Deep in the Forest von -Fushimi- ================================================================================ Kapitel 1: -Heimkehr- --------------------- Einige Menschen ertragen es nicht, dieses Leben, die Monotonie. Sie sind Depressiv, wollen nur raus aus diesem Trott. Tag ein Tag aus immer dasselbe ist für sie schrecklich. Umso älter sie werden umso schlimmer wird es. Viele Bringen sich irgendwann einfach um. Dieser Junge gehörte dazu, immer wollte er nur raus. Oft lief er stundenlang herum doch einer unsichtbaren Grenze traute er sich nie zu überqueren. Er kam immer wieder zurück, dort hin wo seine Eltern lebten, wo er sich ein Zimmer mit seinem großen Bruder teilte. Schon seit er 14 war befand er sich in Behandlung wegen seiner schweren Depressionen, nur weil die Eltern Angst hatten das sie ihren Sohn bald tot auffinden würden, doch auch dies ließ seinen Wunsch nicht schwächer werden, den Wunsch einfach weg zu gehen, ganz weit weg. Dann kam dieser Tag… „Ich bringe den Müll raus!“ Er kam nicht zurück, wochenlange suche, man fand ihn nicht. Keinen toten Körper, keinen Abschiedsbrief. Es war als hätte dieser Junge nie existiert. Seine Familie Lebte weiter, die Welt drehte sich und bald war alles normal. Damals war er 16 Jahre alt gewesen. Heute 7 Jahre später kehrte er zurück, in den Vorort der Großstadt in dem er einst gelebt hatte. In der Reihenhaussiedlung die sich nicht verändert hatte. Doch heute war etwas anders, die Leute standen im Garten und beobachteten den ihm fremden. Die Hufe des Pferdes auf dem er sah’s klackerte auf dem Beton Boden. Er wirkte abstrakt, als würde er nicht hinein passen. Es wirkte so als würde in diese Ordnung der Reihenhaus Siedlung wo alles perfekt war, er Chaos hinein bringen. Er war unvorhergesehen und nicht passend, nicht perfekt. Das war es was er immer gewollt hatte, nirgends rein passen, eine eigene Person sein. Gegen den Strom schwimmen. Er war nicht hier um zu bleiben nur um seinen Eltern zu sagen dass es ihm gut ginge. Damit auch sie damit abschließen könnten. Er wollte endgültig diesen Schlussstrich ziehen der bis jetzt noch nicht gezogen war. So ritt er also auf dieses Haus zu, das in dem er aufgewachsen war, dieses mit dem Gepflegten Vorgarten. Den Rosenbüschen die immer schon Mutters ganzer Stolz gewesen waren. Er hatte diese Dinger nie leiden können. Direkt vor dem Gartentor brachte er sein Pferd zum stehen, er stieg ab und steckte einen Brief in den Kitschigen Briefkasten. Es hatte sich nichts verändert, immer noch stand der gleiche alte wagen in der Auffahrt und es waren die gleichen hässlichen Zwerge die im Garten wohnten. Das Grass auf genau die Perfekte länge getrimmt wie in jedem anderen Garten auch. Der Zaun, der kaum einen Sinn hatte, war bestimmt schon das 100ste mal angestrichen worden, jedes Jahr musste Vater ihn streichen damit er auch schön weiß blieb. Er Merkte dass dies hier nicht mehr länger seine Welt war, so wie er hier nicht rein passte. Er würde nicht zurück kommen, nie wieder. Der junge Mann sah an sich herunter. Er sah aus wie ein Wandrer, ein reisender der schon viel zu lange unterwegs war und immer noch nicht am Ziel. Er hatte eine alte braune Hose an, die Knie waren durchgescheuert. Die festen dunkelbraunen Lederstiefel hatte er schon viele Jahre, den wenigen Luxus den er sich gleistet hatte trug er an seinen Füßen oder aber trug es sein Pferd. Sonst trug er ein einfaches schwarzes Shirt, darüber eine alte Leder Jacke und einen Umhang, ebenfalls in Braun. Er sah aus wie aus einer anderen Epoche, der Vergangenheit! Oder doch der fernen Zukunft? Trotzdem wirkte er nicht ungepflegt, er roch angenehm nach Wald und Erde. Sein Haar war glatt und glänzte und die Haut sauber und leicht gebräunt. Es war ein zu großer Unterschied. Er lächelte. „Goodbye!“ Er trat einen Schritt zurück, seinem blick schweifte, glitt über die Gärten, die Häuser die alle gleich aussahen und blieb an einem Mann hängen der auf sie zu kam. Dieser wirkte ebenso Perfekt. Sein Blick setzte sich auf ihm fest, er beobachtete ihn genau, starrte ihn förmlich an. Es verginge einige reglose Augenblicke während ihm diesen Mann, der aus einer anderen Welt war, näher kam. Dann erst wurde es ihm bewusst. Er kannte diese Augen, den Mund, dessen Lippen sich leicht kräuselten. Wie eine welle überschwemmten ihn Emotionen, Erinnerungen während er seinen Blick noch immer nicht abwenden konnte. Es war so lange her gewesen doch wie sollte er ihn nicht erkennen. Er musste es sein, doch etwas fehlte. Das Blitzen in den Augen, das Lächeln auf den geschwungenen Lippen und der schalk im Nacken. Dies alles hatte er wohl auf seinem Weg ins jetzige Leben verloren. Seinen Bruder der nie sein Bruder war, er hatte sich so verändert. Obwohl der ihm fremd gewordene ihm näher kam hatte er das Gefühl das er, umso näher er kam, um so weiter entfernte sich das eigentliche Bild seines Bruders von ihm. Er der geflohen war um nie eins zu werden mit der Welt wusste das sein einst geliebter Bruder nun nichtmehr dieser war. Nie wieder würden sie gemeinsam aus dem Fenster sehen. Sich spannende Geschichten und Abenteuer ausdenken. Sie würden den Pulli im Schrank nicht mehr für ein Monster halten nur auf Grund ihrer zu großen Phantasie. Nie wieder würden sie sich spannende Geschichten ausdenken, von Rittern, Indianern und Cowboys. Das hatte alles ein Ende, zu weit waren sie voneinander entfernt. Er bezweifelte eh das dieser Mann ihn erkennen würde. Sie waren Fremde. So also griff der junge Mann den Zügel seines Pferdes. Er schenkte dem Fremden ein kurzes Lächeln, kein fröhliches, eher mitleidig und traurig. Dann wandte er ihm den Rücken zu, er ging. Er würde ein letztes Mal gehen, ein aller letztes Mal. Denn wer nicht zurück kam musste nicht wieder gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)