Baru Dunia von Ran34 ================================================================================ Kapitel 7: Erkranken -------------------- „Sanando! Sanando, du musst mitkommen, schnell!", sagte Salva vollkommen außer Atem. „Nun beruhige dich erst einmal, Salva. Was ist los?", fragte der Orangehäutige besorgt. „Es geht um Recuro. Ich dachte erst, dass es ihm heute endlich wieder richtig gut gehen würde, denn seine Haut schien langsam rot zu werden, aber egal, wie oft ich ihn angesprochen habe, er hat nie reagiert. Er atmet noch, aber sein Körper ist heiß und er scheint nicht aufwachen zu können.", sagte der Grünhaarige verzweifelt. „Du musst zu ihm zurück, lass ihn möglichst wenig aus den Augen und benetze ein paar Stoffe mit kaltem Wasser, bevor du sie um seine Waden und seine Unterarme wickelst. Ein kleines Stück Stoff solltest du noch auf seine Stirn legen. Ich komme gleich nach, aber ich muss vorher noch ein paar Sachen zusammensuchen." „Meinst du er wird wieder?" „Wenn wir jetzt schnell handeln, dann könnten wir es schaffen. Also was stehst du hier noch herum?", nachdem Sanando diese Worte gesprochen hatte, lief Salva los und tat wie ihm geheißen. Er machte sich wirklich Sorgen um Recuro, immerhin schien es diesem noch nicht einmal so schlecht gegangen zu sein, als er ihn gefunden hatte. Als Sanando endlich eintraf, stand nicht nur dem Patienten sondern auch dem Pfleger der Schweiß auf der Stirn. „Das hast du gut gemacht, Salva. Geh zum See und hol eine frische Schüssel Wasser.", wies er ihn an, bevor er sich neben den kranken Recuro hockte und dessen Stirn befühlte. Er wusste, dass Recuro von Natur aus eine höhere Körpertemperatur hatte, als sie selbst, doch seine jetzige übertraf das übliche Maß bei weitem. Es war nicht das erste Mal, dass er so etwas beobachtet hatte oder vielleicht sollte man besser sagen, dass einer seiner Vorfahren dieses Phänomen bei einem anderen von Recuros Rasse bereits beobachtet hatte. Der Mann, der damals vor einigen Generationen zu ihnen kam, war ebenfalls blass und auch ihn befiel das sogenannte Fieber. Wenn er es schaffte, Recuro zu heilen, dann würde er dauerhaft von einem weiteren Fieber verschont bleiben, denn dieses Fieber trat auf, wenn die Gereisten zur Ruhe kamen. Sanando hatte, wie auch schon viele seiner Vorfahren, den Gereisten mit einem Bann belegt. Die Monde ermöglichten es dem Fremden ihre Sprache zu verstehen und dem Klima standzuhalten, sich also anzupassen, doch dafür büßten sie mit der Fähigkeit, in ihre eigene Welt zurückzukehren. Als Salva mit dem frischen Wasser zurückkehrte, erneuerte er Recuros Wadenwickel und schickte den Grünhaarigen wieder los: „Tu mir den Gefallen und suche das alte, verlassene Pita auf. Du müsstest dort einen länglichen, durchsichtigen Gegenstand finden. Seine Mitte ist rot und es ist ungefähr so lang.", er zeigte die Länge mit seinen beiden Zeigefingern an: „Ich weiß nämlich nicht, ob uns die Blätter des Fibalu-Baumes weiterhelfen können, da er noch kein Dibuj hat." Salva schluckte: „Ich bin schon weg.", das alte Pita hatte schon seit Jahrzehnten niemand außer Sanando betreten. Es rankten sich deshalb einige Gerüchte um dieses Zuhause, man sagte, dass darin viele Dinge seien, die kaum ein Jaím bedienen konnte, geschweige denn, die je auf Nai gesehen wurden. Und dieses längliche Ding, das Salva holen sollte, gehörte anscheinend zu ihnen. Es war das erste Mal, dass er dieses Gebäude betrat und er fühlte sich sichtlich unbehaglich, denn das Innere erinnerte an den Eintritt in eine komplett andere, in eine völlig unbekannte Welt. ... „Oh! Ist Recuro gar nicht da? Ich hatte erwartet, ihn hier zu sehen.", sagte Criada überrascht, als mit dem Frühstück hochkam. „Nein, er war heute noch nicht da, er meinte er würde nochmal vorbeikommen.", sagte Avenir lächelnd und nahm ihr das Tablett ab: „Oh, du hast extra Frühstück für Zwei mitgebracht? ...Setz dich doch zu mir.", sie sah ihn überrascht an, denn so fröhlich hatte er noch nie mit ihr gesprochen. „Na gut, aber das ist eine Ausnahme, junger Mann.", sagte sie, sein Lächeln erwidernd und setzte sich auf den Fußboden an den flachen Tisch: "Du magst ihn, nicht wahr?" „Ja, er ist wirklich nett... und anders.", sagte er lächelnd, während er sich über sein Frühstück hermachte: „Du musst auch etwas essen, hier." „Ja, ja.", sagte sie schmunzelnd und begann ebenfalls zu essen, während sie ihn von der Seite betrachtete: „Es ist schön dich so zu sehen, Avenir. Du hast mehr Farbe, deine Augen beginnen wieder zu strahlen und vor allem ist dein Appetit endlich zurückgekehrt.", plötzlich musste sie seufzen: „Es scheint, als müsse ich ihm dauerhaft erlauben, sich zu dir zu schleichen.“ „Naja, ich denke, ich werde ihn in zwei Tagen selbst einmal besuchen. Criada, ich glaube, ich habe meinen besten Freund gefunden.“, anscheinend sollte das Lächeln, mit dem Avenir an diesem sonnigen Morgen aufgestanden war, nicht bloß eine kurzzeitige Verirrung, sondern von Dauer sein. „Ja, das denke ich auch. Ich habe mit Viga gesprochen und sie lässt ausrichten, dass du ihn doch bitte daran erinnern magst, dass er sich selbst nochmal vorstellt.“ „Recuro hat mir erzählt, dass er mit dir zusammen gekocht hat, stimmt das?“ „Ja, auch wenn er anfangs nichts mit den Namen der Früchte anfangen konnte, hat er es doch geschafft, die richtigen zu sammeln und beim Schneiden erschien es mir so, als wäre es nicht das erste Mal gewesen, dass er Essen zubereitet hat. Vielmehr scheint es so, dass er regelmäßig gekocht hat.“ „Ich würde zu gerne mehr über ihn erfahren, aber sein Gedächtnisverlust trägt nicht grade dazu bei, dass er mir mehr erzählen könnte… Meinst du er bekommt sein Gedächtnis wieder?“ „Ich weiß es nicht, aber ich hoffe es für ihn, er scheint ein lieber Junge zu sein.“ „Criada, er ist sicherlich schon erwachsen.“, schalte er sie. „Das mag sein, aber er kommt mir im Moment eher wie ein Kind vor, dass eine völlig neue Welt entdeckt.“, sagte sie lachend, während sie an ihren eigenen Sohn denken musste. … „Was bist du, ein Mädchen?! Zieh diese lächerliche Schürze aus…“, der Mann der dies sagte, schaute ihn abwertend an. Er konnte sein Gesicht nicht erkennen und sich nicht daran erinnern, wem diese Stimme gehörte. „Dann koch dir doch dein Essen demnächst selber, kein Wunder das Mama abgehauen ist, sie konnte dich wahrscheinlich einfach nicht mehr ertragen!“ „Wie redest du mit deinem Vater! Außerdem ist deine Mutter nicht abgehauen!“, der Mann stand auf und wurde laut. Er konnte sein Gesicht noch immer nicht erkennen, doch vermutete er, dass dies sein Vater sein musste, zumindest wenn er das Gespräch richtig verstand. „Ach komm! Wir wissen beide, dass niemand so viele Jahre in der Reha ist. Ich bin kein kleines Kind mehr, dem du solche Lügen auf die Nase binden kannst!“, eine jüngere Version von ihm selbst schmiss die Schürze, die er abgenommen hatte in eine Ecke der Küche. „Du bist wirklich undankbar! Und jetzt unterstellst du mir auch noch, dass ich lügen würde. Es reicht, geh in dein Zimmer!“, der Mann wies mit seinem Zeigefinger in Richtung einer hölzernen Treppe. „Koch dein Essen doch selbst, wenn es dir für deinen Sohn zu weibisch ist! Ich mache es jedenfalls nicht mehr. Wer von uns ist hier undankbar, Vater?!“, er stapfte wütend die Treppen hinauf. „Wie sieht es aus, Sanando?“, fragte Salva besorgt, während er noch immer am Krankenbett von Recuro saß und stetig seine Wadenwickel wechselte. „Er scheint Fieberträume zu haben und das Fieber scheint nicht sinken zu wollen.“, sagte er, während er das Fieberthermometer, das Salva ein paar Stunden zuvor geholt hatte, ablas. „Warum benutzt du dieses komische Ding und kein Fibalu-Blatt?“ „Das ist ein Fieberthermometer, es ist sehr präzise. Das Fibalu-Blatt funktioniert auch, aber das Problem ist, dass wir bei Recuro andere Maßstäbe setzen müssen, weil seine Körpertemperatur höher ist, als unsere. Deshalb benutze ich beides, um zu schauen, welche Farbe das Blatt in seinen Maßstäben annimmt. Ich muss jetzt noch zu ein paar anderen Jaím, sorg dafür, dass er genug trinkt, notfalls musst du es ihm einflößen. Und wenn der rote Balken dieses Zeichen überschreitet, dann schick jemanden nach mir.“, er deutete auf die 40°C Marke, deren Überschreitung eine Gefahr für Recuro darstellen würde. „Mach dir keine Sorgen, ich werde mich gut um ihn kümmern.“ Sanando lächelte ein trauriges Lächeln: „Das glaube ich dir, Salva.“, sagte er, bevor er Recuros Pita verließ und seine anderen Patienten besuchte. Salva strich Recuro die verschwitzten Haare aus der Stirn und sah ihn nachdenklich an, bevor er seinen Kopf leicht anhob und versuchte, ihm mit einer kleinen Schüssel Wasser einzuflößen. Das Endergebnis dessen war, dass das Wasser nicht in den Mund des Dunkelhaarigen, sonder eher daran vorbei lief. Seufzend und besorgt betrachtete der Grünhaarige sein Gegenüber, bevor er selbst einen Schluck Wasser in den Mund nahm. Er beugte sich ein wenig unsicher zu ihm herab und zögerte. Schließlich schloss er die Augen und überwand sich, sich zu Recuros Lippen herabzubeugen und ihm das lebenspendende Wasser einzuflößen. Sein Herz schlug schnell und stark und seine Wangen färbten sich intensiv türkis, als er sich wieder ein wenig von Recuro entfernte und ihn betrachtete. Er wusste nicht, wieso er es tat, doch er überwand den kleinen Abstand zwischen ihnen noch ein weiteres Mal, jedoch ohne die Absicht, ihm Wasser einzuflößen, viel eher wollte er seine sanften, heißen Lippen spüren… --------------------------------------------------------------------------------------- Tadaaa~ was sagt ihr nun? Ich hoffe, dass euch die Story nicht zu langweilig wird... wenn ihr Vorschläge und/oder Wünsche habt, dann dürft ihr die jederzeit gerne Äußern. lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)