingeschenkt hatte und den Becher zum Mund geführt hatte um zu trinken prustet in ihren Kaffee und verschluckte sich furchtbar daran, sodass Rose ihr ein paar Mal fest auf den Rücken klopfen musste. Hustend konnte Alice dann jedoch fragen: „Wer hat sich das denn ausgedacht?“ „St.Patrick.“ „Ach die, die will doch bloß von sich selber ablenken. Ich hab sie gestern mit diesem Oberstreber Paul Plumb rummachen sehen.“ „Nein!“ (Niko) „Das gibt’s nicht!“ (Rose) „Quatsch.“ (Scorpius) „Du verarschst mich!“ (Al) „Wirklich, ich hab’s mit meinen eigenen Augen gesehen. Ich dachte einer von beiden müsste gleich in der ganzen Spucke ertrinken.“ Erneutes Gelächter brach unter den Freunden aus und alle widmeten sich nun einem schönen Frühstück bzw. mittlerweile Mittagessen. Rose aß grade eine Banane, als Alice sich zu ihr rüberbeugte und ihr zuflüsterte: „Seit wann starrt dich Goyle denn bitte so an?“ Rose ließ unauffällig ihres Blick in die Richtung des Jungen gleiten und sah, wie er sie förmlich anstierte. Oder besser gesagt, er starrte gebannt auf die Banane, die sie grade aß. Rose kam ein Gedanke und sie flüsterte zurück: „Er steht wohl drauf, wenn Mädchen Bananen essen.“ „Meinst du?“ „Na aber sicher, jeder Junge steht drauf. Na dann wollen wir ihm mal eine ordentlich Show bieten, was?“ Ein Kichern von Alice war Antwort genug und so widmete sich Rose wieder ganz ihrer Banane. Genüsslich schob sie diese immer weiter in den Mund, nur um sie dann wieder ein Stück heraus zu ziehen und das letzte Bisschen des Obstes abzubeißen. Sie vermied es, wieder zu Goyle zu gucken, bis sie sich das letzte Stückchen in den Mund schob und dann mit einem verführerischen Blick noch einmal in die Richtung des ihr so verhassten Jungen zu schauen. Sie musste sich das lachen verkneifen, denn Gabe Goyle hatte ganz glasige Augen bekommen und war doch glatt ein wenig rot im Gesicht geworden. Alice neben ihr konnte sich nicht so gut zurück halten und brach in schallendes Gelächter aus, was nun auch Rose’ Fassung ins Wanken brachte und sie ebenfalls mit einstimmte. Goyle war mittlerweile so rot geworden, dass er einer Tomate definitiv Konkurrenz gemacht hätte und flüchtete stinksauer aus der Großen Halle. „Was hat Goyle denn?“ fragte Niko, der von der ganzen Sache nichts mitbekomme hatte und Rose und Alice lachten erneut laut los. „Unsere liebe Rosie hier hat in grade mit den Banane in ihrem Mund etwas scharf gemacht.“ Antwortete zur Überraschung der Mädchen Scorpius und auch Niko und Al brachen in schallendes Gelächter aus. Rose hingegen war eine dezente Röte ins Gesicht gestiegen, offenbar hatte nicht nur Goyle sie beobachtet, sondern auch der junge Malfoy, der sie nun wieder angrinste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)