Beyond von ReWeJuIs ================================================================================ Kapitel 4: Das Bad ------------------ Ich kann ganz deutlich sehen wie es hinter seiner Stirn arbeitet, kann die Sätze die sein Verstand bildet fast schon in seinen Augen mitlesen und ich weiß, dass ich heute wirklich gute Chancen habe meinen Willen durchzusetzen. Vielleicht braucht er ja noch eine kleine Entscheidungshilfe? Ich weiß, dass er sich nach meiner Nähe sehnt. Die letzten Monate habe ich ihn absichtlich auf Abstand gehalten, selbst wenn er mich gewaschen hat, habe ich so gut es ging vermieden romantische Stimmung aufkommen zu lassen, habe so getan als wüsste ich nichts von seinen Gefühlen mir gegenüber und als würde ich nie auf die Idee kommen, selbiges für ihn zu empfinden, was ich, wie ich an dieser Stelle betonen möchte, tatsächlich nicht tue. Das hat ihm zugesetzt, auch wenn er es niemals zugeben würde. „Ich will mich endlich richtig waschen.“, hauche ich ihm entgegen und schiebe mich noch ein kleines Bisschen näher zu ihm hin. Ich sehe deutlich wie er schluckt und mit sich ringt, hin und her gerissen zwischen Vernunft und Sehnsucht; ich weiß einfach, dass er mich sehen will, dass er mich einmal nackt sehen will und genau das mache ich mir zu nutze. „Bitte...“ „Gut. Aber deine Hände werden nach dem Ausziehen wieder gefesselt und bleiben es auch!“, bringt er schließlich heraus, ich könnte ihn küssen, aber so leicht mache ich es ihm dann doch nicht. „Du bist der Beste L“, sage ich mit einem zuckersüßen Lächeln zu ihm und sehe, wie er schon wieder knallrot anläuft. Ich bin mir sicher, das hat vor mir noch kein Mensch zu Gesicht bekommen und es macht mir wirklich Spaß mit ihm zu spielen, ihn zu manipulieren wo er es doch sonst ist der die Fäden in der Hand hält und seine Mitmenschen nach seinem Belieben für sich tanzen lässt. Nach einem letzten Blick auf ihn wende ich mich ab und marschiere ins Bad. Ich habe mir tatsächlich zwei Scherben in die Fußsohlen getreten, aber das ist nicht weiter schlimm. Die Badewanne ist schon fast zur Hälfte vollgelaufen, aber ich vermisse den Schaum der sich sonst immer auf der Wasseroberfläche auftürmt. „L? Warum bekomme ich keinen Schaum?“, will ich dann auch direkt mit einem leicht vorwurfsvollen Unterton von ihm wissen, ich meine, wenn ich heute schon so viel Freiheit bekomme, will ich das volle Programm! „Tut mir leid, ich habe das Schaumbad vergessen!“, sagt er als er mir ins Bad folgt und hastig nach der großen gelben Flasche greift, fast wäre sie ihm in seiner Hektik aus er Hand gerutscht. Ich finde es wirklich erstaunlich wie nervös ich den Guten doch machen kann, heute werden wir mal herausfinden wie weit mein Einfluss geht, wie weit er sich fallen lässt wenn er die Aussicht darauf hat mehr von mir zu bekommen als er es sich jemals erträumt hat. Zufrieden sehe ich ihm dabei zu, wie er eine großzügige Menge des Badezusatzes ins Wasser schüttet und sich daraufhin sofort eine kleine Schaumdecke auf der Wasseroberfläche bildet. Ich sage nichts dazu, lächle ihn nur dankbar an und drehe mich dann so, dass er mich von meinen Fesseln befreien kann. Da fällt mir ein... Wer nicht wagt der nicht gewinnt, oder? „Kannst du bitte die Kameras ausmachen L? Ich schäme mich, wenn Watari oder sonst wer mich nackt sieht. Der Aufenthalt hier hat meinem Körper nicht gerade gut getan und ich möchte nicht, dass mich außer dir noch jemand so sieht.“ Dieses dir betone ich extra ein bisschen damit er seine bevorzugte Position auch wirklich versteht und sich vielleicht auch ein bisschen geschmeichelt fühlt. Aber ich war wohl etwas zu voreilig, noch ist er nicht bereit um diesen Schritt zu gehen. „Tut mir leid Beyond, das geht nicht.“, antwortet er, schafft es aber nicht mir dabei in die Augen zu blicken. Ich bin nahe dran, ich werde es einfach später noch einmal versuchen. Ich setze ein trauriges, enttäuschtes Gesicht auf und lasse die Schultern hängen weiß ich doch, dass ihn das trifft als würde ich ihn treten, nur ungleich schmerzhafter. Endlich wendet er sich mir zu und öffnet mit zitternden Fingern den Verschluss der Lederbänder. Ich tue einfach so, als würde ich nicht bemerken, wie sehr ihn das alles in Aufruhr bringt, sonst kommt er am Ende doch noch zur Vernunft und das käme mir wirklich sehr ungelegen. Endlich sind die Fesseln ab! Mit einem glücklichen Seufzen, das ich nicht einmal spielen muss, streife ich mir die Dinger von den Schultern und atme einmal befreit ganz tief ein. Er soll das Gefühl bekommen, eine sehr gute Tat vollbracht zu haben und sich darin bestätigt fühlen. „Drehst du dich bitte um?“, frage ich dann ganz freundlich und ich denke nicht, dass er mir diesen Wunsch abschlagen wird, und zwar aus zweierlei Gründen: Fluchtgefahr besteht im Prinzip nicht mehr, als würde er mich ansehen, da er mir den Weg zur Tür versperrt und außerdem, egal wie neugierig er darauf ist mich zu sehen, wird er sich nicht trauen darauf zu beharren mir beim Ausziehen zuzusehen, was hätte er auch für eine Begründung dafür? Und so schüre ich seine Sehnsucht nach mir noch, spanne ihn noch ein Bisschen länger auf die Folter. Stillschweigend dreht er mir den Rücken zu und ich kann mir ein durchtriebenes Grinsen einfach nicht verkneifen während ich nach dem Saum meines mehr als dreckigen Shirts greife und es mir über den Kopf ziehe. Ich bin in den letzten Monaten ziemlich dünn geworden, was ja auch kein Wunder ist, schließlich haben mich L und Watari auf Zwangsdiät gesetzt aber ich glaube nicht, dass mich das beim Erreichen meines Ziels in irgendeiner Art behindern wird. Dann öffne ich meine Hose und lasse sie mir zusammen mit meiner Unterwäsche über die Hüften rutschen. Hach, fühlt sich das gut an! Mich schaudert allein bei dem Gedanken, dass ich diese Fetzen hinterher wahrscheinlich wieder anziehen muss, aber das Leben ist leider kein Wunschkonzert. Mit einem extra lauten, wohligen Seufzen steige ich in die Wanne und lasse mich in die schaumige Wärme sinken. Für einen Moment genieße ich einfach nur den Umstand mich bewegen zu können, in dieser Wanne zu sitzen und mich vollkommen zu entspannen. Einfach herrlich! „Kann ich mich wieder umdrehen?“ Ach, den hätte ich ja beinahe vergessen! Ich muss mich gerade wirklich beherrschen um nicht unwillig das Gesicht zu verziehen, wäre das meinem Plan doch nicht gerade förderlich. „Na klar, ich bin soweit!“, sage ich fröhlich und lächle zu ihm hoch. „Deine Hände?“, sagt er dann halb auffordernd, halb fragend und hält auch schon eines der Bänder in der Hand. Er lässt tatsächlich nicht locker! Na gut, dann muss ich eben zu anderen Mitteln greifen. Mit einem enttäuschten Blick hebe ich meine Hände und halte sie ihm entgegen. Zaghaft streckt er eine Hand nach mir aus und will gerade das Leder um meine Handgelenke legen, da strecke ich mich, packe ihn am Kragen und ziehe ihn mit einem kräftigen Ruck zu mir ins Wasser. Damit hat er nicht gerechnet. Die Wanne ist relativ groß und wir haben bequem zu zweit darin Platz, also wenn er jetzt dann mal mit Husten und Zappeln fertig ist, kann das hier ja noch ganz angenehm werden. „Beyond!“, quietscht er und spuckt mir eine Ladung Wasser ins Gesicht. „Was soll das! Das war so nicht abgemacht!“, keift er los und sieht an seinen durchgeweichten Klamotten hinab, die ihm triefend am Körper kleben. Er ist wirklich erschreckend abgemagert in den letzten Monaten, fast würde ich mir Sorgen um ihn machen. Aber wie gesagt: nur fast. „Ach komm, so ist es doch gleich viel lustiger! Wir waren früher doch oft zusammen baden, weißt du das nicht mehr?“, sage ich mit einem übermütigen Lachen zu ihm und kann sehen, wie er sich daran erinnert. Wie er sich an die Zeit erinnert, als wir wie Brüder waren, als es keine Geheimnisse zwischen uns gegeben hat außer dem Einen, dass ich schon immer gewusst habe, dass ich besser bin als er; ich hatte nur nie eine Gelegenheit es ihm und der Welt da draußen, auch zu beweisen. Dieser Tag ist wie es aussieht heute gekommen. Murrend hört er auf meine Hände abzuwehren und lässt zu, dass ich sie unter den Rand seines nassen Shirts schiebe. Dabei habe ich mich extra ganz dicht vor ihm auf die Knie aufgerichtet, damit ich ihm so nahe wie möglich sein kann, ohne ihn großartig zu berühren. Zum Glück reicht mir das Wasser bis knapp über die Hüfte, es muss nicht sein, dass er jetzt schon alles von mir sieht und dann vor Schreck die Flucht ergreift, das würde ich ihm wirklich zutrauen dem kleinen Schisser. „Na komm, hab dich nicht so. Das ziehen wir aus und dann machen wir eine gemütliche Badesession, so wie in alten Zeiten!“ Sanft lasse ich meine Hände über seinen Oberkörper gleiten als ich den Stoff nach oben schiebe, dabei fixiere ich seinen Blick und kann sehen, wie sehr ihm das gefällt. Die Gänsehaut, die sich unter meinen Händen auf seiner weißen glatten Haut bildet, spricht ebenfalls eine recht eindeutige Sprache. Endlich habe ich es geschafft das lästige Stück Stoff loszuwerden und kann mich nun dem Zweiten, seiner dunkelblauen Jeans zuwenden, während der kleine Schlüssel, der an der dünnen Kette um seinen Hals baumelt, fröhlich vor sich hin funkelt. Jetzt wird’s interessant… TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)