seven days without you von Ruki-chan_ ================================================================================ Kapitel 7: Freitag ------------------ Das warme Wasser prasselte angenehm auf seinen erschöpften Körper. Es war Freitag, die letzte Unterrichtsstunde: Sport. Und da das Wetter es mal wieder gut mit ihnen meinte, waren sie erneut zum Fußball spielen raus gegangen. Die Teamaufstellung war dieselbe geblieben. Ihr Lehrer meinte, sie sollten es als Art Revange zur letzten Stunde sehen. Aber natürlich hatte sich nichts geändert. Reita gab den Ball nicht ab, schoss allerdings auch nicht auf das gegnerische Tor. Viel mehr war er damit beschäftigt, den Ball nicht an Kai zu verlieren, was ihm nicht immer gelang, sodass es am Ende eins zu null stand. Doch heute würde Kai sich nicht ärgern lassen, niemand konnte ihm seine gute Laune nehmen. Grinsend strich er sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Er würde das ganze Wochenende bei Aoi sein und schon allein bei dem Gedanken daran, schoss ein weiterer Schwall Endorphine durch seinen Körper. Dann fiel ihm die SMS vom gestrigen Abend wieder ein. Aoi mochte … nein, liebte ihn. Er hätte nie gedacht, dass der Schwarzhaarige so für ihn empfinden könnte. Hinter Kai wurde eine zweite Dusche angestellt. Er sah über seine Schulter zur anderen Wand und hielt die Luft an. Reita stand mit dem Rücken zu ihm, nur ein schwarzes Handtuch um die Hüfte gebunden. Er hob die Arme und löste den Knoten an seinem Hinterkopf, legte das Band zu dem Duschgel ins Trockene. Kai schluckte und zog sich schnell seine Shorts an, schnappte sein Shampoo. Im Vorbeigehen versuchte er einen Blick auf Reitas Gesicht zu erhaschen, der immer noch mit dem Rücken zu ihm stand, doch der drehte schnell den Kopf weg. Kai rollte mit den Augen. Was hatte der denn für Komplexe? Kurz bevor er die Duschräume verließ, sah er noch mal zu dem Band. Kai grinste und griff danach, band es sich im Weiterlaufen um. Wie konnte das Reita nur den ganzen Tag tragen, man bekam ja kaum Luft. In der Umkleide räusperte er sich einmal, um auf sich aufmerksam zu machen. Seine Mitschüler sahen ihn, einige grinsten schon. „Ich bin der Obermacho Reita“, begann Kai mit tiefer Stimme. Die Hände übertrieben in die Hüfte gestemmt, stapfte er auf Shou zu, der ihn grinsend musterte. „Was guckst du mich so an?!“, Shou hob abwehrend die Hände. „Oh nein, bitte tu’ mir nichts!“, er sank auf die Knie, legte die Handflächen aneinander und bettelte um Gnade. Kai hob überheblich den Kopf, ging nun auf Mizuki zu. „Hey, werf’ dich gefälligst auf die Knie, wenn ich dich angucke!“ Mittlerweile lachte jeder über Kais geniales Schauspiel und auch Mizuki musste stark an sich halten, um nicht loszulachen. Er fiel lachend vor ihm auf die Knie und hielt sich den Bauch, doch nur wenige Sekunden später war er wie erstarrt und auch der Rest der Jungen hielt die Luft an. Es wurde still in dem Umkleideraum. Unsicher drehte Kai sich zu den Duschräumen um. Reita hatte einen Arm vor der Brust verschränkt und hielt sich die Hand vor die Nase. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt und er schnaubte wütend. „Ich habe dich gewarnt, Uke!“, knurrte er. „Gib’ mir sofort das Band wieder, sonst kannst du was erleben!“ Kai schluckte und holte tief Luft. „Du bist so ein Idiot, Reita! Was, verdammt, habe ich dir getan?!“, schrie er den Blonden an, der wütend einen Schritt auf ihn zu kam. „Ja, komm! Schlag’ mich! Darauf willst du doch hinaus!“ Reita kam ihm immer näher und kurz vor ihm hob er seine Faust, holte aus. Kai zuckte nicht mit der Wimper, vor Reita wollte er keine Schwäche zeigen. „Was für ein niedliches Stupsnäschen!“, rief plötzlich jemand durch die angespannte Stille. Einige kicherten. Reitas Augen weiteten sich und schnell hielt er beide Hände vor sein Gesicht. Als er mit der Faust ausgeholt hatte, war auch seine Nase für jeden sichtbar gewesen. „Wer war das?“, zischte er, doch niemand beachtete ihn. „Nein, wie niedlich. So ein zartes Näschen hätten wir unserem Reita gar nicht zugetraut!“ Die Jungen hielten sich nicht mehr zurück hatten sie jetzt keine Angst mehr vor dem Blonden. „Hört auf!“, knurrte dieser verzweifelt, „ich wird’ euch alle fertig machen!“ Ohne sein Band war er nicht mehr der Reita, vor dem alle Respekt hatten. Jeder spielte seinen Schwachpunkt gegen ihn aus, ohne Ausnahme. „Haltet die Klappe!“, hilflos sah er in die lachenden Gesichter seiner Mitschüler. Wut und Angst stiegen in ihm auf und er lief auf Kai zu, drückte ihn hart gegen die Wand. Sofort verstummten alle, sahen geschockt zu den beiden. Reita stützte sich recht und links von Kai ab, ließ ihm so keinen Fluchtweg. Er beugte sich nah zu ihm, sodass er mit den Lippen fast Kais Ohr berührte. „Ich habe dich wirklich unterschätzt, Kai “, er sprach seinen Namen so bedrohlich aus, dass ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. „Aber ich habe dich auch gewarnt.“ „Lass mich los, Bastard“, flüsterte Kai, bevor er erschrocken nach Luft schnappte und versuchte, den Arm von sich zu drücken, den Reita gegen seinen Hals presste. „Übertreib’ es nicht, Kai. “ Nein, Reita sollte seinen Namen nicht so aussprechen. „S-Stupsn-nase“, brachte Kai stockend hervor und für einen kurzen Moment entglitten Reita alle Gesichtszüge, ehe seine Augen wütend funkelten und er grob an Kais Kette zog. Die Zeit stand für einen Moment still, als die Ringe mit einem ungewöhnlich lauten Klirren auf dem Boden aufkamen und in getrennte Richtungen auseinander rollten. Kais Augen waren vor Schreck weit aufgerissen und er spürte, wie sich langsam Tränen in seinen Augenwinkel sammelten. “Erst wenn die Ringe sich trennen, gehen auch wir auseinander.“ Immer wieder schoss ihm Uruhas lächelndes Gesicht durch den Kopf, wie er ihm die Kette umband und einen sanften Kuss gab. Er merkte nicht, wie Reita von ihm abließ und er kraftlos an der Wand hinab rutschte. Erst als dieser ihm grob das Band vom Gesicht riss, sah er erschrocken in Reitas Augen, doch seinen Blick konnte er nicht definieren. Reita verknotete das Band wieder am Hinterkopf und ging zu seinen Sachen. Die anderen machten ihm schnell Platz, packten eiligst ihre Sachen und verließen eilig den Umkleideraum. Mittlerweile liefen Kai ununterbrochen die Tränen die Wangen hinab. Shou hockte sich vor ihn, strich ihm durch die Haare. „Shh. Beruhige dich. Reita ist doch weg.“ Kai schüttelte den Kopf. „D-Die … R-Ringe“, brachte er schluchzend hervor, bevor er wie vom Blitz getroffen aufsprang und nach dem Ring griff, der neben seinen Schuhen lag. ’Kai’, stand mit feingeschwungen Lettern eingraviert. Wo war Uruhas Ring? „Shou! Bitte hilf’ mir. Hast du den anderen Ring gesehen?“ Zusammen durchsuchten sie den ganzen Raum. Sahen unter die Bänke, in die Duschräume, unter die Spinde und in die Kabinen. Doch nichts. Verzweifelt ließ Kai sich auf eine der Bänke nieder, stützte den Kopf auf seine Hände. Shou setzte sich neben ihn. „Die Kette scheint dir wirklich viel zu bedeuten.“ „Uruha hat sie mir geschenkt. Er sagte, wenn die Ringe sich trennen, dann gehen auch wir auseinander“, er schluchzte. Shou stand auf, zog Kai auf die Beine und umarmte ihn. Kai klammerte sich verzweifelt an ihn, fing wieder an zu weinen. Beide wussten nicht, wie lange sie hier so standen, doch irgendwann war auch Kais letztes Schluchzen in der Stille erloschen. Vorsichtig löste Shou sich von ihm, strich ihm über die nassen Wangen. „Geht’s wieder?“ Kai nickte leicht. „D-Danke, Shou … i-ich sollte jetzt gehen.“ Er nahm seine Sachen und zog sich an. Gemeinsam verließen sie das Schulgebäude. „Ich bin mit Fahrrad“, sagte Shou und deutete auf die fast leeren Fahrradständer. „Okay. Dann wünsch’ ich dir ein schönes Wochenende.“ „Ich dir auch.“ Die beiden Jungen umarmten sich zum Abschied, bevor sich ihre Wege trennten. Kai lief über den Schulhof zum Tor, den Kopf dabei gesenkt, sodass er Aoi nicht sah, der an der Mauer lehnte. „Hey“, rief dieser schon von weitem. Kai sah hoch und musste leicht lächeln, als Aoi grinsend auf ihn zukam. „Hey“, antwortete er. „Ist alles okay?“ Du siehst traurig aus.“ Aoi musterte ihn. „Meine –“ „Wo ist deine Kette?“ Kai sah ihn an. Aoi wusste, dass er eigentlich eine Kette trug? So oft hatten sie sich doch gar nicht gesehen. Oder hatte Aoi sich bei den wenigen Begegnungen so viel von ihm eingeprägt? „R-Reita … also, ich hab’ mir sein Band umgebunden und ihn ein bisschen nachgemacht –“ „Bist du wahnsinnig?! Reita tickt vollkommen aus, sobald jemand auch nur in die Nähe davon kommt!“ Kai lächelte gequält. „Das hab’ ich auch gemerkt und wahrscheinlich wird er mich jetzt auf ewig fertig machen. Alle aus unserer Klasse haben seine Nase gesehen.“ Aoi starrte ihn mit offenem Mund an. „Jeder?“ „Zumindest die Jungs.“ „Du kannst es ihm aber auch nicht übel nehmen. Er hat auch seine Gründe, warum er das Band trägt … Aber wie ist das jetzt mit deiner Kette passiert?“ „Reita war so sauer, weil die anderen ihn aufgezogen haben, da hat er mir die Kette abgerissen und …“ „Bedeutete sie dir viel?“ „Mein Freu- bester Freund hat sie mir zum Abschied geschenkt.“ „Oh, aber das versteht er doch sicher, wenn du es ihm erklärst.“ Nein, Uruha würde das nie verstehen. Die Ringe hatten sich getrennt und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis auch sie sich trennen würden. „Komm! Der Bus ist da!“, Aoi war schon einige Meter vorgelaufen und sie schafften es geradeso in das Fahrzeug. Ihr Stammplatz in der letzten Reihe war von einem jungen Pärchen besetzt, weshalb sie sich weiter vorne niederließen. Ihnen gegenüber saß eine ältere Frau, die die beiden lächelnd betrachtete. Aoi ließ eine von Kais Haarsträhnen durch seine Finger gleiten. „Deine Haare sind nass“, flüsterte er leise, dass Kai eine Gänsehaut bekam. „Ich … ich hab’ in der Schule geduscht“, antwortete er hauchend. „Das hättest du doch auch bei mir machen können“, Aoi legte seine Hand auf Kais, der sie umdrehte und ihre Finger ineinander verschränkte. Aoi beugte sich näher zu ihm. „Dann hätten wir zusammen duschen können.“ Kai wurde rot und sah zur Seite. Bei dem Gedanken, zusammen mit Aoi in einer Duschkabine zu stehen, nackt und eng beieinander … nein, das war definitiv nicht mehr jugendfrei. Der Bus hielt, sie mussten noch eine Station weiter. Die Frau ihnen gegenüber erhob sich und musterte die beiden, bevor sie lächelte: „Sie sind ein wirklich niedliches Paar“, und schließlich ausstieg. Kai blickte der Frau nach, ehe er den Kopf zu Aoi drehte und sich ihre Blicke trafen. Lange sahen sie sich in die Augen, als Aoi plötzlich die Hand hob und an Kais Wange legte. Wie von selbst schmiegte dieser sich dagegen. Es tat so gut, Aoi so nah zu sein. „Kai-chan“, flüsterte er leise. „Hm?“ „Wir müssen gleich raus.“ Grummelnd löste Kai sich langsam von Aoi, sah ihm ein letztes Mal in seine wunderschönen, fast schwaren Augen, in denen er so schnell versank. Aoi zog ihn hoch und zusammen verließen sie den Bus. Auf dem Weg schubsten und neckten sie sich wie Verliebte. Sie hielten Händchen, lachten zusammen. Kai fühlte sich so glücklich wie noch nie. „Hey!“, Aoi zerrte Kai vom Weg, den kleinen Hang hinunter zum Fluss. Er ließ seine Hand nicht los, zog ihn über die Trittsteine ans andere Ufer. „Wo willst du hin?“ „Wonach sieht’s denn aus?“, Aoi grinste und ging auf den zugewachsenen Eingang der Höhle zu. Die Höhle, wo sie sich das erste Mal getroffen hatten. Zögernd folgte Kai ihm. „Sollten wir nicht lieber erstmal nach Hause gehen?“, doch Aoi war schon im Dunklen verschwunden. Schnell rannte er ihm nach. „Aoi! Warte! Was willst du denn –“ Aoi hatte seine Tasche im Sand abgestellt, daneben lag schon sein Shirt und gerade war er dabei, seine Hose zu öffnen. „Willst du ernsthaft baden gehen? Hast du überhaupt was mit?“ Kai versuchte angestrengt in Aois Augen zu sehen und nicht auf seinen wunderschönen freigelegten Oberkörper. „Nö“, Aoi zog sich seine Hose samt Shorts von den schlanken Beinen und stand nun vollkommen entblößt vor Kai, der beschämend den Kopf abwandte. „So hast du mich doch schon mal gesehen“, grinste er und ging auf ihn zu. Kai zuckte zusammen, als er Aois Finger am Saum seines Oberteils fühlte. „Keine Angst. Ich helf’ dir nur“, flüsterte er beruhigend und zog ihm das störende Stück Stoff über den Kopf. „Du brauchst dich wirklich nicht verstecken, Kai-chan“, er legte seine Hände an Kais Hüfte und harkte seine Finger im Bund der Hose ein. Erschrocken griff dieser nach seinen Handgelenken. Wollte Aoi ihm wirklich die Hose ausziehen? Noch nie hatte jemand anderes ihn nackt gesehen. Selbst Reita in der Dusche hätte nur seinen Rücken sehen können. „Vertrau’ mir“, hauchte Aoi leise und küsste ihn sanft auf die Wange, was Kai einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte. Unsicher nickte er und schluckte, als Aois Griff sich festigte und er den Stoff seine Beine hinab zog. Aus reinem Instinkt hielt Kai sich sofort seine Hände vor seine Körpermitte. Aoi lächelte nur. „Dann können wir ja jetzt schwimmen gehen!“, rief er begeistert, trat an den Rand des kleinen Sees und sprang hinein. Kai beugte sich leicht über das Wasser, doch trotz des hellen Lichts konnte er Aoi nicht entdecken und als er nach zehn vergangenen Sekunden immer noch nicht aufgetaucht war, sprang er ohne weiter nachzudenken hinterher. Das Wasser war klar, trotzdem konnte er Aoi nicht sehen. Bis ihn jemand von hinten umarmte und nach oben zog. Kai holte tief Luft und strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Aoi schob ihn zu den drei steinernen Platten, die an eine Art Treppe erinnerten und setzte ihn auf die oberste. Er selbst blieb auf der untersten. „Hab’ ich dich erschreckt?“ „Erschreckt? Man, ich dachte, dir ist etwas passiert! Ich hab’ mir Sorgen gemacht!“ Leicht schlug er Aoi gegen die Schulter, der ihn nur entschuldigend angrinste. „Tut mir leid“, er hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, dass Kai überrascht die Augen aufriss. Aoi entfernte sich wieder von ihm, doch Kai griff nach seinem Arm, zog ihn zurück und presste seine Lippen auf Aois. Der grinste nur in den Kuss, ehe er mit der Zunge über Kais Ober- und Unterlippe glitt, zärtlich um Einlass bat, den er sofort gewährt bekam. Leidenschaftlich umspielten sich ihre Zungen, schmiegten sich aneinander. Wie von selbst legte Kais Arme sich um Aois Nacken, zogen ihn somit noch näher an sich. Aoi löste sich, nur um seine Lippen jetzt über Kais Hals gleiten zu lassen. Vorsichtig saugte er sich hier und da fest, ohne jedoch irgendwelche spure zu hinterlassen. Kai legte den Kopf zur Seite, um Aoi mehr Spielfläche zu bieten. Immer wieder verließ ein Keuchen seine Kehle und er schloss seine Augen. Aoi strich leicht mit den Fingerspitzen über die Arme um seinen Nacken zu den schmalen Schultern, an seinen Seiten hinab. Kai entfleuchte ein leises Stöhnen und er biss sich auf die Unterlippe. Aoi musste lächeln, küsste ihn sanft auf die Nase, die Stirn, die leicht geröteten Wangen, ehe er ihn wieder in einen stürmischen Kuss verwickelte. Er reizte die Brustwarzen, bis sie sich aufrichteten. Kai löste den Kuss, legte seinen Kopf in den Nacken und ruckelte unbewusst mit seinem Becken. Aoi ließ widerwillig von ihm ab, aber er wusste, worauf es hinauslaufen würde, wenn er weitermachte. „Kai-chan“, flüsterte er ihm leise ins Ohr, spürte, wie der andere unter seinem heißen Atem erzitterte. Kai reagierte wirklich sensibel auf ihn. Dieser sah ihm mit lustverschleierten Augen entgegen, dass Aoi stark an sich halten musste, nicht sofort über ihn herzufallen. „Wir sollten langsam los“, wisperte er stattdessen und hob Kai aus dem Wasser. Der war sich plötzlich wieder seiner Nacktheit bewusst und zog sich hastig seine Shorts über die nasse Haut. Aoi musterte ihn grinsend, bevor er sich schließlich selbst anzog. Mit nassen Haaren machten sie sich schnell auf den Weg zu Aois Haus. Es dämmerte schon. Aoi schloss die Tür auf und ging in die Küche. Seine Mutter hatte ihnen etwas Geld dagelassen. „Schöne Grüße von meiner Mutter“, rief er Kai zu, der vorsichtig in die Küche tapste. „Keine Angst, du machst schon nichts kaputt“, lächelte Aoi, „Willst du was essen?“ Kai schüttelte den Kopf. „Nein, eigentlich will ich nur noch ins Bett“, meinte er leise. „Ist gut. Ich zeig’ dir mein Zimmer.“ Er nahm Kais Hand und ging mit ihm nach oben. Aois Zimmer war genau wie sein eigenes. Sie hatten beide die Aussicht auf den kleinen Wald hinter den Reihenhäusern. Nur die Einrichtung war anders. Während Kais Zimmer noch recht schlicht eingerichtet war, war Aois schön dekoriert. Seine Wände waren gestrichen und über seinen Schreibtisch hing ein Surfbrett. „Du surfst?“ Aoi hatte gerade sein Bett ausgezogen und richtete es zum Schlafen her. „Hm? Oh, früher schon, aber jetzt kaum noch. Mir fehlt die Zeit dazu.“ Kai nickte. „Hast du was zum Schlafen dabei?“ Kai wurde rot. „Ich … schlaf eigentlich nackt“, hauchte er. Aoi grinste. „Okay.“ Er zog sich bis auf die Shorts aus, und Kai beschloss, es ihm gleich zu tun. Es war ihm sonst zu unangenehm. Aoi schaltete das Licht aus, suchte im Dunkeln nach Kais Blick, doch er hatte die Augen geschlossen, schien schon zu schlafen. Aoi lächelte. „Wenn du wüsstest, wie sehr ich dich liebe, Kai-chan. Schon als ich dich das erste Mal gesehen habe. Wie schüchtern du da gesessen hast. Und als du mir geschrieben hast, dass du mich auch liebst, dachte ich, mein Herz springt mir aus der Brust vor Freude. Ich liebe dich, Kai.“ Er hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, legte einen Arm um ihn und schloss ebenfalls seine Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)